Beraubt

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Tallike
Schwarze Witwe
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Selbstbewusst bekräftigte der Rotgewandte, dass er natürlich recht hätte. Dabei streichelte er an ihren Seiten entlang, erspürte ihre Hüften, die Taille und höher zu den äußeren Rundungen ihrer Brüste. Talli erschauderte. Teilweise begriff sie noch nicht recht wie sie plötzlich in Javiers Armen gelandet war, aber die Schwarze Witwe beschloss nicht länger darüber nachzudenken und sein Vorschlag, dass sie sich ihre eigenen erregenden Erinnerungen schaffen sollte, klang äußerst verlockend. Genauso verlockend wie sein verboten anziehendes Lächeln, das einem die Knie weich machen konnte.
Javier wusste wie man eine Frau verführen konnte und das tat er sicher nicht zum ersten Mal. Tallike war es egal und genoss seine Verführung bloß. Es gab nicht viele Männer, die sich so um sie bemühten und dabei noch so verwegen auftraten. Die meisten Männer hatten Hemmungen bei Schwarzen Witwen. Talli beobachtete seine kleine Schau erregt. Dunkelheit, er sah so heiß dabei aus. Er könnte auf einem der Buchumschläge von Andiël Sastres Geschichten sein. Javier warf sein Hemd beiseite, dann ließ er die Hosenträger in sinnlichen rollenden Bewegungen über die Schultern gleiten. Kurz darauf folgte sein Shirt, dass er sich über den Kopf auszog und dabei seinen gestählten Körper durchstreckte. Tallike biss sich auf die Lippen, keuchte.
Er wusste bestimmt zu gut wie heiß er aussah und was er mit seinen geschmeidigen Bewegungen auslösen konnte. Javier kam wieder näher, griff nach ihrer Hand und küsste ihre Finger. Tallike wollte ihn rasch vor dem Schlangenzahn warnen, aber Javier war gut informiert wo dieser war und sparte diesen Finger aus. Dafür saugte er umso schärfer an ihren anderen Fingern. Talli atmete rascher. Sie wusste nicht was dem Krieger gefallen konnte und so ließ sie es sich von ihm zeigen indem er ihre Hand über seine nackte Brust führte. Oh, seine Muskeln fühlten sich so gut unter der Haut an. Tallike konnte es alles nur kurz erkunden, denn das Ziel des Rotgewandten war eindeutig seine Hose. Gut, Talli hatte absolut nichts dagegen und öffnete ihm hastig seine Hose vorne. Eine große Beule zeichnete sich unter den Pants ab. Erregt streichelte Tallike darüber und entlockte Javier dunkles Stöhnen.
Während sie ihn rieb und durch die Pants erkundete, küssten sie sich wieder heiß und atemlos. Javier streichelte ihr sinnlich am Hals entlang, dann nach vorne wo er die drei Knöpfe ihres Kleides geschickt öffnete, die ihren Ausschnitt bisher professionell zusammengehalten hatte. Nun schoben sich ihre Brüste weit weniger professionell aus ihrem Kleid, eingehüllt in schwarzer Wäsche. Tallike stöhnte auf, als Javier darüber streichelte. Forsch und doch sinnlich lockend. Seine Fingerkuppen umspielten ihre festen Knospen durch den dünnen Stoff.
Die Schwarze Witwe hatte jetzt schon vergessen, dass sie sich eigentlich hatte sammeln wollen. Das einzige was sich gerade sammelte war ihre Lust, heiß und intensiv in ihrem Unterleib. Sie schob Javiers Pants vorne etwas nach unten bis ihr der harte, große Speer entgegen kam. Natürlich war selbst sein Speer zum Niederknieen. Heiß schmiegte er sich in ihre Hand. Er würde sich bestimmt wunderbar in ihr anfühlen. Dunkelheit, sie war so feucht und scharf. Javier hatte sie in minutenschnelle dorthin gebracht und sie wusste gar nicht mehr wie.
"Hinten die zwei Bänder", keuchte sie atemlos, als sie merkte, dass er suchte wie er sie aus dem Kleid bekommen konnte. Javier hatte es schnell gefunden und löste die Bänder geschickt mit einer Hand, während er gleichzeitig ihre Brüste massierte. Die Wäsche war längst liederlich verrutscht und seine Hand auf ihren nackten Brüsten heizten sie zusätzlich an. Talli streifte sich das Kleid mit seiner Hilfe ab bis sie nur noch in Unterwäsche vor ihm stand. Verflixt, sie hätte irgendetwas aufreizendes knappes tragen sollen, sündige Spitzenunterwäsche, aber wie hätte sie das ahnen sollen? Jedenfalls wäre es besser gewesen als ein weißes Höschen mit kleinen, schwarzen Spinnen drauf.
Es schien ihn zum Glück nicht zu stören. Leidenschaftlich tauschten sie weitere Küsse aus. Tallike versuchte weiterhin seine Männlichkeit zu streicheln und zu massieren. Davon konnte sie sowieso nicht genug bekommen. Besonders nicht wenn sie sich so gut anfühlte, warm und pulsierend in ihrer Hand. Sie ließ ihre Finger über seine hitzige Eichel gleiten.
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Javier
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Re: Beraubt

Beitrag von Javier »

Dafür, dass sie beinahe alle Weissgewandten mit ihrer Zurückhaltung und Vernunft zur Verzweiflung getrieben hatte, war Lady Torres nun ziemlich zielstrebig und begierig. Javier hatte nichts dagegen. Nur zu gern liess er sich über seine pralle Männlichkeit streicheln, nachdem sie seine viel zu enge Hose geöffnet hatte. Mit einem dunklen Stöhnen liess er sie wissen, dass sie gerne weiter machen durfte.
Erregt passte er sich ihrer Geschwindigkeit an. Geschickt öffnete er vorne die drei Knöpfe ihres Kleides. Wunderschön, rund und fest präsentierte das dunkle Kleid nun ihre wohlgeformten Brüste. Sachte streichelte er darüber, spürte, wie Lady Torres erbebte. Ihre Brüste schienen sich heute besonders empfindlich anzufühlen. Sinnlich umschloss er sie mit seinen Händen, massierte sie durch die schwarze Wäsche hindurch, ertastete neugierig mit seinen Fingern ihre harten Knospen und genoss es, wie sie lustvoll dabei aufstöhnte.

Javier wurde dafür belohnt, dass ihm die Schwarze Witwe seine Pants vorne etwas nach unten zog und seine harte Männlichkeit endlich ganz befreite. Befreit stöhnte er auf, wollte Lady Torres das selbe Glück verschaffen und suchte mit geschmeidigen Fingern ihr Kleid zu öffnen. Sie half ihm. Javier fand die Bänder schnell. Mit einer Hand massierte er ihr beide Brüste, während er mit der anderen die Bänder löste. Rasch streiften sie das Kleid ab. Wunderschön stand sie vor ihm. Ihn schwarzer und weisser Wäsche die, ihre Brüste kaum noch verdeckten. Javier beschloss, sie ebenfalls zu befreien. Geschickt öffnete er den schwarzen Büstier. Oh, sie war so heiss.

Leidenschaftlich trat er vor, um Lady Torres heiss auf ihre sinnlichen Lippen zu küssen. Eine Hand an ihren Brüsten, die andere schob er über ihren Rücken hinunter in ihr süsses Höschen. Waren das etwa kleine Spinnen gewesen? Javier grinste innerlich. Die Frau hatte Humor. Ah, und so einen wunderschönen, runden Hintern. Er fühlte sich herrlich an zu massieren. Ihre Finger waren derweil sicherlich so geschickt wie die seinen. Heiss massierte sie seine Männlichkeit, massierte sie auf und ab, liess ihre Fingerspitzen heiss auf seiner Eichel tanzen. Sie sorgte gut dafür, dass er nicht zu kurz kam. Javier küsste sie dafür nur um so verführerischer.

Während eines atemberaubenden Kusses drängte er sie weiter gegen die breite Rückenlehne des Sofas. Dabei schien ihr Höschen wie von selbst weiter runter zu gleiten und sobald Javier sie dazu hatte bringen können, sich auf die Lehne zu setzen, streifte er es ihr ganz ab, um sich zwischen ihre Beine schieben zu können. Sündig liess er seine hart erigierte Männlichkeit ihrer herrlich feuchten Spalte entlang gleiten. Lady Torres war mehr als bereit für ihn. So ganz konnte Javier jedoch nicht aus seiner Haut. So liess er sie erst noch etwas zappeln, bevor er in sie eindrang. Stattdessen kümmerte er sich um ihre Hände. Da sie ihn vorne nun nicht mehr streicheln konnte, führte er sie auf seinen harten Hintern. Lady Torres, konnte sich da festhalten. Oder ihn auch massieren, wenn sie wollte.
Sanft schlan er danach seine Arme wieder um sie. Drängte sich forsch und doch zärtlich gegen sei, brachte sie dazu, ihre schönen, prallen Brüste, gegen seine muskulöse Brust zu drücken. Sie fühlte sich umwerfend an. Genüsslich rieb er seinen Speer noch einige Male an ihrer feuchten Blume, ehe er seine Beckenbewegung leicht veränderte. So, dass seine hitzige Eichel, gegen ihren Eingang drängte. Sanft, rhythmisch und unnachgiebig. Lady Torres Weiblichkeit hiess ihn nur zu gerne willkommen. Leicht ergab sie sich seinem Drängen, liess ihn ein und umschloss ihn mit ihrer herrlichen, feuchten enge. Erregt stöhnte er auf, küsste Lady Torres dabe leidenschaftlich, liess sie seine Hitze überall spüren.
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Tallike
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Er ließ sich nicht lange von ihrer Wäsche ablenken und küsste sie gleich wieder heiß. Dabei glitt seine Hand an ihrem nackten Rücken entlang, fuhren in ihr Höschen. Er war sehr forsch, doch gerade war es Tallike sehr willkommen. Hätte es zu lange gedauert, hätte sie vielleicht genauer darüber nachgedacht was sie hier tat. So war die Schwarze Witwe ganz im Moment und genoss seine überwältigenden Verführungskünste. Sie stöhnte unter seinen kundigen Händen, die ihren Hintern massierten und kneteten.
Ein Schutzschild um ihren Schlangenzahn gelegt, kraulte Tallike ihm im Nacken. Wie von selbst hatte sie diese gefährliche Hand nicht an seinen Speer gelegt, weil die meisten Männer darunter eher unruhig wurde. Dafür rieb sie mit der anderen Hand an seinem harten Schaft entlang. Nicht nur weil es Javier eindeutig gefiel, sondern sie selbst auch sehr anheizte. Erst als der Krieger sie stärker gegen die Rückenlehne drängte, musste Tallike die heißen Handbewegungen unterbrechen. Wild küssten sie einander. Tallike presste eines ihrer Beine an seine Hüfte, schob sich daran hoch. Javier schien jede ihrer Reaktionen sofort zu verstehen und während eines langen, intensiven Kusses glitt sie wie von selbst auf die Sofalehne. Der Krieger zog ihr das Höschen ganz von den Beinen und es landete achtlos bei all den anderen Kleidungsstücken. Talli keuchte als sie seinen prallen, fordernden Speer sah, der sich dann auch gleich zwischen ihre Beine schob und gegen ihre nasse Blume drückte.
Die Schwarze Witwe atmete rascher unter den ersten lustvollen Eindrücken. Javier drang nicht gleich in sie ein, sondern rieb sich an ihr bis sein Speer ganz feucht war und ihre Perle massierte. Talli erzitterte und fühlte Stürme an Lust. Der Rotgewandte führte ihre Hände zu seinem knackigen Hintern und Talli nahm es gleich zum Zeichen ihn dort zu massieren und zu streicheln. Sie hatte seine sündig roten Pants dazu etwas runtergeschoben, um die nackte Haut spüren zu können. Javier schob sich dichter an sie bis ihre Brüste gegen seinen Oberkörper drückten und sich aufreizend daran rieben. Tallike stöhnte leise.
Längst sehnte sie sich danach, dass er sie tief ausfüllte, doch der Krieger rieb sich weiter an ihr, stimulierte dabei ihre Perle, was sie nur noch bereiter machte. Als er dann endlich seine Speerspitze ansetzte, war sie so feucht, dass er ohne viel Kraftaufwand in sie hineinglitt. Tallike stöhnte hell auf, schmiegte ihre Schenkel an seine Beine. Javier schob sich in sanften Bewegungen in sie, doch er tat es ohne zu zögern und ohne daran zu zweifeln, dass sie ihn nicht verkraften könnte. Talli kannte nur einen anderen Mann, der sie so gekonnt erobern konnte. Der Krieger stöhnte ehe er sie gleich wieder küsste und seine Zunge in ihren Mund drang. Ebenso sinnlich erwiderte es Tallike. Je tiefer er sich in sie schob desto mehr von seiner Größe und Härte bekam sie zu spüren. Nach mehreren rhythmischen Bewegungen fühlte sie sich wahrlich ausgefüllt und ihre Hitze spannte sich fest um seine große Männlichkeit.
Erregt streichelte sie ihm über den Rücken, hielt sich an ihm fest. Talli bewegte sich Javier entgegen. Dunkelheit, was machte sie, sie hatte mit diesem Mann bisher nur ein einziges Gespräch geführt. Aber es reichte ihm offenbar vollkommen um zu wissen was er mit ihrem Körper anstellen musste. Obwohl die Schwarze Witwe beim Sex nie sehr laut war, so hatte er nach einigen Stößen die Position gefunden, die ihr am besten gefiel. Talli keuchte heftiger.
Sie griff nach einer seiner Hände und führte sie sich zwischen die Beine. Javier verstand und begann ihre Perle mit den Fingern zu streicheln und zu drücken, während er sie immer wieder mit sinnlichen, langen Stößen eroberte. Tallike küsste ihn umso leidenschaftlicher, stöhnte leise in ihn.

Als sie fast soweit war und sie erwartete, dass er sie einfach schneller nehmen würde, zog er stattdessen seine Hand von ihrer Perle zurück, um die Schwarze Witwe mit beiden Händen an den Hüften zu packen und hochzuheben. Tallike verschob sich dadurch automatisch auf seinem Speer und er glitt tief in sie, brachte sie zum Stöhnen. Die Schwarze Witwe schlang ihre Beine um ihn.
Mehrere heiße Küsse austauschend, trug der Krieger sie zum Bett hinüber, immer noch tief in ihr steckend. Oh, es fühlte sich so heiß an. Javier legte sie auf dem Bett ab, tat es in einer fließenden Bewegung ohne sie verlassen zu müssen. Er glitt nur geschmeidig über sie und schob sich dabei wieder stärker in sie, entlockte Tallike ein verzücktes Keuchen.
Inzwischen war der Rotgewandte genauso nackt wie sie. Talli hatte nichtmal mitbekommen wann er das geschafft hatte, aber er war ein Bild für die Dunkelheit. Goldgebräunte Haut, starke Muskeln, blitzende forsche Augen, dunkles Haar. Javier küsste ihren Hals sinnlich und brachte Tallike dazu sich erregt durchzubeugen. Er nutzte es sofort, um auch ihre Brüste mit heißen Küssen zu bedecken. Die Schwarze Witwe erschauderte, ihr schlanker Körper erbebte. Sie rieb ihre Beine an den seinen, sehnte sich nach weiteren Stößen tief in ihr Innerstes.
Javier verstand es blendend die Lust einer Frau hochzuschrauben, um sie dann dort zitternd zu halten und ganz abhängig von seinen Berührungen zu machen. Tallike konnte sich auch nicht wirklich nicht beschweren, wo er intensiv an ihren Knospen leckte, sie mit seiner Zunge in Beschlag nahm. Rosig richteten sie sich auf, schickten heiße Lust durch Tallis Körper.
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Javier
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Re: Beraubt

Beitrag von Javier »

Diesmal war es Lady Torres, die seine Hände dahin führte, wo sie gerne verwöhnt werden wollte. Javier intensivierte seinen Kuss dabei leich. So war es richtig. Lady Torres sollte geniessen und für einen Moment alles vergessen, damit sie nachher wieder unbelastet weiter machen konnte. Gefühlvoll massierte Javier ihr, wie sie es sich wünschte, ihre Perle. Gleichzeitig verwöhnte er sie mit langen, sinnlichen Stössen und genoss es selber, wie die Schwarze Witwe seine Zuwendungen genoss. Wie ihr Atem schneller ging und sie leise glücklich seufzte. Lady Torres gehörte offensichlicht zu den Frauen, die beim Sex eher leise waren, dafür um so süsser klangen.

Ganz so schnell schenkte er der Schwarzen Witwe ihren Höhepunkt nicht, wie er es eigentlich gekonnt hätte. Seiner Meinung nach hatte sie mehr verdient, als nur kurzen, schnellen Sex auf der Sofa lehne. Es war schon schwer genug gewesen, sie überhaupt erst dazu zu bringen. Die Gefahr war gross, dass sie nach einem ersten Höhepunkt, sich wieder auf ihre Arbeit besann. So massierte er ihre Perle nur so lange, bis sie kurz davor war, zu kommen. Dann hörte er damit auf und führte seine Hände stattdellen zu ihren Hüften, um sie kraftvoll zu packen und hochzuheben. Lady Torres war so leicht. Sie fühlte sich wunderbar an, in seinen Armen. Besonders, als er dadurch noch tiefer in sie eindringen konnte und ihr Körper bebend erschauderte. Javier liebte diese Momente, wo sein Gegenüber einfach gar nicht mehr anders konnte.

