Annäherungsversuche

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Lilian
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Lilian wusste immer noch nicht wie er es benennen sollte, als Aerys nachfragte wie es sich denn anfühlen würde. Außer 'komisch' und 'merkwürdig' wusste der Jugendliche keine Worte dafür. Hilflos versuchte er es zu beschreiben und wie es seinen gesamten Körper prickeln ließ.
Der Prinz sagte lächelnd, dass er deswegen sein Geburtsjuwel benutzt hätte, da er glaubte, es würde sich für Lilian gut anfühlen. So richtig konnte der junge Krieger dies weder verneinen noch bejahen. "Nein, nicht schlimm... gut", gestand er ganz leise, "Aber auch beängstigend." Weil er nicht wusste was es war oder wie er es kontrollieren konnte. Er schien keinen Einfluss darauf zu haben. Es fühlte sich mehr an, als würde seine Juwelenkraft ausgelöst aber ohne sein Zutun. Der Prinz blickte ihn staunend an. Lilians Hoffnung sank, dass Aerys ihn verstehen würde. Der Jugendliche ließ die Schultern hängen, als der Adelige sagte, dass er nichts dergleichen fühlen würde. Es wäre für ihn eine normale Anwendung der Kunst. Lilian wollte nicht alleine mit diesen komischen Gefühlen sein. Wer sollte ihm denn damit helfen?
Aerys hatte zumindest eine Theorie. Vielleicht würde Lilian als Aufstiegsjuwel ein purpurnes Juwel erhalten und das merkwürdige Gefühl sollte ihn darauf vorbereiten. Der Prinz strich ihm eine Strähne aus dem Gesicht und lächelte ihn an. Lilian schlug die Augen nieder, strich verlegen über die Decke.
"Meint ihr?", fragte er zweifelnd, "Aber mein Geburtsjuwel hat sich nie so angefühlt... und ich habe schon andere purpurne Juwelenträger getroffen, aber nie... nie so wie euch." Er blickte den Prinzen unter dichten Wimpern scheu an. Da Lilian nicht wusste wie es war, sein Aufstiegsjuwel zu erhalten, wusste er nicht, ob das Gefühl damit zusammenhing oder nicht. Bedeutete das, dass sein Aufstieg kurz bevor stand? Und er sollte es hier erhalten? In Gefangenschaft und als Sklave? Aber gerade war Aerys sehr nett. Womöglich würde es nicht so schlimm werden...
"Wenn ich meinen Aufstieg mache, darf ich das Juwel dann behalten?", fragte er, denn sein Geburtsjuwel hatte er seit seiner Gefangennahme nicht mehr zu Gesicht bekommen. "Ich möchte es auch so ungeschliffen haben wie eures. Es ist so wunderschön." Das hatte ihm gefallen. Aerys gab keine klare Antwort. Es läge an Lilian und wie ihr Verhältnis dann zueinander wäre.
"Ich würde damit nichts machen", beteuerte Lilian. Er wusste nicht was er tun musste, damit der Prinz ihm seine Juwelen erlauben würde, aber er befürchtete, es wäre nichts gutes. Der Jüngling seufzte. Wahrscheinlich war es nicht gut darüber zu reden.

Der Jugendliche ließ sich zurücksinken und lag nun auf der Decke, eine Hand locker auf seinen flachen Bauch gelegt. Sein dunkles Haar fiel ihm in sanften Wellen auf die Schultern. Er blickte nach oben zum Himmel, wo sich ein farbenfroher Sonnenuntergang abspielte. Es war wunderschön hier. Lilian sah zu Aerys und streckte die Hand nach ihm aus.
"Wollt ihr euch neben mich legen?", fragte er zaghaft. Dann konnten sie gemeinsam in den Himmel schauen. Der Prinz ließ sich neben ihm nieder und für eine Weile sahen sie schweigend nach oben. Lilian wusste nicht was er sagen sollte. Das mit dem Juwel war so komisch gewesen...
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Aerys ihn an die Leckereien erinnerte und ob er noch welche davon haben mochte. Lilian drehte sich auf die Seite und nickte lächelnd. "Ja, gerne." Er erschauderte, als er das purpurne Juwel kurz spürte. Die Augen des Jünglings leuchteten. Er hätte es so gerne nochmal gesehen, aber er wusste nicht, ob er danach fragen sollte. Das war doch etwas merkwürdig. Aerys hatte das Serviettenkörbchen und die Flasche Champagner mit zwei Gläsern herbeigerufen. Lilian stöberte in dem Korb nach einer besonderen Leckerei und aß sie vorsichtig.
"Ich friere an den Waden", fiel ihm auf und er drückte ein Bein gegen eines von Aerys. "Vielleicht brauche ich doch Hosen...", versuchte er es.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Sein Bedürfnis, Lilian zu küssen, wurde noch grösser, als dieser scheu seine Augen niederschlug und verlegen über die Decke streichelte. Er könnte seine Hand vom Haar zu Lilians Kinn gleiten lassen, leicht seinen Kopf anheben und sich vorbeugen, um diese sinnlichen, weichen Lippen zu küssen. Leider beschäftigte Lilian sich noch sehr mit diesem komischen Gefühl, dass Aery's Geburtsjuwel in ihm auslöste. Innerlich seufzend zog Aerys seine Hand zurück.
"Ich kann dir nicht erklären, woran es genau liegt, Lilian", erwiderte er sanft. "Ich weiss nur, dass wir zwei eine ganz besondere Verbindung zueinander haben. Dass die Dunkelheit uns füreinander bestimmt hat. Womöglich liegt es auch daran, zusammen damit, dass du vielleicht zu einem Purpurnes Juwel aufsteigen wirst." Prompt musste Lilian natürlich danach fragen, ob er sein Aufstiegsjuwel behalten durfte, wenn es dann soweit sei. Dieser nimmersatte Bengel. Konnte er nicht einfach einmal den Moment geniessen, anstatt nach mehr zu fordern. Es besänftigte Aerys jedoch, dass Lilian sein Geburtsjuwel bewunderte und es auch so ungeschliffen haben mochte. Er war der erste, der es von Anfang an so schön fand, wie es war. Gerade in den Adelskreisen und in seiner Familie waren viele pikiert darüber gewesen, dass er es nicht elegant schleifen und langweilig hatte einfassen lassen.
"Wir werden sehen", antwortete Aerys deswegen ausweichend. "Das hängt von dir an und wie unser Verhältnis dann zueinander ist." All seine Kunstwerke durften ihre Juwelen tragen, wenn sie soweit waren und ihr Aufstiegsjuwel bekamen sie zum Abschluss ihrer Ausbildung mit ihrem Körper verbunden. Doch diese Antwort hätte Lilian sicherlich nur ängstigen, weswegen Aerys lieber nichts in die Richtung sagte.

Eifrig beteuerte Lilian, dass er nichts damit machen würde. Aerys glaubte ihm, dass er jetzt daran glaubte, jedoch nicht, dass Lilian sich an sein Versprechen halten konnte. Lilian versprach noch schnell einmal viel, wenn er etwas haben wollte und der Junge wollte viel haben. Wenigstens sah er auch bezaubernd aus, was Aerys viel zu oft dazu brachte, zuviel durchgehen zu lassen. Aber wie könnte er ihm jetzt auch böse sein, oder ihn bestrafen, wo er so anmutig auf dem Rücken lage, die Hand auf dem flachen Bauch liegend, umrahmt von seinem federweichen, schwarzen Haar. Wieder so ein Bild, was Aerys gerne gezeichnet hätte. Aber er begnügte sich damit, sich neben Lilian auf die Decke zu legen. Immerhin war er dazu eingeladen worden. Es war schön, mit Lilian hier zu liegen. Friedlich und ruhig. Nur einige Vögel hörte man singen. Der Himmel färbte sich genau so farbenfroh wie das Laub der Bäume.

"Magst du noch etwas von unserem Picknick naschen?" fragte Aerys trotzdem nach einer Weile. Denn wenn er noch länger in den Himmel blicken und Lilian neben sich spüren würde, würde er nur bald etwas dummes versuchen. Es wurde noch schwieriger, als der Jüngling sich zu ihm umdrehte und lächelnd nickte. Aerys rief die Leckereien in dem Stoffserviettenkörbchen und den angefangenen Champagner herbei und sah, wie Lilians Augen in dem Moment aufleuchteten, als er sein Geburtsjuwel benutzte. Das war wirklich etwas sehr besonderes, dass Lilian so auf sein purpurnes Juwel reagierte. Aerys genoss es jedenfalls sehr.

Der Adelige war gerade dabei, ihnen beiden von dem spritzigen Alkohol in die Flaschen zu füllen, als Lilian meinte, dass er an den Waden frieren täte und dabei sein Bein gegen das von Aerys drückte. Lächelnd blickte der Prinz zu ihm auf, drückte seine Bein Lilians entgegen. Charmant wollte er ihm anbieten, als Lilian überlegte, dass er vielleicht doch Hosen bräuchte. Aerys lächeln gefror ihm Gesicht. Es fühlte sich wie ein Schlag in die Magengrube an. Er hatte dem Jüngling eben erst einen kostbaren Mantel mit dazu passenden Stiefeln geschenkt. Er hatte einem Spaziergang zugestimmt und einen Ausflug versprochen. Und am Schlimmsten war, er hatte tatsächlich zu glauben begonnen, dass Lilian sich diesmal darüber freuen würde. Dass es das Richtige gewesen war und sie sich heute Abend nicht wieder streiten würde. Es tat weh, dass es nun doch nicht so war. Zornig und zutiefst enttäuscht starrte er den Jugendlichen an.
"Wenn du noch einmal nach einer Hose fragst, wirst du nichts mehr tragen dürfen, was einer Hose auch nur Ansatzweise ähnelt", zischte Aerys eisig. "Dann kannst du dich auch von deiner Unterwäsche verabschieden." Er hatte definitiv keine Geduld mehr, dass Lilian andauernd nach Hosen quengelte. Vielleicht sollte er ihm einfach was abschneiden, damit er nicht mehr dachte, er bräuchte Hosen, dachte er sich boshaft. So ein Mist! Er hätte Lilian den Mantel noch nicht schenken sollen. Aufgebracht liess er die Leckereien und den Champagner wieder verschwinden und erhob sich abrupt.
"Steh auf", knurrte er Lilian an. Dann würden sie eben wieder zurück in die Villa gehen, wenn Lilian kalt hatte und sich nicht von ihm wärmen lassen wollte.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Es war ihm so unbedacht herausgerutscht, während sie halbwegs vertraut auf der Decke lagen. Für Lilian war es komplett neu mit Kleidern und Röcken in kaltem Klima unterwegs zu sein und er wusste nicht was die Mädchen gegen kalte Beine machten. Wäre es nicht besser, wenn er Hosen trüge?
Er hätte es nicht sagen sollen. Aerys reagierte zutiefst gekränkt und wütend. Sein Blick verfinsterte sich. Erschrocken sah Lilian ihn an, biss sich auf die Lippen. Er hätte den Mund halten sollen, aber er hatte nicht geahnt, dass der Adelige so extrem auf diese kleine Bemerkung reagieren würde. Er war so empfindlich! Aerys sagte frostig, dass Lilian nie mehr danach fragen sollte, sonst würde er nicht einmal Unterwäsche tragen dürfen. Hastig presste der Junge die Beine gegeneinander und hatte seine Hände fast schützend über seinen Schoß geschoben.
"Ich hab es nicht so gemeint", beteuerte er verzweifelt. "Ich hab nicht nachgedacht, es tut mir leid", entschuldigte er sich eiligst. Lilian hatte den Adeligen nicht verärgern wollen. Bestimmt nicht, wo der Prinz ihn das erste Mal nach langer Zeit wieder hinausließ. Aber es war schwierig für den unerfahrenen Jugendlichen diese Gespräche zu navigieren, wo scheinbar überall Fallstricke lauerten und der Prinz abrupt seine Laune ändern konnte. Eben war alles noch gut gewesen und nun drohte der Mann ganz hässlich, dass er Lilian wieder etwas wegnehmen würde. Der Jugendliche versuchte seinen Ärger über diese unfaire Behandlung hinunter zu schlucken. Er wusste was auf dem Spiel stand. Wenn Aerys sauer blieb, konnte er den Ausflug morgen vergessen. Das war ihm klar. Oder nur irgendeine Gelegenheit wieder öfter nach draußen zu kommen.

