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Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 18:05
von Lilian
Javier fand, dass es lieb von Lilian wäre ihn kennenlernen zu wollen, doch da wäre die Gegenwart wichtiger. Das wäre alles was zählte. Lilian war mit dem nicht ganz einer Meinung, doch er sagte lieber nichts. Besonders als Javier augenzwinkernd hinzufügte, es wäre ein Anfang, wenn Lilian nicht immer schreiend vor ihm wegrennen würde.
"Tu ich nicht", wehrte sich der Junge, "Nur... wenn du so komisch zu mir bist.." Javier ließ sich leider nicht sofort mit Worten aufhalten. Er versuchte es trotzdem immer wieder. Lilian hatte schon das Gefühl, dass Aerys ihn mittlerweile mehr respektierte, doch so richtig begründen konnte er es nicht. Als Javier ihn auf einen Kennlernbesuch einlud, nickte der Jüngling nur ganz zaghaft und starrte dann lieber auf den Schreibtischpult. Er wusste nicht, ob er den Kerkermeister besuchen wollte. Besonders nicht alleine im gruseligen Keller. So ganz traute er dem Blutigen nicht. Er schien.. Interesse an ihm zu haben. Wollte in sein Zimmer, wollte ihn anfassen, mit ihm duschen und an ihm knabbern. Das machte man nicht, wenn man nur normal befreundet sein wollte. So viel war auch dem unerfahrenen Jungen klar.
Da war er froh, dass sie wieder auf den eigentlichen Unterricht kamen und die Organe des menschlichen Körpers durchgingen. Lilian zählte stockend auf, was er schon wusste ehe er sich traute nach einem Anatomiebuch zu fragen.
Mehr noch, Javier hatte sogar gleich eines parat, das er ihm gab. Es wäre für den Anfang gut geeignet und die Bilder wären sehr detailliert. "Bilder?", fragte Lilian verunsichert. Bilder vom menschlichen Körper? Vor Javier traute er sich gar nicht so recht dort hineinzugucken. Der Blutige empfahl es zum Lernen zu benutzen. Das wäre auch sein erstes Einstiegsbuch gewesen.
"Danke. Ich werde es mir ansehen", versprach Lilian. Der Blutige begann ihm die Funktionien einiger Organe genauer zu erläutern und dazu musste der Junge dann doch das Buch bei bestimmten Seiten aufschlagen. Es hatte anschauliche Skizzen, manchmal sogar detaillierte, gemalte Bilder. Das war ein bißchen gruselig. Wie hatte der Künstler dies gemalt? Lilian wollte es sich nicht so genau vorstellen.

Nach dem Unterricht konnte er zurück in sein Zimmer, wo er noch Hausaufgaben für Yukarin zu erledigen hatte. Die wollte Lilian bestimmt nicht vernachlässigen. Zum Glück hatte er heute keinen späten Unterricht. Aerys hatte mit Yukarin verhandelt, dass er nicht immer Nachmittags Unterricht hatte. Da hatte er nach den Hausaufgaben Zeit etwas in dem Anatomiebuch zu blättern. Er machte es nur versteckt und dann, als Aerys nicht hier war. Sonst wollte der auch noch über menschliche Körper mit ihm reden.
Obwohl es ihn nervös machte, suchte Lilian gezielt nach den Kapiteln wo es um die Fortpflanzung und den Geschlechtsverkehr ging. Natürlich.. er wusste darüber schon bescheid, sagte er sich, aber nicht was genau mit ihm war. Wieso er in der Jungfernnacht so schlimm geblutet hatte und etwas bei ihm eingerissen war, wieso er so eine helle Stimme hatte und manchmal eine Signatur wie eine Hexe, wieso er ein bißchen wie ein Mädchen aussah...
Lilian strich sich an der Taille entlang. Die war nicht so wie bei Marlin. Beim Handarbeitsunterricht hatte Lilian verstohlen geguckt. Marlin war nur etwas älter wie er und seine Taille war nicht so dünn...
Wenn Lilian nie ein richter Mann würde? Wenn er immer so.. feststecken würde? Er wollte kein Mädchen sein.
Frustriert blätterte er weiter, aber im Buch stand nur wie genau eine Frau und ein Mann aufgebaut waren. Wie sie äußerlich und innerlich unterschiedlich waren. Lilian strich über seinen Unterbauch, ungewiss was darin wohl lauerte. Er erkannte sich selbst nicht mehr und das Buch gab keine Antworten. Der Junge nagte an seiner weichen Unterlippe und betrachtete das Bild der nackten Frau. Es war nicht erotisch, aber man sah deutlich.. was anders war.
Für das Buch gab es kein Zwischenwesen. Dort war alles schwarz und weiß. Er war ein Mann und er mochte Frauen. So sollte es sein.
Ja, Lilian wusste, dass es Männer gab, die andere mochten. Er erlebte es in der Villa ja andauernd. Lilian fand es nicht eklig, wenn anderen das gefiel, doch er wollte selbst nicht so sein. Besonders, wo er wusste, was schreckliches mit ihm passieren konnte, wenn er Männer mochte...
Der Junge baumelte mit den Beinen, während er auf dem Sofa lag. Er hatte das gelbe Wollkleid an, mit den weißen Strümpfen. Aber das hieß nicht, dass sich in seinem ebenso weißen Höschen nicht etwas regte, während er sich eine nackte Frau vorstellte. Er musste nur... er durfte nicht an Aerys denken. Nur an andere Mädchen. Nein, nicht andere. Er war kein Mädchen.
Durcheinander ließ Lilian das Buch wieder fallen. Beim Abendessen mit Aerys blockte er dessen Versuche körperlichen Kontakt mit ihm aufzubauen eher ab, was zur Folge hatte, dass der Prinz dieses Mal nicht bei ihm übernachtete. Aber das war auch doof und das riesige Bett so leer und nun bereute Lilian, dass er nicht eingewilligt hatte. Der Jugendliche wusste einfach nicht was er wollte.

Am nächsten Tag hatte Lilian wieder Unterricht und auch bei Javier, doch er traute sich noch nicht nach einem ausführlicheren Buch zu fragen, das seine Fragen beantwortet hätten. Der Junge zählte dafür die Tage bis er bei Darion Unterricht hatte. Er freute sich soo sehr darauf. Leider hatte er Gymnastikunterricht nur zweimal in der Woche, genau wie den Strickunterricht. Dabei hätte Lilian beides viel lieber öfter gehabt. Ob er danach fragen konnte? Yukarin war immer noch dabei ihn abzufragen. Vielleicht würde sich dann nochmal was ändern.
Der Unterricht heute war immer noch aufregend und ungewohnt, doch Aerys hatte recht gehabt. Lilian war froh, etwas zu tun zu haben und sich ablenken zu können. Er befürchtete nur, dass er all seine neuen Lehrer von ihrem eigentlichen Tätigkeiten abhielt. Die hatten schließlich auch alle ihre Tagesabläufe umstellen müssen, um Lilian unterrichten zu können.
Lilian überlegte, ob er Yukarin und Javier ein Geschenk machen könnte, doch fürs erste fiel ihm nichts ein und er hatte Angst, dass sie es ohnehin falsch verstehen würden. Besonders Javier.
Direkt nach dem Unterricht blätterte Lilian wieder in dem Anatomiebuch. Der Jugendliche trug noch seine Uniform. Aerys war nicht hier, vielleicht war er im Atelier. Ja, wenn Lilian sich konzentrierte, konnte er beinahe die Farben riechen. Mittags hatte Aerys ihn wieder für eine kleine Pause entführt... nein, nicht daran denken. Besonders nicht wie Aerys versucht hatte sein Höschen zu erspüren. Lilian hatte sich dem hastig entzogen, aber dann hatte er im Unterricht oft daran denken müssen und er war sich nicht sicher, ob Javier es nicht bemerkt hatte.
Der Jüngling zog sich mit dem Buch ins Badezimmer zurück. Er wollte nicht an Aerys denken. Lilian war kein Mädchen. Er wollte normal sein. So wie die Jungs an seiner alten Schule. Aber es wirkte alles so weit weg. Lilian hockte sich auf den Teppich vor der Badewanne und suchte nochmal alles im Buch ab, um etwas über sich selbst herauszufinden. Es musste das falsche Buch sein...
Er betrachtete wieder die Zeichnungen mit den nackten Frauen. Lilian streichelte sich selbstvergessen über die Schenkel. Er dachte an Aerys' tastende Hände. Nein, nur an die Frauen denken. Der Junge leckte sich über die Lippen, atmete hörbarer. Seine Hand wanderte unter den kurzen Uniformrock. Während er die Bilder betrachtete, streichelte er sich zaghaft im Höschen. Es war aufregend und kribblig, wenn nur der Adelige sich nicht dauernd in seine Gedanken geschlichten hätte. Lilian versuchte es zu verdrängen und dafür umso heftiger weiterzumachen. Er hatte sich schon lange nicht mehr selbst so gestreichelt. Er hatte irgendwie das Gefühl, er sollte es tun. Nur mit Frauen. Er wollte nicht mehr, dass alles so durcheinander war.
Lilian schob sich das Höschen etwas runter, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Keuchend starrte er auf das Buch, während er auf dem Teppich lag. Als die Lust ihn erst einmal ergriffen hatte, versuchte er sich an dem flauschigen Teppichstoff zu reiben, presste das Buch fester an sich, um die nackten Frauen so nah wie möglich bei sich zu haben. Selbst wenn es nur anatomische Bilder waren. Es gab Detailansichten... und selbst ein farbiges Bild...
Aimée... nicht Aerys. Morgen hätte er das erste Mal Etiketteunterricht bei Aerys... wie das wohl sein würde? So wie früher? Ernster? Nein, das konnte nicht sein. Aerys hatte mal ein Spiel erwähnt, wo die unartige Schülerin den Lehrer vom Unterricht ablenkte... Lilians Kopf füllten sich mit lauter befremdlichen Bildern von ihnen beiden. Oh nein...
Aber er konnte auch nicht aufhören.
"Aerys...", murmelte er keuchend. Der Junge gab ein helles Stöhnen von sich, seine Hand bewegte sich heftiger, massierte seinen Stab. Er verdrehte keuchend die Augen, als er kam, wimmerte leise erregt. Der zarte Körper bewegte sich rhythmisch. Der Rock war hochgerutscht und so vertieft in die Bewegungen, bemerkte Lilian erst gar nicht, wo und wie er sich ergoss.
"Ahh.. puhh.." Der Junge keuchte, stützte sich ab. Seine Hand blieb an einer klebrigen, nassen Seite hängen. Lilian erstarrte. Benommen zog er seine Hand zurück. Was... oh nein. Mitten auf das Kapitel mit Geschlechtsverkehr. Oh nein. Der Junge starrte keuchend auf die befleckte Seite. Er zog sich hastig das Höschen hoch, versuche seine Hände irgendwie mit einem Tuch zu reinigen und dann hastig das Buch, aber es wurde alles noch schlimmer. Als er mit dem Tuch über die klebrige Seite rieb, hörte man sofort das Ratschen von Papier.
Oh nein.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 18:06
von Aerys
Aerys wusste gar nicht so recht, ob es ihm gefallen sollte, dass er es Lilian ermöglicht hatte, sozusagen zur Schule zu gehen. Der junge Krieger wirkte zwar ruhiger und glücklicher damit und schien ehrlich interessiert an dem Unterricht zu sein, ganz so, wie es der Adlige vermutet hatte. Aber andererseits war es nun an Aerys Lilian zu vermissen. Er war nun nicht immer in seiner Nähe und Aerys konnte nicht einfach zu ihm gehen, wenn ihm danach war. Stattdessen musste er warten, bis Lilian entweder Mittagspause hatte, zu den früheren Pausen schaffte es der Prinz beim besten Willen nicht, oder bis der Unterricht gänzlich vorbei war. Das konnte eine furchtbar lange Tortur sein.
Wenigstens schien Lilian ihn ebenfalls zu vermissen. So sehr, dass er Aerys Nähe in den viel zu kurzen Mittagspausen immer mehr und mehr zuliess. Der Prinz hatte es jetzt schon mehrfach geschafft, dass sie in irgend einer ruhigen Ecke schön versteckt leidenschaftlich miteinander knutschten. Lilian noch immer sehr zurückhaltend, aber definitiv geniessend. Und manchmal schaffte er es sogar, seine Finger unter Lilians Rock gleiten zu lassen, was den Jüngling natürlich sehr durcheinander gebracht hatte. Er hatte so süss dabei ausgesehen. Die Wangen tiefrot, die Lippen leicht geöffnet, die Augen erregt schimmernd. Aerys war gleich in sein Atelier geeilt, um den Eindruck auf Leinwand zu bannen, nachdem Lilian zum Unterricht geflohen war.

