Erster Unterricht
Re: Erster Unterricht
"Nur Benimm- und Lehrbücher?" fragte Fergus mitfühlend entsetzt, als Lilian gestand, dass sie gar nicht wusste, welche Bücher sie lesen dürfe und dass sie bisher nur Sachbücher hatte lesen dürfen.. "Das ist ja furchtbar langweilig und trocken. Dabei kann man aus den Büchern, die ich dir gebracht habe, auch eine ganze Menge lernen." Verschmitzt zwinkerte Fergus Lilian zu. Sie war inzwischen ganz rot geworden. Marlin tat das leid. Aber er fürchtete, dass er ebenfalls so verräterisch rot glühte. Es war schon sehr aufregend, so über Sastre und dessen Bücher zu sprechen. Andererseits fand er es auch sehr langweilig, dass Lilian nur Benimm- und Lehrbücher lesen durfte.
"Es gibt ja auch Bücher mit schönen Geschichten ohne Küssen und so", wagte Marlin es aufmunternd einzuwenden und lächelte Lilian lieb an. "Die darfst du sicher lesen." Allerdings hatte es vorhin kurz so geklungen, als sei Lilian doch etwas traurig, dass kein bisschen Erotik in den Büchern stehen durfte. Aber vielleicht hatte Marlin das auch nur falsch verstanden.
"Bestimmt", beteuerte Fergus, auf Marlins Vorschlag. "Wir können ja nacher zu Yukarin gehen und ihn fragen, welche Bücher er dir ausleihen darf. Er hat da genaue Instruktionen bekommen. Ausserdem ist er sowieso schon neugierig darauf, dich kennen zu lernen."
"Hmmm, also ich werde mir morgen so ein Buch von Sastre holen, um es zu lesen", meinte Lucero nachdenklich und scheinbar vollkommen unschuldig und harmlos. "Das mit einem Kapitän hat so eine Aufregung verursacht."
"Ja, tut das", nickte Fergus begeistert. "Das wird dir bestimmt gefallen. Es ist auf jedenfall um Welten spannender als Lilians Benimm- und Lehrbücher."
"Nun, gewissen Leuten, täten solche Bücher allerdings gar nicht schlecht", neckte Javier Fergus, der gleich darauf grinsend den Kopf schüttelte.
"Neeeein, ich hab lieber direkten, praktischen Unterricht", stellte er klar. "Diese Art von Bücher wären bei mir nur verschwendet."
"So, so... praktischer Unterricht also?" fragte Javier streng und Fergus wurde auf einmal ganz weich und anschmiegsam auf seinem Schoss.
"Hmmm?" schnurrte er einladend.
Lilian, die das genau wie Marlin, halb fasziniert, halb erschreckt beobachtet hatte, fragte, ob es im Anwesen Pärchen gäbe. Dafür erntete sie fünf fragende Augenpaare. Rasch erklärte sie, dass Javier und Fergus so lieb miteinander umgingen. Deswegen sei sie auf den Gedanken gekommen.
"Paare?" fragte Fergus trotzdem ratlos.
"Ich glaube, Lilian meint so etwas wie Liebespaare", überlegte Javier.
"Oh, dann...." Fergus wollte schon grinsend zustimmen.
"Solche wie aus den Büchern", stellte Javier klar. "Aus romantischen Büchern. Nicht solche die nur auf Sex hinaus laufen."
"Oh!" Erkannte Fergus ernüchtert. "Und sowas will man freiwillig haben?"
"Manche ja."
"Puh, das ist doch langweilig." Fergus streckte sich und schmuste sich wieder gemütlich an Javier heran.
"Wir haben hier schon einige, die sich mit gewissen besser verstehen, oder sich von manchen mehr angezogen fühlen, als von anderen. So wie du sehr oft etwas mit Lucero, Marlin und Terim etwas unternimmst. Aber so etwas wie diese Liebespaare aus den Büchern, mit Treue und niemand anderen sonst wahrnehmen, das haben wir hier nicht. Nein. Fergus und ich sind jedenfalls kein Paar, wenn du das denkst. Aber ich kann ja trotzdem lieb mit ihm umgehen. Warum sollte ich das auch nicht tun? Er ist ein tolles Kunstwerk und ich habe ihn gern."
"Oooooooh", schmachtete Fergus auf seinem Schoss.
"Und ein frecher Bengel ist er auch. Jawol!" Verspielt zerzauste er ihm das Haar.
"Es gibt ja auch Bücher mit schönen Geschichten ohne Küssen und so", wagte Marlin es aufmunternd einzuwenden und lächelte Lilian lieb an. "Die darfst du sicher lesen." Allerdings hatte es vorhin kurz so geklungen, als sei Lilian doch etwas traurig, dass kein bisschen Erotik in den Büchern stehen durfte. Aber vielleicht hatte Marlin das auch nur falsch verstanden.
"Bestimmt", beteuerte Fergus, auf Marlins Vorschlag. "Wir können ja nacher zu Yukarin gehen und ihn fragen, welche Bücher er dir ausleihen darf. Er hat da genaue Instruktionen bekommen. Ausserdem ist er sowieso schon neugierig darauf, dich kennen zu lernen."
"Hmmm, also ich werde mir morgen so ein Buch von Sastre holen, um es zu lesen", meinte Lucero nachdenklich und scheinbar vollkommen unschuldig und harmlos. "Das mit einem Kapitän hat so eine Aufregung verursacht."
"Ja, tut das", nickte Fergus begeistert. "Das wird dir bestimmt gefallen. Es ist auf jedenfall um Welten spannender als Lilians Benimm- und Lehrbücher."
"Nun, gewissen Leuten, täten solche Bücher allerdings gar nicht schlecht", neckte Javier Fergus, der gleich darauf grinsend den Kopf schüttelte.
"Neeeein, ich hab lieber direkten, praktischen Unterricht", stellte er klar. "Diese Art von Bücher wären bei mir nur verschwendet."
"So, so... praktischer Unterricht also?" fragte Javier streng und Fergus wurde auf einmal ganz weich und anschmiegsam auf seinem Schoss.
"Hmmm?" schnurrte er einladend.
Lilian, die das genau wie Marlin, halb fasziniert, halb erschreckt beobachtet hatte, fragte, ob es im Anwesen Pärchen gäbe. Dafür erntete sie fünf fragende Augenpaare. Rasch erklärte sie, dass Javier und Fergus so lieb miteinander umgingen. Deswegen sei sie auf den Gedanken gekommen.
"Paare?" fragte Fergus trotzdem ratlos.
"Ich glaube, Lilian meint so etwas wie Liebespaare", überlegte Javier.
"Oh, dann...." Fergus wollte schon grinsend zustimmen.
"Solche wie aus den Büchern", stellte Javier klar. "Aus romantischen Büchern. Nicht solche die nur auf Sex hinaus laufen."
"Oh!" Erkannte Fergus ernüchtert. "Und sowas will man freiwillig haben?"
"Manche ja."
"Puh, das ist doch langweilig." Fergus streckte sich und schmuste sich wieder gemütlich an Javier heran.
"Wir haben hier schon einige, die sich mit gewissen besser verstehen, oder sich von manchen mehr angezogen fühlen, als von anderen. So wie du sehr oft etwas mit Lucero, Marlin und Terim etwas unternimmst. Aber so etwas wie diese Liebespaare aus den Büchern, mit Treue und niemand anderen sonst wahrnehmen, das haben wir hier nicht. Nein. Fergus und ich sind jedenfalls kein Paar, wenn du das denkst. Aber ich kann ja trotzdem lieb mit ihm umgehen. Warum sollte ich das auch nicht tun? Er ist ein tolles Kunstwerk und ich habe ihn gern."
"Oooooooh", schmachtete Fergus auf seinem Schoss.
"Und ein frecher Bengel ist er auch. Jawol!" Verspielt zerzauste er ihm das Haar.
Re: Erster Unterricht
Die anderen waren ganz entsetzt, dass Lilian nur Sachbücher lesen durfte. Fergus jammerte, wie langweilig die wären.
"Ich hab sie schon ganz oft gelesen, als ich alleine war", sagte Lilian kleinlaut. Er wusste sehr gut, dass die Bücher nicht viel taugten zum Zeitvertreib, aber etwas anderes hatte es nicht gegeben. Der Jüngling hoffte sehr, Aerys würde ihm nun interessantere Bücher erlauben. Dass Lilian jetzt auch öfter rauskonnte und die Zeit des wochenlangen Wegsperrens vorbei waren. Gleichzeitig bereitete es ihm Sorge, denn vielleicht würde das auch heißen, dass der Adelige den Unterricht wieder so richtig fortsetzen wollte. Lilian hatte bereits weiter über die hayllischen Adelsfamilien lernen müssen. Und dann der Strickunterricht. Der war zwar halbwegs spaßig gewesen, aber Lilian durfte nicht vergessen, dass all das dafür gedacht war, ein sittsames, liebes Mädchen aus ihm zu machen. Er wollte nicht verändert und umerzogen werden. Und wenn dann irgendwann doch der.. Bettenunterricht dazu käme? Es erfüllte ihn mit Grauen. Wie sollte Lilian es bloß verhindern? Er wusste nicht, wen er deswegen um Rat fragen konnte. Alle hier liebten es augenscheinlich ein Kunstwerk zu sein und verstanden nicht, dass Lilian dies nicht wollte. Der zierliche Junge fühlte sich hilflos und allein mit seinem Dilemma.
Welche Bücher er lesen durfte, war da noch ein sehr kleines Problem. Aber wenn keine Küsse vorkommen durften, fielen doch gewiss alle Liebesgeschichten weg. Nicht, dass Lilian darauf aus war ausgerechnet die zu lesen, aber irgendwoher musste er sich doch Tipps holen. Und die würden bestimmt nicht aus einem Handarbeitsbuch kommen.
Lilian nickte zurückhaltend auf Marlins Worte, dass es auch schöne Geschichten ohne Küsse gäbe. Fergus schlug vor, dass sie zu Yukarin gehen könnten, um ihn nach den Büchern zu fragen. Der Blutige wäre bereits neugierig, Lilian kennenzulernen. Unsicher wanderte Lilians Blick hinüber zu Yukarin, der im Schneidersitz vor einem Tisch saß und etwas aß.
"Das ist nicht so dringend", wehrte der Jüngling ab und sah wieder zu Fergus. "Ich kann ja auch später Aerys fragen. Ich weiß nicht.. wieso Yukarin mich kennenlernen will." Das war ihm etwas unheimlich. Blutige, die ein Interesse an ihm hatten.
Lucero überraschte sie damit, dass er nun auch dieses Buch von Sastre lesen wollte. Lilian sah ihn erschrocken an. Aber.. dann würde auch Lucero wissen, was Lilian da gelesen hatte. Mit roten Wangen starrte er lieber verlegen auf einen Deckenzipfel. Seine Füße waren kalt und Lilian kuschelte sie unter die Decke.
Trotzdem bekam er mit wie Javier und Fergus weiter miteinander scherzten. Oder nein, es war eher ein flirten. Lilian wurde neugierig und fragte die beiden danach. Aber niemand schien zu verstehen, was er mit 'Pärchen' meinte. Fergus wehrte es ab, dass normale Liebespaare langweilig wären. Javier erklärte, dass sich manche Kunstwerke besser verstünden, so wie Lilian ja auch seinen Freundeskreis hätte, doch es hätte nichts mit Liebespaaren aus Büchern zu tun.
"Liebespaare gibts nicht nur in Büchern...", wandte der Jugendliche verwirrt ein. Es klang fast so, als hielten die anderen das für nicht echt. Javier fand Fergus dagegen 'ein tolles Kunstwerk' und dass er ihn gern hätte. Das war eine komische Aussage. Einen anderen dafür zu loben, was für ein tolles Kunstwerk er sei. Fergus gefiel es aber und die beiden tauschten weitere Zärtlichkeiten aus. Lilian hätte nicht für möglich gehalten, dass Javier so lieb sein konnte. Es war irgendwie ein schöner Anblick.
Der Jüngling nahm einen Schluck von seinem Tee.
"Wart ihr denn früher nie mit jemanden zusammen? Vermisst ihr das nicht?", hatte Lilian weitere Fragen. Manchmal kam es ihm so vor, als würden für die Sklaven keinerlei Vergangenheit existieren. Von Marlin und Terim kannte Lilian nur Fetzen ihres früheren Lebens. Dass vorher alles schlimm gewesen war und nun war alles besser beim Meister.
Lilian wollte seine Vergangenheit jedenfalls nicht vergessen. Er wollte zurück zu seiner Familie. Er sollte öfter an sie denken, scholt er sich. An seine Eltern, seine Schwester, Aimée. Aber dann bekam er solches Heimweh und es machte ihn so traurig.
"War Aerys schonmal mit jemanden zusammen?", schob er stattdessen hinterher. Die anderen hatten doch bestimmt etwas beobachtet. Den Adeligen selbst traute sich Lilian nicht zu fragen. Er reagierte sehr empfindlich bei dem Thema.
"Ich hab sie schon ganz oft gelesen, als ich alleine war", sagte Lilian kleinlaut. Er wusste sehr gut, dass die Bücher nicht viel taugten zum Zeitvertreib, aber etwas anderes hatte es nicht gegeben. Der Jüngling hoffte sehr, Aerys würde ihm nun interessantere Bücher erlauben. Dass Lilian jetzt auch öfter rauskonnte und die Zeit des wochenlangen Wegsperrens vorbei waren. Gleichzeitig bereitete es ihm Sorge, denn vielleicht würde das auch heißen, dass der Adelige den Unterricht wieder so richtig fortsetzen wollte. Lilian hatte bereits weiter über die hayllischen Adelsfamilien lernen müssen. Und dann der Strickunterricht. Der war zwar halbwegs spaßig gewesen, aber Lilian durfte nicht vergessen, dass all das dafür gedacht war, ein sittsames, liebes Mädchen aus ihm zu machen. Er wollte nicht verändert und umerzogen werden. Und wenn dann irgendwann doch der.. Bettenunterricht dazu käme? Es erfüllte ihn mit Grauen. Wie sollte Lilian es bloß verhindern? Er wusste nicht, wen er deswegen um Rat fragen konnte. Alle hier liebten es augenscheinlich ein Kunstwerk zu sein und verstanden nicht, dass Lilian dies nicht wollte. Der zierliche Junge fühlte sich hilflos und allein mit seinem Dilemma.
Welche Bücher er lesen durfte, war da noch ein sehr kleines Problem. Aber wenn keine Küsse vorkommen durften, fielen doch gewiss alle Liebesgeschichten weg. Nicht, dass Lilian darauf aus war ausgerechnet die zu lesen, aber irgendwoher musste er sich doch Tipps holen. Und die würden bestimmt nicht aus einem Handarbeitsbuch kommen.
Lilian nickte zurückhaltend auf Marlins Worte, dass es auch schöne Geschichten ohne Küsse gäbe. Fergus schlug vor, dass sie zu Yukarin gehen könnten, um ihn nach den Büchern zu fragen. Der Blutige wäre bereits neugierig, Lilian kennenzulernen. Unsicher wanderte Lilians Blick hinüber zu Yukarin, der im Schneidersitz vor einem Tisch saß und etwas aß.
"Das ist nicht so dringend", wehrte der Jüngling ab und sah wieder zu Fergus. "Ich kann ja auch später Aerys fragen. Ich weiß nicht.. wieso Yukarin mich kennenlernen will." Das war ihm etwas unheimlich. Blutige, die ein Interesse an ihm hatten.
Lucero überraschte sie damit, dass er nun auch dieses Buch von Sastre lesen wollte. Lilian sah ihn erschrocken an. Aber.. dann würde auch Lucero wissen, was Lilian da gelesen hatte. Mit roten Wangen starrte er lieber verlegen auf einen Deckenzipfel. Seine Füße waren kalt und Lilian kuschelte sie unter die Decke.
Trotzdem bekam er mit wie Javier und Fergus weiter miteinander scherzten. Oder nein, es war eher ein flirten. Lilian wurde neugierig und fragte die beiden danach. Aber niemand schien zu verstehen, was er mit 'Pärchen' meinte. Fergus wehrte es ab, dass normale Liebespaare langweilig wären. Javier erklärte, dass sich manche Kunstwerke besser verstünden, so wie Lilian ja auch seinen Freundeskreis hätte, doch es hätte nichts mit Liebespaaren aus Büchern zu tun.
"Liebespaare gibts nicht nur in Büchern...", wandte der Jugendliche verwirrt ein. Es klang fast so, als hielten die anderen das für nicht echt. Javier fand Fergus dagegen 'ein tolles Kunstwerk' und dass er ihn gern hätte. Das war eine komische Aussage. Einen anderen dafür zu loben, was für ein tolles Kunstwerk er sei. Fergus gefiel es aber und die beiden tauschten weitere Zärtlichkeiten aus. Lilian hätte nicht für möglich gehalten, dass Javier so lieb sein konnte. Es war irgendwie ein schöner Anblick.
Der Jüngling nahm einen Schluck von seinem Tee.
"Wart ihr denn früher nie mit jemanden zusammen? Vermisst ihr das nicht?", hatte Lilian weitere Fragen. Manchmal kam es ihm so vor, als würden für die Sklaven keinerlei Vergangenheit existieren. Von Marlin und Terim kannte Lilian nur Fetzen ihres früheren Lebens. Dass vorher alles schlimm gewesen war und nun war alles besser beim Meister.
Lilian wollte seine Vergangenheit jedenfalls nicht vergessen. Er wollte zurück zu seiner Familie. Er sollte öfter an sie denken, scholt er sich. An seine Eltern, seine Schwester, Aimée. Aber dann bekam er solches Heimweh und es machte ihn so traurig.
"War Aerys schonmal mit jemanden zusammen?", schob er stattdessen hinterher. Die anderen hatten doch bestimmt etwas beobachtet. Den Adeligen selbst traute sich Lilian nicht zu fragen. Er reagierte sehr empfindlich bei dem Thema.
Re: Erster Unterricht
Merkwürdigerweise war Lilian doch nicht erleichtert, als es hiess, dass in den Büchern, in denen sie lesen durfte, noch nicht einmal Küsse darin vorkommen dürften. Dabei war es ihr doch ganz unangenehm gewesen, über das Buch von Sastre zu sprechen. Marlin war darob auch ganz nervös geworden. Er wusste gar nicht, was er von diesen Büchern halten sollte, wo süsse Jungs gefangen, gemassregelt oder bestraft wurden. Das jagte ihm schon Angst ein, denn er selber wurde gar nicht gerne bestraft. Schon nur wenn jemand streng mit ihm sprach, wollten ihm die Tränen in die Augen treten. Anderserseits waren die Situationen manchmal schon sehr prickelnd. So sehr, dass der Körper einfach darauf reagierte, obwohl man nervös wegen der Bestrafung war. Das war ganz schön verwirrend.
"Machst du Witze?" fragte Fergus verdutzt und nahm sich aufgeregt noch einen Keks, als Lilian meinte, dass sie gar nicht wisse, warum Yukarin sie kennen lernen wolle. Das überraschte auch Marlin und wie es aussah, auch die anderen an ihrem Tisch. "Alle sind sehr gespannt darauf, dich kennen zu lernen, Lilian. Du bist unser neues Familienmitglied. Leider bekommen wir dich nur immer ganz kurz zu sehen. Dabei bist du so wunderhübsch und du scheinst auch ganz nett zu sein. Wir würden gern mehr davon abbekommen. Besonders wo der Meister dauernd mit dir beschäftigt ist. Ausserdem schwärmt Marlin auch die ganze Zeit darüber, wie süss und lieb du bist."
Was? Marlin wurde knallrot. Hastig versteckte er sich hinter seiner Teetasse. Das sagte er doch nicht dauernd. Das hatte er höchstens einmal erwähnt. Wie Fergus sagte, die anderen waren neugierig. Da hatte er eben geantwortet. Er hatte nicht geschwärmt. Und dass Lilian so schön, anmutig, süss und absolut liebenswert war, dafür konnte er doch nichts. Deswegen konnte er doch nicht einfach die Unwahrheit sagen.
Zu seinem Glück war nun Lucero ein, dass er ebenfalls das Buch lesen wollte, welches solche Aufregung verursachte. So wurde von seiner Schwärmerei für Lilian abgelenkt. Allerdings wurde die arme Lilian nun erst recht rot. Es machte sie wohl ganz verlegen, dass Lucero nachher wusste, was sie gelesen hatte. Auch wenn es nur eine oder zwei Seiten gewesen waren. Das würde Marlin auch nervös machen. Als ihm unversehens in den Sinn kam, dass Lucero danach vielleicht ausprobieren wollte, was er in dem Buch gelesen hatte. Oh weh. Nun wurde auch Marlin ganz schön nervös und er kuschelte sich scheu etwas an Lilian, um sich hinter ihr vor Lucero zu verstecken.
"Doch klar, ich war mit einigen zusammen früher", offenbarte Fergus offen auf Lilians Frage, ob er noch nie mit jemanden zusammen gewesen sei. Lilian schien das Thema Pärchen ganz wichtig zu sein. "Aber vermissen? Nein, nicht die Bohne. Hier ist es viel aufregender, schöner und vorallem viel sicherer." Zufrieden schmuste er mit Javier und drückte ihm einen Kuss auf den Hals, wofür er mit einem kurzen, leisen Schnurren belohnt wurde.
"Ich hatte früher auch Beziehungen", nickte Javier. "Das ist schon ewig her. So lange, dass ich es beinahe schon vergessen hab. Das wäre allerdings nicht schlimm. Es hat nicht gehalten. Es ist schwierig jemanden zu finden, der Interesse und Verständnis für die eigenen Wünsche und Sehnsüchte zeigt." Oder einen nicht auslacht, weil man blonde Haare und goldene Augen hat, dachte sich Marlin. Er verstand wirklich nicht, warum Lilian immer so viel von früher wissen wollte. Es war doch offensichtlich, dass sie hier glücklich waren.
Allerdings war Lilian das nicht so wichtig. Sie interessierte sich nur für das Konzept eines Paares. So fragte sie auch unvermittelt nach, ob Aerys schonmal mit jemanden zusammen gewesen sei. Es war befremdlich intim, wenn Lilian den Meister bei seinem Vornamen ansprach. Marlin und die anderen wanden sich unterschiedlich unruhig und blickten einander rätselnd an. Jemand, mit dem der Meister zuammen war, so wie so ein Liebespaar im Buch. Marlin schüttelte den Kopf. Nein, davon wusste er nichts. Aber er war ja auch noch nicht so lange hier wie die anderen. Doch auch sie schüttelten nacheinander ihren Kopf.
"Nicht, dass ich wüsste", meinte Javier schliesslich nachdenklich. "Er hat manchmal Besuch, doch nach einer Liebesbeziehung so wie in den Büchern hat das nie ausgesehen. Vielleicht früher einmal. Dazu müsstest du die Älteren fragen. Womöglich wissen die etwas. Aber am Besten du fragst den Meister, wenn er wieder den Kopf frei hat. Er wird es genau wissen."