Nachdem Lady Torres ihre schönen Beine um seine Hüften geschlungen hatte, trug er sie rüber zum Bett. Es fühlte sich fantastisch an, wie sie ihn bei jedem Schritt besonders intensivh massierte. Nebenbei liess er den Rest seiner Kleidung von seinem Körper verschwinden. Sie behinderte ihn nur. So konnte er sich nun frei bewegen und Lady Torres geschmeidig auf das Bett legen. Dabei blieb er die ganze Zeit über zwischen ihren Beinen. Sanft und doch kraftvoll eroberte er sie weiter. Nun konnte er sich mit seinen Ellbogen abstützen und gleichzeitig ihre perfekten Brüste massieren und streicheln. Hingebungsvoll küsste er ihren Hals. Küsste sich weiter hinunter und leckte neckisch ihre Knospen. Sinnlich saugte er daran, bis die Schwarze Witwe wieder leise hell keuchte und ihren ganzen Körper anspannte.
Gefühlvoll stiess er weiter in sie. Liess seine pralle Männlichkeit die Punkte in ihrem Inneren massieren, die ihr besonders gut gefielen und alle sie bald wieder bebend vor ihm lag, begann er sich schneller zu bewegen. Gekonnt trieb er ihre Lust stetig weiter hoch. Verwöhnte sie überal da, wo sie es sich ersehnte und jagte ihren Höhepunkt, um die Schwarze Witwe zu befreien.
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Endlich begann er sich wieder in ihr zu bewegen und schob seinen harten Speer immer wieder gefühlvoll in sie. Tallike stöhnte gelöst und bewegte ihm ihr Becken heiß entgegen. Javier wusste genau wie er zustoßen musste, um ihre Lust weiter nach oben zu treiben. Der Krieger massierte ihre Brüste mit einer Hand, während er wieder ihren Hals mit leidenschaftlichen Küssen bedeckte. Talli keuchte erregt auf. Ihre Hände glitten über seine Brust, streichelte ihn ebenfalls. Seine Männlichkeit tief in ihr drin fühlte sich atemberaubend an und Javier konnte meisterhaft damit umgehen. Die Schwarze Witwe begann sich zu verkrampfen, ihr Atem ging abgehackter und rascher. Genauso rasch wurden seine Stöße. Mit letzten harten Bewegungen brach Tallis Lust aus ihr heraus. Stöhnend schob sie sich ihm entgegen, der schlanke Körper aufgebäumt. Oh, es fühlte sich so gut an. Jaa....
Ihr Körper spannte sich immer wieder an, zuckte und massierte den Speer in ihrer feuchten Enge. Schwach merkte Talli wie sich Javier aus ihr zurückziehen wollte, doch sie legte eine Hand in seinen Nacken und zog ihm zu einem Kuss heran. Der Krieger war sofort wieder leidenschaftlich dabei, umspielte ihre Zunge. Tallike gefiel wie rau er stöhnte und wie seine schönen Armmuskeln arbeiteten, während er sich abstützte. Sie genoss es wie er sich in ihr bewegte, während sie noch das letzte Zittern ihres Höhepunktes erlebte. Sein dunkles Stöhnen schickte erregte Schauer über ihren nackten Körper. Dann ruckte er kräftig vor, die Schultern erbebten und sein goldener Blick klärte sich kurz. Tallike liebte es Männern dabei zuzusehen. Zudem fühlten sich die letzten, zuckenden Bewegungen besonders schön an. Die Schwarze Witwe schloss ihre Schenkel um ihn, spürte wie er sich in ihr ergoss. Für einen Moment verharrten sie schwer atmend und keuchend miteinander vereint, küssten sich noch einmal lange ehe sich der Krieger behutsam zurückzog und neben sie legte.
Talli wusste nie was sie danach sagen sollte. Also schwieg sie einfach, betrachtete versonnen seinen schönen Körper. Er war verdammt heiß. Noch mehr nach dem Sex. Erst als Javier begann ihre Schulter zu küssen und sich wieder ihrem Hals näherte, setzte sich die Schwarze Witwe etwas auf. Natürlich hätte sie gerne den gesamten Tag mit einem Mann wie ihm im Bett verbracht, aber sie konnte nicht. Außerdem reizte es sie genauso sehr ihre Netze auszuprobieren und weiter nach den entführten Männern zu suchen.
"Das war... wow...", sagte sie, "Danke. Ähm, ich meine..." Tallike suchte hilflos nach Worten und brach ab, als sie sein verwegenes Grinsen sah. Er wusste ganz gut selbst was er für einen Dienst geleistet hatte. Talli fragte sich kurz, ob er sie verführt hatte, weil er sie attraktiv fand oder damit sie jetzt effizient weiterarbeiten konnte. Vielleicht eine Mischung aus beidem. Es war besser nicht zu genau darüber nachzudenken.
"Ich sollte duschen gehen und dann weiterarbeiten", beschloss die Schwarze Witwe. Javier schlug vor etwas zu Mittag zu essen. "Ja, das vermutlich auch." Dabei fragte er sie, was sie gerne aß. Er wollte es wissen, damit ihm Bariol, der Koch, nicht länger damit auf die Nerven fiel.
"Oh, ich bin pflegeleicht", wehrte Talli, "Und... wollen wir uns vielleicht dutzen?" Denn er sprach sie wieder höflich an, doch Tallike kam es nach dem Sex seltsam vor. Dabei war er im Grunde immer noch ein Fremder. Ein sehr heiß aussehender Fremder. Ihr Blick glitt kurz nochmal über seinen nackten Körper. Javier willigte ein und die Schwarze Witwe entspannte sich wieder. Aber das mit dem Mittagessen schien den Rotgewandten nicht loszulassen. Nochmal schob er vor, dass ihn sonst die weißen Schäfchen damit nerven würden. Sie wollten Tallike nur etwas gutes tun für ihre Hilfe.
So wie Javier ihr etwas gutes hatte tun wollen?
"Normalerweise kann ich mir mein Essen nicht aussuchen im Schloss. Aber ich steh voll auf Tortillas und Salsa." Sie grinste. "Du kannst den anderen sagen, dass ich mich sehr wohl fühle und alle wirklich sehr zuvorkommend sind. Wenn die Lage nicht so ernst wäre, würde ich hier glatt Urlaub machen wollen." Die Kunstwerke mussten sich also nicht sorgen, dass sie unzufrieden war. Besonders jetzt war sie sehr weit entfernt von unbefriedigt.
Die Schwarze Witwe erhob sich zittrig. Javier war ebenfalls zuvorkommend, half ihr mit der Kleidung und begleitete sie zu ihren Räumen. Der Krieger machte Andeutungen, dass er ihr auch unter der Dusche helfen könnte, doch Tallike lehnte es schweren Herzens ab. Javier war so gut, dass sie die Befürchtung hatte, dass sie sich danach nicht mehr auf ihre Aufgaben konzentrieren konnte.
"Das vorhin war bereits perfekt. Mein Kopf ist wirklich frei. Aber jetzt noch mehr von dir und ich bin nur noch angefüllt von dir." Talli zwinkerte und gab dem Rotgewandten einen letzten Kuss. Javier schien es zu verstehen und zog sich wieder zurück. Sie hatten sich für später am Nachmittag verabredet, damit sie sich das Versteck der Entführer anschauen konnte.

Jetzt ging Tallike sich erst einmal duschen und zog danach ein neues Kleid an, ein schwarzes Wollkleid mit breiten Taschen. Kaum war sie fertig standen schon wieder die nächsten Männer vor ihrer Türe und luden sie zu einem Mittagessen ein. Es gäbe Tortillas. Talli lächelte. Man führte sie in ihn kleines Esszimmer und die Schwarze Witwe war überrascht, dass sie nicht alleine war. Am Tisch saßen bereits eine Heilerin und eine Priesterin. Die Frauen stellten aneinander vor und so erfuhr Tallike während des leckeren Essens was die zwei Frauen hierher gebracht hatte und wie die Arbeit im seltsamen Anwesen so war. Währenddessen huschten zwei Weißgewandte umher, um sie zu bedienen.
"Ist es nicht seltsam, ständig von so vielen Männern umsorgt zu werden?", fragte Talli, als die zwei Krieger kurz fort waren.
"Das ist ihre Art sich zu bedanken für das was wir für sie tun", erklärte Eyliara. "Und einer der vielen Vorteile dieses Arbeitsplatzes." Sie lächelte fein. "Wir können uns über mangelnde Auswahl nicht beschweren."
"Es sei denn man kann man mit dieser Auswahl nicht so viel anfangen", steuerte Tuana bei. Eyliara blickte sie etwas pikiert an.
"Nun, das ist dein eigener Entschluss."
Talli hatte beim Gespräch das Gefühl, dass die beiden Frauen ein wenig Spannungen untereinander hatten. Aber sie waren definitiv interessant, wenn sie sich für ein Leben in der Villa entschieden hatten. Die Priesterin schwärmte von dem eigenen Altar für die Dunkelheit und wie spirituell Prinz Verden war.
"Dann wart ihr einverstanden damit, dass er den Altar auch für andere Zwecke genutzt hat?", fragte Talli diplomatisch. Nicht jede Priesterin hätte eine Entjungferung auf einem Altar zugelassen.
"Eine Jungfernnacht ist etwas sehr spirituelles", erwiderte Eyliara. "Die Mutter der Nacht hat Lilian für Prinz Verden auserkoren. Wieso hätte ich das nicht segnen sollen? Es war ein sehr besonderer Moment. Prinz Verden hat extra auf einen Vollmond gewartet, um es zu begehen und die Dunkelheit hat das Opfer eindeutig angenommen."
Während die Priesterin leuchtende Augen bekam und ganz ergriffen wirkte, war die Heilerin auffällig still und widmete sich ihrem Essen.
Nach dem Essen ging Tallike zurück in den Park, gefolgt von einer ganzen Traube Weißgewandter, die ihre Utensilien trugen. Sie wunderte sich ein wenig, dass sie Darion heute noch gar nicht gesehen hatte, doch vielleicht war er beschäftigt. Talli wusste nicht genau was die Aufgaben der Kunstwerke waren. Außer ihr jedes Bedürfnis von den Lippen ablesen zu wollen. Die Schwarze Witwe richtete sich in einer Pagode ein und begann ein komplexes Netz zu weben. Sie nutzte dieses Mal das Blut und das Juwel von Marlin. Darion hatte ihr gesagt, dass der Krieger auch sehr verletzlich wäre. Eine der Prioritäten nach Lilian. Doch Talli zögerte ein Netz mit Lilian im Fokus zu weben. Sie befürchtete, dass die Anwesenheit von Prinz Verden jedes Ergebnis beeinflussen oder gar verfälschen würde. Tallike wollte die Spur der Entführer nachverfolgen und nicht zurück zum Adeligen geführt werden, weil die mit Lilians Blut aufgeladenen Netzfäden zum Prinzen drängten.
So schien ihr Marlin geeigneter für ein Suchnetz. Es war ein großer Rahmen und wurde ein langwieriges anstrengendes Netz. Im Zentrum Marlins sonnengelbes Juwel. Tallike wollte es nutzen, um in den Juwelenwinden zu suchen. Aus einer vagen Ahnung heraus verstärkte sie das Netz mit Blut von Terim. Darion hatte gesagt, dass Terim der stärkste von den Entführten wäre. Die Schwarze Witwe wusste nicht inwiefern, doch ein starker Geist würde sich leichter orten lassen.
Schwieriger war es das Netz zu kalibrieren, dass es auf den richtigen Winden suchen würde. Sie musste abwarten, ob die Spürnetze im Versteck etwas brauchbares ergeben würden. Tallike streckte sich erschöpft. Das Weben hatte Stunden gedauert. Sie war dabei nie alleine gewesen. Irgendein Weißgewandter leistete ihr immer Gesellschaft. Manche waren scheu und leise am Rande der Pagode, andere versuchten ihr hilfsbereit jedes gewünschte Utensili und Zutat anzureichen, andere stellten lauter aufgeregte, neugierige Fragen.
Ab und zu kam ein Rotgewandter vorbei und verscheuchte einen Teil der Männer oder mahnten sie dazu Talli in Ruhe arbeiten zu lassen. Es war eine interessante Dynamik.
Am späten Nachmittag ritt Tallike zusammen mit Javier zum Versteck der Entführer und ließ sich vom Krieger alles zeigen. Zerbrochene Ampullen deuteten auf Tränke hin, die die Entführer eingenommen hatten, um ihre Signaturen zu verbergen. Yukarin und Javier hatten zudem die Rahmen gut ausgelegt.
"Lassen wir sie bis morgen früh liegen. Heute schaffe ich es ohnehin nicht mehr das Netz zu beenden", beschloss Talli. Ihre Juwelen waren so erschöpft wie sie selbst. Den Rest benötigte sie, um das Versteck zu untersuchen. Dazu glitt sie ins Verzerrte Reich, nachdem sie erneut eine schwarze Kerze angezündet hatte. Javier stützte sie, während Tallike versuchte eine Ahnung zu bekommen was sich im Versteck abgespielt hatte. Sie bekam das vage Gefühl, dass eine der Frauen die Anführerin war, doch das war keine überraschende Erkenntnis und half ihr noch nicht viel. Talli gab es für heute auf und ritt zusammen mit Javier zurück zum Anwesen.
"Morgen möchte ich zum Landepunkt, den ihr gefunden habt. Wenn das Netz funktioniert, finden wir vielleicht wohin die Entführer gereist sind. Aber es ist ein langwieriger Prozess. Es könnte den ganzen Tag dauern", warnte Tallike ihn vor. "Kannst du entsprechend Ausrüstung und Proviant vorbereiten? Und Begleitschutz?"
Javier wollte alles organisieren und sich mit den anderen Rotgewandten besprechen, als sie zurückkamen. Tallike hatte ihre eigene Verabredung. Ein Abendessen mit Prinz Verden. Sie hoffte, dass sich der Adelige mittlerweile erholt und etwas gefangen hatte. Sie hatte im Schlafzimmer kurz gesehen und gespürt wie sehr ihn diese Entführung an die Substanz ging. Hoffentlich war die morgige Suche erfolgreich. Ein Weißgewandte brachte sie zum Abendessen, nachdem Talli sich nochmals umgezogen hatte. Dieses Mal etwas feiner in einem schwarzen Kleid des Stundenglassabbats. In dem Versteck hatten die Räuber mehrere Tage, vielleicht gar Wochen, auf engstem Raum ausgeharrt und entsprechend hatte es gestunken.
Prinz Verden erwartete sie bereits in einem kleinen Salon mit großzügigen Blick auf den wunderschönen Innengarten. Mehrere Laternen erhellten diesen.
"Guten Abend, Prinz Verden", begrüßte Tallike den Adeligen und ließ sich von einem der Weißgewandten den Stuhl zurechtrücken. Außer Prinz Verden war noch Lyris dabei, doch er lag auf einem der Sofas und schien sich wieder auszuruhen. Talli fragte sich wieso dieser Krieger ständig in der Nähe des Adeligen war, wo Lyris scheinbar verletzt war. Vielleicht war es der Favorit des Prinzen. Talli erinnerte sich vage, dass Lyris in der Erinnerung nicht im Bett von Prinz Verden gelegen hatte sondern daneben auf dem Boden hatte schlafen müssen.
"Ich hoffe, euer Koch hat groß aufgekocht. Ich bin regelrecht ausgehungert", versuchte Talli locker zu beginnen. Sie wollte dem Adeligen nicht weiter zusetzen und belasten, solang dieser nicht selbst ein Gespräch in dieser Richtung suchte. "Wenn es gut läuft, kann ich morgen auf den Juwelenwinden nach dem Weg der Entführer suchen", begann sie lieber mit etwas positivem. "Beziehungsweise nach Marlin und Terim."
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Aerys
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Unfairerweise atmete er erleichter auf, als Lady Torres seine Gemächer verlassen hatte. Das war nicht sehr nett. Die Schwarze Witwe war sehr freundlich, hilfsbereit und investierte viel Zeit und Kraft darin, Lilian und die anderen entführten Kunstwerke zu finden. Allerdings war diese Suche heute Morgen sehr anstrengend und schmerzerfüllt gewesen. Wenn auch auf eine ganz andere Weise, als die Tage zuvor. Zudem rächte es sich nun, dass er nur wenig geschlafen und gegessen hatte. Er war auf eine Weise ausgelaugt, die gefährlich war und seinen Entführten Kunstwerken nicht im Mindesten half.

Erschöpft liess er sich wieder aufs Bett fallen, schloss mat die Augen. Das war alles so überwältigend. Es riss ihn auseinander. Die nie enden wollenden Sorgen, der tiefe Schmerz und dann noch diese heftige, unpassende Erregung. Behutsam kam Lyris gleich besorgt zu ihm, nachdem die Schwarze Witwe gegangen war. Obwohl er sich eigentlich ausruhen sollte. Aerys zog ihn in eine Umarmung, kuschelte sich müde an ihn. Jetzt wo er wusste, dass es eine Möglichkeit gab, Lilian zu finden, brach die Erschöpfung über ihn herein.
*Lass ein paar Kunstwerke herkommen*, sandte er Lyris müde, ohne zu erklären, was zuvor geschehen war. *Sie sollen sich um uns kümmern.* Auch Lyris hatte es verdient, dass man ihn verwöhnte. Selber war er beinahe schon eingeschlafen, als sich drei seiner Weissgewandeten in seine Gemächer wagten. Im Halbschlaf liess er sich ausziehen, streicheln und verwöhnen, bis seine Männlichkeit nicht mehr so hart und tropfend abstand. Rückblickend konnte er nicht mehr so genau sagen, wie der Rest des Tagesverlaufen war. Aerys erinnerte sich an warme Körper, die sich an ihn schmiegte, an feurige Erlösung und tiefen traumlosen Schlaf. Es gab etwas zu essen, weiteren Sex, bei dem er einfach nur liegen und geniessen konnte, ehe er wieder einschlief.

Erst gegen Abend wurde er wieder wacher, auch wenn er die ganze Nacht hätte durchschlafen können. Doch das Wissen, dass Lady Torres Neuigkeiten für ihn haben würde, trieb ihn an. Nach einer erholsamen Dusche liess er sich von seinen Kunstwerken zum Abendessen ankleiden. Diesmal gab er sich mehr Mühe mit seiner Kleidung und seinem Auftreten. Lady Torres hatte seine volle Aufmerksamkeit verdient. Deswegen liess er auch in einem besonders hübschen, kleinen Salon auftischen, wo sie einen schönen Ausblick auf den Innengarten hatte. Laut seinen Kunstwerken hatte ihr der Innengarten überaus gut gefallen. Doch da sie so pflichtbewusst war, hatte sie ihn vor lauter Arbeit gar nicht geniessen können.