Das Malen hatte ihn soweit abgelenkt, dass Aerys sogar verpasst hatte, wann Lilians Unterricht beendet gewesen war. Diese festgelegten Unterrichtszeiten waren nun wirklich nicht seins. Er hätte Lilian eigentlich gerne vom Unterricht abgeholt, aber dann, wenn er soweit war. Seinen Tagesablauf anhand von Uhrzeiten einzurichten gefiel ihm gar nicht. Dennoch drängte es ihn nun sofort zu Lilian, nachdem er mit seinem Bild fertig geworden war. Er wollte nur noch einmal ins Bad, um zu sehen, ob er für Lilian auch einen genügend schönen, verführerischen Eindruck machte.
Als er eine Bewegung in dem heimlichen Beobachtungsfenster ins Bad sah. Neugierig schaute Aerys genauer hin und stöhnte daraufhin prompt erregt. Lilian lag noch immer in seiner Schulmädchenuniform gekleidet, auf dem Badzimmerteppich. Sein Höschen hatte er sich in die Kniekehle runter geschoben, damit er sich sündig verrucht unter das Röckchen hatte greifen können, um sich begierig zu befriedigen. Er war so richtig schön ihn Fahrt und kam dann auch prompt, während Aerys ihn beobachtete. Der Prinz biss sich auf die Lippen. Er wollte auch. Jetzt. Mit Lilian. Dieser sollte nicht ohne ihn Sex haben. Rasch warf er noch einen Blick in den Spiegel, zupfte eine Haarsträhne zurecht, bevor er bei Lilians Haupteingangstür anklopfte.
"Lilian?" rief er durch die Tür. "Ich habe leider verpasst, dich nach dem Unterricht abzuholen. Doch ich kam so schnell ich konnte. Wie war die Schule heute?" Was hatte er gelernt? Was hatte er für ein Buch bekommen, dass er sich mit dem im Badezimmer vergnügte? Warum ohne ihn?

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 19:14
von Lilian
Dann klopfte es plötzlich draußen an der Türe und er hörte Aerys' Stimme.
Oh nein.
Lilians Herz machte einen Satz. Verzweifelt versuchte er die Zerstörung der Buchseite aufzuhalten, aber es sah einfach nur furchtbar aus. Beschmiert und eingerissen. Was sollte er nur tun? Der Jüngling war sowieso noch etwas benommen von dem Erlebnis, weswegen er langsamer als sonst reagierte. Er taumelte auf seine Füße, als es wieder klopfte, dieses Mal schon etwas ungeduldiger.
"Ein- einen Moment!", rief er mit hell, aufgeregter Stimme. Was sollte er bloß sagen? Aerys würde so wütend auf ihn werden. Und dann Javier. Und dann Yukarin. Er hatte das schöne Buch kaputt gemacht. Wenn er nun die Seite rausriss? Vielleicht würde niemand bemerken, dass eine Seite fehlte...
Lilian hob das Buch vom Boden auf. Aber wenn, dann müsste er nun ganz schnell machen. Er müsste sich jetzt dazu entscheiden, alle anzulügen. Es widerstrebte dem Jungen augenblicklich und er hatte große Angst, was passierte, wenn er beim Lügen erwischt wurde. Aerys mochte das überhaupt nicht. Aber die andere Möglichkeit war, alles zu beichten und dann würde es wieder Streit geben und der Adelige würde ihn bestrafen. Und dann würden die Lehrer ihn vielleicht noch zusätzlich bestrafen und alle im Anwesen würden wissen, was er schlimmes gemacht hatte.
Lilian saugte ratlos an seiner Unterlippe. Er konnte das nicht beichten. Es war viel zu peinlich, um darüber zu reden. Wieso hatte er das gemacht? Er hatte nicht nachgedacht. Der Jugendliche überlegte hastig, während er versuchte sich das Röckchen zu richten. Ein Strumpf war auch runtergerutscht und die Zöpfchen waren unten etwas aufgegangen.

Vielleicht konnte er halb lügen. Lilian zuckte zusammen, als er wieder Aerys hörte. Es war ein Wunder, dass der Adelige sich so daran hielt, höflich anzuklopfen, aber lange würde er vermutlich nicht mehr draußen warten wollen. Der Junge fasste sich ein Herz und riss die besudelte Seite heraus, so sauber wie er konnte. Hastig zerknüllte er das Schandstück. So würde niemand sehen was er damit gemacht hatte...
Es war ihm irgendwie anders kaputt gegangen. Genau. Er ging aus dem Badezimmer hinaus, warf die Seite hastig in den Papierkorb und eilte dann zur Türe.
"I-ich war im Bad. Es tut mir leid", entschuldigte er sich wieso es so lange gedauert hatte. Lilian öffnete die Türe vorsichtig. Mit lebhaft geröteten Wangen blickte er den Prinzen an. Oh nein, wieso sah dieser ihn so forschend an? Der Jüngling hatte sofort das Gefühl man könne ihm alles ansehen, aber sicher täuschte er sich. Nervös zupfte er die Bluse zurecht.
"Ich.. ich..." Unbeholfen hielt er das Buch in der Hand, als er Aerys hinein ließ. Es wäre sicherlich noch verdächtigender gewesen, hätte er versucht den Adeligen fortzuschicken. Oh, er würde solchen Ärger kriegen... Lilian traute sich nicht mit der Sache herauszurücken.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 19:46
von Aerys
Da er wusste, was Lilian gerade getan hatte, wunderte es Aerys nicht sonderlich, dass Lilian nicht auf sein Klopfen reagierte. Der Jüngling musste sich erst wieder fangen und wahrscheinlich hatte Aerys ihm mit dem Anklopfen einen gehörigen Schrecken verpasst. Trotzdem wartete er nur halbwegs geduldig, bevor er ein zweites Mal anklopfte. Diesmal schon etwas energischer. Er wollte zu Lilian. Dieser bat nun auch prompt um noch einen Moment. Selbst durch die Tür hindurch war in seiner hellen Stimme das Schuldbewusstsein zu hören. Aerys musste kurz grinsen. Allerdings wirklich nur kurz, da ihm gleich wieder bewusst wurde, dass Lilian ohne ihn seinen Spass gehabt hatte. Das wollte dem Prinzen schon nicht so recht schmecken.

"Lilian?" fragte er erneut durch die Tür, als er den Jugendlichen noch immer im Bad spürte. Lilian sollte sich ihm und dem war er getan hatte stellen. Endlich kam Bewegung in den Krieger und Aerys nahm war, wie er aus dem Bad kam, um ihm die Wohnzimmertür zu öffnen. Diesmal ging es sehr rasch und Lilian entschuldigte sich auch gleich dafür, dass es so lange gedauert hatte.
"Lilian, alles in Ordnung mit dir?" fragte Aerys scheinbar irritiert. "Was...? Wie siehst du denn aus? Hast du dich im Bad für ein Nickerchen hingelegt?" wollte er rein rethorisch wissen, da er nicht verraten wollte, dass er schon längst wusste, was Lilian getan hatte. Pfrüfend betrachtete er den Jüngling. Er sah bezaubernd aus. Die Wangen waren lebhaft gerötet, seine Zöpfchen hatten sich gelöst, die Bluse wirkte etwas derangiert, einer der Strümpfe war nach unten gerutscht und zur Erklärung brachte er nur niedliches, unbeholfenes Stammeln heraus.

Aerys genoss für einen Moment den Anblick dieses süssen Häufchens Nervosität, bevor er schliesslich eintrat. Sofort stieg ihm Lilians Geruch in die Nase und er schnupperte instinktiv. Das brachte ihn unwillkürlich auf eine Idee. Rasch schloss er die Tür hinter sich und schnupperte scheinbar irritiert noch einmal. Dann trat er zu Lilian heran und schnupperte an seinem Hals.
"Du hattest Sex!" stellte er scheinbar überrascht fest. Er packte Lilian am Oberarm und schnupperte noch einmal. "Mit wem?" wollte er gar nicht gespielt knurrig wissen. "Wen hast du nach der Schule mit nach oben gebracht? Wen versteckst du jetzt im Badzimmer. Sag es mir lieber gleich, bevor ich den Versteckten selber finde." Dunkel und mit ehrlicher Eifersucht blickte er den Jüngling streng an, hielt ihn eisern am Arm fest, damit er ja nicht entfliehen konnte. Dabei wusste Aerys eigentlich ganz genau, dass sich niemand hier oben versteckte. Dennoch reichte alleine die Vorstellung davon aus, dass er ganz rasend vor Eifersucht wurde.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 19:55
von Lilian
Lilian sah ertappt an sich herunter, nachdem Aerys ihn gemustert hatte und leider sofort erkannt hatte, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Dabei hatte der Jugendliche gehofft, er würde noch etwas Zeit bekommen sich zu fangen bevor er alles beichten musste. Doch der Adelige fragte ihn danach, ob er im Bad geschlafen hätte. Lilian schüttelte heftig den Kopf.
"N-nein..", piepste er, brachte es aber immer noch nicht über sich die Wahrheit zu sagen. Es war so unangenehm und er fürchtete sich vor dem folgenden Donnerwetter. Lilian bekam Angst, dass Aerys ihn wieder schlagen würde. Der Prinz kam ins Zimmer, schnupperte seltsam an ihm und schloss dann die Türe hinter sich. Wieder einmal waren sie allein und Lilian war dem älteren Mann schutzlos ausgeliefert. Es lag an Lilian, ob er es schaffte den Adeligen zu besänftigen oder nicht. Doch der Jüngling fühlte sich dem nicht immer gewachsen. Seine Nerven waren so strapaziert. Er hatte doch nur eine Weile nicht an Aerys denken wollen und wieder normal sein wollen. So wie früher. Wieso ging das nicht mehr?
Aerys schnupperte erneut an ihm. Verwirrt versuchte Lilian einen Schritt zurück zu machen, als der Prinz plötzlich ausrief, dass Lilian Sex gehabt hatte. Erschrocken riss der Junge die amethystfarbenen Augen auf. "N-nein.. nein, ich hab... ich...", stammelte er. Wie kam Aerys denn darauf? Er hatte es... gerochen? Oh nein. Aber richtigen.. Sex hatte Lilian nicht gehabt. Er hatte sich nur gestreichelt. War das verboten? Lilian wusste, er würde wegen dem kaputten Buch Ärger bekommen, aber er hatte nicht daran gedacht, dass Aerys das Streicheln vielleicht auch missfiel.
Bevor der Jüngling sich von Aerys entfernen konnte, schloss sich dessen Hand fest um den schlanken Oberarm. Lilian wandt sich, während Aerys wieder dichter zu ihm trat und nochmal an ihm roch. Das war soo unangenehm und peinlich.
"Ich hab nicht...", setzte er an, als der Prinz knurrend fragte mit wem er geschlafen hätte. Wen er in sein Zimmer gebracht und jetzt im Badezimmer verstecken würde. Der Griff am Arm verstärkte sich schmerzhaft. Lilian versuchte trotzdem sich loszuwinden.