"Machst du Witze?" fragte Fergus verdutzt und nahm sich aufgeregt noch einen Keks, als Lilian meinte, dass sie gar nicht wisse, warum Yukarin sie kennen lernen wolle. Das überraschte auch Marlin und wie es aussah, auch die anderen an ihrem Tisch. "Alle sind sehr gespannt darauf, dich kennen zu lernen, Lilian. Du bist unser neues Familienmitglied. Leider bekommen wir dich nur immer ganz kurz zu sehen. Dabei bist du so wunderhübsch und du scheinst auch ganz nett zu sein. Wir würden gern mehr davon abbekommen. Besonders wo der Meister dauernd mit dir beschäftigt ist. Ausserdem schwärmt Marlin auch die ganze Zeit darüber, wie süss und lieb du bist."
Was? Marlin wurde knallrot. Hastig versteckte er sich hinter seiner Teetasse. Das sagte er doch nicht dauernd. Das hatte er höchstens einmal erwähnt. Wie Fergus sagte, die anderen waren neugierig. Da hatte er eben geantwortet. Er hatte nicht geschwärmt. Und dass Lilian so schön, anmutig, süss und absolut liebenswert war, dafür konnte er doch nichts. Deswegen konnte er doch nicht einfach die Unwahrheit sagen.
Zu seinem Glück war nun Lucero ein, dass er ebenfalls das Buch lesen wollte, welches solche Aufregung verursachte. So wurde von seiner Schwärmerei für Lilian abgelenkt. Allerdings wurde die arme Lilian nun erst recht rot. Es machte sie wohl ganz verlegen, dass Lucero nachher wusste, was sie gelesen hatte. Auch wenn es nur eine oder zwei Seiten gewesen waren. Das würde Marlin auch nervös machen. Als ihm unversehens in den Sinn kam, dass Lucero danach vielleicht ausprobieren wollte, was er in dem Buch gelesen hatte. Oh weh. Nun wurde auch Marlin ganz schön nervös und er kuschelte sich scheu etwas an Lilian, um sich hinter ihr vor Lucero zu verstecken.
"Doch klar, ich war mit einigen zusammen früher", offenbarte Fergus offen auf Lilians Frage, ob er noch nie mit jemanden zusammen gewesen sei. Lilian schien das Thema Pärchen ganz wichtig zu sein. "Aber vermissen? Nein, nicht die Bohne. Hier ist es viel aufregender, schöner und vorallem viel sicherer." Zufrieden schmuste er mit Javier und drückte ihm einen Kuss auf den Hals, wofür er mit einem kurzen, leisen Schnurren belohnt wurde.
"Ich hatte früher auch Beziehungen", nickte Javier. "Das ist schon ewig her. So lange, dass ich es beinahe schon vergessen hab. Das wäre allerdings nicht schlimm. Es hat nicht gehalten. Es ist schwierig jemanden zu finden, der Interesse und Verständnis für die eigenen Wünsche und Sehnsüchte zeigt." Oder einen nicht auslacht, weil man blonde Haare und goldene Augen hat, dachte sich Marlin. Er verstand wirklich nicht, warum Lilian immer so viel von früher wissen wollte. Es war doch offensichtlich, dass sie hier glücklich waren.
Allerdings war Lilian das nicht so wichtig. Sie interessierte sich nur für das Konzept eines Paares. So fragte sie auch unvermittelt nach, ob Aerys schonmal mit jemanden zusammen gewesen sei. Es war befremdlich intim, wenn Lilian den Meister bei seinem Vornamen ansprach. Marlin und die anderen wanden sich unterschiedlich unruhig und blickten einander rätselnd an. Jemand, mit dem der Meister zuammen war, so wie so ein Liebespaar im Buch. Marlin schüttelte den Kopf. Nein, davon wusste er nichts. Aber er war ja auch noch nicht so lange hier wie die anderen. Doch auch sie schüttelten nacheinander ihren Kopf.
"Nicht, dass ich wüsste", meinte Javier schliesslich nachdenklich. "Er hat manchmal Besuch, doch nach einer Liebesbeziehung so wie in den Büchern hat das nie ausgesehen. Vielleicht früher einmal. Dazu müsstest du die Älteren fragen. Womöglich wissen die etwas. Aber am Besten du fragst den Meister, wenn er wieder den Kopf frei hat. Er wird es genau wissen."
Re: Erster Unterricht
Fergus wunderte sich, dass Lilian nicht wusste, wie sehr ihn alle anderen kennenlernen wollten. Er wäre das neue Familienmitglied. Lilian blickte den Weißgekleideten zurückhaltend an. Der Ausdruck war seltsam. Der Jugendliche fand nicht, dass das hier eine richtige Familie war und er wollte auch nicht dazu gehören. Er wollte nach Hause und zurück in sein altes Leben. Lilian befürchtete, dass ihm hier noch viel schreckliches passieren würde und das wollte er nicht erleben. Er musste hier weg bevor aus ihm so ein Kunstwerk gemacht wurde, das mit anderen Männern schlafen musste. Und Frauen vermutlich auch, aber davon war hier bisher keine Rede gewesen. Abgesehen von den zwei Heilerinnen und der Priesterin hatte Lilian keine Frauen im Anwesen gesehen.
Dafür sehr viele Wachen. Der Jüngling wusste nicht wie er bloß aus der Villa kommen sollte - ohne dass man ihn erwischte und Aerys furchtbar wütend und enttäuscht wurde. Lilian wollte ihn irgendwie nicht enttäuschen. Das war ein furchtbar doofes Gefühl und er wusste nichtmal woher es kam oder ob es echt war. Er war sich bei so vielen Gefühlen in letzter Zeit nicht sicher.
Fergus machte ihm Komplimente wie wunderschön er sei und dass alle gerne bei von ihm haben würden. Was sollte das heißen? Der Jüngling schwieg verunsichert und schüchtern.
"Aerys hat mich bisher eingesperrt. Ich hoffe auch, ich darf das Zimmer jetzt öfter verlassen...", erklärte er nur wieso er nie zu sehen gewesen war in den letzten Wochen. Als Fergus erwähnte, dass Marlin von ihm schwärmen würde, blickte Lilian den blonden Krieger fragend an. Der trank gerade von seinem Tee, doch seine Wangen wirkten recht rot. Lilian wünschte sich, der ältere Jugendliche würde nicht so von ihm schwärmen. Das war ihm unangenehm. Ob Marlin ihn so.. mochte? Hoffentlich nicht. Lilian wollte wirklich mit niemanden von den Kunstwerken etwas anfangen. Er hatte kein Interesse an Männern. Er fühlte sich nicht von ihnen angezogen.
Lilian traute sich aber auch nicht, Marlin so vor allen anderen zu fragen. Vielleicht war es besser nicht darüber zu reden. Es war Lilian schon so seltsam genug, dass so viele Männer ihn kennenlernen wollten. Wieso? Weil er hübsch war? Das verursachte mulmige Gefühle bei dem jungen Krieger.
Neugierig fragte er die Männer in ihrer Runde lieber nach ihrem früheren Leben und ob sie es nicht vermissten, so richtig mit jemanden zusammen sein zu können. Lilian stieß größtenteils auf Unverständnis und Ablehnung. Anscheinend wollte niemand einen festen Freund. Fergus wies gleich von sich, dass er es vermissen würde. Hier wäre es aufregender und sicherer.
"Sicherer?", fragte Lilian überrascht. Das verstand er absolut nicht. "Aber hier kannst du dir deine Partner nicht aussuchen oder? Und die Blutigen können dich einfach zwingen...", schob er leiser hinterher, mit nervösem Blick zu Javier und Lucero. Ob die auch schonmal einen der Weißgekleideten gezwungen hatten? Ob Lucero jemanden weh getan hatte? Das konnte Lilian sich kaum vorstellen. Bei Javier hingegen glaubte der Jugendliche es sofort.
Der antwortete gerade, dass es schon lange her wäre, wo er Beziehungen gehabt hätte. Er hätte es fast vergessen. Lilian sah ihn skeptisch an. Wie konnte man das vergessen? Er würde Aimée nie vergessen! Gleich darauf fühlte er sich schuldig, weil er in letzter Zeit nicht oft genug an sie gedacht hatte. Er hatte vor Aerys sogar zugegeben, dass er glaubte, Aimée und er wären nicht mehr zusammen. Wieso hatte er das getan? Er hätte sich mehr wehren müssen...
Lilian wurde niedergeschlagen darüber. Er spürte das an sich leichte Kleid schwer und einschränkend auf seiner Haut. Als würde es alles andere ersticken und ihn langsam niederdrücken. Wie konnte er so zurück zu Aimée? Mit diesem Ballast... diesen Erlebnissen...
Javier fuhr derweil fort, dass seine Beziehungen nie lange gehalten hätten. Es wäre schwer jemanden zu finden, der Verständnis für die eigenen Wünsche und Sehnsüchte hätte. Das verstand Lilian nicht ganz.
Er hatte keine Probleme gehabt, Aimée zu finden.
"Vielleicht hast du noch nicht die richtige.. äh, den richtigen gefunden", erwiderte der zierliche Jugendliche. Er glaubte nicht, dass Kunstwerk zu sein, besser sein sollte, als in einer richtigen Beziehung zu sein. Hatte Aerys ihnen das so eingetrichtert? Waren alle hier nie glücklich mit einer Gefährtin oder einem Gefährten gewesen?
Lilian fragte sich, ob diese Einstellung damit zusammenhing, dass Aerys dies auch nie erlebt hatte. Die anderen wussten nämlich nicht, ob der Adelige mal mit jemanden zusammen gewesen war. Es gäbe Besuch, doch keine Liebesbeziehung wie in den Büchern.
"Vielleicht früher einmal. Dazu müsstest du die Älteren fragen", erzählte Javier.
"Wer sind denn die Älteren?", fragte Lilian neugierig und blickte sich um, wie als könnte er diese Personen erkennen. "Wer ist am längsten dabei? Seit wann hat Aerys Kunstwerke?"
Javier schlug vor, dass Lilian dies lieber den Meister selbst fragen sollte, wenn er wieder den Kopf frei hätte.
"Ich weiß nicht..", druckste der Junge, "Ich hab schonmal versucht ihn zu fragen, aber er ist ausgewichen.. und irgendwie macht ihn das Thema gereizt. Ich weiß nicht, ob ich ihn fragen soll."
Dafür sehr viele Wachen. Der Jüngling wusste nicht wie er bloß aus der Villa kommen sollte - ohne dass man ihn erwischte und Aerys furchtbar wütend und enttäuscht wurde. Lilian wollte ihn irgendwie nicht enttäuschen. Das war ein furchtbar doofes Gefühl und er wusste nichtmal woher es kam oder ob es echt war. Er war sich bei so vielen Gefühlen in letzter Zeit nicht sicher.
Fergus machte ihm Komplimente wie wunderschön er sei und dass alle gerne bei von ihm haben würden. Was sollte das heißen? Der Jüngling schwieg verunsichert und schüchtern.
"Aerys hat mich bisher eingesperrt. Ich hoffe auch, ich darf das Zimmer jetzt öfter verlassen...", erklärte er nur wieso er nie zu sehen gewesen war in den letzten Wochen. Als Fergus erwähnte, dass Marlin von ihm schwärmen würde, blickte Lilian den blonden Krieger fragend an. Der trank gerade von seinem Tee, doch seine Wangen wirkten recht rot. Lilian wünschte sich, der ältere Jugendliche würde nicht so von ihm schwärmen. Das war ihm unangenehm. Ob Marlin ihn so.. mochte? Hoffentlich nicht. Lilian wollte wirklich mit niemanden von den Kunstwerken etwas anfangen. Er hatte kein Interesse an Männern. Er fühlte sich nicht von ihnen angezogen.
Lilian traute sich aber auch nicht, Marlin so vor allen anderen zu fragen. Vielleicht war es besser nicht darüber zu reden. Es war Lilian schon so seltsam genug, dass so viele Männer ihn kennenlernen wollten. Wieso? Weil er hübsch war? Das verursachte mulmige Gefühle bei dem jungen Krieger.
Neugierig fragte er die Männer in ihrer Runde lieber nach ihrem früheren Leben und ob sie es nicht vermissten, so richtig mit jemanden zusammen sein zu können. Lilian stieß größtenteils auf Unverständnis und Ablehnung. Anscheinend wollte niemand einen festen Freund. Fergus wies gleich von sich, dass er es vermissen würde. Hier wäre es aufregender und sicherer.
"Sicherer?", fragte Lilian überrascht. Das verstand er absolut nicht. "Aber hier kannst du dir deine Partner nicht aussuchen oder? Und die Blutigen können dich einfach zwingen...", schob er leiser hinterher, mit nervösem Blick zu Javier und Lucero. Ob die auch schonmal einen der Weißgekleideten gezwungen hatten? Ob Lucero jemanden weh getan hatte? Das konnte Lilian sich kaum vorstellen. Bei Javier hingegen glaubte der Jugendliche es sofort.
Der antwortete gerade, dass es schon lange her wäre, wo er Beziehungen gehabt hätte. Er hätte es fast vergessen. Lilian sah ihn skeptisch an. Wie konnte man das vergessen? Er würde Aimée nie vergessen! Gleich darauf fühlte er sich schuldig, weil er in letzter Zeit nicht oft genug an sie gedacht hatte. Er hatte vor Aerys sogar zugegeben, dass er glaubte, Aimée und er wären nicht mehr zusammen. Wieso hatte er das getan? Er hätte sich mehr wehren müssen...
Lilian wurde niedergeschlagen darüber. Er spürte das an sich leichte Kleid schwer und einschränkend auf seiner Haut. Als würde es alles andere ersticken und ihn langsam niederdrücken. Wie konnte er so zurück zu Aimée? Mit diesem Ballast... diesen Erlebnissen...
Javier fuhr derweil fort, dass seine Beziehungen nie lange gehalten hätten. Es wäre schwer jemanden zu finden, der Verständnis für die eigenen Wünsche und Sehnsüchte hätte. Das verstand Lilian nicht ganz.
Er hatte keine Probleme gehabt, Aimée zu finden.
"Vielleicht hast du noch nicht die richtige.. äh, den richtigen gefunden", erwiderte der zierliche Jugendliche. Er glaubte nicht, dass Kunstwerk zu sein, besser sein sollte, als in einer richtigen Beziehung zu sein. Hatte Aerys ihnen das so eingetrichtert? Waren alle hier nie glücklich mit einer Gefährtin oder einem Gefährten gewesen?
Lilian fragte sich, ob diese Einstellung damit zusammenhing, dass Aerys dies auch nie erlebt hatte. Die anderen wussten nämlich nicht, ob der Adelige mal mit jemanden zusammen gewesen war. Es gäbe Besuch, doch keine Liebesbeziehung wie in den Büchern.
"Vielleicht früher einmal. Dazu müsstest du die Älteren fragen", erzählte Javier.
"Wer sind denn die Älteren?", fragte Lilian neugierig und blickte sich um, wie als könnte er diese Personen erkennen. "Wer ist am längsten dabei? Seit wann hat Aerys Kunstwerke?"
Javier schlug vor, dass Lilian dies lieber den Meister selbst fragen sollte, wenn er wieder den Kopf frei hätte.
"Ich weiß nicht..", druckste der Junge, "Ich hab schonmal versucht ihn zu fragen, aber er ist ausgewichen.. und irgendwie macht ihn das Thema gereizt. Ich weiß nicht, ob ich ihn fragen soll."
Re: Erster Unterricht
"Ausserhalb der Villa kannst du auch gezwungen werden", erklärte Fergus Lilian freundlich, als diese nicht verstand, warum er es hier in der Villa als für sicher erachtete. Obwohl die Blutigen jederzeit übergriffig werden konnten. Marlin gefiel das auch nicht so sehr. Er hatte zwar nichts dagegen, wenn man über ihn bestimmte beim Sex. Das gefiel ihm eigentlich ganz gut, denn er verwöhnte seinen Partner gerne und brachte ihn gerne zum Strahlen. Aber wenn es gröber wurde, mit Schlägen oder so, schüchterte ihn das sehr ein.
"Frag nur Terim", riet Fergus Lilian, damit sie ein Beispiel bekam, wie es sonst so im Leben gehen konnte. Das wusste auch Marlin. Er war zwar nicht zum Sex gezwungen worden, doch er hatte auch einiges an Brutalität und Gemeinheit erlebt, da wo er aufgewachsen war. Angefangen damit, dass seine Mutter ihn gehasst hatte und er in ihren Augen eine grässliche Abnormität war. So widerlich, dass sie ihn schlussendlich an den erst Besten verkauft hatte. Was glücklicherweise der Meister gewesen war. Terim, etwas überrumpelt und eingeschüchtert, dass er auf einmal im Mittelpunkt des Gespräches stand, machte sich klein und versuchte sich hinter Lucero zu verstecken.
"Abgesehen davon, dass ich es mag, etwas gezwungen zu werden...."
"Du bist viel zu bereitwillig, als dass man dich zwingen könnte", brummte Javier dazwischen. Fergus grinste breit.
"Niemand hier würde mich verletzen und einfach blutend zurück lassen", versicherte er Lilian voller Vertrauen. "Niemand hier würde mir das antun, was sie Darion angetan haben. Noch nicht einmal Alazier wenn er wütend ist."
"Schsch, zerstör nicht seinen guten Ruf", schmunzelte Javier.
"Er ist sicher auch ganz nervös und macht sich sorgen um Darion", warf Lucero nachdenklich ein und betrachtete den Kriegerprinzen, der nahe am Fenster stand und finster hinaus starrte. Ab und an spreizte er dabei unruhig seine Flügel.
"Und schon ist Alaziers dunkler Ruf dahin", seufzte Javier, grinste dann aber.
"Ich geh mal nach ihm schauen", entschloss sich Lucero, als hätte er Javier nicht gehört. Rasch erhob er sich und stubste Terim sanft bei der Schulter an. "Komm mit Terim." Überrascht und erfreut, dass er mit durfte, erhob sich der scheue Krieger beinahe geräuschlos und folgte Lucero mit einem sanften, inneren Strahlen. Marlin blickte ihnen mit grossen Augen nach. Er hätte sich niemals von sich aus getraut, sich Alazier zu nähern
Lilian hatte derweil schon wieder eine Menge neuer Fragen. Wer denn hier die ältesten wären, seit wann der Meister Kunstwerke hätte, ob er keine Beziehungen hätte und ob sie vor ihrer Zeit hier als Kunstwerke gehätten. Javier riet Lilian, direkt den Meister zu fragen. Da stellte sich jedoch heraus, dass der Meister darüber gar nicht sprechen wollte.
"Ich weiss nicht, ob du uns fragen solltest, wenn er nicht darüber sprechen will", gab Javier zu bedenken. "Es scheint ganz so, als wolle er nicht, dass du das weisst. Es ist nicht sehr anständig, das nun hinter seinem Rücken in Erfahrung zu bringen."
"Puh!" klagte Fergus. "Du klingst ja schon so streng wie Yukarin."
"Das magst du doch." Javier stubbste Fergus in die Seite.
"Jaaaaa", strahlte dieser und räckelte sich genüsslich wie eine Katze.
"Coranis ist am längsten hier", antwortete Marlin Lilian hilfsbereit und deutete auf einen älteren, sogar schon ergrauten, hayllischen Krieger. "Ich glaube, er war schon immer hier und er ist auch der Älteste von uns allen." Bevor Marlin jedoch vorschlagen konnte, zu ihm zu gehen, traten zwei Krieger an den Tisch heran. Einer mit glattem und einer mit lockigem, schwarzen Haar.
"Hallo Lilian", grüsste Priam mit einem freundlichen Lächeln. "Dürfen wir uns zu dir setzen? Das hier ist Theon und ich bin Priam. Wir haben letztens für dich getanzt."
"Frag nur Terim", riet Fergus Lilian, damit sie ein Beispiel bekam, wie es sonst so im Leben gehen konnte. Das wusste auch Marlin. Er war zwar nicht zum Sex gezwungen worden, doch er hatte auch einiges an Brutalität und Gemeinheit erlebt, da wo er aufgewachsen war. Angefangen damit, dass seine Mutter ihn gehasst hatte und er in ihren Augen eine grässliche Abnormität war. So widerlich, dass sie ihn schlussendlich an den erst Besten verkauft hatte. Was glücklicherweise der Meister gewesen war. Terim, etwas überrumpelt und eingeschüchtert, dass er auf einmal im Mittelpunkt des Gespräches stand, machte sich klein und versuchte sich hinter Lucero zu verstecken.
"Abgesehen davon, dass ich es mag, etwas gezwungen zu werden...."
"Du bist viel zu bereitwillig, als dass man dich zwingen könnte", brummte Javier dazwischen. Fergus grinste breit.
"Niemand hier würde mich verletzen und einfach blutend zurück lassen", versicherte er Lilian voller Vertrauen. "Niemand hier würde mir das antun, was sie Darion angetan haben. Noch nicht einmal Alazier wenn er wütend ist."
"Schsch, zerstör nicht seinen guten Ruf", schmunzelte Javier.
"Er ist sicher auch ganz nervös und macht sich sorgen um Darion", warf Lucero nachdenklich ein und betrachtete den Kriegerprinzen, der nahe am Fenster stand und finster hinaus starrte. Ab und an spreizte er dabei unruhig seine Flügel.
"Und schon ist Alaziers dunkler Ruf dahin", seufzte Javier, grinste dann aber.
"Ich geh mal nach ihm schauen", entschloss sich Lucero, als hätte er Javier nicht gehört. Rasch erhob er sich und stubste Terim sanft bei der Schulter an. "Komm mit Terim." Überrascht und erfreut, dass er mit durfte, erhob sich der scheue Krieger beinahe geräuschlos und folgte Lucero mit einem sanften, inneren Strahlen. Marlin blickte ihnen mit grossen Augen nach. Er hätte sich niemals von sich aus getraut, sich Alazier zu nähern
Lilian hatte derweil schon wieder eine Menge neuer Fragen. Wer denn hier die ältesten wären, seit wann der Meister Kunstwerke hätte, ob er keine Beziehungen hätte und ob sie vor ihrer Zeit hier als Kunstwerke gehätten. Javier riet Lilian, direkt den Meister zu fragen. Da stellte sich jedoch heraus, dass der Meister darüber gar nicht sprechen wollte.
"Ich weiss nicht, ob du uns fragen solltest, wenn er nicht darüber sprechen will", gab Javier zu bedenken. "Es scheint ganz so, als wolle er nicht, dass du das weisst. Es ist nicht sehr anständig, das nun hinter seinem Rücken in Erfahrung zu bringen."
"Puh!" klagte Fergus. "Du klingst ja schon so streng wie Yukarin."
"Das magst du doch." Javier stubbste Fergus in die Seite.
"Jaaaaa", strahlte dieser und räckelte sich genüsslich wie eine Katze.
"Coranis ist am längsten hier", antwortete Marlin Lilian hilfsbereit und deutete auf einen älteren, sogar schon ergrauten, hayllischen Krieger. "Ich glaube, er war schon immer hier und er ist auch der Älteste von uns allen." Bevor Marlin jedoch vorschlagen konnte, zu ihm zu gehen, traten zwei Krieger an den Tisch heran. Einer mit glattem und einer mit lockigem, schwarzen Haar.
"Hallo Lilian", grüsste Priam mit einem freundlichen Lächeln. "Dürfen wir uns zu dir setzen? Das hier ist Theon und ich bin Priam. Wir haben letztens für dich getanzt."