Aber Aerys war kaum zu besänftigen. Er ließ den Serviettenkorb und den Champagner verschwinden, stand sofort auf und fuhr Lilian an, dass er ebenfalls aufstehen sollte. Anscheinend um sofort zurückzugehen oder gar schlimmeres. Mit ungnädigem Blick sah der Adelige auf ihn herab. Der zarte Jüngling fürchtete weitere Bestrafungen und rutschte ängstlich auf der Decke zurück. Aufstehen wollte er aber auch nicht. Er musste Aerys wieder beruhigen und zurück auf die Decke bekommen. Nur wie? Lilian hatte keinerlei Ahnung. Verzweifelt kniete er sich hin und berührte den Prinzen am Hosenbein.
"Es tut mir leid, ich wollte nicht undankbar sein. So war es nicht gemeint", entschuldigte er sich, "Ich brauche keine Hosen. Ich hab nur überlegt was Mädchen tragen, wenn ihnen an den Waden kalt ist. Können wir nicht noch etwas hier bleiben?", fragte er mit großen Augen, "Es ist nicht so schlimm kalt. Ich wollte euch nicht verärgern." Er streichelte an dem Bein entlang, auch wenn er unsicher war, ob das einen Effekt hatte oder nicht.
"Ihr.. ihr könnt mich doch aufwärmen", suchte Lilian nach einer Lösung, aber er hatte große Angst, dass der empfindliche Prinz wieder durch irgendeine Bemerkung beleidigt sein würde. "Wenn ihr mögt, mein ich..", schob der Junge hastig hinterher.
"M-mit einer Umarmung...", versuchte er es weiter und streichelte weiter unerfahren über das Hosenbein des Adeligen, während er vor ihm kniete.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Erschrocken zog Lilian seine Beine an und legte seine Hände schützend über seinen Schoss, als würde er befürchten, Aerys nehme ihm seine Unterwäsche gleich jetzt weg. Das sah zwar süss und zart aus, doch es reichte nicht, um Aerys zu besänftigen. Zu gross war seine Enttäuschung, nachdem er so mit sich gehadert hatte, ob er Lilian nun doch den Mantel geben sollte oder nicht. Wütend erhob er sich, liess das essen und den Champagner verschwinden. Die romantische Stimmung war längst vorbei. Lilian hatte ohnehin stets alles daran gesetzt, sie zu verderben. Erst hatte er nicht in den Wald gewollt, dann war es ihm zu peinlich gewesen, Blätter aufzuwirbeln, dann war Aerys Geburtsjuwel zu kribbelig, dann wollte er unbedingt sein eigenes Juwel behalten und schliesslich forderte er schon wieder eine einer Hose. Anstatt dass er einfach mal froh und glücklich über das war, was er hatte. Er wusste doch, dass es auch anders ging und es ängstigte ihn zutief. Warum also riskierte er es immer wieder, indem er alles zerstörte.

Anstatt wie befohlen aufzustehen, kniete Lilian nun zart vor ihm, berührte sachte sein Bein und entschuldigte sich mit heller Stimme, dass es nicht so gemeint war. Er bräucte keine Hosen. Er hätte nur überlegt, was Mädchen tragen, wenn ihnen an den Waden kalt sei. Aerys schnaubte abfällig. Er glaubte Lilian nicht. Der hatte gar nichts gedacht, ausser dass er wieder eetwas gewollt hatte. Sicherlich hatte er nicht daran gedacht, dass Aerys ihn wärmen könnte, wie er es jetzt vorschlug. Unwillig zog Aerys abrupt sein Bein zurück, als Lilian es zu streicheln begann. So wollte er das nicht. Wütend ging er in die Knie, stützte sich mit den Händen auf der Wolldecke, wie ein hungriges Raubtier kurz vor dem Sprung.

"Ja, das könnte ich", knurrte er dunkel, als Lilian ihn nun lockte, er könne ihn mit einer Umarmung wärmen. Allerdings war die Verlockung nicht sonderlich gross. Lilian stammelte und musste seinen Widerwillen überwinden, damit er es heraus brachte. "Ich hätte es gekonnt. Hätte es getan. Doch du musstest ja unbedingt mehr haben wollen." Aerys schob sein Gesicht dicht vor das von Lilian, um ihm besonders wütend in die Augen sehen zu können. "Von wegen du hättest dir überlegt, was Mädchen tragen, wenn ihnen kalt ist. Du wolltest einfach nur eine Hose. Immer willst du mehr. Nie freust du dich über das, was du hast. Der Mantel war nicht genug. Du wolltest nach draussen, gleich sofort. Dann war dir wegen diesem und jenem unwohl und wieder willst du mehr und mehr. Nie kannst du einen Moment einfach nur geniessen." Das war so enttäuschend und das wiederumm machte ihn wütend.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Er sah ratlos und verängstigt zu dem Adeligen auf, als sich diser nicht erweichen ließ und abfällig schnaubte ehe er sein Bein fortzog, damit Lilian es nicht weiter streicheln konnte. Der Jüngling hatte es nur versucht, denn er hatte schon einmal das Bein gestreichelt und da hatte es gewirkt. Er wusste nicht was er machen sollte. Er wusste nichtmal wieso Aerys so aufgebracht war. Es war doch halbwegs gut gelaufen bisher. Lilian hatte es sehr genossen draußen zu sein, obwohl der Prinz ihn oftmals verwirrte und nervös machte. Es war eben auch seltsam mit dem Adeligen, der ihn besaß und der so viel älter war als er, unterwegs zu sein. Der Jugendliche war verwirrt, dass er sich überhaupt so vertraut mit Aerys verhielt, obwohl ihn dieser bisher viel schreckliches angetan hatte. Schlimmer als alles was der behütete Junge bisher erlebt hatte. Und trotzdem schob er dies beiseite und suchte etwas schönes und gutes in seinem neuen, beängstigenden Leben. Selbst in Aerys.
Anscheinend hatte der Adelige den Spaziergang aber bisher ganz anders bewertet. Der Prinz glitt in die Hocke, die Hände vor sich abgestützt wie als wollte er Lilian gleich anfallen und zu Boden reißen. Der Jüngling wusste nicht wie er sich verhalten sollte. Nichts schien zu klappen und er musste den Instinkt unterdrücken aufzuspringen und wegzurennen. Wieso hatte Aerys aus dem Spaziergang so eine bedrohliche Situation gemacht? Lilian verstand es nicht. Er hatte doch bloß eine Hose erwähnt ohne zu ahnen, dass der Prinz so aus der Haut fahren würde. Der junge Krieger bemühte sich, keinerlei Widerworte zu geben und Aerys stattdessen zu besänftigen. Vielleicht mit einer Umarmung?

Aber Aerys knurrte ihn zornig an. Er hätte Lilian wärmen können, aber dieser wollte ja immer mehr. Der Prinz beugte sich vor, ganz nah zu Lilian, der erschrocken auf seinen Hintern plumpste. Er kniete weiterhin, die Beine links und rechts ruhend, die Knie nun nicht mehr so stark zusammengeschoben wie vorhin. Der Mantel war leicht geöffnet, zeigte den züchtigsten Blick zwischen die Schenkel.
Aerys fixierte ihn mit starkem, finsteren Blick. Lilian hätte nicht daran gedacht, was Mädchen trügen, sondern nur selbst eine Hose gewollt. Er wollte immer mehr und wäre nie zufrieden mit dem was er hatte. Wieso er sich nicht freute. Der Mantel hätte ihm nicht gereicht und er hatte ja unbedingt sofort nach draußen gemusst.
Das war unfair! Lilian schob die sinnlichen Lippen schmollend nach vorne. Natürlich hatte er nach draußen gewollt und es war Aerys' eigener Vorschlag gewesen, schon heute einen Spaziergang zu machen. Danach hatte der Jüngling überhaupt nicht gefragt. Hatte er etwa ablehnen sollen?
Aerys regte sich darüber auf, dass Lilian wegen mehreren Kleinigkeiten während des Spaziergangs unwohl gewesen wäre. Er wollte stets mehr.
"Nie kannst du einen Moment einfach nur geniessen", warf ihm der Mann vor. Der junge Krieger wollte sich das nicht länger gefallen lassen. Aerys war auch nie zufrieden und wollte immer mehr!
"Ich.. ich hab doch genossen!", erwiderte Lilian mit heller, aufgeregter Stimme, denn es machte ihn sehr nervös, dass Aerys so nah vor ihm hockte und ihn mit dunklem Blick fixierte. "Eben auf meine Art und das ist halt.. komisch und wechselnd, weil alles noch so seltsam ist hier. Ihr wollt auch immer mehr! Ihr.. ihr bringt mich zum Lachen!", platzte aus dem Jugendlichen heraus, "Ihr habt mir so weh getan, und trotzdem bringt ihr mich zum Lachen und macht mich nervös, wenn ihr mich haltet! Aber das ist euch auch nicht genug. Was habt ihr denn gedacht.. was.. was passiert zwischen uns, wenn ihr mir einen Mantel schenkt und mich spazieren führt?" Dass Lilian nicht mehr nervös war und alles absolut perfekt ablief?
"Und ich wollte keine Hose!", fasste er seinen Mut. "Ich hab einfach nur was dummes gesagt, weil... weil ich nicht nachgedacht hab. Ich hab für einen Moment nicht nachgedacht, was ihr mir alles antun könnt. Weil ich mich wohl gefühlt hab." Das war das dümmste überhaupt. Es war so ein winzig kleiner Moment gewesen. Und Aerys hatte es kaputt gemacht, denn jetzt hatte der Junge wieder Angst.
"Wieso seid ihr immer so empfindlich?", fragte Lilian leise ratlos. Das verstand er wirklich nicht. Wenn der Prinz nur den kleinsten Hinweis auf Zurücklehnung witterte, drehte er durch. Lilian hob vorsichtig die Hand und streichelte zitternd über Aerys' Wange.
"Ich versuch es besser zu genießen..", versprach der zierliche Jugendliche.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Lilian war erschrocken zurück gewichen. War aber so kniend nicht sehr weit gekommen. Seine Knie waren nun leicht gespreizt, wodurch sich der Mantel unten etwas geöffnet hatte und einen harmlosen und doch irgenwie neckischen Anblick freigab. Normalerweise hätte Aerys dies überaus genossen und ihn ganz verrückt vor Neugierde und Prickeln gemacht. Doch jetzt war er zu wütend dafür. Natürlich bemerkte er es und natürlich prickelte der Gedanke an die schlanken Schenkel. Aber Aerys wollte Lilian nicht in der Wut nehmen. Soviel war ihm selbst jetzt noch klar. Auch wenn er gleich noch viel wütender wurde, als Lilian schmollend seine Unterlippe vorschob. Er hatte kein Recht, zu schmollen. Schliesslich hatte er überhaupt alles verdorben.