"N-niemand", antwortete er eingeschüchtert unter dem dunklen Blick. Er fürchtete sich davor was Aerys mit seiner freien Hand machen würde, weswegen er diese immer im Auge behielt. Sein Blick huschte ängstlich hin und her.
"Ich hab niemanden mitgebracht.. für.. für das...", sagte er. "Ich will mit niemanden... S-sex haben", flüsterte er. Er hatte Aerys mehrmals gesagt, dass er nicht auf Männer stand und an keinem Mann in der Villa solch ein Interesse hatte. "I-ich steh auf Frauen, nicht auf Männer... ich hab nur..." Ungelenk hielt er das Buch in seiner Hand. Er hatte das Anatomiebuch verschämt an seine Seite gedrückt, weil er dann doch nicht anders konnte als es zu verstecken zu versuchen.
"Ich hab nur versucht.. mich.. ehm... daran zu e-erinnern", stammelte er und bekam knallrote Wangen. "I-ich war allein im Bad... ich hab... also... nur gestreichelt... Alleine", bekräftigte er. Er schaffte nicht, es genauer auszusprechen. Oh, wieso hatte er das gemacht? Er hätte wissen müssen, dass Aerys es irgendwie herausbekommen würde. Der Jüngling hatte doch nur endlich wieder klare Verhältnisse haben wollen. So wie das Anatomiebuch. Da gab es nur Männer und Frauen und nichts dazwischen.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 20:02
von Aerys
Man hätte meinen können, dass Lilian tatsächlich einen geheimen Liebhaber im Bad versteckt hielt, so erschrocken wie er auf Aerys' Vorwurf reagierte. Mit weit aufgerissenen, amethystfarbenen Augen schaute er ihn ängstlich an. Sein Blick war unstet, als hätte er tatsächlich etwas zu verbergen und anstatt sich ihm hinzugeben, wehrte er sich gegen den strengen Griff am Oberarm. Zappelig versuchte er sich daraus zu winden. Gleichzeitig beteuerte Lilian mit heller Stimme, dass er niemanden mitgebracht hätte. Er wirkte dabei erstaunlich eingeschüchtert. Aerys hatte nicht gedacht, dass er mit dem erfundenen Vorwurf Lilian so einen Schrecken machen würde. Nicht, wo Lilian nichts dergleichen zu verbergen hatte. Nur wirkte der Jüngling ganz danach, als hätte er doch etwas zu verbergen, als er kaum hörbar flüsterte, dass er mit niemandem Sex haben wolle. Dass er auf Frauen und nicht auf Männer stehen würde.

"Das kann sich geändert haben", knurrte Aerys. Diesmal eher trotzig, als bedrohlich. "Nun, wo du dich mehr und mehr mit den anderen anfreundest und immer mehr Zeit mit ihnen verbringst." Da blieb er selbst doch richtig auf der Strecke, so oft, wie Lilian zum Unterricht musste. Der war zwar eine gute Idee, solange Aerys schlief, aber danach wollte er eigentlich immer auf Lilian zugreifen können. Der Jüngling sollte sich auf ihn fixieren und nicht auf seine Lehrer.
Lilian beteuerte jedoch weiter felsenfest, dass er niemanden mit in sein Zimmer gebracht hätte. Stammelnd versuchte er nun zu erklären, warum er nach Sex stank. Dabei wurde er so niedlich rot im Gesicht, dass Aerys ihn am Liebsten gleich leidenschaftlich geküsst hätte. Mit brennenden Wangen beichtete er, dass er versucht hätte, sich an etwas zu erinnern. Er sei alleine im Bad gewesen. Wo er sich gestreichelt hätte. Alleine. Ja, ganz ohne ihn, schmollte der Prinz in Gedanken.

"Du hast dich selbst befriedigt?" fragte Aerys gespielt skeptisch, als Lilian endlich gebeichtet hatte, was er ohnehin schon wusste. "Ganz ohne mich?" rutschte es ihm doch noch leicht beleidigt heraus. "Ich meine, ganz allein?" korrigierte er sich hastig und liess Lilian wieder los. Sanft strich er Lilians Bluse glatt. "Das gefällt mir nicht", brummte er unwillig. Sein Blick blieb an dem Buch hängen, das Lilian schon die ganze Zeit fest an sich gepresst hielt, als wolle er es in sich drücken, um zu verstecken, dass er es bei sich hatte.
"Und das war deine Hilfe dabei?" fragte er neugierig und tippte gegen das Buch. "Was stehen da denn für versaute Geschichten drin, dass du so in fahrt kommst?"

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 20:03
von Lilian
Aerys glaubte ihm wieder nicht, dass Lilian keinen der Männer im Anwesen mochte. Der Adelige sagte, dass sich dies ja ändern könne, nun wo Lilian so viel Zeit mit ihnen verbringen und sich mit ihnen anfreunden würde. Der Tonfall war seltsam. Er klang ungehalten darüber.
"Bestimmt nicht", beteuerte Lilian. Aerys sollte bloß nicht auf den Gedanken kommen, Lilian hätte ein Interesse am gleichen Geschlecht entwickelt. Dass er das nun wollte und bereit war, so ein Kunstwerk zu werden. Niemals.
"Ich.. ich kann mich doch anfreunden ohne dass ich was... ehm.. von denen will", nuschelte er betreten. Ob Aerys das überhaupt kannte? Jeder Mann in der Villa war extra für ihn da, auch so.. körperlich. Das hatte Lilian schon mitbekommen. Deswegen war es vielleicht auch nicht erwünscht, dass manche der Männer sich lieber hatten als andere. Niemand schien offen darüber reden zu wollen. Auch hatte Lilian gefragt, ob der Adelige Freunde hatte, doch Aerys war der Frage eher ausgewichen. Lilian wollte ihm gerne ein Freund sein, aber der Prinz hatte klar gemacht, dass ihm das nicht reichte. Er wollte mehr. Aber was genau? Lilian wollte nicht genauer darüber nachdenken. Es bereitete ihm viel zu mulmige Gedanken, was die Zukunft betraf.
Damit Aerys ihn nicht weiter verdächtigte, Interesse an anderen zu haben, musste Lilian leider beichten, was er alleine im Bad gemacht hatte. Am liebsten wäre er unter Aerys' forschenden Blick im Boden versunken. Es war furchtbar unangenehm und der Adelige brauchte viel zu lange, um zu begreifen, was Lilian gemacht hatte.
"J-ja...", flüsterte der Junge bei der ersten Frage. Er nickte betreten. Erst beim nächsten Kommentar blickte er leicht verwirrt auf, als Aerys meinte, dass Lilian dies ganz ohne ihn gemacht hätte.
Ja, genau darum war es doch gegangen. Lilian hatte nicht an Aerys denken wollen und all das Gefährliche, was sie zunehmend miteinander machten. Es passte nicht in Lilians Vorstellung über sich selbst hinein. Er wusste nicht mehr er war und im Anatomiebuch gab es ihn auch nicht.
Der Jugendliche nickte nochmal zaghaft und war dann froh, dass Aerys ihn fürs erste losließ. Lilian widerstand der Versuchung sofort auf Abstand zu gehen und der Adelige nutzte es ihm über die Bluse zu streicheln.

"Darf ich das nicht?", fragte Lilian leise, als Aerys brummte, dass ihm das nicht gefiel. Mit großen Augen blickte er ihn vorsichtig an. Lilian verstand nicht wieso. Die anderen Männer schienen sich auch ohne den Adeligen zu vergnügen. Doch für Lilian galten andere Regeln. Er sollte froh darüber sein, denn das bedeutete, er wurde wenigstens von den Blutigen verschont. Aber es war auch eine weitere Regel, die bedeutete, dass es für ihn nichts anderes mehr geben sollte außer Aerys. Der Jugendliche fühlte sich manchmal regelrecht zerdrückt davon.
Leider funktionierte es. Er dachte ständig an den Prinzen. Ohne es zu wollen. Selbst als er im Bad gewesen war. Es schien kein Entkommen mehr für ihn zu geben.
Er hielt automatisch das Buch fester, als Aerys danach fragte. Der ältere Mann tippte gegen den Buchrücken und wollte wissen, was für versaute Geschichten darin stünden. Lilian fühlte seine Wangen weiterhin hitzig heiß.
"K-keine... das ist nur... ein Anatomiebuch", erklärte er stockend, "Javier hat es mir gegeben. Zum Lernen..." Das hatte Javier aber sicherlich nicht damit gemeint.
"Ich wollte nur... ich... mehr über mich herausfinden", murmelte er. "Was ich bin. Aber in dem Buch sind nur Mann und Frau und... nichts dazwischen. Nichts was erklärt wie ich mich fühle... und was mit mir passiert..." Er presste das Buch an seine Brust, die schlanken Arme darum geschlungen. "Ich wollt nur... für einen Moment, dass alles wieder normal ist. Wie früher. Dass ich ein Mann bin und ich Frauen mag und alles wieder normal ist", redete er es sich von der Seele. "Ich will nicht.. dieses Ding sein. Ich will normal sein." Seine helle Stimme zitterte leicht. Er fühlte sich so zerrissen und allein. Auch deswegen wollte er wieder zurück nach Hause und alles vergessen, was ihm hier passiert war. Allen voran den befremdlichen Mann vor ihm mit dem ebenen, schönen Gesicht und den dunkel zurückgestrichenen Haaren.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 20:10
von Aerys
Aerys antwortete nicht auf Lilians Frage, ob der Jüngling sich nun noch nicht einmal selbst befriedigen durfte. Er hätte es ihm zu gerne verboten, damit Lilian irgendwann so erregt vor Lust war und dadurch freiwillig zu ihm kam. Das wäre bestimmt besonders heiss. Andererseits fürchtete der Prinz, dass sich Lilian durch das Verbot wieder mehr vor ihm verschliessen würde aus lauter Trotz und Angst. Das wollte Aerys natürlich auch nicht. Nicht, wo Lilian gerade so schön ehrlich zu ihm war und ihm etwas sehr intimes und peinliches gestanden hatte. Dieses Verhalten wollte Aerys fördern und belohnen. Deswegen sagte er jetzt erstmal lieber nichts auf die Frage.

Stattdessen stellte er selbst eine Frage und wollte wissen, was denn für versaute Geschichten im Buch stünden, dass er es mit ins Bad genommen hatte, um sich selbst zu streicheln. Dabei hatte er Yukarin doch angewiesen, Lilian keine solchen Bücher zu geben. Lilian beteuerte auch gleich, dass es auch keine sündigen Geschichten in dem Buch gäbe. Seine Wangen blieben trotzdem feurig rot. Stockend erklärte er, dass dies nur ein Anatomiebuch sei, dass Javier ihm zum Lernen gegeben hätte.
Skeptisch prüfend blickte Aerys den Jüngling an. Javier hätte sicherlich seine helle Freude daran, wenn Lilian so lernte und er ihm dabei auch noch zusehen durfte, doch der Adelige war sich ziemlich sicher, dass der Kerkermeister das nicht so gemeint hatte. Das würde er nicht wagen. So sehr es ihn auch reizen täte. Entsprechend dem strengen Blick fuhr Lilian auch kleinlaut in seiner Erklärung fort, dass er nur mehr über sich hätte herausfinden wollen. Was er sei. Leier gäbe es in dem Buch nur Mann und Frau und nichts dazwischen. Nichts, was erklären würde, wie er sich fühlte und was mit ihm passierte. Emotional presste er das Buch an sich, klammerte sich regelrecht daran und klagte Aerys aufgewühlt sein Leid mit zitternder Stimme.

