Das neue Zuhause

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Lilian
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Lilian hatte nicht darüber nachgedacht, was die Konsequenzen seines kleinen Aufbegehrens sein würde. Er hatte sich einfach Luft machen müssen über die verdrehten Worte, die der Adelige da von sich gab und von denen er zu glauben schien, Lilian würde sie ihm abkaufen. Aber der Jüngling hatte genug davon, dass der Hayllier nun schon länger davon sprach, dass Lilian sich nur an die.. Betterlebnisse gewöhnen müsste, dass sie ihm irgendwann auch gefallen würden, wenn er sie nur häufig genug tat. Bald wäre es nicht mehr so schlimm. Der junge Krieger wollte das nicht akzeptieren. Das erste Mal war so furchtbar gewesen. Er konnte die Eindrücke davon nicht mehr abschütteln. Der Jugendliche war definitiv nicht soweit sich einreden zu lassen, dass ihm die nächsten Male auf wundersame Weise gefallen würden.
Leider hatte der Adelige alles andere als Verständnis, dass Lilian seine Meinung kundtat. Aerys verzog das Gesicht, verengte die Augen und blickte Lilian kalt an. Der Jüngling merkte erst zu spät, dass er zu weit gegangen war. Er wich noch weiter zurück. Leise und drohend sagte der Prinz, dass wenn Lilian das Kleid nicht tragen mochte, dann könnte er es jetzt ausziehen.
Der Jugendliche stockte. Aerys klang nicht mehr freundlich und so glaubte Lilian nicht einen Augenblick lang, dass die Worte etwas gutes zu bedeuten hatten. Der Adelige wurde abrupt laut, fuhr Lilian an, dass er sofort das verhasste Kleid ausziehen sollte. Der junge Krieger schüttelte schwach den Kopf, denn er befürchtete, dass er danach nichts neues zum Anziehen bekam.
Er mochte die Kleider zwar nicht, aber er mochte sie allemal lieber als nackt zu sein.
"Nein, ich behalte es an", wandte er zögerlich eingeschüchtert an. "Ich trag es gerne. Ich mag nicht nackt sein. Bitte.. ich behalte es an."

Der Prinz ließ sich aber keinen Deut mehr besänftigen und wirkte nun so richtig wütend. Er donnerte laut, dass Lilian sich nackt ausziehen sollte. Abwehrend hob der Jugendliche die Hände und wich rückwärts zurück in den Hauptraum.
"Nein, bitte nicht! Ich hab es nicht so gemeint. Mir machen die Kleider nicht so viel aus", beteuerte er, "Ich will nur nicht mit euch.. schlafen." Darum ging es Lilian. Er konnte es aushalten, wenn der Adelige ihn unbedingt wie eine Puppe ankleiden und frisieren wollte. Das war längst nicht so schlimm wie das andere. Das andere war unausprechlich und jagte Lilian kalte Schauer aus Angst durch den gesamten Körper.
"Ich will nicht! Bitte, nicht!", wehrte er ab, als der Adelige ihm nachging. Er gab Lilian nicht mehr viele Gelegenheiten es sich anders zu überlegen. Als der junge Dhemlaner weiter Abstand zu dem Mann aufbauen wollte, konnte er sich plötzlich nicht mehr bewegen. Keinen einzigen Muskel mehr. Panik wallte in dem zierlichen Jüngling auf. Entsetzt starrte er Aerys an.
"Bitte, nicht. Ich bin jetzt brav. Ihr habt mir nur so Angst gemacht mit euren Worten", versuchte Lilian sich zu erklären. Dauernd musste der Prinz ihn daran erinnern, dass es nicht vorbei war und er noch öfter mißbraucht werden würde. Der ältere Mann kam drohend näher und packte den zarten Stoff des Kleides, zog die Schleife an der Taille grob auf.
