Gerettet
Re: Gerettet
Zunächst war Lilian so erschöpft und erschlagen von der Flucht durch die Burg gewesen, dass er tief geschlafen hatte, vielleicht auch behütet durch den warmen Körper hinter sich. Doch zum Morgen hin wurde der Schlaf des zierlichen Jünglings unruhiger. Nicht zum ersten Mal in der Burg plagten ihn Albträume über das Geschehene. Im Traum war er wieder im Turm mit Nedan und Lucero. Nedan zwang sie zu furchtbaren Dingen, rieb sich dabei selbst stöhnend und befleckte Lilians Körper mit seinem ekligen Samen. Dann packte er Lilian an den Schenkeln, riss sie grob auf. Der Jüngling begann im Schlaf zu wimmern und leicht mit den Beinen zu strampeln.
"Jetzt wird es Zeit, dass du deinen Onkel Nedan auch mal ranlässt. Dein Bruder hat dich gut für mich vorbereitet." Nedan grinste diabolisch und Lilian schluchzte ängstlich auf. Panisch sah er zu Lucero, der aber stattdessen Lilians Arme packte und ihn festhielt, ihm zuredete, dass sein Schwesterchen das nun tun müsste. Das wäre besser für sie beide. Lilian wusste nicht, ob das ernst gemeint war. Ob Lucero wirklich wollte, dass Lilian das jetzt machte oder ob die Worte für Nedan waren. Er sagte so hässliche Worte. So falsch. Aber bei Lucero klangen sie so echt. Er war so gut darin falsche Dinge zu sagen.
"Fühlt es sich nicht gut an, Schwesterchen?" Der Prinz hielt ihn immer stärker fest. Lilian verzog das Gesicht und schluchzte, schüttelte im Schlaf den Kopf.
"Nicht-- du tust mir weh, nicht, Lucero", brachte er ängstlich hervor, begriff nicht, dass der Prinz ihn wirklich nur sanft an den Armen berührte und versuchte ihn aufzuwecken. Er blinzelte, sah noch halb gefangen im Traum Lucero über ihn gebeugt.
"Bitte, ich will nicht mit Nedan. Es fühlt sich nicht gut an, es stimmt alles nicht was du sagst", schluchzte Lilian. Er spürte zwei Tränen über seine Wange laufen. Erst langsam realisierte er, dass Nedan nicht bei ihnen war. Stattdessen lag ein anderer Körper tief und fest schlafend neben ihnen.
"Marlin?"
Nun drangen auch Luceros Worte zu ihm, dass er in Sicherheit wäre. Er hätte ein Albtraum gehabt. Ja, sie waren in Sicherheit. Sie waren gerettet worden. Erst letzte Nacht. So viele Blutige hatten ihn gerettet und dann war er in Aerys' Arme gekommen. Doch der Adelige war nicht mehr hier. Wo war er? Was war passiert?
Lilian wischte sich hastig über die Wangen.
"Ich hab von Nedan geträumt.. und dass er uns wieder gezwungen hat und.. und selber wollte", brachte er aufgewühlt hervor. Aber es war vorbei und Lilian musste das nicht mehr machen. Nur hatte ein Teil von ihm das noch nicht recht begriffen. Er hatte noch keinerlei Gelegenheit gehabt darüber nachzudenken und gerade fühlte sich Lilian dem auch nicht gewachsen. Nicht hier. Er hatte in Voxias Bett geschlafen. Und Lucero auch. Es war ihm bestimmt zuwider gewesen.
"Wo ist denn Aerys?", fragte Lilian besorgt. Er war doch noch hier oder? Ja, Lilian spürte ihn in der Nähe. Das beruhigte den Jüngling. Anderseits war er froh, dass Aerys den Albtraum nicht mitbekommen hatte.
"Jetzt wird es Zeit, dass du deinen Onkel Nedan auch mal ranlässt. Dein Bruder hat dich gut für mich vorbereitet." Nedan grinste diabolisch und Lilian schluchzte ängstlich auf. Panisch sah er zu Lucero, der aber stattdessen Lilians Arme packte und ihn festhielt, ihm zuredete, dass sein Schwesterchen das nun tun müsste. Das wäre besser für sie beide. Lilian wusste nicht, ob das ernst gemeint war. Ob Lucero wirklich wollte, dass Lilian das jetzt machte oder ob die Worte für Nedan waren. Er sagte so hässliche Worte. So falsch. Aber bei Lucero klangen sie so echt. Er war so gut darin falsche Dinge zu sagen.
"Fühlt es sich nicht gut an, Schwesterchen?" Der Prinz hielt ihn immer stärker fest. Lilian verzog das Gesicht und schluchzte, schüttelte im Schlaf den Kopf.
"Nicht-- du tust mir weh, nicht, Lucero", brachte er ängstlich hervor, begriff nicht, dass der Prinz ihn wirklich nur sanft an den Armen berührte und versuchte ihn aufzuwecken. Er blinzelte, sah noch halb gefangen im Traum Lucero über ihn gebeugt.
"Bitte, ich will nicht mit Nedan. Es fühlt sich nicht gut an, es stimmt alles nicht was du sagst", schluchzte Lilian. Er spürte zwei Tränen über seine Wange laufen. Erst langsam realisierte er, dass Nedan nicht bei ihnen war. Stattdessen lag ein anderer Körper tief und fest schlafend neben ihnen.
"Marlin?"
Nun drangen auch Luceros Worte zu ihm, dass er in Sicherheit wäre. Er hätte ein Albtraum gehabt. Ja, sie waren in Sicherheit. Sie waren gerettet worden. Erst letzte Nacht. So viele Blutige hatten ihn gerettet und dann war er in Aerys' Arme gekommen. Doch der Adelige war nicht mehr hier. Wo war er? Was war passiert?
Lilian wischte sich hastig über die Wangen.
"Ich hab von Nedan geträumt.. und dass er uns wieder gezwungen hat und.. und selber wollte", brachte er aufgewühlt hervor. Aber es war vorbei und Lilian musste das nicht mehr machen. Nur hatte ein Teil von ihm das noch nicht recht begriffen. Er hatte noch keinerlei Gelegenheit gehabt darüber nachzudenken und gerade fühlte sich Lilian dem auch nicht gewachsen. Nicht hier. Er hatte in Voxias Bett geschlafen. Und Lucero auch. Es war ihm bestimmt zuwider gewesen.
"Wo ist denn Aerys?", fragte Lilian besorgt. Er war doch noch hier oder? Ja, Lilian spürte ihn in der Nähe. Das beruhigte den Jüngling. Anderseits war er froh, dass Aerys den Albtraum nicht mitbekommen hatte.
Re: Gerettet
Er lag noch nicht lange wach im Bett, unsicher ob er liegen bleiben sollte, oder ob er nicht doch auch schon aufstehen sollte. Er konnte auch beim Bett sitzen und auf die beiden Nesthäkchen aufpassen. Da begann sich Lilian unruhig zu winden und zu schluchzen. Es war nicht ihr erster Albtraum hier in der Burg. Ohne zu zögern fasste er sie sanft am Arm und streichelte darüber, um sie zu beruhigen. Leider half es nicht. Also fasste Lucero sie etwas fester am Arm und schüttelte sie leicht, um sie wach zu bekommen.
"Lilian?" sprach er drängend auf sie ein. "Lilian, wach auf. Du hast einen Albtraum. Wach auf, Lilian. Es ist alles gut." Er hatte gehofft, sie noch länger schlafen lassen zu können, damit Lilian sich möglichst gut erholen konnte. Doch Albträume waren nicht erholsam und so versuchte er sie aufzuwecken.
"Nicht-- du tust mir weh, nicht, Lucero."
Der Prinz erstarrte, als er diese Worte hörte. Tief schnitten sie in sein Herz. Fest presste er seine Lippen zusammen. Es verwunderte ihn nicht, dass Lilian schlecht von ihm dachte, nach allem, was er ihr angetan hatte. Dennoch tat es unglaublich weh, diese Worte zu hören. Zu sehen, wie Lilian wegen ihm so litt. Weil er nicht fähig gewesen war, sie auf andere Weise zu beschützen.
"Wach auf, Lilian", versuchte er es etwas lauter. "Du hast einen Albtraum Lilian. Wach auf. Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit." Sanft schüttelte er sie am Arm und lächelte erleichtert, als sie langsam die Augen öffnete.
"Bitte, ich will nicht mit Nedan. Es fühlt sich nicht gut an, es stimmt alles nicht was du sagst."
Tränen liefen Lilian über die Wangen und obwohl sie nicht mehr schlief, war sie noch immer in ihrem Schrecken gefangen und dachte, Lucero würde sie weiter zwingen, sich vergewaltigen zu lassen. Luceros Lächeln nahm einen gequälten Zug an. Tapfer versuchte er Lilian weiter zu beruhigen.
"Nedan ist tot, Lilian", versicherte er seiner verstörten Kampfgefährtin. "Es ist alles gut Lilian. Du bist in Sicherheit. Weisst du nicht mehr? Nedan ist tot. Wir wurden gerettet." Er brachte es nicht über sich zu sagen, dass er Nedan getötet hatte. Lucero wollte noch nicht einmal daran denken.
Es brauchte eine Weile, bis Lilian gänzlich aufwachte und begriff, dass ihr von Nedan keine Gefahr mehr drohte. Das Marlin zwischen ihnen schlief, schien ihr zu helfen. Sobald sie zu sich kam, wischte sie sich die Tränen von den Wangen und erzählte aufgewühlt, wovon sie geträumt hatte.
"Nedan ist tot", wiederholte Lucero liebevoll. "Er wird nie wieder etwas von dir wollen. Wir sind in Sicherheit Lilian. Wir gehen bald nach Hause. Du brauchst keine Angst mehr vor ihm zu haben." So ganz konnte Lilian das noch nicht glauben. Sehnsüchtig blickte sie sich nach dem Meister um, wollte wissen, wo er sich befand.
"Er bereitet die Abreise nach Hause vor", erklärte er Lilian leise. Wenigstens Marlin wollte er noch schlafen lassen. "Wir werden bald aufbrechen. Der Meister hat dich noch etwas schlafen lassen wollen."
"Lilian?" sprach er drängend auf sie ein. "Lilian, wach auf. Du hast einen Albtraum. Wach auf, Lilian. Es ist alles gut." Er hatte gehofft, sie noch länger schlafen lassen zu können, damit Lilian sich möglichst gut erholen konnte. Doch Albträume waren nicht erholsam und so versuchte er sie aufzuwecken.
"Nicht-- du tust mir weh, nicht, Lucero."
Der Prinz erstarrte, als er diese Worte hörte. Tief schnitten sie in sein Herz. Fest presste er seine Lippen zusammen. Es verwunderte ihn nicht, dass Lilian schlecht von ihm dachte, nach allem, was er ihr angetan hatte. Dennoch tat es unglaublich weh, diese Worte zu hören. Zu sehen, wie Lilian wegen ihm so litt. Weil er nicht fähig gewesen war, sie auf andere Weise zu beschützen.
"Wach auf, Lilian", versuchte er es etwas lauter. "Du hast einen Albtraum Lilian. Wach auf. Es ist alles gut. Du bist in Sicherheit." Sanft schüttelte er sie am Arm und lächelte erleichtert, als sie langsam die Augen öffnete.
"Bitte, ich will nicht mit Nedan. Es fühlt sich nicht gut an, es stimmt alles nicht was du sagst."
Tränen liefen Lilian über die Wangen und obwohl sie nicht mehr schlief, war sie noch immer in ihrem Schrecken gefangen und dachte, Lucero würde sie weiter zwingen, sich vergewaltigen zu lassen. Luceros Lächeln nahm einen gequälten Zug an. Tapfer versuchte er Lilian weiter zu beruhigen.
"Nedan ist tot, Lilian", versicherte er seiner verstörten Kampfgefährtin. "Es ist alles gut Lilian. Du bist in Sicherheit. Weisst du nicht mehr? Nedan ist tot. Wir wurden gerettet." Er brachte es nicht über sich zu sagen, dass er Nedan getötet hatte. Lucero wollte noch nicht einmal daran denken.
Es brauchte eine Weile, bis Lilian gänzlich aufwachte und begriff, dass ihr von Nedan keine Gefahr mehr drohte. Das Marlin zwischen ihnen schlief, schien ihr zu helfen. Sobald sie zu sich kam, wischte sie sich die Tränen von den Wangen und erzählte aufgewühlt, wovon sie geträumt hatte.
"Nedan ist tot", wiederholte Lucero liebevoll. "Er wird nie wieder etwas von dir wollen. Wir sind in Sicherheit Lilian. Wir gehen bald nach Hause. Du brauchst keine Angst mehr vor ihm zu haben." So ganz konnte Lilian das noch nicht glauben. Sehnsüchtig blickte sie sich nach dem Meister um, wollte wissen, wo er sich befand.
"Er bereitet die Abreise nach Hause vor", erklärte er Lilian leise. Wenigstens Marlin wollte er noch schlafen lassen. "Wir werden bald aufbrechen. Der Meister hat dich noch etwas schlafen lassen wollen."
Re: Gerettet
Lucero beteuerte, dass Nedan tot wäre. Sie wären in Sicherheit. Sie wären gerettet. Lilian nickte langsam. Ja, das hatte er gewusst. Irgendwie. Nur nicht mehr in dem Traum. Die Erinnerungen daran schwanden langsam, wurden nur noch zu einem schwachen Eindruck von den verstörenden Geschehnissen im Turm. Lucero wiederholte die Worte ein weiteres Mal und dass Lilian keine Angst mehr vor Nedan haben müsste. Sie würden bald nach Hause gehen. Wieder nickte Lilian. Verlegen strich er sich die langen dunklen Haare zurück, die reichlich gewachsen waren. Jetzt fielen sie dem zierlichen Jüngling wild über die schmalen Schultern. Er wollte diese blöden Träume nicht haben. Sie würden doch jetzt aufhören, wo sie gerettet worden waren oder? Er hoffte es.
"Du hast uns auch gerettet, Lucero", sagte Lilian leise und sah ihn kurz aus rosafarbenen Augen an. Lange konnte er den Blick aber nicht halten. Da waren viel zu viele verwirrende Gefühle und Erinnerungen zwischen ihnen. Der Jüngling mochte kaum daran denken was ihnen widerfahren war und was sie gemacht hatten. Nicht jetzt. Es war zu früh. Es fühlte sich noch alles so wund und roh an.
"Ich hab mich nur erschrocken in dem Traum... jetzt ist es irgendwie weg." Nun wo er langsam wacher wurde. "Hast du mich geweckt? Danke.."
Er blickte sich um und fragte besorgt nach Aerys, weil er nicht hier war. Lucero erklärte, dass Aerys die Abreise vorbereiten würde, damit sie bald aufbrechen konnten. Der Meister hätte ihn nur länger schlafen lassen wollen. Das machte Sinn, doch Lilians Sehnsucht beruhigte das trotzdem nicht ganz. Er wollte wieder von Aerys gehalten werden. Er fühlte sich ganz unruhig.
"Ich möchte weg von hier", brachte er hervor. Er wollte nicht länger schlafen sondern die Burg schnell hinter sich lassen, denn in diesen Mauern konnte es ihm bestimmt nicht besser gehen. Und den anderen auch nicht. Er sehnte sich richtig nach der Villa. Es war jetzt wirklich ein zuhause und Lilian hatte erst davon entrissen werden müssen, um es zu begreifen.
"War es eklig für dich nochmal in Voxias Bett schlafen zu müssen?", fragte Lilian besorgt und blickte vorsichtig zu Lucero. Betreten setzte sich der junge Krieger etwas auf und strich sich über den Arm. Selbst fühlte er sich auch unwohl. Er trug immer noch eines der alten Kleider unter dem Bärchenpullover, das die Räuber ihm gegeben hatten. Und er wollte endlich wieder neue Unterwäsche. Nicht die, die er ständig selbst im Waschbecken des Bades gewaschen hatte, aus Angst er würde sie sonst nicht wieder erhalten.
Lucero schüttelte den Kopf.
"Nein, war es nicht. Denn jetzt ist es das Bett, indem der Meister, Marlin und du darin geschlafen habt. Daran ist nichts ekliges", erklärte er. Lilian sah ihn erstaunt an, lächelte dann schwach.
"Oh.. ja, stimmt." Es war besser es so wie Lucero zu sehen. Dabei war es sicher nicht schön gewesen mit Voxia schlafen zu müssen.. aber vielleicht war es noch das einfachste was Lucero hatte tun müssen, um sie alle zu beschützen.
Kurz drängten sich wieder Lilians Erinnerungen auf. Daran was im Turm passiert war. In der Höhle bei der Quelle.
Aber das war alles Nedans und Vekras Schuld gewesen. Sie hatten sie dazu gezwungen.
Es wurde schwieriger und verworrener, wenn Lilian daran dachte was in der Zelle passiert war, wenn Lucero und er allein gewesen waren...
Lilian wusste nicht wie er darüber reden sollte. Wie er es Aerys sagen sollte. Es tat weh und war komisch und machte ihn unwohl. Ganz viele widersprüchliche verwirrende Gefühle.
Lilian blickte lieber hinüber zu Marlin, der weiterhin fest schlief. Ob das immer noch das Netz von Lady Torres war?
"Denkst du, es geht ihm heute besser? Er wird doch heute wieder aufwachen oder?", fragte er. "Es ist so furchtbar was diese Drestia mit ihm gemacht hat." Lilian wagte es kurz Marlins Schulter zu drücken, um den anderen Jugendlichen etwas zu trösten. Hoffentlich würde Aerys wissen wie man ihm helfen konnte. Lilian bekam das Bild von dem völlig verstörten Marlin im Turm nicht aus dem Kopf.
"Ich muss doch nicht wieder so tun als sei ich seine Herrin oder? Ich.. ich mag mich nicht so verstellen", sagte er kleinlaut. "Ich kann das nicht so gut wie du." Ganz und gar nicht. Er konnte nichtmal richtig lügen und so zu tun als sei er Aerys' Nichte hatte ihn vollkommen verstört. Auch wenn ihn die Lüge gerettet hatte. Lilian wusste das. Ohne die Lüge hätten ihn die Räuber gewiss auch missbraucht. Aber gleichzeitig war die Lüge so furchtbar schwer für Lilian gewesen. Nedan hatte es alles verdreht.
Der Junge atmete tief durch, um sich zusammenzureißen.
"Du hast uns auch gerettet, Lucero", sagte Lilian leise und sah ihn kurz aus rosafarbenen Augen an. Lange konnte er den Blick aber nicht halten. Da waren viel zu viele verwirrende Gefühle und Erinnerungen zwischen ihnen. Der Jüngling mochte kaum daran denken was ihnen widerfahren war und was sie gemacht hatten. Nicht jetzt. Es war zu früh. Es fühlte sich noch alles so wund und roh an.
"Ich hab mich nur erschrocken in dem Traum... jetzt ist es irgendwie weg." Nun wo er langsam wacher wurde. "Hast du mich geweckt? Danke.."
Er blickte sich um und fragte besorgt nach Aerys, weil er nicht hier war. Lucero erklärte, dass Aerys die Abreise vorbereiten würde, damit sie bald aufbrechen konnten. Der Meister hätte ihn nur länger schlafen lassen wollen. Das machte Sinn, doch Lilians Sehnsucht beruhigte das trotzdem nicht ganz. Er wollte wieder von Aerys gehalten werden. Er fühlte sich ganz unruhig.
"Ich möchte weg von hier", brachte er hervor. Er wollte nicht länger schlafen sondern die Burg schnell hinter sich lassen, denn in diesen Mauern konnte es ihm bestimmt nicht besser gehen. Und den anderen auch nicht. Er sehnte sich richtig nach der Villa. Es war jetzt wirklich ein zuhause und Lilian hatte erst davon entrissen werden müssen, um es zu begreifen.
"War es eklig für dich nochmal in Voxias Bett schlafen zu müssen?", fragte Lilian besorgt und blickte vorsichtig zu Lucero. Betreten setzte sich der junge Krieger etwas auf und strich sich über den Arm. Selbst fühlte er sich auch unwohl. Er trug immer noch eines der alten Kleider unter dem Bärchenpullover, das die Räuber ihm gegeben hatten. Und er wollte endlich wieder neue Unterwäsche. Nicht die, die er ständig selbst im Waschbecken des Bades gewaschen hatte, aus Angst er würde sie sonst nicht wieder erhalten.
Lucero schüttelte den Kopf.
"Nein, war es nicht. Denn jetzt ist es das Bett, indem der Meister, Marlin und du darin geschlafen habt. Daran ist nichts ekliges", erklärte er. Lilian sah ihn erstaunt an, lächelte dann schwach.
"Oh.. ja, stimmt." Es war besser es so wie Lucero zu sehen. Dabei war es sicher nicht schön gewesen mit Voxia schlafen zu müssen.. aber vielleicht war es noch das einfachste was Lucero hatte tun müssen, um sie alle zu beschützen.
Kurz drängten sich wieder Lilians Erinnerungen auf. Daran was im Turm passiert war. In der Höhle bei der Quelle.
Aber das war alles Nedans und Vekras Schuld gewesen. Sie hatten sie dazu gezwungen.
Es wurde schwieriger und verworrener, wenn Lilian daran dachte was in der Zelle passiert war, wenn Lucero und er allein gewesen waren...
Lilian wusste nicht wie er darüber reden sollte. Wie er es Aerys sagen sollte. Es tat weh und war komisch und machte ihn unwohl. Ganz viele widersprüchliche verwirrende Gefühle.
Lilian blickte lieber hinüber zu Marlin, der weiterhin fest schlief. Ob das immer noch das Netz von Lady Torres war?
"Denkst du, es geht ihm heute besser? Er wird doch heute wieder aufwachen oder?", fragte er. "Es ist so furchtbar was diese Drestia mit ihm gemacht hat." Lilian wagte es kurz Marlins Schulter zu drücken, um den anderen Jugendlichen etwas zu trösten. Hoffentlich würde Aerys wissen wie man ihm helfen konnte. Lilian bekam das Bild von dem völlig verstörten Marlin im Turm nicht aus dem Kopf.
"Ich muss doch nicht wieder so tun als sei ich seine Herrin oder? Ich.. ich mag mich nicht so verstellen", sagte er kleinlaut. "Ich kann das nicht so gut wie du." Ganz und gar nicht. Er konnte nichtmal richtig lügen und so zu tun als sei er Aerys' Nichte hatte ihn vollkommen verstört. Auch wenn ihn die Lüge gerettet hatte. Lilian wusste das. Ohne die Lüge hätten ihn die Räuber gewiss auch missbraucht. Aber gleichzeitig war die Lüge so furchtbar schwer für Lilian gewesen. Nedan hatte es alles verdreht.
Der Junge atmete tief durch, um sich zusammenzureißen.
Re: Gerettet
Lucero konnte ihren Blick nicht wirklich erwidern, als Lilian leise meinte, dass er sie gerettet hätte. Er war sich nicht so sicher, ob das zutraf. Sicher sie alle lebten noch und die Schäfchen hatten sich in die Arme des Meisters werfen dürfen. Doch Lucero wusste nicht, ob er sie genug gerettet hatte, damit alle gesunden konnte. Lilian war zutiefst traumatisiert und Marlin wirkte, als wäre er gebrochen, so wie er zwischen ihnen im Bett lang. Wie Lucero das mitbekommen hatte, hatte die Schwarze Witwe, die geholfen hatte, sie zu finden, Marlin mit einem Netz belegt, damit er sich beruhigte und ordentlich ausschlief. Wie es ihm ging, würde sich erst zeigen, wenn er aufgewacht war. Erst in den nächsten Tagen, nachdem sie alle wieder zurück in der Villa waren, würde sich zeigen, ob Lucero sie alle gut genug gerettet hatte. Einschliesslich ihm selbst.
Dankbar, dass er sie geweckt und von dem Albtraum befreit hatte, setzte Lilian sich auf. Lucero blieb seitlich leicht aufgestütz noch etwas liegen. Er wollte Marlin noch etwas Nhe geben.
"Wir werden bald aufbrechen", tröstete er Lilian. "Wenn ich das richtig mitbekommen habe, haben sie im Tal unten einen Stützpunkt eingerichtet. Dort können wir in Ruhe Duschen und uns umziehen, bevor es nach Hause geht. Der Meister holt uns bestimmt gleich." Lilian wirkte schon wieder unruhig. Lucero hoffte sehr für sie, dass sie etwas durchatmen konnte, sobald sie die Burg hinter sich gelassen hatten. Zu seiner Überraschung blickte sie ihn fürsorglich an und fragte ihn, ob es für ihn eklig gewesen wäre, nochmals in Voxias Bett schlafen zu müssen. Verblüfft schüttelte Lucero seinen Kopf. an diese geschmackslose Person hatte er schon längst nicht mehr gedacht.
"Nein, war es nicht", versicherte er Lilian lieb. "Denn jetzt ist es das Bett, indem der Meister, Marlin und du darin geschlafen habt. Daran ist nichts ekliges." Im Gegenteil. Es war wunderschön. Er hatte es nicht verdient. Genossen hatte er es dennoch sehr. Wissend, dass er das womöglich nie wieder würde erleben dürfen.
Gerade war alles so ungewiss. Ausser, dass sie bald abreisen würden. Aber ansonsten wusste er nicht, wie es Lilian ging, was der Meister mit ihm machen würde, oder ob es Marlin besser gehen würde, wenn er wieder aufwachte. Die besorgten Fragen, die Lilian stellte konnte er nicht beantworten und da der Meister nun wieder hier war, musste Lucero nicht mehr so tun, als würde er über alles Bescheid wissen.
"Ich weiss es nicht", gab er leise zu und kraulte Marlin sachte den Bauch, hielt den Blick auf den Krieger gesenkt, um nicht Lilians hoffnungsvolle Augen sehen zu müssen. Lucero wusste noch nicht einmal, ob Marlin heute wieder aufwachen würde, geschweige denn, ob es ihm dann besser ging.
"Nein, du musst nicht wieder so tun, als wärst du seine Herrin", blickte Lucero nun doch auf und lächelte Lilian zu. Froh, wenigstens eine Frage beantworten zu können. "Der Meister ist nun ja da und kann Marlin auffangen." Tröstend wollte er Lilian die Hand drücken, als sie kleinlaut meinte, dass sie das nicht so gut könne, wie Lucero. Unsicher, ob das nun ein Lob oder ein versteckter Vorwurf war, hielt er mit der Bewegung inne, ehe er seine Hand wieder zurück zog.
"Du hast das gut gemacht, Lilian", tröstete er sie sanft und traurig darüber, was er ihr alles hatte antun müssen. "Du hast Marlin den Halt gegeben, den er dringend brauchte. Ohne dich hätte er nicht so lange durchhalten können." Es hatte ihn schon so alles gekostet, bis zum Meister zu kommen. Er war sogar extra wieder zurück gerannt, um Lilians Halskette zu retten. Als hätte er sich nicht getraut, dem Meister ohne die Halskette unter die Augen zu treten.
"Du hast ihm die Kraft gegeben, Voxia auszuschalten", versuchte er Lilian weiter aufzumuntern. "Du hättest ihn sehen müssen. Wie er nach ihrem Juwel gegriffen und es ihr abgerissen hat. Und dann hat er ihr seine Faust ins Gesicht gedonnert. So wie sie es verdient hat. Er war richtig stark Lilian. Für dich. Du musst jetzt nicht mehr seine Herrin sein, sondern kannst ihm wieder die Freundin sein, die er nun braucht und liebt. Bestimmt wird ihm das sehr gut tun, wenn er wieder aufwacht."
Dankbar, dass er sie geweckt und von dem Albtraum befreit hatte, setzte Lilian sich auf. Lucero blieb seitlich leicht aufgestütz noch etwas liegen. Er wollte Marlin noch etwas Nhe geben.
"Wir werden bald aufbrechen", tröstete er Lilian. "Wenn ich das richtig mitbekommen habe, haben sie im Tal unten einen Stützpunkt eingerichtet. Dort können wir in Ruhe Duschen und uns umziehen, bevor es nach Hause geht. Der Meister holt uns bestimmt gleich." Lilian wirkte schon wieder unruhig. Lucero hoffte sehr für sie, dass sie etwas durchatmen konnte, sobald sie die Burg hinter sich gelassen hatten. Zu seiner Überraschung blickte sie ihn fürsorglich an und fragte ihn, ob es für ihn eklig gewesen wäre, nochmals in Voxias Bett schlafen zu müssen. Verblüfft schüttelte Lucero seinen Kopf. an diese geschmackslose Person hatte er schon längst nicht mehr gedacht.