"Ach, Lilian", seufzte Aerys mitfühlend und nahm den zarten Jungen behutsam in die Arme, um ihn liebevoll an sich zu drücken. Es tat ihm so leid, Lilian so verwirrt und unglücklich zu sehen. Auch wenn er selber schuld daran war, dass er sich nun so unwohl fühlte. Auch wollte er den Jugendlichen nicht von seiner Verwirrung befreien, indem er ihm gestand, was er mit ihm angestellt hatte. Trotzdem litt er mit ihm mit und wollte ihn trösten und aufheitern.
"Du bist doch kein Ding", widersprach er ihm sanft. "Du bist ein liebenswerter, freundlicher Junge. Glaub mir, ich weiss, dass ein Junge bist. Selbst wenn ich dich dazu zwinge, hübsche, süsse Kleidchens zu tragen, weil du dadrin so unglaublich süss aussiehst. Mir ist trotz allem sehr deutlich bewusst, dass du ein Junge bist. Gerade deswegen bin ich doch so vernarrt in dich. Deswegen ist mir so schön kribbelig zumute in deiner Gegenwart. Soll ich dir zeigen, wie sehr mir klar ist, dass du ein Junge bist?" Er würde Lilians Männlichkeit gerne ausgiebig verwöhnen, bis es dem Jugendlichen vollkommen egal war, ob er ein Junge oder ein Mädchen war. Bis er einfach nur noch kommen wollte.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 20:33
von Lilian
Der Adelige seufzte für einen Moment und dann nahm er ihn mitsamt des Buches so sanft in die Arme, dass Lilian schnell der Versuchung erlag sich an den Prinzen zu kuscheln. Er bettete seinen Kopf halb an dessen Brust und Schulter. Das fühlte sich trotz allem schön an, doch der Junge wusste nicht wieso das so war. Warum es schön war bei dem Mann, der....
Die Fragen blieben. Mehr noch, sie wurden stetig quälender und vielzähliger. Lilian war niemand, der ohne einen Plan einfach so in den Tag hineinlebte. Er mochte klare Fakten. Zahlen. Daten. Aber über sich selbst und wo sein Platz in der Welt war? Was ihn ausmachte? Wer er mal werden würde? Das war immer schwerer geworden als Jugendlicher und mehr noch im Krieg, doch es war noch nie so beängstigend und verwirrend gewesen wie hier im Anwesen. Bei Aerys.
Nicht nur war seine Zukunft ungewiss, er selbst war ein großes Fragezeichen. Es quälte Lilian und hielt ihn nachts wach. Er wollte endlich Antworten. Fragend blickte er zu dem Prinzen auf.
Aerys sagte ihm, er wäre kein Ding, sondern ein Junge. Dass er ihn dazu zwang hübsche Kleider zu tragen, wäre nur dafür, dass Lilian süß darin aussähe. Trotzdem wäre er ein Junge und deswegen wäre Aerys so vernarrt in ihn. War es so einfach? Er war ein Junge, der Kleider trug? Aber was war mit all dem anderen? Mit dem was die Heilerin gesagt hatte?
"Deswegen ist mir so schön kribbelig zumute in deiner Gegenwart."
Und deswegen musste Lilian so zerrissen und verwirrt sein? Damit es Aerys immer kribblig zumute war? Der Jugendliche wollte etwas dagegen sagen, als Aerys anbot, dass er ihm zeigen könne wie sehr er ein Junge sei. Lilian machte sich gleich los und tat einen Schritt zurück.

"Das schlagt ihr immer vor, wenn ich diese Fragen habe", sagte er mit leicht anklagenden Tonfall. "Aber davon gehen die Fragen nicht weg." Er zögerte. "Nur für eine Weile", fügte er leise verlegen hinzu, denn er hatte sich schonmal darauf eingelassen sich von Aerys zeigen zu lassen, dass er ein Junge war.
"Und es sind nicht nur die Kleider..." Obwohl die Lilian auch verwirrten. Er wusste nicht, ob er sich wegen ihnen schon mädchenhafter verhielt. Ob er langsam in die Rolle hineinwuchs... vielleicht war das genau das, was Aerys wollte.
"Meine Signatur ist manchmal komisch und... dann das viele Blut... bei... im Wald.." Seine Stimme zitterte und die roséfarbenen Augen flackerten. Er dachte nicht gerne daran, versuchte es lieber zu vergessen. "Und... meine Taille ist auch schmaler." Er hielt das Buch in der Armbeuge und zog mit der anderen Hand seine Bluse an der Seite hoch. Es bewies schon, dass er menr auf seinen Körper geachtet hatte und dazu gehörte auch, sich selbst zu erkunden.
"Nicht so wie bei einem normalen Jungen. War sie immer schon so? Lady Ildris hat gesagt, ich bin etwas dazwischen." Das passte nicht zu dem was Aerys immer sagte. Lilian war so durcheinander. Es musste doch irgendein Buch geben, das ihm schwarz auf weiß sagte, was er war.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 20:43
von Aerys
"Na ja, es ist eben toll, dir zu zeigen, was für ein umwerfender Junge du bist", antwortete Aerys gespielt schmollend, grinste dann aber breit und genüsslich. "Du bist dann so besonders schön." Lilian klagte aber, dass davon die Fragen jedoch nicht weggehen würden. Zumindest nicht länger, als für eine Weile. Aerys lächelte warmherzig. Es freute ihn, dass er es zumindest zeitweise schaffte, Lilian mit sinnlichen Freuden so abzulenken. Nur leider wollte Lilian sich diesmal nicht ablenken lassen. Er löste sich sogar aus der Umarmung, in der er vorher kurz Schutz und Trost gesucht hatte. Aerys hatte es sehr genossen. Jetzt wollte Lilian ihm jedoch erklären, dass er sich nicht nur wegen der Kleidung seltsam fühlte. Aufgewühlt klagte er ihm, dass seine Signatur manchmal komisch sei und dann wäre doch noch das viele Blut von der Zeremonie. Ausserdem sei seine Taille auch schmaler und nicht so, wie bei einem normalen Jungen. Lady Ildris hätte gesagt, dass er etwas dazwischen sei.

"Lilian..., komm, lass uns uns setzen", forderte Aerys sanft und nahm Lilian an der Hand, um ihn mit sich zum Sofa. "Das sind schwere Themen, die man besser nicht im Stehen bespricht", befand er und setzte sich auf das Sofa, zog Lilian dabei gleich mit sich hinunter. Auch wenn es ihm sehr gefallen hatte, wie Lilian mit seiner freien Hand die Bluse an seiner Seite hochgezogen hatte, um ihm seine schmale Taille zu zeigen. Es war sehr verlockend gewesen, da noch genauer nachsehen zu wollen. Allerdings war Aerys klar, dass Lilian viel von seinem Vertrauen in ihn verlieren würde, wenn er jetzt nicht auf seine Fragen einging.
"Ich kann dir nicht alle Fragen beantworten", erklärte er behutsam. "Schon gar nicht, mit den Antworten, die du dir wünschst. Ich weiss nicht, was mit deiner Signatur ist. Was meinst du damit, dass sie manchmal komisch ist?" Er spielte den Unwissenden, doch auch Aerys hatte schon verwundert festgestellt, dass sich Lilians Signatur manchmal fast wie die einer Hexe anfühlte, wenn sie miteinander Sex gehabt hatten. So etwas hatte er noch nie erlebt und es faszinierte ihn.
"Dass sie manchmal etwas unstet ist und flackert, kann daran liegen, dass du noch ein Jugendlicher bist", versuchte er ihnen beiden zu erklären. "Daran, dass du deinen Aufstieg noch nicht gemacht hast und erst noch dabei bist, erwachsen zu werden und dich zu festigen. Das ist ganz normal. Das geht den meisten Jugendlichen so. Und deine Taille, die war schon immer so schmal. Schon damals, als ich dich das erste Mal gesehen habe. Ich hab damals auch Bilder von dir gezeichnet. Ich kann dir zeigen, dass das schon immer dein Körper war. Ein sehr schöner Körper übrigens." Verschmitzt zwinkerte er Lilian zu.

"Ich möchte dich aber auch etwas fragen Lilian", wurde der Prinz wieder ernst. "Bist du sicher, dass du herausfinden möchtest, was mit dir ist? Was ist, wenn es nicht das ist, was du dir erhoffst? Du sagst, deine Taille ist nicht so, wie bei einem normalen Jungen. Wobei ich mir da gar nicht so sicher bin. Das müsste man noch genauer überprüfen. Was, wenn sich heraus stellt, dass du doch kein normaler Junge bist? Wenn du wirklich etwas dazwischen bist, so wie Tuana sagt? Oder wenn du in Wahrheit sogar ein Mädchen bist, das von einer verrückten Heilerin in einen Jungen umgewandelt wurde? Kannst du dann mit dieser Wahrheit überhaupt umgehen? Denn bis jetzt hat es sich nicht so angehört, als wolltest du herausfinden, was mit dir los ist. Vielmehr hörte es sich so an, als wolltest du Beweise sammeln, dass du auch wirklich ein ganz normaler Junge bist. Ein Junge, der dazu gezwungen wird, Kleider zu tragen."

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Mi 3. Feb 2021, 20:47
von Lilian
Zunächst bemerkte Aerys noch breit grinsend, dass es schön wäre Lilian zu zeigen wie umwerfend er wäre, doch dann wurde er wieder ernster und führte Lilian hinüber zum Sofa vor dem Kamin, um dort mit ihm zu reden. Lilian folgte ihm bereitwillig, denn er wollte wirklich gerne darüber reden. Nicht nur um Antworten zu bekommen, sondern auch um seine Unsicherheit zu bewältigen und zu teilen.
Der Junge setzte sich neben den Adeligen, der leider damit begann, dass er auch nicht alle Antworten für ihn hatte. Besonders nicht die, die Lilian sich erhoffte. Das hatte Lilian auch schon befürchtet. Wieso sollte ausgerechnet Aerys die magischen Antworten haben, die alles besser machten? Eigentlich war der Prinz erst die Quelle von all seiner Unsicherheit, Verwirrung und seinem Kummer. Aber mit wem hätte Lilian sonst darüber reden sollen? Ob er nochmal versuchen sollte, dass er Hosen tragen dürfte? Gar kürzere Haare? Dann würde er sich bestimmt besser fühlen..
Nur wurde der Adelige oft sehr wütend, wenn Lilian irgendetwas wollte. Der Junge traute sich nicht recht. Es war noch nicht lange her, wo Aerys ihn geschlagen und nach unten zu den anderen geschickt hatte. Das Erlebnis steckte dem Jugendlichen immer noch in den Knochen.
Der Adelige fuhr fort, dass er nicht wusste warum Lilians Signatur manchmal anders sei. "Was meinst du damit, dass sie manchmal komisch ist?"
Der zierliche Jüngling saugte betreten an seiner Unterlippe. "W-wie ein Mädchen... wie eine Hexe", flüsterte er, weil er kaum wagte es auszusprechen. Vielleicht täuschte er sich auch und er bildete sich alles bloß ein. Aber erst vor ein paar Tagen hatte er es besonders deutlich gespürt. Direkt nachdem Aerys ihn da unten... wo er ihn ganz viel berührt und geküsst hatte...
Aber danach hatte Lilian sich überhaupt nicht gut gefühlt. Er wollte nicht, dass sich seine Signatur so wandelte. Das war nicht normal und sehr beängstigend. Aerys erklärte jedoch, dass es normal für einen Jugendlichen sei, der seinen Aufstieg noch nicht gemacht hatte, wenn die Signatur unstet wäre. Und Lilians Taille wäre immer so gewesen. Er hätte einen schönen Körper. Aerys zwinkerte ihm zu, doch der Jüngling war zu aufgewühlt, um das alles so locker zu nehmen. Bei ihrem letzten Gespräch war es Aerys auch egal gewesen, was Lilian war, ob Junge oder Mädchen, doch für ihn selbst war das nicht so einfach zu akzeptieren.

