Biologieunterricht

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Lilian
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Aerys gab ihm einen sanften Kuss auf die Stirn und beteuerte, dass er ihm nicht weh tun würde. Sie könnten ein ander Mal weitermachen und dann würden sie etwas tun, dass für Lilian nicht komisch wäre oder ihm weh tun würde.
Der Junge nickte leicht verunsichert. Er wollte gar nicht so genau darüber nachdenken, was das zu bedeuten hatte. Es war ohnehin schwierig genug so... intim mit Aerys zu sein. Es löste in Lilian allerlei widerspältige Gefühle aus. Und nun kam noch dazu, dass er wollte, dass es Aerys auch gefiel? Das Mädchenhafte in der Signatur verschwand allmählich, während Lilian sich mit diesen neuen Gedanken herumplagte.
Er war erleichtert, als er hörte, dass Aerys ihn nicht weiter ausziehen sondern eher anziehen wollte. Der Prinz zog ihn dichter zu sich, schloss ihm die Druckknöpfe an dem Höschen wieder und schlug vor, dass sie etwas zu Abend essen könnten. Lilian nickte.
"Ja, viel Hunger", bestätigte er. Besonders nach dieser überwältigenden Bestrafung. Auf was er Hunger hatte, wusste er zunächst nicht ganz ehe ihm etwas einfiel. "Salat. Und Hähnchen." Lilian zögerte kurz ehe er wieder das Wort ergriff. "Aerys?" Nervös beugte sich Lilian vor und gab dem Prinzen ein Küsschen auf die Wange. "Danke..."
Der Adelige hatte ihm einmal vorgeworfen, dass Lilian nicht sehen würde wie sehr sich Aerys schon für ihn bemühte, doch im Moment sah er es sehr deutlich und es fühlte sich schön an. Hoffentlich würde es immer so bleiben. Lilian überlegte, ob er irgendwann soweit war, dass es Aerys auch gefallen würde. Richtig bis zum Ende gefallen...
Ungelenk rutschte Lilian trotzdem lieber vom Schoß hinunter. Jetzt wollte er sich mit der Beule in der Hose des Prinzen erstmal nicht mehr auseinander setzen. Es war zu schwierig sich dem zu stellen. Aber es stimmte, dass er wollte, dass es Aerys gefiel. Wann war das passiert?
Wacklig streckte sich der Junge. Seine Beine fühlten sich ganz weich an.
"Ich muss ins Bad.." Kurz flüchtete er dorthin, um sich zu waschen und das Höschen zu wechseln. Schon wieder. Sie hatten so viel intimes zusammen gemacht...
Und was würde beim nächsten Mal geschehen? Ein bißchen hatte Lilian trotzdem Angst davor. Er blickte in den Spiegel und wusste kaum noch wer er so richtig war. Gerade anscheinend ein Mädchen mit ganz feuchten Lippen und Knutschflecken überall auf dem Hals. Ohje.. was würde man sagen, wenn man ihn so sah?

Als er zurück aus dem Bad kam, hatte Aerys am kleinen Esstisch bereits Getränke eingeschenkt. Lilian kam zu ihm getappt, um durstig etwas zu trinken. Die Röcke waren nun wieder sittsam dort wo sie sein sollten. Nur wenn er sich etwas streckte, um nach seinem Glas zu greifen, konnte man etwas mehr von den nackten Schenkeln sehen.
"Es war gar keine so schlimme Strafe wie ich dachte", gab der Junge zu. Aerys hatte ihn sehr... sanft geschlagen. Und dann war aus der Strafe etwas ganz anderes geworden, doch das würde er nicht verraten. "Kommt ihr morgen mit zum Unterricht und helft mir, Yukarin und Javier alles zu erklären?" Als Lilian sich bei dem Bibliothekar hatte entschuldigen müssen, war Aerys auch dabei gewesen und er hatte ihn in Schutz genommen. Lilian hoffte, der Prinz würde ihm wieder beistehen. Es würde sowieso peinlich genug darüber zu reden wie es zur Beschädigung des Buches gekommen war. Lilian wusste nicht wie er diese Worte direkt vor dem strengen Lehrer über die Lippen würde bringen können.
"Hoffentlich ist Yukarin damit zufrieden. Er schätzt Bücher doch sehr und ich wollte nie bei einem von ihm eine Seite herausreißen." Er blickte kurz zerknirscht drein ehe er wieder einen Schluck nahm.
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Aerys
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Aerys »

Lilian liess sich ganz leicht mit dem Gedanken an Essen ablenken. Wahrscheinlich weil er auch ganz gerne abgelenkt wurde, während Aerys ihm das Höschen wieder zuknöpfte. Innig bestätigte er, dass er ganz viel Hunger hätte. Hunger auf Salat und Hühnchen. Leise lachend bestellte Aerys sofort alles über einen Speerfaden in der Küche und war einfach nur zufrieden, dass der Sex diesmal mit einem guten Gefühl geendet hatte. Zumindest für Lilian. Aerys fühlte sich schon noch etwas unbefriedigt. Als Lilian auf einmal scheu seinen Namen sagte. Fragend blickte er ihn an. Da bekam er auch schon ein zärtliches Küsschen auf die Wange gedrückt und ein liebes Danke ins Ohr geflüstert. Verblüfft und erfreut zugleich blinzelte Aerys Lilian an. Unvermutet kribbelte es ganz heftig in seiner Lendengegend und er fühlte, wie seine steinharte Männlichkeit sich nochmals erregt aufbäumte. Na toll. Soviel dazu, für Lilian zur Ruhe zu kommen.

Versonnen blickte er Lilian nach, als dieser sich ins Bad zurück zog. Gleichzeitig konnte er es kaum erwarten, ihn erneut zu verführen. Auch wenn er wusste, dass er heute nichts mehr tun durfte, da Lilian sich sonst wieder vor ihm verschliessen würde. Ächzend erhob er sich, als er alleine im Zimmer war und ging ungelenk zum Tisch. Wenn er sich wenigstens auch hätte zurück ziehen können, um seinem Stab die heiss ersehnte Erlösung zu bringen. Aber er hatte Lilian ein Abendessen versprochen. Ausserdem war es besser, Lilian nun nicht alleine mit seinen verwirrenden gedanken zu lassen. Vielmehr sollte Aerys sich darum kümmern, dass Lilian gar keine Zeit hatte, sich Gedanken zu machen.

Als er beim Esstisch angelangt war, erschien da schon ihr Besteck und die Getränke fürs Abendessen. Wein für Aerys, Saft für Lilian und Wasser für sie beide. Letzteres schenkte Aerys ihnen Beiden ein. Er hatte Durst und Lilian durfte es ganz ähnlich gehen, so rote Wangen, wie er vorhin gehabt hatte. auch jetzt noch glühten seine Wangen leicht. Die Lippen waren ganz feucht und rosig und der Hals mit Knutschflecken bedeckt. Er sah schlichtweg noch immer zum Anbeissen aus. Wie er sich streckte und gierig von dem kühlen Nass trank, um seinen Durst zu stillen.
"Sag das bloss niemandem", schmunzelte Aerys, als Lilian in aller Unschuld meinte, dass das gar keine so schlimme Strafe gewesen sei, wie er gedacht hätte. Dabei war es in Wahrheit ja noch nicht einmal eine Strafe gewesen. Wahrscheinlich vermutete Lilian dies auch, denn er bat ihn darum, morgen mitzukommen und ihm zu helfen, alles zu erklären, wenn er zu seinen Lehrern musste.
"Ah, ich soll morgen schon wieder so früh aufstehen?" klagte er jammernd. "Womit habe ich denn diese Strafe verdient. Ich habe mir doch nicht heimlich einen im Bad runtergeholt." Frech grinsend zwinkerte er Lilian zu, bevor er ihm sanft übers Haar strich. Lilian zuliebe würde er sich morgen schon so früh aus dem Bett quälen. Ausserdem wollte er um nichts in der Welt die Reaktionen von Javier und Yukarin verpassen, wenn ihr Schüler ihnen mitteilte, was er getan hatte. Das würde bestimmt ganz schön lustig werden.

Das dachte er noch amüsiert, als er vor Schreck ganz blass wurde. "Du hast was?" entfuhr es ihm entsetzt. Fahrig wollte er das Glas auf dem Tisch abstellen, welches er noch in der Hand hielt. Dummerweise stellte er es dabei auf eines der Messer, weswegen es umzukippen drohte. Geistesgegenwärtig griff Aerys danach, machte dabei allerdings auch einen Schritt nach vorne, wobei er mit seiner noch immer halb erigierten Männlichkeit schmerzhaft hart gegen die Tischkante stiess. Stöhnend und sich den Schritt haltend, sackte er über dem Tisch leicht zusammen.
"Oh, gütige Dunkelheit, Lilian!" stöhnte er gepresst. "Sag, dass das nicht wahr ist! Wie konntest du nur! Ich dachte, du hast die Seite beschmutzt. Warum in aller Welt hast du sie aus dem Buch heraus gerissen. Höllenhunde. Yukarin wird durchdrehen. Ich... oh, verflixt tut das weh. Ich geh am Besten gleich zu ihm." Fahrig tastete er mit seiner Hand nach Lilians Schulter, um sich darauf abzustützen. Damit er sich umwenden und zu Yukarin gehen konnte.
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Lilian
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Der Prinz schmunzelte und bemerkte, dass Lilian niemanden von der Art der Strafe erzählen sollte. Der Junge nickte gleich. So etwas intimes wollte er nicht im Anwesen verbreiten, obwohl er manchmal auch Rat suchte was all diese Erwachsenen Sachen zu bedeuten hatten und die anderen Männer vielleicht besser Bescheid wussten wie man manches Verhalten des einzigartigen Adeligen entschlüsseln konnte. Lilian hätte sich gerne über das ein oder andere Erlebnis das Herz ausgeschüttet, aber manche Dinge wollte er auch nur für sich behalten. Wie dass Aerys ihn manchmal Lilymaus nannte oder dass sie sich gegenseitig gesagt hatten, wie lieb sie sich hatten. Aerys hatte es nie ausgesprochen, doch es kam Lilian so vor, als wären dies Geheimnisse und Dinge von denen der Prinz nicht wollen würde, dass sie sich in der Villa verbreiteten. Wobei der Jugendliche sich durchaus sorgte, was manche andere davon halten mussten, dass er ein eigenes Zimmer bekam, eigene Kleider und nun selbst eigenen, speziellen Unterricht. Aber als Lilin eine Woche bei den anderen gelebt hatte, war ihm nichts anderes begegnet als Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft. Niemand hatte ihm etwas getan und er hatte sich alle Ängste nur eingebildet.
Vielleicht würde es auch morgen früh so sein. Solange Aerys nur mitkam und die Wogen bei Yukarin und Javier glättete. Lilian hoffte, der Prinz würde ihn erneut beschützen. Beim letzten Mal hatte er es gar so gedreht, dass Yukarin derjenige gewesen war, der zuerst eine Entschuldigung ausgesprochen hatte. Wobei Lilian eigentlich wusste, dass es morgen nicht so ablaufen würde. Dieses Mal war nur er allein Schuld. Er und seine komische Neugier und Unsicherheit über seinen eigenen Körper.
Aerys beklagte sich über das frühe Aufstehen und wieso er nun bestraft würde. "Bitteee", flehte Lilian. "Damit die Lehrer mich wirklich nicht bestrafen." Hoffentlich bekam Lilian den Adeligen aufgeweckt und mitgenommen. Dieser beschwerte sich, er hätte sich schließlich nicht heimlich im Bad einen runtergeholt. Er sagte es genauso vulgär. Lilian wurde prompt knallrot und sah den Adeligen erschrocken an. "Bitte sagt Yukarin und Javier das nicht... so", bat er. "Müssen wir das überhaupt erwähnen? Es geht doch um das Buch." Er war nicht wegen dem Streicheln bestraft worden, auch wenn Aerys nicht sehr begeistert darüber gewesen war.