"Lady Torres", verneigte er sich mit einem freundlichen Lächeln vor der Schwarzen Witwe, als sie in den Salon geführt worden war. "Guten Abend. Ich hoffe, Ihr konntet euch gut erholen." Aerys selbst fühlte sich zumindest soweit entspannt, dass er ruhig genug war, um endlich selber an schlafen und essen denken zu können. Zudem fühlte es sich gut an, Lilians und sein Geburtsjuwel unter dem Hemd auf der Brust tragen zu können.
"Oh, ich bin mir sicher, Bariol wird es uns an nichts mangeln lassen", lächelte Aerys und setzte sich der Schwarzen Witwe gegenüber an den Tisch. Lyris blieb derweil gehorsam auf dem Sofa an der Wand liegen. Sein Kunstwerk brauchte noch viel Erholung. Dennoch wollte Aerys nicht auf seine Anwesenheit verzichten. Lyris hatte schon so viel mit ihm durchgemacht. Er musste jetzt bei ihm bleiben und alles andere auch miterleben.
"Es hat ihm gar nicht gefallen, dass ich die letzten Tage seine Dienste so wenig in Anspruch genommen habe", gestand Aerys mit einem charmanten, reumütigen Lächeln. "Er wird die Gelegenheit beim Schopf packen, uns so richtig zu mästen." Wobei sie es wohl beide gebrauchen konnten, nachdem sie ihre Juwelen so sehr eingesetzt hatten. Im Gegensatz zu ihm, hatte Lady Torres auch gleich weiter gearbeitet und sich Pläne für den morgigen Tag gemacht.

"Ja, man hat mir berichtet, dass Ihr morgen zu dem Landenetz reisen wollt, von wo aus die Entführer haben entkommen können", nickte Aerys. Bevor er jedoch eine Frage stellen konnte, trat Bariol nach höflichem Klopfen ein und wünschte ihnen einen schönen Abend. Geschickt servierte er ihnen einen kunstvoll angerichteten Salat mit einem Teller an Vorspeisevariationen. Er wollte schon ausholen zu erklären, was was war, als er Aerys gequälten Blick bemerkte. Schnell wünschte er ihnen einen guten Apetitt und verabschiedete sich mit den Worten, dass sie nur zu senden brauchten, wenn sie mehr bräuchten oder Lust auf den nächsten Gang hätten.
"Warum ausgerechnet nach Marlin und Terim?" stellte er seine Frage, als sie endlich wieder unter sich waren. Marlin konnte er sich vorstellen, wegen dem Geburtsjuwel, das der Krieger nicht bei sich trug. Doch weswegen die Schwarze Witwe ihre Suche ausgerechnet auf Terim konzentrieren wollte, verstand er nicht.
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Als Prinz Verden erwähnte, dass er hoffte, sie hätte sich erholen können, nickte Tallike nur rasch.
"Sehr erholt und jetzt wieder sehr erschöpft. Die Vorbereitung eines solch komplexen Netzes dauert Stunden." Plötzlich kam ihr der Gedanke, ob der Adelige etwa erfuhr wer mit seinen Kunstwerken im Anwesen schlief und was er davon halten mochte. Anderseits hatte Darion deutlich gemacht, dass Prinz Verden ihr alles zur Verfügung stellen wollte was sie brauchte. Und sie schien Javier gebraucht zu haben. Talli vertrieb die Gedanken und ihr Blick schweifte kurz zur schönen Aussicht. Ihr Stuhl war so gerückt, dass sie den beleuchteten Innengarten sehen konnte. Anderseits bot Prinz Verden auch einen schönen Anblick. Er lächelte charmant und scherzte sogar leicht, dass Bariol die seltene Gelegenheit ergreifen würde, um sie beide so richtig zu mästen.
Tallike lachte leicht und war insgeheim froh, dass es dem Prinzen gut genug ging, um wieder scherzen zu können. Damit war er hoffentlich auf dem besten Weg sich von ihrem intimen Eingriff in seinen Geist zu erholen. Die Schwarze Witwe wusste, dass dies Zeit brauchen konnte. Ebenso die Erkenntnisse zu verstehen, die das Verstärken der Erinnerung ausgelöst hatte. Talli wusste auch noch nicht was sie davon halten sollte. Es war für sie völlig neu.
"Ich bin fast leer. Also kann er ruhig einen Teller nach dem anderen bringen", sagte die Schwarze Witwe. Während sie erzählte was sie morgen vorhatte, gab der Adelige preis, dass er darüber längst informiert war. Vermutlich dann auch über ihren Sex mit Javier. Talli würde es aber gewiss nicht ansprechen sofern es Prinz Verden nicht erwähnte. Es gab ja auch eigentlich wichtigeres zu besprechen. Tallike wusste nur noch nicht wie sie dies ansprechen sollte.
Zunächst kam jedoch der Koch in den Salon, verneigte sich und begrüßte sie. Persönlich begann er ihre Vorspeise zu servieren. Es war sehr ansprechend dekoriert und angerichtet. Man sah wieviel Mühe man sich in der Küche gegeben hatte. Und Talli wollte es bloß hungrig hinunterschlingen. Brav wartete sie, während der Koch stolz erklärte um was es sich handelte. Erst als er den ungeduldigen Blick des Adeligen sah, riss er sich zusammen und verabschiedete sich erst einmal.
Prinz Verden erkundigte sich nach Tallikes Netz und warum sie nach Marlin und Terim suchte.
"Marlins Juwel ist sehr hilfreich, wenn ich seine Spur auf den Juwelenwinden verfolgen will. Ich hätte auch Lilians Juwel nehmen können, aber ich war mir nicht sicher, ob es uns nicht bloß wieder zurück zu euch geführt hätte", sagte sie taktvoll. Talli trank einen Schluck Wasser. "Und Terims Blut, da mir Darion gesagt hat, er wäre der stärkste unter den entführten Kunstwerken. Derjenige, der am belastbarsten ist? Meine Hoffnung ist, dass er damit einen starken, wachen Geist hat dem ich folgen kann. Nicht, dass die anderen nicht auch starke Geister hätten, aber... nun, die Wahrscheinlichkeit ist höher, dass er unverletzter ist", versuchte Talli es möglichst behutsam zu formulieren.
"Yukarin und Javier haben im Versteck der Entführer Netze für mich ausgelegt, die dortige Signaturreste der Entführer auffangen sollen. Wenn wir Glück haben, sollte morgen etwas in den Netzen sein, das ich dann in meinem Suchnetz verwenden kann." Es war komplizierter als das, doch Tallike hatte während ihrer verschiedenen Fälle Wege gefunden es ihren Auftraggebern auf einfache Weise zu erklären. Meistens waren ihre Kunden froh, wenn sie grob wussten, was Tallike versuchte.

"Ich weiß nicht ob es erfolgreich wird. Die Juwelenwinde sind tückisch..", räumte Talli vorsichtig ein, während sie ein paar Bissen von ihrem Salat nahm. "Die Suche könnte den ganzen morgigen Tag in Anspruch nehmen." Es war nicht notwendig, dass der Adelige sie dazu begleitete, doch das war seine Entscheidung.
Prinz Verden musste nicht lange überlegen und erklärte, dass er sie begleiten würde. Die Schwarze Witwe nickte. Vielleicht war seine Anwesenheit sogar hilfreich und er würde Lilian nochmals spüren oder etwas von dem Jungen wahrnehmen.
"Selbst wenn ich es schaffe die Spur bis zum Absprungort zurückzuverfolgen, so kann es sein, dass wir erst einmal nicht viel schlauer sind als vorher. Ihr habt gesehen wie professionell die Entführer vorgegangen sind. Ihr Stützpunkt wird nicht in der Nähe eines Landepunktes liegen, befürchte ich. Aber je näher wir an sie herankommen desto besser."
Tallike blickte auf ihren leeren Teller. Wo war all der Salat hin? Die Schwarze Witwe hätte nichtmal mehr genau sagen können, was sie gegessen hatte. Nur dass es lecker gewesen wäre. Prinz Verden ließ erneut nach Bariol schicken, der sich beeilte mit der nächsten Vorspeise nachzukommen. Ein Weißgewandter begleitete ihn und schenkte ihnen Getränke nach.
Danach waren sie bis auf Lyris erst einmal wieder allein.
"Je nachdem was morgen herauskommt, werde ich mich danach um ein Netz kümmern, das euch hilft intensivere Kontakte mit Lilian zu haben", begann Tallike mit dem heikleren Thema. "Vielleicht könnt ihr damit weitere Bilder produzieren, die uns verraten können wo die Männer gefangengehalten werden. Wenn es stimmt und die zwei Bilder damit zu tun haben, so sind es bereits wertvolle Hinweise."
Sie schwieg einen Moment.
"Ich weiß, dass diese Besuche für euch auch sehr schmerzvoll sind, aber sie sind eine einmalige Chance wie ihr eure Kunstwerke persönlich finden könnt." Die Schwarze Witwe probierte etwas von dem gegrillten Gemüse mit Feta. Sehr mächtig, aber ihre Juwelen verbrannten es momentan fast sofort. Bariol wusste wohl, dass er keine Sorge haben musste sie mit den Vorspeisen bereits zu satt zu machen.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Aerys hatte erwartet, sie würden seine besondere Bindung zu Lilian nutzen, um nach den Entführten zu suchen. Lady Torres hatte jedoch vernünftige Argumente, warum sie lieber Marlins Juwel nutzen wollte. Gerade damit das Juwel nicht zu Aerys zeigte, wie Lilian Blut es getan hatte. Sein Juwel würde es womöglich auch tun. Ausserdem wollte sie Terims Blut nutzen, da Darion ihr gesagt hätte, Terim wäre der Stärkste der entführten Kunstwerke. Aerys nickte nachdenklich.
"Terim ist ein sehr zurückhaltender, schüchterner, junger Mann", fühlte Aerys sich bemüssigt, Darions Aussage weiter auszuführen. "Eigentlich sogar ein ängstlicher Mann. Gleichzeitig ist er es gewohnt Angst zu haben. Sie begleitet ihn in unterschiedlichen Abstufungen schon sein Leben lang. Inzwischen hat er gelernt, damit umzugehen. Sie ist ihm vertraut. Ihr seht das also ganz richtig, wenn ihr ihn für den Belastbarsten haltet." In gewisser Weise war Terim dadurch auch der Mutigste von allen, weil er sich jeden Tag erneut seinen Ängsten stellte und immer weiter machte. Er hatte auf seine stille Art immer gekämpft und hatte dadurch schlussendlich die Belohnung bekommen, ein Zuhause zu haben, wo er keine Angst mehr haben musste. Wo er, wenn auch schüchtern, einfach glücklich sein durfte. Nur hatte Aerys dies zu einer zerstörten Illusion werden lassen, indem er zugelassen hatte, dass seine kostbaren Kunstwerke entführt worden waren. Seine Finger verkrampften sich um das Besteck. Terim musste sich furchtbar verraten vorkommen.

"Solltet ihr doch etwas erfahren, möchte ich vor Ort sein und sofort darüber Bescheid wissen", wehrte er ab, morgen nicht mit zum Landepunkt zu kommen. "Oder vielleicht braucht ihr etwas von mir. Dann ist es besser, wenn ich dabei bin." Was konnte er sonst schon tun? Lieber er wartete beim Landepunkt den ganzen Tag vergebens, als es in der Villa zu tun. So war er wenigstens vor Ort.
Bariol trat wieder ein und servierte ihnen eine weitere Vorspeise. Aerys hatte ein liebes Lächeln für ihn übrig, doch man konnte ihm ansehen, dass es ihm gerade schwer fiel, sich so auf das Essen zu konzentrieren, wie es sein Chefkoch eigentlich verdient hätte. Dabei nahm er durchaus wahr, dass das Essen mit besonders viel Liebe und Hingabe für ihn und seinen Gast gemacht worden war. Und sehr nahrhaft, da sie Beide ihre Juwelen wieder auftanken mussten.

"Nichts zu tun oder nichts von meinen geraubten Kunstwerken zu höen ist ungleich schmerzvoller", versicherte er Lady Torres. "Wenn es hilft lasse ich Euch meine Erinnerungen so oft ansehen, wie es sein muss." Er zögerte kurz.
"Es macht sogar etwas süchtig, sich die Erinnerungen mit Eurer Hilfe anzusehen", gab er leise zu. "Als Ihr aufhörtet, war ich kurz versucht, Euch dafür zu verfluchen, dass Ihr mich Lilian nicht weiter habt ansehen lassen." Auch später noch, als er erschöpft im Bett gelegen hatte, hatte er sich diese deutlichen Erinnerungen zurück gesehen.
"Aber ich werde mir Mühe geben, nächstes Mal nicht nur Lilian anzuschauen, sondern vielmehr das, was um ihn herum ist", beteuerte er innig. Noch viel lieber als Lilian in der Erinnerung anzuschauen, wollte er ihn in echt sehen und bei sich haben.
"Ihr sagtet heute Vormittag, dass Ihr verschiedene Theorien habt, was es mit dieser Verbindung auf sich hat", nutzte er die Gelegenheit, Lady Torres danach auszufragen.
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Vielleicht weil sie unter sich waren oder weil Tallike mittlerweile intimste Einblicke in sein Innerstes bekommen hatte, gestand Prinz Verden leise, dass es schmerzvoller für ihn wäre nichts tun zu können. Er würde Tallike so oft wie sie wollte in seine Erinnerungen lassen, wenn es half. Ehe er kurz darauf zugab, dass es fast süchtig gemacht hätte die Erinnerung in solchem Detail und solcher Intensität zu erfahren.
Er war nicht der erste, der dem Opfer fiel und so war Tallike nicht ganz überrascht. Erinnerungen waren tückisch, konnten sich mit der Zeit verformen oder verblassen. Eine Schwarze Witwe vermochte sie in einem Detail wieder herbeizurufen, als würde es gerade eben passieren. Natürlich reizte das bei besonders kostbaren Erinnerungen. Sie konnte verstehen, dass der Adelige bei seinem Liebsten sein wollte und sich die intensive Erfahrung zurückwünschte. So sehr sogar, dass er wütend auf sie geworden war, als er Lilian nicht weiter hatte anschauen können. Doch auch Prinz Verden sah ein, dass es besser war den Jüngling in der Wirklichkeit in den Armen zu halten, weswegen er sich bei den nächsten Besuchen auch auf die Umgebung Lilians konzentrieren wollte. Tallike wusste nicht, ob es dem Adeligen auf Anhieb gelingen würde. Sie hatte die Erinnerung miterlebt und wusste am eigenen Leib wie erregend es gewesen war. Schwer sich dann auf anderes zu besinnen.
"Das Erinnerungsnetz, das ich euch eingesetzt habe, wird diese Erlebnisse festigen und ihr werdet feststellen, dass ihr sie wesentlich klarer im Gedächtnis behaltet. Später könnt ihr das Netz behalten und euch die Erinnerungen jederzeit wieder klar anschauen", verriet ihm Tallike. "Und falls ich es hinbekomme euren Kontakt zu Lilian zu verstärken, werdet ihr vielleicht noch weit mehr wahrnehmen können." Nicht nur damit der Adelige anregende Nächte hatte, sondern auch damit sie Lilians Aufenthaltsort sahen.
"Auch ohne ein Verstärkungsnetz von mir, könntet ihr bereits einige Dinge versuchen, sollte noch einmal ein Kontakt stattfinden. Ihr könntet versuchen mit Lilian zu reden. Ihm zu senden oder euer Geburtsjuwel einsetzen. Ihr könntet sogar versuchen eine kurze Botschaft auf ein Papier zu schreiben und irgendwo an.. auf eurem Körper zu platzieren, wo Lilian es sehen könnte. Falls er euch sehen kann." Das wussten sie auch nicht. Prinz Verden hatte Lilian nur gesehen, nachdem sie seine Erinnerung verstärkt hatte. Vielleicht war es für den Jüngling ebenfalls eine rein taktile Erfahrung. Talli kam eine Idee.
"Ihr könntet mit eurem Finger auf seinem Körper schreiben. Euren Anfangsbuchstaben oder ein bedeutsames Symbol." Nur weil sie nicht wussten was mit den beiden los war, sollte es sie nicht daran hindern diese Verbindung zu nutzen. Sie konnte nicht ohne Grund da sein. Vielleicht konnte der Adelige sogar selbst Kontakt aufbauen und Lilian während seiner eigenen Höhepunkte besuchen. Es war schwer zu sagen.