Re: Erster Unterricht
Lilian verstand einfach nicht wie es Fergus in der Villa als sicher empfinden konnte. Der ältere Krieger meinte, dass man außerhalb davon auch gezwungen werden könnte. Das stimmte sicherlich, aber Lilian war vorher noch nie etwas passiert. Erst hier in Hayll war er... vergewaltigt worden. Es fühlte sich weiterhin seltsam an daran zu denken. Als wäre in ihm eine große Leere. Als wäre es jemand anderen passiert. Manchmal hatte der Junge das Gefühl, er steckte in einem bizarren Traum. Einer aus dem er einfach nicht erwachen konnte.
"Ich fühle mich hier nicht sicher..", sagte Lilian leise betrübt. Er konnte sich kaum vorstellen, dass das Leben einiger Sklaven hier noch schrecklicher gewesen sein sollte als hier. Allerdings hatte der Jüngling mitbekommen, dass es noch schlimmere Adelige gab. So wie diese Lady Uleste. Terim hatte anscheinend scheußliche Erlebnisse vor seiner Zeit bei Aerys gehabt. Der stille Dhemlaner rückte näher zu Lucero und sagte nichts dazu.
Fergus beteuerte nochmals, dass es hier sicherer wäre. Man würde ihn hier nicht blutend liegen lassen und niemand würde ihm das antun, was Darion widerfahren wäre.
"Aber es werden Weißgekleidete verletzt.. Alazier hat Darion auch weh getan. Und mich hätte er beinahe ertränkt..", wandte Lilian ein. Er wollte das alles nicht recht glauben, dass es hier so sicher und friedlich war wie viele der anderen Sklaven behaupteten. Fergus fand, dass Alazier nicht so weit gehen würde, selbst wenn er wütend wäre.
Lilian rieb sich über den Hals. "Ich weiß nicht..." Seiner Meinung nach, war der Kriegerprinz schon viel zu weit gegangen. Erst vor ein paar Tagen war ihn der furchteinflößende Eyrier angegangen. Trotzdem scherzte Javier, dass Alaziers dunkler Ruf angekratzt wäre, wo Lucero sich sorgte, dass der Kriegerprinz sehr nervös sei. Lilian blickte kurz hinüber zu dem großen Kriegerprinzen. Er stand alleine an einem Fenster.
Der zierliche Junge fand, dass Alazier immer noch sehr düster und gemein aussah. Überhaupt nicht so, als sei er nervös oder besorgt. Lucero wollte überraschenderweise zu ihm gehen und nahm dabei auch gleich Terim mit. Der Krieger wirkte bei der Einladung fast erfreut. Das konnte doch nicht sein. Hatte Alazier ihm nicht weh getan? Terim hatte Lilian nichts genaueres über seine Zeit mit Alazier verraten wollen. Lilian hätte dafür noch nicht genug Erfahrungen.
Er blickte den zwein hinterher. Lilian wollte überhaupt keine Erfahrungen dieser Art sammeln. Es schauderte ihn, wenn er nur daran dachte.
Lieber versuchte er weiter mehr über Aerys in Erfahrung zu bringen, doch Javier wollte nichts weiter darüber sagen. Es wäre nicht anständig, hinter dem Rücken des Meisters mehr über ihn herauszufinden.
"Ich will ihn doch nur kennenlernen", verteidigte sich der Jüngling. In den letzten Wochen hatte er das bereits viel und Lilian glaubte, dass es half, dass sie besser miteinander auskamen. Und anfingen sich zu mögen... dabei sollte er den Adeligen nicht mögen nach allem was er ihm angetan hatte. So oder so, je mehr er über Aerys wusste, desto besser würde er ihn hoffentlich verstehen und seine Launen einschätzen können. Heute hatte ihm bewiesen, dass er längst nicht so gut darin war wie er sich eingebildet hatte.
Fergus fand auch, dass Javier das zu streng auslegte und er wie Yukarin klang. Bedeutete das, der Bibliothekar war streng? Fergus und Javier scherzten und schmusten wieder miteinander. Es war soo seltsam das anzuschauen.
Bisher war Lilian nicht viel in Kontakt mit Männern gekommen, die Männer mochten. In der Schule hatte es einen Jungen gegeben, der so gewesen war. Aber die anderen hatten sich lustig über ihn gemacht, dass er einfach zu viel Angst hätte, sich Frauen zu nähern. Immerhin waren sie das stärkere Geschlecht. Doch so deutlich wie hier hatte er noch nie Zuneigung zwischen Männern gesehen und es stand im starken Widerspruch zu den schrecklichen Erfahrungen zwischen Männern bei der Auktion und was Aerys zu Beginn mit ihm gemacht hatte...
Marlin half Lilian bei seinen Fragen aus und verriet ihm wenigstens wer am längsten hier war. Er deutete auf einen älteren Hayllier mit grauem Haar. Das war Coranis? Neugierig blickte Lilian zu ihm.
"Er ist der Verwalter des Anwesens oder?", vergewisserte er sich, "Ich würde ihn gerne kennenlernen. Eigentlich hätte ich Notar werden sollen... ich bin sehr gut im Rechnen, Dokumente ordnen und aufsetzen." Darin war er gut und nicht darin, adrett und feminin auszusehen. Leider interessierte sich niemand für Lilians eigentliche Talente. "Ich könnte ihm vielleicht helfen", überlegte der Jüngling. Wenn Aerys ihn ließ..
Lilian könnte wenigstens mit Coranis reden. Vielleicht wäre das jemand, der etwas gemeinsam mit ihm hatte.
Da kamen auf einmal zwei andere Weißgekleidete zu ihnen und fragten, ob sie sich zu ihm setzen konnten. Lilian erkannte sie auch ohne die Vorstellung wieder.
"Oh, ja, natürlich", lud er sie leicht verlegen ein. Es war schon ein spezielles Theaterstück gewesen und er war mit Aerys dort gewesen. Es war fast so etwas wie eine Verabredung gewesen...
"Ja, ich weiß wer ihr seid. Danke für die Aufführung. Es war sehr.. anmutig", suchte er nach einem guten Wort dafür. Ohne erotisch zu sagen. Lilian hatte es auch nicht als erotisch empfunden, doch Aerys schon. Und danach hatten sie ganz viele erotische Sachen gemacht... oder Aerys eher mit ihm.
Der Jüngling wurde wieder leicht rot und nahm sich hastig einen Keks. "Es war Aerys' Idee.. er wollte mir zeigen, wie.. ehm, Männer miteinander umgehen..", erklärte er nervös. Das war alles nicht Lilians Wunsch gewesen. Genau wie das Erotikbuch. Hoffentlich dachten Theon und Priam nicht, dass Lilian Interesse hatte.
"Ich fühle mich hier nicht sicher..", sagte Lilian leise betrübt. Er konnte sich kaum vorstellen, dass das Leben einiger Sklaven hier noch schrecklicher gewesen sein sollte als hier. Allerdings hatte der Jüngling mitbekommen, dass es noch schlimmere Adelige gab. So wie diese Lady Uleste. Terim hatte anscheinend scheußliche Erlebnisse vor seiner Zeit bei Aerys gehabt. Der stille Dhemlaner rückte näher zu Lucero und sagte nichts dazu.
Fergus beteuerte nochmals, dass es hier sicherer wäre. Man würde ihn hier nicht blutend liegen lassen und niemand würde ihm das antun, was Darion widerfahren wäre.
"Aber es werden Weißgekleidete verletzt.. Alazier hat Darion auch weh getan. Und mich hätte er beinahe ertränkt..", wandte Lilian ein. Er wollte das alles nicht recht glauben, dass es hier so sicher und friedlich war wie viele der anderen Sklaven behaupteten. Fergus fand, dass Alazier nicht so weit gehen würde, selbst wenn er wütend wäre.
Lilian rieb sich über den Hals. "Ich weiß nicht..." Seiner Meinung nach, war der Kriegerprinz schon viel zu weit gegangen. Erst vor ein paar Tagen war ihn der furchteinflößende Eyrier angegangen. Trotzdem scherzte Javier, dass Alaziers dunkler Ruf angekratzt wäre, wo Lucero sich sorgte, dass der Kriegerprinz sehr nervös sei. Lilian blickte kurz hinüber zu dem großen Kriegerprinzen. Er stand alleine an einem Fenster.
Der zierliche Junge fand, dass Alazier immer noch sehr düster und gemein aussah. Überhaupt nicht so, als sei er nervös oder besorgt. Lucero wollte überraschenderweise zu ihm gehen und nahm dabei auch gleich Terim mit. Der Krieger wirkte bei der Einladung fast erfreut. Das konnte doch nicht sein. Hatte Alazier ihm nicht weh getan? Terim hatte Lilian nichts genaueres über seine Zeit mit Alazier verraten wollen. Lilian hätte dafür noch nicht genug Erfahrungen.
Er blickte den zwein hinterher. Lilian wollte überhaupt keine Erfahrungen dieser Art sammeln. Es schauderte ihn, wenn er nur daran dachte.
Lieber versuchte er weiter mehr über Aerys in Erfahrung zu bringen, doch Javier wollte nichts weiter darüber sagen. Es wäre nicht anständig, hinter dem Rücken des Meisters mehr über ihn herauszufinden.
"Ich will ihn doch nur kennenlernen", verteidigte sich der Jüngling. In den letzten Wochen hatte er das bereits viel und Lilian glaubte, dass es half, dass sie besser miteinander auskamen. Und anfingen sich zu mögen... dabei sollte er den Adeligen nicht mögen nach allem was er ihm angetan hatte. So oder so, je mehr er über Aerys wusste, desto besser würde er ihn hoffentlich verstehen und seine Launen einschätzen können. Heute hatte ihm bewiesen, dass er längst nicht so gut darin war wie er sich eingebildet hatte.
Fergus fand auch, dass Javier das zu streng auslegte und er wie Yukarin klang. Bedeutete das, der Bibliothekar war streng? Fergus und Javier scherzten und schmusten wieder miteinander. Es war soo seltsam das anzuschauen.
Bisher war Lilian nicht viel in Kontakt mit Männern gekommen, die Männer mochten. In der Schule hatte es einen Jungen gegeben, der so gewesen war. Aber die anderen hatten sich lustig über ihn gemacht, dass er einfach zu viel Angst hätte, sich Frauen zu nähern. Immerhin waren sie das stärkere Geschlecht. Doch so deutlich wie hier hatte er noch nie Zuneigung zwischen Männern gesehen und es stand im starken Widerspruch zu den schrecklichen Erfahrungen zwischen Männern bei der Auktion und was Aerys zu Beginn mit ihm gemacht hatte...
Marlin half Lilian bei seinen Fragen aus und verriet ihm wenigstens wer am längsten hier war. Er deutete auf einen älteren Hayllier mit grauem Haar. Das war Coranis? Neugierig blickte Lilian zu ihm.
"Er ist der Verwalter des Anwesens oder?", vergewisserte er sich, "Ich würde ihn gerne kennenlernen. Eigentlich hätte ich Notar werden sollen... ich bin sehr gut im Rechnen, Dokumente ordnen und aufsetzen." Darin war er gut und nicht darin, adrett und feminin auszusehen. Leider interessierte sich niemand für Lilians eigentliche Talente. "Ich könnte ihm vielleicht helfen", überlegte der Jüngling. Wenn Aerys ihn ließ..
Lilian könnte wenigstens mit Coranis reden. Vielleicht wäre das jemand, der etwas gemeinsam mit ihm hatte.
Da kamen auf einmal zwei andere Weißgekleidete zu ihnen und fragten, ob sie sich zu ihm setzen konnten. Lilian erkannte sie auch ohne die Vorstellung wieder.
"Oh, ja, natürlich", lud er sie leicht verlegen ein. Es war schon ein spezielles Theaterstück gewesen und er war mit Aerys dort gewesen. Es war fast so etwas wie eine Verabredung gewesen...
"Ja, ich weiß wer ihr seid. Danke für die Aufführung. Es war sehr.. anmutig", suchte er nach einem guten Wort dafür. Ohne erotisch zu sagen. Lilian hatte es auch nicht als erotisch empfunden, doch Aerys schon. Und danach hatten sie ganz viele erotische Sachen gemacht... oder Aerys eher mit ihm.
Der Jüngling wurde wieder leicht rot und nahm sich hastig einen Keks. "Es war Aerys' Idee.. er wollte mir zeigen, wie.. ehm, Männer miteinander umgehen..", erklärte er nervös. Das war alles nicht Lilians Wunsch gewesen. Genau wie das Erotikbuch. Hoffentlich dachten Theon und Priam nicht, dass Lilian Interesse hatte.
Re: Erster Unterricht
"Ist das denn nicht schwierig, Dokumente aufzusetzen?" fragte Marlin skeptisch, als Lilian so begeistert davon war, Bürokram zu machen. Das klang für ihn alles andere als spannend. Aber er hatte ja schon gelernt, dass verschiedene Leute, verschiedene Dinge gern hatten. "Und rechnen? Muss man da nicht sehr genau arbeiten, damit man ja keinen Fehler macht und plötzlich zu wenig essen da ist oder so. Also beim Sachen bestellen." Diese Verantwortung wollte er nicht tragen. Davor schauderte es ihn.
"Aber wenn du das gerne magst, kannst du den Meister doch danach fragen, ob du das machen darfst." Aufmunternd lächelte er Lilian zu. " Coranis wird sich sicher freuen, wenn du ihm hilfst. Überhaupt dich kennen zu lernen. Er hat schon ganz viel für dich organisiert, dich aber nie wirklich gesehen. Oh und am ersten Tag, da als ich dir meine Sandalen geliehen habe, hat er mir ganz lieb einfach so neue zur Verfügung gestellt." Lilian würde Coranis sicher gern mögen. Vor ihm brauchte er wirklich keine Angst zu haben. Nicht so wie bei Yukarin oder bei Javier.
Während sie so plauderten und Javier mit Fergus schäkerte, kamen Priam und Theon zu ihnen an den Tisch und stellten vor. Süss lud Lilian sie zu ihnen an den Tisch ein. Erfreut setzten sich die Beiden geschmeidig zu ihnen und lächelten erfreut, als Lilian ihre Aufführung als sehr anmutig bezeichnete.
"Es hat dir gefallen?" fragte Theon schüchtern.
"Wir haben gern für dich getanzt", strahlte Priam und drückte Theon in einer Umarmung kurz an dich.
"Oh, da hattest du aber Glück, Lilian", staunte Marlin. "Es ist so schön, den beim Tanzen zusehen zu dürfen. Davon kann ich gar nicht genug kriegen. Tanzt ihr auch mal wieder für uns andere? Ihr beide seid so schön."
"Danke, Marlin", antwortete Theon ganz verlegen und inzwischen waren nicht nur Lilians Wangen leicht rosa.
"Ich denke schon, dass sich bald mal eine Gelegenheit findet", nickte Priam. "Jetzt wo es draussen nicht mehr so viel zu tun gibt."
"Und dir war es nicht zu langweilig, Lilian?" hakte Theon unsicher nach. "Wir wussten nicht, was du so magst. Der Meister hat gesagt, wir sollten nicht zu weit gehen. Das wollten wir natürlich nicht. Andererseits hatten wir aber auch Angst, dass es dir zu fad ist."
"Aber wenn du das gerne magst, kannst du den Meister doch danach fragen, ob du das machen darfst." Aufmunternd lächelte er Lilian zu. " Coranis wird sich sicher freuen, wenn du ihm hilfst. Überhaupt dich kennen zu lernen. Er hat schon ganz viel für dich organisiert, dich aber nie wirklich gesehen. Oh und am ersten Tag, da als ich dir meine Sandalen geliehen habe, hat er mir ganz lieb einfach so neue zur Verfügung gestellt." Lilian würde Coranis sicher gern mögen. Vor ihm brauchte er wirklich keine Angst zu haben. Nicht so wie bei Yukarin oder bei Javier.
Während sie so plauderten und Javier mit Fergus schäkerte, kamen Priam und Theon zu ihnen an den Tisch und stellten vor. Süss lud Lilian sie zu ihnen an den Tisch ein. Erfreut setzten sich die Beiden geschmeidig zu ihnen und lächelten erfreut, als Lilian ihre Aufführung als sehr anmutig bezeichnete.
"Es hat dir gefallen?" fragte Theon schüchtern.
"Wir haben gern für dich getanzt", strahlte Priam und drückte Theon in einer Umarmung kurz an dich.
"Oh, da hattest du aber Glück, Lilian", staunte Marlin. "Es ist so schön, den beim Tanzen zusehen zu dürfen. Davon kann ich gar nicht genug kriegen. Tanzt ihr auch mal wieder für uns andere? Ihr beide seid so schön."
"Danke, Marlin", antwortete Theon ganz verlegen und inzwischen waren nicht nur Lilians Wangen leicht rosa.
"Ich denke schon, dass sich bald mal eine Gelegenheit findet", nickte Priam. "Jetzt wo es draussen nicht mehr so viel zu tun gibt."
"Und dir war es nicht zu langweilig, Lilian?" hakte Theon unsicher nach. "Wir wussten nicht, was du so magst. Der Meister hat gesagt, wir sollten nicht zu weit gehen. Das wollten wir natürlich nicht. Andererseits hatten wir aber auch Angst, dass es dir zu fad ist."
Re: Erster Unterricht
"Schon", bestätigte Lilian, als Marlin nach den Büroarbeiten fragte. "Man muss sich einarbeiten. Aber gerade das ist ja herausfordernd und spannend." Er lächelte. Marlin sorgte sich, dass man dazu viel zu genau sein müsste und Fehler gravierende Folgen haben könnten. Dass plötzlich zu wenig essen da wäre.
"Oh.. naja, dafür kontrolliert man es am besten mehrmals. Oder von zwei verschiedenen Leuten. Ich würde mich anstrengen, keine Fehler zu machen", beteuerte der Jüngling eifrig. Marlin schlug vor, dass er den Meister fragen sollte, ob er bei Coranis arbeiten könnte. "Ich hab zu Anfang mal versucht zu erklären, was ich wirklich gut kann. Dass ich viel besser ein Bürogehilfe wäre, als ein Kunstwerk, doch daran hat Aerys, glaub ich, kein Interesse..", fügte Lilian seufzend hinzu. Er wusste nicht, ob der Prinz ihn in dem Bereich arbeiten lassen würde. Lilian hätte sehr gerne seine Ausbildung fortgesetzt und wenigstens etwas Normalität zurückgehabt. Stattdessen musste er lernen wie ein Mädchen zu gehen, zu tanzen und zu stricken.
Wenn Aerys wieder in besserer Stimmung war, konnte Lilian ihn vielleicht nochmal wegen seinen wirklichen Talenten fragen. Hoffentlich ohne Streit.
Wieder sah der Jüngling zu Coranis von dem Marlin ihm erzählte. Der älteste Weißgekleidete sei sehr nett und er hätte schon viel für Lilian organisiert. Er wollte gerne zu Coranis gehen und sich bedanken, doch irgendwie kamen immer wieder neue Leute zum Tisch und wollten mit ihm reden. Langsam wurde der Jüngling müde, aber er versuchte sich, nichts anmerken zu lassen. Jetzt waren es Theon und Priam, die wissen wollten wie ihm das Theaterstück gefallen hatte.
"Ja, es war sehr schön", sagte Lilian freundlich. "Mit all diesen Schleiern war es so geheimnisvoll", suchte er nach Komplimenten. Er wollte nicht lügen und sagen, dass er begeistert oder gar erregt gewesen war. Die Vorführung war einfach zu fremdartig und Lilian viel zu nervös wegen Aerys gewesen.
Marlin bat die beiden Männer um eine weitere Vorführung. Es wäre so schön, ihnen beim Tanzen zusehen zu können. Theon wirkte von all den Komplimenten leicht verlegen, während Priam gleich einwilligte ihnen bald etwas zu zeigen. Lilian fand es seltsam, dass die zwei so etwas intimes anderen gerne zeigten. Lilian war es ja bereits unangenehm gewesen, dass Theon und Priam gesehen hatten wie er sich an Aerys gekuschelt hatte.
Theon schien seine Zurückhaltung zu bemerken und vergewisserte sich besorgt, ob das Theaterstück nicht zu langweilig gewesen wäre. Der Meister hätte ihnen eingeschärft, nicht zu viel zu zeigen.
"Nein, es war sehr aufregend", beteuerte Lilian rasch. "Es war gut, dass ehm.. man nicht zu viel gesehen hat. Ich hatte schon befürchtet, man würde alles sehen.. also... eh, nackt.. Körper", stammelte der zarte Junge und hatte wieder rote Wangen.
"Aerys hat es vorher so klingen lassen, als würde viel mehr passieren..", erklärte er sich. "Er wollte mich wohl vorwarnen und hat es etwas übertrieben."
Lilian blinzelte leicht müde und sah zur Schlafzimmertüre. Aerys und Darion waren immer noch nicht zurück. Was sie wohl machten? Ob sie kuschelten? Oder mehr? Es war komisch daran zu denken.
Der Junge riss sich zusammen und nahm sich einen weiteren Keks. Er hätte vermutlich auch mal eines der herzhafteren Appetithäppchen kosten sollen, doch niemand hier ermahnte ihn, gesund zu essen und Lilian wollte seinen Kummer über das Kleid und die einschüchterne Situation lieber mit Süßem stillen.
"Gibt es eigentlich keinen Alkohol?", fragte er und blickte sich suchend um.
"Oh.. naja, dafür kontrolliert man es am besten mehrmals. Oder von zwei verschiedenen Leuten. Ich würde mich anstrengen, keine Fehler zu machen", beteuerte der Jüngling eifrig. Marlin schlug vor, dass er den Meister fragen sollte, ob er bei Coranis arbeiten könnte. "Ich hab zu Anfang mal versucht zu erklären, was ich wirklich gut kann. Dass ich viel besser ein Bürogehilfe wäre, als ein Kunstwerk, doch daran hat Aerys, glaub ich, kein Interesse..", fügte Lilian seufzend hinzu. Er wusste nicht, ob der Prinz ihn in dem Bereich arbeiten lassen würde. Lilian hätte sehr gerne seine Ausbildung fortgesetzt und wenigstens etwas Normalität zurückgehabt. Stattdessen musste er lernen wie ein Mädchen zu gehen, zu tanzen und zu stricken.
Wenn Aerys wieder in besserer Stimmung war, konnte Lilian ihn vielleicht nochmal wegen seinen wirklichen Talenten fragen. Hoffentlich ohne Streit.
Wieder sah der Jüngling zu Coranis von dem Marlin ihm erzählte. Der älteste Weißgekleidete sei sehr nett und er hätte schon viel für Lilian organisiert. Er wollte gerne zu Coranis gehen und sich bedanken, doch irgendwie kamen immer wieder neue Leute zum Tisch und wollten mit ihm reden. Langsam wurde der Jüngling müde, aber er versuchte sich, nichts anmerken zu lassen. Jetzt waren es Theon und Priam, die wissen wollten wie ihm das Theaterstück gefallen hatte.
"Ja, es war sehr schön", sagte Lilian freundlich. "Mit all diesen Schleiern war es so geheimnisvoll", suchte er nach Komplimenten. Er wollte nicht lügen und sagen, dass er begeistert oder gar erregt gewesen war. Die Vorführung war einfach zu fremdartig und Lilian viel zu nervös wegen Aerys gewesen.