Bevor Lilian den Prinzen dazu bringen konnte, die Badezimmergeschichte wegzulassen, war es nun Aerys, der ganz entsetzt wirkte. Sobald Lilian die herausgerissene Buchseite erwähnte, war der Prinz völlig außer sich. Er knallte sein Glas auf den Tisch, wobei ein Messer dabei davonsprang und dann plötzlich Aerys feste gegen den Tisch stieß. Jedenfalls musste es fest gewesen sein, denn er stöhnte schmerzerfüllt auf und sackte dann beinahe neben dem Tisch zusammen. Es war alles so schnell gegangen, dass Lilian kaum hatte reagieren können. Selbst hielt er sein eigenes Glas schreckhaft umklammert. Besorgt stellte er es nun beiseite, weil Aerys immer noch so komisch stöhnte und er hielt seine Hand auch an eine prekäre Stelle. Vor seinem... hatte er sich etwa da etwas gestoßen?!
"Habt ihr euch etwas getan?", piepste Lilian und kam näher. Der Prinz packte ihn an der Schulter, stützte sich darauf ab. Währenddessen deckte er Lilian mit entsetzten Vorwürfen ein und wie er nur eine Seite aus dem Buch hatte herausreißen können. Anscheinend hatte Aerys die ganze Zeit über gedacht, es wäre nur eine kleine Beschmutzung gewesen.
"Ich hab euch das gesagt", verteidigte sich der Junge. Dessen war er sich sicher. Doch Aerys hatte nie weiter über die Seite gefragt und war stattdessen mehr daran interessiert gewesen, was Lilian genau im Bad gemacht hatte.
"Es war ein Versehen! Also das Beschmutzen und dann wollte ich es mit einem Tuch abwischen, aber das Papier war so.. so feucht und da ist es eingerissen und das war alles zu peinlich und ich dachte, es ist besser, wenn ich die Seite sauber rausreiße. Damit man nichts mehr sieht. Von.. von.. was ich gemacht hab", stieß er hoch verlegen hervor. Aerys' Panik steckte auch den Jungen an. Er hatte nicht gewusst, dass das Herausreißen so viel schlimmer war. Aerys fluchte über die Schmerzen und darüber, dass Yukarin durchdrehen würde.
"Es tut mir so leid!", beteuerte Lilian ängstlich. "Bitte, ich will nicht, dass Yukarin mich richtig bestraft."
Der Prinz wollte sofort mit dem Bibliothekar reden. Dabei konnte er gerade nicht einmal richtig stehen.
"H-habt ihr euren.. habt ihr euch am Tisch gestoßen?", fragte Lilian. "Ich kann Eiswürfel holen. O-oder ist Wärme besser?" Er wusste nicht was er machen sollte, trat nervös von einem Fuß auf den anderen.
"Müsst ihr Yukarin das wirklich jetzt sagen? Wir können morgen doch gemeinsam gehen." Obwohl Lilian jetzt davor echte Angst hatte. Wieso aber hatte Aerys auch Panik?
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Aerys
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Aerys »

Aerys war sich ziemlich sicher, dass Lilian nichts dergleichen gesagt hatte, dass sie gleich eine ganze Seite aus dem Buch gerissen hatte. Das hätte er bestimmt nicht vergessen. Weil ihn das schon viel früher in Panik versetzt hätte. Dann hätte er ganz bestimmt nicht Lilian in aller Seelenruhe und voller Genuss den Hintern versohlt. Dann wäre er jetzt nämlich schon dabei, mit Samthandschuhen zu versuchen, Yukarin zu erklären was passiert war. Aerys hatte allerdings nicht die Kraft dazu, Lilian diesbezüglich aufzuklären. Dazu schmerzte ihn seine Männlichkeit viel zu sehr. Aerys gab sich Mühe, vorwiegend innerlich zu fluchen, um Lilian nicht zu sehr zu erschrecken. Es klappte jedoch nur mässig. Es tat einfach zu weh. Nächstes Mal würde er Lilian nicht ziehen lassen, ohne dass er selbst auch zur Erlösung gekommen war. Das war schlichte Gefahren- und Schmerzensvorbeugung.

"Jaaaa", jammerte er gequält, dass er sich seine Stab gestossen hätte. "Bloss nicht anfassen." Weder mit Eis noch wärme oder sonst wie. Sonst wollte Lilian ihn ja auch nicht anfassen. "Unbedingt", bestätigte er eisern, dass er jetzt zu Yukarin musste. Ungelenk drückte er Lilian in Richtung Tür, damit der Jüngling ihm dabei half, dahin zu kommen. Dieser wollte verständlicherweise gar nicht, dass Aerys nun zu Yukarin ging. Hoffnungsvoll schlug er vor, dass sie doch morgen gemeinsam gehen könnten. Fahrig schüttelte Aerys seinen Kopf.
"Nein, ich muss es ihm gleich sagen", erklärte er Lilian gepresst und versuchte sich etwas weiter aufzurichten. "Es würde ihn nur noch mehr verletzen, wenn er erführe, dass ich es wusste, aber erst noch eine gemütliche Nacht mit dir verbrachte haben, anstatt ihm Bescheid zu geben." Ächzend streckte er sich. Allmählich liessen die Schmerzen etwas nach und nur noch ein dumpfes, heisses Pochen blieb zurück.
"Yukarin liebt Bücher über alles, Lilian", fuhr er fort und streichelte Lilian sachte übers Haar. "Er wird etwas Zeit brauchen, den Schock zu verarbeiten. Da wird es besser sein, wenn du nicht in der Nähe bist. Wenn du morgen zum Unterricht gehst, ist das früh genug. Iss du jetzt lieber zu Abend und lern noch etwas. Du... hmmm, du darfst Marlin fragen, ob er zu dir kommen mag. Ich schicke dir nachher jemanden hoch, der deine Nachricht weiter gibt. Ich gehe jetzt besser zu Yukarin." Sachte küsste er Lilian auf den Scheitel. "Es könnte spät werden. Warte nicht auf mich."

Auf dem Weg zu Yukarin begegnete er als erstes Fergus, den er gleich zu Lilian hochschickte. Der Krieger wollte ihn erst gar nicht weiter gehen lassen, weil er fand, dass Aerys gequält aussah und er ihn trösten wollte, doch der Prinz setzte sich durch. Er musste unbedingt zu Yukarin und bis er bei dem Bibliothekar angelang war, musste er auch schon gar nicht mehr humpeln. Seine Nervosität lenkte ohnehin von jeglichem anderen Unwohlsein ab, das sein Körper noch verspüren mochte. Ohne anzuklopfen trat langsam in das Zimmer des Blutigen und überraschte den Prinzen dabei, wie er gemütlich vor dem Kamin im Sessel sass, sich an das wärmende Feuer gesetzt hatte und zufrieden in einem Buch las. Verwundert ihn zu sehen, sprang er sofort auf, um ihn angemessen zu begrüssen. Voller Freude, aber auch mit etwas Vorsicht. Es kam nicht oft vor, dass Aerys seine rotgewandeten Kunstwerke in ihrem Zimmer besuchen ging. Viel eher rief er sie zu sich, wenn er etwas von ihnen wollte.

Entsprechend fragte Yukarin dann auch behutsam, ob etwas besonderes vorgefallen sei, nachdem er seinem Meister gastfreundlich einen Tee angeboten, den Aerys jedoch angespannt abgelehnt hatte. Es war schliesslich tatsächlich etwas vorgefallen, was dem schönen Bibliothekar gar nicht gefallen würde. Vorsichtig begann Aerys dem Krieger zu erklären, dass Lilian ein Missgeschick passiert sei, wonach er erstmal wieder stocken musste, weil er merkte, dass es einfach keinen schonenden Weg gab, Yukarin das zu erklären. Er machte es nur noch schlimmer, wenn er es herauszögerte und Yukarin damit auf die Folter spannte. Also sagte er schliesslich einfach frei heraus, dass Lilian aus Versehen ihr Biologiebuch kaputt gemacht hatte.
Prompt war von Yukarin ein scharfer Blitz der Enttäuschung zu spüren. Nur kurz, da der strenge Bibliothekar auch mit sich selbst viel zu streng war, als dass er allen anderen seine Gefühlswelt aufbürdete. Doch so selbstbeherrscht er auch war, um so intensiver waren seine Gefühle. So mussten wohl alle in der Villa für einen Herzschlag lang die tiefe Enttäuschung des Kriegers gespürt haben. Und kurz darauf, nachdem Aerys ihm gebeichtet hatte, wie Lilian dieses Missgeschick passiert war, spürte man nochmals solch einen intensiven Gefühlsblitz. Diesmal war mehr Wut, denn Enttäuschung darin zu spüren. Aber auch diesmal fühlte man ihn nur einen Herzschlag lang, bevor Yukarin seine Gefühle wieder tief in sich verbarg und nur steif nickte. Erst als Aerys von ihm forderte, dass er Lilian auch weiterhin unterrichtete, kam Leben in den hellhäutigen Mischling. Zarte Röte färbte seine Wangen.

"Meister, nein!" stiess er entsetzt aus. Fassungslos starrte er ihn an.
"Doch, Yukarin", blieb Aerys streng.
"Ich... ich kann nicht", wehrte sich der Krieger unwohl. "Wenn ich... "
"Yukarin!"
"Sie... sie tut mir weh", stiess er gequält aus.
"Du wirst es aushalten, Yukarin", forderte der Prinz unumstösslich.
"Sie tut uns allen weh", konnte der Bibliothekar sich noch immer nicht fügen. Auch wenn er wusste, dass er es schlussendlich tun würde. Unwohl strich er sich über die Arme, schaffte es nicht, seinem Meister in die Augen zu sehen. "Sie tut uns nicht gut. Sie ist gefährlich."
"Yukarin", sagte Aerys erneut den Namen seines Kunstwerkes. Diesmal sanfter, tröstender.
"Ihretwegen wäre Darion beinahe gestorben", klagte Yukarin aufgebracht.
"Ich habe Darion ausgeliefert. Nicht Lilian."
"Und Ihr habt Euch ihretwegen auch schon oft in viel zu grosse Gefahr gebracht, Meister", presste Yukarin unglücklich hervor. "Ihr seid ihretwegen schlimm verletzt worden und hättet sterben können. Es hat uns alle tief erschreckt, Meister. Alazier am allermeisten. Er war so aufgewühlt. Beinahe hätte er Terim umgebracht, als er ihn mit zu sich ins Bett genommen hat."
"Terim hat es überstanden", liess sich Aerys nicht erweichen. "Ausserdem weiss er, dass er irgendwann beim Sex sterben wird. Nicht umsonst trägt er die Schlinge um seinen Hals."
"Aber doch nicht so früh", wisperte Yukarin. "Ihr wollt ihn doch nicht schon loswerden. Ihr liebt ihn doch. Meister..."
"Natürlich liebe ich Terim", versicherte Aerys mitfühlend mit dem unglücklichen Bibliothekar. Sachte streichelte er ihm eine Strähne seines langen, weissblonden Haars aus dem Gesicht. Sanft spielte er mit dem seidenglatten Haar. "Ich liebe euch alle, Yukarin. Ich will keinen von euch verlieren. Du weisst doch, dass manche einfach länger brauchen, um ihr wahres Ich zu akzeptieren. Gerade du solltest das wissen." Yukarin hatte sich sehr lange und sehr heftig gegen ihn gewehrt. Was dem Krieger durchaus bewusst war, so wie er den Kopf beschämt zur Seite drehte, die Lippen aufeinander presste und seine blassen Wangen noch eine Spur röter wurden.