"Nein, war es nicht", versicherte er Lilian lieb. "Denn jetzt ist es das Bett, indem der Meister, Marlin und du darin geschlafen habt. Daran ist nichts ekliges." Im Gegenteil. Es war wunderschön. Er hatte es nicht verdient. Genossen hatte er es dennoch sehr. Wissend, dass er das womöglich nie wieder würde erleben dürfen.
Gerade war alles so ungewiss. Ausser, dass sie bald abreisen würden. Aber ansonsten wusste er nicht, wie es Lilian ging, was der Meister mit ihm machen würde, oder ob es Marlin besser gehen würde, wenn er wieder aufwachte. Die besorgten Fragen, die Lilian stellte konnte er nicht beantworten und da der Meister nun wieder hier war, musste Lucero nicht mehr so tun, als würde er über alles Bescheid wissen.
"Ich weiss es nicht", gab er leise zu und kraulte Marlin sachte den Bauch, hielt den Blick auf den Krieger gesenkt, um nicht Lilians hoffnungsvolle Augen sehen zu müssen. Lucero wusste noch nicht einmal, ob Marlin heute wieder aufwachen würde, geschweige denn, ob es ihm dann besser ging.
"Nein, du musst nicht wieder so tun, als wärst du seine Herrin", blickte Lucero nun doch auf und lächelte Lilian zu. Froh, wenigstens eine Frage beantworten zu können. "Der Meister ist nun ja da und kann Marlin auffangen." Tröstend wollte er Lilian die Hand drücken, als sie kleinlaut meinte, dass sie das nicht so gut könne, wie Lucero. Unsicher, ob das nun ein Lob oder ein versteckter Vorwurf war, hielt er mit der Bewegung inne, ehe er seine Hand wieder zurück zog.
"Du hast das gut gemacht, Lilian", tröstete er sie sanft und traurig darüber, was er ihr alles hatte antun müssen. "Du hast Marlin den Halt gegeben, den er dringend brauchte. Ohne dich hätte er nicht so lange durchhalten können." Es hatte ihn schon so alles gekostet, bis zum Meister zu kommen. Er war sogar extra wieder zurück gerannt, um Lilians Halskette zu retten. Als hätte er sich nicht getraut, dem Meister ohne die Halskette unter die Augen zu treten.
"Du hast ihm die Kraft gegeben, Voxia auszuschalten", versuchte er Lilian weiter aufzumuntern. "Du hättest ihn sehen müssen. Wie er nach ihrem Juwel gegriffen und es ihr abgerissen hat. Und dann hat er ihr seine Faust ins Gesicht gedonnert. So wie sie es verdient hat. Er war richtig stark Lilian. Für dich. Du musst jetzt nicht mehr seine Herrin sein, sondern kannst ihm wieder die Freundin sein, die er nun braucht und liebt. Bestimmt wird ihm das sehr gut tun, wenn er wieder aufwacht."
Re: Gerettet
Der Blutige konnte ihm leider nicht versichern, dass es Marlin heute besser gehen würde. Dabei sah auch er zu dem blonden Krieger und streichelte ihm über den Bauch. Lilian hoffte sehr, dass Marlin wenigstens nicht mehr so aufgelöst sein würde. Und dann noch, dass er selbst nicht Marlins Herrin sein müsste, um ihm Befehle zu geben. Er wollte nicht lügen. Luceros Hand glitt zu ihm hinüber und Lilian glaubte schon, dass der Prinz ihn berühren wollte, als er innehielt. Lilian wusste nicht wieso. Vielleicht fand er es auch seltsam, wenn sie jetzt einander berührten. Lucero hatte ihn immer beschworen sich nicht zu schämen. Sie hatten es machen müssen. Doch nun waren sie befreit und der Jüngling war sich nicht sicher, ob er richtig entschieden hatte. Ob er.. ob er sich wirklich Lucero hätte hingeben sollen. Er errötete zart bei den Gedanken daran und senkte verlegen den Blick.
Lucero bemerkte, dass Lilian es gut gemacht hätte und ohne die Anweisungen hätte Marlin nicht so lange durchhalten können. Er hätte ihm halt gegeben. Lilian nagte betreten an seiner Unterlippe. Er hatte doch kaum etwas gemacht. Lucero hatte sie alle letzte Nacht sicher durch die Burg geleitet und von den Kämpfen ferngehalten. Doch Lucero glaubte, dass es Lilian gewesen wäre, der Marlin die Kraft gegeben hätte Voxia auszuschalten. Dann begann der Blutige davon zu schwärmen wie energisch Marlin gewesen wäre. Er hätte Voxias Juwel abgerissen und ihr dann die Faust ins Gesicht gedonnert.
Lilian keuchte erschrocken, musste dann aber erleichtert lächeln. Lucero hatte recht. Voxia hatte es mehr als verdient. Lilian erinnerte sich noch daran wie sie von der Frau gemustert worden waren. So ausführlich, dass es erniedrigend gewesen war. Und dann hatte sie ihm den Mondanhänger abgenommen. Schlimmer war natürlich gewesen, dass Lucero mit ihr hatte schlafen müssen und dass sie den anderen Räubern erlaubt hatte Lilians Freunde zu missbrauchen. Lilian mochte kaum daran denken, doch die Erinnerungen an die Momente in der Hütte drängten sich ungewollt auf und wie hässlich die Räuber geredet hatten.
"Marlin ist wirklich stark", bekräftigte Lilian, doch Lucero ging noch weiter und meinte, dass Marlin es für Lilian wäre. Betreten rutschte der Jüngling etwas hin und her. Marlin war doch auch so stark. "Er hätte sich wegen meinem Anhänger nicht so in Gefahr begeben müssen", murmelte er. Aber er wollte Marlin gerne wieder ein Freund sein, um ihm zu helfen. Wobei er nicht wusste wie Lucero es meinte, dass Marlin ihn brauchte und liebte. Das klang irgendwie so bedeutungsschwanger. Aber vielleicht meinte es Lucero so rein freundschaftlich. Hoffentlich. Das andere machte Lilian etwas unwohl. Er wusste nichtmal wie Lucero nun über ihn dachte. Ob er nun anders dachte, wo sie das... gemacht hatten. Und es war nicht damit getan, dass Lilian sich einredete, dass Nedan sie gezwungen hatte. Sie hatten es in der Zelle auch getan.. um Aerys zu erreichen und auch um sich Erleichterung zu verschaffen...
Lilian hätte von sich nie geglaubt, dass er dazu in der Lage gewesen wäre. Er hatte nie glauben wollen, dass er so wie die anderen war. Dass er Gefallen daran finden würde, wenn er es dann richtig erlebt hätte. Aber so war das sicher nicht...
Anderseits hatte Lucero ihm ganz viele Höhepunkte gemacht. So richtig intensiv. Lilian sah betreten auf die Bettdecke und vermochte Lucero nicht richtig anzusehen. Irgendwie mussten sie darüber reden. Schließlich sollte es Aerys erfahren. Lilian wusste nicht wieviel Aerys bei den Besuchen mitbekommen hatte und ob er Lucero hatte wahrnehmen können. Beim letzten Mal im Turm war es Lilian so vorgekommen, doch der Jüngling hatte wahrlich anderes im Kopf gehabt als sich darauf zu konzentrieren. Ob Aerys enttäuscht wäre? Oder gar wütend? Lilian mochte gar nicht an den Adeligen denken und wie er wurde, wenn er wütend war. Das schaffte Lilian gerade nicht. Sie hatten keine andere Wahl gehabt... oder?
Vielleicht wäre es besser gewesen sich direkt gegen Nedan und Vekras zu wehren. Und wenn sie dann Marlin gebrochen hätten? Lilian wusste es nicht. Er hatte solche Angst gehabt in den Höhlen. Vielleicht hatte er ganz falsch entschieden. Der Junge rutschte etwas auf die Bettseite, schwang die Beine darüber. Er wollte Aerys alles beichten. Egal wie schlimm es werden würde. Lilian konnte das nicht für sich behalten und es musste heraus. Doch er wusste nicht wie und jetzt war vielleicht nicht der richtige Moment. Aerys bereitete gerade den Aufbruch vor. Er hatte sicher nicht viel geschlafen.
Da kam ihm in den Sinn, dass Lucero wohl ebenso lange auf war wie der Adelige.
"Lucero?" Lilian sah unsicher zu ihm hinüber. "Hast du schon mit Aerys geredet?", fragte er vorsichtig.
Der Prinz schüttelte den Kopf und erwiderte, dass Lilian bei jedem Gespräch dabei gewesen war. Lilian nickte langsam. Er ließ seinen Blick kurz durch die Gemächer schweifen, aber abgesehen von Marlin waren sie für den Moment allein.
"Ich weiß nicht, was er gesehen hat.. bei den Besuchen", begann Lilian, "Meinst du, er wird wütend sein? Wegen.. wegen dem was wir gemacht haben? Wozu Nedan uns gezwungen hat und was wir in der Zelle gemacht haben.." Er wusste, dass das zwei unterschiedliche Sachen waren. Alles andere wäre unehrlich gewesen. Leichter wurde es dadurch nicht. Lilian wurde noch röter und zupfte unruhig an der Bettdecke. "Wann sollten wir es ihm sagen? Ich hab Angst..." Die letzten Worte wisperte der zarte Junge aufgewühlt.
Es war so schön, dass sie endlich befreit waren und Nedan tot und sie Aerys auch nicht mehr erreichen mussten indem Lilian sich in der Lust verlor, aber es war auch ein Schock.
"Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass es vorbei ist..." Die Räuber waren tot. Die Entführung vorbei. Aber ein Rest Anspannung blieb. Lilian fühlte sich immer noch sehr wund und seelisch erschöpft. Er würde sofort wieder weinen, wenn er Aerys jetzt alles erzählen würde.. er wusste gar nicht wie er das in Worte fassen sollte.
Lucero bemerkte, dass Lilian es gut gemacht hätte und ohne die Anweisungen hätte Marlin nicht so lange durchhalten können. Er hätte ihm halt gegeben. Lilian nagte betreten an seiner Unterlippe. Er hatte doch kaum etwas gemacht. Lucero hatte sie alle letzte Nacht sicher durch die Burg geleitet und von den Kämpfen ferngehalten. Doch Lucero glaubte, dass es Lilian gewesen wäre, der Marlin die Kraft gegeben hätte Voxia auszuschalten. Dann begann der Blutige davon zu schwärmen wie energisch Marlin gewesen wäre. Er hätte Voxias Juwel abgerissen und ihr dann die Faust ins Gesicht gedonnert.
Lilian keuchte erschrocken, musste dann aber erleichtert lächeln. Lucero hatte recht. Voxia hatte es mehr als verdient. Lilian erinnerte sich noch daran wie sie von der Frau gemustert worden waren. So ausführlich, dass es erniedrigend gewesen war. Und dann hatte sie ihm den Mondanhänger abgenommen. Schlimmer war natürlich gewesen, dass Lucero mit ihr hatte schlafen müssen und dass sie den anderen Räubern erlaubt hatte Lilians Freunde zu missbrauchen. Lilian mochte kaum daran denken, doch die Erinnerungen an die Momente in der Hütte drängten sich ungewollt auf und wie hässlich die Räuber geredet hatten.
"Marlin ist wirklich stark", bekräftigte Lilian, doch Lucero ging noch weiter und meinte, dass Marlin es für Lilian wäre. Betreten rutschte der Jüngling etwas hin und her. Marlin war doch auch so stark. "Er hätte sich wegen meinem Anhänger nicht so in Gefahr begeben müssen", murmelte er. Aber er wollte Marlin gerne wieder ein Freund sein, um ihm zu helfen. Wobei er nicht wusste wie Lucero es meinte, dass Marlin ihn brauchte und liebte. Das klang irgendwie so bedeutungsschwanger. Aber vielleicht meinte es Lucero so rein freundschaftlich. Hoffentlich. Das andere machte Lilian etwas unwohl. Er wusste nichtmal wie Lucero nun über ihn dachte. Ob er nun anders dachte, wo sie das... gemacht hatten. Und es war nicht damit getan, dass Lilian sich einredete, dass Nedan sie gezwungen hatte. Sie hatten es in der Zelle auch getan.. um Aerys zu erreichen und auch um sich Erleichterung zu verschaffen...
Lilian hätte von sich nie geglaubt, dass er dazu in der Lage gewesen wäre. Er hatte nie glauben wollen, dass er so wie die anderen war. Dass er Gefallen daran finden würde, wenn er es dann richtig erlebt hätte. Aber so war das sicher nicht...
Anderseits hatte Lucero ihm ganz viele Höhepunkte gemacht. So richtig intensiv. Lilian sah betreten auf die Bettdecke und vermochte Lucero nicht richtig anzusehen. Irgendwie mussten sie darüber reden. Schließlich sollte es Aerys erfahren. Lilian wusste nicht wieviel Aerys bei den Besuchen mitbekommen hatte und ob er Lucero hatte wahrnehmen können. Beim letzten Mal im Turm war es Lilian so vorgekommen, doch der Jüngling hatte wahrlich anderes im Kopf gehabt als sich darauf zu konzentrieren. Ob Aerys enttäuscht wäre? Oder gar wütend? Lilian mochte gar nicht an den Adeligen denken und wie er wurde, wenn er wütend war. Das schaffte Lilian gerade nicht. Sie hatten keine andere Wahl gehabt... oder?
Vielleicht wäre es besser gewesen sich direkt gegen Nedan und Vekras zu wehren. Und wenn sie dann Marlin gebrochen hätten? Lilian wusste es nicht. Er hatte solche Angst gehabt in den Höhlen. Vielleicht hatte er ganz falsch entschieden. Der Junge rutschte etwas auf die Bettseite, schwang die Beine darüber. Er wollte Aerys alles beichten. Egal wie schlimm es werden würde. Lilian konnte das nicht für sich behalten und es musste heraus. Doch er wusste nicht wie und jetzt war vielleicht nicht der richtige Moment. Aerys bereitete gerade den Aufbruch vor. Er hatte sicher nicht viel geschlafen.
Da kam ihm in den Sinn, dass Lucero wohl ebenso lange auf war wie der Adelige.
"Lucero?" Lilian sah unsicher zu ihm hinüber. "Hast du schon mit Aerys geredet?", fragte er vorsichtig.
Der Prinz schüttelte den Kopf und erwiderte, dass Lilian bei jedem Gespräch dabei gewesen war. Lilian nickte langsam. Er ließ seinen Blick kurz durch die Gemächer schweifen, aber abgesehen von Marlin waren sie für den Moment allein.
"Ich weiß nicht, was er gesehen hat.. bei den Besuchen", begann Lilian, "Meinst du, er wird wütend sein? Wegen.. wegen dem was wir gemacht haben? Wozu Nedan uns gezwungen hat und was wir in der Zelle gemacht haben.." Er wusste, dass das zwei unterschiedliche Sachen waren. Alles andere wäre unehrlich gewesen. Leichter wurde es dadurch nicht. Lilian wurde noch röter und zupfte unruhig an der Bettdecke. "Wann sollten wir es ihm sagen? Ich hab Angst..." Die letzten Worte wisperte der zarte Junge aufgewühlt.
Es war so schön, dass sie endlich befreit waren und Nedan tot und sie Aerys auch nicht mehr erreichen mussten indem Lilian sich in der Lust verlor, aber es war auch ein Schock.
"Ich kann immer noch nicht ganz glauben, dass es vorbei ist..." Die Räuber waren tot. Die Entführung vorbei. Aber ein Rest Anspannung blieb. Lilian fühlte sich immer noch sehr wund und seelisch erschöpft. Er würde sofort wieder weinen, wenn er Aerys jetzt alles erzählen würde.. er wusste gar nicht wie er das in Worte fassen sollte.
Re: Gerettet
"Doch, ich glaube, das musste er", widersprach er Lilian leise. "Ich glaube, für Marlin war es sehr wichtig, dir diesen Anghänger wieder bringen zu können." Lucero konnte nur hoffen, dass dies ein Schritt in Richtung Heilung gewesen war und nicht ein letztes Aufbäumen, bevor gänzlich brach. Sachte drückte er dem Krieger die Schulter, um ihm zu zeigen, dass er nicht gehen sollte. Dass er weiterhin gebraucht und geliebt wurde.
Lilian rutschte derweil aufgewühlt an den Rand des Bettes und ging lieber auf Distanz. Lucero drängte sie nicht dazu, bei ihm zu bleiben. Auch wenn er unwillkürlich ihre Nähe vermisste. Er verstand, dass sie nun lieber zum Meister gehen und am allerliebsten aus der Burg rennen würde. Noch hielt sie sich zurück, blickte stattdessen unsicher zu ihm und fragte ihn, ob er schon mit dem Meister geredet hätte. Der junge Prinz wusste sofort, was Lilian meinte. Behutsam, um Marlin nicht zu wecken, setzte er sich afu.
"Nein", schüttelte er sachte seinen Kopf. "Nur das, was du gestern auch mitbekommen hast." Er zögerte ihr zu sagen, dass alles in ihm danach brannte, dem Meister zu beichten, was er getan hatte. Gleichzeitig hatte er Angst, dass das Lilian erschrecken würde. Bevor er es nicht mehr aushielt. Begann Lilian ganz von selbst das Thema anzusprechen. Erleichtert lächelte er sie an, hörte ihr aber ernst zu.
"Ich glaube, er weiss zumindest, dass ich dicht bei dir gewesen bin", antwortete er nachdenklich. Schliesslich konnte er genau so wenig sagen, was der Meister alles mitbekommen hatte und was nicht. Er konnte nur anhand dessen, was er selbst gespürt hatte, spekulieren.
"Ich weiss nicht, ob er wütend seind wird", gab er zum ersten Mal seit ihrer Gefangenschaft zu.
"Vermutlich." Schliesslich gab es ganz klare Regeln Lilian betreffend. "Aber er wird bestimmt noch viel erleichterter und froher darüber sein, dass du nicht zerbrochen bist und dich noch glücklich an ihn kuscheln kannst", fügte er sofort beruhigend hinzu. "Ausserdem habe ich dem Meister letzte Nacht versucht, es zu sagen. In dem Moment wollte er nichts genaueres darüber wissen. Stattdessen sollten wir beide bei ihm im Bett schlafen. Das ist bestimmt ein gutes Zeichen." Der Meister hatte gesagt, dass er es wüsste. Er hatte trotzdem gewollt, dass Lucero bei ihnen schlief. Bei Lilian hatte der Prinz ohnehin keine Zweifel gehabt. Lucero war der Blutige. Er war derjenige, der Lilian verführt und berührt hatte. Unwohl fragte er sich, ob der Meister wirklich wusste, was Lucero getan hatte.
"Ganz bestimmt wird er wütend auf Nedan und Vekras und die anderen Räuber sein." Daran hegte er keinen Zweifel. "Das andere, werden wir erfahren, sobald wir es beichten. Doch nur dass du es weisst, meine tapfere Kampfgefährtin, ich bereue unsere Entscheidung nicht." Fest blickte er Lilian in die Augen und fasste sie nun doch noch einmal an der Hand. Die, mit der sie unruhig an der Bettdecke zupfte. Beugte sich dabei weit über Marlin.
"Wir haben gekämpft, so gut wir konnten und wir sind nicht zerbrochen", fuhr er eindringlich fort. "Selbst wenn dem Meister unsere Art des Kämpfens nicht gefällt, so darfst du nicht vergessen, dass du alles gegeben und grossartiges geleistet hast. Du kannst stolz auf dich sein, Lilian. Ich verstehe, dass du Angst hast. Trotzdem kannst du stolz sein." Lucero war unglaublich stolz auf Lilian. Doch auch er hatte Angst, was der Meister dazu sagen würde.
"Ich würde es ihm am Liebsten so schnell wie möglich sagen", gestand Lucero und liess Lilians Hand wieder los, um sich ebenfalls aufrecht hinzusetzen. "Nur weiss ich nicht, ob der Meister schon Zeit dafür hat. Ich denke, er wird uns ein Zeichen geben, wenn er bereit ist zuzuhören. Was ist mir dir Lilian? Möchtest du es dem Meister sagen? Lieber alleine und zuerst? Oder mit mir zusammen? Oder soll ich es für dich übernehmen? Ohne dich? Ich kann mich anpassen. Nur... nur wenn der Meister mich fragt, dann werde ich es nicht weiter herauszögern können. Also wenn du ihm noch nichts erzählen willst. Dann kann ich auch warten. Aber eben, wenn er mich fragt, dann werde ich antworten müssen." Er konnte dem Meister höchstens noch ein Weilchen ausweichen, damit dieser gar nicht dazu kam, ihn zu fragen. Dabei sehnte er sich so sehr nach einer Umarmung von ihm. Auch wenn er sie nicht verdient hatte, nachdem, was er Lilian angetan hatte.
Lilian rutschte derweil aufgewühlt an den Rand des Bettes und ging lieber auf Distanz. Lucero drängte sie nicht dazu, bei ihm zu bleiben. Auch wenn er unwillkürlich ihre Nähe vermisste. Er verstand, dass sie nun lieber zum Meister gehen und am allerliebsten aus der Burg rennen würde. Noch hielt sie sich zurück, blickte stattdessen unsicher zu ihm und fragte ihn, ob er schon mit dem Meister geredet hätte. Der junge Prinz wusste sofort, was Lilian meinte. Behutsam, um Marlin nicht zu wecken, setzte er sich afu.
"Nein", schüttelte er sachte seinen Kopf. "Nur das, was du gestern auch mitbekommen hast." Er zögerte ihr zu sagen, dass alles in ihm danach brannte, dem Meister zu beichten, was er getan hatte. Gleichzeitig hatte er Angst, dass das Lilian erschrecken würde. Bevor er es nicht mehr aushielt. Begann Lilian ganz von selbst das Thema anzusprechen. Erleichtert lächelte er sie an, hörte ihr aber ernst zu.
"Ich glaube, er weiss zumindest, dass ich dicht bei dir gewesen bin", antwortete er nachdenklich. Schliesslich konnte er genau so wenig sagen, was der Meister alles mitbekommen hatte und was nicht. Er konnte nur anhand dessen, was er selbst gespürt hatte, spekulieren.
"Ich weiss nicht, ob er wütend seind wird", gab er zum ersten Mal seit ihrer Gefangenschaft zu.
"Vermutlich." Schliesslich gab es ganz klare Regeln Lilian betreffend. "Aber er wird bestimmt noch viel erleichterter und froher darüber sein, dass du nicht zerbrochen bist und dich noch glücklich an ihn kuscheln kannst", fügte er sofort beruhigend hinzu. "Ausserdem habe ich dem Meister letzte Nacht versucht, es zu sagen. In dem Moment wollte er nichts genaueres darüber wissen. Stattdessen sollten wir beide bei ihm im Bett schlafen. Das ist bestimmt ein gutes Zeichen." Der Meister hatte gesagt, dass er es wüsste. Er hatte trotzdem gewollt, dass Lucero bei ihnen schlief. Bei Lilian hatte der Prinz ohnehin keine Zweifel gehabt. Lucero war der Blutige. Er war derjenige, der Lilian verführt und berührt hatte. Unwohl fragte er sich, ob der Meister wirklich wusste, was Lucero getan hatte.
"Ganz bestimmt wird er wütend auf Nedan und Vekras und die anderen Räuber sein." Daran hegte er keinen Zweifel. "Das andere, werden wir erfahren, sobald wir es beichten. Doch nur dass du es weisst, meine tapfere Kampfgefährtin, ich bereue unsere Entscheidung nicht." Fest blickte er Lilian in die Augen und fasste sie nun doch noch einmal an der Hand. Die, mit der sie unruhig an der Bettdecke zupfte. Beugte sich dabei weit über Marlin.
"Wir haben gekämpft, so gut wir konnten und wir sind nicht zerbrochen", fuhr er eindringlich fort. "Selbst wenn dem Meister unsere Art des Kämpfens nicht gefällt, so darfst du nicht vergessen, dass du alles gegeben und grossartiges geleistet hast. Du kannst stolz auf dich sein, Lilian. Ich verstehe, dass du Angst hast. Trotzdem kannst du stolz sein." Lucero war unglaublich stolz auf Lilian. Doch auch er hatte Angst, was der Meister dazu sagen würde.
"Ich würde es ihm am Liebsten so schnell wie möglich sagen", gestand Lucero und liess Lilians Hand wieder los, um sich ebenfalls aufrecht hinzusetzen. "Nur weiss ich nicht, ob der Meister schon Zeit dafür hat. Ich denke, er wird uns ein Zeichen geben, wenn er bereit ist zuzuhören. Was ist mir dir Lilian? Möchtest du es dem Meister sagen? Lieber alleine und zuerst? Oder mit mir zusammen? Oder soll ich es für dich übernehmen? Ohne dich? Ich kann mich anpassen. Nur... nur wenn der Meister mich fragt, dann werde ich es nicht weiter herauszögern können. Also wenn du ihm noch nichts erzählen willst. Dann kann ich auch warten. Aber eben, wenn er mich fragt, dann werde ich antworten müssen." Er konnte dem Meister höchstens noch ein Weilchen ausweichen, damit dieser gar nicht dazu kam, ihn zu fragen. Dabei sehnte er sich so sehr nach einer Umarmung von ihm. Auch wenn er sie nicht verdient hatte, nachdem, was er Lilian angetan hatte.
Re: Gerettet
Lucero erwiderte, dass Aerys sicher wüsste, dass Lucero bei den Besuchen dicht bei Lilian gewesen wäre. Dann gab er ernst das zu vor dem Lilian auch Angst hatte. Aerys würde vermutlich wütend werden. Lilian schluckte. Das hatte er auch schon befürchtet, da er nicht vergessen hatte zu welchen Begebenheiten der Adelige bereits erbost worden war. Und das würde ihn sicher verletzen, wo Aerys schon so lange darauf wartete, dass Lilian... bereit war. Er war es nie gewesen. Er war es nichtmal hier gewesen, aber er hatte trotzdem kaum eine andere Wahl gehabt als sich darauf einzulassen. Doch vielleicht würde der Adelige erkennen, dass es eine andere Möglichkeit gegeben hätte und dass Lilian nicht hätte mitmachen sollen. Der Jüngling wurde immer aufgewühlter, versuchte ein Erzittern zu unterdrücken. Er hatte doch auch nicht mit Lucero gewollt... es war nur besser als die Alternative gewesen. Das musste Aerys doch auch so sehen oder? Und wenn nicht? Und wenn er das Ausprobieren in der Zelle schlimm fand? Es würde Aerys bestimmt weh tun. Lilian hatte das mit dem Prinzen ausprobieren wollen, wo er ihn doch mehr als gern hatte. Verliebt gerne...
Aber in der Burg hatte das nichts gegolten.
Lucero versuchte ihn zu beruhigen, dass der Meister mehr erleichtert als wütend sein würde, dass Lilian nicht zerbrochen sei. Lucero hätte versucht schon letzte Nacht mit dem Meister darüber zu reden, doch er hatte lieber gewollt, dass Lilian und Lucero mit ihm im Bett schliefen.
"Das ist bestimmt ein gutes Zeichen", ermunterte der Blutige ihn. Hoffnungsvoll aber noch etwas zurückhaltend sah Lilian auf und hinüber zu Lucero.
"Ja, vielleicht ist er erst erleichtert. Aber.. später vielleicht nicht mehr", murmelte er. Wenn der erste Schock und der erste Tumult nach der Befreiung vorbei war und sie zurück in der Villa waren. Lilian glaubte auch, dass Aerys ihn lieb hatte und gerade deswegen würde er vielleicht sehr verletzt sein. Egal ob Lilian etwas dafür konnte oder nicht. Der Jüngling war sich nicht sicher. Er kannte Aerys zwar mittlerweile besser, doch das hier war eine ganz neue Situation. Nur glaubte der Jüngling auch nicht mehr, dass Aerys ihn wieder schlagen würde. Sie mochten sich doch jetzt. Es würde keine Schläge mehr geben.
Lucero bemerkte, dass sie es erst erfahren würden, wenn sie es beichteten.