Marlin bat die beiden Männer um eine weitere Vorführung. Es wäre so schön, ihnen beim Tanzen zusehen zu können. Theon wirkte von all den Komplimenten leicht verlegen, während Priam gleich einwilligte ihnen bald etwas zu zeigen. Lilian fand es seltsam, dass die zwei so etwas intimes anderen gerne zeigten. Lilian war es ja bereits unangenehm gewesen, dass Theon und Priam gesehen hatten wie er sich an Aerys gekuschelt hatte.
Theon schien seine Zurückhaltung zu bemerken und vergewisserte sich besorgt, ob das Theaterstück nicht zu langweilig gewesen wäre. Der Meister hätte ihnen eingeschärft, nicht zu viel zu zeigen.
"Nein, es war sehr aufregend", beteuerte Lilian rasch. "Es war gut, dass ehm.. man nicht zu viel gesehen hat. Ich hatte schon befürchtet, man würde alles sehen.. also... eh, nackt.. Körper", stammelte der zarte Junge und hatte wieder rote Wangen.
"Aerys hat es vorher so klingen lassen, als würde viel mehr passieren..", erklärte er sich. "Er wollte mich wohl vorwarnen und hat es etwas übertrieben."
Lilian blinzelte leicht müde und sah zur Schlafzimmertüre. Aerys und Darion waren immer noch nicht zurück. Was sie wohl machten? Ob sie kuschelten? Oder mehr? Es war komisch daran zu denken.
Der Junge riss sich zusammen und nahm sich einen weiteren Keks. Er hätte vermutlich auch mal eines der herzhafteren Appetithäppchen kosten sollen, doch niemand hier ermahnte ihn, gesund zu essen und Lilian wollte seinen Kummer über das Kleid und die einschüchterne Situation lieber mit Süßem stillen.
"Gibt es eigentlich keinen Alkohol?", fragte er und blickte sich suchend um.
Re: Erster Unterricht
Er konnte sich nicht vorstellen, dass Priams und Theons Theaterstück langweilig gewesen sein sollte. Schon gar nicht, wenn etwas mit Schleiern gewesen sein sollte, das das ganze so geheimnisvoll gemacht hatte, wie Lilian erzählte. Marlin wünschte sich, er hätte es auch sehen können. Priam und Theon gingen immer so liebevoll miteinander um. So sanft und zart. Der blonde Krieger liebte es und liess sich davon so gerne davon treiben.
Deswegen war er doch ein wenig überrascht, dass Theon Lilian fragte, ob es zu langweilig gewesen sei. Diese beteuerte dann allerdings rasch, dass es sehr aufregend gewesen sei und dass es gut war, dass man nicht zu viel gesehen hatte. Marlin nickte verstehend. Das konnte sehr spannend sein, wenn man kaum etwas sah. Auch wenn es sehr schön war, Priams und Theons nackte Körper zu betrachten. Lilian selbst schien davor noch etwas Angst zu haben. Sie schien wirklich noch immer sehr schüchtern und sehr unerfahren zu sein. So wurde sie ganz rot und begann zu stammeln. Tröstend drückte Marlin ihre Hand. Es war alles gut. Sie musste keine Angst haben.
"Der Meister wollte dir bestimmt keine Angst machen", versuchte er sie zu beruhigen.
"Nein, sicherlich nicht", beteuerte auch Theon. "Er war ganz streng mit den Vorgaben und hat auch klar gesagt, dass nicht zuviel Nacktheit vorkommen soll."
"Oder Sex", seufzte Priam wehmütig. "Nur so ein bisschen harmloses Vorspiel. So richtig, richtig harmlos. Aber harmloser hätten wir es nicht hingekriegt. Sonst wäre es kein Vorspiel mehr gewesen", schmollte Priam. Theon strich ihm sanft über die Wange, um ihn zu beruhigen.
"Es reicht, wenn du mir in die Augen schaust, damit ich das prickelndste Vorspiel überhaupt erlebe", versicherte er ihm verliebt. Nun wurde auch Priam verlegen und er drückte Theon noch einmal innig an sich. Marlin glaubte, dass Priam Theon nun sehr gerne geküsst hätte, doch aus Rücksicht auf Lilian unterliess er es.
"Wir haben gehört, dass du ebenfalls zu tanzen lernst, Lilian", wandte er sich stattdessen an das Mädchen an ihrem Tisch, als diese unvermittelt nach Alkohol fragte. Verblüfft wurde sie von allen am Tisch angeblickt. Marlin hätte nicht gedacht, dass Lilian jemand war, der gerne Alkohol trank.
"Ähm", räusperte er sich rasch, um das peinliche Schweigen zu überbrücken. "Ähm, nein Lilian. Wir trinken hier keinen Alkohol."
"Nur zu besonderen Gelegenheiten", fügte Fergus sich lächelnd erinnernd hinzu. "Dann gibt es manchmal Wein oder sogar Champagner."
Deswegen war er doch ein wenig überrascht, dass Theon Lilian fragte, ob es zu langweilig gewesen sei. Diese beteuerte dann allerdings rasch, dass es sehr aufregend gewesen sei und dass es gut war, dass man nicht zu viel gesehen hatte. Marlin nickte verstehend. Das konnte sehr spannend sein, wenn man kaum etwas sah. Auch wenn es sehr schön war, Priams und Theons nackte Körper zu betrachten. Lilian selbst schien davor noch etwas Angst zu haben. Sie schien wirklich noch immer sehr schüchtern und sehr unerfahren zu sein. So wurde sie ganz rot und begann zu stammeln. Tröstend drückte Marlin ihre Hand. Es war alles gut. Sie musste keine Angst haben.
"Der Meister wollte dir bestimmt keine Angst machen", versuchte er sie zu beruhigen.
"Nein, sicherlich nicht", beteuerte auch Theon. "Er war ganz streng mit den Vorgaben und hat auch klar gesagt, dass nicht zuviel Nacktheit vorkommen soll."
"Oder Sex", seufzte Priam wehmütig. "Nur so ein bisschen harmloses Vorspiel. So richtig, richtig harmlos. Aber harmloser hätten wir es nicht hingekriegt. Sonst wäre es kein Vorspiel mehr gewesen", schmollte Priam. Theon strich ihm sanft über die Wange, um ihn zu beruhigen.
"Es reicht, wenn du mir in die Augen schaust, damit ich das prickelndste Vorspiel überhaupt erlebe", versicherte er ihm verliebt. Nun wurde auch Priam verlegen und er drückte Theon noch einmal innig an sich. Marlin glaubte, dass Priam Theon nun sehr gerne geküsst hätte, doch aus Rücksicht auf Lilian unterliess er es.
"Wir haben gehört, dass du ebenfalls zu tanzen lernst, Lilian", wandte er sich stattdessen an das Mädchen an ihrem Tisch, als diese unvermittelt nach Alkohol fragte. Verblüfft wurde sie von allen am Tisch angeblickt. Marlin hätte nicht gedacht, dass Lilian jemand war, der gerne Alkohol trank.
"Ähm", räusperte er sich rasch, um das peinliche Schweigen zu überbrücken. "Ähm, nein Lilian. Wir trinken hier keinen Alkohol."
"Nur zu besonderen Gelegenheiten", fügte Fergus sich lächelnd erinnernd hinzu. "Dann gibt es manchmal Wein oder sogar Champagner."
Re: Erster Unterricht
Als Lilian zugab, er hätte befürchtet, man würde die beiden nackt sehen, wurde er mal wieder viel zu rot und nervös. Verflixt. Da griff Marlin ihn an der Hand und drückte jene. Verwirrt blickte Lilian zu ihm, als der ältere Jugendliche ihm Mut zusprach. Er brauchte deswegen keinen Trost. Es war ja nicht so, dass er ein verängstigtes, kleines Mädchen war. Und wenn er so auf die anderen wirkte?
"Ich weiß, dass er mir keine Angst machen wollte. Also so richtig Angst hatte ich ja nicht. Nicht viel", wehrte er sich kleinlaut und verlegen. Das Kissen hatte er nur fest in den Arm gedrückt, weil es gemütlich gewesen war. Und an Aerys hatte er sich auch nicht erschrocken gepresst.
Theon erklärte ihm, was der Adelige ihnen genau vorgegeben hatte und dass nicht zu viel nackte Haut zu sehen sein sollte. Daran hatten sich die beiden Weißgekleideten auch gehalten, wobei Priam meinte, dass selbst das Vorspiel sehr harmlos hätte sein müssen. Harmloser wäre es nicht gegangen.
"Ehm, es war gut so", beteuerte Lilian mit roten Wangen. Es war ein seltsames Gespräch. Er wollte doch nicht wirklich beurteilen, wie ihm dieses.. Vorspiel zwischen zwei Männern gefallen hatte. Mit Aimée hatte Lilian bereits viel intensiveres Vorspiel gehabt, doch keinesfalls wollte der Jüngling die zwei Weißgekleideten ermuntern. Hinterher schleppte ihn Aerys zu einer zweiten Vorstellung und Lilian würde mehr sehen als ihm lieb war.
Ob die beiden danach wirklich noch mehr gemacht hatten? Sie schienen sich sehr gern zu haben. Theon flirtete mit Priam, dass er dessen tiefe Blicke für das beste Vorspiel hielt. Die beiden Männer schmiegten sich aneinander. Lilian rückte unruhig hin und her. Es war schön, dass sich hier so viele mochten, doch es erinnerte den Jungen daran, was noch auf ihn selbst zukommen würde. Er wollte das nicht.
Sobald Lilian fragte, ob es keinen Alkohol gäbe, schauten ihn alle überrascht an. Fast entsetzt. Schweigen breitete sich aus. Was hatte Lilian denn schlimmes gefragt? Er war nicht zu jung für Alkohol.
Marlin räusperte sich und erklärte, dass sie hier keinen Alkohol trinken würde. Was? Aber Lilian bekam dauernd Alkohol zu trinken. Die anderen nicht? Aerys hatte mal erwähnt, dass es etwas seltenes war, doch der Jüngling hatte nicht realisiert wie selten.
Fergus erklärte, das gäbe es nur zu besonderen Anlässen.
"Oh.. ich dachte das hier wäre einer.."
Anscheinend nicht, wenn der Adelige nicht dabei war. Lilian verschwieg, wie oft er schon Champagner und Wein hatte trinken können. Er wollte nicht, dass die anderen neidisch wurden. Vermutlich war es besser, wenn er nichts trank, egal wie beruhigend es für seine Nerven und Unwohlsein war. Bei all den älteren Männern sollte er lieber wachsam bleiben.
Dabei wurde er mittlerweile immer müder. "Ja, wegen dem Tanzen... Aerys möchte, dass ich es lerne", bestätigte Lilian seufzend. "Ich bin nicht sehr gut darin." Meistens wollte er sich nicht in die Richtung drehen in die der Prinz es wollte. Zudem war Lilian ob der Nähe zu dem Adeligen so nervös, dass er die Schrittfolgen prompt vergaß.
Der zierliche Junge gähnte klein. Marlin fragte ihn prompt, ob er sich nicht hinlegen wollte. Lilian schüttelte rasch den Kopf.
"Nein, ich bin noch gar nicht müde", beteuerte das Nesthäkchen. "Und ich weiß nicht, ob ich schlafen kann.. hier.. und in dem Kleid", fügte er leiser hinzu. Weiterhin hielt er die Decke darüber, doch so leicht ließ sich das unselige Kleidungsstück nicht vergessen.
"Ich weiß, dass er mir keine Angst machen wollte. Also so richtig Angst hatte ich ja nicht. Nicht viel", wehrte er sich kleinlaut und verlegen. Das Kissen hatte er nur fest in den Arm gedrückt, weil es gemütlich gewesen war. Und an Aerys hatte er sich auch nicht erschrocken gepresst.
Theon erklärte ihm, was der Adelige ihnen genau vorgegeben hatte und dass nicht zu viel nackte Haut zu sehen sein sollte. Daran hatten sich die beiden Weißgekleideten auch gehalten, wobei Priam meinte, dass selbst das Vorspiel sehr harmlos hätte sein müssen. Harmloser wäre es nicht gegangen.
"Ehm, es war gut so", beteuerte Lilian mit roten Wangen. Es war ein seltsames Gespräch. Er wollte doch nicht wirklich beurteilen, wie ihm dieses.. Vorspiel zwischen zwei Männern gefallen hatte. Mit Aimée hatte Lilian bereits viel intensiveres Vorspiel gehabt, doch keinesfalls wollte der Jüngling die zwei Weißgekleideten ermuntern. Hinterher schleppte ihn Aerys zu einer zweiten Vorstellung und Lilian würde mehr sehen als ihm lieb war.
Ob die beiden danach wirklich noch mehr gemacht hatten? Sie schienen sich sehr gern zu haben. Theon flirtete mit Priam, dass er dessen tiefe Blicke für das beste Vorspiel hielt. Die beiden Männer schmiegten sich aneinander. Lilian rückte unruhig hin und her. Es war schön, dass sich hier so viele mochten, doch es erinnerte den Jungen daran, was noch auf ihn selbst zukommen würde. Er wollte das nicht.
Sobald Lilian fragte, ob es keinen Alkohol gäbe, schauten ihn alle überrascht an. Fast entsetzt. Schweigen breitete sich aus. Was hatte Lilian denn schlimmes gefragt? Er war nicht zu jung für Alkohol.
Marlin räusperte sich und erklärte, dass sie hier keinen Alkohol trinken würde. Was? Aber Lilian bekam dauernd Alkohol zu trinken. Die anderen nicht? Aerys hatte mal erwähnt, dass es etwas seltenes war, doch der Jüngling hatte nicht realisiert wie selten.
Fergus erklärte, das gäbe es nur zu besonderen Anlässen.
"Oh.. ich dachte das hier wäre einer.."
Anscheinend nicht, wenn der Adelige nicht dabei war. Lilian verschwieg, wie oft er schon Champagner und Wein hatte trinken können. Er wollte nicht, dass die anderen neidisch wurden. Vermutlich war es besser, wenn er nichts trank, egal wie beruhigend es für seine Nerven und Unwohlsein war. Bei all den älteren Männern sollte er lieber wachsam bleiben.
Dabei wurde er mittlerweile immer müder. "Ja, wegen dem Tanzen... Aerys möchte, dass ich es lerne", bestätigte Lilian seufzend. "Ich bin nicht sehr gut darin." Meistens wollte er sich nicht in die Richtung drehen in die der Prinz es wollte. Zudem war Lilian ob der Nähe zu dem Adeligen so nervös, dass er die Schrittfolgen prompt vergaß.
Der zierliche Junge gähnte klein. Marlin fragte ihn prompt, ob er sich nicht hinlegen wollte. Lilian schüttelte rasch den Kopf.
"Nein, ich bin noch gar nicht müde", beteuerte das Nesthäkchen. "Und ich weiß nicht, ob ich schlafen kann.. hier.. und in dem Kleid", fügte er leiser hinzu. Weiterhin hielt er die Decke darüber, doch so leicht ließ sich das unselige Kleidungsstück nicht vergessen.
Re: Erster Unterricht
"Schon", nickte Fergus dazu, dass dies hier ein besonderer Anlass wäre. Er war sogar sehr speziell fand Marlin. "Aber wir wissen ja nicht, wie es ausgehen wird", gab der Krieger in Javiers Armen zu bedenken.
"Bestimmt gut", beeilte sich Marlin einzuwerfen, da er wusste, wie sehr sich Lilian um Darion sorgte. Er wollte nicht, dass sie wieder unglücklicher wurde, weil sie Angst um Darion hatte. Gerade wirkte sie einigermassen abgelenkt. "Wir haben fleissig mit ihm trainiert. Er bewegt sich so geschmeidig wie immer." Aufgeregt blickte Marlin den anderen fest in die Augen, damit sie ihm glaubten, wurde dann aber ganz verlegen, weil er so viele hoffnungsvolle Blicke auf sich ruhen hatte.
Zum Glück hatte Priam noch nachgefragt, wie das mit Lilians Tanzunterricht so war. Lilian antwortete natürlich höflich und der Fokus wurde von Marlin genommen. Innerlich atmete er erleichtert auf und konzentrierte sich voll und ganz auf Lilian. Diese gab seufzend zu, dass mit dem Tanzen nicht so gut funktionieren würde. Priam fragte natürlich gleich, woran das lag und ob er ihr helfen könne. Gemeinsam mit Theon diskutierten die Beiden übers Tanzen, was es für verschiedene Stilrichtungen gab und worauf man dabei achten müsse, damit es gelänge. Bis die schüchterne Lilian immer weniger sagte und schliesslich klein gähnte.
"Bist du müde?" fragte Marlin gleich besorgt und zog ein weiteres Kissen zu Lilian heran. "Möchtest du dich nicht etwas hinlegen?" Lilian beteuerte jedoch gleich, dass sie nicht müde sei. Ausserdem wisse sie gar nicht, ob sie hier überhaupt schlafen könne und dann auch noch in dem Kleid." Marlin nickte verstehend. Das Kleid machte Lilian sehr zu schaffen. Leider hatte er es nicht fertig gebracht, sie zu beruhigen, dass sie sich darin wohl fühlte. Wahrscheinlich weil er sie nicht ganz verstand. Dabei täte er ihr so gerne helfen.
"Du musst keine Angst haben, Lilian", flüsterte er zurück. "Soll... soll ich dich nacher vielleicht in den Arm nehmen? Später dann", fügte er hastig hinzu. "Dann wenn wir und die anderen auch müde sind. Wir könnten uns gemeinsam hinlegen und dir wird nichts passieren."
In dem Moment kamen Lucero und Terim wieder zurück von Alazier und quetschten sich wieder zu ihnen an den Tisch. Wobei Lucero es sich bei Fergus abschaute und sich ganz schmusig an Terim kuschelte. Priam fragte nach, wie das mit dem Training für Darion so gewesen war und Lucero, Terim und Marlin antworteten offen. Das Thema interessierte auch Lilian brennend, weswegen sie eifrig Fragen stellte, die besonders Lucero grossspurig beantwortete.
So schritt der Abend weiter voran und bald war schon tiefe Nacht. Die Gespräche wurden leiser und weniger. Überall hatten sich die Kunstwerke in Decken und Kissen gekuschelt und schliefen nacheinander ein. An ihrem Tisch war Fergus in Javiers Armen als erstes eingeschlafen. Der Kerkermeister bettete ihn behutsam zu Boden und kuschelte sich an ihn, um bald ebenfalls einzuschlafen. Theon und Lucero ging es ganz ähnlich. Da wagte Marlin es noch einmal, sich mit seinem Vorschlag an Lilian zu wenden.
"Möchtest du nicht doch versuchen, etwas zu schlafen?" fragte er sie leise.
"Bestimmt gut", beeilte sich Marlin einzuwerfen, da er wusste, wie sehr sich Lilian um Darion sorgte. Er wollte nicht, dass sie wieder unglücklicher wurde, weil sie Angst um Darion hatte. Gerade wirkte sie einigermassen abgelenkt. "Wir haben fleissig mit ihm trainiert. Er bewegt sich so geschmeidig wie immer." Aufgeregt blickte Marlin den anderen fest in die Augen, damit sie ihm glaubten, wurde dann aber ganz verlegen, weil er so viele hoffnungsvolle Blicke auf sich ruhen hatte.
Zum Glück hatte Priam noch nachgefragt, wie das mit Lilians Tanzunterricht so war. Lilian antwortete natürlich höflich und der Fokus wurde von Marlin genommen. Innerlich atmete er erleichtert auf und konzentrierte sich voll und ganz auf Lilian. Diese gab seufzend zu, dass mit dem Tanzen nicht so gut funktionieren würde. Priam fragte natürlich gleich, woran das lag und ob er ihr helfen könne. Gemeinsam mit Theon diskutierten die Beiden übers Tanzen, was es für verschiedene Stilrichtungen gab und worauf man dabei achten müsse, damit es gelänge. Bis die schüchterne Lilian immer weniger sagte und schliesslich klein gähnte.
"Bist du müde?" fragte Marlin gleich besorgt und zog ein weiteres Kissen zu Lilian heran. "Möchtest du dich nicht etwas hinlegen?" Lilian beteuerte jedoch gleich, dass sie nicht müde sei. Ausserdem wisse sie gar nicht, ob sie hier überhaupt schlafen könne und dann auch noch in dem Kleid." Marlin nickte verstehend. Das Kleid machte Lilian sehr zu schaffen. Leider hatte er es nicht fertig gebracht, sie zu beruhigen, dass sie sich darin wohl fühlte. Wahrscheinlich weil er sie nicht ganz verstand. Dabei täte er ihr so gerne helfen.
"Du musst keine Angst haben, Lilian", flüsterte er zurück. "Soll... soll ich dich nacher vielleicht in den Arm nehmen? Später dann", fügte er hastig hinzu. "Dann wenn wir und die anderen auch müde sind. Wir könnten uns gemeinsam hinlegen und dir wird nichts passieren."
In dem Moment kamen Lucero und Terim wieder zurück von Alazier und quetschten sich wieder zu ihnen an den Tisch. Wobei Lucero es sich bei Fergus abschaute und sich ganz schmusig an Terim kuschelte. Priam fragte nach, wie das mit dem Training für Darion so gewesen war und Lucero, Terim und Marlin antworteten offen. Das Thema interessierte auch Lilian brennend, weswegen sie eifrig Fragen stellte, die besonders Lucero grossspurig beantwortete.
So schritt der Abend weiter voran und bald war schon tiefe Nacht. Die Gespräche wurden leiser und weniger. Überall hatten sich die Kunstwerke in Decken und Kissen gekuschelt und schliefen nacheinander ein. An ihrem Tisch war Fergus in Javiers Armen als erstes eingeschlafen. Der Kerkermeister bettete ihn behutsam zu Boden und kuschelte sich an ihn, um bald ebenfalls einzuschlafen. Theon und Lucero ging es ganz ähnlich. Da wagte Marlin es noch einmal, sich mit seinem Vorschlag an Lilian zu wenden.
"Möchtest du nicht doch versuchen, etwas zu schlafen?" fragte er sie leise.
Re: Erster Unterricht
Fergus hatte recht, dass es zwar ein besonderer Anlass war, doch niemand nach Feiern war, denn keiner wusste, ob Darion wieder aufgenommen wurde oder nicht. Lilian hatte zwar ein gutes Gefühl nach dem kurzen Wortwechsel mit Aerys, doch der Adelige war so launenhaft, dass es sich vielleicht wieder geändert haben könnte. Hoffentlich nicht.
Marlin versuchte - wie so oft - alle aufzumuntern indem er davon erzählte wie gut Darion trainiert hätte und wie toll er sich wieder bewegen konnte. Lilian wusste nicht, ob das überhaupt eine Rolle spielte. Aerys hatte ihm vorgeworfen, dass er Darion nur wegen ihm verstoßen würde... er hatte es nicht ernst gemeint oder? Erneut sah der zierliche Jüngling zur Schlafzimmertüre. Sie waren da jetzt schon sehr lange drin. War das gut?
Priam und Theon lenkten ihn wieder mit weiteren Fragen nach dem Tanzunterricht ab und wollten alle möglichen Details von ihm hören, wieso es nicht funktionieren würde. Lilian stammelte irgendwelche Ausflüchte. Er konnte ja schlecht sagen, dass Aerys' Nähe ihn so nervös machte, dass er vergaß wie seine Füße funktionierten. Oder dass der Adelige besonders gerne tanzte, wenn Lilian schon etwas angetrunken war.