Mit sanfter Gewalt zog Aerys Yukarin in eine enge Umarmung und küsste ihn sinnlich auf die empfindsame Stelle gleich hinter dem Ohr. Der Krieger erschauderte darunter, keuchte leise, als Aerys sich weiter den schlanken Hals hinunter küsste. Unwohl wand er sich, versuchte sich aus der Umarmung zu befreien. Aerys liess ihn nicht. Stattdessen hielt er ihn nur noch fester, liess die eine Hand in Yukarins Rücken hinunter zu dessen Hintern gleiten, wodurch er ihn noch fester an sich pressen konnte.
"Meister?" keuchte Yukarin unsicher. Erneut versuchte er sich aus seinen Armen zu entwinden. "Ah... nicht... aaah!" Aerys hörte nicht auf die Einwände. Seelenruhig küsste er Yukarin genau da hin, wo der Hals aufhörte und die Schulter begann. Sachte leckte er darüber, um den Krieger erschauern zu lassen. Nur um ihn da gleich darauf dort kraftvoll zu beissen und sein leidenschaftliches und doch so gefesseltes Blut zu kosten. Yukarin schrie kurz vor Schmerz. Aerys hingegen stöhnte dunkel. Seine Männlichkeit presste sich fordernd gegen Yukarins Unterleib.
"Meister", wimmerte dieser. Kraflos versuchte er sich zu befreien. "Nicht... " Aerys streichelte ihm über den Rücken und liess mit Hilfe der Kunst das Licht im Zimmer erlöschen. Nur noch das Feuer im Kamin verteilte sein rotes Licht.
"Nein", bat Yukarin, als Aerys ihn in Richtung Bett drängte.
"Bitte", flehte er hilflos, während Aerys ihm mit Hilfe der Kunst die Kleidung vom Leib streichelte.
"Nicht", schluchzte er sogar leise, als er nackt unter seinem Meister lag und dieser ihm mit sanfter Gewalt die Beine spreizte, indem er sich seine Schenkel schob. Seine langen Haare umrahmten ihn wie ein Kranz. Aerys selbst hatte sich nicht ausgezogen. Er nahm nur kurz die Kunst zur Hilfe, um seine Hose zu öffnen und seine Männlichkeit zu befreien. Die Spitze glänzte bereits feucht. Doch weder Yukarin noch Aerys sahen das. Ohne weiteres Vorspiel setzte der Prinz seinen hungrig aufgerekten Stab an. Yukarin wimmerte, sagte aber nichts mehr. Aerys drängte sich vor, stützte sich dabei auf Yukarins Handgelenken ab. Der Bibliothekar war eng. Aerys nahm ihn äusserst selten. Entsprechend ungewohnt war es für den Körper von Yukarin. Aerys musste richtig Kraft anwenden. Aber schliesslich durchbrach er die Barriere und eroberte den schlanken Krieger mit einem langen, kraftvollen Stoss.
Gequält stöhnend bäumte Yukarin sich auf. Sein Atem ging hektisch. Heftig biss er sich auf die Lippen, um nicht schmerzerfüllt aufzuschreien. Aerys konnte sein Blut riechen. Konnte es von seinen Lippen schmecken, als er ihn leidenschaftlich küsste und seinen Mund fordernd mit der Zunge eroberte. Aber obwohl es Yukarin weh tat, nahm Aerys ihn in kraftvollen, langsamen und regelmässigen Stössen weiter. Gab ihm einen physischen, greifbaren Schmerz, von dem Aerys wusste, dass er besser damit umgehen konnte, als damit, was Lilian ihm angetan hatte. Als der Verrat seiner Schülerin, an die sich doch schon scheu sein Herz hatte hängen wollen. Und erst, als Aerys spürte, dass Yukarin sich allmählich unter ihm entspannte und es sogar geniessen konnte, wurden seine Bewegungen schneller und kürzer, bis zumindest er Erlösung bekam.

Tiefer in der Nacht lag er noch immer bei Yukarin im Bett. Das Feuer im Kamin war inzwischen erloschen. Nur das silberne Mondlicht fiel bleich durchs Fenster und beschien den nackten Rücken des Bibliothekars. Yukarin lag bäuchlings neben ihm, unzugedeckt, den Kopf abgewandt, damit er an die gegenüberliegende Wand starren konnte. Sein langes Haar fiel ihm in losen Strähnen über den Rücken. Aerys selbst war noch angezogen. Er hatte sich auf die Seite gelegt und den Kopf mit der einen Hand aufgestützt. Mit den Fingerspitzen seiner freien Hand streichelte er über Yukarins Rücken. Sinnlich fuhr er die Windungen des tätowierten Lindwurmes nach, der sich um Yukarins Oberkörper und sein rechtes Bein bis hinunter zum Fussgelenk schlang. Der Drache hielt den Bibliothekar eng gefangen, so wie der Krieger sich selbst durch seine Moralvorstellungen streng gefangen hielt. Egal wie sehr er sich selbst damit verletzte.
So war es ganz passend gewesen, wie weh es Yukarin getan hatte, als Aerys ihm die Tätowierung gestochen hatte. Es hatte sich jedoch gelohnt. Er sah so wunderschön aus. Sachte streichelte er Yukarin das seidenweiche Haar aus dem Nacken, um ihn da zu küssen. Der Krieger verstand. Gehorsam spreizte er brav seine Beine, soweit es gerade ging. Steif, schweigend, ungelenk, aber nichst desto trotz sehr einladend. Ohne Umschweife schob Aerys sich über Yukarin, glitt zwischen seine Beine. Diesmal jedoch liess er seine Kleidung verschwinden und verwöhnte den Krieger unter sich nach allen Regeln der Kunst, bis Yukarin sich vor Lust die Lippen blutig biss und nicht vor Schmerzen. Bis er sich endlich freiliess und sich gestattete, in feuriger Erlösung zu baden.
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Lilian
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Aerys wehrte keuchend ab, dass Lilian ihn bloß nicht dort unten anfassen solle. Der Prinz wollte sofort zu Yukarin und schleppte sich entsprechend zur Türe, während er sich weiter auf Lilian stützte. Der Jüngling folgte überrumpelt, schlug Aerys vor, ob sie nicht morgen gemeinsam zum Bibliothekar gehen könnten, um es ihm zu erklären. Der Adelige schüttelte den Kopf und sprach davon, dass es Yukarin sehr verletzen würde, wenn er wüsste, sie hätten mit der Entschuldigung gewartet.
"Dann kann ich doch jetzt mitgehen...", bot Lilian zögerlich an. Aerys lehnte ab, denn Yukarin würde jetzt Lilians' Nähe nicht verkraften. Der Blutige würde Bücher über alles lieben und müsse den Schock erst verarbeiten. Das würde Zeit benötigen. Der Junge nickte artig. "Vielleicht kann ich es irgendwie abarbeiten. Es war nur eine Seite. Es war ein Versehen."
Lilian hatte schon zu spüren bekommen, dass Yukarin empfindlich und nachtragend war. Lilian war nur ungebeten in das Zimmer des Blutigen gerannt und dieser hatte mehrere Tage nicht mehr mit ihm geredet. Bücher waren kostbar, doch der Jugendliche hoffte natürlich, dass der Bibliothekar trotzdem nicht sehr wütend würde und nicht sehr lange. Aerys schien allerdings so panisch und besorgt um ihn, dass es leider nicht so wirkte, als würde sich Lilians Hoffnung erfüllen.
Aerys wies ihn an, ohne ihn zu Abend zu essen und noch etwas zu lernen. "Kann ich nicht doch mitkommen? Ihr habt Schmerzen", wandte der Junge an. Da bot der Adelige an, dass Lilian Marlin zu sich einladen könne. Lilian solle nicht auf Aerys warten. "Aber..." Der Jüngling kam nicht dazu noch etwas einzuwenden, der Adelige gab ihm ein Küsschen auf den Scheitel ehe er das Zimmer verließ.
Verwirrt ließ sich der Junge danach auf einen der Esszimmerstühle plumpsen. War das wirklich gerade alles passiert? Er hatte bestimmt das Herausreißen der Seite erwähnt...
Und wieso erlaubte Aerys ihm Besuch? Das war das erste Mal ein riesengroßes Geschenk gewesen und nun hatte der Adelige es einfach so ohne Nachdenken getan. Ob er die ganzen Regeln und Verbote ein bißchen lockerte? Lilian durfte sich durch den Unterricht auch freier in der Villa bewegen.. es war einfach so passiert und das ohne dass es Aerys selbst bemerkt hätte. Er wollte ihm ja nichts mehr schenken, doch irgendwie tat er es nun die ganze Zeit über. Und jetzt rannte er direkt zu Yukarin, um sich für Lilian einzusetzen. Nicht zum ersten Mal fragte sich der Junge, ob Aerys ihn nicht mehr als nur etwas lieb hatte. Ob Aerys ihn so richtig liebte...
Bevor Lilian darüber grübeln konnte, klopfte es plötzlich und Fergus stand an der Türe. Er wirkte ebenfalls besorgt. Ob Aerys ihm etwas gesagt hatte? Der Weißgekleidete blickte neugierig in Lilians Zimmer.
"Ae-- Prinz Verden hat erlaubt, dass ich Marlin nach oben einladen kann. Kannst du ihn fragen, ob er herkommen möchte? Ich weiß nicht für wie lange... vielleicht können wir gemeinsam abendessen." Lilian zupfte unschlüssig an seinem Rocksaum. Er hatte das Gefühl, er solle Fergus auch einladen, doch das hatte Aerys nicht erlaubt und momentan wollte Lilian wirklich nicht noch mehr anstellen. Außerdem plauderte Fergus gerne herum und Lilian wollte nicht, dass jeder in der Villa erfuhr, was mit dem Buch passiert war. Es war sooo peinlich.
Der ältere Krieger wollte die Nachricht gerne übermitteln, doch Lilian hielt ihn nochmal zurück. "Kannst du schauen, ob Aerys eine Heilerin braucht? Als er gegangen ist, ging es ihm nicht gut", bat er, wollte aber nicht sagen wo genau sich Aerys gestoßen hatte.

Nachdem Fergus gegangen war, beeilte Lilian sich das Zimmer etwas ordentlich zu machen. Er öffnete zwei Fenster zum Lüften, überprüfte, ob im Bad seine besudelten Höschen wirklich ausgewaschen und weggeräumt waren und es auch sonst keine verräterischen Spuren mehr davon gab, was Aerys mit ihm gemacht hatte. Nein, was sie beide zusammen gemacht hatten...
Lilian konnte nicht mehr so tun, als wären all die Berührungen etwas was der Adelige ihm antat. Es war schwer vor sich zuzugeben. Er sollte das nicht mögen. Es widersprach jeglicher Vernunft den Prinzen zu mögen. Er hatte die letzten Wochen nicht einmal mehr an Flucht gedacht. Lilian blickte an seinem Kleidchen herab. Was war nur aus ihm geworden?
Bevor er in diese Gedanken abdriften konnte, klopfte es erneut und dieses Mal war es Marlin. Lilian lächelte ihn trotz allem erfreut an. Es war schön nicht allein sein zu müssen.
"Marlin, danke, dass du so spät noch gekommen bist. Aerys hat plötzlich gesagt, ich dürfe dich einladen. Ich hoffe, ich habe dich nirgendwo weggerissen. Komm doch rein", plapperte er nervös und machte eine einladende Handbewegung.
Der blonde Krieger erklärte, dass er den Speisesaal fürs Abendessen gedeckt hätte, doch er würde gerne vorbeikommen, wenn Lilian seine Hilfe benötigte.
"Hilfe? Ich weiß nicht..." Er bräuchte bestimmt viel Hilfe, doch Lilian war sich nicht sicher, ob der andere Jugendliche helfen konnte. "Aerys hat plötzlich diese Erlaubnis gegeben bevor er zu Yukarin gegangen ist.. ich wollte sie nicht verstreichen lassen. Ich wollte dich aber nicht von der Arbeit abhalten. Nicht, dass Coranis ungehalten wird." Lilian hatte selbst gemerkt, dass Coranis den Haushalt mit strenger Hand führte und nicht viel Trödelei duldete.
"Ich kann auch alleine zu Abendessen. Ich sollte noch etwas lernen.." Er blickte zu dem gedeckten runden Tisch, der immer noch für zwei Personen gedeckt war, doch es wäre nicht das erste Mal, dass Lilian alleine aß. Auch nicht das erste Mal, dass zwar für zwei Personen gedeckt war, doch das zweite Gedeck unbenutzt blieb. Entweder weil Aerys vorher wütend herausgestürmt war oder weil er gar nicht erst gekommen war.
Wobei sie seit der Versöhnung stets gemeinsam zu Abend gegessen hatten.
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Marlin
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

Aufgeregt und scheu klopfte er bei Lilian an. Er stand ganz alleine vor ihrer Tür. Sie hatte nur ihn darum gebeten, sie besuchen zu kommen. Was sie wohl von ihm wollte? Zu gerne wollte er ihr behilflich sein. Bei was auch immer. Allerdings konnte er sich nicht so recht vorstellen, was das sein könnte, das ausgerechnet nur er ihr helfen konnte. Er war ja noch nicht einmal offiziell ein Kunstwerk. Vielleicht hatte sie ihn aber auch einfach nur sehen wollen, weil sie ihn mochte? Er mochte sie ja auch sehr gern. Gleich darauf, spürte Marlin, wie er knallrot wurden und seine Wangen zu brennen anfingen. Es war so vermessen von ihm, was er da gerade dachte.