Aufgeregt beteuerte Lilian mit heller Stimme, dass er es doch genossen hätte. Nur eben auf seine Art und es sei eben komisch und wechselnd. Aerys konnte regelrecht spüren, wie Lilians Herz heftig in seiner Brust pochte, während er ihm vorwarf, dass er auch immer mehr wollte und ihn zum Lachen brächte. Obwohl er ihm so weh getan hatte. Erneut warf er ihm vor, dass er nicht genug bekäme. Aerys knurrte dunkel und wurde noch wütender. Das stimmte doch nicht. Er hielt sich zurück und riss sich zusammen wie noch nie.
"Lügner", fauchte er ihn an, als Lilian sogar zu behaupten wagte, dass er keine Hose gewollt hätte. "Du fragst andauernd danach. Beinahe jedes Mal wenn wir uns treffen. Was ich gedacht habe, was passiert, wenn ich dir einen Mantel schenke? Dass du Freude daran hast. das habe ich gedacht. Nicht mehr. Ich wollte dir einfach nur eine Freude machen. Mit dem Mantel und dem Spaziergang. Das war alles. Ich habe nicht damit gerechnet, dass du gleich weitere Forderungen stellen wirst." Er schnaubte.
"Doch, ich habe damit gerechnet", gab er ätzend zu. "Deswegen habe ich auch so lange mit dem Geschenk gezögert. Doch mein Wunsch dir einer Freude zu machen, war stärker als meine Vernunft. Ich bin nicht empfindlich. Ich bin enttäuscht." Und das machte ihn wütend. Aufgebracht starrte er in Lilians weit aufgerissenen Augen, hielt aber still, als der Jüngling ihm über die Wange streichelte. "Ich habe nicht mehr gewollt. Ich wollte dir nur eine Freude machen. Ansonsten hätte ich dich gemalt, als du in den Blättern geschwebt bist. Du sahst da so schön aus. Da wollte ich dir auch eine Freude machen. Ich wollte dich nicht erschrecken. Oder ich hätte dich gezeichnet, als du verträumt in den Himmel geschaut hast."
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Als Antwort bekam Lilian zunächst ein Fauchen. Aerys wollte ihm nicht glauben, dass Lilian keine Hose gewollt hätte. Er würde andauernd danach fragen. Der Adelige beteuerte, dass er Lilian mit dem Mantel und dem Spaziergang bloß eine Freude hatte machen wollen. Er hätte keine weiteren Forderungen erwartet.
Bevor der Jugendliche sich verteidigen konnte, änderte der Prinz seine Meinung wieder und gab abfällig zu, dass er schon mit neuen Forderungen gerechnet hätte und deshalb hätte er mit dem Geschenk so lange gewartet. Er hätte geahnt, dass Lilian es verderben würde, aber er hatte ihm unbedingt eine Freude machen wollen. Der Adelige sagte, er wäre enttäuscht und nicht empfindlich.
Der Jugendliche sah das etwas anderes. Er fand, dass es sehr unfair war. Lilian war ein vollkommen anderes Leben gewohnt. War es denn so unverständig, dass er die vielen Dinge sah, die ihm hier fehlten?
"Ich hab es nicht verderben wollen", sagte der Jugendliche. Das stimmte wirklich. Er hatte nicht damit gerechnet, dass so eine für ihn harmlose Bemerkung dem Adeligen so sauer aufstoßen konnte. Lilian fand, dass Aerys maßlos übertrieben hatte mit seiner Reaktion. Der Prinz war sooo schwierig.
Der Jugendliche versuchte ihn trotzdem zu besänftigen und strich ihm langsam über die Wange. Aerys wiederholte, dass er Lilian eine Freude hatte machen wollen. Deswegen hätte er ihn auch nicht erschreckt und in Ruhe gelassen, obwohl er ihn mehrmals während des Spaziergangs hatte malen wollen.
"Wirklich?", fragte Lilian überrascht. Er hatte nicht mitbekommen, dass der Prinz ihn hatte zeichnen wollen. Er hätte so schön ausgesehen. Das Kompliment machte den Jugendlichen wieder verlegen. "Ihr habt mir eine Freude gemacht... bitte, können wir nicht dorthin zurückgehen?" Er wünschte, das mit der Hose wäre ihm nie rausgerutscht. Anderseits wollte Lilian sich auch nicht verstellen und sich selbst verlieren.

"Ist es denn so schlimm, dass ich an Hosen gedacht hab? Der Mantel gefällt mir trotzdem", beteuerte er. "Und.. ich mag sogar ein paar der Kleider. Ich mag das Schwarze...", gestand er atemlos, "Aber ohne die Schürze und all den Accessoires." Die fand er ein bißchen albern. Doch wenn man das alles wegließ, mochte er das schwarze Kleid. Zarte Röte erschien auf seinen Wangen. Er hätte das lieber nicht verraten sollen.
"Kann ich euch auch eine Freude machen?", versuchte der Jüngling den aufgebrachten Prinzen weiter zu beruhigen. "Möchtet ihr mich immer noch zeichnen?" Er lehnte sich zurück, um sich wieder auf die Decke zu legen. Aber seine Beine waren ja noch angewinkelt gewesen und dadurch öffneten sich seine Beine noch mehr, als er sich zurücksinken ließ. Mit Hosen wäre das nicht so peinlich geworden. Hastig drückte Lilian mit den Händen gegen seinen Schoß, um das Kleid unten zu behalten, damit man ihm nicht zwischen die Beine schauen konnte. Trotzdem starrte ihn der Prinz so intensiv an. Ihm war nicht bewusst, dass er damit offenbarte wie gelenkig er war. Lilian drehte sich auf die Seite, um seine Beine wieder strecken zu können.
"Das war nur etwas unbequem..", nuschelte er verlegen. Er legte sich wieder richtig auf den Rücken.
"Bitte seid nicht mehr enttäuscht", bat er Aerys. "Ich mag euer Geschenk." Der Prinz konnte doch nicht so viel Gewicht auf eine kleine Äußerung legen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Der zarte Krieger beteuerte, dass er es nicht hatte verderben wollen. Das glaubte Aerys ihm sogar. Aber nicht, weil Lilian ihm nicht hatte wehtun wollen, sondern vielmehr weil er fürchtete, dass er wieder in sein Zimmer gesperrt werden würde. Der Junge war ganz schön berechnend und ichbezogen. So war er auch vollkommen überrascht, dass Aerys nichts weiter von dem Spaziergang erwartet hatte. Dass er sich sogar zurück gehalten hatte und Lilian nicht gezwungen hatte, für ihn Model zu stehen, damit sie einfach beieinander hatten sein können.
Ganz allmählich schien Lilian zu begreifen, was er angerichtet hatte. Er versicherte ihm, dass er ihm eine Freude gemacht hätte. Ob sie nicht wieder dorthin zurückgehen könnten. Verwundert blickte Aerys auf den Jüngling hinunter. "Wie soll das denn gehen?" fragte er etwas ruhiger. Noch immer enttäuscht, doch nicht mehr kurz davor, Lilian körperlich anzugreifen. "Der Streit ist passiert, die schlechten Gefühle sind da. Das Glas ist zersprungen", brachte er schlussendlich noch das Beispiel, was er bei ihrem ersten Abendessen auf Darion angewandt hatte. Der Abend war verdorben. So schnell würde Aerys nicht vergessen, was passiert war.

Verwirrt fragte Lilian was denn so schlimm daran sei, dass er an die Hose gedacht hätte. Fassungslos starrte Aerys den Jüngling an. Die Frage durfte doch nicht wahr sein. Wie konnte man nur so ignorant sein? Nervös beteuerte der Jüngling gleich, dass ihm der Mantel trotzdem gefallen würde. Er mochte sogar ein paar der Kleider. Zum Beispiel das Schwarze. Nur ohne die Schürze und alles, was ihn als Dienstmädchen kennzeichnete. Natürlich. Lilian wurde leicht rot bei dem Geständnis.
"Weil es zeigt, dass der Mantel dir nicht genügend Freude bereitet hat", erklärte Aerys hart, warum es ihn so ärgerte, dass Lilian nach der Hose gefragt hatte. "Es war das falsche Geschenk. Der Mantel war nicht genug. Er war es nicht wert. Ansonsten hättest du gar nicht überhaupt an eine Hose gedacht. Du hättest nur gesagt, dass dir kalt sei. Hättest höchstens vielleicht gefragt, ob ich dich wärmen könnte." Dass er nach der Hose gefragt hatte, hatte einen ganz anderen Ursprung als die Kälte gehabt.

Lilian bemühte sich redlich, es wieder gut zu machen, fragte ihn, ob er ihm auch eine Freude machen könne. Ob Aerys ihn noch zeichnen wollte. Der Adlige schüttelte den Kopf. Nein, der Impuls war jetzt vorbei. Etwas gestelltes wollte er nicht zeichnen und die Freude daran war ihm gründlich vergangen. Lilian lehnte sich trotzdem zurück, liess sich auf die Decke zurück sinken. Er war ganz schön gelenkig, dass er das ohne Training mit angewinkelten Beinen schaffte. Seine Knie spreizten sich dabei noch mehr und schoben das Kleidchen weiter nach oben. Es war noch immer sehr harmlos. Nichts desto trotz sehr reizvoll. Erst recht, als Lilian dann auch noch seine Hände gegen den Schoss drückte und somit signalisierte, dass da etwas spannendes vor sich ging. Rasch drehte Lilian sich zur Seite, damit er seine Beine wieder strecken konnte. Unbequem sei es, erklärte er verlegen und legte sich wieder auf den Rücken. Verletzlich und zart. Trotzdem war es nicht mehr so magisch wie vorhin.