"Manchmal fühl ich mich so als wär ich eines..", gestand Lilian leise. "So richtig. Und dann denk ich auch so und es ist alles ganz durcheinander. Es fühlt sich nicht gut an. Das kann nicht sein." Er blickte Aerys hilflos an. "Ihr habt gesagt, Lady Ildris oder die Priesterin können mich nochmal untersuchen. Was mit mir nicht stimmt. Bitte, ich möchte das wissen." Bisher hatte der Prinz ihn immer wieder vertröstet, doch Lilian wollte diese Ungewissheit nicht.
Aerys fragte ihn, ob er sich wirklich sicher sei und was wäre, wenn er nicht die Antworten bekäme, die er sich erhoffte. Was wäre, wenn sich herausstellte, dass er wirklich kein normaler Junge sei.
Aerys begann ihm ein paar schreckliche Varianten auszumalen. Dass er vielleicht ein Mädchen wäre, das eine böse Heilerin in einen Jungen gewandelt hätte. Lilian sah ihn erschrocken an. Nein, so etwas grausames würde doch niemand machen oder? Ging das überhaupt?
"Denn bis jetzt hat es sich nicht so angehört, als wolltest du herausfinden, was mit dir los ist. Vielmehr hörte es sich so an, als wolltest du Beweise sammeln, dass du auch wirklich ein ganz normaler Junge bist", hielt ihm der Adelige vor.
"Weil ich das will", platzte es leidenschaftlich aus Lilian heraus. "Ich will, dass alles wieder normal ist. So wie früher. So wie zuhause." Seine Stimme wurde leiser und trauriger. Das Leben hier war zu schwer. Lilian wusste nicht, ob er es überleben würde. Ob er überhaupt so leben wollte. Und für wie lange? Der schreckliche Streit hatte ihm eines klar gemacht.. Aerys würde ihn nicht einfach zurück zu seiner Familie bringen. Er würde ihn nicht freilassen. Lilian würde immer hier gefangen sein...
Seine amethystfarbenen Augen füllten sich mit Tränen. Nicht darüber nachdenken. Nicht genau darüber nachdenken. Der Junge versuchte die Gedanken an die Zukunft zu verbannen.
"Ihr verändert mich!", warf er dem Prinzen vor. Egal ob absichtlich oder nicht. "Früher hat sich meine Signatur nie verändert und ich war ein ganz normaler Junge und jetzt ist alles anders." Er atmete frustriert aus und zog die schlanken Beine an, das Anatomiebuch hatte er neben sich hingelegt. "Ich will kein Mädchen sein..." Aber Aerys sah ihn gerne als eines und es war das einzige, was ihn vor einem noch grausameren Schicksal bewahrte...
Er schwieg einen Moment. "Aber wenn etwas nicht mit mir stimmt und ich doch... beides bin oder kein Junge... dann will ich das wissen", sagte Lilian. "Ich will Klarheit."

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 06:33
von Aerys
Zutiefst verlegen flüsterte Lilian, dass sich seine Signatur manchmal so anfühlen würde, wie die eines Mädchens, wie die einer Hexe. Dabe saugte er unwohl an seiner Unterlippe und sah dabei so niedlich aus, dass Aerys ihn am liebsten einfach nur küssen wollte. Stattdessen blieb er jedoch ernst und nickte verstehend. Lilian hatte also das Selbe gespürt wie er. Mit seiner Signatur schien wirklich etwas zu geschehen, wenn er sexuell heftig erregt war. Das hatte Aerys sich also nicht nur eingebildet. Doch woher das kam, konnte er auch nicht sagen. Er wusste nur, warum Lilians Augen sich verfärbt hatten und warum er in der Jungfernnacht geblutet hatte, doch das andere war ihm ebenfalls ein Rätsel. Bis jetzt hatten sie nur noch nicht so oft Sex gehabt, als dass es ihm schon so regelmässig aufgefallen war und er gedacht hatte, dass er deswegen nachforschen müsste.
Doch Lilian beschäftigte es sehr. Nicht nur weil seine Signatur sich veränderte, sondern weil er sich in dem Moment wirklich wie ein Mädchen fühlte, weil er wie eines dachte und alles ganz durcheinander sei. Aerys blickte Lilian fasziniert an. Woher wollte er denn wissen, wie ein Mädchen dachte. Lilian schien sich jedoch sehr gewiss und blickte ihn ganz hilflos an, weil das alles doch gar nicht sein könne. Flehendlich bat er darum, noch einmal von der Priesterin und der Heilerin untersucht zu werden. Er wollte unbedingt wissen was mit ihm nicht stimmte. Aerys nickte bedächtig. Darum hatte Lilian ihn schon öfters gebeten. Nochmals schien er das nicht rausschieben zu können. Trotzdem fragte er Lilian, ob er sich sicher sei, ob er das wirklich wollte. Diesmal noch nicht einmal, um Lilian von seinem Vorhaben abzubringen, als vielmehr um ihn zu warnen, dass vielleicht doch nicht das heraus kam, was er sich dabei erhoffte. Aerys selbst war ja auch überrascht worden, dass Lilian viel femininer war, als erwartet.

Prompt rief Lilian auch aus, dass er wirklich Beweise sammeln wolle, dass er ein ganz normaler Junge sei. Er wolle, dass alles wieder normal wäre. So wie früher. So wie zuhause. Aerys sagte nichts darauf. Für Lilian würde es nie wieder so wie früher werden. Selbst wenn er jetzt auf der Stelle wieder nach Hause gehen könnte. Er hatte schon zu viel hier erlebt, um sich jemals wieder ganz von der Villa lösen zu können. Lilian schien dies auch allmählich bewusst zu werden. Seine schönen Augen füllten sich mit Tränen und er warf ihm unglücklich vor, dass er ihn verändern würde. Denn früher hätte sich seine Signatur nie verändert und er wäre ein ganz normaler Junge gewesen. Jetzt sei alles anders. Er wolle kein Mädchen sein.
"Vielleicht hat sich deine Signatur vorher nur deswegen nie verändert, weil du nie so leidenschaftlich gefühlt hast", wehrte Aerys ein bisschen was von der Schuld ab, die ihm gegeben wurde. "Ja, früher war alles anders für dir. Du warst gefangen in der Normalität. Ob du darin glücklich geworden wärst, das können wir jetzt nicht mehr herausfinden. Aber weisst du was, Lilian, ich bezweifle das stark. Ich glaube, dir hätte immer etwas gefehlt. Du hättest immer eine Leere in dir gespürt und das hätte dich für ewig traurig gemacht." Sanft streichelte er dem Jüngling über die Wange, der es sich frustriert gemütlicher auf dem Sofa gemacht hatte. "Denn ich habe dich noch nie so erfüllt und zufrieden gesehen, als du mein Geburtsjuwel in den Händen gehalten hast. Ich bin mir sicher, es war von der Dunkelheit vorher bestimmt, dass du zu mir kommst. Davon war ich schon überzeugt, als ich dich zum aller ersten Mal gesehen habe."

Das war eine der Wahrheiten, vor denen er Lilian vorgewarnt hatte, dass sie ihm nicht gefallen könnten. Etwas, wofür auch Aerys nichts konnte. Das hatte nichts mit seinen Erziehungsmethoden für Kunstwerke zu tun. Das war auch für ihn vollkommen neu. Er war sich nur nicht so sicher, ob er diesbezüglich auch etwas herausfinden wollte. Lilian war sich jedoch sicher. Nach einem Moment des Schweigens beteuerte er, dass er Klarheit wolle. Egal ob er nun ein Junge oder ein Mädchen oder beides sei. Er wollte wissen, wenn etwas nicht mit ihm stimmte.
"In Ordnung", stimmte Aerys ernst zu. "Dann werde ich einen Termin mit Tuana für den ersten Tag vereinbaren, wo du keine Schule hast. Sie soll dich noch einmal gründlich untersuchen. Doch sei geduldig mit ihr. Sie ist dafür ausgebildet, Verletzungen und Krankheiten zu heilen und nicht die Grundlage eines Menschen zu entschlüsseln. Sie wird Zeit brauchen. Die Antworten darauf findet man bestimmt nicht im Biologiebuch für Anfänger."

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 09:19
von Lilian
Der Adelige behauptete, dass es auch möglich wäre, dass sich Lilians Signatur jetzt veränderte, weil er erst hier so leidenschaftlich fühlen würde. Der Jüngling blickte ihn skeptisch von der Seite her an. Er fühlte nicht... leidenschaftlich. Er war durcheinander und das Leben in der Villa machte ihm Angst. Aerys überlegte laut, ob Lilian im normalen Leben je glücklich geworden wäre. Das könnten sie jetzt nicht mehr herausfinden.
"Hier bin ich auch gefangen...", murmelte Lilian leicht trotzig. Und glücklich war er auch nicht. Er wusste immer noch nicht wie er hier leben konnte; nicht nur überleben. Selbst letzteres schaffte er mehr schlecht als recht. Aerys streichelte ihm zärtlich über die Wange und meinte, dass ihm im normalen Leben immer etwas gefehlt hätte.
"Du hättest immer eine Leere in dir gespürt und das hätte dich für ewig traurig gemacht. Denn ich habe dich noch nie so erfüllt und zufrieden gesehen, als du mein Geburtsjuwel in den Händen gehalten hast."
Lilian schluckte und schwieg. Er wusste auch nicht was das zu bedeuten hatte und wieso ihn Aerys' Juwel so magisch anzog. Er konnte sich dem nicht entziehen sobald er das Purpur spürte oder sah. Und damit auch nicht Aerys...
War das Erfüllung gewesen? Und wenn ja, wieso? Er verstand das alles nicht und die Antworten ließen auf sich warten, was den Jugendlichen nur noch weiter frustrierte und verunsicherte. War es ihm da zu verdenken, dass er lieber zu seinem normalen Leben zurück wollte? Aber Aerys hatte es bereits festgestellt; er würde nie die Gelegenheit bekommen herauszufinden, ob ihn ein normales Leben glücklich gemacht hätte. Nie...
Es tat weh sich dieser Erkenntnis zu stellen. Lilian war dazu noch nicht bereit. Er wollte dagegen aufbegehren. Gleichzeitig war die streichelnde Hand an seiner Wange und die Nähe zu Aerys wie ein Balsam. Wieso? Was war an diesem Mann?

"Ich bin mir sicher, es war von der Dunkelheit vorher bestimmt, dass du zu mir kommst", sagte der Prinz. Lilian schüttelte verbissen den Kopf.
"Die Dunkelheit hat bestimmt nicht gemacht, dass ich für euch da bin..." Aber vielleicht dass sie sich begegneten. Doch wieso musste Lilian dafür leiden und unglücklich sein? "Und.. und auch nicht, dass ihr mich zu einem Kunstwerk macht und ich für andere Männer.. herhalten muss", fügte er hinzu und verschränkte die Arme um seine angezogenen Beine. Lilian hatte schon so oft gebettelt, doch Aerys hatte diese schreckliche Möglichkeit nie eindeutig aus dem Weg geräumt. Zwar hatte er gesagt, sie würden gemeinsam herausfinden, was mit ihnen beiden sei, doch was wenn Aerys irgendwann entschied, dass er ihn doch zu einem Kunstwerk machen wollte? Und wie konnte Lilian sich dagegen wehren?
Der Junge starrte hilflos ins Leere, als Aerys ihn damit herausriss, dass er einer weiteren Untersuchung durch die Heilerin einwilligte. Lilian blickte ihn hoffnungsvoll an. "Wirklich? Danke! Ich kann warten." Wenn es nur bedeutete, er würde endlich Antworten bekommen. Egal wie sie ausfallen würden. Aber nicht zu wissen, was mit ihm los war, war sicherlich schlimmer als jede Antwort.
Aerys warnte ihn vor, dass Tuana bnicht dafür ausgebildet sei, deswegen würde sie Nachforschungen anstellen müssen. Diese Antworten gäbe es nicht in einem Biologiebuch für Anfänger.
Bei der Erwähnung des Buches, hob Lilian es wieder auf und hielt es dann Aerys zögerlich hin.
"Aerys... ich hab was ganz schlimmes gemacht", konnte er nicht mehr länger verbergen wie unsorgsam er gewesen war. "E-es war nicht mit Absicht. Die Lehrer werden so böse mit mir sein..." Yukarin besonders. Schließlich war es seine Bibliothek. Und Aerys war vielleicht auch wütend, weil er Lilian dann wieder für undankbar hielt. "Es war ein Versehen... ich hab... also... " Augenblicklich wurde er knallrot, als es darum ging seine Tat zu beichten. "Ich hab eine Seite im Buch... die hab ich kaputt gemacht. I-im Bad...", piepste er. Lilian kniete sich bei dem Geständnis hin. "Ich wollt mich doch nur besser fühlen, aber es hat nicht geholfen und ich wollte wirklich nicht das Buch schmutzig machen... ich hab nicht drauf geachtet.."