Zum Glück kam er nicht mehr weiter mit denken, denn Lilian öffnete ihm die Tür. Marlin hatte schon befürchtet, dass er zu leise angeklopft hätte in seiner Nervosität. Doch nun stand Lilian lächelnd und einfach nur wunderhübsch vor ihm. Verliebt strahlte er sie an.
"Vielen Dank für deine Einladung, Lilian", lächelte er herzlich und trat scheu in Lilians hübsches Reich ein. "Ich war gerade dabei, mit den anderen den Speisesaal fürs Abendessen zu decken. Aber natürlich bin ich gerne vorbei gekommen, wo ich dachte, dass du meine Hilfe brauchst." Dass er zum Abendessen eingeladen wurde von Lilian war natürlich um Welten besser. Zumindest solange, wie er nicht darüber nachdachte, dass er sich gar nicht für ein gemeinsames Abendessen mit Lilian zurecht gemacht hatte. Nur sie zwei. Ganz allein.

"Nein, nein, das ist schon in Ordnung", beteuerte er hastig und wollte Lilian schnell davon ablenken, ihn wieder wegzuschicken. Und sich selber wollte er von seinen frechen, gefährlichen Gedanken ablenken. "Wenn... wenn der Meister wollte, dass ich hier bin, hat Coranis bestimmt nichts dagegen. Und ich... ich würde mich freuen, wenn ich mit dir zu Abend essen darf. Wenn du willst, und ich es kann, würde ich dir gerne beim Lernen helfen. also wenn du magst." Oh, hoffentlich liess sie ihn bleiben. "Was ist denn eigentlich mit dem Meister? Wollte er nicht mit dir zu Abend essen?"
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Marlin wandte schnell ein, dass es in Ordnung für ihn wäre hier oben zu bleiben. Wenn der Meister diese Einladung wolle, hätte auch Coranis nichts dagegen. Lilian nickte erleichtert und schloss die Türe, nachdem Marlin eingetreten war. Er wollte schließlich nicht, dass der andere Jugendliche wegen ihm Ärger bekam.
"Das ist schön. Ich glaube, Aerys hatte bereits das Abendessen für zwei bestellt." Lilian führte Marlin hinüber zum kleinen Esszimmertisch. Der blondgelockte Krieger bot auch an, dass er ihm beim Lernen helfen könne, wenn er könnte.
"Ja.. vielleicht. Ich weiß noch gar nicht was ich lernen sollte. Alles am besten." Er musste dringend etwas tun, um Yukarin zu besänftigen. Womöglich reichte Aerys' Erklärung alleine nicht aus. Ob er jetzt schon Yukarin von allem erzählt hatte? Es war Lilian vorhin so vorgekommen, als hätte er einen kurzen Aufruhr einer Signatur gespürt, aber es war sehr schwach gewesen. Der Jugendliche vermutete ohnehin, dass seine Gemächer mit diversen Schilden abgeschirmt waren. Nicht nur, um ihn vom Fliehen abzuhalten, sondern ihn auch von äußeren Dingen abzuschirmen, die sonst so in der Villa vor sich gingen. Meistens war es in den Gemächern so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können. So war Lilian sehr froh über die Gesellschaft.
"Du könntest mir helfen, ein paar Abfragekärtchen für Yukarins Unterricht aufzuschreiben. Aber ich weiß nicht wie lange du bleiben darfst. Vermutlich nicht zu lange.."
Lilian musste morgen ja auch wieder früh aufstehen wobei er nun ziemlichen Bammel vor dem ersten Unterricht hatte. Hoffentlich hatte sich der Bibliothekar bis dahin beruhigt.
Marlin wusste noch nichts von Lilians Ängsten und fragte ahnungslos, was mit dem Meister sei und wieso er nicht mit Lilian zu Abend essen wollte.
"Ich glaube, er wollte." Der zierliche Jüngling setzte sich, strich sich dabei den kurzen Rock glatt. "Bitte, nimm doch Platz", lud er Marlin ein. "Aerys ist zu Yukarin geeilt, weil..." Lilian nagte beschäftigt an seiner Unterlippe. "Marlin, ich hab was angestellt. Was richtig schlimmes", beichtete er schließlich nachdem er sich dazu durchgerungen hatte. Wobei er Marlin bestimmt nicht alles erzählen wollte. Allein wenn er daran dachte, wurde er rot.

"Ich habe eines meiner Lernbücher beschädigt. Es war ein Versehen, aber eine Seite ist ganz ausgerissen", erklärte er. Das war nicht gelogen. Er hatte bloß Details beiseite gelassen.
"Aerys war daraufhin so aufgebracht, dass er sofort zu Yukarin wollte, um es ihm zu erzählen. Aber zuerst hat Aerys mich bestraft. Er hat mich geschlagen", schob Lilian schnell hinterher, wobei die Reihenfolge eigentlich eine andere gewesen war. Es sollten ja alle wissen, dass Lilian auf jeden Fall schon ausgiebig für dieses Vergehen bestraft worden war und man ihn gewiss nicht noch weiter dafür bestrafen musste.
Und wenn nun doch noch eine kommen würde? Aerys hatte ihm ein bißchen den Hintern verhaut als ihm nicht klar gewesen war wie schlimm der Schaden am Buch gewesen war.
"Hoffentlich werd ich nicht noch weiter bestraft", teilte Lilian seine Sorgen mit. Vor ihnen erschienen Schälchen mit gemischten Salat. Lilian bemerkte erst jetzt, dass bei seinem Gedeck ein Glas Saft stand und bei Marlins ein Glas Weißwein. "Oh. Das sollte sicher für Aerys sein." Er nahm sich eilig den Wein und trank einen tiefen Schluck, um seine Nerven zu beruhigen.
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Marlin
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

Natürlich wollte er Lilian sehr gerne bei ihren Abfragekärtchen helfen. Ihn verwirrte nur, dass Lilian nicht wusste, was sie lernen sollte. Am besten alles, hatte sie gemeint. Für Marlin klang das nach einem riesigen, nicht zu bewältigenden Berg an Wissen, was Lilian lernen sollte. Das konnte sie doch unmöglich alles an einem Abend lernen. Marlin würde ihr natürlich gerne nach Kräften helfen. Doch Lilian hatte schon Recht. Irgendwann würde er wieder gehen müssen.
"Wohl nach dem Abendessen", überlegte er leide. Der Meister wollte bestimmt nicht, dass er über Nacht blieb. Immerhin war es schon eine grosse Sache, dass er überhaupt bei Lilian zu Abend essen durfte. Es war ganz plötzlich gekommen. Wie es schien war es sogar gar nicht so gedacht gewesen. Vielmehr wirkte es so, als hätte der Meister für Lilian und sich ein Abendessen geplant. Nur war der Meister jetzt gar nicht hier. Arglos und verwundert fragte Marlin nach, was los war.

Kaum hatte er seine Fragen zuende gestellt wurde Lilian ganz nervös und bat ihn, sich zu setzen. Artig kam Marlin der Bitte nach und setzte sich auf den ihm zugewiesenen Stuhl. Lilian setzte sich ihm gegenüber an den Tisch und wirkte ganz aufgewühlt. Am liebesten hätte Marlin sie tröstend in den Arm genommen. Stockend erklärte Lilian, dass Aerys zu Yukarin geeilt sei. Unwillkürlich fragte Marlin sich, ob dem Bibliothekar was schlimmes passiert war. Er meinte, dass er vorhin etwas von ihm gespürt hatte. Doch sicher war er sich nicht. Lilians Zimmer waren so komisch stumm und dumpf. Hier spürte man den Rest der Villa kaum.

Aber anscheinend war nicht nur bei Yukarin was schlimmes passiert, sondern auch Lilian gab zu, dass sie etwas angestellt hätte. Etwas richtig schlimmes. Marlin konnte das kaum glauben. Doch Lilians Wangen färbten sich ganz rot vor Scham über das was sie angestellt hatte. Irgend etwas musste also wirklich passiert sein. Da gestand Lilian ihm auch schon, dass sie eines ihrer Lehrbücher beschädigt hätte. Natürlich war es ein Versehen gewesen. Trotzdem war nun eine Seite ganz heraus gerissen.
Erschrocken sog Marlin die Luft ein und schlug sich die Hände vor den Mund. Entsetzt blickte er Lilian mit grossen Augen an. Das war wirklich ganz schrecklich schlimm. Kein Wunder, war der Meister sofort zu Yukarin geeilt. Allerdings erst nachdem er Lilian geschlagen hatte.

"Oh, Lilian, das tut mir so Leid", beteuerte er innig. Marlin wusste doch, wie sehr es Lilian zu schaffen machte, wenn der Meister sie schlug. Er konnte das verstehen. Marlin mochte es auch nicht. Noch nicht einmal, wenn der Meister nicht böse auf ihn war. Ertragen zu müssen, dass der Meister enttäuscht von ihm war, war noch ungleich schlimmer.
"Tut es fest weh?" fragte er mitfühlend. "Kann ich dir irgendwie helfen? Oh, gütige Dunkelheit. Yukarin wird ausser sich sein, wenn er davon erfährt. Er liebt Bücher über alles." Kein Wunder hatte Lilian Angst, dass sie noch mehr bestraft werden würde. Marlin konnte ihr nicht versichern, dass das bestimmt nicht passieren würde. Immerhin hatte sie ein Buch zerstört. In Yukarins Augen war das sicherlich ein unverzeihlicher Fehler.
"Der... der Meister hat dich ja schon bestraft", versuchte er Lilian trotzdem zu beruhigen, nur um gleich darauf mit grossen Augen zuzuschauen, wie Lilian einen grosszügigen Schluck aus dem Weinglas des Meisters trank. "Ausserdem war es ein Versehen, ein Unfall, oder? Du hast es nicht absichtlich gemacht. Selbst Yukarin wird einsehen müssen, dass es nicht deine Schuld war. Zumindest nicht nur. Der Meister wird es schon richten. Bestimmt." Aufmunternd lächelte er Lilian zu. Wobei er eigentlich selbst ganz ängstlich war vor lauter Mitfühlen mit Lilian.
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Marlin befürchtete, dass er nach dem Essen gehen müsste, doch Lilian fand, der kleine Besuch war immer noch besser als gar keiner. Der andere Krieger wollte natürlich wissen wie es zu der Einladung gekommen war und wieso Aerys nicht hier war. Lilian tat sein bestes es so zu erklären, dass möglichst nichts von dem beschämenden Vorspiel ans Tageslicht kam. Es wäre schlimm genug, wenn er dies Yukarin erzählen müsste. Der Jüngling wusste nicht, ob der Bibliothekar so verständnisvoll sein würde wie Aerys. Das letzte was Lilian gewollt hatte, war sich mit der Aktion in Schwierigkeiten zu bringen oder dabei etwas zu beschädigen...
Wenn Lilian nur an den strengen Blick des Blutigen dachte, wollte er jetzt schon im Boden verschwinden vor Scham. Auch Marlin war entsetzt über die zerrissene Buchseite und schlug sich die Hände vor den Mund. Würde jeder so reagieren? Wenn nun die gesamte Villa wütend auf ihn wurde wegen der einen Seite? Lilian tat es auch leid und er schätzte Bücher, doch er hatte nicht erwartet, dass es solch hohe Wellen schlagen würde.
Marlin fühlte mit ihm mit und fragte, ob die Schläge noch sehr weh tun würden und ob er helfen könne. Lilian schüttelte zu beiden dem Kopf. "Nein. Ich meine.. es geht", verbesserte er sich schnell. Eigentlich wollte er Marlin nicht anlügen, doch es sollte besser niemand erfahren wie seltsam Aerys ihn bestraft hatte. Es war eine sehr seltsame Bestrafung gewesen in die in etwas ganz anderem geendet war. Yukarin würde das vermutlich alles andere als genug finden.
"Es war sehr unangenehm", fügte Lilian hinzu. Marlin befürchtete, dass Yukarin außer sich sein würde wegen dem Buch. Lilian strich nervös über die Tischdecke. "Hoffentlich bestraft er mich nicht auch noch.."
Marlin konnte ihm da leider keine gegenteilige Versicherung geben. Bloß die Hoffnung, dass die erste Strafe reichen würde. Es wäre ja auch ein Unfall gewesen. Lilian nickte schnell. Insgeheim hatte er trotzdem ein schlechtes Gewissen, denn es war ein Unfall bei einer sehr dummen Sache gewesen für die er das Buch gewiss nie hätte benutzen dürfen. Er hatte sich doch nur wieder normal und wie ein Mann fühlen wollen...
Vielleicht ging das nicht mehr.