Prinz Verden wollte dann von selbst wissen welche Theorien sie über die Verbindung hätte. Talli räusperte sich.
"Theorien, ja. Ich kann auch komplett daneben liegen. Das was ihr da erlebt habt... davon habe ich noch nie gehört." Sie war keine sehr erfahrene Schwarze Witwe, weswegen es sicherlich möglich war, dass eine erfahrenere Schwester wusste was mit Prinz Verden und Lilian passierte.
"Eure Priesterin könnte vielleicht sogar mehr dazu sagen. Aber ich habe davon gehört, dass gewisse Priesterinnen Juwelenkunst während des Aktes vollführen und es durch den Sex und ihren Höhepunkt angeblich verstärken. Sie glauben, dass der Akt große Kraft birgt, die man für erstaunliche Künste nutzen kann. Ich weiß nicht wieviel Wahres dahinter steckt, doch ihr wisst auch, dass es mindestens eine unbestreitbare Verbindung zwischen Sex und Juwelen gibt bei uns Blutleuten."
Der Adelige erkannte es selbst. Die Jungfernnacht.
"Darion hat mich darüber aufgeklärt, dass Lilian auch ein Mädchen ist. Meine Vermutung ist, dass er den Juwelenkelch eines Mädchens hat. Oder eine einzigartige Version davon. Einen Kelch den ihr gefüllt habt. Wer weiß auf welche Art und mit welchen Folgen." Tallike aß langsam weiter und ließ dem Prinzen Gelegenheit diese Überlegungen sacken zu lassen.
"Es kommt mir so vor, als hättet ihr ihn damit irgendwie an euer Geburtsjuwel gebunden. Auf eine Weise, dass Lilian zu euch zurückfinden kann und es ihn immer wieder zu euch drängt. Mit jeder Faser seines Bluts wie mein Netz im Innengarten gezeigt hat. Mit der einzigen Möglichkeit, die er hat. Eure intensive Verbindung während der Entjungferung nochmals aufleben zu lassen. Meine Theorie ist, dass eure Verbindung deshalb am stärksten während dem Sex ist und Lilian es in dieser Extremsituation nutzen kann, kurz vor seinem Höhepunkt, um euch zu besuchen. Wahrscheinlich macht er es nicht mit Absicht. Vielleicht weiß er nichtmal, dass der Besuch echt ist." Er hatte vermutlich keine Schwarze Witwe zur Hand, die es testen konnte.
"Dass ihr die Entjungferung auf dem Altar der Dunkelheit hattet, während eines Vollmondes, mit Blut getränkt und mit der Segnung einer Priesterin... nun, wer weiß, was das alles ausgelöst hat. Vielleicht hat Eyliara recht und Lilian - oder vielmehr diese Verbindung - war euch von Anfang an vorherbestimmt. Ich glaube in dieser Nacht sind sehr viele einzigartige Faktoren zusammengekommen und womöglich die Dunkelheit selbst." Die Priesterin hatte gesagt, dass Prinz Verden gläubig war und Tallike wollte diesen Glauben nicht absprechen. Sie konnte diese Verbindung mit der Juwelenkunst allein nicht erklären. Da war mehr dahinter und sie könnte nicht ausschließen, dass es etwas mit der Dunkelheit zu tun hatte.
"Was hat euch dazu gebracht eine Zeremonie für diese Jungfernnacht abzuhalten? Zu diesem Datum und an diesem Ort?"
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Aerys wusste nicht, ob es so gut war, dass Lady Torres ihm offenbarte, dass er mit dem eingesetzten Erinnerungsnezt seine Begegnungen mit Lilian selber immer wieder klar würde anschauen können. Die Versuchung war gross, nur noch das zu tun, während er nichts anderes tun konnte. So beteuerte er der Schwarzen Witwe lieber, dass er sich Mühe geben würde, etwas um Lilian herum zu bemerken, um so vielleicht herausfinden zu können, wo er sich befand.
Lady Torres fand das eine gute Idee. Er könne sogar ohne verstärkendes Netz bereits einige Dinge versuchen. Mit Lilian zu sprechen, oder ihm zu senden oder sein Geburtsjuwel einzusetzen. Letzteres hatte er sich selbst schon überlegt. Er wollte Lilian mit seinem Juwel umarmen. Vielleicht konnte er dann länger bei ihm bleiben. Sofort musste er auch an die Zeichnung denken, die Lilian ihm zum Geburtstag geschenkt hatte, als Lady Torres den Vorschlag mit der Botschaft auf Papier machte. Aerys könnte noch etwas dazu schreiben.Die Frage war, ob Lilian das in seinem Lusttaumel würde lesen können. Das Bild würde hoffentlich jedoch sehen. Vielleicht konnte er ihm dann noch ein Bild zeichnen. Von da, wo er jetzt war. Lilian zeichnete sehr akurat. Seine klaren Linien würden womöglich helfen, einen Anhaltspunkt zu finden.
Die Schwarze Witwe schlug zudem noch vor, dass er auch mit seinen Fingern auf Lilians Körper schreiben könne. Seinen Anfangsbuchstaben zum Beispiel oder ein bedeutsames Symbol. Aerys erinnerte sich daran, dass Lilian oft in den Arm genommen und ihn auf den Scheitel geküsst hatte, um ihn zu trösten, wenn er sehr traurig oder wegen etwas verwirrt gewesen war. Vielleicht konnte Aerys das wieder tun bei so einer Begegnung. Damit Lilian wusste, dass er nach ihm suchte und ihn befreien würde. Aerys würde zumindest alles dafür tun. Er liess sogar eine Schwarze Witwe in seinen Kopf herein.

Neugierig und aufgewühlt drängte er die Schwarze Witwe dazu, ihm von ihren Theorien zu erzählen. Lady Torres war zwar noch sehr jung, doch es war schnell deutlich geworden, dass sie sehr klug war und Erfahrung in dem Gebiet hatte, auf das sie sich spezialisiert hatte. Aerys wollte wissen, was sie sich dazu dachte. Seine gute Meinung von ihr stieg nur noch höher, als sie gleich offen zugab, dass sie auch komplett daneben liegen könne. Schliesslich hätte sie von so etwas noch nie gehört. Aerys nickte sachte. Das ging ihm ganz ähnlich.
Lady Torres sprach davon, dass es Priesterinnen gab, die glaubten, dass Sex eine grosse Macht freisetzen konnten. Insbesondere der Höhepunkt. Aerys wusste, dass Sex sehr besonders ein konnte, doch ob das mit der Verstärkung der Juwelenkraft stimmte, war ihm auch fremd. Das hatte er nie ausprobiert. Er wusste nur, dass Lilian sehr empfindlich auf sein Geburtsjuwel reagierte. Die Schwarze Witwe überlegte, ob es etwas mit der Lilians Jungfernnacht zu tun hätte. Diese Verbindung von Sex und Juwelen unter Blutleuten wäre schliesslich bekannt. Dass Frauen ihren Kristallkelch und ihre Verbindung zu den Juwelen erst nach dem ersten Sex gefestigt bekamen.
Durch Darion wusste Lady Torres, dass Lilian auch ein Mädchen war. Das war für sie ein weiterer Grund anzunehmen, dass es zwischen Lilian und Aerys eine besondere Verbindung gab. Etwas, was Lilian zu seinem Geburtsjuwel hinzog. So sehr, dass jede Faser seines Blutes in dem Netz zu ihm gewollt hatte. Sie glaubte, dass dieses Blut, die Jungfernnacht und er Altar der Dunkelheit zusammen etwas bewirkt hatten. Aerys nickte nachdenklich. Das klang Stimmig. Für die meisten Menschen wohl verrückt. Doch er war selbst dabei gewesen. Er hatte gespürt, dass da etwas besonderes gewesen war und auch seine Reaktion darauf, dass Lilian sein Geburtsjuwel erkundet hatte, war alles andere als gewöhnlich. Zudem funktionierte das nur, wenn Lilian das machte. Das hatte er schon ausgetestet.

"Etwas ist in dieser Nacht passiert. Die Dunkelheit selbst war für einen kurzen Moment da", bestätigte Aerys eindringlich Lady Torres Worte. "Alles war verstummt. Jeglicher Laut. Es war komplett finster. Die Dunkelheit war anwesend und hat das Opfer angenommen." Das war keine Einbildung gewesen.
"Als ich Lilian zum ersten Mal gesehen habe, wusste ich, dass er für mich bestimmt war", erinnerte sich Aerys. "Ein Junge, so hübsch und zart, dass er fast wie ein Mädchen aussieht und noch dazu einen femininen Namen trägt. Ich wollte ihn unbedingt haben. Da kann man nun das Handeln des besitzergreifenden Adligen sehen, der alles bekommt, was er will oder die verzerrte sehnsucht eines in sich gekehrten Künstlers. Vermutlich stimmt auch beides. Dennoch hat alles in mir gebebt, als ich ihn sah und ich wusste, dass ich ihn unbedingt zu mir holen musste. Lilian besitzt so viel Potential zu einem einzigartigen Kunstwerk zu werden, das unbedingt formen und zum Strahlen bringen wollte. Der erste Sex mit meinen Kunstwerken wird immer etwas besonderes. Bei Lilian wollte ich jedoch mehr, als nur eine besondere Situation. Ich wollte der Dunkelheit dafür danken, dass Lilian durch die Wirren des Krieges beinahe unbeschadet zu mir kam. Deswegen sollte es der Altar der Dunkelheit sein. Ich habe mich so über Lilian gefreut und wollte der Dunkelheit meinen tiefen Dank zeigen. Der Vollmond war für Lilian gedacht. Weil der Vollmond den Park in besonders schönes, verzauberndes Licht taucht. Ich hatte gehofft, es würde ihm gefallen."
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Genau wie Eyliara bekräftigte Prinz Verden, dass die Dunkelheit während der Zeremonie anwesend gewesen wäre. Der Adelige erzählte davon wie es vollkommen dunkel und still gewesen wäre. Die Dunkelheit hätte das Opfer angenommen. Tallike konnte wenig dazu sagen, sie war nicht dabei gewesen und sie wollte dem Prinzen nicht absprechen, dass er etwas gespürt hatte. Doch die Dunkelheit persönlich? Allerdings waren die Ergebnisse nicht von der Hand zu weisen. Prinz Verden und sein neuer Sklave verfügten über eine einzigartige Bindung. Der Adelige ging sogar noch etwas weiter und erklärte, dass er von Anfang an gewusst hätte, dass Lilian für ihn bestimmt sei. Er hätte Lilian unbedingt haben wollen.
Dabei wäre der Prinz sicherlich nicht der erste, der von einem hübschen Sklaven besessen wurde und ihn unter allen Umständen kaufen wollte. Reiche Adelige konnten sich vieles leisten und damit auch eine selbsternannte Vorherbestimmung. Tallike schwieg dazu höflich. Da es wirklich eine Bindung zwischen den beiden gab, hatte Prinz Verden mit dieser Bestimmung vielleicht gar recht. Wäre es mit einem anderen Sklaven auch so passiert? Doch nur dieser eine Junge hatte versteckt Anlagen eines Mädchens besessen. Prinz Verden kaufte normalerweise keine Mädchen wie sie von Darion wusste. Er hatte den Jüngling entjungfert ohne zu wissen, dass er einen weiblichen Juwelenkelch besaß.
Manche hätten von einem riesigen Zufall gesprochen, doch als Schwarze Witwe glaubte Talli schon lange nicht mehr an Zufälle. Prinz Verden gab selbst zu, dass er entweder ein besitzergreifender Adeliger oder ein sehnsüchtiger, einsamer Künstler gewesen wäre, als er Lilian gekauft hatte. Er hätte ihn auf jeden Fall unbedingt haben wollen. Der Adelige begann davon zu schwärmen wie viel Potential Lilian für ein einzigartiges Kunstwerk besaß, das er unbedingt formen wollte. Wieder wusste Talli nicht was sie dazu beisteuern sollte. Sie konnte nur hoffen, dass Lilian glücklich über diese Aufmerksamkeit und Behandlung war. Von Kosta wusste Tallike, dass es genug Sklaven gab, die sich sehr gerne an ihre Herren banden und bei ihnen sein wollte. Auch bei Darion hatte es so geklungen, als seien sie eine große, glückliche Familie.
Die Wahrheit lag vermutlich irgendwo dazwischen.
Die Schwarze Witwe aß ihre Vorspeise zuende, während der Adelige davon erzählte wie besonders der erste Sex mit seinen Kunstwerken sei. Tallike versuchte nicht peinlich berührt zu sein über so viel Offenheit. Sie hatte in den Geist von Prinz Verden gesehen und die Verbindung zwischen ihm und Lilian hatte eindeutig auch mit Sex zu tun. Der Zeitpunkt für Verlegenheit war lange vorbei. Dennoch wurde ihr bei der Erzählung bewusst wie fremd und einzigartig das Leben in der Villa sein musste.
Prinz Verden fuhr fort, dass er der Dunkelheit für Lilian hatte danken wollen, weswegen er den Altar gewählt hatte. Und den Vollmond für Lilian in der Hoffnung es würde ihm gefallen. Tallike widerstand der Versuch zu fragen, ob es Lilian gefallen hatte. Das brauchte sie nicht für ihre Ermittlungen zu wissen und die meisten Frauen hatten keine sonderlich schöne Erinnerung an ihre Jungfernnacht. Es war ein sehr stressiges bis traumatisches Ereignis. Tallis eigene Nacht war alles andere als intim oder romantisch gewesen. Schwarze Witwen waren selten und wertvoll, weswegen die Tolarims persönlich einen Spezialisten bezahlt hatten, um sie sicher durch die Jungfernnacht zu führen. Er war mindestens zweitausend Jahre älter als Tallike gewesen und hatte ungefähr so viel Charme wie ein Ziegelstein versprüht. Eine Heilerin und eine andere Schwarze Witwe waren ebenfalls dabei gewesen, plus einem Ersatzmann und einer Gehilfin der Schwarzen Witwe, die das Jungfernblut für ein Ritual aufgefangen hatte. Noch ein paar Personen mehr und man hätte gleich eine Gemeinschaftsveranstaltung draus machen können.

"Nun, für Frauen ist die Jungfernnacht sehr schwierig und furchteinflößend. Hattet ihr Schwierigkeiten Lilian aufzufangen?", fragte Tallike. "Hat der Juwelenkelch geklirrt?"
Der Adelige bestätigt ein kurzes Beben des Kelches, doch er hätte keine Schwierigkeiten gehabt Lilian aufzufangen. Das Beben hätte sich sofort beruhigt sobald ihre Geister sich berührt hätten.
"Vielleicht hat Lilian von Anfang an besonders positiv auf euch reagiert. Auf die Anwesenheit eures Geistes. Ist sonst noch etwas während der Jungfernnacht passiert?", erkundigte sie sich.
Prinz Verden schien kurz darüber nachzudenken ehe er erklärte, dass sich dort Lilians Signatur zum ersten Mal geändert hätte. Nach seinem Eindringen. Seitdem würde die Signatur der Hexe immer wieder auftauchen, wenn sie Sex hätten oder Lilian erregt wäre. Tallike hörte dem interessiert zu. Von Darion wusste sie, wann Lilian gekauft worden war. Es war noch nicht so lange her. Fast ein halbes Jahr.
"Es würde dazu passen, dass sie euch kontaktieren kann während sie Sex hat." Wobei Talli nicht spekulieren wollte in welchen Situationen Lilian Sex bei den Entführern haben konnte. Es war keine schöne Vorstellung.
"Es scheint starke Emotionen und Kräfte bei ihr freizusetzen. Vermutlich beschränkt sich euer Band nicht auf den Sex allein, aber da es relativ neu ist und ihr beide es noch nicht vollends erforscht habt, macht es Sinn, dass es als erstes beim Sex auftritt. Genau wie Lilians andere Signatur. Ich weiß nicht, ob das eine mit dem anderen zu tun hat, aber es ist vergleichbar. Niemand wird Lilian genau sagen können wie es sich anfühlt sowohl Junge als auch Mädchen zu sein. Das ist etwas was er selbst erfahren muss. Und ähnlich wird es mit eurem Band sein, Prinz Verden. Weder ich noch irgendeine Schwarze Witwe oder Priesterin, die sich damit auskennt, wird euch genau sagen können was euch erwartet und wie es sich anfühlt."
Sie schob ihren leeren Teller beiseite.
"Ich hoffe ihr bekommt bald die Gelegenheit Lilian wieder bei euch zu haben und eure Verbindung in Ruhe zu erkunden." Tallike lächelte. "Was auch immer es ist, ich glaube nicht, dass es etwas schlechtes ist oder etwas wovor man Angst haben müsste."
Bariol kam nach einer Weile wieder herein und trug kleine Suppenterrinen mit einer stärkenden Gemüsesuppe. Er war gerade dabei zu einer vollmundigen Erklärung anzusetzen, als man vom Gang aufgeregte Stimmen hörte und rasches Fußgetrappel. Gleich sechs der Männer platzten in den Salon hinein. Weißgewandte sowie Yukarin und Javier. Einer der Wächter war seltsamerweise ebenfalls dabei. Vor ihm schwebte ein Pfeil an dem ein zusammengerolltes Papier hing. Keiner der Männer schien die Nachricht mit den Händen hatte anfassen wollen.
"Eine Nachricht, Prinz Verden! Von den Entführern!", rief der Wächter und vergaß vor lauter Aufregung jede Höflichkeit. "Jemand hat den Pfeil vor das Tor geschossen. Alazier ist draußen und sucht nach dem Schützen."
Der Adelige war sofort aufgesprungen und auch Talli erhob sich, kam näher zu dem schwebenden Pfeil. Es war keinerlei Signatur daran zu spüren. Wieder waren die Entführer sehr vorsichtig vorgegangen. Mit einem Wink des Prinzen entrollte sich der Brief vor ihren Augen.

Wir haben eure Nichte Lilian Verden und euren Neffen Lucero Verden. Wenn ihr die beiden lebend wiedersehen wollt, bringt 100.000 Goldmark in drei Tagen zu Schließfach 109 in der königlichen Bank von Cassarosa. Nach Erhalt des Geldes erhaltet ihr eine Botschaft mit dem Übergabeort. Wenn ihr eine Königin einschaltet, stirbt Lilian Verden. Wenn ihr versucht uns zu finden, stirbt Lilian Verden. Wenn ihr versucht uns zu folgen, stirbt Lilian Verden. Kooperiert bedingungslos oder beide landen als Sexsklaven auf dem Schwarzmarkt.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

"Lilians Juwelenkelch hat ein bisschen gebebt, ja", gab Aerys zu. "Ich hatte jedoch keine Schwierigkeiten Lilian aufzufangen. Er war federleicht." Lady Torres wertete es als ein Zeichen, dass Lilian von Anfang an besonders positiv auf ihn reagiert hätte. Aerys selbst hielt das für weniger wahrscheinlich. Nach der anfänglichen Dankbarkeit hatte Lilian sich gegen ihn gewehrt, wo er nur konnte. Wobei er vorallem sehr grosse Angst gehabt hatte. Vielleicht hatte Lilian da schon unbewusst gespürt, dass bei ihm etwas anders war. Dass er in Gefahr war.
"Lilians Signatur hat sich da zum ersten Mal verändert", erinnerte Aerys sich nach kurzem Nachdenken. "Nachdem ich in ihn eingedrungen bin. Seitdem taucht die weibliche Signatur immer wieder auf, wenn Lilian heftig erregt ist oder wir Sex haben." Selbst wenn er selber dabei nicht mehr in sie eingedrungen war.