Es hinderte die beiden Weißgekleideten nicht daran ihm allerlei sicherlich gut gemeinte Ratschläge zu gäben, aber dem Jugendlichen war es alles etwas peinlich. Zudem wurde er immer müder und unkonzentrierter. Marlin gab ihm ein zweites Kissen und schlug vor, sich hinzulegen. Der andere Krieger war stets sehr fürsorglich und bemüht. Vielleicht etwas zu sehr. Als Lilian ablehnte, flüsterte ihm Marlin zu, er müsse keine Angst haben und er könnte ihn später in den Arm nehmen. Sie könnten sich gemeinsam hinlegen. Was?!
"Eh.. es geht schon, danke. Ich bin noch nicht müde", wehrte Lilian hastig ab. Er wollte nicht in den Arm genommen werden! Marlin kam ihm etwas zu aufdringlich vor in seiner Fürsorge. Oder steckte noch mehr dahinter? Die anderen hatten gesagt, Marlin würde oft begeistert über ihn reden. Lilian wollte nicht, dass der andere Jugendliche falsche Ideen bekam. Oder andere, wenn sie sahen, dass Lilian in der Umarmung eines Mannes war. Das war doch zu seltsam. In Dhemlan hatte er nie mit seinen Freunden.. gekuschelt.
Da kamen Lucero und Terim wieder an ihren Tisch. Sie wirkten weiterhin gutgelaunt, was Lilian sich nach einem Gespräch mit Alazier nicht vorstellen konnten. Auch die beiden schmusten miteinander. Lilian blickte betreten auf seine Fußspitzen, die etwas unter der Decke hervorragten. Wenn er nur bei Aimée sein könnte... und seiner richtigen Familie. Das hier war nicht seine Familie. Die ganzen Zuneigungen zwischen den Männern riefen bei ihm erneutes Heimweh hervor. Lilian fühlte sich allein. Vielleicht lag das auch an ihm, weil er nicht dazu gehören wollte. Er befürchtete nur, dass wenn er sich offen und empfänglich zeigte, Aerys keine Hemmungen haben würde, dass ihn andere Männer.. ausprobierten. Was sollte er nur machen? Lilian wusste sich keinen Rat und hier war niemand den er fragen konnte, weil ihn niemand verstand. Auch das ließ ihn seine Einsamkeit fühlen.
Schweigend verfolgte er das Gespräch, das sich wieder um Darions Training drehte. Ab und zu stellte Lilian ein paar Fragen an Lucero wie das Training verlaufen war. Insbesondere dann, wenn es aussah als würden Terim und Lucero fast mehr machen wollen als nur zu kuscheln. Das lenkte den Blutigen jedesmal genug ab indem er weiter großspurig erzählte.
Irgendwann war es noch später geworden. Lilian hatte eine Menge Kekse verdrückt und ihm war leicht flau, doch er sagte nichts. Es war dumm, doch am liebsten wollte er zurück in sein Zimmer. Dass er es mal mögen könnte... ausgerechnet sein Gefängnis. Aber dort hätte er sein Kleid ausziehen können und sich ins Bett legen können mit der Gewissheit, dass niemand wagen würde durch Aerys' Gemächer an Lilians Zimmer zu kommen. Hier wagte der Junge nicht einzuschlafen. Dabei war er mittlerweile so richtig müde. An ihrem Tisch waren bereits einige eingeschlafen. Im ganzen Raum war es leiser geworden und man hatte ein paar Lichter gelöscht, obgleich vom Kaminfeuer noch ein warmer Schein ausging. Das Halbdunkel steigerte Lilians Nervosität weiter. Er wagte nicht, sich weiter im Raum umzuschauen, befürchtend, dass die Männer nun doch mehr miteinander machen würden.
Leicht erschrocken zuckte er zusammen, als Marlin etwas zu ihm rückte. Doch der Krieger wollte nur wissen, ob Lilian nicht schlafen wollte. Der Jugendliche schüttelte den Kopf, sanfte Haarwellen dabei hin und herschwingend.
"Nein.." Nur ließen sich die müden Augen nicht verbergen. "Ich fühl mich nicht wohl genug", erwiderte Lilian, als Marlin ihn abermals fragte. "Und ich will auch nicht in deinen Armen schlafen", fügte er leise eindringlich hinzu bevor der blonde Krieger ihn nochmals mit diesem Angebot bedrängen konnte, "Ich steh nicht auf Männer." Wann begriff Marlin das endlich? Lilian wollte nichts von ihm.
Marlin versuchte - wie so oft - alle aufzumuntern indem er davon erzählte wie gut Darion trainiert hätte und wie toll er sich wieder bewegen konnte. Lilian wusste nicht, ob das überhaupt eine Rolle spielte. Aerys hatte ihm vorgeworfen, dass er Darion nur wegen ihm verstoßen würde... er hatte es nicht ernst gemeint oder? Erneut sah der zierliche Jüngling zur Schlafzimmertüre. Sie waren da jetzt schon sehr lange drin. War das gut?
Priam und Theon lenkten ihn wieder mit weiteren Fragen nach dem Tanzunterricht ab und wollten alle möglichen Details von ihm hören, wieso es nicht funktionieren würde. Lilian stammelte irgendwelche Ausflüchte. Er konnte ja schlecht sagen, dass Aerys' Nähe ihn so nervös machte, dass er vergaß wie seine Füße funktionierten. Oder dass der Adelige besonders gerne tanzte, wenn Lilian schon etwas angetrunken war.
Es hinderte die beiden Weißgekleideten nicht daran ihm allerlei sicherlich gut gemeinte Ratschläge zu gäben, aber dem Jugendlichen war es alles etwas peinlich. Zudem wurde er immer müder und unkonzentrierter. Marlin gab ihm ein zweites Kissen und schlug vor, sich hinzulegen. Der andere Krieger war stets sehr fürsorglich und bemüht. Vielleicht etwas zu sehr. Als Lilian ablehnte, flüsterte ihm Marlin zu, er müsse keine Angst haben und er könnte ihn später in den Arm nehmen. Sie könnten sich gemeinsam hinlegen. Was?!
"Eh.. es geht schon, danke. Ich bin noch nicht müde", wehrte Lilian hastig ab. Er wollte nicht in den Arm genommen werden! Marlin kam ihm etwas zu aufdringlich vor in seiner Fürsorge. Oder steckte noch mehr dahinter? Die anderen hatten gesagt, Marlin würde oft begeistert über ihn reden. Lilian wollte nicht, dass der andere Jugendliche falsche Ideen bekam. Oder andere, wenn sie sahen, dass Lilian in der Umarmung eines Mannes war. Das war doch zu seltsam. In Dhemlan hatte er nie mit seinen Freunden.. gekuschelt.
Da kamen Lucero und Terim wieder an ihren Tisch. Sie wirkten weiterhin gutgelaunt, was Lilian sich nach einem Gespräch mit Alazier nicht vorstellen konnten. Auch die beiden schmusten miteinander. Lilian blickte betreten auf seine Fußspitzen, die etwas unter der Decke hervorragten. Wenn er nur bei Aimée sein könnte... und seiner richtigen Familie. Das hier war nicht seine Familie. Die ganzen Zuneigungen zwischen den Männern riefen bei ihm erneutes Heimweh hervor. Lilian fühlte sich allein. Vielleicht lag das auch an ihm, weil er nicht dazu gehören wollte. Er befürchtete nur, dass wenn er sich offen und empfänglich zeigte, Aerys keine Hemmungen haben würde, dass ihn andere Männer.. ausprobierten. Was sollte er nur machen? Lilian wusste sich keinen Rat und hier war niemand den er fragen konnte, weil ihn niemand verstand. Auch das ließ ihn seine Einsamkeit fühlen.
Schweigend verfolgte er das Gespräch, das sich wieder um Darions Training drehte. Ab und zu stellte Lilian ein paar Fragen an Lucero wie das Training verlaufen war. Insbesondere dann, wenn es aussah als würden Terim und Lucero fast mehr machen wollen als nur zu kuscheln. Das lenkte den Blutigen jedesmal genug ab indem er weiter großspurig erzählte.
Irgendwann war es noch später geworden. Lilian hatte eine Menge Kekse verdrückt und ihm war leicht flau, doch er sagte nichts. Es war dumm, doch am liebsten wollte er zurück in sein Zimmer. Dass er es mal mögen könnte... ausgerechnet sein Gefängnis. Aber dort hätte er sein Kleid ausziehen können und sich ins Bett legen können mit der Gewissheit, dass niemand wagen würde durch Aerys' Gemächer an Lilians Zimmer zu kommen. Hier wagte der Junge nicht einzuschlafen. Dabei war er mittlerweile so richtig müde. An ihrem Tisch waren bereits einige eingeschlafen. Im ganzen Raum war es leiser geworden und man hatte ein paar Lichter gelöscht, obgleich vom Kaminfeuer noch ein warmer Schein ausging. Das Halbdunkel steigerte Lilians Nervosität weiter. Er wagte nicht, sich weiter im Raum umzuschauen, befürchtend, dass die Männer nun doch mehr miteinander machen würden.
Leicht erschrocken zuckte er zusammen, als Marlin etwas zu ihm rückte. Doch der Krieger wollte nur wissen, ob Lilian nicht schlafen wollte. Der Jugendliche schüttelte den Kopf, sanfte Haarwellen dabei hin und herschwingend.
"Nein.." Nur ließen sich die müden Augen nicht verbergen. "Ich fühl mich nicht wohl genug", erwiderte Lilian, als Marlin ihn abermals fragte. "Und ich will auch nicht in deinen Armen schlafen", fügte er leise eindringlich hinzu bevor der blonde Krieger ihn nochmals mit diesem Angebot bedrängen konnte, "Ich steh nicht auf Männer." Wann begriff Marlin das endlich? Lilian wollte nichts von ihm.
Re: Erster Unterricht
Lilian schüttelte eifrig ihren Kopf, so dass Marlin gar nicht anders konnte, als verträumt zuzusehen, wie ihr seidenes Haar glänzend hin und her schwang. So wie ein Seidenschleier. Das würde sich bestimmt wundervoll auf der nackten Haut anfühlen. Lange konnte Marlin dem jedoch nicht nachträumen, da Lilian ihm gestand, dass sie sich nicht wohl genug dafür fühlte. Betroffen blickte Marlin sie an. Dass das immer noch so war. Fieberhaft überlegte er sich, wie er es besser für Lilian machen konnte, damit sie nicht die ganze Nacht unglücklich da sitzen musste.
Er wollte schon noch einmal vorschlafen, Lilian in den Arm zu nehmen und über sie zu wachen, damit sie keine Sorge zu haben brauchte, dass ihr hier etwas passierte, als Lilian dies schon von alleine von sich schob. Sie wolle nicht in seinen Armen schlafen. Sie würde nicht auf Männer stehen. Erschrocken zuckte der junge Krieger zusammen und blickte sie mit grossen Augen überrollt an. Waaas? Er hatte sie doch nicht bedrängen wollen. Er hatte nur versucht, ihr eine Gelegenheit zu bieten, damit sie sich wohl fühlen konnte. Er mochte sie doch viel zu sehr, um sie zu bedrängen oder überhaupt etwas anderes zu tun, als sie aus weiter Ferne verstohlen anzuhimmeln. Aber anscheinend war er nicht ganz so heimlich gewesen. Marlin spürte, wie seine Wangen flammend rot wurden. Sie brannten ganz heiss und er wusste nicht wohin mit seinem Blick.
"Ich... ähm... es... tut mir leid", nuschelte er zutiefst verlegen stammelnd. Nervös blickte er auf seine Knie. "Ich meinte nur... vielleicht würdest du dich dann sicherer fühlen. Wenn... wenn du weisst, dass jemand auf dich aufpasst. Aber du musst nicht schlafen, wenn du nicht willst. Ich werde auch nicht schlafen", bot er mit süssem Hundeblick an. "Dann fühlst du dich nicht einsam. Wir können plaudern und noch etwas essen. Magst du noch was anderes haben, ausser Kekse? Vielleicht einmal etwas salziges? Brauchst du etwas zu trinken?"
Marlin gab sich alle Mühe, es Lilian so angenehm wie möglich zu machen, ohne sich Lilian auf irgend eine Art und Weise aufzudrängen. Seine Angst, sie unwohl fühlen zu lassen, machte ihn ganz gehemmt und er wusste auf einmal nicht mehr, über was er mit ihr sprechen sollte. Ausserdem wurde er allmählich auch müde. So richtig müde und irgendwann fielen ihm die Augen zu. Der hilfsbereite Krieger merkte es noch nicht einmal, dass er im Sitzen einschlief. Seine Gedanken waren bei Lilian und dem Wunsch ihr zu helfen.
Er merkte erst am nächsten Morgen, dass er eingeschlafen war, weil er auf den Kissen liegend in eine Decke gekuschelt aufwachte. Jemand musste ihn in dieser Nacht bequem hingelegt und sorgsam mit einer Decke zugedeckt haben. Das war sehr nett gewesen. Gähnend streckte er sich wohlig unter der Decke und richtete sich anschliessend etwas verschlafen auf. Einige der anderen Kunstwerke waren schon wieder wach und unterhielten sich leise. Der leckere Duft von frisch gebrühtem Kaffee und frischen Brötchen war zu riechen. Nachdem sich träge umgesehen hatte, erkannte er, dass es auch frischen Tee gab und die Küchenmannschaft frische Brötchen und Waffeln buken. Oh, davon würde er gerne etwas kosten. Als sein Blick auf Lilian fiel. Verlegen lächelte er sie an.
"Guten Morgen", wünschte er ihr scheu. "Konntest... hast du... konntest du noch etwas Ruhe finden? Möchtest du einen Kaffee haben?" Lilian sah nicht sehr wach und auch nicht glücklich aus.
Er wollte schon noch einmal vorschlafen, Lilian in den Arm zu nehmen und über sie zu wachen, damit sie keine Sorge zu haben brauchte, dass ihr hier etwas passierte, als Lilian dies schon von alleine von sich schob. Sie wolle nicht in seinen Armen schlafen. Sie würde nicht auf Männer stehen. Erschrocken zuckte der junge Krieger zusammen und blickte sie mit grossen Augen überrollt an. Waaas? Er hatte sie doch nicht bedrängen wollen. Er hatte nur versucht, ihr eine Gelegenheit zu bieten, damit sie sich wohl fühlen konnte. Er mochte sie doch viel zu sehr, um sie zu bedrängen oder überhaupt etwas anderes zu tun, als sie aus weiter Ferne verstohlen anzuhimmeln. Aber anscheinend war er nicht ganz so heimlich gewesen. Marlin spürte, wie seine Wangen flammend rot wurden. Sie brannten ganz heiss und er wusste nicht wohin mit seinem Blick.
"Ich... ähm... es... tut mir leid", nuschelte er zutiefst verlegen stammelnd. Nervös blickte er auf seine Knie. "Ich meinte nur... vielleicht würdest du dich dann sicherer fühlen. Wenn... wenn du weisst, dass jemand auf dich aufpasst. Aber du musst nicht schlafen, wenn du nicht willst. Ich werde auch nicht schlafen", bot er mit süssem Hundeblick an. "Dann fühlst du dich nicht einsam. Wir können plaudern und noch etwas essen. Magst du noch was anderes haben, ausser Kekse? Vielleicht einmal etwas salziges? Brauchst du etwas zu trinken?"
Marlin gab sich alle Mühe, es Lilian so angenehm wie möglich zu machen, ohne sich Lilian auf irgend eine Art und Weise aufzudrängen. Seine Angst, sie unwohl fühlen zu lassen, machte ihn ganz gehemmt und er wusste auf einmal nicht mehr, über was er mit ihr sprechen sollte. Ausserdem wurde er allmählich auch müde. So richtig müde und irgendwann fielen ihm die Augen zu. Der hilfsbereite Krieger merkte es noch nicht einmal, dass er im Sitzen einschlief. Seine Gedanken waren bei Lilian und dem Wunsch ihr zu helfen.
Er merkte erst am nächsten Morgen, dass er eingeschlafen war, weil er auf den Kissen liegend in eine Decke gekuschelt aufwachte. Jemand musste ihn in dieser Nacht bequem hingelegt und sorgsam mit einer Decke zugedeckt haben. Das war sehr nett gewesen. Gähnend streckte er sich wohlig unter der Decke und richtete sich anschliessend etwas verschlafen auf. Einige der anderen Kunstwerke waren schon wieder wach und unterhielten sich leise. Der leckere Duft von frisch gebrühtem Kaffee und frischen Brötchen war zu riechen. Nachdem sich träge umgesehen hatte, erkannte er, dass es auch frischen Tee gab und die Küchenmannschaft frische Brötchen und Waffeln buken. Oh, davon würde er gerne etwas kosten. Als sein Blick auf Lilian fiel. Verlegen lächelte er sie an.
"Guten Morgen", wünschte er ihr scheu. "Konntest... hast du... konntest du noch etwas Ruhe finden? Möchtest du einen Kaffee haben?" Lilian sah nicht sehr wach und auch nicht glücklich aus.
Re: Erster Unterricht
Der blonde Krieger neben ihm errötete tief und senkte seinen Blick, während er sich stockend rechtfertigte, dass er auf Lilian nur hatte aufpassen wollen und dass er sich sicherer fühlte. Lilian wollte ihm schon sagen, dass er keinen Beschützer brauchte und auch bestimmt keinen, der sich sowieso nie wehrte - weder gegen Aerys noch die Blutigen. Doch dann blickte ihn Marlin mit lieben Augen an und schlug vor, dass er auch nicht schlafen würde, wenn Lilian nicht wollte. Dann würde er sich nicht einsam fühlen.
Der Jüngling lächelte schwach. Das war ein netter Gedanke. "Ja, das wäre schön", willigte er ein. Marlin überschüttete ihn mit weiterer Fürsorge, ob er noch etwas essen wollte, vielleicht etwas salziges. Oder etwas zu trinken?
Ein wenig überrumpelt über so viele Fragen, schüttelte Lilian den Kopf.
"Danke, ich brauch nichts", wehrte er ab. Jedenfalls nicht was Marlin ihm geben konnte. "Vielleicht eines der Appetithäppchen", sagte Lilian nach einer Weile und der ältere Jugendliche überschlug sich beinahe, ihm das gewünschte zu bringen. Zurückhaltend knabberte Lilian an dem Häppchen, ein belegtes Brot mit Schinken und Perlzwiebel. Marlin versuchte sich derweil mit ihm zu unterhalten, doch es gelang nur mäßig. Immer wieder verfielen sie beide in betretendes Schweigen. Lilian blickte zur Schlafzimmertüre. Es schien so, als würden Aerys und Darion heute nicht mehr auftauchen. Vielleicht schliefen sie auch. Lilian war soo müde. Verstohlen rieb er sich die Augen. Dennoch wagte er nicht einzuschlafen. Nicht hier bei all den anderen. So viele davon waren ihm noch fremd oder nicht geheuer. Und dann war da noch das Kleid.. darin wollte der Junge nicht einschlafen. Das wäre so, als wäre er einverstanden damit, was ihm angetan wurde.
"Ich glaub, ich brauch nochmal frische Luft... dann bleiben wir auch wach", wisperte er Marlin zu. "Marlin?" Lilian blickte zu dem Krieger, als dieser nicht reagierte. Der blonde Weißgekleidete war im Sitzen eingeschlafen. Er war einer der letzten, die noch wach gewesen waren. Mittlerweile war es so richtig dunkel im Raum geworden. "Marlin?", fragte Lilian und sah sich besorgt um. Der Jugendliche überlegte kurz, ob er den anderen wachrütteln sollte, doch dann ließ er ihn schlafen. Der Jüngling schob Marlin sachte auf die Kissen und legte vorsichtig eine der Decken über ihm. Der ältere Jugendliche schlief so fest, dass er nichtmal davon aufwachte.
Lilian erhob sich leise, das furchtbar lange Kleid etwas raffend. Zwischen den schlafenden Körpern hin und herstakend, begab sich der Junge vorsichtig zur Türe. Ein Weißgekleideter neben der Türe wachte auf, gerade als Lilian die Türe so leise wie möglich geöffnet hatte. Blinzelnd fragte ihn der Mann, was Lilian denn vorhätte und warum er nicht bleiben wollte.
"Ich geh nur kurz ins Bad", entschuldigte sich der Junge. Der Mann erklärte ihm wo das war und legte sich wieder hin. Rasch huschte Lilian hinaus bevor ihm andere weitere Fragen stellten. Vor der Türe gab es keine Wachen. Konnte Lilian gehen wohin er wollte? Aber eigentlich musste er wirklich ins Bad und so wählte er eine der gegenüberliegenden Türen, die der Weißgekleidete ihm erklärt hatte.
Nachdem er sich erleichtert hatte, spritzte er sich vorm Waschbecken etwas Wasser ins Gesicht, aber es half nur mäßig gegen die Müdigkeit.
Unschlüssig blieb er im Bad. Er wusste nicht was er jetzt machen sollte. Die Idee sich hier zu verstecken, zerplatzte ziemlich schnell, als es klopfte und einer der Weißgekleideten das Bad nutzen wollte. Hastig verließ Lilian es und stolperte zurück auf den Gang. Nur wollte er nicht wirklich wieder in den Raum, wo alle so dicht gedrängt aneinander lagen. Im Gang war es still und dunkel. Lilian tappte nervös bis zur Ecke. Er konnte diese Gelegenheit eigentlich nicht verstreichen lassen. Jetzt, wo alle schliefen und auch Aerys egal war, was mit Lilian war.
Der Jüngling begann auszukundschaften wo er war. Mit klopfenden Herzen probierte er einige der Türen. Manche waren offen, mit Salons dahinter, Studierzimmern, einem Raum mit Billardtisch und schweren Sesseln, andere Türen waren verschlossen. Lilian versuchte sich alles gut zu merken. Besonders, wo sich Ausgänge und Fenster befanden. Aber er war so nervös und mit dem hinderlichen Kleid kam er kaum voran. Auf keinen Fall wollte er erwischt werden.
Da hörte er im nächsten Gang Schritte. Stolpernd und taumelnd kehrte Lilian zurück. Beinähe wäre er hingefallen. Keuchend kam er zurück zum Gemeinschaftsraum und schlüpfte hastig hinein.
Lilian ging zurück zu dem Tisch, wo seine Freunde schliefen. Der Jüngling setzte sich wieder auf seinen Platz. Das Feuer in den Kaminen war weiter hinuntergebrannt und es kam Lilian kälter im großen Raum vor. Das Kleid war viel zu dünn. Der Junge rieb sich seine kalten Füße, hielt die Decke fest um sich.
Er wünschte so sehr, er wäre jetzt zu Hause. In seinem Hals sammelte sich ein Kloß, seine Augen wurden abrupt wässrig. Nein! Lilian presste die sanften Lippen fest aufeinander. Zitternd starrte er ins Nichts. Um sich herum hörte er leises Atmen und doch fühlte er sich ganz allein in der Dunkelheit. Wäre der Krieg doch nie passiert. Dann wäre er jetzt immer noch in Dhemlan und alles würde seinen geregelten Gang gehen. Er wollte nicht hier sein und er wusste nicht wie er hier überleben und zurechtkommen sollte. Der Junge schniefte leise, wischte sich über die Wangen.