"Es war bestimmt nicht mit Absicht, aber ich hätte vorsichtiger sein können", räumte Lilian ein und trank von dem Wein. Unschlüssig piekste er ein Salatblatt auf. Er hatte mit Aerys essen wollen. Es war doch alles so schön und ruhig zwischen ihnen gewesen. "Wenigstens ist Aerys nicht wütend mit mir..." Oder würde er es noch werden, nachdem er bei Yukarin gewesen war?
"Weißt du, wie ich mich am besten bei Yukarin entschuldigen kann? Oder was er mag?", fragte Lilian. Er musste dringend etwas machen. Am Ende wollte Yukarin ihn nicht mehr unterrichten oder gar in die Bibliothek lassen. Der Junge seufzte und lehnte sich auf dem Stuhl zurück. "Ich glaub, ich kann mir abschreiben jemals wieder Bücher ausleihen zu dürfen." Nicht, dass er bereits viel Gelegenheit dazu gehabt hätte. Bisher hatte er nur Lehrbücher hier oben und die Bücher, die sich schon in dem kleinen Regal befunden hatten, die sich alle mit Etikette, Handarbeiten und anderen Mädchensachen befassten. Lilian fühlte sich davon immer noch nicht so recht angesprochen.
Aber nun hatte er sicherlich die Gelegenheit verspielt Romane auszuleihen. Oder gar diese Serie über die Jungs im Internat. Er hatte doch erfahren wollen wie zwei Männer sich mögen und zusammen kommen konnten. Vielleicht hätte es ihm bei Aerys geholfen und er hätte endlich eine Antwort darauf gehabt, was er außer ein Kunstwerk für den Adeligen sein konnte.
Lilian nagte frustriert an seiner Unterlippe. "Ich war so doof... ich hätte das nie machen sollen." Er leerte das Weinglas mit zwei weiteren tiefen Schlucken. Der Alkohol begann sofort zu prickeln und verschaffte ihm eine leichte Beruhigung.
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

Marlin erleichterte es zu hören, dass die Schläge, die Lilian erhalten hatte, sie nicht mehr schmerzten. Zumindest nicht mehr so, dass sie es nicht ertragen konnte. Lilian erklärte, dass die Strafe einfach sehr unangenehm gewesen sei. Marlin nickte mitfühlend. Ja, das konnte er sich denken. Schon nur der Gedanke, dass man etwas falsch gemacht und andere verletzt hatte, war sehr beschämend. Da war es fast leichter ein paar Schläge zu bekommen, anstatt sich damit auseinandersetzen zu müssen, dass man jemanden verletzt hatte. Trotzdem hoffte er natürlich für Lilian, dass sie nicht auch noch von Yukarin bestraft werden würde. Zu gerne hätte er ihr das innig versprochen. Allerdings wusste Marlin auch, wie wütend der strenge Bibliothekar werden konnte, wenn man Bücher nicht mit der nötigen Ehrfurcht behandelte.

"Das ist doch das wichtigste", lächelte Marlin zuversichtlich, als Lilian erleichtert meinte, dass der Meister glücklicherweise nicht wütend mit ihr wäre. Wenn der Meister hinter ihr stand, würde bestimmt alles wieder gut werden. Vorsichtig nahm Marlin ebenfalls die Salatgabel in die Hand, nachdem er gesehen hatte, dass Lilian mit dem Essen anfing. Er kam allerdings nicht weit, da Lilian ihm eine schwierig Frage stellte.
"Yukarin? Nun... er mag Bücher", antwortete Marlin hilflos. War ihm doch bewusst, dass seine Antwort Lilian kaum weiter half. "Ich weiss nicht, Lilian", gestand er unglücklich, dass er nicht wusste, wie Lilian sich bei Yukarin am Besten entschuldigen konnte. "Ich... ich kenne ihn gar nicht so richtig. Er ist immer so streng und unheimlich. Gute Manieren, richtiges Verhalten nach dem Protokoll, das ist ihm auch sehr wichtig. Man muss sich immer ganz korrekt verhalten bei ihm. Dann wird man auch nicht bestraft. Also ich mach das immer so. Allerdings... Fergus ist immer ganz frech", kam es ihm in den Sinn. "Trotzdem mag Yukarin Fergus. Denk ich zumindest. Hmmm, allerdings wird Fergus auch oft von ihm bestraft. Ach, Lilian, ich weiss nicht, was du machen kannst. Ganz lieb sein? Aber das bist du ja schon immer."

Trostlos lies er den Kopf hängen. Lilian hatte ganz recht. Wahrscheinlich durfte Lilian sich nie wieder ein Buch ausleihen. Wenn sie überhaupt noch in die Bibliothek durfte. Vielleicht verlegte Yukarin den Unterricht sicherheitshalber in einen anderen Raum, damit Lilian den anderen Büchern nicht aus Versehen noch schaden konnte. Lilian klagte, dass sie so doof gewesen sei. Sie hätte das niemals tun sollen. Irritiert blickte Marlin fragend auf.
"Nicht tun sollen?" fragte er verwundert. "Was hast du denn getan? Ich dachte, es sei ein Versehen gewesen."
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Der andere Jugendliche tat sein bestes ihn aufzumuntern und meinte lächelnd, dass es das wichtigste wäre, dass Aerys nicht wütend mit ihm war. Lilian nickte nachdenklich und nicht vollständig überzeugt. Er hatte Angst vor Morgen und wie die Begegnung mit Yukarin würde. Hoffentlich hatte Aerys den Bibliothekar etwas besänftigen können.
Als Marlin auch mit dem Essen begann, fiel Lilian erst auf, dass er selbst einfach damit begonnen hatte. "Oh.. guten Appetit", steuerte er rasch bei. Seine Gedanken waren definitiv woanders. So wollte er gleich von dem blonden Krieger wissen, wie man sich am besten bei Yukarin entschuldigte. Marlin wusste das leider auch nicht so genau. Er würde Yukarin nicht gut kennen. Dieser wäre immer so streng und unheimlich. Lilian nickte zaghaft. Er hatte den Bibliothekar aber auch als versteckt fürsorglich und als sehr verständnisvollen Lehrer kennengelernt. Oder hatte er sich getäuscht? Lilian hatte nur die wenigen Tage mit dem Blutigen als Anhaltspunkt.
Marlin zählte auf, dass ein gutes Verhalten sehr wichtig wäre, damit man bei Yukarin nicht bestraft werden würde. "Es ist ihm sehr wichtig, dass ich immer richtig hinter dem Schreibtisch sitze und meine Notizen müssen alle nach einem bestimmten Schema aufgebaut sein." Letzteres fand Lilian alles andere als schlimm. Mit genauen Anweisungen zum Schriftbild war er vertraut und die Art der Notizen erleichterte ihm das Nachstudieren immens. Lilian nutzte sein Lineal gerne, um zusätzliche akkurate Rahmen um wichtige Aussagen zu ziehen. Aber das würde wahrscheinlich nicht reichen, um Yukarins jetzigen Zorn zu mildern.
Marlin merkte dann jedoch an, dass Fergus oft sehr frech bei dem Bibliothekar wäre und trotzdem würde er von Yukarin gemocht. Nur würde Fergus dadurch auch öfter von dem Blutigen bestraft.
"Ich glaube, Fergus will das irgendwie. Ich kann mir nicht vorstellen wieso", warf Lilian ein. Er hatte zwar nicht alles verstanden, doch halbwegs mitbekommen, dass Fergus den Bibliothekar manchmal absichtlich neckte und provozierte und sich scheinbar auf diese Strafen freute. Ob das so Strafen waren, die dann auch in Küssen und Streicheln entdeten? Oder vermutlich gar mehr.
Lilian versuchte nicht daran zu denken.
Marlin hatte dann leider keinen anderen Rat außer lieb zu sein, wobei Lilian das ja ohnehin immer wäre. Der angesprochene Jüngling schüttelte den Kopf. Er war bestimmt nicht immer lieb. Dass das Buch nun kaputt war, war allein seine Schuld. Versehen hin oder her. Als ihm darüber etwas herausrutschte, fragte Marlin gleich verwundert nach.

"Schon...", räumte Lilian ein und nahm einen Bissen vom Salat. "Aber wenn ich nicht angefangen hätte mir einige Dinge im Buch genauer ehm.. anzugucken, wäre das nie passiert." Er zögerte was er Marlin alles davon erzählen sollte. Es war soo peinlich. Aber vielleicht hatte Marlin ähnliche Erfahrungen gemacht. Er war nicht viel älter als Lilian.
"Es war ein Anatomiebuch und darin waren so... naja... Bilder von nackten Frauen. Anatomische Bilder", versicherte er schnell. Röte kroch blitzschnell in seine Wangen als er daran dachte. "Ich wollt mich nur wieder wie ein normaler Junge fühlen. Manchmal fühl ich mich hier nicht so..." Er zupfte an seinem Kleid. "Deswegen hab ich mir die Bilder angeschaut. Intensiv angeschaut. Und dabei ist eine Seite kaputt gegangen. Das war aber wirklich ein Versehen. Ich wollte es reparieren, doch dadurch ist es noch schlimmer geworden." Er blickte Marlin zerknirscht an.
"Bitte sag den anderen nichts davon. Es ist so peinlich." Lilian widmete sich lieber wieder schnell dem Essen. Ob er es so auch Yukarin erzählen konnte oder würde der Details wissen wollen wie genau die Seite beschädigt worden war? Hoffentlich nicht.
"Ach, ich mag morgen gar nicht zum Unterricht gehen. Das wird sicher furchtbar", seufzte er. "Morgen hab ich auch das erste Mal Unterricht bei Aerys, aber vielleicht habe ich auch Nachsitzen wegen dem Buch." Dann fiel ihm noch eine andere Möglichkeit ein, die ihm fast erschreckender vorkam. "Oder gar keinen Unterricht. Vielleicht sperrt er mich wieder ins Zimmer ein..." Lilian durchlief ein kleiner Schauer. Er wollte nicht wieder eingesperrt werden und niemanden sehen.
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

Herzlich wünschte er Lilian ebenfalls einen guten Appetit. Zum essen kamen sie jedoch nicht wirklich. Dazu war Lilian zu aufgewühlt, weil sie eine Strafe fürchtete. Und Marlin war aus lauter Mitgefühl mit ihr mit aufgeregt. Hastig überlegte er, was Lilian tun konnte, um Yukarin zu besänftigen. Doch ihm wollte beim Besten Willen nichts sinnvolles einfallen. Dazu kannte er den Bibliothekar nicht gut genug. Schliesslich gab Marlin sich grosse Mühe, den Blutigen aus dem Weg zu gehen und er bewunderte Lilian dafür, dass sie gleich zwei rotgewandete Lehrer hatte und sich deswegen nicht ängstlich in ihrem Zimmer verkroch.

"Gewisse Bestrafungen können auch ganz schön sein", musste Marlin dann aber doch ganz verlegen zugeben, als Lilian Fergus komisch fand, weil er gerne von Yukarin bestraft wurde. Seine Wangen glühten dabei. Schon nur, weil er insgeheim wusste, dass er selber gewisse Strafen beim Meister auch schon sehr genossen hatte. Aber das war viel zu peinlich, als dass er das hätte zugeben wollen. Ausserdem hatte er Angst, dass er dann noch viel öfters bestraft werden würde. Auch von den Blutigen. Die das dann vielleicht nicht so machten wie der Meister, so dass Marlin dann doch Schmerzen leiden musste. Das wollte er nicht. Er mochte keine Aggressivität. Absolut nicht. Trotzdem wollte er Fergus in Schutz nehmen. Er war so ein lieber Krieger. Lilian sollte nicht schlecht von ihm denken.

Marlin schien allerdings irgend etwas verpasst zu haben, denn Lilian war offensichtlich davon überzeugt, dass es ihr Fehler war, dass das Buch kaputt war. Marlin versuchte sie zu trösten und ihr zu versichern, dass jedem mal ein Unfall passieren konnte. Da wurde Lilian ganz zögerlich und meinte, dass es nicht passiert wäre, wenn sie sich nicht einige Dinge im Buch genauer hätte anschauen wollen.
"Aber, dafür ist ein Lehrbuch doch da", lächelte Marlin warmherzig. Das musste man sich doch genau anschauen. Stockend und hektisch zugleich erklärte Lilian ihm, was für ein Buch es denn genau gewesen war und was sie sich darin so genau angesehen hatte. Marlin verstand einen Moment lang nicht. Bis er sah, wie Lilians Wangen sich ganz rot färbte. Augenblicklich war ihm ganz heiss zumute und er war sich sicher, das sein Gesicht genau so glühte wie Lilians.