Lady Torres nächste Worte ergossen sich wie ein Schwall eiskalten Wassers über sich. Lilians Jungfernnacht würde dazu passen, dass Lilian ihn dann kontaktieren konnte, während sie Sex hatte. Alles in Aerys gefror. Was er bisher beiseite geschoben hatte, um vor Sorge nicht entgültig den Verstand zu verlieren, liess sich nicht mehr ignorieren. Lilian hatte Sex gehabt, während sie ihn kontaktiert hatte. Sie war gefesselt gewesen. Fesseln um ihre Schenkel herum erregten sie. Aerys hatte sich versucht einzureden, dass das alleine vermutlich gereicht hatte bei der unerfahrenen Lilian, um sie so heftig zu erregen. Doch wer sollte Lilian so fesseln? Man fesselte niemanden auf diese Weise, um ihn nur bewegungsunfähig zu machen. Das waren Fesseln, um jemanden zu erregen. Und bei Lilians Besuch am frühen Morgen, da hatte sie sich nicht an ihm gerieben. Sie war bewegt worden. Lilian hatte Sex mit jemand anderem.
Aerys Gefühle liefen Amok, während er finster seine Vorspeise anstarrte, als wäre es einer der Entführer, den er bis zum Grunde seines Seins vernichten wollte. Er hatte Angst um Lilian, dass man ihn zerbrach. Gleichzeitig erinnerte er sich auch an die Worte der Schwarzen Witwe, dass Lilian höchstwahrscheinlich nicht zerbrochen war. Sie hätte sich bei ihren Besuchen nicht so angefühlt. Ausserdem war Lilian lustvoll erregt gewesen. Nicht gequält erregt. Es hatte so gewirkt, als würde sie Lust erleben wie noch nie. Und das nicht mit ihm! Wer war bei Lilian, der ihr solche Lust bereiten konnte? Wieso konnte Lilian sich einem der Entführer so hingeben, während sie ihn regelmässig ablehnte und ihn darum bat, noch zu warten, weil sie noch nicht soweit wäre? Nun war Lilian um Welten weiter. Bei ihren Besuchen hatte sie immer so gewirkt, als würde sie es hemmungslos geniessen. Sie war fast schon fordernd gewesen. Aerys hatte Lilian noch nie so erlebt.

Die aufmunternden Worte von Lady Torres bekam Aerys kaum mehr mit. Etwas davon, dass alles neu war und sie lernen mussten heraus zu finden, was es bedeutete. Niemand sonst könne ihnen dabei helfen. Bariol war auf einmal da. Doch Aerys hatte dafür keine Geduld. Er war versucht sie alle rauszuschmeissen und... und... und irgend etwas zu tun. Er wusste nicht war. Nur nicht hier sitzen und essen.
Da kam ihm der Tumult im Gang nur recht. Wobei er ihn auch gleichzeitig fürchtete. Tumult bedeutete Neuigkeiten. Aber leider keinerlei Bestätigung, dass es gute Neuigkeiten waren. Yukarin und Javier traten mit einem Wächter begleitet von einigen weissgewandeten Kunstwerken den Raum. Ein Pfeil mit einer Nachricht daran schwebte vor ihnen. Aerys hätte die Information des Wächters gar nicht gebraucht. Das war ganz offensichtlich eine Nachricht von den Entführern. Niemand sonst hatte einen Grund, Nachrichten so zu verschicken. Ohne nachdzudenken war er aufgesprungen und hatte die Nachricht vorsichtig mit den Fingerspitzen vom Pfeil genommen.

Wir haben eure Nichte Lilian Verden und euren Neffen Lucero Verden. Wenn ihr die beiden lebend wiedersehen wollt, bringt 100.000 Goldmark in drei Tagen zu Schließfach 109 in der königlichen Bank von Cassarosa. Nach Erhalt des Geldes erhaltet ihr eine Botschaft mit dem Übergabeort. Wenn ihr eine Königin einschaltet, stirbt Lilian Verden. Wenn ihr versucht uns zu finden, stirbt Lilian Verden. Wenn ihr versucht uns zu folgen, stirbt Lilian Verden. Kooperiert bedingungslos oder beide landen als Sexsklaven auf dem Schwarzmarkt.

Wortlos überreichte er die Nachricht an Lady Torrey weiter. Sie sollte sie untersuchen. Nach Signaturen fühlen oder was auch immer sie machte. Lilian und Lucero Verden. Lucero dieser manipulative kleine Dämon. Er hatte Lilian und sich den Status von Adligen verpasst, um sie vor übergriffen zu schützen. Nur wer hatte dann so tollen Sex mit Lilian? Etwa Lucero? Nein, daran durfte er jetzt nicht denken. Lilian und Lucero waren noch am Leben. Höchstwahrscheinlich. Er hatte eine weitere Spur. Die jagt konnte weiter gehen.
"Bereitet zwei Kutschen vor", befahlt er seinen Kunstwerken drängend. "Wir reisen noch heute Abend nach Cassarosa. Bariol, lass das Essen einpacken. Yukarin du und Darion sollen auch mitkommen. Wer Lady Torres und mich sonst noch begleitet, liegt in eurem ermessen. Lasst meine Sachen packen. Insbesondere auch Schreibzeug. Lyris geh noch einmal zu Tuana. Sie soll sich dich noch einmal ansehen. Lass dir von ihr Heilungs- und Stärkungstränke mitgeben. Beeilt euch. Ich will so schnell wie möglich los. Javier, schicke eine Wache voraus, die mir in Cassarosa ein Hotel organisieren soll. Idealerweise gleich einen ganzen kleinen Gasthof oder ein ganzes Stockwerk in einem Hotel."
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Lyris
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Re: Beraubt

Beitrag von Lyris »

Lyris hielt sich bei dem Abendessen leise im Hintergrund und war froh, dass er auf dem Sofa ausruhen durfte. Er hatte Mühe die Augen offen zu halten. Zwar hatte ihm der Meister erlaubt sich zu erholen, doch bisher war der Meister nach jeder Begegnung mit der Schwarzen Witwe sehr aufgewühlt gewesen und Lyris wollte ihm sofort wieder beistehen, falls er ihn brauchte. So wie den gesamten Tag über. Es erstaunte ihn wie sehr der Meister Lady Torres vertraute und ihr gar gestattet hatte in seinen Geist einzudringen, um herauszufinden was es mit den Träumen oder Visionen auf sich hatte. Lyris hatte der Schwarzen Witwe sehr unwohl davon berichtet was er selbst gespürt hatte. Er war sich nicht sicher, ob er es sich vor lauter Erschöpfung nur eingebildet hatte und er wollte dem Meister keine falschen Hoffnungen bereiten. Angstvoll hatte Lyris das Geschehen auf dem Bett beobachtet. Lady Torres hatte sogar ein Netz am Hals des Meisters eingepflanzt und es schien keine schmerzfreie Angelegenheit gewesen zu sein. Genausowenig wie das Eindringen in den Geist.
Lilian. Für sie nahm der Meister all dies auf sich und Lyris war ergriffen davon wie sehr der Meister über sich hinausgewachsen war. Natürlich war ihm jedes Kunstwerk wichtig, doch die bedingungslose Bereitschaft war dennoch bewundernswert. Lilian und der Meister schienen tatsächlich eine einzigartige Verbindung zu haben. Niemand hatte Lyris genauer darüber aufklären wollen, obwohl Javier und Yukarin zu wissen schienen was es damit auf sich hatte, doch Yukarin hatte beharrt, dass Lilian es selbst erzählen solle. Nur war der Krieger nicht hier und Lyris musste sich seine eigenen Gedanken dazu machen. Dadurch dass der Meister ihn überall dabei haben wollte, wurde Lyris Zeuge von weiteren Unterhaltungen. Unterhaltungen, die normalerweise gewiss nicht für seine Ohren bestimmt gewesen wären. Darüber dass Lilian auf das Geburtsjuwel des Meisters reagierte und davon erregt wurde, wieviel Blut Lilian auf dem Altar verloren hatte und dass der Meister bereits zwei weitere "Besuche" von Lilian gehabt hatte. Davon waren zwei Skizzen entstanden, die Lady Torres genauer untersucht hatte. Konnte der Meister wirklich sehen wo Lilian und die anderen waren? Es kam Lyris unfassbar vor, doch die Schwarze Witwe schien die Möglichkeit ernst zu nehmen. Lyris wollte auch nicht an dem Meister zweifeln. Er glaubte ihm, dass dieser etwas gesehen und gespürt hatte. Doch wie der Meister selbst zugegeben hatte, er vermisste Lilian sehr und die letzten Tage hatte er kaum geschlafen.
Lyris hatte sich nervös neben das Bett gekauert, während der Meister sich hingelegt und sich Lady Torres zu ihm gesetzt hatte. Die Schwarze Witwe erklärte genau was sie vorhatte. Sie wollte einen Beweis für Lilians Signatur und sie wollte sich in den Erinnerungen des Meisters den Besuch genau anschauen. Lyris wagte nicht sich die Szene auf dem Bett mit anzuschauen. Er hatte neben dem Bett zu knien und bereit zu sein. Dennoch bekam er aus den Augenwinkeln mit wie der Meister verkrampfte. Mal atmete er gepresst, fast schmerzerfüllt, dann war es keuchend und lustvoll. Der schöne Körper wandt sich leicht auf dem Bett, streckte sich durch. Lyris spürte die Anwendung der Kunst. Dennoch kam es ihm eine Ewigkeit vor in denen der Adelige und Lady Torres in gespanntem Schweigen verharrten. Würde sie dem Meister nicht zu viel auflasten? Er hatte schon so viel durchgemacht.

Erleichtert hatte Lyris aufgeatmet, als sich die Schwarze Witwe zurückgezogen hatte. Ihre Augen glänzten und ihre Wangen waren leicht gerötet. Lyris glaubte, dass sie auch erregt war. Dann verkündete sie aufgeregt, dass sich der Meister nichts eingebildet hatte. Lilian hätte ihn besucht und es wäre kein Traum gewesen. Die Verbindung sei echt. Lyris' Herz klopfte aufgeregt. Was hatte das zu bedeuten? Besorgt blickte er auf, als Lady Torres das Netz am Hals entfernte. Er konnte darin ein rosa Licht schimmern und laut der Schwarzen Witwe war es Lilians Signatur. Lady Torres erklärte, dass Lilian versuchen würde den Meister zu kontaktieren. Dass die Verbindung nicht einseitig sei und dass sie die Eindrücke des Meisters bald mit einem weiteren Netz verstärken wolle. Lyris war überwältigt von so vielen Neuigkeiten. Der Meister schöpfte gleich Hoffnung, dass er sehen könnte wo sich Lilian aufhielt. Er lud Lady Torres zum Abendessen ein, um alles weitere zu besprechen.
Lyris spürte wie sich der Meister noch während der Anwesenheit der Schwarzen Witwe zusammenriss, doch kaum war sie gegangen, keuchte er auf und ließ sich zurück aufs Bett sinken. Lyris hatte gewagt zu ihm aufs Bett zu kommen und war mit einer innigen Umarmung belohnt worden. Er hatte die Erregung des Meisters gespürt und war selbst prompt bereit geworden, doch dieses Mal war der Meister nicht brutal über ihn hergefallen. Stattdessen hatte sich Lyris um andere Weißgewandte bemühen sollen, damit sie kamen und sich um sie beide kümmerten. Da der Meister sehr erschöpft war, instruierte Lyris die anderen, dass sie den Meister nur sanft verwöhnten und zur Erlösung brachten. Er hatte einen erholsamen Schlaf verdient.
Das große Bett wurde für die nächsten Stunden zu einer sinnlichen, aber beschaulichen Spielwiese. Lyris war froh gewesen, dass die Gewalt den Meister fürs erste verlassen hatte. Stattdessen war er mit Hoffnung erfüllt. So hatte sich der Meister ruhig zum Höhepunkt treiben lassen, während Lyris keuchend neben ihm gelegen war. Ihre beiden Speere von kundigen Mündern verwöhnen lassend. Danach schliefen sie, hielten den Meister geborgen in ihrer Mitte. Später hatte es zu Essen gegeben, um sie alle zu stärken ehe der Meister neue Energien hatte, um für weitere Male genussvoll verwöhnt zu werden. Sex, Schlafen, Essen. Jede Minute, die der Meister nutzte, um sich zu erholen, war kostbar und Lyris war dankbar, dass der Meister endlich wieder dafür empfänglich war.

Erst zum Abend hin suchten sie die Dusche auf, wo sie den Meister hingebungsvoll wuschen und verwöhnten ehe sie ihn abtrockneten und ankleideten. Lyris konnte sehen wie die anderen unter der Aufgabe strahlten und sich besonders viel Mühe gaben den Prinzen herauszuputzen. Dieses Mal war der Meister auch in der Stimmung dazu. Trotz der aufwühlenden Neuigkeiten, die andere gewiss verzweifelt hätten, wirkte er ruhiger. Lyris betete still, dass diese zarte Hoffnung nicht zerstört würde. Es war alles was sie hatten.
Während er auf dem Sofa lag, unterhielt sich der Meister mit Lady Torres, die ihn über ihre weitere Pläne informierte und dass sie morgen die Spur der Entführer verfolgen wollte. Der Meister beschloss sofort sie dabei zu begleiten und da wusste Lyris bereits, dass auch er morgen mitkommen würde. Sein Platz war an der Seite des Meisters. Der Krieger hoffte, dass Lady Torres Suche eine neue Spur ergab. Wenn nichts dabei herauskam... es würde die Hoffnung des Meisters wieder zunichte machen. Und damit auch Lyris in Gefahr bringen. Stumm hörte der Krieger zu. Er würde die Unterhaltung stets für sich behalten und auch den Meister nicht von selbst darauf ansprechen. Lady Torres schien es für wahrscheinlich zu halten, dass Lilian nochmals den Meister aufsuchte. Wie verstand Lyris nicht, doch die Schwarze Witwe gab dem Prinzen mehrere Ratschläge was er dann unternehmen konnte.
Dann begann Lady Torres ihre Theorie darüber, warum der Meister und Lilian diese Verbindung besaßen. Lyris machte große Augen und erschauderte, als er hörte, dass Lilian ein Mädchen sein sollte. War es dieses Geheimnis, das ihm keiner hatte sagen wollen? Aber wie konnte Lilian auch ein Mädchen sein? Der Meister holte keine Frauen zu sich. Lilian war beides? Lyris verstand zwar nicht wie dies ging, doch er verstand warum niemand darüber geredet hatte und man Lilian überlassen wollte es den anderen zu sagen. Lyris fühlte sich etwas unangenehm. Er wusste, dass er etwas mitanhörte, dass sehr privat war. Normalerweise war ihm dies nicht unbekannt. Unzählige Kunden erzählten ihm intimste Details aus ihrem Leben, doch Lyris erschlich sich diese Informationen nicht. Er wartete bis sich ihm die Person von selbst anvertraute.
Lyris versuchte nicht länger zuzuhören, während Lady Torres ihre Theorie über den besonderen Bund erklärte. Es schien etwas mit der Entjungferung zu tun haben und dass der Meister den Juwelenkelch eines einzigartigen Mädchens gestärkt hatte.
"Dennoch hat alles in mir gebebt, als ich ihn sah und ich wusste, dass ich ihn unbedingt zu mir holen musste. Lilian besitzt so viel Potential zu einem einzigartigen Kunstwerk zu werden, das ich unbedingt formen und zum Strahlen bringen wollte", erklärte der Meister. Lyris kannte Lilian zwar nicht, konnte sich aber gut vorstellen, dass der Meister aus Lilian später ein wunderbares Kunstwerk machen würde, doch bis dahin musste sie ihn erst einmal finden und retten. Und alle anderen. Marlin hatte es auch verdient ein schönes Kunstwerk zu werden.
Lyris versuchte an etwas anderes zu denken und das vertrauliche Gespräch auszublenden, als er sah wie der Meister finster auf seinen Teller blickte. Er war ins Schweigen verfallen, nachdem Lady Torres mit ihm über die Jungfernnacht gesprochen hatte. Lyris schob sein Vorhaben aus Respekt vor Lilian nicht zuzuhören beiseite. Wenn er dem Meister beistehen wollte, musste er aufmerksam bleiben. Was von den Worten der Schwarzen Witwe belastete den Meister? Lady Torres schien es nicht zu bemerken, doch Lyris kannte die kleinen Anzeichen. Der Weißgewandte spannte sich an, befürchtete, dass der Meister wieder gewalttätig werden würde.
Bariol tat sein Bestes, um mit einer Suppe abzulenken, als Schritte zu hören waren und kurz darauf Torryn und einige Weißgewandte in den kleinen Salon platzten. Der Wächter ließ einen Pfeil mit einer Papierrolle vor sich schweben, erklärte aufgeregt, dass es jemand vors Tor geschossen hatte. Lady Torres und der Meister besahen sich die Nachricht. Lyris setzte sich aufgeregt auf. Hatten sich die Entführer gemeldet? Und war es gut oder schlecht? Lyris' Herz klopfte schneller. Was war mit Theon, Priam und den anderen? Niemand las die Nachricht laut vor, so dass Lyris nur anhand der Mienen raten konnte was der Brief enthielt. Es schien keine niederschmetternde Nachricht zu sein. Eher eine, die den Meister dazu antrieb sofort aufzubrechen. Nach Cassarosa. Eine größere Stadt, die nicht weit vom Anwesen entfernt war. Der Meister wollte Verpflegung, Yukarion und Darion sollten ihn begleiten sowie so viele wie die Blutigen für notwendig hielten. Javier sollte eine Wache losschicken, um ein Hotel zu organisieren. Es klang so, als wollte sich der Meister dort länger einrichten. Was war in Cassarosa?
Lyris bekam seine eigene Anweisung. Tuana sollte ihn nochmals untersuchen und Heil- und Stärkungstränke mitnehmen. Der Krieger erhob sich und verneigte sich unterwürfig. Da der Meister zur Eile drängte, ging Lyris sofort zur Heilerin. Er hatte heute den ganzen Tag hauptsächlich ruhen dürfen und selbst der Sex war sehr sanft gewesen. Niemand war in ihn eingedrungen seit dem Morgen. So war Tuana einigermaßen zufrieden.
"Warum will er nach Cassarosa?", fragte sie, während sich Lyris nach der Untersuchung wieder anzog. Sie hatte nur die Heilernetze nochmals gefestigt.
"Die Entführer haben eine Nachricht geschickt, aber ich weiß nicht was sie enthalten hat."
"Oh, ich hoffe, es ist eine Übergabe. Ich werde mich bereit halten." Tuana reichte Lyris eine Tasche mit mehreren Tränken sowie Erste Hilfe Material. "Wir sollten eine zweite Heilerin haben", seufzte sie.