"Das sagst du so leicht", brummte Aerys, als Lilian ihn bat, dass er nicht mehr enttäuscht sein sollte. Er würde sein Geschenk mögen. Das mochte sein, aber genug war es trotzdem nicht. "Ausserdem hast du gesagt, dass du an den Waden frierst. Ich möchte nicht, dass du meinetwegen kalt hast und dich erkältest. Es war ohnehin eine dumme Idee, heute Abend noch rauszugehen. Wir sollten damit warten, bis Horatio dir wärmere Kleidung gemacht hat."
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Aerys blieb weiterhin enttäuscht und wollte sich nicht besänftigen lassen. Der Adelige meinte, dass der Spaziergang verdorben wäre, denn der Streit wäre bereits passiert und man konnte die Zeit nicht zurückdrehen. Oh, wie Lilian sich nicht wünschte, dass man dies konnte. Vielleicht wäre er dann nie in Gefangenschaft geraten. Vermutlich sollte er froh sein, dass er überhaupt noch am Leben war, doch sein neues Leben war so unbekannt und schwer. Er wusste nicht was er hier tat und er hatte keine Ahnung wie er den anspruchsvollen Adeligen zufriedenstellen sollte, der sich an den kleinsten Details störte und wenn nicht alles rundum perfekt war. Es klang fast so, als wäre Aerys enttäuscht, weil Lilian die Geschenke nicht so gut gefielen.
Der Jüngling hatte seine Mühe das Gegenteil zu beteuern. Es gelang nicht so richtig. Wenigstens klang der Prinz nicht mehr ganz so aufgebracht und wütend. Aber er wollte oder er konnte sich leider nicht mehr entspannen. Das Glas wäre zersprungen. Lilian erinnerte sich an die Unterhaltung darüber und dass Aerys nicht akzeptiert hatte, dass man ein Glas kleben könnte. Oder aus dem Glas ein ganz neues Gefäß machen könnte.
Das war unfair... der Prinz hatte ihn auch eingerissen und kaputt gemacht, aber Lilian versuchte trotzdem sein Bestes, um weiterzuleben. Er war nicht perfekt. Er war es nie gewesen und nach diesem furchtbaren Erlebnis erst recht nicht. Und er wollte nicht von dem Adeligen erzogen und zurechtgebogen werden. Er würde doch nie perfekt sein.
"In dem man einfach weitermacht?", fragte der Jüngling trotzdem zurück auf die verwunderte Frage, wie sie zurück zu dem Moment kommen könnten, wo es noch gut gewesen war. Es war vielleicht paradox. Es würde wieder nie wieder ungeschehen werden. Sie konnten nur vorwärts gehen und Lilian musste einfach daran glauben, dass dort etwas gutes lag in der Zukunft. Irgendwo musste etwas Hoffnung sein. Aber der Adelige machte es nicht sehr leicht...
Immer noch war er wegen der Erwähnung der Hosen beleidigt und fand, dass die bloße Erwähnung zeigte, dass Lilian sich nicht genug an dem Mantel erfreute. Er hätte ihm das falsche geschenkt und es wäre nicht genug gewesen. Sonst hätte Lilian nichtmal an eine Hose gedacht. Der Jugendliche seufzte. Aerys verlangte unmögliches.
"Ich habe mein Leben lang Kleidung für Jungs getragen. Das hier ist immer noch ungewohnt." Der junge Krieger zupfte an dem Mantel. Der Adelige konnte nicht erwarten, dass Lilian über Kleider und femine Dinge aus dem Häuschen war? Und selbst wenn er ein richtiges Mädchen gewesen wäre, wusste er nicht, ob man sich in Gefangenschaft tatsächlich über einen hübschen Mantel freute und alles andere darüber vergaß. Nur... Aerys schien genau dies zu erhoffen. Dass... Lilian gerne hier war? Ohh.. Verwirrt blickte er den enttäuschten Prinzen an.

Er versuchte den Adeligen zu besänftigen und fragte ihn, ob er ihm auch eine Freude machen könnte, indem Aerys ihn zeichnete. Der Prinz wollte leider nicht und er wirkte weiterhin sichtbar gekränkt. Egal wie oft der Jüngling beteuerte, dass er das Geschenk mochte und es ihm leid täte.
Weiterhin wollte Aerys wieder zurück. Lilian würde ja an den Waden frieren und der Prinz wollte nicht, dass sich der junge Krieger dadurch erkältete. "Es war ohnehin eine dumme Idee, heute Abend noch rauszugehen", sagte er. Rasch fasste Lilian den Prinzen an der Hand. Das fiel ihm mittlerweile immer leichter.
"Nein, es war eine sehr liebe Idee", erwiderte er. "Die beste. Mit euch über den Balkon zu klettern war toll..." Aerys würde trotzdem nicht verhindern können, dass Lilian immer wieder an sein altes Leben dachte und es sich zurückwünschte, aber von der Balkonaktion hätte der Jüngling auch aufgeregt seinen Freunden erzählt.
"Bitte seid nicht mehr enttäuscht. Ich hab mich wirklich gefreut", beteuerte Lilian ein weiteres Mal. Vorsichtig versuchte er den Prinzen weiter zu sich zu ziehen. Keinesfalls wollte der Jugendliche schon zurückgehen. "Ich frier auch nicht mehr so doll. Ihr könnt doch meine Waden wärmen." Er strich mit seinem rechten Bein an Aerys' Seite entlang bis ihm aufging wie viel er sich da herausnahm. "Ich mein... es geht schon. Wir können länger draußen bleiben. Bitte, ja? Wir könnten Champagner trinken.." Das wärmte ja auch ein bißchen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Lilian verstand noch immer nicht, was Aerys so verletzt hatte. So verteidigte er sich damit, dass er sein Leben lang Kleidung für Jungs getragen hättte, weswegen er nach der Hose gefragt hatte. Aber darum ging es Aerys ja gar nicht. Vielmehr darum, dass Lilian nicht damit zufrieden war, was er hatte. Dass er nicht damit zufrieden war, etwas aussergewöhnliches geschenkt bekommen zu haben. Dabei wusste der Jüngling inzwischen sehr genau, dass er auch im Kerker landen konnte, mit nichts am Leib und ohne Schutz. Es war frustrierend.
Enttäuscht wollte Aerys mit Lilian wieder zurück in die Villa gehen. Der Junge erklältete sich sonst nur. Es war ohnehin eine dumme Idee gewesen, heute Abend noch rauszugehen. Kaum hatte er das gesagt, fasste Lilian ihn an der Hand. Er hatte schon vorhin gesagt, dass er nicht zurück wollte und beteuerte dies nun nochmals innig. Es sei eine sehr liebe Idee gewesen. Die Beste. Ausserdem wäre es toll gewesen, mit ihm über den Balkon zu klettern. Jetzt musste Aerys doch etwas schmunzeln.
"Natürlich", schnaubte er eher freundlich den abfällig. "Für Dummheiten bist du immer zu haben." Aerys stubste ihm mit dem Fingerspitz gegen die Nase. Motiviert zu bleiben war er trotzdem nicht. Lilian spürte das und bar ihn, nicht mehr enttäuscht zu sein. Als ob Aerys das einfach abstellen konnte. Zumal er jedes Mal von Lilian enttäuscht wurde, wenn er ihm etwas gutes tun wollte. Das kumulierte sich eben mit der Zeit.
Der Jüngling setzte jetzt alles daran, dass sie noch draussen bleiben konnten. Wieder etwas, was er forderte. Anstatt einfach froh zu sein, dass er raus gedurft hatte, musste es mehr und länger sein. Ganz plötzlich fror Lilian auch nicht mehr so. Ausserdem könnte Aerys ja seine Waden wärmen. Beinahe schon aufreizend strich er mit seinem Bein Aerys Seite entlang, zog ihn vorsichtig zu sich. Es war verlockend, darauf einzugehen. Doch Aerys war nicht wirklich in Stimmung. So wollte er Lilian nicht und Lilian wollte es ja auch nicht. Rasch machte er einen Rückzieher und beteuerte, dass es schon ginge mit der Kälte. Sie könnten Champagner trinken.
"Mir ist die Lust danach, gründlich vergangen", stellte Aerys nochmals klar. Trotzdem rief er den Champagner und das Stoffkörbchen wieder herbei. Lilian konnte sich davon nehmen, wenn er wollte. Aerys selbst legte sich auf den Rücken und verschränkte die Arme hinter den Kopf. In den Himmel starrend überlegte er sich, dass es dumm war, Lilian schon wieder nachzugeben. Er sollte aufhören, ihn so zu verwöhnen und sich so um ihn zu bemühen. Er sollte ihn erziehen, wie er es mit den anderen Kunstwerken getan hatte. So wusste er, dass es funktionierte. Das was er da mit Lilian machte, brachte ihm nur Enttäuschung und Ärger.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

"Ja", platzte es aus Lilian sofort heraus, als der Adelige schnaubte, dass der Jugendliche für Dummheiten immer zu haben wäre. "Und für Abenteuer." Er wagte zu lächeln, als Aerys ihm gegen die Nase stupste.
Obwohl er niemals gewollt hatte, in so ein beängstigendes Abenteuer zu gelangen, das scheinbar kein Ende zu nehmen schien. Jetzt wäre er sehr gerne zurück bei seiner Familie gewesen und hätte ein einfaches Leben als braver Notarslehrling geführt. Irgendwann wäre er vielleicht ganz fest und lange mit Aimée zusammengewesen. Sie hätten miteinander geschlafen. Er wäre ein richtiger Notar geworden, mit abgeschlossener Ausbildung. Sie hätten Kinder gehabt. So wie man das eben machte. Ein ruhiges, normales Leben.
Jetzt dagegen hatte Lilian keinerlei Ahnung wohin sein Leben führen würde. Es machte ihm Angst, denn da lauerte auch viel Schmerz und Mutlosigkeit und Verzweiflung. Der junge Krieger fühlte sich komplett überfordert mit dem anstrengenden, launischen Adeligen, der sein Leben vollkommen bestimmte.
Nur... es war auch aufregend.
Weit mehr als Lilian es lieb gewesen wäre. Ein stetiges Spiel mit dem Feuer, das ihn schon oft verbrannt hatte. Jetzt waren es keine körperlichen Schmerzen, dafür eine riesige Welle der Enttäuschung des Prinzen und seine unersättliche Erwartungen an Lilians Verhalten, die den Jugendlichen schlicht überrollten. Er versuchte alles, damit Aerys ihn nicht jetzt schon zurück zum Zimmer brachte und wieder einschloss. Lilian befürchtete, dass damit auch der morgige Ausflug in Gefahr war. Natürlich wollte er weiter draußen bleiben. Es war so befreiend nach Wochen zwischen den immer gleichen Wänden. Außer der kurze furchtbare Aufenthalt in dem Käfig.