Und dann musste er auch noch so tun, als wäre er ein Mädchen. Sah er wirklich so sehr wie eines aus? Hatte Lady Ildris recht und er war ein halbes Mädchen? Was stimmte denn nicht mit ihm?
In der Stille und Dunkelheit hatte Lilian viel Zeit über alles nachzudenken, doch es half nicht, sich zu beruhigen. Eher im Gegenteil. Er fühlte sich so alleine und unverstanden. Wenn er nirgendwo mehr reinpasste? Nichtmal, wenn er es irgendwie zurück nachhause schaffte? Es war ein furchtbar schmerzhafter Gedanke.
Die Beine angezogen, saß der zierliche Junge schweigend vor dem Tisch. Manchmal fielen ihm kurz die Augen zu, doch sobald sich jemand in seiner Nähe regte oder umdrehte, war er sofort wieder wach und alamiert. Er musste an den Sklavenmarkt denken, an die Versteigerung und alle traumatischen Erlebnisse. Nun, wo Aerys nicht da war, um ihn fortwährend mit Neuem abzulenken, wirbelten die schweren Gedanken in Lilians Kopf nur so umher. Er musste mit Aerys reden. Er würde ihm sagen, dass er nicht so mit ihm umgehen konnte, nichtmal wenn er besorgt war. Und das Kleid würde Lilian nie mehr anziehen. Und er wollte eine Hose und Zeiten, wo er aus dem Zimmer konnte. Der Jüngling überlegte sich allerlei Forderungen, wie er sein Leben hier verbessern konnte. Aber er wusste selbst, dass es mehr Wunschdenken war, als dass etwas davon in Erfüllung gehen würde. Eher würde Aerys ihn schlagen oder schlimmeres für all diese Forderungen. Dabei wollte Lilian doch nur wieder er selbst sein. Aber wie?
Wenn er nichtmal mehr wusste wer das war...
Die Nacht wurde lang und einsam. Danach fühlte sich Lilians Kopf ganz schwer und wirr an, und er war noch mehr erschöpft und müde. Der Jugendliche hatte begonnen sich abwesend über die Haut zu kratzen, besonders dort, wo er den Kleidersaum spürte. Er rieb angespannt über seine zerkratzten Knöchel.
Als der Morgen anbrach, erhoben sich die ersten Männer oder streckten sich in ihren Decken. Lilian konnte es kaum mehr erwarten bis Aerys aus dem Schlafzimmer kam. Der junge Krieger befürchtete, dass der Prinz ganz lange schlafen würde und dann musste Lilian hier noch länger ausharren. Den Jugendlichen war es mittlerweile egal, wie unsinnig es war, doch er wollte hier weg. Er wollte zurück in sein Zimmer. Er hatte rein gar nichts mit auch nur irgendjemanden hier gemeinsam. Wieso hatte Aerys ihn hier alleine gelassen?
Einer der Weißgekleideten kam mit einem Korb frischer Brötchen vorbei. Lilian schüttelte blass und matt den Kopf. Er hatte keinen Appetit. Neben ihm regte sich Marlin und wachte allmählich auf. Lilian wich seinem Blick aus und hielt den Kopf gesenkt.
"Morgen", murmelte er. Auf die anderen beiden Fragen schüttelte er den Kopf. Marlin schien vergessen zu haben, dass er hatte wach bleiben wollen, aber Lilian machte es ihm nicht zum Vorwurf. Der andere hatte wahrscheinlich keine quälenden Gedanken, die ihn wach halten konnten. Und Marlin konnte ja auch nichts dafür, was mit Lilian passiert war.
Der Jüngling lächelte schwach. Das war ein netter Gedanke. "Ja, das wäre schön", willigte er ein. Marlin überschüttete ihn mit weiterer Fürsorge, ob er noch etwas essen wollte, vielleicht etwas salziges. Oder etwas zu trinken?
Ein wenig überrumpelt über so viele Fragen, schüttelte Lilian den Kopf.
"Danke, ich brauch nichts", wehrte er ab. Jedenfalls nicht was Marlin ihm geben konnte. "Vielleicht eines der Appetithäppchen", sagte Lilian nach einer Weile und der ältere Jugendliche überschlug sich beinahe, ihm das gewünschte zu bringen. Zurückhaltend knabberte Lilian an dem Häppchen, ein belegtes Brot mit Schinken und Perlzwiebel. Marlin versuchte sich derweil mit ihm zu unterhalten, doch es gelang nur mäßig. Immer wieder verfielen sie beide in betretendes Schweigen. Lilian blickte zur Schlafzimmertüre. Es schien so, als würden Aerys und Darion heute nicht mehr auftauchen. Vielleicht schliefen sie auch. Lilian war soo müde. Verstohlen rieb er sich die Augen. Dennoch wagte er nicht einzuschlafen. Nicht hier bei all den anderen. So viele davon waren ihm noch fremd oder nicht geheuer. Und dann war da noch das Kleid.. darin wollte der Junge nicht einschlafen. Das wäre so, als wäre er einverstanden damit, was ihm angetan wurde.
"Ich glaub, ich brauch nochmal frische Luft... dann bleiben wir auch wach", wisperte er Marlin zu. "Marlin?" Lilian blickte zu dem Krieger, als dieser nicht reagierte. Der blonde Weißgekleidete war im Sitzen eingeschlafen. Er war einer der letzten, die noch wach gewesen waren. Mittlerweile war es so richtig dunkel im Raum geworden. "Marlin?", fragte Lilian und sah sich besorgt um. Der Jugendliche überlegte kurz, ob er den anderen wachrütteln sollte, doch dann ließ er ihn schlafen. Der Jüngling schob Marlin sachte auf die Kissen und legte vorsichtig eine der Decken über ihm. Der ältere Jugendliche schlief so fest, dass er nichtmal davon aufwachte.
Lilian erhob sich leise, das furchtbar lange Kleid etwas raffend. Zwischen den schlafenden Körpern hin und herstakend, begab sich der Junge vorsichtig zur Türe. Ein Weißgekleideter neben der Türe wachte auf, gerade als Lilian die Türe so leise wie möglich geöffnet hatte. Blinzelnd fragte ihn der Mann, was Lilian denn vorhätte und warum er nicht bleiben wollte.
"Ich geh nur kurz ins Bad", entschuldigte sich der Junge. Der Mann erklärte ihm wo das war und legte sich wieder hin. Rasch huschte Lilian hinaus bevor ihm andere weitere Fragen stellten. Vor der Türe gab es keine Wachen. Konnte Lilian gehen wohin er wollte? Aber eigentlich musste er wirklich ins Bad und so wählte er eine der gegenüberliegenden Türen, die der Weißgekleidete ihm erklärt hatte.
Nachdem er sich erleichtert hatte, spritzte er sich vorm Waschbecken etwas Wasser ins Gesicht, aber es half nur mäßig gegen die Müdigkeit.
Unschlüssig blieb er im Bad. Er wusste nicht was er jetzt machen sollte. Die Idee sich hier zu verstecken, zerplatzte ziemlich schnell, als es klopfte und einer der Weißgekleideten das Bad nutzen wollte. Hastig verließ Lilian es und stolperte zurück auf den Gang. Nur wollte er nicht wirklich wieder in den Raum, wo alle so dicht gedrängt aneinander lagen. Im Gang war es still und dunkel. Lilian tappte nervös bis zur Ecke. Er konnte diese Gelegenheit eigentlich nicht verstreichen lassen. Jetzt, wo alle schliefen und auch Aerys egal war, was mit Lilian war.
Der Jüngling begann auszukundschaften wo er war. Mit klopfenden Herzen probierte er einige der Türen. Manche waren offen, mit Salons dahinter, Studierzimmern, einem Raum mit Billardtisch und schweren Sesseln, andere Türen waren verschlossen. Lilian versuchte sich alles gut zu merken. Besonders, wo sich Ausgänge und Fenster befanden. Aber er war so nervös und mit dem hinderlichen Kleid kam er kaum voran. Auf keinen Fall wollte er erwischt werden.
Da hörte er im nächsten Gang Schritte. Stolpernd und taumelnd kehrte Lilian zurück. Beinähe wäre er hingefallen. Keuchend kam er zurück zum Gemeinschaftsraum und schlüpfte hastig hinein.
Lilian ging zurück zu dem Tisch, wo seine Freunde schliefen. Der Jüngling setzte sich wieder auf seinen Platz. Das Feuer in den Kaminen war weiter hinuntergebrannt und es kam Lilian kälter im großen Raum vor. Das Kleid war viel zu dünn. Der Junge rieb sich seine kalten Füße, hielt die Decke fest um sich.
Er wünschte so sehr, er wäre jetzt zu Hause. In seinem Hals sammelte sich ein Kloß, seine Augen wurden abrupt wässrig. Nein! Lilian presste die sanften Lippen fest aufeinander. Zitternd starrte er ins Nichts. Um sich herum hörte er leises Atmen und doch fühlte er sich ganz allein in der Dunkelheit. Wäre der Krieg doch nie passiert. Dann wäre er jetzt immer noch in Dhemlan und alles würde seinen geregelten Gang gehen. Er wollte nicht hier sein und er wusste nicht wie er hier überleben und zurechtkommen sollte. Der Junge schniefte leise, wischte sich über die Wangen.
Und dann musste er auch noch so tun, als wäre er ein Mädchen. Sah er wirklich so sehr wie eines aus? Hatte Lady Ildris recht und er war ein halbes Mädchen? Was stimmte denn nicht mit ihm?
In der Stille und Dunkelheit hatte Lilian viel Zeit über alles nachzudenken, doch es half nicht, sich zu beruhigen. Eher im Gegenteil. Er fühlte sich so alleine und unverstanden. Wenn er nirgendwo mehr reinpasste? Nichtmal, wenn er es irgendwie zurück nachhause schaffte? Es war ein furchtbar schmerzhafter Gedanke.
Die Beine angezogen, saß der zierliche Junge schweigend vor dem Tisch. Manchmal fielen ihm kurz die Augen zu, doch sobald sich jemand in seiner Nähe regte oder umdrehte, war er sofort wieder wach und alamiert. Er musste an den Sklavenmarkt denken, an die Versteigerung und alle traumatischen Erlebnisse. Nun, wo Aerys nicht da war, um ihn fortwährend mit Neuem abzulenken, wirbelten die schweren Gedanken in Lilians Kopf nur so umher. Er musste mit Aerys reden. Er würde ihm sagen, dass er nicht so mit ihm umgehen konnte, nichtmal wenn er besorgt war. Und das Kleid würde Lilian nie mehr anziehen. Und er wollte eine Hose und Zeiten, wo er aus dem Zimmer konnte. Der Jüngling überlegte sich allerlei Forderungen, wie er sein Leben hier verbessern konnte. Aber er wusste selbst, dass es mehr Wunschdenken war, als dass etwas davon in Erfüllung gehen würde. Eher würde Aerys ihn schlagen oder schlimmeres für all diese Forderungen. Dabei wollte Lilian doch nur wieder er selbst sein. Aber wie?
Wenn er nichtmal mehr wusste wer das war...
Die Nacht wurde lang und einsam. Danach fühlte sich Lilians Kopf ganz schwer und wirr an, und er war noch mehr erschöpft und müde. Der Jugendliche hatte begonnen sich abwesend über die Haut zu kratzen, besonders dort, wo er den Kleidersaum spürte. Er rieb angespannt über seine zerkratzten Knöchel.
Als der Morgen anbrach, erhoben sich die ersten Männer oder streckten sich in ihren Decken. Lilian konnte es kaum mehr erwarten bis Aerys aus dem Schlafzimmer kam. Der junge Krieger befürchtete, dass der Prinz ganz lange schlafen würde und dann musste Lilian hier noch länger ausharren. Den Jugendlichen war es mittlerweile egal, wie unsinnig es war, doch er wollte hier weg. Er wollte zurück in sein Zimmer. Er hatte rein gar nichts mit auch nur irgendjemanden hier gemeinsam. Wieso hatte Aerys ihn hier alleine gelassen?
Einer der Weißgekleideten kam mit einem Korb frischer Brötchen vorbei. Lilian schüttelte blass und matt den Kopf. Er hatte keinen Appetit. Neben ihm regte sich Marlin und wachte allmählich auf. Lilian wich seinem Blick aus und hielt den Kopf gesenkt.
"Morgen", murmelte er. Auf die anderen beiden Fragen schüttelte er den Kopf. Marlin schien vergessen zu haben, dass er hatte wach bleiben wollen, aber Lilian machte es ihm nicht zum Vorwurf. Der andere hatte wahrscheinlich keine quälenden Gedanken, die ihn wach halten konnten. Und Marlin konnte ja auch nichts dafür, was mit Lilian passiert war.
Re: Erster Unterricht
Lilian wollte wieder nichts haben. Weder etwas zu trinken, noch etwas zu essen. Diesmal überraschte es Marlin nicht mehr so. Allmählich begann er sich ebenfalls unwohl zu fühlen, weil er Lilian nicht auch nur ein kleines bisschen zum Lächeln bringen konnte. Ihm fiel allmählisch nichts mehr ein, was er tun konnte, was in seiner Macht stand, damit es Lilian besser ging. Eingeschüchtert traute Marlin sich nicht, etwas für sich selbst zum Frühstück zu holen. Ihm kam das so unverschämt und vorallem unverdient vor, nachdem er es nicht geschafft hatte, Lilian zu helfen. Dabei roch es doch so gut. Sein Magen begann zu grummeln und ihm kam deutlich in den Sinn, dass er am vergangenen Abend auch nicht wirklich viel zu essen gehabt hatte. Da hatte Lilian sich so über die Kekse hergemacht und er hatte sich nicht getraut, sich auch einen davon zu erbitten.
"Bist... bist du sauer?" fragte er nervös, rutschte unruhig auf seinem Kissen hin und her. "Weil ich doch eingeschlafen bin. Es tut mir leid. Ich bin es mir nicht gewohnt, so lange wach zu bleiben. Es gibt ja keinen Grund dazu. Ich meine..." Marlin wusste nicht wie weiter. Betrübt liess er den Kopf hängen.
Lucero war inzwischen auch aufgewacht und stubste Terim hoch, der zwar schon eine ganze Weile lang wach gewesen war, die Gelegenheit jedoch stillschweigend genutzt hatte, um geniesserisch an seinen Schwarm gekuschelt liegen zu bleiben. Nun wurde er jedoch von dem Prinzen hochgescheucht, ihm, und damit auch allen anderen am Tisch, Frühstück zu bringen. Terim kam dem mit einem scheuen, glücklichen Lächeln nach und auch Marlin freute sich im ersten Moment, dass er doch noch zu etwas zu essen bekam. Aber als das essen und der wohlriechende Tee dann vor ihm standen, nahm er trotzdem nichts zu sich. Unwohl rutschte er auf seinem Kissen hin und her. Auch die anderen plauderten nun nicht mehr, sondern zupften nur unwohl an ihrem Frühstück. Es war seltsam. So unruhig und so unwohl waren sie noch nie gewesen, wenn sie sich gemeinsam versammelt hatten. Bestimmt lag das daran, dass sie sich auch noch nie so gemeinsam um einen der ihren hatten sorgen müssen. Sonst hatte es zumeist etwas feiern gehabt. Aber jetzt warteten sie darauf zu erfahren, ob einer der ihren überlebte oder starb. Kein wunder war ihr beisammensein nicht fröhlich. Wenn es nur wenigstens tröstend wie sonst jeweils gewesen wäre. Aber es war... seltsam.
Erlöst wurden sie erst am späteren Nachmittag. Ganz unverhofft ging die Tür, die zum Gang hinaus führte, auf und Darion trat ein. Einfach so. Ohne Ankündigung und nichts. Er trat ein mit seinem typischen ruhigen, sanften Lächeln und seinem weissen Leinenanzug. Marlin begriff erst einmal gar nicht, was das bedeutete. Er war viel zu überrascht, den Krieger so plötzlich wieder zu sehen und dann auch noch in seiner weissen Kleidung. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seitdem Marlin ihn darin gesehen hatte.
Den Anderen schien es ganz ähnlich zu gehen, denn für einen Atemzug lang war es einfach nur still im Raum. Dann quitschte Lucero begeistert Darions Namen, sprang auf und warf sich ihm um den Hals. Damit war das Eis gebrochen. Sie alle sprangen auf, drängten sich zu ihrem Freund, um ihn zu umarmen und zu begrüssen. Aufgeregt wurde geplappert, gelacht und geweint. Marlin umklammerte ganz fest ein Kissen, welches irgendwie auf seinen Schoss geraten war. Überwältigt starrte er Darion an, von dem gerade kaum noch etwas zu sehen war. Er wusste kaum, ob er lachen oder weinen sollte. Irgendwie tat er beides. Verletzlich blickte er fast schon hilfesuchend zu Lilian. Es war ihr Verdienst, dass jetzt alle so glücklich waren.
"Bist... bist du sauer?" fragte er nervös, rutschte unruhig auf seinem Kissen hin und her. "Weil ich doch eingeschlafen bin. Es tut mir leid. Ich bin es mir nicht gewohnt, so lange wach zu bleiben. Es gibt ja keinen Grund dazu. Ich meine..." Marlin wusste nicht wie weiter. Betrübt liess er den Kopf hängen.
Lucero war inzwischen auch aufgewacht und stubste Terim hoch, der zwar schon eine ganze Weile lang wach gewesen war, die Gelegenheit jedoch stillschweigend genutzt hatte, um geniesserisch an seinen Schwarm gekuschelt liegen zu bleiben. Nun wurde er jedoch von dem Prinzen hochgescheucht, ihm, und damit auch allen anderen am Tisch, Frühstück zu bringen. Terim kam dem mit einem scheuen, glücklichen Lächeln nach und auch Marlin freute sich im ersten Moment, dass er doch noch zu etwas zu essen bekam. Aber als das essen und der wohlriechende Tee dann vor ihm standen, nahm er trotzdem nichts zu sich. Unwohl rutschte er auf seinem Kissen hin und her. Auch die anderen plauderten nun nicht mehr, sondern zupften nur unwohl an ihrem Frühstück. Es war seltsam. So unruhig und so unwohl waren sie noch nie gewesen, wenn sie sich gemeinsam versammelt hatten. Bestimmt lag das daran, dass sie sich auch noch nie so gemeinsam um einen der ihren hatten sorgen müssen. Sonst hatte es zumeist etwas feiern gehabt. Aber jetzt warteten sie darauf zu erfahren, ob einer der ihren überlebte oder starb. Kein wunder war ihr beisammensein nicht fröhlich. Wenn es nur wenigstens tröstend wie sonst jeweils gewesen wäre. Aber es war... seltsam.
Erlöst wurden sie erst am späteren Nachmittag. Ganz unverhofft ging die Tür, die zum Gang hinaus führte, auf und Darion trat ein. Einfach so. Ohne Ankündigung und nichts. Er trat ein mit seinem typischen ruhigen, sanften Lächeln und seinem weissen Leinenanzug. Marlin begriff erst einmal gar nicht, was das bedeutete. Er war viel zu überrascht, den Krieger so plötzlich wieder zu sehen und dann auch noch in seiner weissen Kleidung. Es schien eine Ewigkeit her zu sein, seitdem Marlin ihn darin gesehen hatte.
Den Anderen schien es ganz ähnlich zu gehen, denn für einen Atemzug lang war es einfach nur still im Raum. Dann quitschte Lucero begeistert Darions Namen, sprang auf und warf sich ihm um den Hals. Damit war das Eis gebrochen. Sie alle sprangen auf, drängten sich zu ihrem Freund, um ihn zu umarmen und zu begrüssen. Aufgeregt wurde geplappert, gelacht und geweint. Marlin umklammerte ganz fest ein Kissen, welches irgendwie auf seinen Schoss geraten war. Überwältigt starrte er Darion an, von dem gerade kaum noch etwas zu sehen war. Er wusste kaum, ob er lachen oder weinen sollte. Irgendwie tat er beides. Verletzlich blickte er fast schon hilfesuchend zu Lilian. Es war ihr Verdienst, dass jetzt alle so glücklich waren.
Re: Erster Unterricht
Marlin fagte ihn nach einer längeren Pause des betretenen Schweigens, ob er sauer wäre, weil Marlin eingeschlafen war. Der Krieger meinte, er wäre es nicht gewohnt lange aufzubleiben, da es sonst keinen Grund dazu gäbe. Lilian blickte ihn leicht verletzt an. Keinen Grund außer dass Lilian ihn wach hielt? Es war nicht so, als hätte er den anderen dazu gezwungen. Marlin hatte es selbst angeboten.
"Ich bin nicht sauer", sagte er trotzdem, "Nur müde.. und ich will nachhause", vertraute er Marlin leise an, aber das half natürlich überhaupt nicht und der sonst so frohsinnige Weißgewandte ließ den Kopf hängen. Was sollte Lilian denn machen? Jeden Kummer für sich behalten und so tun, als wäre alles in Ordnung? Der Jüngling blieb in seine Decke gehüllt, nur die Fußspitzen schauten etwas hervor. Seine Augen brannten, übernächtigt blinzelte er.
Allmählich wachten viele der anderen auf, womöglich aufgeweckt durch den Geruch von frischen Brötchen und Kaffee. Lilian lehnte weiterhin alles ab, obwohl sich seine Magengrube so anfühlte, als wäre da ein Loch. Doch er hatte nicht das Gefühl, als würde er einen Bissen runterkriegen. Er fühlte sich elend. Immer noch wussten sie nicht was mit Darion passieren würde. Wenn Aerys ihn doch tötete und Lilian die Schuld gab? Aber so etwas schreckliches würde er nicht tun oder?
Anderseits hatte er Lilian vergewaltigt... der Jugendliche wusste also sehr gut, dass der Adelige zu Grausamen fähig war. Während der Jüngling seinen eigenen düsteren Gedanken nachhing, fiel ihm erst nach einer Weile auf, dass auch die anderen beklommen und unwohl wirkten. Niemand aß so richtig.
Lilian kam die Zeit zäh und lange vor. Den ganzen Morgen über passierte nichts. Mehr als einmal fielen dem Nesthäkchen die Augen zu und er wäre beinahe vornübergekippt. Allmählich war ihm alles egal. Selbst das Kleid oder all die Männer um ihn herum.
Aerys schlief vermutlich noch. Gestern noch hatte er bei Lilian im Bett gelegen und nun war er bei Darion und die beiden kuschelten miteinander. Es war verwirrend wie fließend hier zwischen allen die Beziehungen waren. Momentan fühlte sich Lilian außen vor. Nicht dass er mit irgendeinem von ihnen etwas anfangen wollte, aber jeder schien irgendwen zu haben. Fergus und Javier saßen wieder eng miteinander, Terim und Lucero, Priam und Theon. So viele Nicht-Pärchen. Oder verstanden sich jetzt alle nur so gut, weil die Blutigen den Weißgekleideten nicht weh tun durften? Oder mussten? Es war schwer für den Jugendlichen zu durchschauen.
Der Vormittag kam und ging und Lilian wurde trotz Müdigkeit sehr aufgewühlt. Wieso waren Aerys und Darion noch nicht hier? Aerys hätte längst wach sein müssen.
Besorgt fragte er die anderen wieso nichts passierte und bekam die erschreckende Vermutung zu hören, dass die Prüfung wohl noch weiterginge. Lilian sah mit großen Augen entsetzt in die Runde. Noch eine Nacht? Das hielt er nicht aus. Und was gab es da so viel zu prüfen? Wusste der Adelige nicht mittlerweile, ob Darion wieder ganz gesund war?