Lyris bedankte sich für die Hilfe und eilte zum Vordereingang des Anwesens, wo Javier bereits mithilfe von Torryn und Lysander alles vorbereitete. Zwei Kutschen waren wieder angespannt. Lady Torres gab Javier noch letzte Instruktionen. Weißgewandte huschten umher, brachten eilig Gepäck, Proviant und Lady Torres Materialien. Neben Darion und Yukarin kam auch Fergus mit. Alle drei trugen nicht mehr ihre Gewandung. Ob er sich auch umziehen sollte? Vielleicht wollte der Meister kein Aufsehen erwecken. Aber der Adelige stieg bereits in die erste Kutsche und winkte Lyris zu sich. Vielleicht würde eine Person in heller Kleidung nicht auffallen.
Lady Torres folgte in die Kutsche. Lyris kniete sich in den Fußraum, in der Nähe seines Meisters. Die Schwarze Witwe reichte ihm die Nachricht.
"Keinerlei Signatur, Prinz Verden. Was zu erwarten war", sagte sie, "Aber die Worte an sich erhalten bereits wertvolle Hinweise. Diese Fokussierung auf Lilian als Druckmittel lässt mich glauben, dass die Entführer wissen wie wichtig euch Lilian ist. Wichtiger als Lucero. Außerdem bezeichnen sie Lilian als Nichte und gestehen ihm damit diese Identität zu. Was nicht heißen muss, dass sie um Lilians zwei Identitäten wissen."
Dann hatten die Entführer Lilian und Lucero in der Nachricht erwähnt? Lucero lebte? Lyris atmete erleichtert durch.
"Eine Lösegeldforderung ist eine gute Nachricht, Prinz Verden. Weder Lucero noch Lilian sind in unmittelbarer Lebensgefahr. Solange die Entführer glauben, dass sie von euch so viel Geld erhalten können, werden sie die beiden verschonen. Aber ihre Bedingungen sind nicht akzeptabel. Das erste was ihr tun wollt ist ein Lebenszeichen von beiden zu fordern. Je mehr Kontakt wir mit den Entführern aufbauen können desto bessere Chancen haben wir sie zu finden", schlug die Schwarze Witwe vor.
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Aerys
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Seine Kunstwerke eilten sofort los, um seine Anweisungen auszuführen und alles für eine möglichst rasche Abreise vorzubereiten. Zurück blieben nur noch Lady Torres und er und zwei dampfende, einsam auf dem Tisch stehende Teller voll Suppe. Der Anblick des verlassenen Tisches liess Aerys ein zerknirschtes Gesicht machen. Er hatte mit dem Abendessen Lady Torres danken wollen, was sie alles für ihn auf sich nahm. Nun war es ruiniert. Schlimmer noch, die Schwarze Witwe musste noch immer hungrig sein, wo sie sich heute so sehr mit ihrer Kunst verausgabt hatte.
"Ich möchte mich für das abrupte Ende des Abendessens entschuldigen, Lady Torres", wandte er sich ehrlich reuig an seinen Gast. Wobei er dennoch wieder so gehandelt hätte. "Ihr habt als Dank für Euren Einsatz besseres verdient. Bitte habt noch etwas mehr Geduld mit mir. Und seid unbesorgt. Bariol wird uns Proviant für eine ganze Woche einpacken, so wie ich ihn kenne. Wir können das Abendessen unterwegs fortsetzen." Lady Torres musste keine Angst haben, dass sie Hunger leiden musste. Selber hatte er keinen Hunger mehr. Dennoch nahm er sich vor, noch etwas zu essen. Damit Lady Torres sich nicht alleine komisch vorkam beim Essen und weil er wusste, dass er eigentlich noch mehr Nahrung zu sich nehmen sollte, um stark zu bleiben.

Lady Torres reagierte ganz wunderbar. Sie war kein bisschen empört und wollte stattdessen die Nachricht auf Signaturen untersuchen. Ausserdem wollte sie den Kunstwerken zeigen, welche Sachen mit eingepackt werden mussten. Sie war schon fast aus dem Speisesaal heraus, ehe sie zuende gesprochen hatte. Die Schwarze Witwe war wahrlich ein Glücksgriff. Aerys hatte an den Höfen kaum je jemanden getroffen, der so ehrlich, hilfsbereit und auch tatsächlich hilfreich war.
Aerys nutzte den kurzen Moment alleine, um ein Gebet an die Dunkelheit zu senden. Heute Morgen hatte er vorgehabt an ihrem Altar zu beten und ein Opfer darzubringen. Doch dann war alles anders gekommen. Die Dunkelheit hatte ihm schon vorher Zeichen gesandt, bevor er sich überhaupt an sie hatte wenden können. Dafür wollte er ihr danken. Auch wenn die Zeit nicht ausreichte, zu ihrem Altar zu eilen. Er würde es nachholen, sobald es ging.

Als er sein Zuhause beim Vorderausgang verliess, waren die beiden Kutschen bereits angespannt worden. Unter Javiers strenger Aufsicht wurden sie nun eiligst beladen. Aerys wusste, dass er das nicht kontrollieren musste. So winkte er nur Lyris zu sich und bestieg die vordere der beiden Kutschen. Lady Torres kam ebenfalls und setzte sich ihm gegenüber. Lyris kniete sich demütig zu seinen Füssen hin. Das hätte er nicht gemusst. Aerys hätte nichts dagegen gehabt, wenn der sich neben ihn auf die Bank gesetzt hätte. Aber vielleicht war es besser so. So konnte Aerys freier mit Lady Torres sprechen und Lyris konnte es sich auf dem Kutschboden besser bequem machen, um sich weiter zu erholen.

"Ja, ich werde nach Briefen von meiner Nichte und Lucero als Lebenszeichen fragen", antwortete Aerys auf Lady Torres Überlegungen, die sie ihm mitgeteilt hatte, kaum dass sie sich gesetzt hatte. "Nicht, dass die Entführer mit abgeschnittenen Fingern oder ähnlichem aufwarten wollen. Ausserdem werde ich bereits etwas Geld beilegen, damit die Entführer wissen, dass ich bereit bin zu zahlen. Und natürlich werde ich auch nach den anderen Kunstwerken fragen und mich bereit erklären, für sie Lösegeld zu zahlen. Yukarin wird einen entsprechenden Brief vorbereiten. Er ist sehr klug und geübt darin, Worte so zu formulieren, dass sie keinen Spielraum für Missverständnisse und Ausflüchte bieten und dass sie dabei trotzdem noch höflich sind." Man hörte draussen, wie die anderen Türen der Kutsche zugeschlagen wurde. Kurz darauf begannen sich die Gefährte in Bewegung zu setzen.

"Die Lösegeldforderung zeigt auch, dass zumindest Lilian und Lucero beieinander sind", klärte er Lady Torres auf, während er Lyris den Brief weiter gab. Da keinerlei Signaturen daran fest zu stellen gewesen waren, durfte das Kunstwerk den Brief ebenfalls anfassen und lesen.
"Lilian kann nicht lügen", erzählte er der Schwarzen Witwe. "Er kann noch nicht einmal eine Dummheit verheimlichen, die er begangen hat. Niemals hätte er sich alleine als meine Nichte ausgeben können. Das wird Lucero für sie beide übernommen haben. Wobei seine eigene Tarnung wahrscheinlich aufgeflogen ist, da im Brief vorallem Lilian erwähnt wird." Denn warum sollte dem Adligen sonst die Nichte wichtiger sein, als der Neffe? Vielleicht hatten sie Luceros eingesetztes Juwel entdeckt. Oder den Ring des gehorsams. Wenn Lucero sich hatte ausziehen müssen, dann wahrscheinlich auch Lilian. Dennoch hatten sie ihm den weiblichen Status gelassen. Das wirkte alles sehr seltsam.
Womöglich waren die Entführer so begeistert von Lilian, dass sie ihn liessen, wie er war. Andererseits hatte irgendwer Sex mit Lilian. Guten Sex. So, dass es Lilian gefiel. Aerys wusste nicht, wie er dazu stehen sollte. Natürlich wollte er nicht, dass Lilian schlimmen Sex erleiden musste. Aber lieber wäre es ihm, wenn Lilian gar keinen Sex hätte. Andererseits könnte er ihn dann auch nicht erreichen. Könnte sich nicht zu ihm auf den Schoss setzen und sich heiss an ihn schmiegen. Aerys blinzelte. Aus lauter Sehnsucht begann er sich Lilians Besuche schon einzubilden. Für einen Herzschlag lang hatte er wirklich das Gefühl gehabt, Lilian kuschelte sich zu ihm auf den Schoss. Doch da war nichts. Nicht so, wie in der vergangenen Nacht. Sie alle sollten etwas essen. Um zu Kräften zu kommen, vorallem aber um bei Sinnen zu bleiben.
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Tallike
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Während die Schriftrolle noch in der Luft schwebte, untersuchte Tallike diese, doch sie war nicht überrascht, dass keinerlei Signaturen daran zu spüren waren. Dafür waren die Entführer leider zu professionell. Aber es war wenigstens ein erster Kontakt und bewies, dass die Entführer tatsächlich Entführer waren und Lösegeld wollten. Sie waren auf Geld aus und damit konnte man arbeiten. Es wurde gefährlicher, wenn persönliche Gründe dahintersteckten. Für Tallike war es nicht die erste Lösegeldforderung, doch das änderte nichts daran, dass es einen erstmal wieder nervös machte. Übergaben waren heikel und so vieles konnte dabei schiefgehen.
Prinz Verden sah die Botschaft gleich als Aufforderung nach Cassarosa aufzubrechen. Er wollte nicht länger warten, was Tallike verstehen konnte. Sie wusste nicht, ob der Adelige tatsächlich 100.000 Goldmark besaß oder zahlen konnte. Es war sehr viel Geld und das Ultimatum von drei Tagen war knapp bemessen, um so viel Geld aufzutreiben. Natürlich waren viele Adelige sehr vermögend, doch oft steckte der Reichtum in Häusern, Gemälden, Fabriken, Geschäften, Ländereien, Pferden, Sklaven und so fort.
Talli wusste nicht, ob sie die Entführer finden würde und ob eine konventionelle Übergabe von Lilian und Lucero nicht ihre beste Chance war die beiden wiederzubekommen. Prinz Verden schien jedenfalls gewillt zu zahlen oder er erhoffte sich in Cassarosa weitere Hinweise zu finden.
Vielleicht hatten sie Glück, doch Tallike vermutete, dass die Entführer auch nur in der Nähe von Cassarosa waren. Allerhöchstens ein Mittelmann, doch auch den zu finden, könnte helfen.
Nachdem Prinz Verden Anweisungen verteilt hatten und alle wieder aus dem Salon eilten, um die Abreise vorzubereiten, blieben Talli und er für einen Moment allein. Sie hatten es nicht einmal bis zum Hauptgang geschafft, was auch der Adelige bemerkte und sich dafür entschuldigte. Er hätte ihr besser danken wollen und sie solle Geduld mit ihm haben.
"Ich verstehe vollkommen, dass ihr abreisen wollt", erwiderte die Schwarze Witwe. "Ich bin hier, um euch zu helfen." Das Abendessen konnte warten. Wobei sie froh war, dass der Koch sie mit genügend Proviant versorgen würde, damit sie auf der Fahrt essen konnten.
"Ich werde die Nachricht nochmal gründlich untersuchen und euren Kunstwerken sagen, was ich in Cassarosa benötige. Oh, und ich sollte packen. Bis gleich, Prinz Verden."
Tallike verließ den Salon und ließ sich von einem der weißen Kunstwerke zurück in ihre Gemächer bringen, wo sie hastig zu packen begann. Genau genommen hatte sie kaum auspacken können. Zwei Männer wollten ihr zu Hand gehen, was Talli auch zuließ, doch ihre Utensilien als Schwarze Witwe verstaute sie selbst.
Das vorbereitete Netz, das sie eigentlich morgen zur Suche auf den Juwelenwinden hatte nutzen wollen, nahm sie nach kurzer Überlegung auch mit. Vielleicht ergab sich die Gelegenheit trotzdem. Leider fehlten die Signaturen der Entführer, die sie hatte sammeln wollen. Javier und Yukarin hatten die Suchnetze dafür ausgelegt. Nachdenklich bedachte sie kurz das Netz, doch die Kunstwerke um sie herum drängten bereits aufgeregt zur Eile.
"Das muss besonders sorgsam verstaut werden", mahnte sie die Männer. Talli versah das Netz mit einem Schutzschild.

Als sie beim Eingang der Villa angelangt war, standen die Kutschen schon bereit und wurden eifrig beladen. Javier beaufsichtigte die anderen Männer und Talli ging zu ihm, als er kurz nicht abgelenkt war.
"Kannst du für mich morgen die Netze im Banditenversteck einsammeln?", bat sie ihn. Talli versuchte nicht an ihren gemeinsamen Sex zu denken, als er sie kurz anlächelte. Keine Zeit für Träumereien.
"Ich habe immer noch die Hoffnung in den Juwelenwinden zu suchen. Wie weit ist Cassarosa vom Landepunkt entfernt den ihr gefunden habt?", fragte sie. "Könnten wir uns dort treffen?" Eiligst besprachen sie alle Möglichkeiten, doch als sie sah wie Prinz Verden und Lyris bereits die Kutsche bestiegen, eilte ihnen Talli rasch nach. Die Zeit schien zu kurz, um plötzlich allen Spuren nachgehen und alle Möglichkeiten ausschöpfen zu können. Das war gut, sagte sich die Schwarze Witwe. Besser als keinerlei Anhaltspunkte zu haben.
Mit einem Aufkeuchen ließ sie sich auf der Kutschbank nieder und strich ihr Kleid glatt. Sie war noch so in Gedanken, dass sie nicht gleich bemerkte wie sich das weiße Kunstwerk zu den Füßen des Adeligen gekniet hatte. Talli versuchte es zu ignorieren. Lyris schien so etwas wie Prinz Verdens ständiger Begleiter zu sein. Vielleicht als emotionaler Beistand oder... für andere Dinge. Sie konzentrierte sich lieber darauf Prinz Verden ihre Vermutungen mitzuteilen.
Da sie nichts weiter bei der Schriftrolle gefunden hatte, gab sie der Prinz schließlich dem Sklaven weiter, der sie atemlos durchlas.
Prinz Verden stimmte ihr zu, dass er die Entführer nach einem Lebenszeichen fragen wollte. Wobei er keine abgeschnittenen Finger erhalten wollte.
"Dazu kommt es hoffentlich nicht." Doch abgetrennte Finger wären verkraftbar. Eine fähige Heilerin konnte die wieder anfügen. Aber natürlich wünschte Tallike dies keinem der Entführungsopfern. Prinz Verden wollte der Antwort ebenfalls Geld beilegen, um seinen guten Willen zu zeigen. Er wäre bereit zu zahlen.
Talli sah ihn überrascht an.
"Könnt ihr so viel Geld auftreiben? Ich kann nicht versprechen, dass ich euer Geld zurückbekommen kann", wandte sie ein. "Ich habe noch einiges was ich versuchen möchte, um eure Kunstwerke zu finden, doch es kann sein, dass eine Lösegeldübergabe eure beste Chance ist."
Die Kutsche setzte sich in Bewegung.
"Wenn ihr möchtet, kann ich Yukarins Brief mit einem verborgenen Netz versehen. Quasi ein Anker, um das Ziel des Briefes zurückverfolgen zu können, doch es ist sehr riskant. Die Entführer können offensichtlich auf die Dienste einer Schwarzen Witwe zurückgreifen und jene könne ein Netz entdecken.." Dennoch wollte Talli diese Möglichkeit nicht unerwähnt lassen.

Gemeinsam analysierten sie den Brief. Prinz Verden glaubte, dass Lilian und Lucero zusammen wären. Zudem könne Lilian nicht lügen und wenn er sich als Nichte ausgab, so müsste es Luceros Idee gewesen sein. Der Adelige vermutete außerdem, dass Luceros Tarnung aufgeflogen sei, da er im Brief kaum erwähnt würde.
"Aber wenn er aufgeflogen ist, warum ihn dann überhaupt weiterhin als Neffe erwähnen?", grübelte Talli, "Es sei denn, es ist ein Geheimnis, das der Schreiber des Briefs für sich behalten will. Vielleicht hat der Schreiber aber auch Informationen aus euren Kunstwerken herausbekommen und weiß, dass er mit Lilian am leichtesten erpressbar seid." Das war eine schonungslose Wahrheit, doch der Adelige sollte besser darauf vorbereitet sein.
Prinz Verden bot ihr an sich aus dem Proviantkorb zu bedienen und Talli wollte ihn schon öffnen, als sich Lyris aufsetzte und mit sanfter Stimme erklärte, er würde ihnen das Essen reichen. Der Krieger packte die verschiedenen Gerichte aus und arrangierte ihnen das Essen auf kleinen Tellern.
"Ich weiß nicht wieviel wir in Cassarosa finden werden, Prinz. Es kann sein, dass niemand in der Bank eine Verbindung mit den Entführern hat. Wir können versuchen heimlich ein Auge darauf zu haben, wer den Brief aus dem Schließfach holt, doch ihr müsst euch entscheiden, ob ihr diesen Mittelsmann aufhalten wollt oder ob ihr möchtet, dass der Brief sein Ziel erreicht. Ich befürchte, dass die Entführer nicht in der Nähe Cassarosas sind."
Noch während sie sprach, kam es ihr so vor, dass der Adelige mit den Gedanken woanders war. Er wirkte leicht abwesend. Vermutlich ging ihm viel durch den Kopf. Tallike konnte das nachvollziehen und konzentrierte sich fürs erste aufs Essen.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

"Nicht alles alleine", gestand Aerys, dass die Lösegeldsumme auch für ihn enorm hoch war. Fast so, als wollten die Entführer, dass die Übergabe scheiterte. "Doch mit Hilfe meiner Familie werde ich alles rechtzeitig zusammen bekommen können zur Not. Später kann ich noch immer einiges verkaufen, um die Schulden zu tilgen. Dennoch müssen die Entführer ihrer selbst wirklich unglaublich sicher sein, wenn sie denken, dass meine Familie sie nicht jagen und finden wird, nachdem die Übergabe stattgefunden hat. Sie scheinen davon auszugehen, dass ihr Versteck unauffindbar ist." Was es wahrscheinlich auch war, so gut wie die Gruppe organisiert war. Die Entführer wussten ganz genau, was sie taten. Sie waren gut vorbereitet gewesen.