Aerys wollte weiterhin nicht und sagte, dass er keine Lust mehr hätte. Lilian befürchtete schon, dass er jetzt gezwungen wurde zu gehen, aber da rief der Prinz das Essen und den Champagner wieder herbei. Wortlos ehe er sich auf den Rücken legte und die Arme hinter dem Kopf verschränkte. Aerys starrte in den Himmel und schien sich nicht mehr um das spontane Picknick kümmern wollen. Das war auch irgendwie nicht gut. Er konnte doch jetzt nicht die ganze Zeit schmollen? Aerys war der schlimmste Schmoller, den Lilian je getroffen hatte. Ratlos nagte der Jüngling an seiner Unterlippe, lag neben dem Adeligen und überlegte was er jetzt tun sollte.
"Es tut mir leid, dass ihr nicht so viel Spaß habt wie ich", sagte der Junge. Meistens war das bei ihren Begegnungen immer umgekehrt gewesen. Aerys hatte sehr viel... Spaß bei der Zeremonie gehabt und Lilian rein gar nicht. Er fand, dass ihm auch ein Moment zustand, wo es ihm besser ging. Selbst wenn der Adelige jetzt beleidigt war wegen einer klitzekleinen Bemerkung. Lilian verdrehte die Augen, während er auch in den Himmel starrte. Die letzte Dämmerung war noch gerade so zu sehen, aber sie hatten den ganzen schönen Sonnenuntergang verpasst, weil sie gestritten hatten. Beziehungsweise weil der feine Adelige sich über Hosen aufregte, die Lilian ja gar nicht hatte, und über Geschenke, die nicht gut genug waren, obwohl Lilian es ganz bestimmt gefiel. Er zog eine Schnute.
Nein, jetzt fing er auch noch an zu schmollen! Das war ansteckend.
Der Krieger richtete sich etwas auf und rückte näher zu dem Prinzen. In der Halbdämmerung beugte er sich über ihn, damit Aerys nicht nur beleidigt in den Himmel starrte. Er sollte lieber Lilian anschauen.
"Ihr wollt, dass es mir hier gefällt und ich.. glücklich bin oder?", fragte er leise. "Deswegen seid ihr so enttäuscht.. weil das noch nicht geklappt hat oder?" Lilian war sich nicht so sicher, ob er den Grund wirklich durchschaut hatte. Aber Aerys hatte sich nun mehrmals beschwert, dass sich der Jugendliche nicht genug gefreut hatte. Darüber ärgerte man sich ja nicht, wenn einem egal war wie es dem anderen ging.
"Ich.. bin vielleicht noch nicht gerne hier, aber..." Lilian rang mit sich. "Mir gefallen die Versuche...", schob er sanft hinterher. Egal ob sie erfolgreich waren oder nicht. Er hatte jetzt nicht unbedingt feminine Herbstkleidung haben wollen, aber es war eine schöne Geste gewesen. Aerys machte sich Gedanken um ihn. Zwar irgendwelche komischen Gedanken, doch es war wenigstens ein Versuch. Lilian sollte wohl auch mehr Versuche starten.
Er blickte den Prinzen unter sich an und überlegte, ob er ihn küssen sollte. Aber vielleicht würde Aerys das jetzt nicht wollen und der Jüngling wollte sich auch gerne an Aerys' Brust kuscheln und so machte er das. Leicht an den Prinzen gedrückt, bettete er seinen Kopf an dessen Brust. Zaghaft tastete seine Hand nach Aerys' Arm und zog diesen ganz langsam näher zu sich, um zu signalisieren, dass der Prinz ihn halten sollte. Lilians Herz klopfte schneller, als er die Hand des Adeligen an seinen schlanken Rücken legte und weiter hinunter schob, knapp oberhalb des Hinterns. Der Junge mochte es am liebsten, wenn er ihn dort berührte. Wo es so beängstigend aufregend war.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Aerys antwortete nicht auf Lilians entschuldigen, als dieser meinte, dass es ihm leid täte, dass Aerys nicht so viel Spass hätte wie er. Das stimmte doch gar nicht. Aerys hatte sehr viel Spass gehabt. Er hatte es genossen. Vielleicht zu sehr. Gerade deswegen war er jetzt auch so enttäuscht. Und Lilian begriff dies einfach nicht in seiner verwöhnten Art. Er sollte das draussen sein jetzt gefälligst geniessen. Aerys würde solange warten. Lilian legte sich dann aber neben ihn, anstatt von dem Champagner zu trinken, wie er es vorgeschlagen hatte. Aerys war es egal.

Lange blieb Lilian jedoch nicht liegen. Er richtete sich wieder auf, rutschte etwas näher zu ihm und schob sich mit seinem Gesicht in Aerys' Blickfeld. Kurz war der Adelige versucht, woanders hin zu schauen, doch das wollte bei dem hübschen Krieger dann doch nicht recht funktionieren. Insbesondere, weil Lilian ihn fast etwas besorgt anschaute, während er leise nach Bestätigung fragte, dass Aerys wolle, dass es ihm hier gefalle und er glücklich sei. Natürlich wollte Aerys das. War das denn nicht offensichtlich. So viel Mühe, wie er sich mit dem Krieger gab.
Bevor Aerys knurrig darauf antworten konnte, fuhr Lilian jedoch rasch weiter vor, dass er zwar noch nicht gerne hier sei, dass ihm jedoch die Versuche gefallen würde. Aha? Aerys glaubte das nicht wirklich. Aber es war schön, wie Lilian sich ganz behutsam an ihn kuschelte und schliesslich sanft seinen Kopf auf seine Schulter bettete. Das fühlte sich schön an. Zu schön, als dass er Lilian hätte zurück weisen können. Besonders als der Junge mit heftig klopfendem Herz seine Hand fasste und sie an seinem Rücken entlang hinunter zog, damit sie auf seinem Kreuz ruhen konnte. Nein, sogar noch etwas weiter unten, da kurz bevor der Hintern begann. Aerys genoss es für einen Moment lang schweigend.

"Mir ist bewusst, dass ich dir viel abverlange", meinte er schliesslich leise und streichelte Lilian mit der freien Hand eine Haarsträhne aus der Stirn. "Ich verstehe auch, dass du dein Zuhause und deine Familie vermisst. Mir ist klar, dass du hier nicht rundum glücklich und zufrieden sein kannst und dass du nicht hier sein willst. Das verlange ich gar nicht von dir." Unbewusst kraulte er ihn sacht mit den Fingern am Rücken, da wo seine Hand gerade lag. "Es ist nur so frustrierend, dass, egal wie sehr ich mich für dich verbiege oder was ich dir schönes schenke, es kaum funktioniert und nicht lange anhält. Dass du nicht so Freude an Mädchenkleidung hast, ist mir schon klar. Aber das war nicht das eigentliche Geschenk und das weisst du auch. Der Mantel war nur ein Symbol dafür, dass du nach draussen darfst. Es war ein grosses, viel zu verfrühtes Geschenk und es hat gerade mal gereicht, dich für zehn Minuten glücklich zu machen. Das ist zu kurz. Wie soll ich es denn anstellen, dass du mal eine Stunde lang glücklich bist? Das ist doch unmöglich."
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Der Prinz schob ihn zum Glück nicht von sich und begann ihn sogar ein wenig dort zu streicheln, wo Lilian seine Hand hingelegt hatte. So lagen sie für eine Weile da, während es um sie herum allmählich immer dunkler wurde. Aerys hatte nichts auf Lilians Worte gesagt. Weder ob er überhaupt recht mit seiner Vermutung gehabt hatte oder ob der Prinz akzeptieren konnte, dass es momentan nicht mehr geben konnte, als ein paar mehr oder weniger erfolgreiche Versuche ihn glücklich zu machen. Der Jugendliche wollte nicht hier sein, aber er hatte begonnen sich damit zu arrangieren. Sie konnten hier zusammen liegen und sich unterhalten. Das wäre vor einem Monat nicht möglich gewesen. Da hätte Lilian sofort ängstlich reißaus genommen und ihm wäre die Nähe zu dem Adeligen zuwider gewesen. War es nur die lange Einsamkeit und das Eingesperrtsein, die ihn dazu trieb, sich nun an den Prinzen zu schmiegen? Er wusste es nicht. Die ganze Situation war verwirrend für ihn.
Aerys strich ihm über die Stirn, schob eine Haarsträhne beiseite ehe er das Wort ergriff und leise zugab, dass er verstehen könnte, dass Lilian sein Zuhause vermissen würde und nicht hier sein wollte. Der Jüngling spannte sich an, befürchtend, dass Aerys darüber ein weiteres Mal wütend werden würde. Stattdessen kraulte er ihn hinten am Rücken. Lilian erschauderte leicht und wurde etwas nervös. Der Adelige redete weiter, dass er nicht erwartete, dass Lilian hier sein wollte oder rundum glücklich wäre. Trotzdem wäre es frustrierend, dass die schönen Geschenke nicht funktionierten oder nicht lange genug anhalten würden.
Lilian wusste nicht, was der Prinz erwartete. Was sollte Lilian denn machen? Er konnte nicht auf Befehl glücklich sein. Er war ein Gefangener... ein Sklave.

Aerys gab auch zu, dass der Mantel nicht das eigentliche Geschenk gewesen wäre, sondern als Symbol dafür gestanden hätte, dass Lilian nach draußen durfte. Der zarte Jüngling nickte. Ja, das wusste er und er wusste es doch zu schätzen. Er hatte sich gefreut. Es war sehr seltsam zu hören wie frustriert der Prinz deswegen war. Dass er ihn wirklich glücklich machen wollte, obwohl er ihn zu Beginn noch ganz anders behandelt hatte... weniger rücksichtsvoll, um es milde auszudrücken. Und selbst jetzt tat er ihm oft wieder weh. Erst gestern hatte er ihn in den Kerker geworfen. Das sollte Lilian wieder vergessen?
Aber es war wieder gewesen, weil sich der Prinz zurückgewiesen gefühlt hatte, dachte der Junge nachdenklich. Ob Aerys ihn mochte? Also so seltsam mochte...
Der Jüngling blickte fragend hoch. Aerys war unzufrieden, dass selbst das große Geschenk mit dem Mantel nur dazu gereicht hatte, Lilian für zehn Minuten glücklich zu machen und das wäre viel zu wenig.
"Wie soll ich es denn anstellen, dass du mal eine Stunde lang glücklich bist?", fragte er und klang dabei genauso ratlos wie der Jugendliche sich oft fühlte. Lilian rückte ein bißchen höher, wobei dadurch auch die Hand des Prinzen tiefer rutschte und den Ansatz des kleinen Hinterns berührte. Die Hand des Jungen ruhte locker auf Aerys' Brust.
"Zehn Minuten ist ein Anfang", sagte er leise zurückhaltend, "Zehn Minuten ist mehr als ich vor ein paar Wochen je geglaubt hätte..", gab er zu. Aerys konnte froh sein, dass er überhaupt diese zehn Minuten vollbracht hatte, nachdem er ihn entjungfert hatte. Lilian mochte gar nicht daran denken, aber es half auch nicht, wenn er es immer wieder verdrängte.
"Ich hab mich wirklich sehr gefreut, dass ich wieder raus durfte", bekräftigte Lilian. Es war ein wahrer Rausch gewesen, den Mantel und die Stiefel in den Händen zu halten und zu erkennen, dass es bedeutete, dass Aerys ihn wieder hinausließ. Er war draußen! Mit dem Himmel über ihn. Und an Aerys gekuschelt.
Der letzte Teil war nicht so wie Lilian sich das vorgestellt hatte. Er mochte aber auch nicht, dass der empfindliche Prinz so frustriert war. Lilian wusste nicht, ob es nur aus Angst heraus war, dass Aerys ihn sonst nicht mehr hinausließ.
"Beschimpft ihr mich deswegen so oft als.. undankbar? Weil ich nicht glücklich genug bin?", fragte Lilian vorsichtig. "Es war sehr lange her, wo ich zuletzt glücklich war..." Der Jüngling seufzte leise. "Ist es nicht egal wie lange ich es war... hauptsache, dass ihr derjenige wart, der es geschafft habt?" Ausgerechnet Aerys.
Lilian spielte an der Kette seines neuen Anhängers, ließ die Spitze des Halbmondes auf seiner Handfläche tanzen und sah dem glänzenden Metall zu. "Wenn ihr wollt, dass es mir hier gefällt und ich glücklich bin...", setzte er vorsichtig an und ließ den Mond auf Aerys' Brust sinken, "Wieso habt ihr das dann mit der Zeremonie gemacht?" Lilian sah ihn an.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Lilian hatte auch keine Antwort darauf, was Aerys tun konnte, damit Lilian länger als nur zehn Minuten glücklich war. Er kuschelte sich dafür nur etwas näher an ihn, wobei er auch ein wenig höher glitt. Entschrechend reichte Aerys Hand weiter hinunter. Bis dahin, wo sich der Ansatz des knackigen, kleinen Hintern befand. Oh, das wurde gefährlich. Er sollte seine Hand wegnehmen. Andererseits hatte Lilian seine Hand da hingeführt. Absichtlich oder nur wegen einer Umarmung? Aber es war ja noch der Mantel dazwischen, der Lilian schützte. Aerys liess die Hand wo sie war. Die ganze Umarmung fühlte sich zu schön an, als dass er sie durch eine unbedachte Bewegung hätte zerstören wollen. Mit Hilfe der Kunst, und zwar mit seinem Aufstiegsjuwel, damit Lilian nicht wieder durcheinandergeriet, erschuff er heimlich einen Wärmeschild um sie herum. Nicht fest. Nur gerade so, dass Lilian sicher nicht an den Waden frieren musste.