Vergeblich versuchte Lilian sich zu wehren, wimmerte auf. Er hatte große Angst was passieren würde, wenn der Adelige ihn ganz auszog. "Nicht! Ich will eure Berührungen nicht!", brachte er furchtsam hervor. Aerys zog ihm das Kleid herab bis Lilian halbnackt vor ihm stand, nur noch bekleidet in knappen Höschen und weißen Söckchen. Der junge Krieger schämte sich, wurde rot und bebte am Körper. Aerys fragte ihn gepresst und mit kaltem Blick, ob er nun gehorchen und sich das Höschen ausziehen würde.
Lilian schüttelte den Kopf. "Ich will das nicht. Bitte, ich trag was ihr wollt", versprach er. Nur er wollte nicht nackt vor dem Prinzen sein. Er schluchzte auf, als Aerys seine Finger an den Bund des Höschens legte und es dann herunterzog, um ihn so zu entblößen. Lilian wandte den Blick ab, biss sich auf die Lippen. Auch ohne dass der Prinz ihn mithilfe der Kunst fixiert hätte, wäre er wohl erstarrt vor Angst vor dem Kommenden.
Der Jugendliche fürchtete sich vor den ersten Berührungen, doch dann ließ der Adelige einfach nur ab von ihm. Lilian sackte abrupt zusammen. Schluchzend versuchte er sich mit Händen zu bedecken, während er vor dem Prinzen kniete. Warum war er so gemein zu ihm? Eingeschüchtert und ängstlich weinte der nackte Jüngling auf dem Boden nach dieser Demütigung.
Erschrocken blickte er auf, als Aerys danach tatsächlich forderte, dass sie sich zurück zum Tisch begaben, um den Hauptgang zu sich zu nehmen. Sie hätten die Küche schon viel zu lange warten lassen.
Was? Der Kerl wollte jetzt einfach so weiteressen, als wäre nichts passiert? Lilian hatte nun erst recht keinen Appetit. Er war viel zu aufgewühlt. Er wollte bloß noch, dass der Adelige ging und ihn alleine ließ. Der Jugendliche hatte definitiv seine heutige Grenze erreicht was er von dem Prinzen ertragen konnte, glaubte er.
"Ich will nicht mit euch essen", schluchzte er und blieb sitzen wo er war.
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Aerys
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Ängstlich zog sich Lilian noch weiter von ihm zurück, als er merkte, dass er zu weit gegangen war. Dennoch wagte er es, ihm zögerlich zu widersprechen, dass er das Kleid anbehalten würde. Er trüge es gerne und mochte nicht nackt sein. Zu guter letzt kam es ihm doch noch in den Sinn, darum zu bitten, es anbehalten zu dürfen. Doch Aerys zeigte keine Gnade und donnerte Lilian wütend an, dass er sich nackt machen solte. Er hatte schon viel zu viel Rücksicht mit dem Jüngling gezeigt, sich immer wieder von ihm erweichen und kurz darauf enttäuschen lassen. Aerys musste ihm aufzeigen, wo die Grenzen waren. Ausserdem wollte er nicht, dass die schönen Erinnerungen an das hübsche Kleid verdorben wurden. Deswegen war es wichtig, dass Lilian es auszog, bevor Aerys nur Aggressionen bekam, wenn er es sah.

Lilian wich jedoch nur noch weiter zurück, geriet in den Hauptraum und hob abwehrend die Hände. Schon verzweifelter bat er, das Kleid anbehalten zu dürfen. Im machten Kleider nicht so viel aus. Er hätte es nicht so gemeint. Er wolle nur nicht mit ihm schlafen. Nun, das machte es nicht viel besser. Aerys folgte dem Jungen in sein Wohnzimmer und fixierte ihn mit Hilfe der Kunst, als er weiter zu fliehen versuchte. Wie damals, wo er ein Bild von ihm gemalt hatte.