"Beim ersten Brief lieber nicht, danke", lehnte er Lady Torres Vorschlag ein Netz an seinen Brief zu hängen. "Die Gefahr ist zu gross, dass er entdeckt wird. Wir haben noch andere Möglichkeiten, die ich zuerst ausschöpfen will. Dieses Netz möchte ich erst einsetzen, wenn wir keine andere Wahl mehr haben. Wenn klar wird, dass ich sonst nicht wieder zu all meinen Kunstwerken gelange." Denn auch wenn in der Lösegeldforderung nur Lilian und Lucero erwähnte, war Aerys fest entschlossen auch Marlin, Terim, Theon und Priam zu befreien und zurück nach Hause zu holen.
Gemeinsam mit Lady Torres philosophierte er über den Erpresserbrief. Die Schwarze Witwe vermutete dabei, dass der Schreiber des Briefes Geheimnisse vor den anderen Entführern hatte. Aerys nickt zustimmend. Für ihn war das eine Schwachstelle seines Gegners. Eine, die er nutzen wollte, sobald es ging. Wenn es ihm nützte, würde er die Entführer gegeneinander ausspielen.
"Ich kann mir gut vorstellen, dass Lucero darauf gepocht hat, mich mit Lilian zu erpressen, damit überhaupt Kontakt zu mir aufgenommen wird", kam es Aerys in den Sinn. "Der Brief wirkt ganz so auf mich, als ob man mich eigentlich nur hat berauben und nicht erpressen wollen. Mit Lilian als meiner Nichte und Lucero als meinen Neffen, denkt der Entführer wohl, dass er von mir mehr erpressen kann, als wenn er die zwei auf dem Schwarzmarkt versteigert. Geraubte Adelige sind lang nicht so viel wert, wie voll ausgebildete Lustsklaven. Erst recht nicht, wenn es sich um meine Kunstwerke handelt."

Es schien den Entführern schlicht und einfach darum zu gehen, möglichst viel Geld zu bekommen für ihren Aufwand. Das liess auf einen vernünftigen, rationalen Anführer hoffen. Auf jemanden, der wusste, dass man Sklaven gut behandeln musste, wenn man viel Geld für sie bekommen wollte. Doch trotz dieser Hoffnung war es für Aerys unerträglich seine Familie in den Händen anderer zu wissen. Selbst wenn er seine Kunstwerke auslieh oder gar verkaufte, so waren das immer sehr ausgesuchte Personen. Menschen von denen er wusste, dass sie seine Kunstwerke schätzten und behüteten. Und nicht irgendwelche Fremde. Das war so grausam. Er sehnte sich nach seinen Kunstwerke. Nach Lilian und für den Moment hatte er sogar das Gefühl, dass er bei ihm war. Dass er sich auf seinen Schoss setzte und sich ganz fest an ihn kuschelte.

Kurz hoffte Aerys, dass er wieder so überfallen wurde, wie letzte Nacht. Aber es geschah nichts, was Aerys haltlos und einsam zurück liess. Wenigstens gab es nun einen anderen Weg, auf den er sich konzentrieren konnte. Deswegen konnte er sich zusammen reissen und sich sogar vornehmen, etwas zu essen, damit er bei Kräften blieb. Anmutig bereitete Lyris ihnen beiden kleine Teller vor, auf denen er Bariols Gerichte hübsch arrangierte. Kleine Happen, zu denen auch Aerys sich überwinden konnte.
"Der Brief soll sein Ziel erreichen", antwortete er sofort, auch wenn er dabei aus dem Fenster blickte und sich an Lilian erinnerte. "Ich will nicht, dass diese erste, schwache Verbindung abbricht. Ich glaube auch nicht, dass wir viel in Cassarosa erfahren werden oder ausrichten können. Doch von dort aus sind wir mobiler. Wir haben schneller Kontakt zu der Aussenwelt und der Landepunkt ist auch gleich dort. So können wir schneller dahin reisen, wo wir sein müssen." So sehr er sich in der Villa sicherer fühlte, hatte er jetzt doch das Gefühl, dass es besser war, sich in Cassarosa zu befinden, wo er schnell reagieren konnte.

Wobei Aerys sehr hoffte, dass es überhaupt etwas zu reagieren gab. Es musste einfach. Er würde Lilian und Lucero durch die Lösegeldzahlung zurück erhalten und die anderen würde er sich zurück rauben. Er würde nicht ruhen, bis diese Entführer unschädlich gemacht wurden. Er wollte sie zermalmen, bis nichts mehr übrig war von ihnen, als ein Häufchen Staub, das vom Wind davon getragen wurde. Erst dann war seine Familie wieder sicher. War Lilian wieder sicher. Er sehnte sich so sehr nach wenigstens einem Besuch von ihr.
Und plötzlich sass sie auf seinem Schoss. Ganz ohne Vorwarnung oder heisse Küsse. Aerys konnte sie spüren, wie sie heiss und erregt rittlings auf seinem Schoss sass. Erfreut begannen seine Augen zu strahlen. Innig zog er sie in eine enge Umarmung. Egal wie erregt Lilian jeweils war, wenn sie ihn besuchen kam, Aerys wollte sie einfach nur wissen lassen, dass er sie spürte und dass er sie vermisste. Dass er nicht aufgeben würde, sie zu suchen, bis sie wieder in Sicherheit bei ihm war. Hastig aktivierte er sein Geburtsjuwel und gab Lilian soviel von seiner Kraft ab, wie er nur konnte. Liess die Macht um sie strömen und hüllte sie ein. Dadurch konnte er tatsächlich ihre Konturen erkennen. Sie schien nackt zu sein. Ohne Fesseln diesmal. Nur dieser eiserne Halsreif. Sie erschauderte in seinen Armen. Aerys wollte sie sofort trösten und gab ihr einen sanften Kuss auf die Stirn, damit sie wusste, dass alles wieder gut werden würde.
Genau in dem Moment überrollte ihn eine gewaltige Welle von Emotionen. Erleichterung, Angst, Sehnsucht, Verwirrung, Hilflosigkeit und dann war Lilian auch schon wieder weg. Ganz einfach so. Ohne Lust zu erleben oder zum Höhepunkt zu gelangen, wie sie es sonst getan hatte. Sie war einfach weg und liess ihn einsam und verwirrt zurück.
"Lilian!" rief Aerys verzweifelt. Er hatte gedacht, wenn er sie tröstete und sie mit seienr Juwelenkraft versorgte, würde sie länger bei ihm bleiben. Doch nun war das Gegenteil eingetroffen. Aber sie war hier gewesen. Bestimmt. Das hatte er sich nicht eingebildet.
"Konntet Ihr sie spüren?" wollte er eindringlich von Lady Torres wissen. "Sie war hier. Auf meinem Schoss. Ihr müsst Sie gespürt haben. Ich konnte sie sogar sehen."
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Tallike
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Prinz Verden wollte zunächst vorsichtig vorgehen und weder den Brief mit einem Netz versehen noch den Mittelmann aufhalten. Er wollte die erste Verbindung nicht abbrechen, die sie jetzt hatten. Tallike konnte das zu gut verstehen. Der Adelige wollte die erste, kleine Chance nicht aufgeben. Natürlich war es ihm wichtiger Lucero und Lilian zurück zu bekommen, als die Entführer zu schnappen. Es waren vernünftige Prioritäten, doch der Prinz hatte bereits zu erkennen gegeben, dass er auch die anderen Kunstwerke auslösen wollte. Tallike wusste nicht, ob die Entführer gewillt waren die ebenfalls zurück an Prinz Verden zu verkaufen. Bereits Lilian und Lucero kosteten so viel, dass der Adelige Schulden bei seiner Familie machen musste.
Vielleicht spekulierte er darauf, dass sie die Entführer vorher finden würden. Talli wusste nicht wie eine Übergabe ablaufen würde, doch sie vermutete, dass der Anführer der Entführer selbst keinesfalls dabei sein würde. Dass jeder Angriff auf die Mittelsmänner gefährliche Konsequenzen für die übrigen Geiseln haben würde. Sie mussten wohl überlegt vorgehen, aber am Ende lag die Entscheidung bei ihrem Auftraggeber. Prinz Verden musste festlegen wieviel Risiko er eingehen wollte. Tallike beneidete ihn nicht um seine Rolle.
"Ich habe das Netz mitgenommen, das ich zur Suche auf den Juwelenwinden benutzen möchte. Es fehlen noch die Signaturen der Entführer, um das Netz zu verstärken. Wenn wir Glück haben, so haben die Netze, die Javier und Yukarin ausgelegt haben, morgen etwas gefunden und ich kann eine Suche auf den Winden starten. Abhängig davon was wir in Cassarosa vorfinden."
Während die Schwarze Witwe noch erzählte, sah der Prinz aus dem Fenster. Wieder wirkte er etwas abgelenkt, nickte abwesend. Vom Teller mit dem angerichteten Proviant hatte er nur wenig gekostet ehe er ihn seinem Sklaven zurückgegeben hatte. Talli stärkte sich selbst. Sie musste so viel essen wie sie konnte, um ihre Juwelen aufzuladen. Sie würde sie in den nächsten Tagen intensiv benutzen.

Die Kutsche ritt weiter durch den späten Abend, als sich der Adelige etwas regte. Seine goldenen Augen leuchteten auf und er hob seine Arme, wie als wollte er sie umarmen. Irritiert blickte Tallike zu ihm hinüber, ließ ihre Gabel sinken. Was... ging er einer Tagträumerei nach? Bevor sie die Szenerie auch nur weiter fassen konnte, spürte die Schwarze Witwe Einsatz der Kunst. Purpurnes Licht erfüllte die Kutsche. Lyris sah ebenfalls erschrocken auf. Während der Krieger aber eher besorgt schien, so war Talli vielmehr fasziniert. Eine Ahnung überkam sie und so sagte sie lieber nichts, obwohl sie viele Fragen hatte. Sie wollte Prinz Verden nicht stören.
Unter Intensivierung der Juwelenkraft begann Tallike eine fremde Signatur zu spüren. Eine, die ihr vom Besuch im Geiste des Adeligen bekannt vorkam. Es musste Lilian sein. Die Signatur einer Hexe, weiblich und doch... nicht ganz. Es war eine sehr einzigartige Signatur, die man nicht so schnell verwechselte. Auf dem Schoß des Prinzen sah sie schwache Umrisse einer schlanken Gestalt, umhüllt von purpurnem Leuchten. Wie Sonnenschein, der die Umrisse einer Person im richtigen Winkel zum Strahlen brachte. Tallike war versucht ein schnelles Netz zu wirken, um den Besuch zu verstärken und mehr zu erkennen, doch sie wagte nicht den fragilen Besuch zu beeinflussen und dann war es abrupt wieder vorbei. Prinz Verden hatte sich vorgebeugt, formte seine Lippen zu einem Kuss. Kurz darauf war die Signatur verschwunden und auch der purpurne Schemen verblasste. Der Adelige rief verzweifelt Lilians Namen aus.
Es war alles sehr schnell gegangen, hatte nur wenige Atemzüge angedauert. War das wirklich passiert? Für den Prinzen gab es keinerlei Zweifel und er bestürmte Talli sofort mit Fragen, ob sie etwas gespürt hatte.
"Ja, ich konnte Lilians Signatur spüren", bestätigte Tallike. "Ich konnte einen Schemen sehen.. in eurem Purpur. Nicht deutlich genug für Details, aber es sah so aus, als ob er auf eurem Schoss war."
*Ich habe auch eine Signatur gespürt. Aber nichts gesehen*, wandte Lyris in einem offenen Speerfaden ein. Dann hielt er erschrocken inne und senkte den Blick, als er wohl realisierte, dass er sich ungefragt in ein Gespräch eingemischt hatte. Talli nahm es ihm nicht übel. Sie war auch aufgeregt. *Verzeiht, Meister.*
"Es ist wirklich erstaunlich", bemerkte Tallike. "Was genau habt ihr gesehen und gespürt?"
Ein vager, aber umso alamierender Gedanke kam ihr in den Sinn. "Könnt ihr mir euer Geburtsjuwel zeigen?"
Prinz Verden zögerte ehe er das Juwel an seiner Kette unter dem Hemd hervorholte. Talli sog die Luft leicht ein, als sie das Juwel sah. Die intensive Purpurfarbe war fast verschwunden. Ein untrügliches Zeichen, das das Juwel nahezu leer war. Die Schwarze Witwe hatte es das letzte Mal gesehen, als der Prinz mit nacktem Oberkörper auf seinem Bett gelegen hatte. Da war es zwar auch schon gedimmt gewesen, doch nicht so sehr wie jetzt. Der Prinz musste dringend etwas essen und seine Juwelenreserven auffüllen.
"Was genau habt ihr soeben mit eurem Juwel gemacht?", fragte Tallike.
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Aerys
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Aerys erschauderte erleichtert, als Lady Torres ihm bestätigte, dass sie ebenfalls Lilians Signatur hatte spüren können. Es war so viel einfacher, wenn Lady Torres selber erfuhr, was Aerys erlebte, als wenn er versuchen musste, es ihr zu erklären. Oder wenn sie noch einmal in seine Erinnerungen mussten. Das war schmerzhaft und erschöpfend. Wenn es nicht sein musste, dann wollte er das nicht noch einmal machen.
"Ja, sie sass auf meinem Schoss", bestätigte Aerys aufgeregt, was die Schwarze Witwe geglaubt hatte zu sehen. Auch Lyris liess sich von seiner Aufregung anstecken, denn er sandte ungefragt, dass er auch eine Signatur gespürt hätte. Allerdings hatte er von seinem Sichtwinkel aus nichts gesehen. Erschrocken zuckte er zusammen und entschuldigte sich für die Einmischung. Für den Moment war Aerys nicht böse. Beruhigend streichelte er ihm abwesend durchs Haar. Lyris hatte ja schon einige Besuche von Lilian mitbekommen, die er zwar immer als Traumerscheinung hatte abtun wollen, doch er hatte sie mitbekommen. Vielleicht konnte er ihm jetzt glauben, dass hier tatsächlich etwas besonderes vorging.

"Ich habe Lilian gesehen", beantwortete er Lady Torres Frage. "So wie heute Morgen, als wir meine Erinnerung immer wieder erlebt haben. Sie war nackt und erregt. Ohne Fesseln. Ausser den eisernen Halsring. Sie hat sich hitzig an mich geschmiegt." Es war wunderschön gewesen.
Die Schwarze Witwe riss ihn aus seinen Träumereien und bat ihn, ihr sein Geburtsjuwel zu zeigen. Aerys zögerte kurz. Lilian war es, der sein Geburtsjuwel sich immer so gerne anschaute. Es kam ihm unrecht vor, es nun Lady Torres zu zeigen. Schlussendlich wollte die Schwarze Witwe ihm jedoch nur helfen. Weswegen er es an der Kette um seinen Hals unter seinem Hemd hervor fischte. Sofort sog Lady Torres die Luft ein. Aerys brauchte einen Moment, bis er begriff warum. Seine Juwelenkraft war beinahe aufgebraucht. Das war nicht gut.
"Ich habe Lilian mit meiner Juwelenkunst umarmt", überlegte er, was er gemacht hatte. "Ich wollte sie wirklich werden lassen, so wie wir das heute Morgen mit den Erinnerungen gemacht haben. Es sollte ihr Kraft geben, die Verbindung aufrecht zu erhalten. Ich wollte ihr etwas gutes tun, weil sie es doch immer so mag, mein Geburtsjuwel zu spüren. Und ich wollte sie trösten. Wollte sie wissen lassen, dass ich sie finden werde und dann alles wieder gut wird." Aerys seufzte bedrückt.
"Aber ich glaube, es war zuviel", überlegte er wehmütig. "Es hat sie aus der Bahn geworfen. Nächstes Mal muss ich vorsichtiger sein." Es musste ein nächstes Mal geben. Etwas anderes war nicht denkbar.
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Lyris
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Re: Beraubt

Beitrag von Lyris »

Lyris hatte es sich im Fußraum so bequem wie möglich gemacht ohne seinen Meister oder Lady Torres dabei zu belästigen. Der Krieger kannte unbequemere Haltungen, weswegen ihm das Knien über längere Strecken nichts ausmachte. Schweigend saß er zwischen ihnen, während sich der Meister mit der Schwarzen Witwe unterhielt. Vorhin hatte das Auftauchen der Schriftrolle das angespannte Gefühl beim Meister unterbrochen, das beim Abendessen aufgekommen war, doch Lyris befürchtete, dass diese Gefühle wieder auftauchen würden sobald sich der Prinz nicht mehr in Gegenwart der Schwarzen Witwe befand und sich die erste Aufregung über die Neuigkeiten gelegt hatte. Irgendetwas mit Lilians Besuchen machte dem Meister besonders zu schaffen, befürchtete Lyris, doch er wusste nicht was es war.
Der Weißgewandte hatte in der Kutsche auch das Lösegeldschreiben lesen dürfen und war erleichtert gewesen, dass sowohl Lilian als auch Lucero noch lebten. Das Geld, das die Entführer für die beiden haben wollten, war aber sehr hoch. Gewiss würde es der Meister auftreiben und auch zahlen wollen, doch würde es reichen, um alle anderen Kunstwerke ebenfalls zurück zu bekommen? Sie waren mit keinem Wort erwähnt worden. Wie ging es Theon, Priam, Terim und Marlin? Ob Yukarin in seinem Brief auch nach ihnen fragen würde? Nach einem weiteren Lebenszeichen?
Der Meister glaubte, dass Lucero es eingefädelt hatte, dass Lilian und er sich als Adelige ausgaben. Lyris konnte sich dies ebenfalls gut vorstellen. Lucero war nicht auf den Mund gefallen. Er war schlagfertig, klug und konnte sich sehr gut verstellen. Er war kein Kämpfer wie manche der anderen Blutigen, doch wenn die Entführer zahlreich überlegen waren, so waren Luceros Fähigkeiten vielleicht genau das, was den anderen weiterhelfen würde.
Der Meister redete mit Lady Torres über die Vorgehensweise in Cassarosa und warum er so schnell wie möglich dorthin hatte reisen wollen. Die Schwarze Witwe hatte auch geplant auf den Juwelenwinden nach der Spur der Entführer zu suchen. Es ließ Lyris Hoffnung schöpfen. Einer von diesen vielen Bemühungen musste sie doch weiterbringen.
Lyris hörte dem Gespräch schweigend zu. Er hatte kurz überlegt, ob er geistig abdriften sollte, falls die Unterhaltung wieder intimer wurde, doch er wollte bereit sein, falls der Meister etwas belastendes hörte oder ihn benötigte. In der Zwischenzeit packte Lyris den Proviant aus und richtete das Essen liebevoll auf Tellern an. Bariol hatte wirklich sehr viel eingepackt. So gestattete sich Lyris auch einen kleinen Happen.