Der Jüngling erklärte leise und zurückhaltend, dass zehn Minuten doch ein Anfang sei. Zehn Minuten seien mehr, als er vor ein paar Wochen je geglaubt hätte. Lilian empfand das als viel. Aerys rümpfte die Nase. Ihm war das viel zu kurz. Besonders für den Aufwand, den er betrieben hatte. Lilian beteuerte ihm, dass er sich wirklich sehr gefreut hätte raus zu dürfen. Ja, das wusste Aerys. Er hatte ja gesehen, wie Lilian wie ein junger Hund aufgeregt gewesen war und durch die Blätter getobt war.
Unvermittelt wollte der Jüngling wissen, ob er ihn deswegen oft als unbankbar beschimpfe, weil er nicht glücklich genug sei. Lilian seufzte und meinte, dass es so lange her sei, seit er zuletzt glücklich gewesen sei. Ob es nicht egal wäre, wie lange er es war. Hauptsache Aerys sei dafür verantwortlich. Verwundert blickte der Adlige so gut es liegend eben ging zu Lilian herunter. Das war doch jetzt nicht sein ernst, oder? Er wollte ihm nur Honig ums Maul schmieren, damit er nicht bestraft wurde. Lilian war es doch egal, durch wen er glücklich wurde. Eher im Gegenteil, von Aerys wollte er kein Glück annehmen.
"Nein, ich nenne dich undankbar, weil du es bist, Lilian", stellte er klar. "Du bekommst sehr viel Luxus und Bequemlichkeit, doch das ist dir nie genug. Glücklich sein und dankbar sein ist nicht unbedingt das gleiche. Andauernd stellst du Forderungen und wenn du bekommen hast, was du wolltest, willst du schon wieder das nächste. Du wurdest bisher derart verwöhnt, dass du keinerlei Demut oder Bescheidenheit besitzt. Du solltest einmal alle Wünsche und Forderungen aufschreiben, die du in einer Woche so hast. Dann merkst du vielleicht selber, wie unersättlich du bist."

Aerys bezweifelte jedoch, dass Lilian verstanden hatte, was er meinte. Der Junge war in seinem früheren Leben so verwöhnt worden, dass er alles als selbstverständlich ansah. Und Aerys hatte in seiner Vernarrtheit in den Jungen nur Öl ins Feuer gegossen, indem er ihn noch weiter verwöhnt hatte. Aber es war einfach zu schön, wenn Lilian einem süss anlächelte. Dieser nestelte irgend etwas mit seinen Fingern, regte sich in der umarmung und fragte dann vorsichtig, warum Aerys das mit der Zeremonie gemacht hätte, wenn er doch wolle, dass es ihm hier gefalle und er glücklich sei.
"Weil es wichtig war", erklärte der Adelige seufzend. Er blickte wieder zu Lilian hinab, streichelte ihm mit der freien Hand über den Kopf. "Das ging über glücklichsein hinaus Lilian. Es war kein Geschenk. Es war eine Zeremonie. Das rituelle Bestätigung unserer von der Dunkelheit bestimmten Beziehung. Es musste sein. Das habe ich schon gespürt, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Nein, sogar schon vorher. Als mir von dir erzählt wurde. Da wusste ich sofort, dass du für mich bestimmt bist. Und du spürst es auch Lilian. Auch wenn du dich dagegen wehrst. Aber dass du so intensiv auf mein Geburtsjuwel reagierst und nur auf meines kann nicht von ungefähr kommen."
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Aerys rümpfte empört die Nase, als Lilian ihn fragte, ob zehn Minuten nicht ein Anfang sei. Das war dem Prinzen anscheinend nicht genug. Es war so komisch zu hören, dass der Adelige ihn ganz lange glücklich machen wollte. Lilian war nicht bewusst gewesen, dass es dem Prinzen so wichtig war. Sein Verhalten hatte manchmal eine andere Sprache gesprochen. Aber es hatte sich irgendwann gewandelt... war bemühter geworden.
Lilian sollte das genug sein, aber es ging nicht. Er konnte hier einfach nicht glücklich sein und er wollte weiterhin nach Hause. Nur manchmal... da gab es ein paar schöne, unbeschwerte Momente. Genau wie Aerys fand Lilian, dass die viel zu flüchtig und selten waren. Er wollte ja auch glücklich sein.
Der Prinz hielt ihn immer noch für undankbar. Lilian hätte so viel Luxus und Bequemlichkeit, aber es wäre ihm nie genug. Er würde dauernd fordern und sich bereits das nächste wünschen, wenn er gerade eben etwas erhalten hatte. Er besäße keinerlei Demut und Bescheidenheit. Der Jüngling wandt sich leicht. Schön anzuhören war das nicht. Er wollte nicht 'verwöhnt' und 'unersättlich' genannt werden und er sah auch nicht, wieviel Bequemlichkeit er hatte. Der Adelige war außerdem genauso verwöhnt.
"Und wenn es euch so erginge? Wäret ihr zufrieden?", fragte er vorsichtig nach, "Wenn ihr nicht mehr ein- und ausgehen könntet wie ihr wolltet, wenn euch jemand all eure Kunstwerke wegnehmen würde und die Möglichkeit zu zeichnen, und ihr dürftet nur noch tragen was ein anderer euch vorschreibt. Wie würdet ihr reagieren? Nachdem ihr so ein schönes Leben hattet und dann plötzlich nicht mehr... würdet ihr nicht.. darum kämpfen, euer altes Leben zurückzuerhalten?" Sie sollten einmal die Rollen tauschen. Der junge Krieger glaubte nicht, dass Aerys glücklich und dankbar über so eine Situation wäre.
"Ich glaube, ihr habt recht, dass Glück und Dankbarkeit nicht das gleiche ist", gab er nachdenklich zu. Er war nicht dankbar über die Dinge, die ihm sowieso kein Glück brachten. Es war schwer dankbar zu sein für Dinge, die ihn weiter in diese Rolle als zartes Mädchen pressen wollten. Aber er sollte wohl dankbar dafür sein, dass er zu essen hatte und ein Dach über dem Kopf. Wenn er nicht so einsam gewesen wäre...
"Aber.. manchmal sind mir andere Dinge wichtiger als ihr denkt, was mir wichtig und wofür ich dankbar sein sollte", versuchte er es in Worte zu fassen. Es war ein komisches Gespräch, aber wenigstens konnten sie darüber reden. Trotzdem lag da stets die Befürchtung, dass irgendein Wort den Adeligen wieder erzürnen würde. "Ich bin halt anders als ihr..." Aerys schien zu glauben - oder zu hoffen - dass wenn Lilian ausreichend Luxus und Gegenstände hätte, es ihm gut ginge und er alles andere vergaß.

Er konnte dadurch nicht die Zeremonie vergessen. Der Jugendliche wagte es, Aerys danach zu fragen. Dieser seufzte zunächst und erklärte es damit, dass es wichtig gewesen wäre. Es wäre ja kein Geschenk gewesen, sondern eine Zeremonie. Lilian blickte ihn skeptisch an. Geschenke sollten Lilian glücklich machen und alles andere nicht? Was war mit dem Verhalten des Prinzen, das ihn schon so oft unglücklich gemacht hatte?
Aerys beschrieb es damit, dass die Zeremonie die Bestätigung ihrer Beziehung gewesen wäre. Beziehung? Bevor der Junge über diese seltsame Wortwahl nachdenken konnte, wiederholte der Prinz die Worte, die er schon so oft gesagt hatte. Lilian wäre ihm von der Dunkelheit bestimmt.
"Und du spürst es auch Lilian. Auch wenn du dich dagegen wehrst. Aber dass du so intensiv auf mein Geburtsjuwel reagierst und nur auf meines kann nicht von ungefähr kommen", sagte der Prinz. Lilian saugte betreten an seiner Unterlippe. Er wollte es am liebsten leugnen, doch leider hatte Aerys recht. Da war irgendetwas, aber es war neu und fremd und Lilian wusste nicht wie er damit umgehen sollte.
"Und.. dazu war es notwendig mit mir... mich zu entjungfern und mir weh zu tun?", fragte der Jugendliche leise. Er glaubte nicht, dass Aerys dies getan hatte, weil es ihm die Dunkelheit gesagt hatte. Das war doch nur eine Ausrede. Es hatte ihm auch sehr gefallen. Und für Lilian war es das schlimmste überhaupt gewesen. Er hatte noch nie so etwas furchtbares erlebt. Und nun lag er hier bei dem Mann, der es ihm angetan hatte...
Wieso? Irgendetwas stimmte mit ihm selbst nicht. Doch Lilian vertraute dem Prinzen, dass er ihn nicht bedrängen würde. Das war dumm. Er sollte diesem Mann nicht vertrauen. Das war viel zu gefährlich.
Er wünschte, es hätte die Zeremonie nie gegeben.
"Hätte ich für eine Zeremonie nicht auch irgendetwas mit euch machen müssen?", überlegte er. "Vielleicht würdet ihr auch auf mein Geburtsjuwel reagieren. Wir haben das noch gar nicht ausprobiert." Lilian wollte nicht, dass dies so einseitig war. Er wollte nicht für Aerys bestimmt sein.
Er wippte ein wenig mit den Beinen, die zarten Stiefelchen in der Luft. Die Kälte hatte er inzwischen vergessen. Aber es war ganz schön dunkel geworden. Trotzdem konnte er weiterhin Aerys' Gesichtszüge erkennen. Lilian strich mit der Fingerspitze über den geraden Nasenrücken des Prinzen. "Wenn ihr eure Nase empört rümpft, sieht das niedlich aus." Er grinste jungenhaft ehe er leise kicherte.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Anstatt darüber nachzudenken und zu reflektieren, was Aerys ihm sagte, schob Lilian den Fokus auf Aerys. Aerys verdrehte die Augen. Natürlich schob Lilian alles von sich, weil ihm das alles zuviel war. Er würde es schon noch lernen. Das taten sie alle. Aerys liess ihn toben und sich von der Seele reden, was ihn beschäftigte. Selber fand er es müssig, darüber nachzudenken. Es war rein hypothetisch, also musste er auch nicht darüber nachdenken. Abgesehen davon täte Lilian seine Antwort sowieso nicht gefallen. Lilian täte nichts akzeptieren was nicht dem Wortlaut, ja du hast recht, entspräche.
Wenigstens begann er allmählich zu begreifen, dass Glück und Dankbarkeit nicht gezwungendermassen das Selbe bedeuteten. Unsicher versuchte er zu erklären, warum er manchmal nicht dankbar genug wirkte. Weil ihm andere sachen wichtig wären, als Aerys dachte. Andere Sachen, für die er dankbar wäre. Er sei eben anders als er. Aerys nickte. Vorallem war Lilian einfach verwöhnt, fand der Adelige. Wenn Lilian eine Weile nichts hatte ausser die Luft zum Atmen und ein klein wenig Nahrung, dann wär er auch für mehr Sachen dankbar. Nur hielt Aerys das nicht aus, Lilian derart auf Sparflamme zu setzen. Es war verrückt.