Lilians Magen grummelte, als es Mittags wurde und etwas zu essen aufgetischt wurde. Der Jugendliche konnte sich kaum noch wach halten. Blass und müde saß er inmitten der anderen, rührte seinen Teller trotzdem nicht an. Sein Magen war ein einziger Knoten. Abwesend kratzte er sich an den Oberarmen, dort wo die weißen leichten Puffärmel endeten.
Er schreckte auf, als er hörte wie Lucero laut Darions Namen rief. Lilian blickte verwirrt auf. Er musste kurz eingenickt sein, denn auf einmal stand Darion im Raum. Er sah seltsam aus und es dauerte eine Weile bis Lilian begriff, dass er den älteren Mann noch nie in weißer Kleidung gesehen hatte. Das war also sein Leinengewand. Das bedeutete...
Die anderen waren längst alle aufgesprungen und rannten auf Darion zu, um ihn freudig zu umringen, zu herzen und zu drücken. Die drückende Stille war lautem, aufgeregten Stimmengewirr gewichen.
Darion hatte es wirklich geschafft. Er gehörte wieder dazu. Aerys hatte ihn wieder angenommen. Lilian blickte sich nach dem Prinzen um, konnte ihn aber nirgendwo sehen. Der Junge bemerkte Marlins fragenden Blick, der ihn mit feuchten Augen ansah und ein Kissen an sich gedrückt hatte. Lilian wusste nicht wie er reagieren sollte. Er fühlte sich ganz betäubt und viel zu müde, als dass ihn der Ausbruch der Emotionen erreicht hatte. Der Jüngling konnte nicht ganz glauben, dass es vorbei war. Darion gehörte wieder dazu. Er war kein Außenseiter mehr. Er würde nicht befürchten müssen, dass Aerys ihn zerbrach.
Und Lilian... Lilian war wieder frei sich zu wehren ohne dass er Angst haben musste, dass er damit Darion ins Unglück stürzte. Dem Jungen entwich ein leises Schluchzen, hastig biss er sich auf die Lippen und kämpfte es runter, in der Hoffnung dass es niemand gehört hatte. Nicht vor den anderen heulen.
Er wusste nichtmal, ob er sich noch wehren konnte. Er war so müde.
Vermutlich sollte er aufstehen und zu Darion rennen. Er hatte ihn so lange nicht mehr gesehen und dem Krieger schien es wirklich gut zu gehen. Aber er wurde von so vielen anderen bestürmt, dass Lilian sich nicht ganz traute. Er sah auch sicher furchtbar aus. Aerys war immer noch nicht zu sehen.
"Wo ist Aerys?", fragte er Marlin, und nach einer Pause: "Du solltest zu den anderen gehen." Lilian machte eine Geste hinüber zu dem Pulk an Kunstwerken. Die Decke glitt dabei halb von seiner zarten Schulter.
"Ich bin nicht sauer", sagte er trotzdem, "Nur müde.. und ich will nachhause", vertraute er Marlin leise an, aber das half natürlich überhaupt nicht und der sonst so frohsinnige Weißgewandte ließ den Kopf hängen. Was sollte Lilian denn machen? Jeden Kummer für sich behalten und so tun, als wäre alles in Ordnung? Der Jüngling blieb in seine Decke gehüllt, nur die Fußspitzen schauten etwas hervor. Seine Augen brannten, übernächtigt blinzelte er.
Allmählich wachten viele der anderen auf, womöglich aufgeweckt durch den Geruch von frischen Brötchen und Kaffee. Lilian lehnte weiterhin alles ab, obwohl sich seine Magengrube so anfühlte, als wäre da ein Loch. Doch er hatte nicht das Gefühl, als würde er einen Bissen runterkriegen. Er fühlte sich elend. Immer noch wussten sie nicht was mit Darion passieren würde. Wenn Aerys ihn doch tötete und Lilian die Schuld gab? Aber so etwas schreckliches würde er nicht tun oder?
Anderseits hatte er Lilian vergewaltigt... der Jugendliche wusste also sehr gut, dass der Adelige zu Grausamen fähig war. Während der Jüngling seinen eigenen düsteren Gedanken nachhing, fiel ihm erst nach einer Weile auf, dass auch die anderen beklommen und unwohl wirkten. Niemand aß so richtig.
Lilian kam die Zeit zäh und lange vor. Den ganzen Morgen über passierte nichts. Mehr als einmal fielen dem Nesthäkchen die Augen zu und er wäre beinahe vornübergekippt. Allmählich war ihm alles egal. Selbst das Kleid oder all die Männer um ihn herum.
Aerys schlief vermutlich noch. Gestern noch hatte er bei Lilian im Bett gelegen und nun war er bei Darion und die beiden kuschelten miteinander. Es war verwirrend wie fließend hier zwischen allen die Beziehungen waren. Momentan fühlte sich Lilian außen vor. Nicht dass er mit irgendeinem von ihnen etwas anfangen wollte, aber jeder schien irgendwen zu haben. Fergus und Javier saßen wieder eng miteinander, Terim und Lucero, Priam und Theon. So viele Nicht-Pärchen. Oder verstanden sich jetzt alle nur so gut, weil die Blutigen den Weißgekleideten nicht weh tun durften? Oder mussten? Es war schwer für den Jugendlichen zu durchschauen.
Der Vormittag kam und ging und Lilian wurde trotz Müdigkeit sehr aufgewühlt. Wieso waren Aerys und Darion noch nicht hier? Aerys hätte längst wach sein müssen.
Besorgt fragte er die anderen wieso nichts passierte und bekam die erschreckende Vermutung zu hören, dass die Prüfung wohl noch weiterginge. Lilian sah mit großen Augen entsetzt in die Runde. Noch eine Nacht? Das hielt er nicht aus. Und was gab es da so viel zu prüfen? Wusste der Adelige nicht mittlerweile, ob Darion wieder ganz gesund war?
Lilians Magen grummelte, als es Mittags wurde und etwas zu essen aufgetischt wurde. Der Jugendliche konnte sich kaum noch wach halten. Blass und müde saß er inmitten der anderen, rührte seinen Teller trotzdem nicht an. Sein Magen war ein einziger Knoten. Abwesend kratzte er sich an den Oberarmen, dort wo die weißen leichten Puffärmel endeten.
Er schreckte auf, als er hörte wie Lucero laut Darions Namen rief. Lilian blickte verwirrt auf. Er musste kurz eingenickt sein, denn auf einmal stand Darion im Raum. Er sah seltsam aus und es dauerte eine Weile bis Lilian begriff, dass er den älteren Mann noch nie in weißer Kleidung gesehen hatte. Das war also sein Leinengewand. Das bedeutete...
Die anderen waren längst alle aufgesprungen und rannten auf Darion zu, um ihn freudig zu umringen, zu herzen und zu drücken. Die drückende Stille war lautem, aufgeregten Stimmengewirr gewichen.
Darion hatte es wirklich geschafft. Er gehörte wieder dazu. Aerys hatte ihn wieder angenommen. Lilian blickte sich nach dem Prinzen um, konnte ihn aber nirgendwo sehen. Der Junge bemerkte Marlins fragenden Blick, der ihn mit feuchten Augen ansah und ein Kissen an sich gedrückt hatte. Lilian wusste nicht wie er reagieren sollte. Er fühlte sich ganz betäubt und viel zu müde, als dass ihn der Ausbruch der Emotionen erreicht hatte. Der Jüngling konnte nicht ganz glauben, dass es vorbei war. Darion gehörte wieder dazu. Er war kein Außenseiter mehr. Er würde nicht befürchten müssen, dass Aerys ihn zerbrach.
Und Lilian... Lilian war wieder frei sich zu wehren ohne dass er Angst haben musste, dass er damit Darion ins Unglück stürzte. Dem Jungen entwich ein leises Schluchzen, hastig biss er sich auf die Lippen und kämpfte es runter, in der Hoffnung dass es niemand gehört hatte. Nicht vor den anderen heulen.
Er wusste nichtmal, ob er sich noch wehren konnte. Er war so müde.
Vermutlich sollte er aufstehen und zu Darion rennen. Er hatte ihn so lange nicht mehr gesehen und dem Krieger schien es wirklich gut zu gehen. Aber er wurde von so vielen anderen bestürmt, dass Lilian sich nicht ganz traute. Er sah auch sicher furchtbar aus. Aerys war immer noch nicht zu sehen.
"Wo ist Aerys?", fragte er Marlin, und nach einer Pause: "Du solltest zu den anderen gehen." Lilian machte eine Geste hinüber zu dem Pulk an Kunstwerken. Die Decke glitt dabei halb von seiner zarten Schulter.
Re: Erster Unterricht
Lilian schien ebenfalls kaum glauben zu können, dass Darion endlich wieder zu ihnen gehörte. Ganz fassungslos sass sie da, biss sich auf die Lippen und Marlin meinte sogar, ein leises Schluchzen zu hören. Das konnte er gut nachvollziehen. Er wollte auch am liebsten Weinen vor Freude. Aber für den Moment ging gar nichts anderes, als nur da zu sitzen und glücklich dabei zuzusehen, wie Darion herzlich willkommen geheissen und ganz oft umarmt wurde. Marlin wollte auch gerne zu ihm. Doch im Gegensatz zu den meisten anderen Kunstwerken hier, hatte er Darion in den vergangenen Tagen relativ oft gesehen. Da liess er lieber den anderen den Vortritt, die dieses Privileg nicht gehabt hatten.
Als Lilian ihn unvermittelt fragte, wo denn der Meister sei. Irritiert blickte Marlin auf. Stimmt. Der Meister war gar nicht mit Darion mitgekommen, um zu feiern. Das war schon seltsam. Vielleicht war er ganz müde. Wie Lilian gestern gesagt hatte. Wenn der Meister müde war, dann schlief er gerne lange, sehr lange aus. Vielleicht war er jetzt ja am ausschlafen, nachdem er Darion so ausgiebig geprüft hatte. Darion selbst, das wusste Marlin, brauchte nicht so viel Schlaf. Instinktiv liess Marlin aus Neugierde und Sorge seine Sinne schweifen, um herauszufinden, wo der Meister sich aufhielt.
"Der Meister ist in seinem Atelier", stellte er überrascht fest und erhob sich auf Lilians Aufforderung, dass er zu den anderen gehen sollte. "Du aber auch", entgegnete er mit einem herzlichen Lächeln und glänzenden Augen. Er war noch ganz aufgewühlt und hätte Lilian am Liebsten umarmt. So hielt er ihr jedoch nur seine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. "Das hier ist dein Verdienst. Ohne dich könnten wir Darion nun nicht feiern. Er möchte dich bestimmt auch sehen und dir danken. Darion hat während des Trainings öfters nach dir gefragt."
Marlin befürchtete erst, dass Lilian nicht wollte, weil sie sich wegen dem Kleid unwohl fühlte. Dabei würde es ihr gut tun, zu sehen, was sie gutes getan hatte. Dann könnte sie vielleicht wieder einmal lächeln. Entsprechend erleichtert lächelte Marlin sie an, als sie schliesslich doch noch seine Hand ergriff, um sich von ihm hochhelfen zu lassen. Marlin hätte ihr gerne noch weiter geholfen, wollte ihre Decke halten oder mit dem langen Saum helfen. Aber auch da traute er sich nicht mehr, seine Hilfe anzubieten. Seitdem Lilian ihm indirekt sehr deutlich klar gemacht hatte, dass er sie bedrängte, wollte er das natürlich vermeiden. So ganz alleine wollte er sie aber auch nicht lassen. So wartete er geduldig, bis sie alles umständlich zusammen gerafft hatte. Die Decke und den Kleidsaum.
Danach gingen sie gemeinsam zu der Traube von Kunstwerken um Darion herum hinüber. Dazwischen drängeln mussten sie sich jedoch nicht. Die anderen machten freiwillig Platz. In ihren Augen war tiefe Dankbarkeit zu sehen. Ihnen allen war klar, wieviel Lilian für sie getan hatte. So standen sie auch recht bald vor Darion, der sie beide mitfühlend musterte. Nicht lange. Nur so einen Herzschlag lang. Doch das reichte, dass Marlin sich ganz hilflos fühlt. Glücklicherweise trat Darion dann kurzerhand auf sie beide zu und nahm sie zwei gleich zusammen in seine Arme und drückte sie ganz fest an sich.
"Danke", flüsterte der ältere Krieger innig. "Danke, danke vielmals." Überwältigt kuschelte sich Marlin fest an Darion und schluchzte leise. Seine Augen brannten dabei ganz fest. Lilian schien es ganz ähnlich dabei zu gehen. Auch sie drückte sich fest an Darion und Marlin konnte spüren, wie ihre Schultern leicht zitterten. Oder waren das seine eigenen?
Als Lilian ihn unvermittelt fragte, wo denn der Meister sei. Irritiert blickte Marlin auf. Stimmt. Der Meister war gar nicht mit Darion mitgekommen, um zu feiern. Das war schon seltsam. Vielleicht war er ganz müde. Wie Lilian gestern gesagt hatte. Wenn der Meister müde war, dann schlief er gerne lange, sehr lange aus. Vielleicht war er jetzt ja am ausschlafen, nachdem er Darion so ausgiebig geprüft hatte. Darion selbst, das wusste Marlin, brauchte nicht so viel Schlaf. Instinktiv liess Marlin aus Neugierde und Sorge seine Sinne schweifen, um herauszufinden, wo der Meister sich aufhielt.
"Der Meister ist in seinem Atelier", stellte er überrascht fest und erhob sich auf Lilians Aufforderung, dass er zu den anderen gehen sollte. "Du aber auch", entgegnete er mit einem herzlichen Lächeln und glänzenden Augen. Er war noch ganz aufgewühlt und hätte Lilian am Liebsten umarmt. So hielt er ihr jedoch nur seine Hand entgegen, um ihr aufzuhelfen. "Das hier ist dein Verdienst. Ohne dich könnten wir Darion nun nicht feiern. Er möchte dich bestimmt auch sehen und dir danken. Darion hat während des Trainings öfters nach dir gefragt."
Marlin befürchtete erst, dass Lilian nicht wollte, weil sie sich wegen dem Kleid unwohl fühlte. Dabei würde es ihr gut tun, zu sehen, was sie gutes getan hatte. Dann könnte sie vielleicht wieder einmal lächeln. Entsprechend erleichtert lächelte Marlin sie an, als sie schliesslich doch noch seine Hand ergriff, um sich von ihm hochhelfen zu lassen. Marlin hätte ihr gerne noch weiter geholfen, wollte ihre Decke halten oder mit dem langen Saum helfen. Aber auch da traute er sich nicht mehr, seine Hilfe anzubieten. Seitdem Lilian ihm indirekt sehr deutlich klar gemacht hatte, dass er sie bedrängte, wollte er das natürlich vermeiden. So ganz alleine wollte er sie aber auch nicht lassen. So wartete er geduldig, bis sie alles umständlich zusammen gerafft hatte. Die Decke und den Kleidsaum.
Danach gingen sie gemeinsam zu der Traube von Kunstwerken um Darion herum hinüber. Dazwischen drängeln mussten sie sich jedoch nicht. Die anderen machten freiwillig Platz. In ihren Augen war tiefe Dankbarkeit zu sehen. Ihnen allen war klar, wieviel Lilian für sie getan hatte. So standen sie auch recht bald vor Darion, der sie beide mitfühlend musterte. Nicht lange. Nur so einen Herzschlag lang. Doch das reichte, dass Marlin sich ganz hilflos fühlt. Glücklicherweise trat Darion dann kurzerhand auf sie beide zu und nahm sie zwei gleich zusammen in seine Arme und drückte sie ganz fest an sich.
"Danke", flüsterte der ältere Krieger innig. "Danke, danke vielmals." Überwältigt kuschelte sich Marlin fest an Darion und schluchzte leise. Seine Augen brannten dabei ganz fest. Lilian schien es ganz ähnlich dabei zu gehen. Auch sie drückte sich fest an Darion und Marlin konnte spüren, wie ihre Schultern leicht zitterten. Oder waren das seine eigenen?
Re: Erster Unterricht
Marlin fand viel leichter heraus, wo Aerys war und meinte, der Adelige wäre im Atelier. Was machte er denn dort? Lilian hatte angenommen, der Prinz würde ein paar Worte sagen oder zusehen was hier passierte. Und Lilian hatte er wohl auch vergessen..
Der Jüngling ermunterte Marlin, dass er ruhig zu Darion und den anderen gehen konnte, doch der andere Krieger wollte nicht ohne ihn. Es wäre Lilians Verdienst, dass Darion wieder dazu gehörte. Darion wolle ihn sicher sehen, er hätte öfter nach ihm gefragt. Lilian zögerte länger.
Er fühlte sich nicht so, als hätte er etwas besonderes gemacht. Er hätte viel mehr machen können, doch er hatte es in den ersten schrecklichen Tagen nach der Jungfernnacht nicht geschafft, gehorsam zu sein. Manchmal war er sogar so mit seinem eigenen Elend beschäftigt gewesen, dass er nichtmal an Darions Schicksal gedacht hatte. Aerys hatte Darion dann trotzdem weiteres Training ermöglicht. Der Adelige hatte wohl eingesehen, dass Lilian nicht fähig war, so perfekt beherrscht zu sein. Und insgeheim hatte Aerys auch Darion weitere Chancen geben wollen.
"Ich hab nicht viel gemacht..", sagte Lilian leise, "Ihr habt die meiste Zeit mit ihm trainiert."
Er sah zu Darion hinüber, der mit allen freundlich ruhig redete und die ganze Aufregung um ihn herum mit seiner üblichen inneren Ruhe begnete. Lilian bewunderte ihn dafür. Nur war es seltsam, Darion in der weißen Kleidung zu sehen. Was war denn gewonnen, wenn man wieder ein Kunstwerk war? Dazu gezwungen, Aerys zu Willen zu sein und von anderen Adeligen und Blutigen missbraucht zu werden. Wozu hatte er Darion verholfen? Wenn er irgendwann wieder in die Fänge dieser grausigen Adeligen geriet? Wenn Lilian nicht auf der Versteigerung gewesen wäre, wäre das Darion alles nicht passiert...
Marlin hielt ihm die Hand hin und lächelte herzlich.
Schließlich erhob sich Lilian doch und ließ sich hochhelfen. Egal wie elend er sich fühlte, er wollte Darion sehen. Nur was sollte er sagen? Lilian raffte den Kleidersaum und die Decke, folgte Marlin nervös zu der Gruppe Männern, die Darion umringten. Am liebsten hätte Lilian den älteren Mann alleine getroffen. Hier befürchtete er, er würde vor allen anderen weinen. Er musste stark bleiben. Er wollte nicht als Opfer oder leichte Beute angesehen werden.
"Vielleicht später, Marlin..", murmelte er unschlüssig und wollte auf Abstand bleiben. Seine Gedanken glitten wieder ungewollt zu Aerys im Atelier. Wieso war er nicht hier? Da traten die Kunstwerke zurück und ließen Marlin und ihn durch. Sie sahen Lilian alle so komisch an. Hastig senkte er den Kopf. Er wollte ihre Blicke nicht auf sich spüren. So wie ihn alle angestarrt hatten auf dem Weg zu Aerys auf den Treppenstufen dieses unseligen Tempels...
Das war das letzte Mal gewesen, wo er Darion gesehen hatte.
Zwiegespalten stand der zierliche Junge dann vor dem Weißgekleideten. Es war Darion, der den letzten Schritt überbrückte und Marlin und ihn sofort in die Arme nahm. Lilian konnte nicht mehr, ein leises Schluchzen entwich ihm, als er sich in Darions Umarmung drücken konnte. Menschliche Nähe. Für einen kleinen Moment fühlte er sich nicht mehr alleine.
"E-s es tut mir so leid..", stammelte Lilian, als Darion sich bedankte. Neben ihm schluchzte Marlin. Lilian liefen Tränen über die Wangen. Tapfer versuchte er sie zurückzuhalten und sie zu ersticken. Seine schmalen Schultern bebten. Die Decke glitt schwer von dem schlanken Körper, als Lilian die Umarmung Darions erwiderte. Das weiße Leinenkleid hing sanft herab, an den nackten Armen sah man die nervösen Kratzer.
"Ich.. bin so froh, dass du überlebt hast.. ich hatte solche Angst", flüsterte Lilian ergriffen, schluchzte nochmal. Nicht nur Angst um Darion, auch um sich selbst. Er presste sein Gesicht in Darions Armbeuge. Dabei sollte Darion jetzt feiern und froh sein, und nicht ihn trösten müssen.
Unwillkürlich musste Lilian dabei an Aerys denken. Er wollte nicht, doch es zog ihn zu dem Prinzen. Er mochte dieses Gefühl nicht. Wieso hatte er nichts mehr unter Kontrolle? Es war doch dumm, zu seinem Peiniger und Wärter zu wollen. Sogar Nähe und Trost von ihm zu wollen. Aber er hatte schon seit Beginn nicht in dem Gemeinschaftsraum sein wollen, sondern woanders. Und das Gefühl der Einsamkeit und Leere ging nicht weg.
"Ich muss zu Aerys", brach es schluchzend und halb gequält aus ihm hervor. Lilian wusste nicht genau wieso. Da blickte Darion ihn lächelnd an und nickte. Er sagte ihm, dass er auch glaube, Lilian müsse das tun.
Der Junge wischte sich verschämt über die Wangen. "Ich wollte deine Feier nicht ruinieren...", sagte er leise, "Es ist schön, dass.. dass du wieder dazu gehörst."
Aber ein Lächeln brachte es auch nicht aus dem erschöpften Jungen heraus. Er löste sich schweren Herzens aus der Umarmung und nahm seine Decke wieder an sich. Marlin wollte ihm noch anbieten, ihm den Weg zu zeigen, doch Lilian lehnte ab. Er würde Aerys spüren können und Marlin sollte ruhig mit den anderen feiern. Der Jugendliche tappte aus dem Raum, gezogen von der fernen vertrauten Signatur.
Immer mal wieder stolperte Lilian über das Kleid, ihm schwindelte vor Müdigkeit und Hunger.
So gelangte er zum Salon, wo Aerys ihn mal festgehalten und gemalt hatte. Doch der Prinz war hinter den Glastüren im Atelier. Er schien vertieft darin etwas auf einer Staffelei zu malen. Lilian öffnete eine der Glastüren halb.
"Aerys?", fragte er leise. Der Adelige reagierte nicht. Lilian betrat trotzdem das Atelier, seine Decke halb hinter sich herziehend. Überall hingen Bilder, manche halbfertig, leere Leinwände lehnten in einer Ecke, es roch nach Farbe. Der Jüngling stakte zwischen mehreren Farbtiegeln umher zu einem Sofa. Ein Zipfel der Decke erwischte etwas violette Farbe und begann auf dem Boden einen kleinen Streifen Farbe hinter Lilians Weg herzuziehen.
"Aerys, ich will das Kleid nicht mehr tragen...", sagte er leise schniefend. "Es macht mich so traurig..."