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 14:12
von Aerys
Wie Aerys bereits vorgewarnt hatte, gefielen Lilian die Antworten nicht, die der Prinz ihm schon geben konnte. Allerdings konnte er schlecht etwas dagegen einwenden, denn er spürte, dass es wahr war, was Aerys ihm sagte. Lilian konnte den hypnotischen Sog nicht abstreiten, den Aerys' Geburtsjuwel auf ihn ausübte. Er schüttelte nur stur seinen Kopf dazu, dass es der Wille der Dunkelheit sei, dass er für ihn da sei. Das stritt er kategorisch ab. Auch dass er dazu gemacht sei, von Aerys zu einem Kunstwerk geformt zu werden und er dann für andere Männer herhalten müsse. Aerys stritt nicht mit ihm deswegen. Über die Zeit hinweg würde sich das wie bei den anderen von selbst ergeben. Das gehörte zum Wandel dazu. Schlussendlich würde Lilian das Leben hier geniessen und nicht mehr weg wollen.

Dafür munterte es den Jüngling auf, dass er zustimmte, dass Tuana ihn noch einmal untersuchte. Erst einmal die Heilerin und nachher die Priesterin, beschloss Aerys in Gedanken. Denn ein besonderes Band existierte zwischen den Beiden. Der Prinz war sich ganz sicher, dass die Dunkelheit etwas damit zu tun hatte. Denn dafür, dass Lilians Signatur sich änderte, dafür konnte Aerys nun wirklich nichts. Allerdings war das Ganze derart ungewöhntlich, dass er Lilian vorwarnte, dass es sehr lange dauern könne, bis sie etwas herausfanden. Dem Jugendlichen schien dies egal zu sein. Voller Hoffnung blickte er ihn an und beteuerte ihm, dass er warten könne.

Bis ihm etwas in den Sinn kam und seine Wangen sich unwillkürlich wieder rosa färbten. Scheu hielt er ihm das Biologiebuch entgegen und wisperte stockend, das er etwas ganz schlimmes gemacht hätte. Überrascht blickte Aerys ihn an und nahm das zögerlich hingehaltene Buch entgegen. Lilian hatte ihm doch schon gebeichtet, was er im Bad gemacht hatte. Anscheinend, war da jedoch noch mehr. Es sei keine Absicht gewesen und die Lehrer würden so böse mit ihm sein. Aerys Blick wurde immer fragender, weil er sich noch nichts unter den mehr und mehr gestammelten Worten nichts zusammen reimen konne. Ängstlich wurde Lilian immer leiser und inzwischen leuchteten seine Wangen feuerrot. Aufgeregt kniete er vor ihm auf dem Sofa, fast so, als wolle er jetzt schon um Vergebung betteln. Bis er dann schlussendlich piepsen konnte, dass er eine Seite im Buch kaputt gemacht hätte.

"Du hast wa? Ooooooh!" ging Aerys endlich auf, der viel zu fasziniert davon gewesen war, wie süss Lilian gerade vor ihm kniete, als dass er rasch begriffen hatte, wozu Lilian das Biologiebuch im Bad gebraucht hatte. "Die anatomischen Bilder von Frauen. Du hast sie als Vorlage benutzt!" Aerys konnte nicht anders, als breit zu grinsen. "Kein Wunder haben die nicht geholfen, damit du dich besser fühlst. Die sind nicht sonderlich anregend. Da habe ich bei weitem interessantere Bilder von Frauen." Wenn Lilian die sähe, würde er wohl alleine schon vom Ansehen davon kommen.
"Du unartiger, versauter, kleiner Bengel", schmunzelte er und zupfte an einem von Lilians halb aufgelösten Zöpfchen. "Ich sollte dich übers Knie legen und dir den Hintern versohlen für diese Schweinerei. Oder dafür sorgen, dass es dir hilft, dich besser zu fühlen, wenn du dich selber streichelst." Verrucht grinste er Lilian an. Er wollte ihn gerne zum Beispiel mit Phantomhänden unterstützen, während er dabei zusah, wie der Jüngling sich unter seinem Röckchen selber streichelte.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 14:20
von Lilian
Es dauerte viel zu lange bis Aerys begriff, was Lilian schlimmes angestellt hatte. Ungewiss blickte der zarte Jüngling ihn an, fürchtete sich vor der kommenden Reaktion. Er hatte schon einmal hochmütig geglaubt, er könne den Prinzen jetzt besser einschätzen, doch der letzte Streit hatte ihm bitter das Gegenteil klar gemacht. Aerys war für ihn unberechenbar. Jedenfalls jetzt noch. Lilian wusste immer noch so wenig über den Adeligen.
Dieser erkannte nun auch, dass Lilian die Bilder in dem Anatomiebuch als... Material benutzt hatte. Verlegen und mit roten Wangen nickte er. Aerys begann breit zu grinsen. Das sah nicht sehr wütend aus, aber vielleicht kam das noch. Lilian blieb vorsichtig auf dem Sofa knien, doch als der Prinz erwähnte, dass er viel interessantere Bilder von Frauen hätte, war er gleich wieder abgelenkt.
"Wirklich?", fragte er neugierig. Ertappt biss er sich auf die Lippe. Das sollte er wohl lieber nicht fragen, doch die Erwähnung hatte ihn schon neugierig gemacht. Er hatte nicht gewusst, dass Aerys auch Frauen zeichnete. Ob die Bilder im Atelier waren oder irgendwo in der Villa verteilt? Bevor der Jugendliche erste vage Pläne überlegen konnte danach zu suchen, schien Aerys schon zu erkennen, dass er sehr unartig war. Er zog leicht an Lilians Zöpfchen, nannte ihn dabei einen versauten Bengel. Bei den Worten brannten Lilians Wangen erst recht. Er war nicht... versaut.
Wenigstens schmunzelte Aerys. Das war ein gutes Zeichen oder?
"Es war ein Versehen...", beteuerte er nochmal. Aerys drohte ihm dennoch an, dass er ihm den Hintern versohlen sollte. Der Tonfall klang dabei jedoch nicht wütend. Lilians Gedanken wanderten automatisch zu dem einen Mal, wo der Prinz ihm den Hintern versohlt hatte, weil er verbotenerweise noch in dem erotischen Buch gelesen hatte. Aber die Schläge waren dabei eher verwirrend aufregend gewesen als schrecklich.

"N-nicht mit der Rute oder?", fragte der Jüngling ängstlich. Denn das bedeutete, Aerys war richtig sauer. Der Adelige grinste stattdessen und meinte, er könne auch dafür sorgen, dass sich Lilian besser fühlte, wenn er sich selbst streichelte.
"Heißt das, es ist nicht verboten?", rutschte ihm heraus. Und wie wollte Aerys denn das anstellen, doch das traute er sich nicht zu fragen. "I-ich meine... nicht, dass ich das nochmal machen würde.." Er schüttelte leicht den Kopf. Besonders nicht nach dem letzten Debakel. Es war sooo peinlich. "Ich wollte nur, dass es wie früher ist. Dass ich normal bin und weiß was mir gefällt." Er zögerte kurz. "Ich wollte nicht an euch denken dabei... aber..." Er spielte nervös mit seinen Fingern. "Das klappt nicht so gut...", fügte er leise hinzu. Kurz vor seinem Höhepunkt hatten sich die Gedanken an Aerys doch eingeschlichen. Hatte er nicht sogar dessen Namen gesagt? Lilian hatte es nicht verhindern können. Aber.. er wollte doch nichts von Aerys. Der hatte ihm weh getan beim allerersten Mal... er hatte ihn gezwungen. Ach, es war alles so durcheinander. Vor allem wo es auch schön mit Aerys sein konnte.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 14:24
von Aerys
Lilian war natürlich prompt neugierig, als Aerys ihm offenbarte, dass er viel interessantere Bilder von Frauen hätte, als dieses langweilige Anatomiebuch. Wobei das natürlich nicht sonderlich schwer war. Aber Aerys hatte nicht nur ein bisschen spannendere Bilder von Frauen, er hatte so richtig aufregende Bilder von ihnen. Doch bevor Lilian die sehen durfte, musste er sich das erstmal verdienen und auch dann wollte Aerys ihn erstmal nicht alleine mit den Bildern lassen. Viel lieber wollte er miterleben, wie Lilian seinen Höhepunkt jagte. Dem Jüngling schien auchb ewusst zu sein, dass Aerys es nicht gefiel, wenn er sich für wen anderen interessierte und biss sich ertappt auf die Lippen. Aerys musste grinsen. Amüsiert zog er den Jüngling auf und drohte ihm an, ihm den Hintern zu versohlen.

"Nein", antwortete er bedächtig auf Lilians ängstliche Frage, ob er ihn mit der Rute schlagen würde. "Nicht mit der Rute." Begehrlich blickte er ihm fest in die Augen, während er das ruhig sagte. Er würde Lilian viel lieber mit der flachen Hand den Hintern versohlen. Den nackten Hintern, über den er ab und an streicheln konnte dabei. Sachte, so dass Lilian ganz aufgeregt wurde und sich später dann sogar erregt an ihm rieb. Bis er wieder Lust hatte, sich selber zu streicheln. Diesmal würde Aerys jedoch bei ihm sein und ihn ebenfalls streicheln, bis ein heisser Orgasmus ihn packte. Prompt fragte Lilian, ob es also nicht verboten sei, sich selber zu streicheln. Das riss Aerys etwas aus dem Konzept.
"Es gefällt mir nicht", brummte er unwillig und gab dabei weder die Erlaubnis, noch ein Verbot. Dabei hätte er es zu gerne verboten. Doch er fürchtete, dass es zu früh dafür war und wenn er Lilians Sexualtrieb zu sehr dominierte, verkümmerte er womöglich ganz. Später, wenn Lilian abhängiger von ihm geworden war, konnte er es ihm noch immer verbieten, bis er dann irgendwann so weit war, dass er ohne ihn gar nicht mehr wollte.