Sie kamen auf die Zeremonie zu sprechen und warum die nötig gewesen sei. Geduldig versuchte Aerys Lilian das noch einmal zu erklären. Er hatte das Gefühl, dass Lilian ihm gerade mehr zuhörte als sonst. Allerdings hatte er dieses Gefühl schon öfters gehabt. Er konnte nicht wirklich einschätzen, wie es heute sein würde. Nach einer Weile fragte Lilian leise, dass es für die Zeremonie nötig gewesen sei, ihn zu entjungfern und ihm weh zu tun. Tröstend drückte Aerys den Jüngling kurz an sich.
"Ja", antwortete er genau so leise. "Ja, das war es. Zumindest teilweise. Ich wollte nicht, dass es dir weh tut." Nicht so sehr. Ein bisschen Schmerzen gehörte dazu. Aber in der Regel konnte man das gut überwinden, wenn man so schön entspannt und locker war. Lilian gefiel es jedenfalls nicht und er wollte es nicht akzeptieren. Nachdenklich fragte er, ob er bei der Zeremonie nicht etwas mit Aerys hätte machen müssen. Oder vielleicht würde Aerys ja auch auf sein Geburtsjuwel reagieren. Das hätten sie noch gar nicht ausprobiert.
"Stimmt", erkannte Aerys. "Wir werden es ja sehen, wenn es soweit ist." Wobei er nicht glaubte, dass er da etwas spüren würde. Lilian gehörte ihm. Das war keine wechselseitige Beziehung. Aber da Lilian schon so Mühe genug hatte, dass er nichts bei der Zeremonie mit Aerys hatte machen dürfen. Deswegen sagte er nichts in die Richtung. Lilian war glücklicherweise schon wieder weiter. Unvermittelt strich er ihm mit der Fingerspitze über den Nasenrücken und befand grinsend, dass es niedlich aussehe, wenn Aerys seine Nase empört rümpfte. Prompt rümpfte Aerys seine Nase empört. Ertappt musste er lachen.
"Und du siehst niedlcih aus, wenn du frech grinst", lachte Aerys und knuddelte Lilian herzaft. Scherzhaft, locker und doch intensiv genug, um den Jüngling dabei irgendwie so halbwegs auf seinen Bauch zu ziehen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Wie so oft, wenn der Adelige etwas unbequemes nicht hören wollte, ignorierte er es einfach. Das war dem Jugendlichen bereits mehrmals aufgefallen. Dabei hatte er so gute Argumente gehabt! Aber der Prinz wollte sie nicht einsehen oder zugeben. Lieber nannte er Lilian weiterhin 'fordernd' und 'undankbar', dabei war das so unfair. Lilian hatte ein gutes Leben gehabt und er wollte es wieder haben. Er konnte sich vielleicht nicht körperlich gegen den Prinzen durchsetzen, doch wenigstens konnte er sagen, wenn ihm etwas gefiel oder nicht. Mit größerer Wirkung, als der Jugendliche je für möglich gehalten hatte.
War es denn so eine unverschämte Forderung, dass er Freiheit wollte? Aerys hatte gesagt, er verstünde, dass Lilian nicht hier sein wollte und hier nicht rundum zufrieden sein konnte, aber anscheinend machte Lilians Traurigkeit auch den Prinzen unglücklich. Das war neu und es gab dem Jugendlichen erste Hoffnung. Hatte er sich gestern noch so mutlos gefühlt, sah die Zukunft nicht mehr vollkommen düster und beängstigend aus. Vielleicht konnte er mehr mitbestimmen als er geglaubt hatte. Wenn er nur etwas länger durchhielt und versuchte sich auf Aerys einzulassen. Irgendwie...
Nur fiel Lilian dies weiterhin schwer, wenn die Zeremonie wie ein dunkler Dämon zwischen ihnen hing. Aerys sah die Zeremonie als wichtig und von der Dunkelheit gesegnet an, aber der zarte Junge erinnerte sich ganz anders daran. Es war etwas schreckliches gewesen. Er hatte bestimmt keine Segnung gespürt. Bloß Schmerzen. Wieso hatte Aerys ihm so weh getan und ihn so furchtbar behandelt?
Der Prinz drückte ihn und beharrte, dass es notwendig gewesen wäre, doch er hätte wirklich nicht gewollt, dass es Lilian geschmerzt hatte. Der Junge presste die Lippen skeptisch aufeinander. Er glaubte allmählich den Teil, dass Aerys ihm keine Schmerzen hatte zufügen wollen, aber er hatte es in Kauf genommen, um seinen Sex zu haben...
"Wir hätten auch ohne den.. Sex eine Verbindung haben können...", murmelte Lilian und konnte immer noch nicht glauben, dass die Dunkelheit ihm so etwas grausames hatte antun wollen. Und hätte er nicht für eine Zeremonie über ihre Beziehung auch etwas mit Aerys machen müssen? Das war aber nicht passiert. Der Prinz sagte nichts dazu und auch als Lilian nach seinem Geburtsjuwel fragte, wich der Adelige aus. Wenn es soweit wäre..
Das sagte er oft. Dieses Mal wusste der Jugendliche es aber besser, als nach seinem Juwel zu fragen. Aerys würde nur wieder wütend werden.

Er versuchte die Gedanken an die Zeremonie wieder zu verdrängen. Er wollte nicht immer daran denken, er wollte glücklich sein. Wenn Aerys frustriert war, dass Lilian nur zehn Minuten lang glücklich sein konnte, was dachte er, wie es Lilian selbst dabei erging? Er versuchte sich an die schönen Dinge zu klammern, die der Prinz für ihn getan hatte. Versuchte das Gute in Aerys zu sehen. Selbst kleine Details wie das empörte Naserümpfen. Es war besser niedlich und nicht beängstigend, weil danach oft der Zorn kam.
Genauso schön war das Lachen des Adeligen. Er rümpfte gespielt seine Nase und begann Lilian zu knuddeln, sagte ihm, er sähe niedlich aus, wenn er frech grinste.
Der Jüngling kicherte und wandt sich. "Ich dachte, ihr mögt es lieber, wenn ich brav bin und nicht frech", neckte er ihn und streckte seine kleine Zungenspitze hinaus. Lilian ruhte inzwischen halb auf dem Adeligen. Eines der Beine des Jungen war zwischen die Beine des Prinzen gerutscht. Lilian mochte aber gerade viel lieber frech als brav sein und kitzelte Aerys in den Seiten. Seine zierlichen Finger glitten dabei flink über den Oberkörper des Prinzen. Aerys lachte noch mehr und schüttelte sich.
Lilian plumpste prompt hinunter, krabbelte aber wieder hinauf und versuchte Aerys weiter zum Lachen zu bringen. Atemlos gluckste der zierliche Jüngling selbst ehe er keuchend zu Ruhe kam. "Wollt ihr jetzt etwas Champagner?", fragte Lilian. Er war wieder von Aerys hinuntergerutscht und kniete neben der Champagnerflasche. Der Junge wollte ihnen beiden in die Gläser eingießen, aber es war so richtig dunkel geworden. Lilian blickte sich um, starrte dann nach oben.
"Ohh... da sind Sterne!", entfuhr ihm und er deutete nach oben. Je mehr er starrte, desto besser gewöhnten sich seine Augen an die Dunkelheit und er konnte stetig mehr Sterne erkennen. So wunderschön. Seine Augen leuchteten ergriffen.
"Können wir Sterne gucken und Champagner trinken?", fragte er eifrig. Lilian wollte gerne etwas trinken. Allein, um die Gedanken an die Zeremonie zu vertreiben. Er hätte sie überhaupt nicht erwähnen sollen. Aerys würde sich dafür nie entschuldigen. Lilian schüttelte gedankenverloren den Kopf und goss ihnen lieber hastig den Champagner in die Gläser ehe er den Prinzen sein Glas hinhielt.
Nachdem sie angestoßen hatten, nahm der junge Krieger sofort mehrere Schlucke. Er wusste, das war nicht sehr damenhaft, aber er wollte weiter Spaß haben und nicht traurig sein. Alkohol half dabei.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

So ganz konnte Lilian das Thema mit der Zeremonie nicht sein lassen. Murmelnd versuchte er sich einzureden, dass sie auch ohne den Sex eine Verbindung hätten haben können. Aerys sagte nichts dazu. Lilian würde es später verstehen. So waren sie sich so nah wie möglich gewesen und es hatte Lilians Blut gebraucht. Es wäre nicht das Selbe gewesen, hätte Aerys ihn nur mit einer Nadel in den Finger gepiekst. Allerdings hatte der Adlige nicht damit gerechnet, dass das Zerreissen des Häutchens dermassen weh tun würde. Schliesslich war Lilian sehr gut vorbereitet worden.

Glücklicherweise lenkte Lilian sich gleich selbst ab, indem er ihm über die Nase strich und frech wurde. In dem Moment gefiel es Aerys und er knuddelte Lilian lieb, sagte ihm, dass er selber niedlich aussähe. Zu seiner Freude brachte er Lilian damit zum Kichern, der ihm seine Aussage gar nicht so recht glauben mochte.
"Ich mag es, wenn du brav bist, aber du bist auch süss wenn du auf liebevolle Weise frech bist", erklärte er ihm wohlgesonnen. Nur wenn Lilian auf unverschämte Weise oder undankbare Weise frech war, wurde er ungehalten. Jetzt hingegen war es einfach nur schön, den Jüngling auf sich liegen zu spüren. Die schlanke, leichte Gestalt, wie sie sich auf ihm wand und sich bemühte, ihn ganz frech zu kitzeln. Durch die ganze Kleidung hindurch, reitzten die zarten Finger ihn nicht wirklich, doch Aerys machte trotzdem mit, lachte und wand sich unter dem frechen Jüngling. Prompt plumpste dieser von ihm herunter, krabbelte nun jedoch von selbst auf ihn rauf, um ihn zum Lachen zu bringen. Aerys war hin und weg, badete ausgelassen in den Liebkosungen des Jünglings.