"Bestimmt nicht", wisperte Marlin heiser und schüttelte heftig seinen Kopf. Er würde niemandem ausser dem Meister davon erzählen und das auch nur, wenn der Meister nachfragen würde. Oh, wenn er sich nur vorstellte, wie Lilian die Bilder angeschaut hatte. Ganz genau und intensiv angeschaut hatte. Wie sie sich vielleicht unter ihrem kurzen Röckchen angefasst hatte. Nein, er durfte nicht daran denken. Atemlos biss er sich auf die Lippen und rutschte kurz unruhig auf dem Stuhl hin und her, um eine bequemere Position zu finden, nun, wo seine Männlichkeit sich fordernd regen wollte.
"Der Meister hat dich doch schon bestraft, Lilian", versuchte er sie trotz seiner Erregung zu beruhigen. "Da kommt sicher nicht noch eine zweite Strafe. Er wird dich bestimmt nicht einsperren. Und selbst wenn Yukarin dich nicht mehr unterrichten will, hast du ja noch eine Menge anderer Lehrer." Sogar Marlin durfte ihm etwas beibringen. Das fand er toll.
"Lässt... hmmm, kümmert sich der Meister denn so wenig um dich?" wagte er scheu zu fragen. "Ich meine... weil dieser.... dieses Versehen passiert ist. Verwöhnt er dich nicht? Dass du... dass du selber musstest? Du darfst nicht zu wem anderen, wenn... wenn du Sehnsucht hast, oder? Ich meine... also ich... ich kann Terim oder einen der anderen fragen, wenn mein Körper hitzig ist. Ich dachte... hmm... also der Meister kümmert sich bei dir persönlich darum. Er ist doch so oft bei dir. Reicht das trotzdem nicht? Also weil du selber... du weisst schon." Lilian hatte recht. Es war so peinlich. Aber das war doch schlimm, wenn sie am verhungern war und der Meister ihr keine Befriedigung verschaffte. Dann war man ganz wuschig und durcheinander und konnte sich auf nichts konzentrieren, bis man endlich erlöst wurde.
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Als Marlin bemerkte, dass gewisse Bestrafungen auch schön sein könnten, blickte Lilian lieber auf seinen Teller als etwas dazu zu sagen. Er hatte sowieso das Gefühl, dass seine Wangen verräterisch rot waren. Er musste dauernd daran denken, was Aerys heute nachmittag mit ihm gemacht hatte und wie seltsam diese Bestrafung gewesen war. Aber sicherlich war es nicht schön gewesen, geschlagen zu werden. Lilian hatte befürchtet, es würde noch schlimmer. Echt.
Die Bestrafung war irgendwie nicht so richtig echt gewesen oder? Jedenfalls war Aerys nicht wütend auf ihn gewesen und hatte es nur getan, um ihn vor einer möglichen Strafe Yukarins zu bewahren. Und wenn das nun doch nicht geklappt hatte? Die Seite rauszureißen war anscheinend schlimmer gewesen als er angenommen hatte. Wenn Lilian doch bloß nicht diese dumme Entscheidung getroffen hätte mit dem Buch ins Bad zu gehen...
Der Jüngling beichtete Marlin warum genau es seine Schuld war, dass das Buch beschädigt worden war, obwohl es gleichzeitig nicht mit Absicht geschehen war. Lilian brachte es nicht über sich die Sache beim Namen zu nennen, doch zum Glück verstand der andere Jugendliche auch ohne es genau auszusprechen. Sobald Lilian erwähnte, dass er die Bilder nackter Frauen intensiv angeschaut hatte, wurde Marlin sichtbar rot und rutschte auf seinem Stuhl hin und her.
"Danke..", murmelte Lilian verlegen, nachdem Marlin versprochen hatte es nicht herum zu erzählen. Dieser glaubte nicht, dass Lilian eine zweite Strafe bekäme und sicherlich würde er auch nicht eingesperrt. "Ich hoffe, du hast recht..", sagte Lilian besorgt. Er war heilfroh, dass Marlin sich nicht über ihn lustig machte und auch keine Details wissen wollte so wie es Aerys getan hatte. Jedenfalls hatte Lilian dies geglaubt, doch nach einem kurzen Moment stellte der blonde Weißgewandte allerlei prekäre fragen. Leise erkundigte er sich, ob sich der Meister so wenig um Lilian kümmerte, dass dieser bei sich selber etwas hatte tun müssen.
Die Augen des Jünglings weiteten sich erschrocken. "W-was? Nein! Ich meine... ich...", stammelte er. Marlin wollte wissen, ob der Meister ihn nicht verwöhnen würde. Er selbst könne einen der anderen fragen, wenn sein Körper hitzig sei. Andere fragen? Hieß das, Terim streichelte Marlin da unten? Lilian wollte das alles gar nicht wissen. Er hatte gedacht Marlin und Terim wären Freunde und nicht dass sie so etwas miteinander machten.
"Terim und du...? Zu wem anderen? Nein, ich will nicht meine... S-Sehnsucht bei jemanden stillen", wehrte Lilian verlegen ab. Aerys glaubte auch immer, Lilian wolle ein paar der anderen Männer "ausprobieren" oder wie man das nannte. Doch das wollte Lilian wirklich nicht. Er stand nicht auf Männer. Seit der Versteigerung machten sie ihm eher Angst.
"Das mit Aerys ist anders..."

Lilian spielte nervös mit seinen Fingern, weil Marlin wirklich intime Fragen hatte. Ob sich der Meister nicht persönlich um ihn kümmern würde und ob Lilian das nicht reichte.
"D-doch! Das reicht!", stieß Lilian hell aus. "Also nicht dass wir.. ich meine... er kümmert sich schon um mich", verhaspelte er sich und fühlte seine Wangen ganz hitzig. "Er kümmert sich mehr um mich als ich manchmal will." Lilian hielt sich die Handflächen gegen die Wangen. "Das ist peinlich", gab er nuschelnd zu.
"Ich will nichts von Männern. Deswegen habe ich extra die Frauenbilder angeschaut. Um mich daran zu erinnern wie ich gefühlt habe bevor ich hierher gekommen bin", erzählte Lilian weiter. Es war bestimmt nicht, weil Lilian zu wenig verwöhnt wurde. Oder dass dort jemand nachhelfen musste. Das sollte bloß niemand denken.
"Aber es ist alles so verwirrend geworden seit ich hier lebe. Dass mir manches gefällt was Aerys und ich machen... obwohl er mir beim ersten Mal so weh getan hat und es so schrecklich war. Ich wollte das nicht und jetzt.. will ich? Das sollte nicht sein. Ich bin schwach geworden." Lilian seufzte. "Und irgendetwas stimmt mit meinem Körper nicht. Er verändert sich und ich wollte nur, dass es wie früher ist als ich noch frei war, aber jetzt ist alles so schrecklich schief gegangen..."
Er zwirbelte betrübt an einem seiner Zöpfchen.
"Warst du auch so verwirrt, als du hierher gekommen bist?", fragte Lilian.
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

"Manchmal", gab Marlin verlegen zu und auch etwas verschreckt. Seine schüchterne, anteilnahmvolle Frage hatte Lilian in helle Aufregung versetzt. Das hatte er nicht gewollt. So getraute er sich auch nicht so recht zu gestehen, dass Terim und er schon intim miteinander gewesen waren. Lilian schien das als etwas ganz schlimmes anzusehen und Marlin wollte nicht, dass sie ihn deswegen nicht gern hatte. Mit grossen Augen versuchte er ihr zuzuhören. Aufgeregt beteuerte sie, dass sie nicht bei jemand anderem ihre Sehnsucht stillen würde. Nur das mit dem Meister wäre anders. Ausserdem würde es vollkommen reichen. Irgend etwas machten die zwei nicht, doch der Meister würde sich schon um sie kümmern.

Marlin nickte erleichtert. Das wäre ja sonst grausam, wenn sie ihre Lust immer ganz alleine würde stillen müssen. Und so einsam. Marlin wurde schon ganz traurig bei dem Gedanken daran, wie einsam das wäre. Doch glücklicherweise kümmerte sich der Meister gut um Lilian. Manchmal mehr, als Lilian wolle. Fragend legte Marlin den Kopf schief, da er nicht wusste, was das zu bedeuten hatte. Doch da Lilian sich verlegen die Wangen hielt und nuschelte, dass es peinlich sei, bohrte er nicht weiter nach.
Lilian stellte auch gleich klar, dass sie nichts von Männern wollte. Marlin nickte verstehend, nagte dabei aber etwas betrübt an seiner Unterlippe. Das war schade, dass Lilian kein Interesse an ihnen hatte. An ihm. Dabei hätte er doch so gerne. Irgendwann. Er wusste, er könnte es richtig schön für sie machen. Auch wenn er noch kein fertiges Kunstwerk war. Für Lilian würde er es sein können.
Während er noch so nachdachte, ob Lilians Vorliebe sich doch noch ändern könnte, auch wenn sie sich jetzt extra Frauenbilder heraus gesucht hatte, erzählte sie ihm weiter, dass alles so verwirrend hier sei. Dass es ihm manchmal gefiel, was der Meister mit ihm machte. Obwohl es beim ersten Mal so weh getan hätte. Lilian fand, dass sie schwach geworden sei und etwas mit ihrem Körper nicht stimmen würde. Dass er sich veränderte und Lilian hatte das rückgängig machen wollen. Deswegen die Frauen in dem Anatomiebuch. Wie das ganze Zusammenhing begriff Marlin nicht wirklich, doch er wollte Lilian gerne trösten.

"Es tut mir so leid, dass dein erstes Mal so geschmerzt hat und so schlimm für dich war, Lilian", beteuerte er nicht zum ersten Mal innig. Seine Augen brannten bei dem Gedanken daran, wie heftig Lilian deswegen noch immer leiden musste. "Das war ganz bestimmt nicht die Absicht des Meisters. Er hat dich doch so gern." Aufmunternd versuchte er sie anzulächeln. Es war schade, dass sie gerade nicht gemeinsam auf dem Sofa sassen. Sonst hätte er sie tröstend umarmen können.
"Als ich hier ankam...? Hmm, das ist schon so lange her", überlegte er hilfsbereit. "Mehr wie ein Traum, als wie eine Erinnerung. Ich... ich weiss noch, dass ich ganz furchtbare Angst hatte und dass ich ganz heftig traurig war. Weil... weil meine Mutter mich einfach verkauft hat. Ich... ich meine, ich wusste, dass sie mich nicht mochte und dass sie sich für mich geschämt hat. Das hat sie mir oft genug gesagt. Meistens bevor sie mich windelweich geprügelt hat. Dabei habe ich mir immer so viel Mühe gegeben, ihr gut zu dienen. Ich habe sie trotzdem geliebt. Aber an meinem Aussehen konnte ich nichts ändern. Das hat mir die Dunkelheit gegeben und es hat eine Weile gebraucht, bis ich erkannt habe, dass sie mich damit reich beschenkt hat. Zu Anfang hatte ich hier jedenfalls furchtbare Angst, dass die anderen mich auch für mein Aussehen auslachen und mich hänseln, so wie es die Leute in meinem Quartier gemacht haben. Ich hatte Angst, dass sie mich auch nicht haben wollten. Wo doch der Meister so wundervoll und lieb zu mir war. Noch nie in meinem Leben war jemand so gut zu mir. Auf keinen Fall wollte ich das wieder verlieren. Enttäuschung über mich in seinem Gesicht zu sehen, das wäre das schlimmste überhaupt. Ich wüsste nicht, wie ich das ertragen sollte. Aber er war immer geduldig mit mir. Auch wenn ich mich oft tolpatschig anstelle. Und auch die anderen sind wundervoll zu mir. Also die Blutigen, sind halt die Blutigen und noch immer wahnsinnig furchteinflössend und gruselig. Aber ich würde mich lieber an Alaziers Bett ketten lassen, als von hier weg zu müssen. Das ist mein Zuhause." Zumindest bis seine Ausbildung abgeschlossen war. Doch daran wollte Marlin jetzt nicht denken. Bis dahin verging bestimmt noch viel Zeit und wenn es dann soweit war, würde er seine Lady so lieben, dass es ihm nichts ausmachte, von Zuhause fortzugehen.
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Marlin hatte nur kurz bemerkt, dass Terim ihm manchmal half. Was sollte das überhaupt heißen? Manchmal? Und wie genau? Doch Lilian wollte lieber nicht nachfragen. Das Thema war ihm unangenehm. Es ließ ihn überlegen, ob in der Villa etwa jeder mit jedem... zuvor hatte Lilian gedacht, dass die Blutigen sich an den Weißgekleideten vergriffen. Dann hatte er herausgefunden, dass manche Weißgekleidete dies sogar mochten und nun sollten auch Weißgekleidete mit Weißgekleideten schlafen? Oh, er durfte sich das gar nicht vorstellen.
Für ihn selbst kam das nicht in Frage. Das mit Aerys war seltsam und beängstigend genug und er mochte es nur, weil... ja, warum eigentlich? Weil er Aerys mittlerweile auch lieb hatte? Lag es daran?
Marlin fühlte noch einmal mit, dass Lilians erste Mal so geschmerzt hatte. Es wäre sicherlich nicht die Absicht des Meisters gewesen, wo er ihn so gern hätte.
"Das hat er mir auch gesagt", erwiderte der Jüngling, "Aber dadurch möchte ich nicht... mehr mit ihm machen. Ich hab Angst, es wird wieder so furchtbar. Dass er wieder so wird wie beim ersten Mal und dass ihm egal ist was mit mir ist..." Dahin wollte Lilian keinesfalls zurück. Aerys hatte jetzt viel mehr Geduld mit ihm, nahm Rücksicht auf ihn, bereitete ihm... Lust. Aber wenn sie wieder solchen Sex hatten wie bei der Zeremonie, war das vielleicht alles wieder weg und der Adelige würde wieder gemein.
"Ich möchte nicht mehr als das was wir jetzt machen...", gestand Lilian unglücklich. Er fühlte sich nicht bereit. Aber er wusste, dass Aerys darauf wartete und er würde nicht ewig geduldig sein. Und irgendwie wollte Lilian mittlerweile auch, dass es Aerys gefiel. Dass sie beide damit zufrieden waren. Aber wie? Er hatte so viele Fragen.
Ratlos fragte er Marlin, ob es ihm zu Beginn auch so ergangen war und er da auch mit Verwirrung zu kämpfen. Seltsamerweise hatte der blonde Krieger Schwierigkeiten sich genau daran zu erinnern. Es wäre mehr wie ein Traum.
"Du weißt es nicht mehr?", fragte Lilian verblüfft. Er würde doch nie vergessen können was ihm angetan worden war.