"Das hast du mir heute schon öfters versprochen und jedes Mal hast du dein Versprechen wieder innert kürzerster Zeit gebrochen. Ich gebe nichts mehr auf dein Wort", herrschte er Lilian wütend an und zerrte ihm grob die Schleife seines Kleides auf. Lilian blieb weiter unverschämt, auch wenn er wie Espenlaub zitterte. Aerys zog ihn ungerührt weiter aus, streifte ihm die Seide über den Kopf und liess sie verschwinden.
"Wirst du gehorchen und dein Höschen ausziehen?" fragte er gepresst und blickte kalt auf den Jüngling herunter, der zart in unschuldigem Höschen und weissen Söckchen vor ihm stand und nun nicht nur zitterte, sondern auch feuerrot im Gesicht geworden war. Dennoch schüttelte er widerspänstig seinen Kopf.
"So viel dazu, dass du jetzt brav sein wirst", schnaubte Aerys abfällig. "Auf dein Wort ist kein verlass. Du versprichst mir, das zu tragen, was ich wolle? Gut, ich will, dass du nackt bist." Damit strich er mit seinen Fingerspitzen über Lilians Hüften, um das Höschen zu erwischen und es nach unten zu streichen. Zusammen mit den Söckchen und den Sandalen streifte er es ihm erst vom einen Fuss, dann vom anderen. Anschliessend liess er auch diese Sachen verschwinden.

Anschliessend erhob sich Aerys und hörte auf, Lilian zu fixieren. Sofort sackte der junge Krieger in sich zusammen. Schluchzend kauerte sich dieser auf dem Boden zusammen und versuchte seine Blösse zu bedecken. Aerys ignorierte es und schloss die Tür zum Ankleidezimmer wieder. Damit verschloss er sie auch mit Hilfe der Kunst. Lilian käme nun an kein Kleidungsstück mehr heran, ausser dem weissen Kleid, was er heute in den Wäschekorb gegeben hatte. Sein verhasstes, weisses Kleid.
"Setz dich an den Tisch, damit wir endlich den Hauptgang zu uns nehmen können", befahlt er dem gedemütigten Jüngling ungerührt. "Wir haben die Küche ohnehin schon viel zu lange warten lassen." Lilian schluchzte jedoch nur und erwiderte unglaublich frech, dass er nicht mit ihm essen wolle. Langsam ging Aerys zu ihm, liess sich vor Lilian in die Hocke sinken, schaute ihn sich einen Atemzug lang an, bevor er ihm ohne Vorwarnung hart mit dem Handrücken auf die Wange schlug.
"Du wirst nur mit mit essen dürfen", informierte er ihn eisig. Erneut langte er nach dem Jugendlichen, nahm ihm diesmal jedoch die Schleife aus dem Haar, hielt sie ihm vor die Augen. "Du hast es nicht verdient, dass ich nett zu dir bin." Aerys liess auch den Haarschmuck verschwinden. "Du wirfst mir vor, das ich rücksichtslos und gemein zu dir bin. Du hast ja keine Ahnung, Lilian. Ich war gut zu dir. Doch du hast es nur ausgenutzt und mich belogen. Dann sollst du eben erleben, wie es ist, wenn ich tatsächlich rücksichtslos und gemein zu dir bin." Böse schaute er ihm die Augen. "Darion wird sich sicherlich über deinen Ungehorsam freuen."