Lilian schien zu merken, dass Aerys nicht ausgeschlossen werden wollte. So bedeuerte er auch gleich hastig, dass er es nicht nochmals machen würde. Er hätte nur gewollt, dass es wie früher sei. Dass er normal sei und wisse, was ihm gefiele. Er gab sogar unendlich nervös zu, dass er nicht an ihn dabei hatte denken wollen. Es war nichts, was Aerys gern hörte. Doch er schätzte Lilians Offenheit und Ehrlichkeit. Dass er ruhig blieb, wurde dann auch gleich belohnt, denn Lilian fügte noch leise hinzu, dass es nicht so gut geklappt hätte, beim sich selber befriedigen, nicht an ihn zu denken.
"Ach, Lilian", freute sich der Adlige und zog den Jugendlichen in eine liebevolle Umarmung zu sich heran. "Normal sein ist doch langweilig", tröstete er ihn. "Und vielleicht ist normal auch gar nicht normal, sondern nur das, was die gesellschaftlichen Konventionen einem aufzwingen." Sachte streichelte er ihm über den Rücken und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. "Nicht normal sein ist viel spannender. Viel aufregender. Aber du hast recht. Es ist auch schwieriger. Glaub mir, ich weiss das sehr genau. Du bist damit nicht allein. Wenn du mich lässt, werde ich dir weiter damit helfen. Hab einfach etwas Geduld mit dir und sei ehrlich. Vorallem zu dir selbst. Dann wird sich alles von alleine zu einem Bild zusammen fügen und es wird besser werden, als du dir es je hättest vorstellen können."

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 14:30
von Lilian
Er atmete erleichtert aus, als Aerys die Frage nach der Rute verneinte. Die wollte Lilian wirklich nicht spüren. Aber würde Aerys ihm trotzdem den Hintern versohlen und was hatte das zu bedeuten? Der Prinz blickte ihn seltsam intensiv an. Nervös wich der Jüngling dem Blick irgendwann aus. Er wusste nicht was auf ihn zukommen würde, doch wenn er an die letzten Schläge dachte, packte ihn das kalte Grauen. Aber da war Aerys furchtbar wütend gewesen und jetzt wirkte er eher ruhig. Doch wenn er nicht wütend auf Lilian war, wieso würde er ihn dann schlagen? Der Jugendliche verstand das noch nicht alles und er würde bestimmt nicht nach Schlägen fragen. Nicht seit dem furchtbaren Streit. Er hatte Angst die Wut des Adeligen hervorzurufen. Lilian traute sich nicht mehr, diese besänftigen zu können.
Als Aerys brummte, dass es ihm nicht gefiel, wenn Lilian sich selbst streichelte, beteuerte der Junge rasch, dass er es nicht mehr machen würde.
"Bestimmt nicht", versicherte er leicht ängstlich. Aerys hatte es nicht direkt verboten, doch wenn Lilian nicht so war wie es dem Adeligen gefiel, konnte er schnell sehr hässlich werden. Lilian sollte vorsichtiger sein, dies nicht heraufzubeschwören. Er wollte so etwas wie den letzten Streit nie mehr erleben. Und es half nicht mehr sich einzureden, dass es nie wieder passieren würde. Das hatte er vor dem Streit auch geglaubt. Er konnte nur versuchen, es einfach zu vergessen. Alles Schlimme vergessen, was Aerys ihm angetan hatte. Sie hatten sich ja versöhnt. Es war jetzt alles wieder gut.
Verwirrt ließ sich der Junge in eine Umarmung ziehen. Aerys fand, dass ein normales Leben langweilig wäre. Es wäre nur das, was die Gesellschaft einem aufzwingen würde. Der Prinz streichelte ihm über den Rücken und Lilian kuschelte sich vorsichtig an ihn. Aerys beschrieb ihm wie aufregend und spannend es wäre nicht normal zu leben.
"Ich hätte nichts dagegen, wenn es ruhiger wäre...", murmelte Lilian. Er hatte wahrlich genug Aufregung in den letzten Monden gehabt. Traumatische Aufregung. Aber es gab keine Pause. Er strampelte und strampelte und versuchte dabei nicht unterzugehen. Aber es machte sehr müde und sehr einsam. Scheu blickte der Junge auf, als Aerys ihm sagte, er wisse wie schwierig es wäre und Lilian wäre damit nicht allein. Wirklich?
"Wenn du mich lässt, werde ich dir weiter damit helfen. Hab einfach etwas Geduld mit dir und sei ehrlich", riet der Adelige ihm. Es würde besser werden als Lilian sich überhaupt vorstellen könnte.

"Momentan habe ich nur... Angst vor der Zukunft", gestand Lilian leise. Furchtbare Angst. Er war nicht bereit, den Wunsch nach einem normalen Leben aufzugeben, wo dies so viel sicherer und bekannter wäre. "Ich.. hmm, ich weiß nicht, ob ich unbedingt ein normales Leben will..", gab er trotzdem zu. Aerys bot etwas unbekanntes und gewaltiges. Es war vollkommen anders von der Zukunft, die Lilian sich als Notar ausgemalt hatte. Aber es war seine Zukunft gewesen... er hätte sie mitgestalten können.. Jetzt? Da war er sich nicht so sicher. Wieviel Wahl hatte er hier wirklich?
"Ich will ein Leben, das ich mit entscheiden kann", sagte er ernst. "Und eines, wo mir nicht... schreckliche Dinge passieren.." Gab es nur die Wahl zwischen einem langweiligen normalen Leben und einem schmerzvollen aufregendem Leben? Dann wollte Lilian immer noch das normale Leben.
"Habt ihr denn mal ein normales Leben geführt?", fragte er den Prinzen. "Ich weiß gar nicht wie für einen Adeligen ein normales Leben aussieht..." Er war sich nur halbwegs sicher, dass nicht jeder Adeliger abgeschottet in einer Villa mit lauter Kunstwerken lebte. Oder? Nein, davon hatte Lilian noch nie gehört. In Dhemlan waren die Adeligen auf Bälle gegangen, sie hatten Reden gehalten, Gesetze erlassen und untereinander gehandelt. Aber Aerys ging nicht gerne zu solchen Treffen. Er war lieber hier. Der Junge fragte sich, ob das immer so gewesen war.
"Ihr habt gesagt, ich hätte möglicherweise eine Leere in mir gespürt, wenn ich ein normales Leben geführt hätte. Habt ihr das gespürt?", fragte Lilian, der sich langsam fragte woher Aerys das alles so gut nachfühlen konnte.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 14:59
von Aerys
Scheu und schutzsuchend kuschelte Lilian sich vorsichtig an ihn. So wie Aerys es liebte. Denn dadurch konnte er ihn liebevoll an sich drücken, ihn in seinen starken Armen Sicherheit vermitteln und ihn trösten. Dann fühlte er sich als Mittelpunkt von Lilians Leben und es machte ihn jedes Mal ganz kribbelig, weil Lilian sich in so Situationen besonders schlank und feminin anfühlte. Gerade jetzt fiel es ihm besonders schwer, wo doch noch das Thema des Hintern versohlens offen stand. Zu gerne hätte er Lilian unter den Rock gelangt. Nur war es gerade wichtiger, dass Lilian weiter Vertrauen zu ihm fasste und sich bei ihm in Sicherheit fühlte, auch wenn er Dummheiten gemacht hatte.
Deswegen hielt er Lilian weiter sanft ihm Arm und streichelte ihm sachte über die Schulter, während er ihm ruhig zuhörte. Dass Lilian nichts gegen etwas mehr Ruhe hätte. Dass er gerade Angst vor der Zukungt hätte. Lieb drückte Aerys ihn da kurz an sich, um ihm zu versichern, dass er ihm eigentlich keine Angst machen wollte. Es schien Lilian Mut zu machen, dass er überlegte, dass er nicht wisse, ob er wirklich ein normales Leben haben wolle. Die Anziehungskraft zu Aerys Geburtsjuwel schien ihn so zu verunsichern, dass er tatsächlich begann, in neue Bahnen zu denken. Er war sich allerdings sicher, dass er ein Leben wolle, das er mitentscheiden könne und eines, wo ihm nicht schreckliche Dinge passierten.

"Ein normales Leben für einen männlichen, adligen Jugendlichen bedeutet lernen, lernen, strenge Disziplin, absoluten Gehorsam dem Familienoberhaupt gegenüber und noch mehr lernen", offenbarte Aerys unwillig, an was er sich aus seiner Kindheit erinnerte. Lilian zuliebe überwand er sich jedoch dazu. Vielleicht würde es dem Jüngling helfen, sich an ihn zu binden und sich getröstet zu fühlen.
"Als adliger Mann muss man alle gesellschaftlichen Regeln kennen, um ja keinen Fehler zu machen. Unter keinen Umständen", erklärte er Lilian mehr. "Denn selbst die kleinste Andeutung eines Fehlers kann eine gewiefte, adlige Frau dazu nutzen, dich auszubeuten oder den Ruf deiner Familie zu ruinieren, sollte sie das wollen. Deswegen werden adlige Jungs von klein auf darauf getrimmt, der Familie so gut wie möglich, also vorzugsweise perfekt zu dienen. Sei es um zu helfen, dass das Familienunternehmen gedeiht oder um eine möglichst reizvolle Partie abzugeben, damit man eine Verbindung eingehen kann, die Geld oder Ansehen einbringt. Oder am Liebsten gleich beides. Aber selbst all dein Können, deine Intelligenz und dein Wissen scheinen vergebens, wenn du nicht gut aussiehst. Dann hast du so oder so verloren." Das war zwar kein Problem gewesen, mit dem Aerys sich hatte herum schlagen müssen, doch gefallen hatten ihm diese engen Strukturen und diese strikten Regeln gar nicht.

Entsprechend gefiel es ihm auch nicht, sich an die Zeit von damals zu erinnern, solange sie auch schon her war. Diesbezüglich beneidete er seine Kunstwerke etwas darum, die mit der Zeit ihren schmerzhaften Entstehungsprozess vergassen. Er wusste noch genau wie einsam und unglücklich er sich gefühlt hatte. Er wollte sich nicht daran erinnern. Leider machte Lilian es nicht besser, indem er ihn danach fragte, ob er auch einmal so eine Leere gespürt hätte, wie er es Lilian prophezeit hatte. Das Gesicht des Adligen verschloss sich zusehends. Er war nicht gewillt, weiter darüber nachzudenken. Allerdings blickte Lilian ihn mit so offenen, verletzlichen, zartrosafarbenen Augen an, dass es ihm noch schwerer fiel, Lilian von sich zu stossen, wo sich dieser ihm gerade so annäherte.
"Als es an der Zeit war, dass ich der Dunkelheit mein Opfer darbringe", gab er deswegen eine der Situationen zu. "Erst wusste ich nicht, was das zu bedeuten hatte. Ich war einfach nur sehr unruhig. Bis mich meine Mutter dann zu einer Priesterin schickte. Die erkannte dann, dass die Dunkelheit nach mir rief, um mir etwas zu schenken." Das hatte den jungen Prinzen damals sehr beeindruckt und seitdem achtete er immer darauf, wenn er wieder diesen Ruf verspürte. Es hatte sich bis jetzt immer gelohnt. Zuletzt hatte ihn dieser Ruf zu Lilian geführt.
"Ausserdem bin ich ein Künstler", wiegelte er grinsend ab. Er mochte nicht länger über diese ernsten Themen sprechen. "Mein Leben ist voller Sehnsüchten und Leidenschaften. Das gehört quasi zur Berufsbeschreibung dazu." Dramatisch blickte er Lilian an, bevor er ihm verschmitzt zuzwinkerte. "Aber lass uns jetzt über was spannenderes sprechen", wechselte er das Thema und schlug wieder den samtenen, rauchigen Tonfall an. "Erzähl mir doch lieber, warum das nicht geklappt hat, nicht an mich zu denken, als du dich selber gestreichelt hast." Unversehens landete seine Hand, mit der er gerade eben noch Lilians Schulter gestreichelt hatte, auf dessen schlankem Schenkel, den er nun zärtlich streichelte, wobei seine Hand dann ziemlich rasch unter Lilians, Aerys Meinung nach viel zu langem, Schulröckchen landete.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 15:00
von Lilian
Aerys drückte ihn an sich, während er ihm dabei lieb über die Schulter streichelte. Er hörte ihm einfach nur zu und blieb die ganze Zeit über ruhig. Es half, dass auch Lilian sich allmählich beruhigte und sich dem Adeligen anvertraute. Neugierig wollte der Jüngling aber auch von Aerys' eigenen Erfahrungen wissen. Warum der Prinz selbst kein normales Leben gewollt hatte und stattdessen abgeschieden in seiner Villa lebte, um Kunstwerke zu gestalten.
Zunächst antwortete Aerys nur knapp, dass man als adeliger Jugendlicher Disziplin und Gehorsam lernen müsse. Lilian hatte immer geglaubt, dass Adelige viel mehr Freiheiten und Möglichkeiten hatten, doch da war er wohl zu vorschnell gewesen. Natürlich hatten Adelige auch Verantwortung und das brachte damit einher, dass sie genauso diszipliniert sein mussten wie alle anderen. Allerdings war Aerys nicht unbedingt diszipliniert...
Ob er dem Familienoberhaupt der Verdens gegenüber frech gewesen war? Lilian hatte noch so viele Fragen. Er glaubte schon, dass Aerys nicht mehr darüber reden wollte, doch nach einer kleinen Pause fuhr er fort. Wie viel ein adeliger Mann in seiner Familie leisten musste und wie sehr deren Ruf einen unter Druck setzen konnte. Dass es gar gefährlich werden könnte, wenn man Fehler machte, da einen dann andere Adelige ins Visier nahmen. Gerade die männlichen Jugendlichen durften sich kein Fehlverhalten erlauben und müssten daran arbeiten entweder das Familienunternehmen voranzubringen oder eine gute Partie abzugeben. Das klang tatsächlich sehr einengend und bedrückend, fand Lilian.
"Ich wusste nicht, dass es so schwierig ist als adeliger Jugendlicher", sagte er. Aerys meinte, dass aber all das Können und Benehmen nicht reichen würde, wenn man kein gutes Aussehen hätte. Lilian nickte betrübt. Er hatte hier in der Villa aber auch oft das Gefühl, dass er nur darauf reduziert wurde. Von seinen Fähigkeiten als Notar wollte niemand wissen. Allerdings hatte ihm der Adelige auch liebe Komplimente gemacht, die nicht mit Lilians Aussehen zu tun gehabt hatten. Sie hatten Lilian sehr nervös gemacht.
Der Jüngling wagte noch mehr zu fragen, wo Aerys gerade einmal nicht auswich. Die nächste Frage über die Leere in einem war allerdings schon schwieriger und es zeigte sich sofort in der Mimik des schönen Prinzen. Meist wollte Aerys nicht über schwierige Themen reden. Nur leider war Lilians Kopf voll mit schwierigen Themen, praktisch seitdem er hierher gekommen war.