"Doch nur dass du es weisst, meine tapfere Kampfgefährtin, ich bereue unsere Entscheidung nicht." Der Prinz sah ihn an, beugte sich über Marlin hinweg und griff nach Lilians Hand. Nervös ließ es Lilian geschehen.
Lilian wusste nicht, ob er es bereute. Er hatte noch keine Zeit gehabt über alles nachzudenken. In ihm drin war es noch ganz durcheinander. Aber eines wusste er, worüber er trotz der traumatischen Erlebnisse irgendwie froh war.
"Lucero.. wegen dir hab ich nicht mehr so viel Angst davor. Wenn.. wenn es wieder passieren sollte. Mit Aerys", flüsterte er und spürte wie seine Wangen warm waren. Er hatte so panische Angst davor gehabt, weil er den Sex nur mit den Erlebnissen beim Altar verbunden hatte. Weil er nichts anderes gekannt hatte und weil er noch nicht hatte trennen können, dass bei der Zeremonie so viel mehr passiert war als "nur" die Entjungferung. Er war gefallen und Aerys hatte ihn aufgefangen. Er hatte ihn zum Mädchen gemacht...
Lucero lobte ihn, dass er stolz sein könnte, wo er alles gegeben hätte. Sie hätten beide so gut sie konnten gekämpft. Vielleicht würde dem Meister nicht gefallen wie sie gekämpft hätten, aber sie wären nicht zerbrochen.
"Du warst auch großartig", gab Lilian scheu zurück. Und damit meinte er nicht unbedingt wie gut Lucero darin war einem Lust zu bereiten. Lilian wurde noch nervöser allein bei dem Gedanken daran. "Wegen dir bin ich nicht zerbrochen. Wegen dir konnten Vekras oder Nedan nicht.. nicht das machen was sie bei dir gemacht haben", wagte er es anzusprechen. Lucero hatte sich für ihn geopfert, denn Lilian hätte es sicher nicht verkraftet.
Als er fragte wann der Blutige es Aerys sagen wollte, waren sie glücklicherweise einer Meinung. Lilian wollte es auch so schnell wie möglich loswerden. Lucero empfahl, dass sie auf ein Zeichen warteten, dass der Meister bereit wäre ihnen zuzuhören. Rücksichtsvoll bot Lucero Lilian mehrere Möglichkeiten an es Aerys zu erzählen. Er würde nur nicht schweigen, wenn der Meister ihn direkt danach fragte.
Lilian nickte. Es würde ihm nicht im Traum einfallen dies von Lucero zu verlangen oder zu erwarten. Er hätte doch selber auch nicht schweigen können.
"Ich möchte es ihm auch bald sagen. Sobald es geht", stimmte der Jüngling zu. Er konnte das nicht für sich behalten. Bereits jetzt hatte er das Bedürfnis sich Aerys anzuvertrauen und es sich von der Seele zu reden. Auch wenn es dem Prinzen sicher schmerzen würde.
"Kannst du dabei sein und wir können es gemeinsam sagen? Ich weiß nicht, ob ich es alleine schaffe..", bat Lilian hilfesuchend. Er würde sicher ganz schnell zu weinen beginnen. Er fühlte es innerlich in sich beben, wenn er an das schwierige Gespräch dachte, aber er musste einfach hoffen, dass es danach besser ging. "Wenn Aerys möchte..", fügte er hinzu.
Lilian wusste nichtmal wie er anfangen sollte darüber zu reden. "Möchtest du alleine mit ihm reden, wenn.." Lilian stockte. "Wenn es darum geht was Nedan mit dir gemacht hat.. und Vekras?" Ihre helle Stimme wurde langsam brüchiger. "Aber ich.. ich helf dir auch und bin bei dir.." Abrupt wurden seine Augen feucht. "Es tut mir so leid, dass ich dir nicht helfen konnte und dass ich nichts machen konnte." Das Mädchen schluchzte leise. "Es war so furchtbar was sie gemacht haben. Mit uns beiden."
Tapfer hatte Lilian das Gespräch mit Lucero durchgehalten, doch es war dann doch zu frisch, um länger darüber zu reden und darüber nachzudenken was sie Aerys bald sagen mussten.
Aber in der Burg hatte das nichts gegolten.
Lucero versuchte ihn zu beruhigen, dass der Meister mehr erleichtert als wütend sein würde, dass Lilian nicht zerbrochen sei. Lucero hätte versucht schon letzte Nacht mit dem Meister darüber zu reden, doch er hatte lieber gewollt, dass Lilian und Lucero mit ihm im Bett schliefen.
"Das ist bestimmt ein gutes Zeichen", ermunterte der Blutige ihn. Hoffnungsvoll aber noch etwas zurückhaltend sah Lilian auf und hinüber zu Lucero.
"Ja, vielleicht ist er erst erleichtert. Aber.. später vielleicht nicht mehr", murmelte er. Wenn der erste Schock und der erste Tumult nach der Befreiung vorbei war und sie zurück in der Villa waren. Lilian glaubte auch, dass Aerys ihn lieb hatte und gerade deswegen würde er vielleicht sehr verletzt sein. Egal ob Lilian etwas dafür konnte oder nicht. Der Jüngling war sich nicht sicher. Er kannte Aerys zwar mittlerweile besser, doch das hier war eine ganz neue Situation. Nur glaubte der Jüngling auch nicht mehr, dass Aerys ihn wieder schlagen würde. Sie mochten sich doch jetzt. Es würde keine Schläge mehr geben.
Lucero bemerkte, dass sie es erst erfahren würden, wenn sie es beichteten.
"Doch nur dass du es weisst, meine tapfere Kampfgefährtin, ich bereue unsere Entscheidung nicht." Der Prinz sah ihn an, beugte sich über Marlin hinweg und griff nach Lilians Hand. Nervös ließ es Lilian geschehen.
Lilian wusste nicht, ob er es bereute. Er hatte noch keine Zeit gehabt über alles nachzudenken. In ihm drin war es noch ganz durcheinander. Aber eines wusste er, worüber er trotz der traumatischen Erlebnisse irgendwie froh war.
"Lucero.. wegen dir hab ich nicht mehr so viel Angst davor. Wenn.. wenn es wieder passieren sollte. Mit Aerys", flüsterte er und spürte wie seine Wangen warm waren. Er hatte so panische Angst davor gehabt, weil er den Sex nur mit den Erlebnissen beim Altar verbunden hatte. Weil er nichts anderes gekannt hatte und weil er noch nicht hatte trennen können, dass bei der Zeremonie so viel mehr passiert war als "nur" die Entjungferung. Er war gefallen und Aerys hatte ihn aufgefangen. Er hatte ihn zum Mädchen gemacht...
Lucero lobte ihn, dass er stolz sein könnte, wo er alles gegeben hätte. Sie hätten beide so gut sie konnten gekämpft. Vielleicht würde dem Meister nicht gefallen wie sie gekämpft hätten, aber sie wären nicht zerbrochen.
"Du warst auch großartig", gab Lilian scheu zurück. Und damit meinte er nicht unbedingt wie gut Lucero darin war einem Lust zu bereiten. Lilian wurde noch nervöser allein bei dem Gedanken daran. "Wegen dir bin ich nicht zerbrochen. Wegen dir konnten Vekras oder Nedan nicht.. nicht das machen was sie bei dir gemacht haben", wagte er es anzusprechen. Lucero hatte sich für ihn geopfert, denn Lilian hätte es sicher nicht verkraftet.
Als er fragte wann der Blutige es Aerys sagen wollte, waren sie glücklicherweise einer Meinung. Lilian wollte es auch so schnell wie möglich loswerden. Lucero empfahl, dass sie auf ein Zeichen warteten, dass der Meister bereit wäre ihnen zuzuhören. Rücksichtsvoll bot Lucero Lilian mehrere Möglichkeiten an es Aerys zu erzählen. Er würde nur nicht schweigen, wenn der Meister ihn direkt danach fragte.
Lilian nickte. Es würde ihm nicht im Traum einfallen dies von Lucero zu verlangen oder zu erwarten. Er hätte doch selber auch nicht schweigen können.
"Ich möchte es ihm auch bald sagen. Sobald es geht", stimmte der Jüngling zu. Er konnte das nicht für sich behalten. Bereits jetzt hatte er das Bedürfnis sich Aerys anzuvertrauen und es sich von der Seele zu reden. Auch wenn es dem Prinzen sicher schmerzen würde.
"Kannst du dabei sein und wir können es gemeinsam sagen? Ich weiß nicht, ob ich es alleine schaffe..", bat Lilian hilfesuchend. Er würde sicher ganz schnell zu weinen beginnen. Er fühlte es innerlich in sich beben, wenn er an das schwierige Gespräch dachte, aber er musste einfach hoffen, dass es danach besser ging. "Wenn Aerys möchte..", fügte er hinzu.
Lilian wusste nichtmal wie er anfangen sollte darüber zu reden. "Möchtest du alleine mit ihm reden, wenn.." Lilian stockte. "Wenn es darum geht was Nedan mit dir gemacht hat.. und Vekras?" Ihre helle Stimme wurde langsam brüchiger. "Aber ich.. ich helf dir auch und bin bei dir.." Abrupt wurden seine Augen feucht. "Es tut mir so leid, dass ich dir nicht helfen konnte und dass ich nichts machen konnte." Das Mädchen schluchzte leise. "Es war so furchtbar was sie gemacht haben. Mit uns beiden."
Tapfer hatte Lilian das Gespräch mit Lucero durchgehalten, doch es war dann doch zu frisch, um länger darüber zu reden und darüber nachzudenken was sie Aerys bald sagen mussten.
Re: Gerettet
Seine tröstenden Worte schienen Lilian etwas zu helfen, sich zu fassen. Oder zumindest wenigstens etwas über das Geschehene nachzudenken und zu sprechen. So flüsterte sie mit süssen, rosa Wangen, dass sie wegen ihm nicht mehr so eine Angst davor hätte. Wenn es wieder passieren sollte. Mit Aerys. Damit meinte sie wohl, dass sie keine Angst mehr vor dem Sex mit dem Meister hatte. Wohl weil es mit ihm schön gewesen war. Lucero lächelte wehmütig. Auf diese Weise hatte er ihr nicht zeigen wollen, dass Sex herrlich sein konnte. Überhaupt. Er hatte ihr gar nicht richtig zeigen können, zu was er tatsächlich in der Lage war. Er hatte einfach nur das Beste aus der vorhandenen Situation machen müssen. doch das war kein richtiger Sex mit ihm gewesen. Richtiger Sex mit ihm wäre viel besser. Aprubt kam Lucero der schreckliche Gedanke, dass Lilian womöglich für immer glauben würde, dass der Sex mit ihm so war, wie in den letzten Tagen. Dass sie nie erfahren würde, wie echter Sex mit ihm ging.
Lilian sagte zwar scheu, dass er auch grossartig wäre, doch dabei meinte sie bestimmt nicht den Sex, den sie gehabt hatten. Sondern einfach, dass er sie aufgemuntert und vor Nedan und Vekras beschützt hatte. Doch das war nicht das Selbe. Ausserdem war sich Lucero noch immer nicht sicher, ob seine Beschützungsversuche gereicht hatten oder nicht. Aufhören konnte er jedenfalls noch nicht damit. Weswegen er Lilian fürsorglich verschiedene Möglichkeiten bot, wie sie dem Meister begegnen sollten. Zu seiner erleichterung wollte auch Lilian, dem Meister sobald wie möglich von dem genötigten Sex erzählen. Es war egoistisch von Lucero, doch so lange er es dem Meister nicht beichtete, hatte er das Gefühl, ihn zu belügen.
"Ich werde dabei sein und dir helfen, wenn du meine Hilfe brauchst", nickte er sanft. "Er wusste nicht, ob es eine gute Idee war. Er würde die Dinge anders erzählen, als Lilian. Vielleicht auf eine Weise, die Lilian nicht gefiel. Ausserdem würde der Meister vielleicht gerne einfach nur auf Lucero böse sein und es an ihm auslassen und wollte Lilian nur trösten. Trotzdem, jetzt wollte der junge Prinz Lilian gerne beschützen und bei ihr sein, wenn sie dem Meister beichteten.
"Das ist mir egal", zuckte er gleichgültig mit den Schultern und log eiskalt, als es darum ging, wie er dem Meister davon erzählen wollte, was Vekras und Nedan mit ihm gemacht hatten. Er log, um Lilian zu beschützen. Allerdings auch, weil er sich nicht eingestehen wollte, dass er gar nicht erst darüber nachdenken wollte.
"Es passiert nicht zum ersten Mal, dass ein Kunstwerk des Meisters nicht so eingesetzt wird, wie es sollte", gab er sich locker und zuckte erneut gelassen mit den Schultern. "Und es wird wieder passieren. Die zwei wurden dafür bestraft und können nie wieder solches Unheil anrichten." Sie brauchten nicht weiter darüber nachzudenken.
Lilians Augen wurden jedoch ganz feucht und Lucero merkte, dass er wohl etwas zu hart gesprochen hatte. Mit einem sanften lächeln versuchte er seine harten Worte von vorhin zu mildern.
"Mach dir keine Gedanken deswegen", bat er sie lieb. "Ja, sie haben schreckliches mit uns gemacht, was sie nicht hätten tun dürfen. Doch ich bin froh, dass ich sie grösstenteils von dir habe fernhalten können. Das wäre mir nicht gelungen, wenn du auch etwas gemacht hättest."
*Meister?* sandte er dem Meister, als er sah, dass erste Tränen über Lilians Wangen zu kullern begannen. *Lilian ist bereits aufgewacht. Sie braucht euch.* In den Armen des Meisters würde es ihr bestimmt bald besser gehen. Wie als hätte er Marlin und nicht dem Meister gesandt, begann sich nun auch der blonde Krieger auf dem Bett zu regen. Erst nur leise stöhnend, bis er mit einem Keuchen hochschreckte. Mit gross aufgerissenen Augen blickte er erst Lucero und dann Lilian an.
"Lilian?" fragte er verwirrt. "Was ist passiert? Lilian, kann ich dir helfen? Wo... wo sind wir? Der Meister... ist nicht der Meister gekommen?"
Lilian sagte zwar scheu, dass er auch grossartig wäre, doch dabei meinte sie bestimmt nicht den Sex, den sie gehabt hatten. Sondern einfach, dass er sie aufgemuntert und vor Nedan und Vekras beschützt hatte. Doch das war nicht das Selbe. Ausserdem war sich Lucero noch immer nicht sicher, ob seine Beschützungsversuche gereicht hatten oder nicht. Aufhören konnte er jedenfalls noch nicht damit. Weswegen er Lilian fürsorglich verschiedene Möglichkeiten bot, wie sie dem Meister begegnen sollten. Zu seiner erleichterung wollte auch Lilian, dem Meister sobald wie möglich von dem genötigten Sex erzählen. Es war egoistisch von Lucero, doch so lange er es dem Meister nicht beichtete, hatte er das Gefühl, ihn zu belügen.
"Ich werde dabei sein und dir helfen, wenn du meine Hilfe brauchst", nickte er sanft. "Er wusste nicht, ob es eine gute Idee war. Er würde die Dinge anders erzählen, als Lilian. Vielleicht auf eine Weise, die Lilian nicht gefiel. Ausserdem würde der Meister vielleicht gerne einfach nur auf Lucero böse sein und es an ihm auslassen und wollte Lilian nur trösten. Trotzdem, jetzt wollte der junge Prinz Lilian gerne beschützen und bei ihr sein, wenn sie dem Meister beichteten.
"Das ist mir egal", zuckte er gleichgültig mit den Schultern und log eiskalt, als es darum ging, wie er dem Meister davon erzählen wollte, was Vekras und Nedan mit ihm gemacht hatten. Er log, um Lilian zu beschützen. Allerdings auch, weil er sich nicht eingestehen wollte, dass er gar nicht erst darüber nachdenken wollte.
"Es passiert nicht zum ersten Mal, dass ein Kunstwerk des Meisters nicht so eingesetzt wird, wie es sollte", gab er sich locker und zuckte erneut gelassen mit den Schultern. "Und es wird wieder passieren. Die zwei wurden dafür bestraft und können nie wieder solches Unheil anrichten." Sie brauchten nicht weiter darüber nachzudenken.
Lilians Augen wurden jedoch ganz feucht und Lucero merkte, dass er wohl etwas zu hart gesprochen hatte. Mit einem sanften lächeln versuchte er seine harten Worte von vorhin zu mildern.
"Mach dir keine Gedanken deswegen", bat er sie lieb. "Ja, sie haben schreckliches mit uns gemacht, was sie nicht hätten tun dürfen. Doch ich bin froh, dass ich sie grösstenteils von dir habe fernhalten können. Das wäre mir nicht gelungen, wenn du auch etwas gemacht hättest."
*Meister?* sandte er dem Meister, als er sah, dass erste Tränen über Lilians Wangen zu kullern begannen. *Lilian ist bereits aufgewacht. Sie braucht euch.* In den Armen des Meisters würde es ihr bestimmt bald besser gehen. Wie als hätte er Marlin und nicht dem Meister gesandt, begann sich nun auch der blonde Krieger auf dem Bett zu regen. Erst nur leise stöhnend, bis er mit einem Keuchen hochschreckte. Mit gross aufgerissenen Augen blickte er erst Lucero und dann Lilian an.
"Lilian?" fragte er verwirrt. "Was ist passiert? Lilian, kann ich dir helfen? Wo... wo sind wir? Der Meister... ist nicht der Meister gekommen?"
Re: Gerettet
Der Blutige versprach, dass er bei dem Gespräch dabei sein würde, wenn Lilian Hilfe bräuchte, doch er klang so, als bräuchte er selbst keine. Es wäre ihm egal was Vekras und Nedan gemacht hätten. Schließlich wäre es nicht das erste Mal gewesen, dass ein Kunstwerk des Meisters nicht so eingesetzt wurde wie es sollte. Es würde wieder passieren. Lucero klang so, als würde ihn das nicht betreffen. Außerdem war er nicht als Kunstwerk des Meisters "falsch eingesetzt" worden. Die beiden Räuber hatten ihn missbraucht. Ganz furchtbar. Und bei Nedan hatte Lucero auch noch so tun müssen, als gefalle ihm das. Außerdem hatte Lucero auch nicht zu erkennen gegeben, ob es für ihn das erste Mal gewesen war. Er hatte ihm doch gesagt, dass die Blutigen darin nicht so viel Erfahrung hatten wie die Weißgewandten. So oder so war es schrecklich und es tat Lilian im Herzen weh, dass es Lucero passiert war und sie ihm nicht hatte helfen können. Der Prinz tat es dagegen lapidar ab, dass Lilian sich deswegen keine Gedanken machen müsste. Es wäre zwar schrecklich gewesen, doch er wäre froh, dass er Nedan und Vekras größtenteils von Lilian habe fernhalten können. Lucero klang nicht so, als wäre er davon sehr mitgenommen.
"Aber es war doch trotzdem schlimm...", begann Lilian schniefend. Sie hätte Lucero gern in den Arm genommen und irgendwie getröstet, doch der Prinz sah gar nicht so aus, als ob er das brauchte. Außerdem sollten sie sich vielleicht nicht mehr berühren...
Sie wünschte sich, es wäre alles nie passiert. Lilian schluchzte noch etwas mehr, als sich plötzlich Marlin neben ihr zu bewegen begann und dann keuchend aufschreckte. Lilian wischte sich über die Wangen, war von Marlins Aufwachen gleich abgelenkt. Der andere Jugendliche sah sich aufgewühlt um, wo er war ehe er Lilian mit Fragen bestürmte, was passiert wäre und wie er ihr helfen könnte.
Lilian lächelte ihn erfreut an und vergaß gleich die Tränen wieder. Es war so schön, dass Marlin endlich aufgewacht war. Lilian strich ihm leicht über den kräftigen Arm.
"Wir sind in Voxias Gemächern, wo wir die Nacht verbracht haben", antwortete sie, "Aerys hat hier auch geschlafen, aber jetzt bereitet er alles für die Reise nach Hause vor. Wir kommen wieder nach Hause, Marlin. Ist das nicht toll?", versuchte das Mädchen ihren Freund aufzumuntern. Ob es Marlin jetzt besser ging? Aber vielleicht war es auch erschreckend für ihn ausgerechnet in Voxias altem Bett aufzuwachen.
"Wir... wir gehen nach Hause? Wir alle?", fragte Marlin. Er lächelte leicht und nickte scheu. "Ja, das wäre schön." Das fand Lilian auch.
"Ja, wir alle. Das ist wirklich schön", stimmte die kleine Hexe zu. Es war gut für sie ausgegangen. Die letzten Tage hatten so aussichtslos gewirkt, aber dann waren sie doch gerettet worden. Es erschien Lilian weiterhin zu unglaublich.
Dann fielen Marlin wieder die Augen zu, er murmelte, dass er so müde sei. Lilian nickte verständig. Sie war nur aufgewacht, weil Lucero sie wegen dem Albtraum geweckt hatte. Vielleicht konnte sie auf der Reise besser schlafen. Für den Moment schien es so, als würde Marlin gleich weiterschlafen, als er nochmal aufschreckte und fragte wie es ihr ginge und ob sie den Anhänger bekommen hätte.
"Ich hab nur.. ich war nur etwas traurig wegen dem was Lucero und mir passiert ist", gab sie zu und spielte unruhig mit einer ihrer Haarlocken. "Ja, ich habe den Anhänger noch. Du hast ihn mir doch gegeben. Guck." Lilian fasste an die Kette und zog den hübschen Mondanhänger etwas nach vorn, damit Marlin ihn sehen konnte. "Du warst so mutig, Marlin. Lucero hat mir alles davon erzählt. Danke, dass du ihn mir wiedergebracht hast."
Marlin lächelte glücklich sobald er den Anhänger sah, doch rasch wurde der blonde Jugendliche blass und flüsterte, dass es ihm leid täte, dass sie das hatten durchmachen müssen. Fast ängstlich sah er hinüber zu Lucero.
"Du kannst doch nichts dafür, Marlin", bekräftigte Lilian. "Das waren die Räuber." Und vielleicht hatte auch diese Drestia Valdarez Schuld, wenn sie wirklich den Auftrag gegeben hatte. Aber Marlin konnte nichts dafür. Genauswenig wie Lilian Schuld hatte, dass sie versteigert worden war...
Bevor Lilian Marlin weiter trösten konnte, kam Aerys in das große Zimmer geeilt. Lilians Blick hellte sich auf, als sie den Adeligen sah. Die Tränen waren längst wieder vergessen. Der Adelige wünschte allen einen guten Morgen ehe er um das Bett herumkam und zu Lilian trat, um sie gleich in den Arm zu nehmen. Erleichtert schmiegte sich das Mädchen an ihn, während ihr Herz vor Aufregung schneller schlug, weil Aerys wirklich hier war. Seine Signatur, sein Geruch, die Wärme seines Körpers...
Aerys bemerkte, dass die Kutschen bald aufbruchbereit wären und sie Frühstück unterwegs einnehmen würden. Lilian war es nur recht, denn sie wollte unbedingt hier weg. Und sich waschen und umziehen, aber Lucero hatte gesagt, dass sie einen Stützpunkt unten am Berg hätten und es dort möglich wäre. Es war Lilian lieber sich dort zu waschen. In den Bädern in der Burg musste sie nur weinen.
"Aber es war doch trotzdem schlimm...", begann Lilian schniefend. Sie hätte Lucero gern in den Arm genommen und irgendwie getröstet, doch der Prinz sah gar nicht so aus, als ob er das brauchte. Außerdem sollten sie sich vielleicht nicht mehr berühren...
Sie wünschte sich, es wäre alles nie passiert. Lilian schluchzte noch etwas mehr, als sich plötzlich Marlin neben ihr zu bewegen begann und dann keuchend aufschreckte. Lilian wischte sich über die Wangen, war von Marlins Aufwachen gleich abgelenkt. Der andere Jugendliche sah sich aufgewühlt um, wo er war ehe er Lilian mit Fragen bestürmte, was passiert wäre und wie er ihr helfen könnte.
Lilian lächelte ihn erfreut an und vergaß gleich die Tränen wieder. Es war so schön, dass Marlin endlich aufgewacht war. Lilian strich ihm leicht über den kräftigen Arm.
"Wir sind in Voxias Gemächern, wo wir die Nacht verbracht haben", antwortete sie, "Aerys hat hier auch geschlafen, aber jetzt bereitet er alles für die Reise nach Hause vor. Wir kommen wieder nach Hause, Marlin. Ist das nicht toll?", versuchte das Mädchen ihren Freund aufzumuntern. Ob es Marlin jetzt besser ging? Aber vielleicht war es auch erschreckend für ihn ausgerechnet in Voxias altem Bett aufzuwachen.
"Wir... wir gehen nach Hause? Wir alle?", fragte Marlin. Er lächelte leicht und nickte scheu. "Ja, das wäre schön." Das fand Lilian auch.
"Ja, wir alle. Das ist wirklich schön", stimmte die kleine Hexe zu. Es war gut für sie ausgegangen. Die letzten Tage hatten so aussichtslos gewirkt, aber dann waren sie doch gerettet worden. Es erschien Lilian weiterhin zu unglaublich.
Dann fielen Marlin wieder die Augen zu, er murmelte, dass er so müde sei. Lilian nickte verständig. Sie war nur aufgewacht, weil Lucero sie wegen dem Albtraum geweckt hatte. Vielleicht konnte sie auf der Reise besser schlafen. Für den Moment schien es so, als würde Marlin gleich weiterschlafen, als er nochmal aufschreckte und fragte wie es ihr ginge und ob sie den Anhänger bekommen hätte.
"Ich hab nur.. ich war nur etwas traurig wegen dem was Lucero und mir passiert ist", gab sie zu und spielte unruhig mit einer ihrer Haarlocken. "Ja, ich habe den Anhänger noch. Du hast ihn mir doch gegeben. Guck." Lilian fasste an die Kette und zog den hübschen Mondanhänger etwas nach vorn, damit Marlin ihn sehen konnte. "Du warst so mutig, Marlin. Lucero hat mir alles davon erzählt. Danke, dass du ihn mir wiedergebracht hast."
Marlin lächelte glücklich sobald er den Anhänger sah, doch rasch wurde der blonde Jugendliche blass und flüsterte, dass es ihm leid täte, dass sie das hatten durchmachen müssen. Fast ängstlich sah er hinüber zu Lucero.
"Du kannst doch nichts dafür, Marlin", bekräftigte Lilian. "Das waren die Räuber." Und vielleicht hatte auch diese Drestia Valdarez Schuld, wenn sie wirklich den Auftrag gegeben hatte. Aber Marlin konnte nichts dafür. Genauswenig wie Lilian Schuld hatte, dass sie versteigert worden war...
Bevor Lilian Marlin weiter trösten konnte, kam Aerys in das große Zimmer geeilt. Lilians Blick hellte sich auf, als sie den Adeligen sah. Die Tränen waren längst wieder vergessen. Der Adelige wünschte allen einen guten Morgen ehe er um das Bett herumkam und zu Lilian trat, um sie gleich in den Arm zu nehmen. Erleichtert schmiegte sich das Mädchen an ihn, während ihr Herz vor Aufregung schneller schlug, weil Aerys wirklich hier war. Seine Signatur, sein Geruch, die Wärme seines Körpers...
Aerys bemerkte, dass die Kutschen bald aufbruchbereit wären und sie Frühstück unterwegs einnehmen würden. Lilian war es nur recht, denn sie wollte unbedingt hier weg. Und sich waschen und umziehen, aber Lucero hatte gesagt, dass sie einen Stützpunkt unten am Berg hätten und es dort möglich wäre. Es war Lilian lieber sich dort zu waschen. In den Bädern in der Burg musste sie nur weinen.
Re: Gerettet
Marlins Aufwachen lenkte Lilian von ihren Tränen ab. Liebevoll versuchte sie den Krieger Aufzumuntern, der ziemlich verwirrt war, wo er war und was passiert war. Lucero glitt derweil behutsam vom Bett und strich sich seine Kleidung glatt und ordnete etwas sein Haar. Gerade störte er nur. Es tat Lilian gut, sich um Marlin zu kümmern und Marlin tat es gut, dass Lilian sich um ihn kümmerte.