Bis sie beide schliesslich atemlos liegen blieben und nicht mehr konnten. Lilian gönnte ihnen jedoch nicht viel ruhe, fragte, ob Aerys nun etwas Champagner haben mochte. Ohne auf dessen Antwort zu warten, rutschte er auch schon von ihm runter und kniete sich neben den Alkohol. Er wollte ihnen einschenken, merkte allerdings, dass es in der Dunkelheit schwieriger war, als erwartet. Dabei entdeckte er die Sterne, die mittlerweile zu sehen waren. Seine Augen leuchteten begeistert. Der Adelige hatte jedoch nur Augen für Lilian und dafür, wie bezaubernd er aussah.
"Das klingt nach einer guten Idee", lächelte Aerys, als Lilian darum bat, dass sie sich nun die Sterne anguckten und Champagner tränken. Sachte richtete er sich etwas auf, als er ein gefülltes Glas gereicht bekam. Dabei war es eigentlich eine sehr schlechte Idee. Lilian würde nur wieder frivol werden mit Champagner im Blut. Er würde Aerys reizen und dieser würde im wahrsten Sinne des Wortes eine harte Nacht verbringen müssen. Und am nächsten Morgen würde Lilian wieder verkatert und wütend mit ihm sein, so dass sie den Ausflug verschieben mussten. Trotzdem konnte er Lilian die Bitte nicht abschlagen.
"Ich werde jedoch nur den schönsten aller Sterne betrachten", erklärte er Lilian samten, während sie gemeinsam anstiessen. Es war viel schöner Lilian anzuschauen, als all die funkelnden Diamanten am Himmel. Auch wenn der Jüngling gleich zügig grosse Schlucke aus seinem Glas trank. Aerys hatte ihn wohl mit seiner Aussage in Verlegenheit gebracht.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Aerys hatte nichts gegen Lilians Vorschlag einzuwenden und ließ ihn ungehindert den Champagner eingießen. Als sie anstießen, sagte der Prinz, er wollte lieber nur den schönsten aller Sterne betrachten. Der Jugendliche stockte. Meinte er etwa ihn? Hastig trank er lieber noch etwas mehr von dem Champagner so dass sein Glas fast schon wieder leer war. Es kribbelte so schön in ihm.
"Ja, und jeder Stern gehört in den Nachthimmel.. oder da drunter", erklärte er. Und nicht eingesperrt in einem Zimmer. Sonst würde er ja nicht mehr so stark funkeln. Das würde der Adelige hoffentlich auch einsehen. Lilian legte sich wieder neben den Prinzen, um nach oben schauen zu können. Soo viele Sterne. Er machte große Augen und starrte eine Weile in den Himmel, der so riesig aussah. Es war ein wunderschöner Anblick.
Aus den Augenwinkeln bemerkte der Jugendliche, dass Aerys tatsächlich fast immer nur ihn beobachtete. Lilian wurde etwas verlegen.
"Nein, ihr müsst auch in den Himmel schauen", sagte der Junge und stupste Aerys in die Seite. "Soll ich euch ein paar der Sternzeichen auf dhemlanisch sagen?", schlug er eifrig vor und war bereits dabei mit dem Arm in den Himmel zu deuten und ein paar der Sternbilder zu finden, die er gelernt hatte. Man sah hier die gleichen Sterne, das war ein bißchen tröstlich. Wenigstens etwas vertrautes in dieser fremden Welt.
"Da, Veuve Noire, die Schwarze Witwe, sieht man an den vielen Beinen, die vielen kleinen Sternenketten da und da drüben... ich glaub das ist, Licorne, das Einhorn, weil da vorne ist die Hornspitze und da hinten das Auge und.." Er hatte sich kurz zu dem Prinzen gedreht und bemerkt, dass dieser so vor sich hinlächelte.
"Oh, ihr kennt das alles schon!", erkannte Lilian und knuffte Aerys nochmal. Der Jüngling schob seine sinnlichen Lippen kurz schmollend vor. "Hätte ich mir denken können, wo ihr schon so uralt seid", entfuhr ihm. Gleich darauf quietschte er und zappelte glucksend, weil er zur Strafe von Aerys gekitzelt wurde, der sich natürlich empörte, dass man ihn alt nannte. Dabei hatte er wieder seine Nase so niedlich gerümpft. Lilian keuchte und wandt sich.
"Ah, genug, ich nehms zurück, ihr seid.. ha, nur ein bißchen alt", kicherte er und wurde natürlich noch etwas gekitzelt. Der Junge lachte hell ehe er prustend zur Seite rollte und sich etwas aufsetzte, um wieder zu Atem zu kommen.

Er trank noch etwas aus seinem Glas und goss sich dann selbst wieder nach, wo ihn der Prinz erst einmal nicht aufhielt. Nachdem er genügend Champagner getrunken hatte, schmiegte er sich an Aerys. Er sollte es lieber nicht tun, dachte er kurz, aber sein Bedürfnis nach Nähe nach der langen Einsamkeit der vergangenen Tage war stärker. Er war so lange alleine gewesen...
Und nun war er sogar draußen. Lilian blickte wieder lächelnd nach oben.
"Es ist schön hier", sagte er und kuschelte sich stärker an den Prinzen. "Es ist immer noch ein bißchen kalt", erklärte er. Eigentlich fror er nicht mehr sehr, aber es war ein guter Vorwand, damit Aerys vielleicht seinen Arm um ihn legte. "Ich freu mich schon auf morgen", sagte er. Hoffentlich fand Aerys das nicht schlimm, weil Lilian schon wieder an das nächste schöne dachte. "Ich freu mich auf morgen", wiederholte der Jugendliche überrascht, als ihm die Tragweite des gesagten aufging. "Das ist verrückt..." Er hatte sich hier selten auf den nächsten Tag gefreut. Auf den Nachmittagstee mit seinen Freunden, ja, aber nie, wenn der Tag etwas mit Aerys zu tun gehabt hatte. Da hatte immer nur schreckliches auf ihn gewartet. Und jetzt das erste Mal nicht... er hoffte es zumindest.
"Wir spielen Croquet, ja? Und gehen picknicken?", vergewisserte er sich aufgeregt. "Aber das Picknick jetzt ist auch schön", fand Lilian lächelnd. Dabei fielen ihm die Leckereien ein und er fischte eine davon aus dem Korb, um es hungrig zu verputzen. Der Jüngling leckte sich anschließend genießerisch über die Lippen, bemerkte Aerys' Blick.
"Möchtet ihr auch eine Leckerei?", fragte er. "Oh, soll ich euch füttern?" Da der Prinz ja immer noch gemütlich auf der Decke lag. Lilian schaute in den kleinen Korb, um etwas zu finden, was Aerys schmeckte. "Was wollt ihr denn?", fragte er.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Der Alkohol schien Lilian relativ rasch zu Kopf zu steigen, denn er stellte gleich resolut klar, dass jeder Stern in den Nachthimmel gehören würde oder zumindest darunter. Was wohl soviel hiess, dass er unbedingt weiter hier draussen bleiben und nicht wieder zurück in sein Zimmer gehen wollte. Aerys hatte nichts dagegen einzuwenden. Nun ja, ausser dass es gefährlich wurde, wenn Lilian angetrunken war. Aber er konnte nicht anders, als das Risiko einzugehen. Lilian war viel zu süss, wie er sich neben ihn legte und begeistert die hell funkelnden Sterne betrachtete. Hier waren sie sicherlich viel deutlicher zu sehen, als über einer hellen Grossstadt wie Amdarh. Am schönsten strahlte jedoch Lilian. Wie bereits angekündigt, konnte Aerys seinen Blick nicht von ihm lassen.

So lange, bis Lilian mit ihm schimpfte, dass er auch in den Himmel schauen müsste und ihm gar in die Seite stupste. Damit Aerys auch ja gehorchte, begann Lilian ihm einige Sternzeichen zu zeigen, die er kannte. Das war so süss. Aerys kannte die Zeichen bereits. Auch die dhemlanische Variante dazu. Schliesslich war er schon öfters in Dhemlan gewesen und hatte auch einige dhemlanische Kunstwerke. Doch es war viel zu schön, dem zufrieden plappernden Jungen zuzuhören, als dass er ihn hätte unterbrechen wollen.
Lilian erkannte dann schon bald vonselbst, dass er Aerys nichts neues erzählte. Prompt wurde der Adelige nochmal geknufft. Wenn das so weiter ging, würde er morgen eine ganz blaue Seite haben. Schlimmer war jedoch, dass er uralt genannt wurde. Also wirklich! Aerys schnaubte empört und zog Lilian zuliebe seine Nase kraus. "Was?" fragte er gespielt aufgebracht. "So eine Frechheit. Ich bin doch nicht uralt." Zur Strafe wurde Lilian ausgekitzelt. Der Jüngling war auch herrlich empfindlich, quitschte, zappelte und lachte. Er fühlte sich einfach toll an, in seinen Armen und Lilian schien auch seinen Spass zu haben. Der Jugendliche provozierte ihn weiter, damit Aerys ihn auch weiter kitzeln konnte. Bis er dann irgendwann kaum mehr Luft bekam.

Aerys liess ich gehen, als Lilian sich aufsetzte, um wieder zu Luft zu kommen. Und zu Champagner. Dabei sollte er einschreiten. Andererseits war Lilian gerade so schön entspannt und zur Not konnten sie den Ausflug ja auch noch um einen Tag verschieben. Aerys wollte nichts tun, um die Situation zu zerstören. Besonders als Lilian sich dann von sich aus wieder an ihn kuschelte und anscheinend gewärmt werden wollte. Behutsam legte Aerys einen Arm um ihn und gab dem Wärmeschild noch etwas mehr Energie, damit Lilian auch wirklich nicht mehr fror. Lilian wunderte sich dabei, dass er sich über morgen freute. Aerys hätte ihm erklären können, dass dies normal sei. Menschen brauchten schöne Dinge, um zu leben. Der Adlige lauschte Lilian jedoch lieber, was er sich für den morgigen Tag so alles vorstellte.
"Croquet und Picknick und wenn es warm genug ist, können wir auch im See schwimmen gehen", stimmte Aerys milde zu. Lilian war jedoch auch begeistert vom jetztigen Picknick. Seine Begeisterung war ansteckend. Aerys hätte nicht gedacht, dass der Abend wieder so friedlich werden könnte. Leider schlüpfte der junge Krieger schon wieder aus seinen Armen, um sich über die Leckereien aus dem Stoffkörbchen her zu machen. Gemächlich setzte Aerys sich ebenfalls auf, konnte die Augen nicht von seinem Stern lassen. erst recht nicht, als dieser auch noch so geniesserisch über seine sinnlichen Lippen leckte. Lilian ertappte ihn dabei.

"Hmmm", brummte er zustimmend. "Ja, gerne." Er wollte gerne eine Leckerei. Eine ganz bestimmte. "Unbedingt." Natürlich wollte er von Lilian gefüttert werden. Bedächtig rutschte er näher, liess Lilian nicht aus den Augen. Vorsichtig hob er seine Hand und streichelte Lilian über die Wange. "Dich!" raunte er begehrlich, welche Leckerei er mochte. Seine Hand war hinunter zum Hals geglitten. Die Fingerspitzen legten sich in Lilians Nacken unter seinem seidenweichen Haar. Dein Daumen schmiegte sich Lilians Kiefer entlang. Sanft zog er den Jüngling so zu sich, beugte sich ihm gleichzeitig entgegen, um ihn voller Leidenschaft zu küssen. Nicht nur verführerisch, sinnlich zart, wie sonst immer. Stärker. Noch immer ohne Zunge, doch mit brodelnder Leidenschaft und Kraft dahinter, die Lilian einen Einblick davon verschafften, wie feurig und hemmungslos Sex eigentlich sein konnte. Nicht nur brav und süss.

Erschrocken keuchte der Jüngling auf, starrte ihn mit grossen Augen an. Aerys liess ihn gehen, liess ihn jedoch nicht aus den Augen. Lilian wurde ganz verlegen und nuschelte, dass er das nicht gemeint hätte.
"Ich weiss", Aerys lächelte sanft. "Keine Angst, ich werde nicht weiter gehen, ohne deine Erlaubnis. Ich wollte nur den schönsten Stern zum Strahlen bringen und ihn in den Himmel empor heben. Ich will es noch immer. Lässt du mich dich zeichnen, Lilian? So zwischen all den funkelnden Sternen. Es gäbe ein wunderschönes Bild."
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