Abwartend blickte Lilian zu dem Adeligen, ob er nicht doch irgendetwas sagen würde. Hoffentlich wurde er nicht sogar wütend. Der zarte Junge spielte nervös mit seinen Fingern. Da erzählte Aerys doch noch etwas. Dieses Mal über sein Opfer an die Dunkelheit und wie unruhig er damals gewesen war. Davor hatte er diese Leere gespürt bis zu einer Priesterin geschickt worden war und dann sein Geburtsjuwel bekommen hatte.
"Das war bestimmt schön..", versuchte Lilian sich dies vorzustellen. "Dass ihr eine Antwort bekommen habt auf eure Leere. Und dann so eine schöne.." Er dachte wieder an Aerys' Purpur und sah es sofort bildlich vor sich. Wenn er daran dachte, vermisste er sein eigenes Juwel nicht so sehr. Aber die Antworten... die vermisste er durchaus.
Lilian fand die bei sich noch nicht. Es fehlten ihm so viele Antworten. Aerys hatte auch keinerlei Versicherungen gemacht, als Lilian gehofft hatte, eine Zukunft zu bekommen, die er mitentscheiden konnte. Würde es das für ihn nie geben? Was würde mit ihm passieren?
Der Prinz schien an die Grenze dessen gekommen zu sein, was er für heute mitteilen konnte. Stattdessen bemerkte er verschmitzt, dass sein Leben als Künstler natürlich voll mit Sehnsüchten und Leidenschaften wäre. Das hatte Lilian nicht gemeint, doch er nickte nur und bohrte nicht weiter nach. Es war unglaublich, dass Aerys ihm überhaupt von seiner Vergangenheit erzählt hatte. Lilian würde es bewahren wie einen Schatz.
Der Adelige machte dann sehr deutlich, dass er das Thema wechseln wollte. Bevor Lilian reagieren konnte, fragte Aerys ihn unverblümt warum es nicht geklappt hätte, dass Lilian beim selbst streicheln nicht an Aerys zu denken.
"Ich.. ehm... das...", stammelte der Junge überrumpelt. Er hatte mit solch einem direkten Themenwechsel nicht gerechnet. Und dann legte Aerys seine Hand auch noch direkt auf Lilians Knie. Die Hand blieb dort nicht lange und während Lilian noch nach einer Antwort suchte, schob sich die Hand nach oben und geradewegs unter den Rock. Selbst der viellagige Unterrock war kein Hindernis gewesen. Der Jüngling drückte erschrocken die Schenkel zusammen.
"Nicht...", wehrte er automatisch ab, doch er konnte wohl froh sein, dass Aerys ihn nur streicheln und nicht schlagen wollte. So war der Einspruch auch nur verhalten und leise.
Der Prinz sah ihn weiter so durchdringend an, diese unergründlichen goldenen Augen. "Ich musste nur... am Ende an morgen denken... an den ersten Unterricht, den wir zusammen haben", antwortete Lilian. Morgen hätten sie den ersten Etiketteunterricht nach langer Zeit wieder, nur dass Lilian jetzt eine Uniform tragen würde und es auf einem Stundenplan stand. Es war nicht mehr spontan, wenn Aerys gerade einfiel, dass Lilian da noch etwas lernen musste.
"Ich hab mich gefragt.. ob der Unterricht jetzt anders wird. So offiziell", sagte der zierliche Jüngling und erschauderte leicht unter der streichelnden Hand. Seine Schenkel waren soo empfindlich. Leider wusste Aerys das auch sehr gut. Lilian versuchte dafür nicht zu erwähnen, dass er auch an das verwirrende Rollenspiel gedacht hatte.
Aber so ganz schien Aerys auch nicht glauben zu können, dass Lilian beim Streicheln an langweiligen Etiketteunterricht gedacht hatte. Ertappt röteten sich die Wangen des Jungen. Er wandt sich leicht auf dem Sofa. "N-nein... ich dachte an die S-spiele, die ihr.. im Unterricht spielen wolltet.. die ich nicht so ganz verstanden hab." Das hatte seinen Geist aber nicht daran gehindert allerlei verwirrende Bilder in seinem Kopf entstehen zu lassen. Lilian wollte wirklich nicht solch komische Erwachsenenspiele spielen, doch trotzdem hatte er daran denken müssen.

Re: Biologieunterricht

Verfasst: Do 4. Feb 2021, 15:08
von Aerys
Aerys ging nicht auf Lilians Erstaunen ein, dass es sehr schwierig sei als adeliger Jugendlicher. Oder darauf, dass es bestimmt schön gewesen sei, dass er so eine besondere Antwort auf seine Leere erhalten hatte. Er hatte schon genügend über seine Vergangenheit erzählt. Dabei dachte er nicht gerne darüber nach, geschweige denn, dass er darüber sprach. Ja, sein Aufstiegsjuwel zu erhalten, war eine gewaltige Erfahrung gewesen. Und als adeliger Jugendlicher hatte er nicht nur mehr Pflichten, als als andere Jugendliche gehabt, er hatte natürlich auch mehr Privilegien genossen. Aber das war Vergangenheit und erinnerte ihn nur an die Einschränkungen, die ihn geplagt hatten.

Viel lieber dachte er da an Lilian und an den Sex mit ihm. Neugierig fragte er ihn, warum es denn nicht geklappt hätte, nicht an ihn zu denken, während er sich selbst streichelte. Prompt wurde Aerys mit einer absolut süssen Reaktion von Lilian belohnt. Der Jüngling begann nervös zu stammeln, schien für den Moment gar nicht zu wissen, wie das Thema so abrupt hatte wechseln können und als er Aerys Hand auch noch frech seinen Unterschenkel hochwandern spürte, unter dem Unterrock direkt auf der Haut, presste er erschrocken seine Beine zusammen. Aerys genoss das sachte Muskelspiel, blieb dann aber brav wo er war, als Lilian eine erschrockene Ablehnung fiepte und liess seine Finger nicht noch nach weiter oben wandern. Dafür streichelte er den Jüngling da, wo er gerade war, was sich auch schön anfühlte. Ziemlich sicher für sie Beide.

"Das ist sehr schmeichelhaft", lächelte Aerys ehrlich erfreut über Lilians Neugierde an ihrem gemeinsamen Unterricht. "Nur, irgendwie bezweifle ich, dass du ausgerechnet an den langweiligen Etiketteuntericht gedacht hast, als du dich gestreichelt und so richtig schön in Fahr warst. Das hatte Lilian wohl kaum weiter angeheizt. Lilian errötete auch prompt und wand sich leicht auf dem Sofa. So konnte Aerys gar nichts dafür, dass seine Hand noch etwas weiter den Schenkel nach oben rutschte. Das war nicht seine Schuld und er sah nicht ein, weswegen er aufhören sollte, Lilian sinnlich zu Streicheln. Lilian schien es ganz durcheinander zu bringen, denn er gestand endlich, woran er zum Schluss gedacht hatte.
"Spiele im Unterricht?" hakte Aerys verblüfft nach und musste erst einmal überlegen, wovon Lilian da sprach. Bis ihm in den Sinn kam, was Lilian da befürchtete, ohne es recht verstehen zu können. Prompt zauberte sich ein freches Grinsen in sein Gesicht.
"Oooooh, daran hast du gedacht", schmunzelte er gedehnt. "Und was waren denn das genau für Gedanken, wo du doch gar nicht verstehst, um was für Spiele es sich handelt?" Ob Lilian sich vorgestellt hatte, wie Aerys Hand unter seinen Rock gewandert und seinen Lustpfad erkundet hatte? Der Prinz täte das jetzt nur zu gern in Realität.
"Nur du wolltest doch gar nicht, dass ich Spiele mit dir im Unterricht spiele", seufzte Aerys gespielt enttäuscht und mit einem verschmitzten Augenzwinkern, damit Lilian sich wegen des Tonfalls keine Sorgen machte. "Also werde ich dir ein braver Lehrer sein. Und ich werde mich auch nicht von meinem hübschen Schüler ablenken lassen. Von seinen grossen, wunderschönen Augen..." Zärtlich streichelte er mit seiner freien Hand über Lilians Wange. "Oder seinen sinnlichen, verführerischen Lippen..." Sachte liess er seinen Daumen über besagte Lippen gleiten. Gebannt beugte er sich vor, wie als wäre er schon längst abgelenkt von seinem verführerischem Schüler und wolle ihn jetzt schon küssen. Bis er sich dann aber doch noch zusammen riss, seufzte und sich wieder zurück lehnte.
"Nein, nein, es wird ganz normaler Unterricht geben", beteuerte er noch einmal. Mehr wollte er Lilian nicht über diese Spiele erzählen, die man währenddessen spielen konnte. Dazu gefiel ihm Lilian viel zu sehr, wie er so süss naiv und unschuldig war. "Und du ziehst dir nun besser etwas anderes an, Lilian. Sie sollte auslüften, nachdem, was du im Bad getan hast. Nicht, dass du morgen mit zerknitterter Uniform bei deinen Lehrern erscheinst. Du würdest keinen guten Eindruck hinterlassen." Wobei zumindest Xavier seine helle Freude daran hätte zu erfahren, warum Lilians Uniform denn so zerknittert war.