"Wir... wir gehen nach Hause?" fragte er hoffnungsvoll, als hätte er vergessen, was letzte Nacht alles passiert war. "Wir alle?" Lucero verstand. Auch Marlin glaubte nicht, dass er es verdient hatte, wieder mit nach Hause genommen zu werden. Ihm ging es ebenso. Doch in die Villa würden sie auf jeden Fall mitgenommen. Erst danach würde der Meister entscheiden, ob sie es noch Wert waren, Kunstwerke zu sein oder nicht.
"Ja, das wäre schön", lächelte Marlin scheu, ehe ihm die Augen zuvielen. Verschlafen murmelte er, dass er so müde sei. Ja, das waren sie alle. Und Marlin hatte wohl noch mit dem Netz der Schwarzen Witwe zu kämpfen. Sollte er ruhig weiter schlafen. Die Wachen würden ihn schon in die Kutsche zurück tragen. Lucero hatte den Gedanken kaum zuende gedacht, als Marlin hochschreckte und drängend wissen wollte, ob es Lilian gut ginge und sie den Anhänger bekommen hätte. Geduldig und weiterhin liebevoll beruhigte Lilian den Krieger, zeigte ihm ihren hübschen Anhänger und lobte Marlin wegen seines Mutes. Für einen Moment wollte er Lilian unwirsch zurechtweisen, dass sie nicht wegen ihm traurig sein musste. Er würde das schon verkraften. Gleich darauf hatte er sich jedoch wieder gut genug im Griff, um diesen wütenden Ausbruch zu unterdrücken. Das hatte Lilian nicht verdient. Sie meinte es ja nur lieb.
Ängstlich blickte Marlin kurz zu ihm. Vielleicht hatte er seine Wut gespürt. Oder er hatte Angst, dass Lucero zornig auf ihn wäre, weil er sie in all das mit reingezogen hatte. Weil er nicht schnell genug mit seiner Ausbildung fertig geworden war. Lucero schüttelte sachte seinen Kopf. Nein, er war Marlin nicht böse deswegen. Genau so wenig wie Lilian, die Marlin gleich noch einmal klarstellte, dass die Räuber schuld wären. So recht schien Marlin das jedoch noch nicht annehmen zu können. Bevor sie jedoch weiter darüber sprechen konnten, trat der Meister ein und lächelte sie alle zusammen herzlich an. Für den Moment waren alle Sorgen vergessen.
"Guten Morgen, meine Lieben", grüsste er sie alle sanft, ging jedoch gleich um das Bett herum, um Lilian in seinen Arm zu nehmen. Sehnsüchtig schmiegte sich die Hexe an den Meister und die Welt schien wieder in Ordnung zu sein. Lucero lächelte sanft. Ja, dafür hatte sich alles gelohnt.
"Die Kutschen sind bald aufbruchbereit", erklärte der Meister. "Das Frühstück nehmen wir unterwegs ein. Lyris und Darion haben uns was vorbereitet, damit wir die Burg möglichst schnell verlassen können. Wir sollten schon runter in den Hof gehen. Nicht, dass die Kutschen noch ohne uns abfahren." Verschmitzt zwinkerte er Lilian zu. Die Kutschen würden ganz sicher nicht ohne sie fahren. Es war mehr ein Zeichen an Lilian, dass er sie verstanden hatte, dass sie so schnell wie möglich von hier weg wollte.
Während der Meister Lilian nicht mehr aus seinen Armen liess und sie aus Voxias Schlafzimmer führte, half Lucero Marlin aus dem Bett, der noch immer sehr verschlafen und leicht desorientiert wirkte. Auf dem Weg nach draussen machten sie einen Halt bei den Bädern, damit jeder noch rasch seiner Morgentoilette nachkommen konnte. Danach gingen sie hinunter in den Hof, wo die Kutschen bereits bereit standen und beladen wurde. In der einen Kutsche sassen bereits Tuana und die Heilerin, die ebenfalls als Sklavin in der Burg gewesen war. Sowie einige der schlimm verletzten Wachen, die den Abstieg ins Tal nicht zu Pferde bewältigen konnten. In der anderen Kutsche warteten bereits die Schwarze Witwe und Lyris auf sie, damit sie ebenfalls einstiegen.
Darion würde offensichtlich bei Alazier mitreiten, sowie Terim bei Kastor, Priam bei Javier und Theon bei Yukarin. Lucero blickte sich um, bei wem er mitreiten konnte oder ob man ihm ein eigenes Pferd gesattelt hatte. Er war ein Blutiger. Er brauchte nicht in der Kutsche mitzureisen. Schon gar nicht, wenn noch nicht einmal die verletzten Schäfchen einen Platz in der Kutsche bekamen.
"Wir... wir gehen nach Hause?" fragte er hoffnungsvoll, als hätte er vergessen, was letzte Nacht alles passiert war. "Wir alle?" Lucero verstand. Auch Marlin glaubte nicht, dass er es verdient hatte, wieder mit nach Hause genommen zu werden. Ihm ging es ebenso. Doch in die Villa würden sie auf jeden Fall mitgenommen. Erst danach würde der Meister entscheiden, ob sie es noch Wert waren, Kunstwerke zu sein oder nicht.
"Ja, das wäre schön", lächelte Marlin scheu, ehe ihm die Augen zuvielen. Verschlafen murmelte er, dass er so müde sei. Ja, das waren sie alle. Und Marlin hatte wohl noch mit dem Netz der Schwarzen Witwe zu kämpfen. Sollte er ruhig weiter schlafen. Die Wachen würden ihn schon in die Kutsche zurück tragen. Lucero hatte den Gedanken kaum zuende gedacht, als Marlin hochschreckte und drängend wissen wollte, ob es Lilian gut ginge und sie den Anhänger bekommen hätte. Geduldig und weiterhin liebevoll beruhigte Lilian den Krieger, zeigte ihm ihren hübschen Anhänger und lobte Marlin wegen seines Mutes. Für einen Moment wollte er Lilian unwirsch zurechtweisen, dass sie nicht wegen ihm traurig sein musste. Er würde das schon verkraften. Gleich darauf hatte er sich jedoch wieder gut genug im Griff, um diesen wütenden Ausbruch zu unterdrücken. Das hatte Lilian nicht verdient. Sie meinte es ja nur lieb.
Ängstlich blickte Marlin kurz zu ihm. Vielleicht hatte er seine Wut gespürt. Oder er hatte Angst, dass Lucero zornig auf ihn wäre, weil er sie in all das mit reingezogen hatte. Weil er nicht schnell genug mit seiner Ausbildung fertig geworden war. Lucero schüttelte sachte seinen Kopf. Nein, er war Marlin nicht böse deswegen. Genau so wenig wie Lilian, die Marlin gleich noch einmal klarstellte, dass die Räuber schuld wären. So recht schien Marlin das jedoch noch nicht annehmen zu können. Bevor sie jedoch weiter darüber sprechen konnten, trat der Meister ein und lächelte sie alle zusammen herzlich an. Für den Moment waren alle Sorgen vergessen.
"Guten Morgen, meine Lieben", grüsste er sie alle sanft, ging jedoch gleich um das Bett herum, um Lilian in seinen Arm zu nehmen. Sehnsüchtig schmiegte sich die Hexe an den Meister und die Welt schien wieder in Ordnung zu sein. Lucero lächelte sanft. Ja, dafür hatte sich alles gelohnt.
"Die Kutschen sind bald aufbruchbereit", erklärte der Meister. "Das Frühstück nehmen wir unterwegs ein. Lyris und Darion haben uns was vorbereitet, damit wir die Burg möglichst schnell verlassen können. Wir sollten schon runter in den Hof gehen. Nicht, dass die Kutschen noch ohne uns abfahren." Verschmitzt zwinkerte er Lilian zu. Die Kutschen würden ganz sicher nicht ohne sie fahren. Es war mehr ein Zeichen an Lilian, dass er sie verstanden hatte, dass sie so schnell wie möglich von hier weg wollte.
Während der Meister Lilian nicht mehr aus seinen Armen liess und sie aus Voxias Schlafzimmer führte, half Lucero Marlin aus dem Bett, der noch immer sehr verschlafen und leicht desorientiert wirkte. Auf dem Weg nach draussen machten sie einen Halt bei den Bädern, damit jeder noch rasch seiner Morgentoilette nachkommen konnte. Danach gingen sie hinunter in den Hof, wo die Kutschen bereits bereit standen und beladen wurde. In der einen Kutsche sassen bereits Tuana und die Heilerin, die ebenfalls als Sklavin in der Burg gewesen war. Sowie einige der schlimm verletzten Wachen, die den Abstieg ins Tal nicht zu Pferde bewältigen konnten. In der anderen Kutsche warteten bereits die Schwarze Witwe und Lyris auf sie, damit sie ebenfalls einstiegen.
Darion würde offensichtlich bei Alazier mitreiten, sowie Terim bei Kastor, Priam bei Javier und Theon bei Yukarin. Lucero blickte sich um, bei wem er mitreiten konnte oder ob man ihm ein eigenes Pferd gesattelt hatte. Er war ein Blutiger. Er brauchte nicht in der Kutsche mitzureisen. Schon gar nicht, wenn noch nicht einmal die verletzten Schäfchen einen Platz in der Kutsche bekamen.
Re: Gerettet
Aerys bemerkte, dass sie bereits in den Hof gehen sollten. Nicht, dass die Kutschen ohne sie abfahren würden. Dabei zwinkerte er so schön. Lilian konnte nicht anders als daraufhin zu lächeln. Sie wollte auch so schnell wie möglich von hier weg und Aerys wusste das genau.
"Aber Marlin ist noch sehr müde", wandte Lilian ein. Der Adelige hatte einen Arm um sie gelegt. Er versicherte, dass man sich gut um Marlin kümmern würde und Lucero half dem Krieger bereits aus dem Bett, wobei der Jugendliche noch sehr wacklig auf den Beinen stand und gestützt werden musste. Trotzdem schafften Lucero und er es langsam nach unten zu gehen. Aerys brachte Lilian noch zu einem Bad, wo sie sich behelfsmäßig frisch machte, doch dann war sie froh, dass sie im Innenhof stand. Lilian versuchte nicht zu sehr zu den Zerstörungen zu schauen, die überall um sie herum waren oder was unter diesen vielen Tüchern in einer Ecke lag. Es erinnerte ihn viel zu sehr an den Krieg in Raej. Aerys schob ihn rasch weiter, während Hauptmann Tharn hinter ihm hereilte und ihn noch über einige Dinge informierte. Es klang so, als ob mehrere der Wächter zurück in der Burg bleiben würden, um sich um die Gefangenen, den schwelenden Turm und die ergebenen Entführer zu kümmern.
Alazier saß auf einem der größten Pferde, Darion bei ihm dabei. Der Kriegerprinz wirkte immer imposant, doch jetzt hatte er eine seltsame Schiene an seinem rechten Flügel. Hoffentlich würde das schnell heilen. Die Blutigen hatten ihr Leben riskiert, um sie aus der Burg zu retten. Lilian kam nicht so vor, als hätte er sich schon genügend bedankt. Aerys half ihm in eine der Kutschen, doch bevor Lilian sie betrat, sah er sich noch einmal nach Lucero um. Vorhin hatte er Marlin vorsichtig in die Kutsche geholfen, sich aber nicht selbst gesetzt und wieder zurückgezogen. Aber es wäre doch sicher Platz für ihn in der Kutsche oder?
Aerys schien den Blick zu bemerken und winkte den jüngeren Prinzen herbei. Lilian war erleichtert, als Lucero ihnen nachfolgte. So saßen sie dann zu sechst in der Kutsche, wobei Marlin mehr an ihm lehnte und bereits wieder schlief. Es war etwas eng, doch Lilian und Lucero nahmen beide nicht viel Platz weg.
Auf dem Boden befand sich ein Korb mit Frühstück. Der Weißgekleidete bei ihnen - Lyris hieß er wohl - begann ihnen warmen Tee zu reichen. Lilian nahm es dankbar an, doch er war noch zu aufgewühlt um etwas zu essen. Er blickte an Marlin vorbei zwischen den Vorhängen hindurch nach draußen. Schnee lag überall tief und fest, doch es hatte aufgehört zu schneien. Es sah so friedlich aus, doch die vielen schroffen, zerklüfteten Berge und der pfeifende Wind machten deutlich, dass es keine freundliche Gegend war. Wie wäre es ihnen ergangen, wenn sie versucht hätten zu Fuß zu fliehen? Lilian schauderte. Aerys nahm es als Anlass ihn stärker in den Arm zu nehmen und Lilian kuschelte sich dankbar an ihn.
Viel wurde nicht gesprochen. Lady Torres und der Adelige unterhielten sich ein wenig, aber die meisten schienen ihren eigenen Gedanken nachzuhängen und Lilian schlief irgendwann unter dem Geschaukel ein, halb angekuschelt an Marlin und Aerys.
Er schreckte wieder auf, als die Kutsche zu einem Halt kam und Aerys ihm erklärte, dass sie bei ihrem Stützpunkt waren. Neugierig verließ Lilian die Kutsche. Als er zurück zum Berg blickte, war die Burg nicht mehr zu sehen. Als wäre sie verschwunden. Als hätte es sie nie gegeben. Es war ein seltsamer Anblick. Auf der furchtbaren Hinreise hatten sie in dem Kastenwagen nicht gesehen wo sie waren. Aber hier waren sie wohl langgekommen. Es sagte Lilian alles nichts.
Der Stützpunkt stellte sich als winziges Gasthaus neben einem Landepunkt heraus. Zusätzlich hatte es eine Wachstation und einen Stall. Die Wächter gingen herum und kümmerten sich um die Pferde, während eine dritte Kutsche vorbereitet wurde.
"Aerys.. kann ich mich hier irgendwo umziehen und waschen?", fragte Lilian. In der Burg hatte er es nicht tun wollen, doch nun waren sie endlich fort von dem schrecklichen Ort. Der Adelige wies ihm den Weg und erklärte, dass Lyris ihn begleiten sollte. Er hätte Kleidung für Lilian sowie Waschzeug. Der Prinz selbst schien kurz abgelenkt von Terim, der mit Kastor bei einem Unterstand für Kutschen stand. Kastor gestikulierte irgendetwas, klopfte Terim viel zu fest auf die Schulter und deutete auf den Boden.
Oh, war das die Stelle wo Terim seine Hose als Hinweis versteckt hatte? Hatten sie die Hose wirklich gefunden? Das wäre toll. Terim hatte es so gegrämt die weiße Hose zurücklassen zu müssen.
"Ich lass es mir von Lyris zeigen, danke", sagte Lilian, weil Aerys noch zögerte ihn alleine ins Gasthaus gehen zu lassen. Aber dann ging er doch zu Terim und Kastor hinüber. Lilian war froh und folgte dem stummen Weißgekleideten nach drinnen. Er konnte kurz ohne Aerys sein. Hier würde ihm doch nichts mehr passieren. Aber es stellte sich heraus, dass Lilian sowieso nicht ohne Schutz war, denn bald hatten Lucero und Lysander zu ihm aufgeschlossen.
"Ich möchte nur eine schnelle Dusche und neue Sachen", erklärte Lilian. Sie kamen in ein sehr spartanisches Bad im Erdgeschoss. Es war vermutlich dazu gedacht, dass sich Kuriere auf der Durchreise kurz frisch machen konnte. Es hatte keine der Komoforts aus der Villa. Doch es war nicht in der Burg und das war alles was zählte. Lyris rief gleich mehrere Stapel Winterkleidung für Lilian herbei. Und dann auch einen Stapel Kleidung für Lucero.
Sicherlich hätte Marlin auch eine Dusche benötigt, doch der Krieger schlief immer noch und Aerys hatte gesagt, dass sie auf halber Strecke nochmal halten würden und vielleicht wäre Marlin dann munterer. Ein paar Mal war er aufgewacht, hatte jedoch meist nur besorgt gefragt wie es Lilian ging und ängstlich zu Aerys geschaut. Bestimmt dachte Marlin immer noch, dass er an allem Schuld war.
"Danke für die Kleidung, Lyris. Und die Seife und weichen Handtücher. Das ist so aufmerksam" Lilian entging nicht, dass es alles aus seinem Bad war. Weiße weiche Handtücher mit einer fliederfarbenen Stickerei unten und auch der Flakon mit der gut duftenden Seife war ihm bestens bekannt. Lyris zog sich respektvoll zurück und Lysander informierte sie, dass er direkt vor der Türe warten würde.
"Danke, Lysander. Damit fühl ich mich sicherer", bedankte er sich auch beim Wächter, der daraufhin fast gerührt lächelte. Dann war er wieder mit Lucero allein. Die Duschkabinen waren durch eine halbhohe geflieste Wand getrennt. Lilian schaute betreten zu Lucero, nachdem er sich Stiefel und Strümpfe ausgezogen hatte. Sollten sie sich voreinander ausziehen? Anderseits hatte Lucero ihn schon intimer erlebt.. und er hatte ihm oft unter der Dusche geholfen, während Lilian sich völlig verstört vom Wasser hatte berieseln lassen.
"Kannst du mir beim Bärchenpullover helfen?", bat er Lucero. Das wäre nicht schlimm. Darunter trug er immer noch das alte Kleid und er wollte es jetzt endlich loswerden.
"Ich hoffe, wir sind bald zurück.. ich kann mich kaum daran erinnern wie lange die Reise zu der Burg gedauert hatte. Und dann sehen wir auch all die anderen wieder", versuchte Lilian das Schweigen zu überbrücken. "Wobei ich Lyris noch nicht kenne und nie in der Villa gesehen habe. Er scheint sehr freundlich und hilfsbereit."
"Aber Marlin ist noch sehr müde", wandte Lilian ein. Der Adelige hatte einen Arm um sie gelegt. Er versicherte, dass man sich gut um Marlin kümmern würde und Lucero half dem Krieger bereits aus dem Bett, wobei der Jugendliche noch sehr wacklig auf den Beinen stand und gestützt werden musste. Trotzdem schafften Lucero und er es langsam nach unten zu gehen. Aerys brachte Lilian noch zu einem Bad, wo sie sich behelfsmäßig frisch machte, doch dann war sie froh, dass sie im Innenhof stand. Lilian versuchte nicht zu sehr zu den Zerstörungen zu schauen, die überall um sie herum waren oder was unter diesen vielen Tüchern in einer Ecke lag. Es erinnerte ihn viel zu sehr an den Krieg in Raej. Aerys schob ihn rasch weiter, während Hauptmann Tharn hinter ihm hereilte und ihn noch über einige Dinge informierte. Es klang so, als ob mehrere der Wächter zurück in der Burg bleiben würden, um sich um die Gefangenen, den schwelenden Turm und die ergebenen Entführer zu kümmern.
Alazier saß auf einem der größten Pferde, Darion bei ihm dabei. Der Kriegerprinz wirkte immer imposant, doch jetzt hatte er eine seltsame Schiene an seinem rechten Flügel. Hoffentlich würde das schnell heilen. Die Blutigen hatten ihr Leben riskiert, um sie aus der Burg zu retten. Lilian kam nicht so vor, als hätte er sich schon genügend bedankt. Aerys half ihm in eine der Kutschen, doch bevor Lilian sie betrat, sah er sich noch einmal nach Lucero um. Vorhin hatte er Marlin vorsichtig in die Kutsche geholfen, sich aber nicht selbst gesetzt und wieder zurückgezogen. Aber es wäre doch sicher Platz für ihn in der Kutsche oder?
Aerys schien den Blick zu bemerken und winkte den jüngeren Prinzen herbei. Lilian war erleichtert, als Lucero ihnen nachfolgte. So saßen sie dann zu sechst in der Kutsche, wobei Marlin mehr an ihm lehnte und bereits wieder schlief. Es war etwas eng, doch Lilian und Lucero nahmen beide nicht viel Platz weg.
Auf dem Boden befand sich ein Korb mit Frühstück. Der Weißgekleidete bei ihnen - Lyris hieß er wohl - begann ihnen warmen Tee zu reichen. Lilian nahm es dankbar an, doch er war noch zu aufgewühlt um etwas zu essen. Er blickte an Marlin vorbei zwischen den Vorhängen hindurch nach draußen. Schnee lag überall tief und fest, doch es hatte aufgehört zu schneien. Es sah so friedlich aus, doch die vielen schroffen, zerklüfteten Berge und der pfeifende Wind machten deutlich, dass es keine freundliche Gegend war. Wie wäre es ihnen ergangen, wenn sie versucht hätten zu Fuß zu fliehen? Lilian schauderte. Aerys nahm es als Anlass ihn stärker in den Arm zu nehmen und Lilian kuschelte sich dankbar an ihn.
Viel wurde nicht gesprochen. Lady Torres und der Adelige unterhielten sich ein wenig, aber die meisten schienen ihren eigenen Gedanken nachzuhängen und Lilian schlief irgendwann unter dem Geschaukel ein, halb angekuschelt an Marlin und Aerys.
Er schreckte wieder auf, als die Kutsche zu einem Halt kam und Aerys ihm erklärte, dass sie bei ihrem Stützpunkt waren. Neugierig verließ Lilian die Kutsche. Als er zurück zum Berg blickte, war die Burg nicht mehr zu sehen. Als wäre sie verschwunden. Als hätte es sie nie gegeben. Es war ein seltsamer Anblick. Auf der furchtbaren Hinreise hatten sie in dem Kastenwagen nicht gesehen wo sie waren. Aber hier waren sie wohl langgekommen. Es sagte Lilian alles nichts.
Der Stützpunkt stellte sich als winziges Gasthaus neben einem Landepunkt heraus. Zusätzlich hatte es eine Wachstation und einen Stall. Die Wächter gingen herum und kümmerten sich um die Pferde, während eine dritte Kutsche vorbereitet wurde.
"Aerys.. kann ich mich hier irgendwo umziehen und waschen?", fragte Lilian. In der Burg hatte er es nicht tun wollen, doch nun waren sie endlich fort von dem schrecklichen Ort. Der Adelige wies ihm den Weg und erklärte, dass Lyris ihn begleiten sollte. Er hätte Kleidung für Lilian sowie Waschzeug. Der Prinz selbst schien kurz abgelenkt von Terim, der mit Kastor bei einem Unterstand für Kutschen stand. Kastor gestikulierte irgendetwas, klopfte Terim viel zu fest auf die Schulter und deutete auf den Boden.
Oh, war das die Stelle wo Terim seine Hose als Hinweis versteckt hatte? Hatten sie die Hose wirklich gefunden? Das wäre toll. Terim hatte es so gegrämt die weiße Hose zurücklassen zu müssen.
"Ich lass es mir von Lyris zeigen, danke", sagte Lilian, weil Aerys noch zögerte ihn alleine ins Gasthaus gehen zu lassen. Aber dann ging er doch zu Terim und Kastor hinüber. Lilian war froh und folgte dem stummen Weißgekleideten nach drinnen. Er konnte kurz ohne Aerys sein. Hier würde ihm doch nichts mehr passieren. Aber es stellte sich heraus, dass Lilian sowieso nicht ohne Schutz war, denn bald hatten Lucero und Lysander zu ihm aufgeschlossen.
"Ich möchte nur eine schnelle Dusche und neue Sachen", erklärte Lilian. Sie kamen in ein sehr spartanisches Bad im Erdgeschoss. Es war vermutlich dazu gedacht, dass sich Kuriere auf der Durchreise kurz frisch machen konnte. Es hatte keine der Komoforts aus der Villa. Doch es war nicht in der Burg und das war alles was zählte. Lyris rief gleich mehrere Stapel Winterkleidung für Lilian herbei. Und dann auch einen Stapel Kleidung für Lucero.
Sicherlich hätte Marlin auch eine Dusche benötigt, doch der Krieger schlief immer noch und Aerys hatte gesagt, dass sie auf halber Strecke nochmal halten würden und vielleicht wäre Marlin dann munterer. Ein paar Mal war er aufgewacht, hatte jedoch meist nur besorgt gefragt wie es Lilian ging und ängstlich zu Aerys geschaut. Bestimmt dachte Marlin immer noch, dass er an allem Schuld war.
"Danke für die Kleidung, Lyris. Und die Seife und weichen Handtücher. Das ist so aufmerksam" Lilian entging nicht, dass es alles aus seinem Bad war. Weiße weiche Handtücher mit einer fliederfarbenen Stickerei unten und auch der Flakon mit der gut duftenden Seife war ihm bestens bekannt. Lyris zog sich respektvoll zurück und Lysander informierte sie, dass er direkt vor der Türe warten würde.
"Danke, Lysander. Damit fühl ich mich sicherer", bedankte er sich auch beim Wächter, der daraufhin fast gerührt lächelte. Dann war er wieder mit Lucero allein. Die Duschkabinen waren durch eine halbhohe geflieste Wand getrennt. Lilian schaute betreten zu Lucero, nachdem er sich Stiefel und Strümpfe ausgezogen hatte. Sollten sie sich voreinander ausziehen? Anderseits hatte Lucero ihn schon intimer erlebt.. und er hatte ihm oft unter der Dusche geholfen, während Lilian sich völlig verstört vom Wasser hatte berieseln lassen.
"Kannst du mir beim Bärchenpullover helfen?", bat er Lucero. Das wäre nicht schlimm. Darunter trug er immer noch das alte Kleid und er wollte es jetzt endlich loswerden.
"Ich hoffe, wir sind bald zurück.. ich kann mich kaum daran erinnern wie lange die Reise zu der Burg gedauert hatte. Und dann sehen wir auch all die anderen wieder", versuchte Lilian das Schweigen zu überbrücken. "Wobei ich Lyris noch nicht kenne und nie in der Villa gesehen habe. Er scheint sehr freundlich und hilfsbereit."
Re: Gerettet
Der Meister winkte ihn zu sich in die Kutsche. Lucero wand sich unbehanglich. Doch auch er hatte den erleichterten Blick von Lilian mitbekommen. Er sollte wohl ihretwegen mit in dieser Kutsche reisen. Dagegen kam er nicht an. Auch wenn er sich vollkommen fehl am Platz fühlte. Was er natürlich zeigen wollte. Scheinbar gelassen, setzte er sich Marlin gegenüber an Lyris Seite. Der Meister nahm derweil Lilian in die Mitte von sich und Marlin, setzte sich selbst gegenüber von Lady Torres. Dann ging es auch schon los und sie rumpelten aus der Burg. Es begann gerade erst hell zu werden. Genug, damit die Pferde auf dem verschneiten Pfad nicht ausrutschten. Wenigstens schneite es nicht mehr. Sonst wären sie wohl noch immer nicht von dieser Burg weg gekommen. Sie alle gemeinsam.
Lucero konnte es kaum glauben. Abwesend starrte er aus dem Fenster in diese eisig glitzernde, wunderschöne und doch so gefährliche Landschaft. Er hatte gewusst, dass der Meister sie alle wieder zu sich zurück holen würde. Notfalls jeden einzeln von ihnen. Selbst gebrochen oder tot. Dass sie nun alle miteinander gesund und hoffentlich ungebrochen den Berg hinunter fuhren, war kaum fassbar. Immer mal wieder blickte Lucero deswegen zu dem Meister, zu Marlin und natürlich auch zu Lilian, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich alle hier waren. Wobei Marlin noch immer sehr verstört war und nicht wusste, wie er dem Meister begegnen sollte. Lucero ging es ganz ähnlich. Er sollte nicht hier in der Kutsche sein. Er war nur wegen Lilian hier. Der Meister duldete ihn bestimmt auch nur wegen Lilian.
Was würde er tun, wenn Lilian mit ihm gesprochen hatte? Lilian würde er sicherlich verzeihen können. Doch ihm? Vielleicht würde er ihm auch verzeihen, ihn aber trotzdem nicht mehr bei sich haben wollen. Weil er in an das erinnerte, was er Lilian angetan hatte. Wie er sie verführt und benutzt hatte. Und sobald Lilian nicht mehr so eingeschüchtert und sich des Meisters sicher war, würde sie auch nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Nicht nachdem sie begriff, wie sehr Lucero sie manipuliert hatte. Wie sehr er sie zu Sex gedrängt hatte, den sie nie hatte haben wollen.