Der Jugendliche erzählte, dass er Angst gehabt hätte und sehr traurig gewesen wäre. Lilian legte die Gabel beiseite und blickte Marlin mitfühlend an. "Das klingt nicht schön..." Ob Marlin auch gequält worden war? Er hatte solche Angst vor den Blutigen. Doch dann erzählte er, dass seine Mutter ihn verkauft hätte, weil sie sich für ihn geschämt hätte. Lilian war ganz verständnislos. "Deine eigene Mutter? Aber... das ist doch deine Mutter. Wie kann die einen verkaufen?" Das kam ihm undenkbar vor. Ob seine eigene Mama um ihn trauerte? Wie musste es ihr jetzt gehen und Lilian hatte immer noch keinen Fluchtversuch unternommen. Es kam ihm so vor, als würde er damit seine Familie verraten. Doch er wusste auch, dass er sich in Lebensgefahr brachte, wenn er floh. Allein der Gedanke, Lilian könne ihn verlassen wollen, hatte Aerys in eine entsetzliche Wut getrieben.
"Deine Mutter klingt sehr schlimm..", sagte Lilian leise. Marlin fuhr fort, dass er befürchtet hätte man würde ihn wegen seines Aussehens hänseln und auslachen so wie es ihm zuvor öfters passiert war. "Wieso? Was ist mit deinem Aussehen? Weil du nicht wie ein Hayllier aussiehst?", fragte der Jüngling. "Du siehst doch gut aus", versuchte er Marlin aufzumuntern. Dieser schwärmte davon wie lieb der Meister zu ihm gewesen wäre. Er wäre der erste, der ihn gut behandelt hätte und das wolle er nie mehr verlieren.
"Das ist schön, dass er nett zu dir ist." Leider waren die Blutigen anscheinend weiterhin furchteinflößend und gemein zu Marlin. Ob Lilian deswegen etwas zu Aerys sagen konnte, damit er ihn nicht den Blutigen aussetzte?
Seltsamerweise wollte Marlin lieber in Alaziers Bett sein als von hier weg zu müssen. Es wäre sein Zuhause.
"Bei Alazier? Oh, hoffentlich nicht." Der zarte Junge schüttelte sich. "Aber wenn es dir hier gefällt, hoffe ich, du musst auch nicht weg", sagte Lilian. "Ich weiß nicht, ob es mir gefällt. Manchmal. Aerys kann wirklich lieb sein", gestand er mit roten Wangen ehe er sich wieder dem Salat widmete und ein Tomatenstück aß. "Aber es ist auch seltsam mit ihm. Es ist so vieles gleichzeitig." Er fürchtete, Marlin verstand ihn nicht so richtig und Lilian konnte es auch nicht in Worte fassen.
"Marlin? Ich hab mich gefragt... wenn also... wenn Aerys und ich uns so.. also wenn er mich s-streichelt, was könnte ich da machen, dass... ehm... es ihm auch gefällt? Also so richtig...", nuschelte er verlegen.
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Marlin
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

"Der Meister wird sicher nicht mehr machen, als es dir gefällt", gab sich Marlin alle Mühe Lilian zu beruhigen, die richtig Angst vor Sex zu haben schien. Der blonde Krieger war sich nicht so sicher gewesen, ob die zwei inzwischen nicht doch Sex miteinander gehabt hatten. Doch so wie Lilian klang, war es übers Streicheln und Küssen nie heraus gegangen.
"Es muss nicht wieder weh tun, Lilian", versicherte er ihm lieb. "Besonders wenn man sich ganz viel Zeit lässt, sich ganz viel streichelt und vorbereitet. Dann ist es wunderschön. Also es kann natürlich auch heiss sein, wenn man stürmisch drauf los macht. Aber... äh... ich meine der Meister, wird sich ganz bestimmt ganz besonders um dich bemühen." Auch wenn die Zeremonie nicht schön für sie verlaufen war.

Um Lilian weiter zu trösten und ihr zu helfen, erzählte Marlin ihr bereitwillig, wie es für ihn gewesen war, als er hier her in die Villa gekommen war. Vielleicht half es ihr, wenn sie wusste, dass er auch Angst gehabt hatte. Auch wenn er sich nicht mehr wirklich daran erinnerte. Marlin fand das gar nicht so seltsam. Schlieslich waren das keine erinnerungswerten Erinnerungen.
"Weil ich goldene Augen und goldene Haare habe und dann auch noch ein gelbes Geburtsjuwel bekommen habe", erklärte er, warum seine Mutter ihn nicht gewollt hatte. "Zuviel Gold. Zuviel gelb. Das sieht komisch aus. Ihr zumindest hat es nicht gefallen." Marlin zuckte mit den Schultern, lächelte dann aber verliebt und geschmeichelt, weil Lilian fand, dass er gut aussah.
"Ja, der Meister ist wunderbar", nickte Marlin begeistert. "Er hat mir sehr geholfen. So hatte ich nur am Anfang etwas Angst. Soweit ich weiss, war es bei Terim viel, viel schlimmer. Er hat richtig lange grosse Angst hier gehabt. So sehr, dass er sich noch nicht einmal getraut hat zu sagen, dass er Angst hat. Deswegen hat es richtig lange gedauert, bis er nicht mehr Angst davor hatte, dass der Meister ihn töten würde. Das muss sich wirklich schlimm für Terim angefühlt haben. Zum Glück ist jetzt alles wieder gut." Sie alle waren hier in Sicherheit und konnten glücklich sein. Trotz der Blutigen. Oder auch wegen ihnen. Sie trugen ja eigentlich auch ihren Teil zur Gemeinschaft bei. So gab Marlin sogar zu, dass er lieber bei Alazier wäre, als von hier weg zu müssen.
"Erst wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin", lächelte Marlin zuversichtlich. Vorher würde er sicher nicht von hier weg müssen.

Lilian hingegen wusste nicht so recht, ob es ihr hier gefiel. Noch immer nicht. Das war schade. Marlin wollte es Lilian doch gerne schön hier machen, damit sie hier glücklich sein konnte. Manchmal gefiel es ihr auch hier, gab sie zu. Denn der Meister konnte wirklich lieb zu ihr sein, meinte sie. Doch anscheinend wäre es auch seltsam mit ihm. Es wäre so vieles gleichzeitig. Das klang ganz schön kompliziert, was Lilian da zu fühlen schien. Marlin war sich nicht so sicher, ob er Lilian richtig verstand. Ihm kam es so vor, als wäre sie sehr verwirrt. Wenigstens das konnte Marlin ihr gut nachempfinden.
"Hmmm, meinst du, es gefällt ihm nicht, wenn er dich streichelt?" fragte er nervös und neugierig gleichermassen. Dass Lilian so verlegen nuschelte, machte auch Marlin ganz aufgeregt. "Bestimmt gefällt es dem Meister", beantwortete er flüsternd seine eigene Frage. "Du... du kannst ihn doch auch streicheln. So wie er dich. Also, kommt halt darauf an, wie er dich streichelt. Was macht der Meister denn? Oh, das sollte ich besser nicht fragen, oder?" Der Salat, von der er noch nichts gekostet hatte, war längst vergessen. "Hast du den Meister denn gefragt, was er gerne möchte? Was ihm gefällt?"
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Lilian
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Der andere Jugendliche bemerkte, dass der Sex nicht wieder weh tun müsse. Der Meister würde sich ganz viel Zeit lassen und dann würde es wunderschön. Wobei es auch heiß wäre, wenn man stürmisch sei. Lilian rieb sich unsicher über den Arm.
"Ich weiß nicht... wie kann ich sicher sein, dass er nicht mehr will, wenn ich erstmal eingewilligt habe? Wenn er sich dann nicht beherrscht?" Er war überhaupt nicht davon überzeugt, dass ein zweites Mal besser würde. Oder dass er es wollte. Lilian befürchtete nicht nur, dass der Sex schmerzhaft und schrecklich würde, sondern auch dass sich die Beziehung mit Aerys wieder verschlechtern würde. Dann hatte er bekommen was er wollte und womöglich würde er nicht mehr so geduldig und rücksichtsvoll sein. Lilian hatte sich zu den Zungenküssen verführen lassen, aber seitdem wollte Aerys immer mehr davon und manchmal auch dann, wenn Lilian gar nicht vorbereitet war.
Marlin erzählte ihm weiter über seine Anfangszeit und wie wunderbar der Meister da gewesen wäre. Dadurch hätte sich Marlins Angst schnell gelegt. Allerdings wäre es bei Terim weit schlimmer gewesen. Er hätte lange Angst gehabt und niemanden davon erzählt.
"Deswegen hat es richtig lange gedauert, bis er nicht mehr Angst davor hatte, dass der Meister ihn töten würde", sagte Lilian.
"Oh, damit hat Aerys mir auch damals gedroht. Dass er mich bei diesem Blumenhügel vergraben würde...", wisperte der Junge furchtsam. Er dachte auch heute noch öfter an diese Drohung. "Aber das meint er sicher nicht mehr so. Er wird Terim bestimmt auch nicht töten." Oder? Lilian konnte sich nicht mehr vorstellen, dass Aerys seinen Kunstwerken ernsthaft etwas antun würde. Es sei denn, er wurde richtig richtig wütend und vergaß sich dabei... oder er opferte einen seiner Sklaven für einen spannenden Neuerwerb. Lilian schluckte. Nein, nicht daran denken. Aerys war jetzt anders und das würde nicht mehr passieren.