Immer noch beachtete ihn der Adelige nicht. Man hörte das Scharren und Wischen der energetischen Pinselstriche. Lilian ließ sich aufs Sofa plumpsen. Es schien durchdrungen von Aerys' Signatur. Ob er hier manchmal lag? Der Junge schob einen Stapel mit Pergamentskizzen beiseite. Er zögerte kurz, doch dann zog er sich das Kleid über dem Kopf aus und warf es beiseite. Lilian atmete befreit durch. Nur in einem weißen Höschen rollte er sich auf der freigeräumten Hälfte des Sofas zusammen und kuschelte sich in die mitgenommene Decke. Es war ihm egal, ob Aerys darüber wütend werden würde oder nicht. Lilian war so müde und leer. Aber hier fühlte er sich das erste Mal wieder etwas wohler.
Dem Jüngling fielen die Augen rasch zu und schnell war er eingeschlafen, im Ohr noch das beruhigende Geräusch der Pinselstriche und der Geruch frischer Farbe.
Und Aerys.
Der Jüngling ermunterte Marlin, dass er ruhig zu Darion und den anderen gehen konnte, doch der andere Krieger wollte nicht ohne ihn. Es wäre Lilians Verdienst, dass Darion wieder dazu gehörte. Darion wolle ihn sicher sehen, er hätte öfter nach ihm gefragt. Lilian zögerte länger.
Er fühlte sich nicht so, als hätte er etwas besonderes gemacht. Er hätte viel mehr machen können, doch er hatte es in den ersten schrecklichen Tagen nach der Jungfernnacht nicht geschafft, gehorsam zu sein. Manchmal war er sogar so mit seinem eigenen Elend beschäftigt gewesen, dass er nichtmal an Darions Schicksal gedacht hatte. Aerys hatte Darion dann trotzdem weiteres Training ermöglicht. Der Adelige hatte wohl eingesehen, dass Lilian nicht fähig war, so perfekt beherrscht zu sein. Und insgeheim hatte Aerys auch Darion weitere Chancen geben wollen.
"Ich hab nicht viel gemacht..", sagte Lilian leise, "Ihr habt die meiste Zeit mit ihm trainiert."
Er sah zu Darion hinüber, der mit allen freundlich ruhig redete und die ganze Aufregung um ihn herum mit seiner üblichen inneren Ruhe begnete. Lilian bewunderte ihn dafür. Nur war es seltsam, Darion in der weißen Kleidung zu sehen. Was war denn gewonnen, wenn man wieder ein Kunstwerk war? Dazu gezwungen, Aerys zu Willen zu sein und von anderen Adeligen und Blutigen missbraucht zu werden. Wozu hatte er Darion verholfen? Wenn er irgendwann wieder in die Fänge dieser grausigen Adeligen geriet? Wenn Lilian nicht auf der Versteigerung gewesen wäre, wäre das Darion alles nicht passiert...
Marlin hielt ihm die Hand hin und lächelte herzlich.
Schließlich erhob sich Lilian doch und ließ sich hochhelfen. Egal wie elend er sich fühlte, er wollte Darion sehen. Nur was sollte er sagen? Lilian raffte den Kleidersaum und die Decke, folgte Marlin nervös zu der Gruppe Männern, die Darion umringten. Am liebsten hätte Lilian den älteren Mann alleine getroffen. Hier befürchtete er, er würde vor allen anderen weinen. Er musste stark bleiben. Er wollte nicht als Opfer oder leichte Beute angesehen werden.
"Vielleicht später, Marlin..", murmelte er unschlüssig und wollte auf Abstand bleiben. Seine Gedanken glitten wieder ungewollt zu Aerys im Atelier. Wieso war er nicht hier? Da traten die Kunstwerke zurück und ließen Marlin und ihn durch. Sie sahen Lilian alle so komisch an. Hastig senkte er den Kopf. Er wollte ihre Blicke nicht auf sich spüren. So wie ihn alle angestarrt hatten auf dem Weg zu Aerys auf den Treppenstufen dieses unseligen Tempels...
Das war das letzte Mal gewesen, wo er Darion gesehen hatte.
Zwiegespalten stand der zierliche Junge dann vor dem Weißgekleideten. Es war Darion, der den letzten Schritt überbrückte und Marlin und ihn sofort in die Arme nahm. Lilian konnte nicht mehr, ein leises Schluchzen entwich ihm, als er sich in Darions Umarmung drücken konnte. Menschliche Nähe. Für einen kleinen Moment fühlte er sich nicht mehr alleine.
"E-s es tut mir so leid..", stammelte Lilian, als Darion sich bedankte. Neben ihm schluchzte Marlin. Lilian liefen Tränen über die Wangen. Tapfer versuchte er sie zurückzuhalten und sie zu ersticken. Seine schmalen Schultern bebten. Die Decke glitt schwer von dem schlanken Körper, als Lilian die Umarmung Darions erwiderte. Das weiße Leinenkleid hing sanft herab, an den nackten Armen sah man die nervösen Kratzer.
"Ich.. bin so froh, dass du überlebt hast.. ich hatte solche Angst", flüsterte Lilian ergriffen, schluchzte nochmal. Nicht nur Angst um Darion, auch um sich selbst. Er presste sein Gesicht in Darions Armbeuge. Dabei sollte Darion jetzt feiern und froh sein, und nicht ihn trösten müssen.
Unwillkürlich musste Lilian dabei an Aerys denken. Er wollte nicht, doch es zog ihn zu dem Prinzen. Er mochte dieses Gefühl nicht. Wieso hatte er nichts mehr unter Kontrolle? Es war doch dumm, zu seinem Peiniger und Wärter zu wollen. Sogar Nähe und Trost von ihm zu wollen. Aber er hatte schon seit Beginn nicht in dem Gemeinschaftsraum sein wollen, sondern woanders. Und das Gefühl der Einsamkeit und Leere ging nicht weg.
"Ich muss zu Aerys", brach es schluchzend und halb gequält aus ihm hervor. Lilian wusste nicht genau wieso. Da blickte Darion ihn lächelnd an und nickte. Er sagte ihm, dass er auch glaube, Lilian müsse das tun.
Der Junge wischte sich verschämt über die Wangen. "Ich wollte deine Feier nicht ruinieren...", sagte er leise, "Es ist schön, dass.. dass du wieder dazu gehörst."
Aber ein Lächeln brachte es auch nicht aus dem erschöpften Jungen heraus. Er löste sich schweren Herzens aus der Umarmung und nahm seine Decke wieder an sich. Marlin wollte ihm noch anbieten, ihm den Weg zu zeigen, doch Lilian lehnte ab. Er würde Aerys spüren können und Marlin sollte ruhig mit den anderen feiern. Der Jugendliche tappte aus dem Raum, gezogen von der fernen vertrauten Signatur.
Immer mal wieder stolperte Lilian über das Kleid, ihm schwindelte vor Müdigkeit und Hunger.
So gelangte er zum Salon, wo Aerys ihn mal festgehalten und gemalt hatte. Doch der Prinz war hinter den Glastüren im Atelier. Er schien vertieft darin etwas auf einer Staffelei zu malen. Lilian öffnete eine der Glastüren halb.
"Aerys?", fragte er leise. Der Adelige reagierte nicht. Lilian betrat trotzdem das Atelier, seine Decke halb hinter sich herziehend. Überall hingen Bilder, manche halbfertig, leere Leinwände lehnten in einer Ecke, es roch nach Farbe. Der Jüngling stakte zwischen mehreren Farbtiegeln umher zu einem Sofa. Ein Zipfel der Decke erwischte etwas violette Farbe und begann auf dem Boden einen kleinen Streifen Farbe hinter Lilians Weg herzuziehen.
"Aerys, ich will das Kleid nicht mehr tragen...", sagte er leise schniefend. "Es macht mich so traurig..."
Immer noch beachtete ihn der Adelige nicht. Man hörte das Scharren und Wischen der energetischen Pinselstriche. Lilian ließ sich aufs Sofa plumpsen. Es schien durchdrungen von Aerys' Signatur. Ob er hier manchmal lag? Der Junge schob einen Stapel mit Pergamentskizzen beiseite. Er zögerte kurz, doch dann zog er sich das Kleid über dem Kopf aus und warf es beiseite. Lilian atmete befreit durch. Nur in einem weißen Höschen rollte er sich auf der freigeräumten Hälfte des Sofas zusammen und kuschelte sich in die mitgenommene Decke. Es war ihm egal, ob Aerys darüber wütend werden würde oder nicht. Lilian war so müde und leer. Aber hier fühlte er sich das erste Mal wieder etwas wohler.
Dem Jüngling fielen die Augen rasch zu und schnell war er eingeschlafen, im Ohr noch das beruhigende Geräusch der Pinselstriche und der Geruch frischer Farbe.
Und Aerys.
Re: Erster Unterricht
Darion war perfekt. Aerys wusste es schon in dem Moment, wo der schöne Krieger vor ihm stand und sich verneigte. Er tat es mit seiner unvergleichlichen Anmut und inneren Ruhe, so dass Aerys augenblicklich klar war, dass alles wieder in Ordnung mit ihm war. Er würde das nicht auf diese Weise tun können, wenn noch etwas verklemmt war oder schmerzte. Doch obwohl er wusste, dass Darion wieder zu ihnen gehörte, dachte er nicht daran, etwas zu sagen. Alles woran er dachte war, Darion zu berühren, in seine Arme zu ziehen und leidenschaftlich über ihn er zu fallen. Aerys schaffte es gerade noch so, es nicht gleich hier und jetzt zu tun, sondern sich, aus Rücksicht auf Lilian, mit Darion in das liebevoll vorbereitete Schlafzimmer zurück zu ziehen.
Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen, gab es für sie Beide kein Halten mehr. Auch Darion, der sonst immer so zurückhaltend und ruhig wirkte, schmolz bei seinem leidenschaftlichen Kuss regelrecht in seinen Armen dahin und seufzte glücklich. Er musste in seinen Augen gelesen haben, dass Aerys ihn wieder haben wollte, denn der Adelige konnte keinerlei Angst oder Zögern bei dem schönen Krieger erkennen. Nur Liebe, Sehnsucht und Hingabe. Aerys badete darin, eroberte Darion stürmisch und zeigte ihm, wie heftig er ihn begehrte und wie froh er war, dass es ihm gut ging.
Nachdem die erste, hitzige Leidenschaft etwas abgekühlt war, liebte er Darion gleich noch einmal. Diesmal ruhiger, geduldiger und sanfte. Stück für Stück erkundete er von dem schönen Krieger, küsste und liebkoste ihn und brachte den muskulösen Krieger zum Beben. Er nahm sich stundenlang Zeit dafür und danach wurde er mindestens genau so lange von Darion verwöhnt. Ab und an tranken sie etwas Wasser oder assen von den Häppchen, die für sie bereit standen. Zwischendruch dösten sie auch etwas, aber vorallem waren sie miteinander beschäftigt und dabei, sich gegenseitig Lust zu schenken.
Als Aerys Darion irgendwann schickte, sich seinen Leinenanzug anzuziehen und mit den anderen feiern zu gehen, hatte der Prinz inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren. Es war so halbwegs hell draussen. Doch Aerys konnte nicht sagen, ob es wegen der Morgendämmerung war oder ob es bereits wieder am eindunkeln war. Aber das war ihm egal. Er wollte nun malen gehen. Er hatte so viele wunderschöne Eindrücke von Darion, die er nun alle verarbeiten musste. Das Hochgefühl, welches unbändige Energien in ihm auslöste, nutzen, um Darion zu zeichnen. So duschte er auch nur rasch, bevor er sich schludrig Hemd und Hose überstreifte, um sich danach rasch in sein Atelier zurück zu ziehen und in seine Welt der Farben einzutauchen.
Es war schon wieder finstere Nacht draussen, als er sich irgendwann ächzend streckte und befand, dass er genügend gemalt hatte. Respektive, dass seine Beine ihn nicht mehr tragen wollte und er ohnehin nicht mehr wirklich sah, was er da machte. Seltsamerweise galt sein Nächster Gedanke nicht einem wohlig weichen Bett, sondern Lilian. Aerys hatte das Gefühl, dass der Jüngling bei ihm wäre und bekam dadurch das Bedürfnis, ihn zu umarmen und an sich zu drücken.
Müde stellte er seinen Pinsel in ein schmutziges Wasserglas und drehte sich um, um zu gehen, als er feststellte, dass er sich nicht nur geträumt hatte, dass Lilian bei ihm war. Der Junge lag zusammengerollt auf einem kleinen, beladenen Sofa tief in eine Wolldecke gekuschelt und schlief. Perplex starrte Aerys den hübschen Krieger an und versuchte sich zu erinnern, wann Lilian zu ihm gekommen war. Und vorallem warum! Es wollte ihm nicht gelingen. Trotz seiner Verwirrtheit freute er sich, Lilian bei sich zu haben. Leise ging er vor dem Sofa in die Hocke, um die schlafende Schönheit zu betrachten. Lilian wirkte noch viel zarter und zerbrechlicher, wenn er schlief.
Aerys schreckte plötzlich hoch. Da merkte er, dass er wohl im Sitz einzuschlafen drohte. Er musste dringend ins Bett. Aber nicht ohne Lilian. Sanft streichelte er ihm über die Wange. "Lilian", lockte er ihn leise. Lieb streichelte er ihm weiter über die Wange. "Aufwachen mein süsser. Lilian. Na komm, aufwachen. Hier kannst du nicht schlafen. Das ist doch unbequem. Lass mich dich in dein Bett bringen."
Kaum war die Tür hinter ihnen geschlossen, gab es für sie Beide kein Halten mehr. Auch Darion, der sonst immer so zurückhaltend und ruhig wirkte, schmolz bei seinem leidenschaftlichen Kuss regelrecht in seinen Armen dahin und seufzte glücklich. Er musste in seinen Augen gelesen haben, dass Aerys ihn wieder haben wollte, denn der Adelige konnte keinerlei Angst oder Zögern bei dem schönen Krieger erkennen. Nur Liebe, Sehnsucht und Hingabe. Aerys badete darin, eroberte Darion stürmisch und zeigte ihm, wie heftig er ihn begehrte und wie froh er war, dass es ihm gut ging.
Nachdem die erste, hitzige Leidenschaft etwas abgekühlt war, liebte er Darion gleich noch einmal. Diesmal ruhiger, geduldiger und sanfte. Stück für Stück erkundete er von dem schönen Krieger, küsste und liebkoste ihn und brachte den muskulösen Krieger zum Beben. Er nahm sich stundenlang Zeit dafür und danach wurde er mindestens genau so lange von Darion verwöhnt. Ab und an tranken sie etwas Wasser oder assen von den Häppchen, die für sie bereit standen. Zwischendruch dösten sie auch etwas, aber vorallem waren sie miteinander beschäftigt und dabei, sich gegenseitig Lust zu schenken.
Als Aerys Darion irgendwann schickte, sich seinen Leinenanzug anzuziehen und mit den anderen feiern zu gehen, hatte der Prinz inzwischen jegliches Zeitgefühl verloren. Es war so halbwegs hell draussen. Doch Aerys konnte nicht sagen, ob es wegen der Morgendämmerung war oder ob es bereits wieder am eindunkeln war. Aber das war ihm egal. Er wollte nun malen gehen. Er hatte so viele wunderschöne Eindrücke von Darion, die er nun alle verarbeiten musste. Das Hochgefühl, welches unbändige Energien in ihm auslöste, nutzen, um Darion zu zeichnen. So duschte er auch nur rasch, bevor er sich schludrig Hemd und Hose überstreifte, um sich danach rasch in sein Atelier zurück zu ziehen und in seine Welt der Farben einzutauchen.
Es war schon wieder finstere Nacht draussen, als er sich irgendwann ächzend streckte und befand, dass er genügend gemalt hatte. Respektive, dass seine Beine ihn nicht mehr tragen wollte und er ohnehin nicht mehr wirklich sah, was er da machte. Seltsamerweise galt sein Nächster Gedanke nicht einem wohlig weichen Bett, sondern Lilian. Aerys hatte das Gefühl, dass der Jüngling bei ihm wäre und bekam dadurch das Bedürfnis, ihn zu umarmen und an sich zu drücken.
Müde stellte er seinen Pinsel in ein schmutziges Wasserglas und drehte sich um, um zu gehen, als er feststellte, dass er sich nicht nur geträumt hatte, dass Lilian bei ihm war. Der Junge lag zusammengerollt auf einem kleinen, beladenen Sofa tief in eine Wolldecke gekuschelt und schlief. Perplex starrte Aerys den hübschen Krieger an und versuchte sich zu erinnern, wann Lilian zu ihm gekommen war. Und vorallem warum! Es wollte ihm nicht gelingen. Trotz seiner Verwirrtheit freute er sich, Lilian bei sich zu haben. Leise ging er vor dem Sofa in die Hocke, um die schlafende Schönheit zu betrachten. Lilian wirkte noch viel zarter und zerbrechlicher, wenn er schlief.
Aerys schreckte plötzlich hoch. Da merkte er, dass er wohl im Sitz einzuschlafen drohte. Er musste dringend ins Bett. Aber nicht ohne Lilian. Sanft streichelte er ihm über die Wange. "Lilian", lockte er ihn leise. Lieb streichelte er ihm weiter über die Wange. "Aufwachen mein süsser. Lilian. Na komm, aufwachen. Hier kannst du nicht schlafen. Das ist doch unbequem. Lass mich dich in dein Bett bringen."
Re: Erster Unterricht
Er wusste nicht wie lange er geschlafen hatte, aber als er halb aufwachte, war es dunkel draußen und Lilian weiterhin furchtbar verschlafen. Jemand streichelte ihm über die Wange und versuchte mit ihm zu reden. Der Junge schaute blinzelnd zwischen der Decke hervor, begriff nicht recht, was vor sich ging.
"Aerys..", murmelte er, als er den vertrauten Mann erkannte, der vor ihm kniete und ihn ansah. Wieso konnte Lilian hier nicht schlafen? Er verstand nicht, was der Adelige meinte. Was war los? Der Prinz sagte etwas davon, dass er Lilian in sein Bett bringen wollte. Der zierliche Jüngling nickte matt. "Ja, mag in mein Bett...", erwiderte er schläfrig und streckte die nackten Arme vertrauensvoll aus, damit ihn der Mann hochheben konnte. Wieso war er nicht schon in seinem Bett? Lilian sah sich blinzelnd um, doch im Halbdunkeln sagte ihm der Raum gerade nichts, wo er war. Fremde Schemen hoben sich kantig von dunkeln Fensterscheiben ab. War er nicht in diesem Gemeinschaftsraum gewesen? Die Erinnerungen waren zäh und klebrig, letzte Traumfetzen lenkten ihn ab, doch er wusste nichtmal mehr worüber er geträumt hatte.
"Will nich.. zurück zu den anderen", murmelte er leise, als er hochgehoben wurde. Das wusste er noch. Er hatte von dort weggemusst und.. zu Aerys. Der Prinz hatte etwas gemalt oder? Was war dann passiert? Der Junge war definitiv viel zu müde, um länger darüber nachzudenken.
Lilian kuschelte sich verschlafen an den Prinzen, den schweren Kopf auf die Schulter des Adeligen gebettet. Er roch vertraut und auch nach einer Spur Farbe. Wie von selbst schlang der leichte Junge die schlanken Beine um die Hüften des Mannes, damit dieser ihn besser tragen konnte. "Ich konnte nicht schlafen... ich wollt nich bei den anderen", plapperte er weiterhin verschlafen und rieb sich dabei mit kleinen Fäusten die Augen, "Ich hab mich nicht getraut... und wegen dem Kleid.. darin war ich ganz traurig leer..." Es war schwer die richtigen Worte zu finden. Der Prinz war so gemein gewesen. "Ihr wart gemein zu mir... weiß nich mehr.. wie", sprach Lilian seine Gedanken aus und saugte an seiner Unterlippe. Aber er war längst zu müde sich zu wehren und trotz aller Gemeinheiten zog es ihn unwiderbringlich zurück zu Aerys. Es war furchtbar. Jetzt hielt sich der Jüngling bei dem Adeligen fest und ließ sich durch die Gänge tragen.
"Weiß nich warum... ihr habt mich doch lieb", sagte er betrübt, die Augen fielen ihm wieder zu. "Ich hab euch auch lieb...", murmelte er schläfrig. "Es tut weh, euch lieb zu haben." Er wollte nicht einsam sein, doch wieso vermochte ausgerechnet dieser einschüchternde Hayllier seine Einsamkeit zu dämpfen? Er schniefte leicht und erzitterte. Es war kalt. Lilian kuschelte sich in die Arme des Adeligen und dämmerte zurück in einen Halbschlaf.
"Aerys..", murmelte er, als er den vertrauten Mann erkannte, der vor ihm kniete und ihn ansah. Wieso konnte Lilian hier nicht schlafen? Er verstand nicht, was der Adelige meinte. Was war los? Der Prinz sagte etwas davon, dass er Lilian in sein Bett bringen wollte. Der zierliche Jüngling nickte matt. "Ja, mag in mein Bett...", erwiderte er schläfrig und streckte die nackten Arme vertrauensvoll aus, damit ihn der Mann hochheben konnte. Wieso war er nicht schon in seinem Bett? Lilian sah sich blinzelnd um, doch im Halbdunkeln sagte ihm der Raum gerade nichts, wo er war. Fremde Schemen hoben sich kantig von dunkeln Fensterscheiben ab. War er nicht in diesem Gemeinschaftsraum gewesen? Die Erinnerungen waren zäh und klebrig, letzte Traumfetzen lenkten ihn ab, doch er wusste nichtmal mehr worüber er geträumt hatte.
"Will nich.. zurück zu den anderen", murmelte er leise, als er hochgehoben wurde. Das wusste er noch. Er hatte von dort weggemusst und.. zu Aerys. Der Prinz hatte etwas gemalt oder? Was war dann passiert? Der Junge war definitiv viel zu müde, um länger darüber nachzudenken.
Lilian kuschelte sich verschlafen an den Prinzen, den schweren Kopf auf die Schulter des Adeligen gebettet. Er roch vertraut und auch nach einer Spur Farbe. Wie von selbst schlang der leichte Junge die schlanken Beine um die Hüften des Mannes, damit dieser ihn besser tragen konnte. "Ich konnte nicht schlafen... ich wollt nich bei den anderen", plapperte er weiterhin verschlafen und rieb sich dabei mit kleinen Fäusten die Augen, "Ich hab mich nicht getraut... und wegen dem Kleid.. darin war ich ganz traurig leer..." Es war schwer die richtigen Worte zu finden. Der Prinz war so gemein gewesen. "Ihr wart gemein zu mir... weiß nich mehr.. wie", sprach Lilian seine Gedanken aus und saugte an seiner Unterlippe. Aber er war längst zu müde sich zu wehren und trotz aller Gemeinheiten zog es ihn unwiderbringlich zurück zu Aerys. Es war furchtbar. Jetzt hielt sich der Jüngling bei dem Adeligen fest und ließ sich durch die Gänge tragen.
"Weiß nich warum... ihr habt mich doch lieb", sagte er betrübt, die Augen fielen ihm wieder zu. "Ich hab euch auch lieb...", murmelte er schläfrig. "Es tut weh, euch lieb zu haben." Er wollte nicht einsam sein, doch wieso vermochte ausgerechnet dieser einschüchternde Hayllier seine Einsamkeit zu dämpfen? Er schniefte leicht und erzitterte. Es war kalt. Lilian kuschelte sich in die Arme des Adeligen und dämmerte zurück in einen Halbschlaf.