Die Fahrt den Berg hinunter war sehr holperig und vorallem sehr still. Der Meister und Lady Torres sprachen ab und zu miteinander. Doch nicht viel. Lyris verteilte schweigend bei Bedarf Frühstück, Marlin schlief meistens und irgendwan schlief auch Lilian ein. Das war wohl gut. Lucero war zwar müde, konnte aber selber nicht schlafen. Dazu war er viel zu aufgewühlt. Also starrte er in die winterliche Landschaft heraus ohne sie wirklich zu sehen, oder mitzubekommen, dass der Schnee immer weniger hoch lag, je tiefer sie ins Tal kamen. Bis die Kutsche schliesslich anhielt und der Meister erklärte, dass sie bei ihrem Stützpunkt angekommen waren. Einer nach dem anderen verliessen sie die Kutsche. Nur Marlin blieb darin liegen. Lucero blieb dicht bei ihm, während er sich bei diesem kleinen Gasthaus oder Wachhaus oder was immer es auch sein mochte umsah.
Lilian wollte nach drinnen, um sich umzuziehen und zu waschen. Augenblicklich wurde sich auch Lucero seiner Kleidung, die er noch immer von den Räubern hatte bewusst. Alle anderen, hatten weisse Tuniken bekommen. Nur er war noch weit entfernt von seiner normalen Kleidung. Vielleicht wollte der Meister nicht, dass er sie trug. Lilian sollte jedenfalls ihre Dusche bekommen. Der Meister wollte sie schon nach drinnen begleiten und erklärte, dass Lyris frische Kleidung und Waschzeug für Lilian hätte. Er sollte ihn begleiten.
Gleichzeitig wurden Aerys und Lucero jedoch von Kastor und Terim abgelenkt. Kastor schien Terim zu erzählen, wo sie seine Hose gefunden hatten. Lucero wollte so gerne zu Terim und ihn mit einer Stichelei wissen lassen, wie stolz er auf ihn war. Allerdings wollte das auch der Meister machen. Deswegen sollte Lucero wohl besser mit Lilian mit. Wobei die gut bei Lyris aufgehoben war. Besser er passte auf Marlin auf, der noch immer friedlich in der Kutsche schlief. Doch vielleicht würde er wieder abrupt aufwachen und sich sehr erschrecken, wenn er weder den Meister noch Lilian sah.
Da trat auf einmal Darion zu ihm und versicherte ihm, dass er sich um Marlin kümmern würde. Zum Beweis stieg er zu ihm in die Kutsche. Ab dem Moment hielt Lucero nichts mehr auf dem Platz und er eilte Lilian hinterher in das kleine Gasthaus. Ohne so genau zu wissen warum. Schliesslich war Lilian nun in Sicherheit. Lyris würde sich gut um sie kümmern. Zudem wurde sie auch von Lysander persönlich beschützt. Dennoch hatte er das Gefühl, dass Lilian ihn vielleicht doch brauchen könnte. Weil er wusste. Weil der Meister nicht bei ihr war.
Auch Lyris schien das so zu sehen. Ehe er sich versah, stand Lucero mit einem Stapel frischer Kleidung, Waschzeug und Handtücher mit Lilian in dem kleinen Gemeinschaftswaschraum. Dabei war er doch der Blutige und Lyris das Schäfchen. Misstrauisch blickte er dem Krieger nach, der ohne ein Wort die Tür hinter ihnen schloss. Dabei hatte Lucero doch eigentlich mit Lyris und Lysander draussen vor der Tür warten wollen. Lilian wollte ihn nun ganz bestimmt nicht mehr in seiner Nähe haben. Sie sah ihn schon wieder so unwohl an. Lucero drehte es der Magen um. Er wollte hier raus.
"Ja, natürlich", nickte er dennoch hilfsbereit, als Lilian mit ihrem überdimensionalen Pullover Hilfe brauchte. "Einen Moment." Hastig sah er sich um und fand ein Regal, indem er all seine Sachen ablegen konnte. Sobald er die Hände frei hatte, trat er vorsichtig zu Lilian, um ihr zu helfen, dieses Strickungetüm über den Kopf abzuziehen.
"Ich gehe auch gleich raus, wenn du keine weitere Hilfe mehr brauchst", versprach er ihr, beruhigend. "Ich wollte eigentlich nur meine Sachen ablegen. Lyris war etwas voreilig damit, die Tür zu schliessen." Niemals würde er zugeben, dass der weissgewandete ihn überrumpelt hatte.
"Zurück in die Villa geht es wohl noch gut einen halben Tag", überlegte er, während er den Bärchenpullover liebevoll zusammen faltete. "Je nach dem, auf wie dunklen Winden wir reisen. Und ja, Lyris ist sehr freundlich und hilfsbereit. Er ist sehr begehrt und wird oft ausgeliehen. Er kann sehr gut zuhören." Unter anderem. Nochmals warf Lucero einen misstrauischen Blick zur Tür. Er glaubte nicht, dass es ein Versehen war, dass Lyris ihn mit Lilian im Bad zurück gelassen hatte.
"Brauchst du noch Hilfe?" fragte er lieb nach. "Sonst geh ich jetzt wieder raus, damit du deine Ruhe hast."
Lucero konnte es kaum glauben. Abwesend starrte er aus dem Fenster in diese eisig glitzernde, wunderschöne und doch so gefährliche Landschaft. Er hatte gewusst, dass der Meister sie alle wieder zu sich zurück holen würde. Notfalls jeden einzeln von ihnen. Selbst gebrochen oder tot. Dass sie nun alle miteinander gesund und hoffentlich ungebrochen den Berg hinunter fuhren, war kaum fassbar. Immer mal wieder blickte Lucero deswegen zu dem Meister, zu Marlin und natürlich auch zu Lilian, um sich zu vergewissern, dass auch wirklich alle hier waren. Wobei Marlin noch immer sehr verstört war und nicht wusste, wie er dem Meister begegnen sollte. Lucero ging es ganz ähnlich. Er sollte nicht hier in der Kutsche sein. Er war nur wegen Lilian hier. Der Meister duldete ihn bestimmt auch nur wegen Lilian.
Was würde er tun, wenn Lilian mit ihm gesprochen hatte? Lilian würde er sicherlich verzeihen können. Doch ihm? Vielleicht würde er ihm auch verzeihen, ihn aber trotzdem nicht mehr bei sich haben wollen. Weil er in an das erinnerte, was er Lilian angetan hatte. Wie er sie verführt und benutzt hatte. Und sobald Lilian nicht mehr so eingeschüchtert und sich des Meisters sicher war, würde sie auch nichts mehr mit ihm zu tun haben wollen. Nicht nachdem sie begriff, wie sehr Lucero sie manipuliert hatte. Wie sehr er sie zu Sex gedrängt hatte, den sie nie hatte haben wollen.
Die Fahrt den Berg hinunter war sehr holperig und vorallem sehr still. Der Meister und Lady Torres sprachen ab und zu miteinander. Doch nicht viel. Lyris verteilte schweigend bei Bedarf Frühstück, Marlin schlief meistens und irgendwan schlief auch Lilian ein. Das war wohl gut. Lucero war zwar müde, konnte aber selber nicht schlafen. Dazu war er viel zu aufgewühlt. Also starrte er in die winterliche Landschaft heraus ohne sie wirklich zu sehen, oder mitzubekommen, dass der Schnee immer weniger hoch lag, je tiefer sie ins Tal kamen. Bis die Kutsche schliesslich anhielt und der Meister erklärte, dass sie bei ihrem Stützpunkt angekommen waren. Einer nach dem anderen verliessen sie die Kutsche. Nur Marlin blieb darin liegen. Lucero blieb dicht bei ihm, während er sich bei diesem kleinen Gasthaus oder Wachhaus oder was immer es auch sein mochte umsah.
Lilian wollte nach drinnen, um sich umzuziehen und zu waschen. Augenblicklich wurde sich auch Lucero seiner Kleidung, die er noch immer von den Räubern hatte bewusst. Alle anderen, hatten weisse Tuniken bekommen. Nur er war noch weit entfernt von seiner normalen Kleidung. Vielleicht wollte der Meister nicht, dass er sie trug. Lilian sollte jedenfalls ihre Dusche bekommen. Der Meister wollte sie schon nach drinnen begleiten und erklärte, dass Lyris frische Kleidung und Waschzeug für Lilian hätte. Er sollte ihn begleiten.
Gleichzeitig wurden Aerys und Lucero jedoch von Kastor und Terim abgelenkt. Kastor schien Terim zu erzählen, wo sie seine Hose gefunden hatten. Lucero wollte so gerne zu Terim und ihn mit einer Stichelei wissen lassen, wie stolz er auf ihn war. Allerdings wollte das auch der Meister machen. Deswegen sollte Lucero wohl besser mit Lilian mit. Wobei die gut bei Lyris aufgehoben war. Besser er passte auf Marlin auf, der noch immer friedlich in der Kutsche schlief. Doch vielleicht würde er wieder abrupt aufwachen und sich sehr erschrecken, wenn er weder den Meister noch Lilian sah.
Da trat auf einmal Darion zu ihm und versicherte ihm, dass er sich um Marlin kümmern würde. Zum Beweis stieg er zu ihm in die Kutsche. Ab dem Moment hielt Lucero nichts mehr auf dem Platz und er eilte Lilian hinterher in das kleine Gasthaus. Ohne so genau zu wissen warum. Schliesslich war Lilian nun in Sicherheit. Lyris würde sich gut um sie kümmern. Zudem wurde sie auch von Lysander persönlich beschützt. Dennoch hatte er das Gefühl, dass Lilian ihn vielleicht doch brauchen könnte. Weil er wusste. Weil der Meister nicht bei ihr war.
Auch Lyris schien das so zu sehen. Ehe er sich versah, stand Lucero mit einem Stapel frischer Kleidung, Waschzeug und Handtücher mit Lilian in dem kleinen Gemeinschaftswaschraum. Dabei war er doch der Blutige und Lyris das Schäfchen. Misstrauisch blickte er dem Krieger nach, der ohne ein Wort die Tür hinter ihnen schloss. Dabei hatte Lucero doch eigentlich mit Lyris und Lysander draussen vor der Tür warten wollen. Lilian wollte ihn nun ganz bestimmt nicht mehr in seiner Nähe haben. Sie sah ihn schon wieder so unwohl an. Lucero drehte es der Magen um. Er wollte hier raus.
"Ja, natürlich", nickte er dennoch hilfsbereit, als Lilian mit ihrem überdimensionalen Pullover Hilfe brauchte. "Einen Moment." Hastig sah er sich um und fand ein Regal, indem er all seine Sachen ablegen konnte. Sobald er die Hände frei hatte, trat er vorsichtig zu Lilian, um ihr zu helfen, dieses Strickungetüm über den Kopf abzuziehen.
"Ich gehe auch gleich raus, wenn du keine weitere Hilfe mehr brauchst", versprach er ihr, beruhigend. "Ich wollte eigentlich nur meine Sachen ablegen. Lyris war etwas voreilig damit, die Tür zu schliessen." Niemals würde er zugeben, dass der weissgewandete ihn überrumpelt hatte.
"Zurück in die Villa geht es wohl noch gut einen halben Tag", überlegte er, während er den Bärchenpullover liebevoll zusammen faltete. "Je nach dem, auf wie dunklen Winden wir reisen. Und ja, Lyris ist sehr freundlich und hilfsbereit. Er ist sehr begehrt und wird oft ausgeliehen. Er kann sehr gut zuhören." Unter anderem. Nochmals warf Lucero einen misstrauischen Blick zur Tür. Er glaubte nicht, dass es ein Versehen war, dass Lyris ihn mit Lilian im Bad zurück gelassen hatte.
"Brauchst du noch Hilfe?" fragte er lieb nach. "Sonst geh ich jetzt wieder raus, damit du deine Ruhe hast."
Re: Gerettet
Lucero wollte ihm bei dem langen Pullover helfen, doch danach würde er herausgehen. Lyris wäre zu vorschnell gewesen die Türen bereits zu schließen. Lucero wollte nur seine Sachen ablegen und dann gehen.
"Ohh.. ja, natürlich." Lilian war etwas überrascht, wo sie doch die letzten Tage ständig gemeinsam verbracht hatten und auch manchmal keine andere Wahl gehabt hatten, als zusammen eine Dusche zu benutzen. Doch das war nun vorbei und vielleicht war Lucero auch froh, dass sie sich nicht mehr annähern mussten. "Danke, dass du mir hilfst." Der Prinz zog ihr den Bärchenpullover behutsam über den Kopf ehe er ihn faltete und beiseite legte.
Lucero glaubte, dass sie sicher noch einen halben Tag zurückbräuchten, doch es würde auch davon abhängen auf welchen Juwelenwinden sie reisen würden. Zu Lyris sagte er nur, dass er so freundlich und hilfsbereit wäre, dass er oft ausgeliehen wurde. Er könne gut zuhören. Lilian überlegte, ob Lyris deshalb bei der Befreiung dabei gewesen waren. Darion und Lyris, weil sie beide sehr hilfsbereit und aufopfernd waren. Vielleicht hatten sie Aerys beigestanden. Zudem fragte er sich, ob es noch andere Kunstwerke gab, die Lilian noch nicht kennengelernt hatte, weil sie bisher bei.. Kunden gewesen waren. Das war eine seltsame Praxis, doch es war immer noch besser, als Sklaven zu verkaufen. Heimlich hoffte Lilian, dass Marlin nicht mehr verkauft wurde. Nur was würde jetzt mit ihm passieren, wo seine zukünftige Herrin tot war?
Lucero riss ihn aus den Gedanken, als er fragte, ob er noch Hilfe bräuchte. Lilian schüttelte den Kopf. "Danke, den Rest schaff ich selbst." Der Prinz nickte und zog sich zurück. Es war jetzt irgendwie so seltsam zwischen ihnen... Lilian wusste nicht wie er mit Lucero umgehen sollte. Manche Gespräche, wie das heute morgen, die waren wie die, die sie in der Zelle gehabt hatten, aber andere bereiteten Lilian ganz komische Gefühle.
Der Jüngling begann sich weiter auszuziehen, nachdem Lucero gegangen war. Rasch stellte er sich unter die Dusche und genoss für den Moment seine eigene Seife benutzen zu können. Es war wie ein Stück Zuhause. Über die Gedanken traten den Jungen wieder Tränen in die Augen. Er legte den Kopf in den Nacken und ließ sie von dem Wasserprasseln abwaschen. Das Wasser war nur lauwarm, doch es genügte und danach fühlte sich Lilian erfrischter. Nur der Anblick seines eigenen Körpers gefiel ihm nicht. Noch immer waren die Striemen und blauen Flecke zu sehen und um seine Knospen herum spannte es seltsam. Wenigstens waren sie nicht mehr geschwollen.
Lilian schlüpfte lieber rasch in frische Unterwäsche. Dann auch feine hellgraue Strümpfe, die bis zu den Oberschenkeln gingen. Sie hatten hübsche weiße Schleifchen oben. Lilian streifte den dünnen cremefarbenen Pullover über. Darüber schien anscheinend ein ärmelloses Kleid aus rot gedecktem, festen Tweed-stoff zu kommen. Die Träger waren breit, es hatte mehrere schwarze Knöpfe über der Brust und das Kleid ging ihr bis zu den Knien. Lilian hatte es noch nie zuvor getragen, doch in der Kombination fühlte es sich wohlig warm an und war auch sehr bequem.
Lilian trocknete sich die Haare ein wenig, wollte Lucero dann aber nicht länger warten lassen. Nachdem er die neuen, festen Stiefel angezogen hatte, kam er aus dem Bad.
"Danke, jetzt fühl ich mich schon besser." Lilian versuchte Lucero anzulächeln. "Ich habe die Handtücher und Seife dortgelassen." Auch die restlichen Kleidungsstapel. Vielleicht konnte er Lyris sagen, dass er sie wieder ansammeln konnte.
Umgezogen kam Lilian zurück zu Aerys, der mit Tuana sprach, die gerade aus der Kutsche gekommen war.
"Ich habe seine Wunden geheilt. Die Verbrennungen sind wieder weg, alles sollte problemlos verheilen", informierte sie den Adeligen. Das Gesicht der Heilerin hellte sich auf, als sie Lilian sah.
"Lilian, ich hatte noch keine Gelegenheit dich zu untersuchen. Sollen wir das nun nachholen? Hast du etwas, was ich heilen kann?", fragte die Hayllierin. Sie hatten sich in der Burg kurz begrüßt, doch Lilian hatte da vor allem nur weg gewollt. Zögerlich kam er näher. Aerys legte gleich behütend einen Arm um ihn, was der Jüngling mit einem heimlichen Kribbeln genoss. Unsicher sah er zu Tuana auf.
"Ich hab ein paar blaue Flecken und Striemen von.. von Fesseln." Er schluckte, versuchte tapfer die Tränen zurückzuhalten. Er wollte nicht weinen und wenn ihn niemand auf die Geschehnisse in der Burg ansprach, dann ging es auch. Doch sobald die Sprache darauf kam, fühlte sich Lilian nur noch zerbrechlich und wund. Dann wollte alles hinaus.
Tuana tauschte einen kurzen Blick mit Aerys aus.
"Möchtest du, dass ich sie wegmache?", fragte sie. Lilian nickte rasch.
"Muss ich mich dazu wieder ausziehen?", fragte er zurück, doch die Heilerin schüttelte milde den Kopf.
"In der Villa werde ich euch alle gründlicher untersuchen, aber jetzt reicht es, wenn du mir vielleicht etwas davon zeigst und ich meine Hand auf deine Brust legen darf", erklärte Tuana, "Ich kann mich zu dir in die Kutsche setzen."
Lilian nickte, doch er wollte auf jeden Fall, dass Aerys mitkam und fasste hilfesuchend nach dessen Hand. Dass tat der Adelige von selbst. In der Kutsche war noch Darion, der bei Marlin saß und anscheinend auf ihn aufpasste. Darion sah ihn warmherzig an, zog sich dann aber zurück. Lilian hob das Kleid etwas hoch, um dann einen der Strümpfe langsam hinunter zu schieben. Er schluckte, als man die vielen Striemen sah, die sich in einem brutalen Muster über das schlanke Bein zogen. Dazwischen Blutergüsse und Aufschürfungen.
"Das sieht wirklich nicht schön aus. Tut dir denn etwas innen drin weh?", fragte Tuana. Lilian schüttelte den Kopf. Die Heilerin warnte ihn vor, dass sie ihn nun berühren würde und begann dann mit der Heilung. Es war ganz anders als die Heilung von dieser Eneida. Zuvor hatte Lilian blauäugig gedacht, dass sich jede Heilung gewiss gleich anfühlen musste, aber wo Eneida grob und rücksichtslos gewesen war, war Tuana ganz sanft und behutsam. Es tat fast kaum weh.
Trotzdem war Lilian erleichtert als es vorbei war und man auf ihrem Bein auch nichts mehr sah.
"Beim Rest des Körpers sollte es auch fort sein. Dann ist die Reise sicher gleich angenehmer für dich ohne die vielen blauen Flecken." Tuanas Blick bekam etwas wehmütiges und Aerys gab Lilian ein Küsschen auf die Stirn. Vielleicht weil sie so tapfer durchgehalten hatte.
"Ich werde sehen, ob ich Lucero endlich abfangen kann." Damit verließ die Heilerin die Kutsche wieder. Das Geräusch ließ vielleicht Marlin aufschrecken, denn er regte sich und blinzelte. Lilian wollte ihn schon freundlich ansprechen, als ihr auffiel, dass ihr Bein ganz entblößt war. Hastig zog sie den Strumpf wieder hoch und strich das Kleid glatt.
"Marlin, wir sind von der Burg weg. Wir sind auf dem Weg nach Hause", sagte sie ihm.
Von draußen hörte man wie die Kutschen langsam wieder abreisefertig gemacht wurden. Lady Torres kam ebenfalls in die Kutsche und etwas später Lyris. Zuletzt dann Lucero, der auch endlich wieder die feine Kleidung der Blutigen trug. Sicher war er froh darum, wobei es dem Mädchen so vorkam, als würde er den Blicken ausweichen, als er die Kutsche betrat.
"Danke, dass du uns alles herausgelegt hast, Lyris. Es war so schön die eigene Seife und Handtücher benutzen zu können", bedankte Lilian sich noch einmal bei dem Weißgewandten. "Aerys, würdet ihr mir die Haare kämmen?", bat Lilian, während sich die Kutsche langsam in Bewegung setzte. Vor allem weil sie wusste, dass Aerys dies gerne tat.
"Ohh.. ja, natürlich." Lilian war etwas überrascht, wo sie doch die letzten Tage ständig gemeinsam verbracht hatten und auch manchmal keine andere Wahl gehabt hatten, als zusammen eine Dusche zu benutzen. Doch das war nun vorbei und vielleicht war Lucero auch froh, dass sie sich nicht mehr annähern mussten. "Danke, dass du mir hilfst." Der Prinz zog ihr den Bärchenpullover behutsam über den Kopf ehe er ihn faltete und beiseite legte.
Lucero glaubte, dass sie sicher noch einen halben Tag zurückbräuchten, doch es würde auch davon abhängen auf welchen Juwelenwinden sie reisen würden. Zu Lyris sagte er nur, dass er so freundlich und hilfsbereit wäre, dass er oft ausgeliehen wurde. Er könne gut zuhören. Lilian überlegte, ob Lyris deshalb bei der Befreiung dabei gewesen waren. Darion und Lyris, weil sie beide sehr hilfsbereit und aufopfernd waren. Vielleicht hatten sie Aerys beigestanden. Zudem fragte er sich, ob es noch andere Kunstwerke gab, die Lilian noch nicht kennengelernt hatte, weil sie bisher bei.. Kunden gewesen waren. Das war eine seltsame Praxis, doch es war immer noch besser, als Sklaven zu verkaufen. Heimlich hoffte Lilian, dass Marlin nicht mehr verkauft wurde. Nur was würde jetzt mit ihm passieren, wo seine zukünftige Herrin tot war?
Lucero riss ihn aus den Gedanken, als er fragte, ob er noch Hilfe bräuchte. Lilian schüttelte den Kopf. "Danke, den Rest schaff ich selbst." Der Prinz nickte und zog sich zurück. Es war jetzt irgendwie so seltsam zwischen ihnen... Lilian wusste nicht wie er mit Lucero umgehen sollte. Manche Gespräche, wie das heute morgen, die waren wie die, die sie in der Zelle gehabt hatten, aber andere bereiteten Lilian ganz komische Gefühle.
Der Jüngling begann sich weiter auszuziehen, nachdem Lucero gegangen war. Rasch stellte er sich unter die Dusche und genoss für den Moment seine eigene Seife benutzen zu können. Es war wie ein Stück Zuhause. Über die Gedanken traten den Jungen wieder Tränen in die Augen. Er legte den Kopf in den Nacken und ließ sie von dem Wasserprasseln abwaschen. Das Wasser war nur lauwarm, doch es genügte und danach fühlte sich Lilian erfrischter. Nur der Anblick seines eigenen Körpers gefiel ihm nicht. Noch immer waren die Striemen und blauen Flecke zu sehen und um seine Knospen herum spannte es seltsam. Wenigstens waren sie nicht mehr geschwollen.
Lilian schlüpfte lieber rasch in frische Unterwäsche. Dann auch feine hellgraue Strümpfe, die bis zu den Oberschenkeln gingen. Sie hatten hübsche weiße Schleifchen oben. Lilian streifte den dünnen cremefarbenen Pullover über. Darüber schien anscheinend ein ärmelloses Kleid aus rot gedecktem, festen Tweed-stoff zu kommen. Die Träger waren breit, es hatte mehrere schwarze Knöpfe über der Brust und das Kleid ging ihr bis zu den Knien. Lilian hatte es noch nie zuvor getragen, doch in der Kombination fühlte es sich wohlig warm an und war auch sehr bequem.
Lilian trocknete sich die Haare ein wenig, wollte Lucero dann aber nicht länger warten lassen. Nachdem er die neuen, festen Stiefel angezogen hatte, kam er aus dem Bad.
"Danke, jetzt fühl ich mich schon besser." Lilian versuchte Lucero anzulächeln. "Ich habe die Handtücher und Seife dortgelassen." Auch die restlichen Kleidungsstapel. Vielleicht konnte er Lyris sagen, dass er sie wieder ansammeln konnte.
Umgezogen kam Lilian zurück zu Aerys, der mit Tuana sprach, die gerade aus der Kutsche gekommen war.
"Ich habe seine Wunden geheilt. Die Verbrennungen sind wieder weg, alles sollte problemlos verheilen", informierte sie den Adeligen. Das Gesicht der Heilerin hellte sich auf, als sie Lilian sah.
"Lilian, ich hatte noch keine Gelegenheit dich zu untersuchen. Sollen wir das nun nachholen? Hast du etwas, was ich heilen kann?", fragte die Hayllierin. Sie hatten sich in der Burg kurz begrüßt, doch Lilian hatte da vor allem nur weg gewollt. Zögerlich kam er näher. Aerys legte gleich behütend einen Arm um ihn, was der Jüngling mit einem heimlichen Kribbeln genoss. Unsicher sah er zu Tuana auf.
"Ich hab ein paar blaue Flecken und Striemen von.. von Fesseln." Er schluckte, versuchte tapfer die Tränen zurückzuhalten. Er wollte nicht weinen und wenn ihn niemand auf die Geschehnisse in der Burg ansprach, dann ging es auch. Doch sobald die Sprache darauf kam, fühlte sich Lilian nur noch zerbrechlich und wund. Dann wollte alles hinaus.
Tuana tauschte einen kurzen Blick mit Aerys aus.
"Möchtest du, dass ich sie wegmache?", fragte sie. Lilian nickte rasch.
"Muss ich mich dazu wieder ausziehen?", fragte er zurück, doch die Heilerin schüttelte milde den Kopf.
"In der Villa werde ich euch alle gründlicher untersuchen, aber jetzt reicht es, wenn du mir vielleicht etwas davon zeigst und ich meine Hand auf deine Brust legen darf", erklärte Tuana, "Ich kann mich zu dir in die Kutsche setzen."
Lilian nickte, doch er wollte auf jeden Fall, dass Aerys mitkam und fasste hilfesuchend nach dessen Hand. Dass tat der Adelige von selbst. In der Kutsche war noch Darion, der bei Marlin saß und anscheinend auf ihn aufpasste. Darion sah ihn warmherzig an, zog sich dann aber zurück. Lilian hob das Kleid etwas hoch, um dann einen der Strümpfe langsam hinunter zu schieben. Er schluckte, als man die vielen Striemen sah, die sich in einem brutalen Muster über das schlanke Bein zogen. Dazwischen Blutergüsse und Aufschürfungen.
"Das sieht wirklich nicht schön aus. Tut dir denn etwas innen drin weh?", fragte Tuana. Lilian schüttelte den Kopf. Die Heilerin warnte ihn vor, dass sie ihn nun berühren würde und begann dann mit der Heilung. Es war ganz anders als die Heilung von dieser Eneida. Zuvor hatte Lilian blauäugig gedacht, dass sich jede Heilung gewiss gleich anfühlen musste, aber wo Eneida grob und rücksichtslos gewesen war, war Tuana ganz sanft und behutsam. Es tat fast kaum weh.
Trotzdem war Lilian erleichtert als es vorbei war und man auf ihrem Bein auch nichts mehr sah.
"Beim Rest des Körpers sollte es auch fort sein. Dann ist die Reise sicher gleich angenehmer für dich ohne die vielen blauen Flecken." Tuanas Blick bekam etwas wehmütiges und Aerys gab Lilian ein Küsschen auf die Stirn. Vielleicht weil sie so tapfer durchgehalten hatte.
"Ich werde sehen, ob ich Lucero endlich abfangen kann." Damit verließ die Heilerin die Kutsche wieder. Das Geräusch ließ vielleicht Marlin aufschrecken, denn er regte sich und blinzelte. Lilian wollte ihn schon freundlich ansprechen, als ihr auffiel, dass ihr Bein ganz entblößt war. Hastig zog sie den Strumpf wieder hoch und strich das Kleid glatt.
"Marlin, wir sind von der Burg weg. Wir sind auf dem Weg nach Hause", sagte sie ihm.
Von draußen hörte man wie die Kutschen langsam wieder abreisefertig gemacht wurden. Lady Torres kam ebenfalls in die Kutsche und etwas später Lyris. Zuletzt dann Lucero, der auch endlich wieder die feine Kleidung der Blutigen trug. Sicher war er froh darum, wobei es dem Mädchen so vorkam, als würde er den Blicken ausweichen, als er die Kutsche betrat.