Besorgt nahm er zur Kenntnis, dass der Meister zwar etwas aß, aber bei weitem nicht genug. Lyris nahm den Teller wieder entgegen und füllte ihn unaufgefordert mit neuen, kleinen Portionen. Er war noch damit beschäftigt den Teller aufzufüllen, als er spürte wie sich die Haltung des Meisters veränderte. Seine Ausstrahlung war eine andere. Überrascht sah Lyris zu ihm. Hatte er etwas verpasst? Die beiden hatten öffentlich über nichts sinnliches geredet, das den Adeligen hätte erregen können. Doch jetzt leuchteten seine goldenen Augen und er streckte seine Arme aus wie als würde er jemand unsichtbaren umarmen.
Lady Torres schien auch überrascht. Lyris wagte nicht sich zu rühren. Was war mit dem Meister los? Besorgt blickte er zu ihm, doch von der Position am Boden konnte der Krieger nicht alles gut einsehen. In der Kutsche schien ein purpurnes Licht zu herrschen, glänzte über die holzvertäfelten Seiten. Das Juwel des Meisters? Lyris konnte es spüren, obwohl seine eigenen Juwelen schwächer waren.
Und da war noch etwas anderes, das er spürte. Die Anwesenheit einer fremden Signatur, ganz so wie letzte Nacht. Eine Hexen-Signatur. War das wieder ein Besuch von Lilian? Mit dem Unterschied, dass Lyris nicht aus einem erschöpften Dämmerzustand gerissen wurde und sich nicht sicher war, was er gefühlt hatte. Jetzt war er hellwach und die Signatur noch intensiver als zuvor. Lady Torres hatte zwar schon bei der Untersuchung heute morgen bestätigt, dass sich der Adelige nichts eingebildet hatte, aber es war etwas anderes es selbst zu spüren. Lyris schämte sich, dass er je am Meister gezweifelt hatte.
Dann verschwand der Eindruck plötzlich und der Meister rief verzweifelt nach Lilian. Lyris tat der Ausruf im Herzen weh, konnte er doch spüren wie der Meister litt, weil er wieder von Lilian getrennt war. Es musste furchtbar sein von Lilian besucht zu werden ohne einen Einfluss darauf zu haben und sie bei sich halten zu können.
Der Meister fragte Lady Torres, ob sie auch etwas gespürt hatte. Aufgeregt erzählte er, dass er Lilian auf seinem Schoß gespürt hatte.
Die Schwarze Witwe bejahte es und erklärte, dass sie sogar einen purpurnen Umriss gesehen hatte. Lyris wollte seinen Mund öffnen, um sein Erlebnis zu schildern, doch die großen Piercings in seinem Mund ließen ihn nur schwer schlucken. So sandte er stattdessen, was er selbst gespürt hatte. Er wollte zeigen, dass er nicht mehr am Meister zweifelte. Erst kurz darauf wurde ihm bewusst, dass er damit ungefragt das Wort ergriffen hatte. Ein dummer Fauxpas, der einem Kunstwerk eigentlich nicht unterlaufen sollte. Natürlich konnten sie in manchen Fällen ohne Aufforderung sprechen, doch das musste gut gewählt sein. Nicht hier, wo der Meister so aufgewühlt war und sich mit einer mächtigen Schwarzen Witwe beriet. Hastig entschuldigte er sich demütig und senkte den Kopf.
Lyris atmete erleichtert durch, als ihm sein Meister als Antwort nur durchs dunkle Haar strich. Er berichtete Lady Torres, dass er Lilian nackt und erregt auf sich gespürt hätte. Sie wäre hitzig gewesen und hätte sich an ihn geschmiegt.
Lyris konnte bei der Beschreibung nur zu gut verstehen warum es den Meister schmerzte, dass Lilians Besuch so kurz gewesen war. Lady Torres war stärker an dem Purpur des Adeligen interessiert und wollte es sehen. Es war eigentlich eine unverschämte Forderung, doch der Meister holte nach kurzem Zögern sein Juwel hervor. Die Schwarze Witwe sog die Luft kritisch ein und auch Lyris sah besorgt zu dem sehr leeren Juwel. Das war nicht gut. Es war fast aufgebraucht, dabei hatte der Meister doch bereits etwas gegessen. Anscheinend längst nicht genug. Rasch tat Lyris noch etwas mehr der gebratenen Hähnchenstreifen auf den Teller und hielt dem Prinzen den Teller entgegen, falls er sich bedienen wollte.
Der Meister erklärte der Schwarzen Witwe, dass er Lilian mit seiner Juwelenkraft umarmt hätte. Er hätte Lilian wirklich machen wollen und hätte ihr die Kraft geben wollen, um die Verbindung aufrecht zu erhalten.
"Ich wollte ihr etwas gutes tun, weil sie es doch immer so mag, mein Geburtsjuwel zu spüren. Und ich wollte sie trösten."
Für Lyris klang das schön, aber war das der Grund wieso das Purpur des Meisters so leer war? Hatte das wirklich so viel Kraft gebraucht? Der Moment war doch so kurz gewesen. Der Krieger fand dies besorgniserregend. Der Meister war durch die Entführung sowieso schon so erschöpft und aufgerieben. Diese Besuche schienen ihm noch mehr abzuverlangen.
Der Adelige seufzte und meinte, dass es zu viel Kraft gewesen wäre. Es hätte Lilian aus der Bahn geworfen.
"Möglicherweise habt ihr recht", erwiderte Lady Torres. "Ihr habt ihr also eure Kraft gegeben", wiederholte sie nachdenklich. "Wisst ihr noch wie voll euer Purpur nach dem Abendessen war?"
Der Meister glaubte nicht, dass es so leer gewesen war.
"Es hat euch überraschend viel abgezogen für so einen kurzen Besuch", bemerkte Lady Torres. Lyris horchte auf. Was hatte das zu bedeuten? War es gefährlich für den Meister?
"Vielleicht ist es ähnlich der Anstrengung eine Phantomgestalt zu erschaffen oder es ist noch mehr im Spiel. Ich weiß nicht, ob Lilian Juwelenkraft für diese Besuche benötigt und ob es bei den früheren Besuchen auch vorgekommen ist, aber das war das erste Mal, dass ihr die Kunst eingesetzt habt oder?", fragte sie und der Adelige bestätigte es.
"Nur um sicher zu gehen, solltet ihr dafür sorgen, dass euer Purpur immer gut aufgeladen ist. Euer Kunstwerk scheint das auch so zu sehen", fügte sie schmunzelnd hinzu, da Lyris den Teller noch etwas höher hielt.
"Die meisten Besuche waren bisher nachts und letzte Nacht hatte Lilian euch auch mehrmals besucht. Es ist möglich, dass es diese Nacht ebenso ist", spekulierte Lady Torres. Lyris erinnerte sich an letzte Nacht. Das waren drei Besuche gewesen. Hoffentlich hielt der Meister dies aus.
"Ich werde so schnell wie möglich an einem Netz arbeiten, damit es euch hilft. Im besten Falle, um besser sehen zu können, wo sich Lilian befindet."
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Es tat unglaublich gut, mit Lady Torres vernünftig über Lilians Besuche sprechen zu können. Über dieses unglaubliche und doch reale Phänomen zu diskutieren und nicht mit sich kämpfen zu müssen, ob das alles nur Trugbilder und Einbildungen gewesen waren. Doch das müsste schon ein sehr mächtiger Zauber sein, wenn er sogar Lyris und Lady Torres beeinflusste. Nein, es war real. So unerklärlich es auch war. Wobei Lady Torres durchaus Erklärungen in den Sinn kam, nun nachdem sie so einen Besuch von Lilian hatte beobachten können. Nachdenklich wollte sie wissen, ob er noch wisse, wie voll sein Purpur nach dem Abendessen gewesen sei.
"Hmmm, ganz voll war es sicher noch nicht", überlegte Aerys überrascht. "Allerdings auch nicht so leer wie jetzt." Am Morgen hatte er viel Juwelenkraft aufgewandt. Ein Nachmittag voller essen und schlafen hatten nicht ausgereicht, damit es wieder vollkommen zu Kräften hatte kommen können. Doch natürlich hatte es sicherlich sehr geholfen, sich zu erholen. Lady Torres erkannte nun ganz richtig, dass ihn der kurze Besuch von Lilian erstaunlich viel Kraft gekostet hatte. Daran hatte der Prinz gar nicht gedacht. Alles was er hatte tun wollen war, Lilian bei sich zu behalten, so lange wie möglich. Und ihr Kraft und Trost zu geben. Es hatte ihn viel zu sehr geschmerzt, dass Lilian so schnell wieder weg gewesen war, als dass er auf etwas anderes geachtet hätte.

Lady Torres überlegte derweil weiter, dass es vielleicht so ähnlich wäre, wie eine Phantomgestalt zu erschaffen. Oder es wäre noch mehr im Spiel. Die junge Schwarze Witwe hatte viele, kluge Gedankengänge. Damit er keinen davon blockierte, hörte Aerys ihr einfach nur aufmerksam zu. Selber kamen ihm ohnehin keine so scharfsinnigen Ideen. Gütige Dunkelheit, er war so froh, dass Lady Torres sich bereit erklärt hatte, ihm bei der Suche nach seinen Kunstwerken zu helfen.
"Ja, das ist das erste Mal, dass ich die Kunst bei Lilians Besuch anwende", bestätigte Aerys. "Lilian scheint die Kraft nicht zu brauchen, um mich zu besuchen. Allerdings hatte ich das Gefühl, sie stärker, näher zu spüren, als die Male zu vor. Nur irgendwie scheint sie das leider überfordert zu haben. Vielleicht wende ich das nächste Mal besser keine Kunst mehr an." So oder so riet Lady Torres ihm, darauf zu achten, dass sein Purpur immer gut aufgeladen war. Lyris würde das auch so sehen, bemerkte sie schmunzelnd. Irritiert blickte er zu seinem Kunstwerk hinunter. Lyris hatte ihm schon die ganze Zeit über erneut einen Teller mit Leckereien zusammen gestellt und hingehalten. Doch nach Lilians Besuch hatte er keinen Hunger mehr gehabt. Er hatte Lyris Angebot schlichtweg ignoriert. Nun, da er jedoch regelrecht dazu gedrängt wurde, etwas zu essen, ging das nicht mehr. Unwillig blickte er auf den Teller und zu Lyris. Er mochte es gar nicht, so bedrängt zu werden. Schliesslich seufzte er jedoch ergeben und nahm den Teller entgegen. Lady Torres hatte recht. Wenn Lilian ihn auch diese Nacht mehrmals besuchte, so wie die Nacht davor und Lilian die Kraft seines Geburtsjuwels brauchte, dann war es besser, etwas zu essen.
"Ich werde tun, was ihr sagt", beteuerte er artig. "Doch ich bitte euch, dafür zu sorgen, dass ihr ebenfalls genug Pausen und Nahrung bekommt, Lady Torres. So willkommen Eure Hilfe auch ist, so dankbar ich darum bin, so möchte ich doch nicht, dass ihr Euch selber schadet." Zumal sie ihm dann nicht mehr weiter helfen konnte. Davon abgesehen, mochte Aerys die Schwarze Witwe und er wollte auch um ihretwillen nicht, dass sie einen Schaden davon trug, weil sie zu schnell zu hart arbeitete.

So sassen sie schliesslich alle drei vor ihren Tellern und gaben sich Mühe, ihre Juwelen aufzuladen. Richtiger Hunger wollte sich bei Aerys nicht einstellen. Dazu war er zu aufgeregt, ob Lilian ihn bald wieder besuchen käme. Nur der Gedanke daran, dass er Lilian damit helfen konnte, liess ihn tapfer alles essen, was Lyris ihm reichte. Irgendwann überlegte Aerys dann aber doch, was er für eine Ausrede er vorbringen könnte, um wenigstens eine kleine Pause einlegen zu dürfen. Er hatte Lyris gerade seinen Teller abgegeben und wollte etwas sagen, um seine Fütterungszeit, er kam sich wahrlich gefüttert vor, zu beenden, doch schlussendlich konnte er nur überrascht aufkeuchen. Ein Laut, der sich zu Ende hin in ein erregtes Stöhnen umwandelte.
Ganz abrupt war Lilian bei ihm. So hitzig und deutlich wie noch nie. Aerys konnte sie zwar nicht sehen, doch er konnte ganz genau spüren, wie sie, nackt bis auf ihr Höschen, erregt auf seinem Schoss sass und sich sehnsüchtig an ihn schmiegte. Mehr als nur sehnsüchtig. Ja gar richtig lustvoll presste sie ihr Becken gegen seines. Deutlich konnte der Prinz ihre Härte spüren. Prompt schwoll seine Männlichkeit unter dieser Begierde ebenfalls an.

"Lilian", hauchte er vorsichtig, aus lauter Angst, sie gleich wieder zu verscheuchen. Es kam ihm so vor, als würde er sie hören, wie sie seinen Namen seufzte. Er spürte ihre Erleichterung. Doch ehe der Moment für innige Zärtlichkeit gekommen war, war er auch schon wieder vorbei. Resolut packte Lilian ihn an den Schultern und drückte ihn zur Seite. Überrascht liess Aerys es mit sich geschehen. Viel zu sehr fürchtete er, etwas zu tun, was Lilian wieder verwirrte und von ihm weg trieb. Er wurde dafür belohnt, dass ihm das Hemd mit einem heftigen Ruck aufgerissen wurde. Erregt stöhnte Aers auf, bebte unter der Behandlung und blickte mit grossen Augen zu Lilian auf. Auch wenn er sie nicht sehen konnte, erahnte er doch in etwa, wo sich ihr Kopf befinden musste.
Zumindest für einen Herzschlag lang, sass sie auf seinem Schoss, stützte sich auf seinen Schultern ab und rieb sich ungeniert an seiner Männlichkeit. Aerys wand sich keuchend, presste sich ihr sehnsüchtig entgegen. Doch dann beugte Lilian sich ihm auch schon entgegen, küsste seine Brust. Heiss, leidenschaftlich, fordernd. Sie küsste und leckte sich über seine ganze Brust. Zeichnete mit ihrer neckischen Zungenspitze einen Kreis auf ihn. Aerys war überwältigt. Dabei wollte er so gerne mit Lilian kommunizieren. Aber er brachte es gerade mal fertig, über Lilians Seiten zu streicheln, seine Hände auf ihren Hüften ruhen zu lassen. Für alles andere war sie viel zu stürmisch.
Er spürte zarte Fingerspitzen an seinen Lippen. Ergeben öffnete Aerys diese, keuchte erregt, als sein Mund sofort mit zwei Fingern erobert wurde. Hingebungsvoll leckte und saugte er an Lilians schlanken Fingern und meinte daraufhin sogar ein erregtes Stöhnen von ihr zu hören. Vielleicht fühlte er es auch mehr. Vorallem aber fühlte er, wie sie sich an seiner Männlichkeit rieb. Instinktiv saugte Aerys heftiger an den Fingern. Bis sie ihm entzogen wurden. Und zwar deswegen, weil Lilian ihm schlichtweg die Hose öffnen und beiseite schieben wollte. So kannte Aerys Lilian gar nicht. Es machte ihm Angst. Auch wenn es furchtbar heiss war.
Als Lilian ganz unvermittelt mit feuchten Fingern eine Schlangenlinie auf seiner Brust zeichnete. Aerys blinzelte verwirrt. War da nicht vorher mal ein Kreis gewesen? Und nun eine Schlangenlinie? Ehe er jedoch weiter darüber nachdenken konnte, rieb sie Lilian wieder besonders aufreizend an ihm. Stöhnend presste Aerys sich ihr entgegen. Keuchte erschaudernd unter dem Kuss auf seiner rechten Brustknospe. Lilian küsste sie nicht nur, sondern saugte und leckte daran, bis sie sich hart aufrichtete. Danach widmete sie sich der linken, liess ihn in feuriger Lust baden. Nur um ihn gleich darauf wieder aus dem Konzept zu bringen, indem sie mit dem Finger von der Mitte seines Brustkorbes hinunter bis zu seinem Speer, den sie packte und zu reiben begann. Aerys spürte sie beben, fühlte sie vor Erlösung schreien und dann war sie weg.

"Lyris", rief der Prinz haltlos und fahrig. "Schnell, setz dich auf meinen Schoss. Rittlings." Nicht weil er nun in sein Kunstwerk stossen und begierig seinen Höhepunkt holen wollte. War er natürlich schon wollte. Doch, darum ging es ihm nicht. Da war etwas anderes. In der ganzen Lust verwoben, mit der Lilian ihn vereinnahmt hatte. Er wollte es nicht vergessen. Hastig packte er Lyris am Hinterkopf nachdem der Krieger sich gehorsam auf seinen Schoss gesetzt hatte. Aerys krallte sich in sein Haar, zog ihn zu sich und bewegte ihn in dem Kreis über seine Brust, so wie Lilian darüber gelegt hatte. Nahtlos griff er Lyris Hand und fuhr die Schlangenlinie nach, ehe er zum Schluss Lyris Kopf von rechts über seiner Brust nach links schob und zuletzt dessen Hand in einer geraden Linie von seiner Brust hinunter zu seinem Gemächt führte.
"Was war das?" wollte er aufgeregt wissen. "Hast du etwas gespürt Lyris? Ein Muster? Soll ich es dir nochmals zeigen?" Oder war da noch mehr gewesen? Hatte Aerys den Rest in seiner Lust übersehen?
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