Marlin glaubte auch, dass bei Terim alles wieder gut sei. So wagte Lilian eine peinliche Frage zu stellen wie er es machen könnte, dass es Aerys auch gefiel. Der andere Jugendliche verstand leider nicht zunächst und fragte, ob dem Meister nicht gefiel, wenn er Lilian streichelte.
"D-doch, es gefällt ihm, hat er gesagt", versicherte der Jüngling leise und gab damit preis, dass er Aerys danach gefragt hatte. Marlin vermutete auch gleich eifrig, dass es dem Meister gefallen müsse. Wieso war er sich da so sicher? Dann schlug der blonde Krieger vor, dass Lilian den Prinzen auf die gleiche Weise zurückstreicheln könne wie er selbst gestreichelt worden wäre. Lilian musste prompt an die tastenden Finger zwischen seinen Schenkeln denken und schüttelte entsetzt den Kopf. Er wollte Aerys nicht da anfassen!
"Was macht der Meister denn? Oh, das sollte ich besser nicht fragen, oder?", erkannte Marlin. Lilian stocherte unschlüssig in seinem Salat.
"Ich hab ja damit angefangen...", wiegelte er ab. "E-er streichelt mich... da... unten", gab er leise preis, mochte aber nichts genaues sagen. Das war zu intim. Marlin fragte ihn, ob er den Meister danach gefragt hätte was ihm gefiel und was er wolle.
Lilian schüttelte betreten den Kopf. "Ich wusste bis vor kurzem nicht mal, dass ich will, dass es ihm auch gefällt und jetzt weiß ich nicht wie... ich weiß nicht, ob ich ihn streicheln mag. Jedenfalls nicht da unten." Er seufzte. "Aber ich muss wohl, damit es ihm gefällt.. ich hab Angst was danach passiert und dass er sich dann nicht mehr beherrscht und immer mehr will.." Er schluckte und schob den Teller beiseite. "Weißt du nicht, was ihm gefallen könnte?" Der Adelige und Marlin schliefen doch zusammen. Lilian wusste nicht wie oft und wann, das wollte er auch nicht wissen, aber Marlin würde es doch sicherlich so machen, dass es Aerys gefiel. Ob Aerys ihn auch so küsste, ihm den Lustweg massierte, da unten Küsse verteilte und all die gleichen Sachen machte? Das war seltsam daran zu denken. Es bereitete ihm ein ungutes Gefühl, das er nicht genau benennen konnte.
"Vielleicht sollte besser er mir das sagen..." Lilian räusperte sich nervös. "Du hast ja noch gar nichts von deinem Salat gegessen. Magst du etwas anderes haben? Ich habe noch Hähnchen bestellt."
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Marlin
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

"Oh, aber der Meister hat Terim nicht gedroht", schüttelte Marlin eifrig den Kopf. Lilian sollte nicht so vom Meister denken und deswegen Angst vor ihm haben. "Im Gegenteil. Er war ganz lieb zu ihm. Aber gerade deswegen hat Terim gedacht, er wäre einer dieser bösen Onkel." Weil Terim doch nichts anderes gekannt hatte. "Und ich glaube, der Meister wollte dir auch nicht drohen, Lilian", wollte er sein gegenüber trösten. "Es war sicher als Geschenk gedacht und nicht als Drohung. Er hat so viel dafür getan, damit du hier sein kannst. Da will er dich bestimmt nicht töten. Und Terim ganz sicher auch nicht." Der Meister wollte niemanden töten. Er liebte sie alle.

"Hmm, ja, ich gut vorstellen, dass man von dir nie genug bekommen kann", lächelte Marlin verträumt, riss sich dann aber erschrocken zusammen. So hatte er das nicht sagen wollen. "Ähm, ich meine, also selbst wenn der Meister mehr will, er wird sich bestimmt beherrschen. Ich glaube nicht, dass du Angst vor ihm haben musst Lilian. Es... es ist für ihn doch auch nicht schön, wenn es dir nicht gefällt." Das konnte Marlin keinesfalls glauben.
"Was dem Meister gefällt? Hmmm, so vieles", überlegte Marlin versonnen. "Ich glaube, besonders gern mag er es, wenn man ihn gern hat und sich ihm vertrauensvoll hingibt. Wenn es eben einfach schön ist." Uff, das war wirklich schwierig zu erklären. Besonders, da Lilian noch so unerfahren war und alles recht ungenau benannte. Allerdings war es auch wirklich peinlich, so am Esstisch so deutlich darüber zu sprechen.
"Du... du musst ihn ja nicht gleich da unten streicheln, Lilian", versicherte Marlin verlegen. "Ich glaube dem Meister wird es sowieso nicht gefallen, wenn dir unwohl ist und du dich nur aus Gefälligkeit zwingst, anstatt dass du es tust, weil du ihn gern hast und ihn verwöhnen willst. Davon abgesehen gibt es auch noch andere Stellen am Körper, die sehr gerne beim Liebesspiel gestreichelt werden. Du musst nicht gleich da unten anfangen. Du könntest.... hmmm, du könntest den Meister doch zuerst auch über die Wange streicheln. Oder über seinen Hals. Den könntest du mit Fingerspitzen erkunden. Oder mit deinen Lippen. Das wird sich dann bestimmt auch für dich schön anfühlen. Nicht nur für den Meister." Dessen war Marlin sich sicher. Denn das wusste er aus eigener Erfahrung. Er konnte sich nicht vorstellen, dass das jemandem nicht gefiel.
"Was? Oh!" bedröppelt starrte er auf seinen Teller. "Bitte entschuldige Lilian, den Salat habe ich vollkommen vergessen. Es war nicht böse gemeint", versicherte er innig. "Ich... ich war nur abgelenkt", gab er mit roten Wangen zu. Hastig nahm er mit der Gabel etwas Salat auf, um ihn zu essen. "Danke nochmals, dass du mich zum Essen eingeladen hast. Ich wollte es nicht verschmähen."
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Lilian »

Lilian verstand nicht so recht, wieso Terim vor bösen Onkeln Angst hatte. Welche bösen Onkeln? Er traute sich aber nicht nachzufragen, denn Marlin redete davon wie als müsse man das wissen. Hauptsächlich war Lilian erleichtert, dass Aerys weder Terim noch ihn töten wolle. Dann redeten sie bereits über ein viel aufregenderes und prickelndes Thema. Nämlich wie man es anstellen konnte, dass es Aerys auch sehr gefiel, wenn er bei Lilian war. Eigentlich wusste der Junge, dass es dem Prinzen gefiel, doch bisher hatte er ihn immer nur gestreichelt und dann aufgehört, nachdem Lilian seinen ... Höhepunkt erlebt hatte. Wenn Lilian ihn aber nun zurückstreicheln würde, würde sich das womöglich ändern und Aerys diesen kleinen Vorstoß sofort als Einladung nehmen, dass er nun viel mehr mit ihm machen durfte. Der Jugendliche hatte davor große Angst.
Als er dies Marlin mitteilte, bemerkte der Krieger lächelnd, dass man von Lilian bestimmt nie genug bekommen könne. Der zarte Jüngling blickte erschrocken und verwirrt drein. Was sollte das heißen? Marlin sollte so etwas nicht über ihn sagen. Sie waren doch Freunde. Aber Lilian war bereits aufgefallen, dass die Männer in der Villa gerne auch Bemerkungen über den Körper und.. Verlangen machten. Javier tat es bei ihm ständig. Es war Lilian trotzdem unangenehm.
Marlin räusperte sich und schob hinterher, dass der Meister sich gewiss beherrschen könne, obwohl er mehr wolle. Es wäre für ihn sicher nicht schön, wenn es Lilian nicht gefiel. "Ja, ich glaube.. er fühlt mittlerweile auch so", sagte Lilian nachdenklich. Wieso hatte er dann solche Angst? Aber Aerys konnte nunmal unberechenbar sein. Lilian hatte geglaubt, er könne den Adeligen besser einschätzen, doch dann kam ein furchtbarer Streit und die Vorstellung entpuppte sich als vollkommen naiv. Auch als Aerys ihm nur leichte Kläpse auf den Hintern gegeben hatte, hatte der Junge die Angst vor den heftigen Schlägen nicht verhindern. Er hatte gedacht, sie hätten sich versöhnt, aber anscheinend hatte er nicht ganz mit dem Streit abgeschlossen. Wie sollte er Aerys wieder trauen können?

Dabei empfahl Marlin ihm genau das. Lilian solle sich dem Adeligen vertrauensvoll hingeben. "Ich weiß nicht, ob ich das kann...", sagte der Jüngling betrübt. "Ich hab immer noch Angst vor ihm... besonders nach dem letzten Streit. Es geht nicht weg. Ich will nicht mehr daran denken." Trotzdem klappte es nicht mit dem Hingeben. Lilian wusste nichtmal, ob er es versuchen wollte. Das war sein Peiniger, sein Besitzer. Und er hatte Lilian mehrmals brutal klargemacht, dass Lilian vollkommen von ihm abhängig war.
Marlin glaubte trotzdem, dass es dem Meister nicht gefallen würde, wenn ihm unwohl wäre und wenn er sich zu den Gefälligkeiten zwingen würde. Lilian müsse ja nicht da unten anfangen zu streicheln. Es gäbe viele Stellen am Körper, die man beim Liebesspiel streicheln könnte.
"Wirklich?", fragte Lilian und konnte seine Neugier nicht ganz verbergen. Er wollte gerne mehr über diese Stellen erfahren, traute sich jedoch nicht genauer nachzufragen. Marlin zählte die Wange auf und dann den Hals. Man könne das mit den Fingerspitzen oder den Lippen erkunden. Lilian wäre am liebsten aufgestanden, um sich eine Liste zu machen, damit er es nicht alles vergaß. Aerys erkundete ihn da auch öfter und Marlin hatte recht, dass sich das schön anfühlte. Ob Lilian auch so an dem Hals saugen sollte? Das wäre sicherlich komisch...
Sie waren beide so abgelenkt, dass Marlin sein Essen ganz vergessen hatte. Der blonde Krieger begann hastig zu essen und bedankte sich für die Einladung.
"Es ist schön, dass du hier bist", sagte Lilian. "Danke für die Tipps.." Er lächelte schüchtern. "Vielleicht trau ich mich irgendwann sie umzusetzen. Oder fühl mich wohl genug", fügte er hinterher. Dabei hatte er sich heute beweisen wollen, dass er Frauen mochte. Dass er Aimeé nicht vergessen hatte. Stattdessen dachte er die ganze Zeit an Aerys. Es war genauso gekommen wie der Prinz es geplant hatte. Nun.. vielleicht nicht genauso. Aerys mochte ihn sehr und das fühlte sich nicht so an, als wäre das geplant gewesen. Lilian durfte das nicht vergessen. Solange Aerys ihn lieb hatte, gab es Hoffnung.
"Marlin, bereitet ihr Geschenke für Aerys' Geburtstag vor? Er hat gesagt an dem Tag passiert nichts besonderes, weil er schon so alt ist." Lilian biss sich auf die sanften Lippen. "Ich mein, er hat es nicht genau so gesagt. Ich hab mich nur gefragt, ob ich ein Geschenk basteln sollte, aber mit Geschenken ist das so eine Sache bei uns."
Nachdem sie den Salat etwas beiseite geschoben hatte, tauchten dann auch die Teller mit dem gebratenen Hähnchenstücken auf.
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Re: Biologieunterricht

Beitrag von Marlin »

"Das vergeht bestimmt wieder", lächelte Marlin zuversichtlich, als Lilian ihm gestand, dass er noch immer vor dem Meister Angst hätte. Besonders nach dem letzten Streit. "Vielleicht braucht es einfach noch etwas mehr Zeit in der ihr euch nicht wieder streitet. Ihr habt doch auch schöne Zeiten zusammen. Denk doch nur daran, wie der Meister dich vor dem Blitz gerettet hat." Lilian musste sich nur auch an die guten Sachen erinnern. Dann würde sie sich dem Meister bestimmt hingeben können. Inzwischen konnte sie ihn ja auch mal am Hals oder so streicheln. Das war auch heiss und trotzdem nicht zu direkt.

"Gern geschehen", lächelte er zufrieden, als Lilian sich bei ihm für die Tipps bedankte und sich freute, dass er hier war. Er war auch gerne bei ihr und er hoffte, dass er ihr wirklich hatte helfen können. "Ich würde mich ja gerne als Testperson für Übungseinheiten in Streichellektionen zur Verfügung stellen." Verschmitzt zwinkerte er Lilian zu, in der Hoffnung, sie mit seinem Scherz noch etwas mehr aufmuntern zu können.
"Aber ich fürchte, dem Meister würde das gar nicht gefallen", seufzte er gleich darauf ergeben. "Dazu ist viel zu besitzergreifend, was dich betrifft." Es war einerseits sehr schade für Marlin. Andererseits war es aber auch total romantisch und Marlin freute sich für sie.

"Geburtstagsgeschenke? Nein, nicht dieses Jahr", schüttelte Marlin seinen Kopf. "Der Meister feiert nur die grossen Geburtstage so richtig. Aber dieses Jahr ist es noch nicht einmal ein runder Geburtstag. Es wird einfach ein grosses, gemeinsames Essen geben. Alle zusammen. Das wird sicher sehr schön. Aber du kannst ihm doch trotzdem etwas schenken, Lilian, wenn du magst. Für dich ist es ja das erste Mal, dass du den Geburtstag des Meisters feierst. Er würde sich sicherlich freuen. Oder was meinst du, was das für eine Sache mit Geschenken bei euch ist? Will der Meister keine Geschenke von dir?"
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