"Danke, dass du uns alles herausgelegt hast, Lyris. Es war so schön die eigene Seife und Handtücher benutzen zu können", bedankte Lilian sich noch einmal bei dem Weißgewandten. "Aerys, würdet ihr mir die Haare kämmen?", bat Lilian, während sich die Kutsche langsam in Bewegung setzte. Vor allem weil sie wusste, dass Aerys dies gerne tat.
Re: Gerettet
Er hatte kaum geschlafen in der Nacht. Nur ein paar Stunden, die dringend nötig gewesen waren. Von Lyris hatte er sich früh wecken lassen und war ohne Murren aufgestanden, um alles zum Aufbruch vorzubereiten. Es drängte ihn, diese Burg zu verlassen und seine Kunstwerke in die Sicherheit seiner Villa zu bringen. Vorallem wusste er, dass es den Entführten ebenso ging. Lilian allen voran. So dauerte es auch gar nicht lange, bis Lucero ihm sandte, dass Lilian aufgewacht war und ihn bräuchte. Aerys liess sofort alles stehen und liegen, um zu zurück ins Schlafzimmer zu eilen. Lilian war noch nicht vollkommen aufgelöst, als er ins Schlafzimmer kam. Doch sie schien kurz davor zu sein. Tröstend legte er seinen Arm um sie und genoss es, wie sie sich schmusig an ihn kuschelte. Er war so froh, dass er Lilian mit dieser Geste Trost spenden konnte. Es war nicht immer so gewesen.
Aerys hatte gehofft, dass es allen leichter gehen würde, sobald sie die Burg verlassen würden. Doch die Stimmung in der Kutsche war seltsam. Die Kunstwerke waren gerettet und doch irgendwie haltlos. Noch nicht ganz gerettet. Vielleicht lag es daran, dass sie noch nicht Zuhause in der Villa waren. Aerys wünschte sich, sie könnten sofort auf die Winde springen, so dass sie bald zu Hause wären. Er wollte sich mit seinen entführten Kunstwerken auseinander setzen. Sie alle in den Arm nehmen und sie nicht einzeln und verstreut auf den Pferden und in der Kutsche zu haben. Er hatte ihre Blicke bemerkt. Scheu und voller Sehnsucht. Gleichzeitig voller Unsicherheit, ob sie ihm noch genügen würden. Aerys wollte sie trösten und sie aufbauen. Wollte ihnen versichern, dass er sie noch immer liebte.
Lilian und Marlin brauchten erst einmal jedoch am meisten Zuwendung und Halt von ihm. Wobei Marlin noch sehr unter den Nachwirkungen des Netzes litt und immer wieder einschlief. So konnte Aerys sich um Lilian kümmern, der es zu brauchen schien, immer bei ihm zu sein und von ihm in den Arm genommen zu werden, bis er selbst einschlief. Und dann war da noch Lucero, der ebenfalls gefangen wirkte. Gefangen von Lilian. Aerys sah, wie Lucero sich stark gab und so tat, als könne er als Blutiger locker überstehen. Er schien auch bei den anderen mitreiten zu wollen. Doch sobald Lilian ihn mit seinen grossen Augen anblickte, war er sofort wieder bei ihr, voller Sorge und Hilfsbereitschaft, während er trotzdem versuchte, ihm nicht zu nahe zu kommen.
Bei ihrem Zwischenhalt unten im Tal wollte Aerys Lilian eigentlich zum Bad im Gasthaus bringen. Doch da waren auch Kastor und Terim. Der bullige Blutige zeigte Terim, gerade wo sie seine Hose gefunden hatten und erklärte ihm, wie tapfer er gewesen war. Da hatte er Recht. Aerys wusste, dass es Terim sehr schwer gefallen sein musste, sich von dem Kleidungsstück zu trennen. Das wollte er würdigen. Aerys wusste, dass es Terim helfen würde, sich von der Entführung zu erholen. Nun war es Lilian, der auf einmal sehr tapfer war und sich alles von Lyris zeigen lassen wollte. Er hatte wohl mitbekommen, dass Aerys zu Kastor und Terim wollte. Lucero bekam es ebenfalls mit und war augenblicklich an Lilians Seite, um ihm als Begleiter zu dienen. Aerys nahm es so hin. Bevor sie nicht zurück in der Villa waren, konnten sie nichts klären und solange Aerys nicht dauernd an Lilians Seite sein konnte, um ihn zu beschützen, wollte er lieber nichts dagegen sagen, dass Lucero sich so oft an seiner Seite aufhielt. Zurück in der Villa würde er jedoch einiges klären müssen.
Es hatte Terim gut getan, dass Aerys zu ihm gegangen war und ihn dafür gelobt hatte, dass er seine Hose zurück gelassen hatte. In der Villa wollte er den Krieger noch besonders dafür belohnen. Jetzt blieb ihm nicht die Zeit dazu. Er hatte noch Marlin, auf den er gut aufpassen musste. Tuana nutzte den Halt, um ihn zu untersuchen und weiter zu heilen. Sie erklärte gerade, was sie getan hatte, als Lilian wieder zu ihnen trat. Beschützend und auch etwas besitzergreifend legte Aerys einen Arm um ihn. Der Gedanke, dass Lilian und Lucero gemeinsam unter der Dusche gewesen waren, wollte ihm gar nicht gefallen. Allerdings war Lucero noch nicht wieder zurück. Vielleicht hatten sie doch nicht gemeinsam geduscht.
Geschickt und fürsorglich brachte Tuana Lilian dazu, sich von ihr heilen zu lassen. Es trieb Lilian zwar wieder dicht an den Rand der Tränen, doch Aerys war froh, dass die Heilerin Lilian auch untersuchte. Selbst wenn er nur blaue Flecken waren. Allerdings wusste Aerys, um was für Fesseln es sich gehandelt hatte. Kein Wunder wollte Lilian da wieder weinen. Aerys hatte dafür gut Lust die Räuber alle noch einmal umzubringen. Ganz besonders, als er dann mit Lilian in der Kutsche sass, sie tröstend festhielt und sah, was für ein Unheil die Fesseln an seinen schlanken Beinen angerichtet hatten. Es waren nicht nur neue Fesselstriemen. Darunter waren auch Spuren alter Fesselungen zu sehen. Fesseln, die nicht nur dazu gedacht waren, jemanden Bewegungsunfähig zu machen. Er hatte es schon bei den kleinen Begegnungen mit Lilian mitbekommen. Es jetzt nochmals zu sehen, zu sehen, wie schlimm es wirklich war, machte ihn wieder furchtbar zornig.
Doch im Gegensatz zu da, wo die Kunstwerke entführt gewesen waren, fiel es Aerys nun leicht, seinen Zorn erstmal beiseite zu schieben und sich um seinen Schützling zu kümmern. Tröstend gab er ihm einen Kuss auf die Stirn. Lilian war so unglaublich tapfer. Ausgerechnet in dem Moment, wo Tuana die Kutsche verliess und er etwas sozusagen allein mit Marlin hätte sein können, schreckte dieser hoch, was Lilian natürlich dazu veranlasste, sich um ihn zu kümmern. Das war schon richtig so. Dennoch. Aerys hätte auch gern etwas Zeit alleine mit Lilian gehabt. Es dauerte allerdings so oder so nicht lange, bis auch Lady Torres und Lyris wieder in die Kutsche kamen. Auch Lucero trat wieder aus dem Gasthof. Endlich wieder in sein gewohntes rot gekleidet. Er schien zu zögern, wollte eine andere Kutsche ansteuern. Aerys befahl ihm mit einem Speerfaden wieder zu ihnen in die Kutsche zu kommen. Lucero gehorchte angespannt, aber auch froh.
Langsam setzte sich die Kutsche gleich darauf wieder in Bewegung, rollte zum Landepunkt ehe sie auf die Winde sprang. Lilian fühlte sich nun wesentlich wohler mit der frischen Kleidung und ohne den ganzen Fesselmalen. So bedankte er sich bei Lyris und schenkte dann ganz unverhofft Aerys eine Belohnung, indem er ihn mit grossen Augen anblickte und ihn darum bat, ihm die Haare zu kämmen.
"Aber natürlich", lächelte der Prinz warmherzig. Ohne, dass er eine Aufforderung bedurfte, reichte Lyris ihm Lilians Haarbürste. Behutsam machte Aerys sich daran, Lilians Haar zu kämmen, so dass es trocken wurde und wieder glänzen konnte.
Aerys hatte gehofft, dass es allen leichter gehen würde, sobald sie die Burg verlassen würden. Doch die Stimmung in der Kutsche war seltsam. Die Kunstwerke waren gerettet und doch irgendwie haltlos. Noch nicht ganz gerettet. Vielleicht lag es daran, dass sie noch nicht Zuhause in der Villa waren. Aerys wünschte sich, sie könnten sofort auf die Winde springen, so dass sie bald zu Hause wären. Er wollte sich mit seinen entführten Kunstwerken auseinander setzen. Sie alle in den Arm nehmen und sie nicht einzeln und verstreut auf den Pferden und in der Kutsche zu haben. Er hatte ihre Blicke bemerkt. Scheu und voller Sehnsucht. Gleichzeitig voller Unsicherheit, ob sie ihm noch genügen würden. Aerys wollte sie trösten und sie aufbauen. Wollte ihnen versichern, dass er sie noch immer liebte.
Lilian und Marlin brauchten erst einmal jedoch am meisten Zuwendung und Halt von ihm. Wobei Marlin noch sehr unter den Nachwirkungen des Netzes litt und immer wieder einschlief. So konnte Aerys sich um Lilian kümmern, der es zu brauchen schien, immer bei ihm zu sein und von ihm in den Arm genommen zu werden, bis er selbst einschlief. Und dann war da noch Lucero, der ebenfalls gefangen wirkte. Gefangen von Lilian. Aerys sah, wie Lucero sich stark gab und so tat, als könne er als Blutiger locker überstehen. Er schien auch bei den anderen mitreiten zu wollen. Doch sobald Lilian ihn mit seinen grossen Augen anblickte, war er sofort wieder bei ihr, voller Sorge und Hilfsbereitschaft, während er trotzdem versuchte, ihm nicht zu nahe zu kommen.
Bei ihrem Zwischenhalt unten im Tal wollte Aerys Lilian eigentlich zum Bad im Gasthaus bringen. Doch da waren auch Kastor und Terim. Der bullige Blutige zeigte Terim, gerade wo sie seine Hose gefunden hatten und erklärte ihm, wie tapfer er gewesen war. Da hatte er Recht. Aerys wusste, dass es Terim sehr schwer gefallen sein musste, sich von dem Kleidungsstück zu trennen. Das wollte er würdigen. Aerys wusste, dass es Terim helfen würde, sich von der Entführung zu erholen. Nun war es Lilian, der auf einmal sehr tapfer war und sich alles von Lyris zeigen lassen wollte. Er hatte wohl mitbekommen, dass Aerys zu Kastor und Terim wollte. Lucero bekam es ebenfalls mit und war augenblicklich an Lilians Seite, um ihm als Begleiter zu dienen. Aerys nahm es so hin. Bevor sie nicht zurück in der Villa waren, konnten sie nichts klären und solange Aerys nicht dauernd an Lilians Seite sein konnte, um ihn zu beschützen, wollte er lieber nichts dagegen sagen, dass Lucero sich so oft an seiner Seite aufhielt. Zurück in der Villa würde er jedoch einiges klären müssen.
Es hatte Terim gut getan, dass Aerys zu ihm gegangen war und ihn dafür gelobt hatte, dass er seine Hose zurück gelassen hatte. In der Villa wollte er den Krieger noch besonders dafür belohnen. Jetzt blieb ihm nicht die Zeit dazu. Er hatte noch Marlin, auf den er gut aufpassen musste. Tuana nutzte den Halt, um ihn zu untersuchen und weiter zu heilen. Sie erklärte gerade, was sie getan hatte, als Lilian wieder zu ihnen trat. Beschützend und auch etwas besitzergreifend legte Aerys einen Arm um ihn. Der Gedanke, dass Lilian und Lucero gemeinsam unter der Dusche gewesen waren, wollte ihm gar nicht gefallen. Allerdings war Lucero noch nicht wieder zurück. Vielleicht hatten sie doch nicht gemeinsam geduscht.
Geschickt und fürsorglich brachte Tuana Lilian dazu, sich von ihr heilen zu lassen. Es trieb Lilian zwar wieder dicht an den Rand der Tränen, doch Aerys war froh, dass die Heilerin Lilian auch untersuchte. Selbst wenn er nur blaue Flecken waren. Allerdings wusste Aerys, um was für Fesseln es sich gehandelt hatte. Kein Wunder wollte Lilian da wieder weinen. Aerys hatte dafür gut Lust die Räuber alle noch einmal umzubringen. Ganz besonders, als er dann mit Lilian in der Kutsche sass, sie tröstend festhielt und sah, was für ein Unheil die Fesseln an seinen schlanken Beinen angerichtet hatten. Es waren nicht nur neue Fesselstriemen. Darunter waren auch Spuren alter Fesselungen zu sehen. Fesseln, die nicht nur dazu gedacht waren, jemanden Bewegungsunfähig zu machen. Er hatte es schon bei den kleinen Begegnungen mit Lilian mitbekommen. Es jetzt nochmals zu sehen, zu sehen, wie schlimm es wirklich war, machte ihn wieder furchtbar zornig.
Doch im Gegensatz zu da, wo die Kunstwerke entführt gewesen waren, fiel es Aerys nun leicht, seinen Zorn erstmal beiseite zu schieben und sich um seinen Schützling zu kümmern. Tröstend gab er ihm einen Kuss auf die Stirn. Lilian war so unglaublich tapfer. Ausgerechnet in dem Moment, wo Tuana die Kutsche verliess und er etwas sozusagen allein mit Marlin hätte sein können, schreckte dieser hoch, was Lilian natürlich dazu veranlasste, sich um ihn zu kümmern. Das war schon richtig so. Dennoch. Aerys hätte auch gern etwas Zeit alleine mit Lilian gehabt. Es dauerte allerdings so oder so nicht lange, bis auch Lady Torres und Lyris wieder in die Kutsche kamen. Auch Lucero trat wieder aus dem Gasthof. Endlich wieder in sein gewohntes rot gekleidet. Er schien zu zögern, wollte eine andere Kutsche ansteuern. Aerys befahl ihm mit einem Speerfaden wieder zu ihnen in die Kutsche zu kommen. Lucero gehorchte angespannt, aber auch froh.
Langsam setzte sich die Kutsche gleich darauf wieder in Bewegung, rollte zum Landepunkt ehe sie auf die Winde sprang. Lilian fühlte sich nun wesentlich wohler mit der frischen Kleidung und ohne den ganzen Fesselmalen. So bedankte er sich bei Lyris und schenkte dann ganz unverhofft Aerys eine Belohnung, indem er ihn mit grossen Augen anblickte und ihn darum bat, ihm die Haare zu kämmen.
"Aber natürlich", lächelte der Prinz warmherzig. Ohne, dass er eine Aufforderung bedurfte, reichte Lyris ihm Lilians Haarbürste. Behutsam machte Aerys sich daran, Lilians Haar zu kämmen, so dass es trocken wurde und wieder glänzen konnte.
Re: Gerettet
Aerys lächelte ihn an und wollte ihm gerne die Haare kämmen. Lilian machte es sich auf der Kutschbank bequem und positionierte sich so, dass der Adelige ihm die Haare trocknen und kämmen konnte. Mittlerweile hatte es etwas vertrautes, wenn Aerys das tat. Anfangs hatte Lilian das irgendwie seltsam und unangenehm gefunden, dass ein viel älterer Mann das bei ihm unbedingt hatte machen wollen, doch inzwischen hatte Lilian ihn besser kennengelernt, ihn mögen gelernt und es war zu einem friedlichen, innigen Ritual geworden. Lilian sah dabei zu Marlin und versuchte den anderen Jugendlichen aufzumuntern, nachdem sie auf den Juwelenwinden gesprungen waren. Aber je näher sie scheinbar in Richtung Villa reisten desto angespannter schienen Marlin und Lucero zu werden. Lilian wusste nicht wieso. Vielleicht hatte Lucero recht und Aerys würde wütend werden, aber trotzdem waren sie doch gerettet und die schrecklichen Räuber würden ihnen nie wieder etwas antun. Sie sollten erleichtert sein und sich freuen. Aber so recht schien das noch nicht zu funktionieren und wenn Lilian ehrlich war, so fühlte er sich auch noch sehr mitgenommen von den letzten Tagen. Trostsuchend kuschelte er sich an Aerys, nachdem dieser fertig war ihm das Haar zu frisieren und noch locker eine breite, rote Schleife hineingebunden hatte, die es etwas zusammenhielt.
Etwas später aß Lilian ein paar der Leckereien aus dem Korb, die Lyris so hübsch anrichtete und verteilte, doch auch ein paar Stunden später war die Stimmung in der Kutsche eher gedrückt. Dabei sollte es doch so nicht sein. Wieso wollten Marlin und Lucero nicht reden? Wieso wichen sie den Blicken aus? Vielleicht weil sie noch nicht mit Aerys über das geredet hatten, was in der Burg passiert war. Allen schien etwas auf der Seele zu lasten. Lilian hätte auch gerne mit Aerys gesprochen, doch jetzt in der Kutsche war es schwierig. So fragte er lieber darüber wie sie die Burg gefunden hatten und was alles so in der Villa passiert war.
Aerys erzählte wie er Lady Torres in Mineva angeheuert hatte und auch die Schwarze Witwe steuerte bei, was sie unternommen hatten. Es hatte sogar einen Kontakt und eine Lösegeldforderung gegeben. Aufgeregt fragte Lilian, ob Aerys ihre Briefe bekommen hatte und konnte zumindest erzählen, dass Voxia sie dazu gezwungen hatte und wie Lucero ihm beim Verfassen des Briefes geholfen hatte. Dadurch wurde Lilian doch etwas aufgewühlt und er schmiegte sich in eine Umarmung des Adeligen. Aber es war schön zu hören, dass Aerys nie aufgegeben hatte sie zu suchen. Nur als es dann um die Art der Kontakte und Lilians Hinweise ging, wurde er verlegen. Er wollte das lieber nicht genauer vor Lady Torres und Lyris erzählen, obwohl sie anscheinend sowieso einiges mitbekommen hatten.
Lilian fragte auch wie lange sie gefangen gewesen waren, denn er hatte irgendwann das Zeitgefühl verloren und war fast überrascht, dass es "nur" etwas mehr als eine Woche gewesen war. Es hatte sich so viel länger angefühlt.
"Aber.. das bedeutet bis Winsol dauert es gar nicht mehr lang und ich habe noch gar keine Geschenke", fiel ihm besorgt ein. Lady Torres lachte leicht.
"Ich glaube, dass ihr alle zurück seid, ist das größte Winsolgeschenk", erwiderte sie. Lilian wurde etwas verlegen, lächelte Aerys dann aber an und drückte dessen Hand. Es war ein wunderschönes Winsolgeschenk wieder in der Villa sein zu können.
"Werdet ihr auch zu Winsol bleiben?", fragte er Lady Torres. Die Schwarze Witwe lächelte leicht geschmeichelt.
"Ich habe meine eigene Familie, die gerne mit mir feiern würde", erklärte sie, "Aber Prinz Verden hat mich bereits eingeladen wann immer ich noch einmal vorbeikommen möchte." Sie lächelte den Adeligen an.
Lilian erkundigte sich was mit Voxia und Gordon passieren würde, mit den anderen Räubern, die sich ergeben hatten und mit den anderen Gefangenen. Aerys schien es selbst noch nicht genau zu wissen, da er etwas länger schwieg. Hauptmann Tharn und einige Wächter würden noch in der Burg verbleiben, um alles zu sichten. Die Räuber würden ihre gerechte Strafe erhalten. Lilian nickte. Das war gut.
"Gordon.. er hat uns geholfen. Er war nicht so schlimm wie die anderen. Er hat uns auch einmal gerettet... Ich glaube, er hat auch nicht das gemacht.. was.. was die anderen Räuber gemacht haben", brachte Lilian leise vor. Aerys sagte trotzdem nicht mehr darüber. Lilian bräuchte sich nicht mehr mit Gedanken an die Räuber belasten. Es wäre noch zu früh, um feszulegen was mit den Bewohnern der Burg passiere. Die Heilerin, Pelea, wäre jedoch mit ihnen gekommen. Vielleicht würde Tuana sie ausbilden.
"Das wäre toll", sagte Lilian. "Ich habe sie nicht oft gesehen. Sie hat in der Küche gearbeitet, wo Marlin auch war." Er erwähnte es auch, weil es vielleicht den anderen Jugendlichen dazu ermuntern würde auch etwas darüber zu sagen, doch er hatte immer noch einen sehr reuigen Blick und schien weiterhin zu glauben, dass er an allem schuld war. Es brach Lilian das Herz.
Irgendwann war auch die längste Kutschfahrt vorbei und zum späten Mittag hin kamen sie wieder von den Winden und die Kutschen und Reiter hielten vor einem großen Gasthof. Scheinbar inmitten einer Winterlandschaft. Auch hier war es kalt und Frost lag auf dem Boden. Lilian wärmte sich die kalten Finger. Aerys erklärte ihm, dass sie extra etwas genommen hätten, was abseits der größten Knotenpunkte lag. Es wäre zwar einsam, aber nicht so verlassen wie der Stützpunkt am Fuße des Berges. Zur Sicherheit müsste er auf seine Signatur achten.
"Ich weiß nicht ob ich das kann", sagte Lilian. Er hatte seine Übungen mit Yukarin erst angefangen und Lilian hatte es noch nicht geschafft es selbstständig wechseln zu können.
"Vielleicht kann ich helfen", schlug Lady Torres vor, "Ich kann ein leichtes Netz weben, das eine bestimmte Signatur vorgaukelt. Dann ist es nicht schlimm, sollte sie wechseln. Ich muss nur wissen, ob es die Signatur einer Hexe oder eines Kriegers sein soll."
Lilian sah an sich herab. Er sah aus wie ein Mädchen.. Wenn in dem Gasthof auch Fremde waren, dann wäre es doch irgendwie peinlich als Krieger hineinzugehen.. die Räuber hatten sich oft darüber lustig gemacht und Nedan hatte es gegen ihn verwandt und in seine hässlichen Spiele eingebunden..
Lilian biss sich auf die Lippen.
"Ich will nicht, dass sie sich über mich lustig machen..."
Etwas später aß Lilian ein paar der Leckereien aus dem Korb, die Lyris so hübsch anrichtete und verteilte, doch auch ein paar Stunden später war die Stimmung in der Kutsche eher gedrückt. Dabei sollte es doch so nicht sein. Wieso wollten Marlin und Lucero nicht reden? Wieso wichen sie den Blicken aus? Vielleicht weil sie noch nicht mit Aerys über das geredet hatten, was in der Burg passiert war. Allen schien etwas auf der Seele zu lasten. Lilian hätte auch gerne mit Aerys gesprochen, doch jetzt in der Kutsche war es schwierig. So fragte er lieber darüber wie sie die Burg gefunden hatten und was alles so in der Villa passiert war.
Aerys erzählte wie er Lady Torres in Mineva angeheuert hatte und auch die Schwarze Witwe steuerte bei, was sie unternommen hatten. Es hatte sogar einen Kontakt und eine Lösegeldforderung gegeben. Aufgeregt fragte Lilian, ob Aerys ihre Briefe bekommen hatte und konnte zumindest erzählen, dass Voxia sie dazu gezwungen hatte und wie Lucero ihm beim Verfassen des Briefes geholfen hatte. Dadurch wurde Lilian doch etwas aufgewühlt und er schmiegte sich in eine Umarmung des Adeligen. Aber es war schön zu hören, dass Aerys nie aufgegeben hatte sie zu suchen. Nur als es dann um die Art der Kontakte und Lilians Hinweise ging, wurde er verlegen. Er wollte das lieber nicht genauer vor Lady Torres und Lyris erzählen, obwohl sie anscheinend sowieso einiges mitbekommen hatten.
Lilian fragte auch wie lange sie gefangen gewesen waren, denn er hatte irgendwann das Zeitgefühl verloren und war fast überrascht, dass es "nur" etwas mehr als eine Woche gewesen war. Es hatte sich so viel länger angefühlt.
"Aber.. das bedeutet bis Winsol dauert es gar nicht mehr lang und ich habe noch gar keine Geschenke", fiel ihm besorgt ein. Lady Torres lachte leicht.
"Ich glaube, dass ihr alle zurück seid, ist das größte Winsolgeschenk", erwiderte sie. Lilian wurde etwas verlegen, lächelte Aerys dann aber an und drückte dessen Hand. Es war ein wunderschönes Winsolgeschenk wieder in der Villa sein zu können.
"Werdet ihr auch zu Winsol bleiben?", fragte er Lady Torres. Die Schwarze Witwe lächelte leicht geschmeichelt.
"Ich habe meine eigene Familie, die gerne mit mir feiern würde", erklärte sie, "Aber Prinz Verden hat mich bereits eingeladen wann immer ich noch einmal vorbeikommen möchte." Sie lächelte den Adeligen an.
Lilian erkundigte sich was mit Voxia und Gordon passieren würde, mit den anderen Räubern, die sich ergeben hatten und mit den anderen Gefangenen. Aerys schien es selbst noch nicht genau zu wissen, da er etwas länger schwieg. Hauptmann Tharn und einige Wächter würden noch in der Burg verbleiben, um alles zu sichten. Die Räuber würden ihre gerechte Strafe erhalten. Lilian nickte. Das war gut.
"Gordon.. er hat uns geholfen. Er war nicht so schlimm wie die anderen. Er hat uns auch einmal gerettet... Ich glaube, er hat auch nicht das gemacht.. was.. was die anderen Räuber gemacht haben", brachte Lilian leise vor. Aerys sagte trotzdem nicht mehr darüber. Lilian bräuchte sich nicht mehr mit Gedanken an die Räuber belasten. Es wäre noch zu früh, um feszulegen was mit den Bewohnern der Burg passiere. Die Heilerin, Pelea, wäre jedoch mit ihnen gekommen. Vielleicht würde Tuana sie ausbilden.
"Das wäre toll", sagte Lilian. "Ich habe sie nicht oft gesehen. Sie hat in der Küche gearbeitet, wo Marlin auch war." Er erwähnte es auch, weil es vielleicht den anderen Jugendlichen dazu ermuntern würde auch etwas darüber zu sagen, doch er hatte immer noch einen sehr reuigen Blick und schien weiterhin zu glauben, dass er an allem schuld war. Es brach Lilian das Herz.
Irgendwann war auch die längste Kutschfahrt vorbei und zum späten Mittag hin kamen sie wieder von den Winden und die Kutschen und Reiter hielten vor einem großen Gasthof. Scheinbar inmitten einer Winterlandschaft. Auch hier war es kalt und Frost lag auf dem Boden. Lilian wärmte sich die kalten Finger. Aerys erklärte ihm, dass sie extra etwas genommen hätten, was abseits der größten Knotenpunkte lag. Es wäre zwar einsam, aber nicht so verlassen wie der Stützpunkt am Fuße des Berges. Zur Sicherheit müsste er auf seine Signatur achten.
"Ich weiß nicht ob ich das kann", sagte Lilian. Er hatte seine Übungen mit Yukarin erst angefangen und Lilian hatte es noch nicht geschafft es selbstständig wechseln zu können.
"Vielleicht kann ich helfen", schlug Lady Torres vor, "Ich kann ein leichtes Netz weben, das eine bestimmte Signatur vorgaukelt. Dann ist es nicht schlimm, sollte sie wechseln. Ich muss nur wissen, ob es die Signatur einer Hexe oder eines Kriegers sein soll."
Lilian sah an sich herab. Er sah aus wie ein Mädchen.. Wenn in dem Gasthof auch Fremde waren, dann wäre es doch irgendwie peinlich als Krieger hineinzugehen.. die Räuber hatten sich oft darüber lustig gemacht und Nedan hatte es gegen ihn verwandt und in seine hässlichen Spiele eingebunden..
Lilian biss sich auf die Lippen.
"Ich will nicht, dass sie sich über mich lustig machen..."
Re: Gerettet
Die Kutschfahrt war eine Art der Folter für sich. Einerseits war es wunderschön so dicht mit seinen Kunstwerken zusammen zu sitzen, andererseits wollte er jedem einzelnen von ihnen helfen und konnte erstmal doch nichts tun. Es war, als wären sie dazu zu viele Leute in der Kutsche. Wichtige Einzelgespräche waren nicht möglich. Gleichzeitig erschien es auch so, als wären sie zu wenige in der Kutsche. Zu wenige, um Lucero und Marlin ebenfalls zu verwöhnen. So beruhigend es auch war, Lilians Haar zu kämmen und zu frisieren, so war es zuwenig, als dass alle in der Kutsche getröstet werden konnten.
Lyris hübsch angerichtete Leckereien munterte die Kunstwerke für eine Weile etwas auf. Etwas vertrautes im Magen zu haben, tat gut. Allerdings konnte man beim Essen nicht sprechen und seinen Gedanken nachhängen. Gedanken, die vielleicht gemacht werden mussten, aber gerade eher für trübe Stimmung sorgten.
Auch Lilian schien zu merken, dass Lucero und Marlin etwas auf der Seele lastete und versuchte sie mit einem Gespräch zu trösten, indem er Aerys fragte, wie sie die Burg gefunden hätten. Dazu gab es vieles zu erzählen. Aerys gab sich Mühe es ausführlich zu tun, damit die Zeit in der Kutsche schneller verging. Als er dann jedoch am Rande erwähnen musste, dass die vielen Informationen von Lilian am Meisten geholfen hatten, sie zu finden, wurde Lilian wieder aufgewühlt und schmiegte sich schutzsuchend an Aerys. Tröstend nahm er ihn in den Arm und drückte ihn streichelnd an sich. Gleichzeitig wurde auch Lucero unruhiger, abweisender und starrte aus dem Kutschfenster ins Nichts. Aerys wusste in etwa, wie die zwei es geschafft hatten, ihn zu erreichen. Und er wusste, dass Lucero wusste, dass dieser Weg für ihn eigentlich verboten war und in der Villa normalerweise die schlimmsten Strafen nach sich gezogen hätte. Doch es hatte keinen anderen Weg gegeben, um Aerys zu erreichen. Lucero hatte es tun müssen. Aerys nahm an, dass daraus Luceros trotzig-ängstliche Haltung entsprang.
Tapfer wie Lilian war, fing er sich bald wieder und wollte weiter plaudern. So erfuhr er zu seinem Entsetzen, dass bald Winsol sein würde und er noch gar keine Geschenke hätte. Auch Aerys musste lachen.
"Definitiv", stimmte auch Aerys zu, dass es das grösste Winsolgeschenk wäre, dass seine Kunstwerke nun wieder bei ihm waren. Innig drückte er Lilian einen Kuss auf den Scheitel, streichelte Marlin über die Schulter und lächelte Lucero lieb zu, da er ihn anderweitig nicht berühren konnte. Tatsächlich wurde der Prinz kurz erfreut verlegen, ehe er sich wieder betont lässig gab.
"Unbedingt, Lady Torres", wiederholte er sein Angebot, dass die Schwarze Witwe sie einmal zu glücklicheren Zeiten besuchen kommen sollte. "Ihr habt so viel für uns alle getan. Wir würden uns gern bei euch dafür bedanken und euch so verwöhnen, wie es euch zusteht. Wir waren dieses Mal viel zu angespannt, um euch gute Gastgeber zu sein." Wobei seine Kunstwerke sich hingebungsvoll um Lady Torres gekümmert hatten. Dennoch war es nicht das Selbe, wie wenn sie derweil nicht die Sorge um ihre Familie im Hinterkopf hatten.
Was mit den gefangenen Entführer passieren würde, wollte Aerys Lilian jedoch nicht erzählen. Einerseits weil er es nicht so genau wusste, andererseits weil er sich so furchtbar schrecklich und blutig an ihnen rächen wollte, dass es Lilian bestimmt erschreckt hätte. Aerys hatte Lilian schon so noch genügend zu beichten. Wobei er das eigentlich nicht musste. Nur ahnte er, dass das eine oder andere ohnehin rauskommen würde, was er in seiner Verzweiflung getan hatte. Besser er erzählte es Lilian von sich aus. Zumindest einen Teil davon. Erst einmal erzählte er jedoch lieber von der gefangenen Heilerin Pelea. Es war etwas positives. Sie war nun frei und vielleicht würde sie von Tuana nun ausgebildet werden. Es war etwas, worüber Lilian sich freuen konnte und sogar Marlin lächelte scheu aber erfreut.
Gegen Mittag erreichten sie einen weiteren Landepunkt mit einem grossen Gasthof. Hier hatten seine Kunstwerke mehr Platz und Zeit, als bei dem kleinen Wirtshaus, wo Lilian geduscht hatte. Dennoch waren sie etwas abseits und nicht nahe einer Stadt, weswegen sie dennoch ihre Ruhe haben würden. Einige weitere Gäste konnte Aerys jedoch nicht ausschliessen, weswegen er Lilian riet, zu versuchen, seine Signatur zu kontrollieren oder wenigstens zu unterdrücken.
"Sie sollen es nur wagen", knurrte Aerys finster, als Lilian fürchtete, dass man sich über sie lustig machen würde. Auch Lucero blickte finster zu dem Gasthaus und Marlin trat beschützerisch leicht vor Lilian. Aerys zeigte der Anblick eindeutig, dass die Kunstwerke sich noch nicht sicher und zuhause fühlten.
"Lady Torres, wenn ihr Lilian für den Aufenthalt hier ein Netz weben könntet, dass er die Signatur einer Hexe trägt, wäre das sehr freundlich", riss er sich sofort zusammen. Er wollte seine Kunstwerke nicht noch weiter aufwühlen.
"Seht nur, wie schön verschneit alles aussieht", lenkte er die Kunstwerke von seinem Ausbruch von vorhin ab. "Schnee in Hayll. Das gibt es so selten. Wir sollten das geniessen." Er war kurz versucht, einen Spaziergang vorzuschlagen. Doch das war ihm dann doch zu riskant. Er hoffte allerdings, dass es Zuhause auch geschneit hatte. Selbst wenn es wie hier nicht viel war und alles eher wie mit Puderzucker denn mit echtem Schnee bestreut aussah. Die weissen Flecken hatten etwas beruhigendes, beschützende.
Lyris hübsch angerichtete Leckereien munterte die Kunstwerke für eine Weile etwas auf. Etwas vertrautes im Magen zu haben, tat gut. Allerdings konnte man beim Essen nicht sprechen und seinen Gedanken nachhängen. Gedanken, die vielleicht gemacht werden mussten, aber gerade eher für trübe Stimmung sorgten.
Auch Lilian schien zu merken, dass Lucero und Marlin etwas auf der Seele lastete und versuchte sie mit einem Gespräch zu trösten, indem er Aerys fragte, wie sie die Burg gefunden hätten. Dazu gab es vieles zu erzählen. Aerys gab sich Mühe es ausführlich zu tun, damit die Zeit in der Kutsche schneller verging. Als er dann jedoch am Rande erwähnen musste, dass die vielen Informationen von Lilian am Meisten geholfen hatten, sie zu finden, wurde Lilian wieder aufgewühlt und schmiegte sich schutzsuchend an Aerys. Tröstend nahm er ihn in den Arm und drückte ihn streichelnd an sich. Gleichzeitig wurde auch Lucero unruhiger, abweisender und starrte aus dem Kutschfenster ins Nichts. Aerys wusste in etwa, wie die zwei es geschafft hatten, ihn zu erreichen. Und er wusste, dass Lucero wusste, dass dieser Weg für ihn eigentlich verboten war und in der Villa normalerweise die schlimmsten Strafen nach sich gezogen hätte. Doch es hatte keinen anderen Weg gegeben, um Aerys zu erreichen. Lucero hatte es tun müssen. Aerys nahm an, dass daraus Luceros trotzig-ängstliche Haltung entsprang.
Tapfer wie Lilian war, fing er sich bald wieder und wollte weiter plaudern. So erfuhr er zu seinem Entsetzen, dass bald Winsol sein würde und er noch gar keine Geschenke hätte. Auch Aerys musste lachen.
"Definitiv", stimmte auch Aerys zu, dass es das grösste Winsolgeschenk wäre, dass seine Kunstwerke nun wieder bei ihm waren. Innig drückte er Lilian einen Kuss auf den Scheitel, streichelte Marlin über die Schulter und lächelte Lucero lieb zu, da er ihn anderweitig nicht berühren konnte. Tatsächlich wurde der Prinz kurz erfreut verlegen, ehe er sich wieder betont lässig gab.
"Unbedingt, Lady Torres", wiederholte er sein Angebot, dass die Schwarze Witwe sie einmal zu glücklicheren Zeiten besuchen kommen sollte. "Ihr habt so viel für uns alle getan. Wir würden uns gern bei euch dafür bedanken und euch so verwöhnen, wie es euch zusteht. Wir waren dieses Mal viel zu angespannt, um euch gute Gastgeber zu sein." Wobei seine Kunstwerke sich hingebungsvoll um Lady Torres gekümmert hatten. Dennoch war es nicht das Selbe, wie wenn sie derweil nicht die Sorge um ihre Familie im Hinterkopf hatten.
Was mit den gefangenen Entführer passieren würde, wollte Aerys Lilian jedoch nicht erzählen. Einerseits weil er es nicht so genau wusste, andererseits weil er sich so furchtbar schrecklich und blutig an ihnen rächen wollte, dass es Lilian bestimmt erschreckt hätte. Aerys hatte Lilian schon so noch genügend zu beichten. Wobei er das eigentlich nicht musste. Nur ahnte er, dass das eine oder andere ohnehin rauskommen würde, was er in seiner Verzweiflung getan hatte. Besser er erzählte es Lilian von sich aus. Zumindest einen Teil davon. Erst einmal erzählte er jedoch lieber von der gefangenen Heilerin Pelea. Es war etwas positives. Sie war nun frei und vielleicht würde sie von Tuana nun ausgebildet werden. Es war etwas, worüber Lilian sich freuen konnte und sogar Marlin lächelte scheu aber erfreut.
Gegen Mittag erreichten sie einen weiteren Landepunkt mit einem grossen Gasthof. Hier hatten seine Kunstwerke mehr Platz und Zeit, als bei dem kleinen Wirtshaus, wo Lilian geduscht hatte. Dennoch waren sie etwas abseits und nicht nahe einer Stadt, weswegen sie dennoch ihre Ruhe haben würden. Einige weitere Gäste konnte Aerys jedoch nicht ausschliessen, weswegen er Lilian riet, zu versuchen, seine Signatur zu kontrollieren oder wenigstens zu unterdrücken.
"Sie sollen es nur wagen", knurrte Aerys finster, als Lilian fürchtete, dass man sich über sie lustig machen würde. Auch Lucero blickte finster zu dem Gasthaus und Marlin trat beschützerisch leicht vor Lilian. Aerys zeigte der Anblick eindeutig, dass die Kunstwerke sich noch nicht sicher und zuhause fühlten.
"Lady Torres, wenn ihr Lilian für den Aufenthalt hier ein Netz weben könntet, dass er die Signatur einer Hexe trägt, wäre das sehr freundlich", riss er sich sofort zusammen. Er wollte seine Kunstwerke nicht noch weiter aufwühlen.
"Seht nur, wie schön verschneit alles aussieht", lenkte er die Kunstwerke von seinem Ausbruch von vorhin ab. "Schnee in Hayll. Das gibt es so selten. Wir sollten das geniessen." Er war kurz versucht, einen Spaziergang vorzuschlagen. Doch das war ihm dann doch zu riskant. Er hoffte allerdings, dass es Zuhause auch geschneit hatte. Selbst wenn es wie hier nicht viel war und alles eher wie mit Puderzucker denn mit echtem Schnee bestreut aussah. Die weissen Flecken hatten etwas beruhigendes, beschützende.
Re: Gerettet
Als Lilian sich sorgte, dass man sich lustig über ihn machen könnte, knurrte Aerys überraschend finster und auch Lucero sah ähnlich düster zu dem Gasthaus. Marlin stellte sich sogar halb vor ihn wie um ihn vor jeglichen abwertenden Blicken zu schützen. Lilian wurde ganz warm ums Herz vor Rührung, dass ihn so viele beschützen wollten und für ihn einstanden. Das war nicht immer so gewesen. Zu Beginn waren ihm der Adelige und die Blutigen nur bedrohlich vorgekommen. Es hatte sich alles geändert. Und er ebenfalls.
Der Jüngling konnte es immer noch nicht ganz fassen. Er war nicht mehr derselbe wie vor der Villa. Lilian wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Aerys wandte sich an die Schwarze Witwe und bat sie ein Netz mit Signatur einer Hexe zu weben. Das machte wohl am meisten Sinn, wo Lilian zurecht gemacht war wie ein Mädchen. Trotzdem war er nervös, als Lady Torres zu ihm trat und die Signatur um ihn legte. Eine falsche Signatur. Und doch manchmal die richtige. Es war immer noch verwirrend. Lilian machte sich trotzdem Sorgen, ob man im Gasthaus erkennen würde, dass er sich nur verkleidete. Ob jeder nur einen Blick auf ihn werfen musste, um ihn auszulachen, dass er versuchte ein Mädchen zu sein.
Lilian versuchte die überfordernden Gedanken beiseite zu schieben, als Aerys sie auf den Schnee aufmerksam machte und wie selten es in Hayll wäre. Sie sollten es genießen. Lilian versuchte zu lächeln und auch Lucero und Marlin blickten sich um, doch sie schienen die verschneite Umgebung nicht wirklich in sich aufnehmen zu können. Lilian wusste was sie fühlten. Er konnte es auch noch nicht recht wahrhaben, dass sie hier standen. Es fühlte sich nicht echt an. Nach all den traumatischen Erfahrungen in der Burg, nach der vielen Angst und Wut und Scham und Schmerz und Herzweh, war die plötzliche Ruhe so seltsam unwirklich. Als hätte man sie alle aus einem Albtraum aufgeweckt und sie hätten noch nicht realisiert, dass sie sicher aufgewacht waren.
Aber es war kein Albtraum...
"Ich hoffe, es schneit auch zu Winsol", sagte Lilian. Aerys hielt ihm seinen Arm hin und der Jugendliche hakte sich unter. Dieses Mal froh über die Nähe. Gemeinsam gingen sie auf das Gasthaus zu. Es wirkte groß und doch etwas verschlafen so abseits von allem. Anderseits wusste Lilian auch nicht wo in Hayll sie waren, ob es weit von der Villa entfernt war oder welche Stadt in der Nähe war. Es hätte genausogut mitten im Nirgendwo sein können.
"Aerys.. ich hab immer noch Angst, dass mich alle auslachen..", wisperte Lilian. "Dass ich vielleicht doch nicht als Mädchen durchgehe und man erkennt, dass etwas nicht mit mir stimmt."
Aerys drückte ihn leicht. "Mit dir ist alles in Ordnung, Lilian", erwiderte er. "Wenn jemand lacht, dann ist das ein Vollidiot, den wir einfach nicht beachten werden."
Lilian sah ihn mit großen Augen an und musste kurz glucksen, weil ein Adeliger tatsächlich das Wort 'Vollidiot' gesagt hatte. Aerys zwinkterte ihm zu und schlug als Alternative hinzu, dass sie ihm ansonsten auch Kastor auf den Hals hetzen könnten. Lilian kicherte kurz und warf einen Blick hinüber zu dem großen muskulösen Krieger, der gerade etwas mit weitausholenden Gesten einem der Wächter erzählte.
Rasch schmiegte sich Lilian wieder an Aerys und folgte ihm nach drinnen. Es war immer noch seltsam, dass Kastor so ein Beschützer war... aber ein viel schöneres Gefühl als vor ihm Angst haben zu müssen.
Im Gasthaus war es richtig warm und Lilian staunte, als er in der Mitte des Raumes einen großen vierseitigen Kamin sah, umringt von gepolsterten Bänken. Mehrere Frauen saßen davor und unterhielten sich angeregt. An der anderen Seite des Gastraumes war eine lange Holztheke und dahinter waren drei riesige Fässer aufgebockt. Ein Mann mit Halbglatze goss gerade einer Frau in Pelzmantel ein Glas ein. Mehrere verstreute Tische befanden sich im Gastraum, doch nur wenige waren besetzt und Lilian sah mehr Frauen als Männer, was ihn wundern ließ, wo die ganze Burg der Räuber hauptsächlich von Männern bewohnt gewesen war. Überhaupt hatte der Junge schon eine Weile nicht mehr so viele Frauen auf einmal gesehen. Eine sah aus wie eine fahrende Musikerin und zupfte an einer Laute, drei andere wirkten wie Händlerinnen und die zwei Frauen in der Ecke trugen Jägerskluft, doch die meisten schienen Bäuerinnen zu sein. Auch die anwesenden Männer schienen hauptsächlich alte Handwerker und Bauern zu sein.
Lilian senkte den Blick nervös, als die Gäste neugierig zum Eingang sahen. Geraune entstand, als Aerys eintrat und ihm seine Wächter folgten. Hinter ihnen Lucero und Marlin und dann der Rest. Sie mussten bestimmt eine seltsame Truppe abgeben. Dann auch noch ein dunkelhäutiger, eyrischer Kriegerprinz und eine Schwarze Witwe. Denn Lilian merkte zu seiner Erleichterung, dass die meisten Blicke zu den beiden oder Aerys gingen. Als dann mehr und mehr der Kunstwerke eintraten, schienen die Gäste aber gar nicht mehr aus dem Staunen herauszukommen.
Lilian huschte neben Aerys her, der zielstrebig auf die Bar zuhielt und dann den Wirt dahinter ansprach. Er wollte freie Zimmer für ein paar Stunden und mehrere Tische.
Der Wirt neigte den Kopf für den Prinzen. "Es sind nur noch drei Zimmer frei für die Nacht. Reichen diese? Ansonsten hätte ich noch Platz in der Scheune für.. eure Soldaten?" Er schien sich nicht sicher zu sein mit wem er es zu tun hatte. "Ihr könnt die Gaststube haben. Der Tisch dort sollte genug Platz für eure Gesellschaft bieten, Prinz." Der Mann deutete zu einigen breiten Stufen, die zu einem großen angrenzenden Raum führten. Der Durchgang war groß und offen genug, dass Lilian dort einen weiteren Kamin und einen großen Tisch erspähte.
"Normalerweise wird er nur für Feste genutzt, aber weiß die Dunkelheit hatten wir davon in letzter Zeit wenige genug", sagte der Wirt und machte einen betrübten Gesichtsausdruck. Lilian wusste für einen Moment nicht was er meinte, als ihm der Krieg wieder einfiel. Der Jüngling erstarrte. Er hatte.. er hatte den schrecklichen Krieg vergessen. Deswegen waren hier so wenige Männer. Weil viele sicher kämpften.
Wie hatte er nur den Krieg vergessen können? Der Grund wieso er hier war. Wieso das alles passiert war. Er war so beschäftigt mit dem Leid in der Räuberburg gewesen, dass er vergessen hatte, dass sich die Welt draußen trotzdem weitergedreht hatte.
"Gibt es Neuigkeiten vom Krieg?", platzte Lilian eine Frage heraus. Der Wirt blickte ihn verwundert an.
"Schon lange nicht mehr. Ich dachte, ihr wüsstet vielleicht mehr, Lady. Wir sind hier zu abgeschieden, um die letzten Neuigkeiten mitzubekommen", antwortete er. Lilian nickte und errötete leicht. Er hatte ihn 'Lady' genannt und dabei nichtmal mit der Wimper gezuckt. Hielt er ihn wirklich für ein Mädchen?
"Ihr seid ganz blass von der Kälte, Lady. Ich schicke gleich jemanden, der den Kamin in der Stube anzündet. Dort könnt ihr euch aufwärmen", bot der Wirt freundlich an. Lilian nickte scheu. Er hoffte, der Mann würde auch später noch glauben, dass Lilians hellere Haut von der Kälte herkam und nicht weil er ein Dhemlaner war.
Der Jüngling konnte es immer noch nicht ganz fassen. Er war nicht mehr derselbe wie vor der Villa. Lilian wusste nicht, ob das gut oder schlecht war. Aerys wandte sich an die Schwarze Witwe und bat sie ein Netz mit Signatur einer Hexe zu weben. Das machte wohl am meisten Sinn, wo Lilian zurecht gemacht war wie ein Mädchen. Trotzdem war er nervös, als Lady Torres zu ihm trat und die Signatur um ihn legte. Eine falsche Signatur. Und doch manchmal die richtige. Es war immer noch verwirrend. Lilian machte sich trotzdem Sorgen, ob man im Gasthaus erkennen würde, dass er sich nur verkleidete. Ob jeder nur einen Blick auf ihn werfen musste, um ihn auszulachen, dass er versuchte ein Mädchen zu sein.
Lilian versuchte die überfordernden Gedanken beiseite zu schieben, als Aerys sie auf den Schnee aufmerksam machte und wie selten es in Hayll wäre. Sie sollten es genießen. Lilian versuchte zu lächeln und auch Lucero und Marlin blickten sich um, doch sie schienen die verschneite Umgebung nicht wirklich in sich aufnehmen zu können. Lilian wusste was sie fühlten. Er konnte es auch noch nicht recht wahrhaben, dass sie hier standen. Es fühlte sich nicht echt an. Nach all den traumatischen Erfahrungen in der Burg, nach der vielen Angst und Wut und Scham und Schmerz und Herzweh, war die plötzliche Ruhe so seltsam unwirklich. Als hätte man sie alle aus einem Albtraum aufgeweckt und sie hätten noch nicht realisiert, dass sie sicher aufgewacht waren.
Aber es war kein Albtraum...
"Ich hoffe, es schneit auch zu Winsol", sagte Lilian. Aerys hielt ihm seinen Arm hin und der Jugendliche hakte sich unter. Dieses Mal froh über die Nähe. Gemeinsam gingen sie auf das Gasthaus zu. Es wirkte groß und doch etwas verschlafen so abseits von allem. Anderseits wusste Lilian auch nicht wo in Hayll sie waren, ob es weit von der Villa entfernt war oder welche Stadt in der Nähe war. Es hätte genausogut mitten im Nirgendwo sein können.
"Aerys.. ich hab immer noch Angst, dass mich alle auslachen..", wisperte Lilian. "Dass ich vielleicht doch nicht als Mädchen durchgehe und man erkennt, dass etwas nicht mit mir stimmt."
Aerys drückte ihn leicht. "Mit dir ist alles in Ordnung, Lilian", erwiderte er. "Wenn jemand lacht, dann ist das ein Vollidiot, den wir einfach nicht beachten werden."
Lilian sah ihn mit großen Augen an und musste kurz glucksen, weil ein Adeliger tatsächlich das Wort 'Vollidiot' gesagt hatte. Aerys zwinkterte ihm zu und schlug als Alternative hinzu, dass sie ihm ansonsten auch Kastor auf den Hals hetzen könnten. Lilian kicherte kurz und warf einen Blick hinüber zu dem großen muskulösen Krieger, der gerade etwas mit weitausholenden Gesten einem der Wächter erzählte.
Rasch schmiegte sich Lilian wieder an Aerys und folgte ihm nach drinnen. Es war immer noch seltsam, dass Kastor so ein Beschützer war... aber ein viel schöneres Gefühl als vor ihm Angst haben zu müssen.
Im Gasthaus war es richtig warm und Lilian staunte, als er in der Mitte des Raumes einen großen vierseitigen Kamin sah, umringt von gepolsterten Bänken. Mehrere Frauen saßen davor und unterhielten sich angeregt. An der anderen Seite des Gastraumes war eine lange Holztheke und dahinter waren drei riesige Fässer aufgebockt. Ein Mann mit Halbglatze goss gerade einer Frau in Pelzmantel ein Glas ein. Mehrere verstreute Tische befanden sich im Gastraum, doch nur wenige waren besetzt und Lilian sah mehr Frauen als Männer, was ihn wundern ließ, wo die ganze Burg der Räuber hauptsächlich von Männern bewohnt gewesen war. Überhaupt hatte der Junge schon eine Weile nicht mehr so viele Frauen auf einmal gesehen. Eine sah aus wie eine fahrende Musikerin und zupfte an einer Laute, drei andere wirkten wie Händlerinnen und die zwei Frauen in der Ecke trugen Jägerskluft, doch die meisten schienen Bäuerinnen zu sein. Auch die anwesenden Männer schienen hauptsächlich alte Handwerker und Bauern zu sein.
Lilian senkte den Blick nervös, als die Gäste neugierig zum Eingang sahen. Geraune entstand, als Aerys eintrat und ihm seine Wächter folgten. Hinter ihnen Lucero und Marlin und dann der Rest. Sie mussten bestimmt eine seltsame Truppe abgeben. Dann auch noch ein dunkelhäutiger, eyrischer Kriegerprinz und eine Schwarze Witwe. Denn Lilian merkte zu seiner Erleichterung, dass die meisten Blicke zu den beiden oder Aerys gingen. Als dann mehr und mehr der Kunstwerke eintraten, schienen die Gäste aber gar nicht mehr aus dem Staunen herauszukommen.
Lilian huschte neben Aerys her, der zielstrebig auf die Bar zuhielt und dann den Wirt dahinter ansprach. Er wollte freie Zimmer für ein paar Stunden und mehrere Tische.
Der Wirt neigte den Kopf für den Prinzen. "Es sind nur noch drei Zimmer frei für die Nacht. Reichen diese? Ansonsten hätte ich noch Platz in der Scheune für.. eure Soldaten?" Er schien sich nicht sicher zu sein mit wem er es zu tun hatte. "Ihr könnt die Gaststube haben. Der Tisch dort sollte genug Platz für eure Gesellschaft bieten, Prinz." Der Mann deutete zu einigen breiten Stufen, die zu einem großen angrenzenden Raum führten. Der Durchgang war groß und offen genug, dass Lilian dort einen weiteren Kamin und einen großen Tisch erspähte.
"Normalerweise wird er nur für Feste genutzt, aber weiß die Dunkelheit hatten wir davon in letzter Zeit wenige genug", sagte der Wirt und machte einen betrübten Gesichtsausdruck. Lilian wusste für einen Moment nicht was er meinte, als ihm der Krieg wieder einfiel. Der Jüngling erstarrte. Er hatte.. er hatte den schrecklichen Krieg vergessen. Deswegen waren hier so wenige Männer. Weil viele sicher kämpften.
Wie hatte er nur den Krieg vergessen können? Der Grund wieso er hier war. Wieso das alles passiert war. Er war so beschäftigt mit dem Leid in der Räuberburg gewesen, dass er vergessen hatte, dass sich die Welt draußen trotzdem weitergedreht hatte.
"Gibt es Neuigkeiten vom Krieg?", platzte Lilian eine Frage heraus. Der Wirt blickte ihn verwundert an.
"Schon lange nicht mehr. Ich dachte, ihr wüsstet vielleicht mehr, Lady. Wir sind hier zu abgeschieden, um die letzten Neuigkeiten mitzubekommen", antwortete er. Lilian nickte und errötete leicht. Er hatte ihn 'Lady' genannt und dabei nichtmal mit der Wimper gezuckt. Hielt er ihn wirklich für ein Mädchen?
"Ihr seid ganz blass von der Kälte, Lady. Ich schicke gleich jemanden, der den Kamin in der Stube anzündet. Dort könnt ihr euch aufwärmen", bot der Wirt freundlich an. Lilian nickte scheu. Er hoffte, der Mann würde auch später noch glauben, dass Lilians hellere Haut von der Kälte herkam und nicht weil er ein Dhemlaner war.
Re: Gerettet
"Mit dir ist alles in Ordnung, Lilian." Tröstend drückte er den jungen Krieger an sich, der trotz des Schutzes, den er genoss und nun auch trotz des Netzes, das seine feminine Signatur ausstrahlte, noch immer fürchtete, dass ihn alle auslagen würden. Dass er vielleicht doch nicht als Mädchen durchgehen würde und man erkannte, dass etwas nicht stimmte. Aerys fand, dass mit Lilian nichts nicht stimmte und stellte dies auch gleich klar. Er verschwieg jedoch, dass Lilian sehr weiblich aussah und er sich keine Sorgen machen musste. Sein Aussehen schien der junge Krieger noch immer nicht richtig realisiert zu haben.
"Wenn jemand lacht, dann ist das ein Vollidiot, den wir einfach nicht beachten werden", machte er Lilian herzlich Mut, worauf ausgerechnet Lilian derjenige war, der leise kicherte. Ihn würde Aerys jedoch sehr wohl weiter beachten. Entsprechend verschmitzt zwinkerte er Lilian zu.
"Oder wir hetzen ihm einfach Kastor auf den Hals", schlug er grinsend vor. Dann würde die Person definitiv nichts mehr zum Lachen haben. Das sah Lilian wohl auch so. Denn er konnte kichern und sich dann wohlig an ihn schmiegen, damit sie endlich gemeinsam das Gasthaus betreten konnten.
In dem Gasthaus war es hell und warm. Der Gastraum war überraschend gross für diese abgelegene Gegend. Vielleicht wurde es als Ausflugsort für Leute genutzt, die gerne Zeit in der Natur verbrachten. Aerys selbst brauchte so etwas nicht, da er selbst schon an einem wunderschönen Ort lebte. Dies hier schien jedenfall ein beliebter Ort zu sein, denn es waren trotz des winterlichen Wetters einige Leute anwesend. Vorwiegend einfachere Leute, aber auch Jägerinnen und Reisende. Nun, sie würden Ihnen jetzt zur Not Platz machen müssen. Aerys brachte mehr Geld mit, als alle hier Anwesenden zusammen und seine Schützlinge sicher zu versorgen, hatte oberste Prioriät. Zielstrebig ging er auf den Wirt hinter dem Thresen zu. Zwei seiner Wachen dicht bei ihm. Seine Kunstwerke folgten ihm langsamer und noch waren nicht alle ihrer Gruppe zu sehen. Dennoch gab es bereits ein Geraune unter den Gästen. Aerys ignorierte es.
"Lord", nickte er dem Mann hüflich zu. "Wir brauchen freie Zimmer für ein paar Stunden und mehrere Tische für ein kräftiges Mittagsmal." Leider hatte der Wirt nur drei Zimmer frei für die Nacht. Ansonsten hätte er nur noch in der Scheune Platz für seine Soldaten. Das war nicht so ganz das, was was Aerys hatte hören wöllen. Doch wenigstens gab es einen grossen, angrenzenden Raum mit einem Kamin, wo sie essen konnten.
"Wir brauchen keine Zimmer für die Nacht", stellte er klar. "Nur für den Nachmittag. Wir sind nur auf der Durchreise und brauchen etwas Stärkung und Ruhe. In der Scheune ist es zu kalt. Wir haben verletzte und müde Leute dabei. Treibt mir so viele Schlafplätze wie möglich für die paar Stunden auf. Yukarin wird euch dabei behilflich sein dafür zu sorgen, dass jeder meiner Leute, der einen Schlafplatz braucht, auch einen bekommt." Geräuschlos und anmutig trat Yukarin zu ihnen und neigte vor dem Wirt seinen Kopf. Respektvoll und dennoch auf eine Weise, die klar machte, dass man sich mit ihm besser nicht anlegen sollte.
"Selbstvverständlich bezahle ich die Preise einer ganzen Nacht", beruhigte Aerys den Wirt freundlich. "Ausserdem brauche ich ein üppiges, nahrhaftes Mahl für meine Leute. Diesbezüglich wird euch Darion unterstützen." Der Angesprochene Krieger stellte sich leicht versetzt hinter Yukarin neben den Blutigen und verneigte sich höflich vor dem Wirt, der erst einmal nicht zu wissen schien, wie er am unbeschadetsten den fordernden Gast überstehen sollte.
Lilian lenkte ihn davon ab, indem er mit der Frage heraus platzte, ob es Neuigkeiten vom Krieg gäbe. Aerys zuckte innerlich etwas zusammen. Diese Frage war etwas unglücklich. Nicht weil Aerys ihm den Kriegsverlauf verheimlichen wollte. Vielmehr offenbarte es, dass er schon lange nicht mehr informiert worden war. Das musste nicht unbedingt bekannt werden. Keinesfalls wollte Aerys, dass das Gerücht um ging, dass man Aerys Verden leicht bestehlen konnte. Er hätte keine ruhige Minute mehr. Glücklicherweise schien der Wirt sich keine Gedanken zu machen und empfahl Lilian stattdessen, sich vor dem Kamin aufzuwärmen.
"Besten Dank, guter Mann", sagte Aerys dem Vorschlag zu. "Lasst auch gleich frischen Tee aufbrühen, damit wir etwas warmes in den Magen bekommen, bis das Essen soweit ist." Ein Blick zu Darion reichte, damit der Krieger wusste, was zu tun war. Aerys wandte sich dem leicht abgesonderten Raum zu, wo sie essen konnten. Er fand das eine ausgezeichnete Idee, Lilian sich an dem Kamin aufwärmen lassen. All seine Entführten Kunstwerke. Allerdings liess er seinen Wachen diesmal den Vorrang, damit sie nachschauen konnten, ob alles sicher war. Auch Lyris huschte vor, um die Stühle vor den Kamin zu drappieren.
"Wenn jemand lacht, dann ist das ein Vollidiot, den wir einfach nicht beachten werden", machte er Lilian herzlich Mut, worauf ausgerechnet Lilian derjenige war, der leise kicherte. Ihn würde Aerys jedoch sehr wohl weiter beachten. Entsprechend verschmitzt zwinkerte er Lilian zu.
"Oder wir hetzen ihm einfach Kastor auf den Hals", schlug er grinsend vor. Dann würde die Person definitiv nichts mehr zum Lachen haben. Das sah Lilian wohl auch so. Denn er konnte kichern und sich dann wohlig an ihn schmiegen, damit sie endlich gemeinsam das Gasthaus betreten konnten.
In dem Gasthaus war es hell und warm. Der Gastraum war überraschend gross für diese abgelegene Gegend. Vielleicht wurde es als Ausflugsort für Leute genutzt, die gerne Zeit in der Natur verbrachten. Aerys selbst brauchte so etwas nicht, da er selbst schon an einem wunderschönen Ort lebte. Dies hier schien jedenfall ein beliebter Ort zu sein, denn es waren trotz des winterlichen Wetters einige Leute anwesend. Vorwiegend einfachere Leute, aber auch Jägerinnen und Reisende. Nun, sie würden Ihnen jetzt zur Not Platz machen müssen. Aerys brachte mehr Geld mit, als alle hier Anwesenden zusammen und seine Schützlinge sicher zu versorgen, hatte oberste Prioriät. Zielstrebig ging er auf den Wirt hinter dem Thresen zu. Zwei seiner Wachen dicht bei ihm. Seine Kunstwerke folgten ihm langsamer und noch waren nicht alle ihrer Gruppe zu sehen. Dennoch gab es bereits ein Geraune unter den Gästen. Aerys ignorierte es.
"Lord", nickte er dem Mann hüflich zu. "Wir brauchen freie Zimmer für ein paar Stunden und mehrere Tische für ein kräftiges Mittagsmal." Leider hatte der Wirt nur drei Zimmer frei für die Nacht. Ansonsten hätte er nur noch in der Scheune Platz für seine Soldaten. Das war nicht so ganz das, was was Aerys hatte hören wöllen. Doch wenigstens gab es einen grossen, angrenzenden Raum mit einem Kamin, wo sie essen konnten.
"Wir brauchen keine Zimmer für die Nacht", stellte er klar. "Nur für den Nachmittag. Wir sind nur auf der Durchreise und brauchen etwas Stärkung und Ruhe. In der Scheune ist es zu kalt. Wir haben verletzte und müde Leute dabei. Treibt mir so viele Schlafplätze wie möglich für die paar Stunden auf. Yukarin wird euch dabei behilflich sein dafür zu sorgen, dass jeder meiner Leute, der einen Schlafplatz braucht, auch einen bekommt." Geräuschlos und anmutig trat Yukarin zu ihnen und neigte vor dem Wirt seinen Kopf. Respektvoll und dennoch auf eine Weise, die klar machte, dass man sich mit ihm besser nicht anlegen sollte.
"Selbstvverständlich bezahle ich die Preise einer ganzen Nacht", beruhigte Aerys den Wirt freundlich. "Ausserdem brauche ich ein üppiges, nahrhaftes Mahl für meine Leute. Diesbezüglich wird euch Darion unterstützen." Der Angesprochene Krieger stellte sich leicht versetzt hinter Yukarin neben den Blutigen und verneigte sich höflich vor dem Wirt, der erst einmal nicht zu wissen schien, wie er am unbeschadetsten den fordernden Gast überstehen sollte.
Lilian lenkte ihn davon ab, indem er mit der Frage heraus platzte, ob es Neuigkeiten vom Krieg gäbe. Aerys zuckte innerlich etwas zusammen. Diese Frage war etwas unglücklich. Nicht weil Aerys ihm den Kriegsverlauf verheimlichen wollte. Vielmehr offenbarte es, dass er schon lange nicht mehr informiert worden war. Das musste nicht unbedingt bekannt werden. Keinesfalls wollte Aerys, dass das Gerücht um ging, dass man Aerys Verden leicht bestehlen konnte. Er hätte keine ruhige Minute mehr. Glücklicherweise schien der Wirt sich keine Gedanken zu machen und empfahl Lilian stattdessen, sich vor dem Kamin aufzuwärmen.
"Besten Dank, guter Mann", sagte Aerys dem Vorschlag zu. "Lasst auch gleich frischen Tee aufbrühen, damit wir etwas warmes in den Magen bekommen, bis das Essen soweit ist." Ein Blick zu Darion reichte, damit der Krieger wusste, was zu tun war. Aerys wandte sich dem leicht abgesonderten Raum zu, wo sie essen konnten. Er fand das eine ausgezeichnete Idee, Lilian sich an dem Kamin aufwärmen lassen. All seine Entführten Kunstwerke. Allerdings liess er seinen Wachen diesmal den Vorrang, damit sie nachschauen konnten, ob alles sicher war. Auch Lyris huschte vor, um die Stühle vor den Kamin zu drappieren.
Re: Gerettet
Aerys redete noch mit dem Wirt und lehnte die Scheune als Schlafplatz ab. Das wäre zu kalt für ihre Verletzten. Der Wirt blickte den Adeligen fragend an, doch er sagte nichts dazu und fragte nicht woher sie so verletzt und erschöpft kamen. Sie sahen sicherlich wie eine seltsame Gruppe aus. Aerys versicherte, dass er die Zimmer für die ganze Nacht bezahlen würde, doch sie bräuchten sie nur für ein paar Stunden.
„Natürlich, mein Prinz, ich werde sehen was ich tun kann“, beteuerte der Wirts hilfsbereit, schaute dann aber erstmal verdutzt, als Aerys ihn mit Yukarin bekannt machte. Vielleicht hatte der Mann noch nie so jemanden wie Yukarin gesehen mit seinem langen, weißen Haar und seinem ruhigen, besonnenen Auftreten. Danach stellte Aerys auch noch Darion vor, der dem Wirt erklären sollte, was und wieviele Mahlzeiten sie benötigten. Der Wirt nickte überfordert.
„Äh.. zur Hand gehen? Ja, Prinz.. wir werden schon alle satt bekommen.“
Wenigstens schickte er gleich jemanden, um den Kamin in der Stube zu entzünden. Lyris folgte dem jüngeren Diener gleich nach und Darion sollte sich darum kümmern für sie alle Tee zu organisieren. Lilian staunte noch wie schnell Aerys dies alles geregelt hatte. So schnell, dass Lilian erst allmählich bewusst wurde, dass sie nun weit weg von der Räuberburg waren. In Sicherheit? War es jetzt alles vorbei? Es war so schwer zu fassen. Und er realisierte auch, dass er zum ersten Mal mit Aerys an einem öffentlichen Ort war. Wo man sie beide sehen würde und was mochten die anderen Gäste denken, dass Lilian an der Seite des viel älteren Mannes war? Nervös blickte der Jüngling zu Boden und war froh, dass sie dann für sich in dem großen Gastraum waren. Es sah wirklich so aus, als würden hier Gesellschaften große Feiern abhalten können. An einem Ende des Raumes war ein weiterer Kamin, wo Lyris gerade mehrere der gepolsterten Stühle zusammenschob. Einer der Wächter sah aus einem Fenster, während Lysander hinüber zu Lilian blickte. Dem Jüngling kam so vor, als würde ihn der Wächter keinen Moment mehr aus den Augen lassen wollen. Das war etwas unbehaglich, doch vermutlich machte sich Lysander nur Sorgen um ihn und dass ihn wieder jemand rauben könnte.
Würde es wieder passieren? Lilian erschauderte ob dem Gedanken und ging rasch weiter zu dem Kamin. Es gab auch zwei Sessel und Lilian setzte sich gleich in einen der beiden ehe ihm aufging, dass dies vielleicht unhöflich war. Vielleicht sollte er irgendwie helfen. Er sprang wieder auf und machte einen Schritt auf den Kamin zu. Aber der Gehilfe des Wirtes schichte bereits Holz auf. Nur sah Lilian in seinen Erinnerungen dort Lucero und wie er unter Nedans Anweisungen erst das Feuer entzünden und sich dann an Lilian hatte vergreifen müssen. Nur mühsam erstickte das Mädchen ein Wimmern in der Kehle. Ihr Blick huschte unwillkürlich zu Lucero, der mit Marlin hinter ihnen die Stube betreten hatte. Als der Prinz ihren gequälten Blick sah, sah er weg zum Fenster. Lilian schluckte und presste sich betreten an Aerys‘ Seite, kuschelte sich verstört und schutzsuchend in dessen Armbeuge. Sie mussten mit Aerys darüber reden, doch Lilian wusste nicht wie und sie schämte sich so. Nedan hatte sie zu so schrecklichen Sachen gezwungen. Lilian hatte das eine Mal beim Kamin zuerst nicht gewollt, doch dann hatte Lucero so Sachen mit ihr gemacht, dass sie es doch genossen hatte. Irgendwie. Und dann hatte sie Aerys besuchen können und es war schön gewesen, aber auch beängstigend und schrecklich zugleich, weil Nedan sich dabei gestreichelt hatte und immer so hässliche Sachen gesagt hatte. Es gab keine einzige klare Emotion darüber.
Wieso war das alles passiert? Lilian hatte niemals für möglich gehalten, dass es solche Männer wie Nedan gab.
Da bemerkte Lucero, dass der Garten sehr schön aussähe und ob sie nicht einen Blick hinaus werfen wollten. Der Prinz war hinüber zu einem Erker am Ende des Raumes gegangen, wo ebenfalls 2 Sesseln und eine Bank standen.
Lilian haderte noch mit sich, ob sie in Luceros Nähe gehen sollte, da schob Aerys sie vom Kamin fort. Lilians angespannte, verkrampfte Haltung entspannte sich gleich etwas. Trotzdem folgte sie Aerys nur mit langsamen Schritten. Es war so seltsam mit Lucero und vielleicht wusste der Prinz jetzt an was Lilian gerade gedacht hatte. Ausgerechnet daran..
Lucero bemerkte, dass es draußen hübsch verschneit wäre und ob Lilian es nicht sehen wollte. Lilian nickte. Dankbar über die Ablenkung. Das Mädchen kletterte auf die Bank von wo sie aus durch die angefrosteten Fensterscheiben sah. Es lag nicht viel Schnee, aber genug, dass alles mit einer feinen Puderdecke bedeckt war.
„Ich weiß gar nicht wo wir sind“, bemerkte Lilian, „Aber es sieht hübsch aus..“ Unbewusst drückte sie eine flauschige cremefarbene Decke an sich, die auf der Bank gelegen war.
„Natürlich, mein Prinz, ich werde sehen was ich tun kann“, beteuerte der Wirts hilfsbereit, schaute dann aber erstmal verdutzt, als Aerys ihn mit Yukarin bekannt machte. Vielleicht hatte der Mann noch nie so jemanden wie Yukarin gesehen mit seinem langen, weißen Haar und seinem ruhigen, besonnenen Auftreten. Danach stellte Aerys auch noch Darion vor, der dem Wirt erklären sollte, was und wieviele Mahlzeiten sie benötigten. Der Wirt nickte überfordert.
„Äh.. zur Hand gehen? Ja, Prinz.. wir werden schon alle satt bekommen.“
Wenigstens schickte er gleich jemanden, um den Kamin in der Stube zu entzünden. Lyris folgte dem jüngeren Diener gleich nach und Darion sollte sich darum kümmern für sie alle Tee zu organisieren. Lilian staunte noch wie schnell Aerys dies alles geregelt hatte. So schnell, dass Lilian erst allmählich bewusst wurde, dass sie nun weit weg von der Räuberburg waren. In Sicherheit? War es jetzt alles vorbei? Es war so schwer zu fassen. Und er realisierte auch, dass er zum ersten Mal mit Aerys an einem öffentlichen Ort war. Wo man sie beide sehen würde und was mochten die anderen Gäste denken, dass Lilian an der Seite des viel älteren Mannes war? Nervös blickte der Jüngling zu Boden und war froh, dass sie dann für sich in dem großen Gastraum waren. Es sah wirklich so aus, als würden hier Gesellschaften große Feiern abhalten können. An einem Ende des Raumes war ein weiterer Kamin, wo Lyris gerade mehrere der gepolsterten Stühle zusammenschob. Einer der Wächter sah aus einem Fenster, während Lysander hinüber zu Lilian blickte. Dem Jüngling kam so vor, als würde ihn der Wächter keinen Moment mehr aus den Augen lassen wollen. Das war etwas unbehaglich, doch vermutlich machte sich Lysander nur Sorgen um ihn und dass ihn wieder jemand rauben könnte.
Würde es wieder passieren? Lilian erschauderte ob dem Gedanken und ging rasch weiter zu dem Kamin. Es gab auch zwei Sessel und Lilian setzte sich gleich in einen der beiden ehe ihm aufging, dass dies vielleicht unhöflich war. Vielleicht sollte er irgendwie helfen. Er sprang wieder auf und machte einen Schritt auf den Kamin zu. Aber der Gehilfe des Wirtes schichte bereits Holz auf. Nur sah Lilian in seinen Erinnerungen dort Lucero und wie er unter Nedans Anweisungen erst das Feuer entzünden und sich dann an Lilian hatte vergreifen müssen. Nur mühsam erstickte das Mädchen ein Wimmern in der Kehle. Ihr Blick huschte unwillkürlich zu Lucero, der mit Marlin hinter ihnen die Stube betreten hatte. Als der Prinz ihren gequälten Blick sah, sah er weg zum Fenster. Lilian schluckte und presste sich betreten an Aerys‘ Seite, kuschelte sich verstört und schutzsuchend in dessen Armbeuge. Sie mussten mit Aerys darüber reden, doch Lilian wusste nicht wie und sie schämte sich so. Nedan hatte sie zu so schrecklichen Sachen gezwungen. Lilian hatte das eine Mal beim Kamin zuerst nicht gewollt, doch dann hatte Lucero so Sachen mit ihr gemacht, dass sie es doch genossen hatte. Irgendwie. Und dann hatte sie Aerys besuchen können und es war schön gewesen, aber auch beängstigend und schrecklich zugleich, weil Nedan sich dabei gestreichelt hatte und immer so hässliche Sachen gesagt hatte. Es gab keine einzige klare Emotion darüber.
Wieso war das alles passiert? Lilian hatte niemals für möglich gehalten, dass es solche Männer wie Nedan gab.
Da bemerkte Lucero, dass der Garten sehr schön aussähe und ob sie nicht einen Blick hinaus werfen wollten. Der Prinz war hinüber zu einem Erker am Ende des Raumes gegangen, wo ebenfalls 2 Sesseln und eine Bank standen.
Lilian haderte noch mit sich, ob sie in Luceros Nähe gehen sollte, da schob Aerys sie vom Kamin fort. Lilians angespannte, verkrampfte Haltung entspannte sich gleich etwas. Trotzdem folgte sie Aerys nur mit langsamen Schritten. Es war so seltsam mit Lucero und vielleicht wusste der Prinz jetzt an was Lilian gerade gedacht hatte. Ausgerechnet daran..
Lucero bemerkte, dass es draußen hübsch verschneit wäre und ob Lilian es nicht sehen wollte. Lilian nickte. Dankbar über die Ablenkung. Das Mädchen kletterte auf die Bank von wo sie aus durch die angefrosteten Fensterscheiben sah. Es lag nicht viel Schnee, aber genug, dass alles mit einer feinen Puderdecke bedeckt war.
„Ich weiß gar nicht wo wir sind“, bemerkte Lilian, „Aber es sieht hübsch aus..“ Unbewusst drückte sie eine flauschige cremefarbene Decke an sich, die auf der Bank gelegen war.
Re: Gerettet
In ihrem abgesonderten Gastraum löste sich Lilian wieder von ihm und ging zielstrebig auf einen der Sessel vor dem Kamin hin, um sich darauf nieder zu lassen. Er schien sich wirklich darauf zu freuen, sie an dem Feuer zu wärmen. Besorgt fragte sich Aerys, ob Lilian wirklich so kalt hatte. Er hätte doch etwas sagen können. Aerys wollte sich bald zu ihm setzen. Erst wollte er jedoch sichergehen, dass all seine befreiten Kunstwerke mit vor den Kamin kamen und keiner von ihnen sich davon stahl, um in der Küche zu helfen oder ähnliches tat. Sie sollten sich ausruhen. Darion und Lyris würden reichen, um den Wirt zu unterstützen und Javier kümmerte sich weiterhin zuvorkommend um Lady Torres.
Aerys hatte nur für einen kurzen Moment weggeschaut. Als er wieder zu Lilian sah, war dieser bereits wieder aus dem Sesselgesprungen und kam mit einem erschaudern rasch zu ihm und kuschelte sich schutzsuchend an ihn. Erfreut lächelnd, dass Lilian bei ihm sein wollte, nahm er ihn sanft in den Arm und drückte ihn behutsam an sich. Dabei spürte er das sachte zittern, des schlanken Körpers. Etwas schien Lilian aufgewühlt zu haben. Zärtlich streichelte Aerys ihm übers Haar. Er würde ihn beschützen. An seiner Seite musste er keine Angst haben.
Lucero hatte derweil den Kamin und das aufflammende Feuer darin komplett ignoriert und war stattdessen zu dem Erker am anderen Ende des Raumes gegangen und blickte hinaus in den Garten. Er fand den Anblick sehr schön und lud Aerys und Lilian dazu ein, sich das ebenfalls anzusehen. Sehr zu Aerys Verblüffung. Lucero war nicht der Typ, der sich hübsche Landschaften ansah. Kurz zuvor hatte Aerys selbst Lilian und seine Kunstwerke versucht mit der schönen Winterlandschaft abzulenken. Anhand deren leeren Blicke hatte er jedoch erkannt, dass sie sie nicht wirklich hatten sehen können. Er verstand das. Zu gross war der Schrecken. Noch immer waren sie nicht zuhause. Entsprechend verwundert war er nun, dass ausgerechnet Lucero zu einem Blick in den Garten einlud.
Aerys kam der Verdacht, dass es mit dem Kamin zusammenhing. Damit, dass Lilian sich nun aufgewühlt an ihn presste und gar nicht mehr so erfreut darüber war, sich in den Sessel vor dem Kamin zu setzen. Ihm war schon aufgefallen, dass Lucero Lilian noch immer stark beschützte und seine Sinne auf sie ausgerichtet hatte. Auch nachdem sie die Burg verlassen hatten. Deswegen vermutete er, dass dies nun wieder so etwas war. Nachdenklich bedeutete er seinen Kunstwerken, es sich vor dem Kamin gemütlich zu machen, wenn sie wollten. Lilian hingegen führte er behutsam zu Lucero. Der Jüngling machte dabei zwar nur kleine zögerlicher Schritte, doch seine Körperhaltung sagte dem Adeligen genug. Lilian entspannte sich augenblicklich wieder etwas.
"Du hast recht Lucero, es ist wirklich ein hübscher Garten", stimmte er dem Prinzen zu und legte ihm bestätigend eine Hand auf die Schulter. Er wollte ihm zeigen, dass er damit einverstanden war, dass er noch immer auf Lilian achtete und ihn versteckt davon weglockte, was ihn beschäftigte oder ihm gar weh tat. Auch Lucero entspannte sich dabei sofort ein wenig.
"Im Sommer haben sie hier bestimmt viele Gäste, die Ausflüge machen", überlegte Aerys und half Lilian, sich in die cremfarbene Decke zu kuscheln, legte sie ihm behutsam um die Schultern, streichelte diese wärmend, wo Lilian sich nicht am Kamin aufwärmen wollte.
"Wir sind nicht mehr weit von Zuhause entfernt", erklärte er Lilian tröstend. "Nach dem Essen vielleicht noch ein oder zwei Stunden auf den Winden und dann noch etwa eine, auf den Strassen, bis wir in der Villa sind. Sie werden alle so froh sein, euch wieder zu sehen."
Aerys hatte nur für einen kurzen Moment weggeschaut. Als er wieder zu Lilian sah, war dieser bereits wieder aus dem Sesselgesprungen und kam mit einem erschaudern rasch zu ihm und kuschelte sich schutzsuchend an ihn. Erfreut lächelnd, dass Lilian bei ihm sein wollte, nahm er ihn sanft in den Arm und drückte ihn behutsam an sich. Dabei spürte er das sachte zittern, des schlanken Körpers. Etwas schien Lilian aufgewühlt zu haben. Zärtlich streichelte Aerys ihm übers Haar. Er würde ihn beschützen. An seiner Seite musste er keine Angst haben.
Lucero hatte derweil den Kamin und das aufflammende Feuer darin komplett ignoriert und war stattdessen zu dem Erker am anderen Ende des Raumes gegangen und blickte hinaus in den Garten. Er fand den Anblick sehr schön und lud Aerys und Lilian dazu ein, sich das ebenfalls anzusehen. Sehr zu Aerys Verblüffung. Lucero war nicht der Typ, der sich hübsche Landschaften ansah. Kurz zuvor hatte Aerys selbst Lilian und seine Kunstwerke versucht mit der schönen Winterlandschaft abzulenken. Anhand deren leeren Blicke hatte er jedoch erkannt, dass sie sie nicht wirklich hatten sehen können. Er verstand das. Zu gross war der Schrecken. Noch immer waren sie nicht zuhause. Entsprechend verwundert war er nun, dass ausgerechnet Lucero zu einem Blick in den Garten einlud.
Aerys kam der Verdacht, dass es mit dem Kamin zusammenhing. Damit, dass Lilian sich nun aufgewühlt an ihn presste und gar nicht mehr so erfreut darüber war, sich in den Sessel vor dem Kamin zu setzen. Ihm war schon aufgefallen, dass Lucero Lilian noch immer stark beschützte und seine Sinne auf sie ausgerichtet hatte. Auch nachdem sie die Burg verlassen hatten. Deswegen vermutete er, dass dies nun wieder so etwas war. Nachdenklich bedeutete er seinen Kunstwerken, es sich vor dem Kamin gemütlich zu machen, wenn sie wollten. Lilian hingegen führte er behutsam zu Lucero. Der Jüngling machte dabei zwar nur kleine zögerlicher Schritte, doch seine Körperhaltung sagte dem Adeligen genug. Lilian entspannte sich augenblicklich wieder etwas.
"Du hast recht Lucero, es ist wirklich ein hübscher Garten", stimmte er dem Prinzen zu und legte ihm bestätigend eine Hand auf die Schulter. Er wollte ihm zeigen, dass er damit einverstanden war, dass er noch immer auf Lilian achtete und ihn versteckt davon weglockte, was ihn beschäftigte oder ihm gar weh tat. Auch Lucero entspannte sich dabei sofort ein wenig.
"Im Sommer haben sie hier bestimmt viele Gäste, die Ausflüge machen", überlegte Aerys und half Lilian, sich in die cremfarbene Decke zu kuscheln, legte sie ihm behutsam um die Schultern, streichelte diese wärmend, wo Lilian sich nicht am Kamin aufwärmen wollte.
"Wir sind nicht mehr weit von Zuhause entfernt", erklärte er Lilian tröstend. "Nach dem Essen vielleicht noch ein oder zwei Stunden auf den Winden und dann noch etwa eine, auf den Strassen, bis wir in der Villa sind. Sie werden alle so froh sein, euch wieder zu sehen."