Schliesslich bekam Darion nur die Erlaubnis, in der Villa zu existieren, wenn Lilian gehorsam war. Das hatten sie eben erst erneut vereinbart. Der verwöhnte, verhätschelte Junge hatte es jedoch schon wieder vergessen. Aerys nicht. Er erhob sich nun wieder und liess Lilian liegen wo war war, um dessen Zimmer zu verlassen und sich angenehmere Gesellschaft zu suchen. Allerdings nicht ohne die Fenster und Balkone mit Hilfe der Kunst zu versprerren, sowie den Kamin, die Badewanne und das Himmelbett. Lilian sollte keinerlei Luxus geniessen, wenn er ihn nicht zu schätzen wusste. Mal schauen, wie er regieren würde, wenn er zwei Tage lang völlig isoliert und ohne etwas zu essen erleben musste.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Der Adelige warf ihm abfällig vor, dass auf Lilians Wort kein Verlass wäre. Er hätte ihm versprochen brav zu sein, doch eindeutig wäre Lilian nun nicht gehorsam. Überfordert sah ihn der Junge an, während er weiter weinte. Ja, er hatte brav sein wollen, aber wieso bedrängte ihn der Adelige dann so? Da konnte Lilian doch nicht einfach stillhalten und es akzeptieren. Er hatte das für seine erste Nacht getan und geglaubt danach würde es besser. Danach würde ihn der Prinz wirklich mögen und ihn besser behandeln.
Lilian wollte frei sein, er wollte tragen was ihm gefiel, er wollte wie ein Junge aussehen und ganz besonders wollte er nicht zu furchtbaren Sex mit einem älteren, ihm im Grunde noch fremden Mann gezwungen werden.
Aber es war nichts besser geworden und der Adelige hatte ihn auch nicht lieb. Wenn er es tat, dann auf eine Art und Weise, die den jungen Dhemlaner vollkommen verstörte. Lilian schluchzte heftig.
"I-ich.. wollte brav sein... bitte, wirklich... aber ich will.. ich will nicht mit euch... schlafen", brachte er weinend hervor. Das musste der Mann doch verstehen. Lilian konnte einfach nicht mehr. Seelisch fühlte er sich nach der Begegnung mit Aerys wieder vollkommen ausgelaugt und am Ende seiner Kräfte.
Während der Junge weinend am Boden hockte, ging der Prinz zum Ankleideraum und schloss die Türe ehe er nun weiter essen wollte wie als wäre nichts weiter geschehen. Lilian fühlte sich unfähig so zu tun, als wäre alles normal und als wäre er gerade eben nicht vollends gedemütigt worden. Als er dies dem Adeligen schluchzend sagte, kam dieser gleich zu ihm, ging vor ihm in die Hocke. Lilian blickte ihn ängstlich an. Kurz wuchs in ihm die Hoffnung, dass der Mann wieder nett sein und ihn trösten würde. Einen Atemzug später knallte der harte Handrücken des Prinzen fest gegen die Wange des Jünglings.
Erschrocken schnappte Lilian nach Luft, wimmerte auf. Das hatte sehr weh getan. Seine Wange brannte. In kaltem Tonfall, der nicht mehr einen Funken Verständnis oder Güte beinhaltete, sagte ihm der Adelige, dass Lilian nur noch mit ihm essen dürfte.

"Nein, nicht, bitte!", flehte der Jugendliche aber erst erschrocken, als ihm Aerys die Schleife aus dem Haar nahm, denn er verstand durchaus die Symbolwirkung. Seine Hoffnung, dass der Mann nett zu ihm sein und ihn beschützen würde. Aerys ließ sie einfach verschwinden. Lilian weinte noch mehr. Tränen tropften ihm über die Wangen, netzten seine Lippen. "Bitte n-nicht, es.. es tut mir leid", brachte er irrigerweise hervor, wobei er gar nicht wusste wieso er sich nun bei seinem Peiniger entschuldigte. Es war doch der Adelige, der sich bei ihm entschuldigen müsste für das was er mit ihm gemacht hatte - immer noch tat.
Aerys warf ihm beißend vor, dass Lilian es nicht verdient hätte, dass er nett zu ihm sei. Er hätte ihn ausgenutzt und ihn angelogen. Lilian hätte noch gar nicht richtig erlebt, wenn der Adelige rücksichtslos und gemein zu ihm sei. Der Jugendliche sah ihn fassungslos an ehe er sich ein Stück weit fing. Diese Worte stimmten alle nicht.
"Ihr.. ihr habt mich auch ausgenutzt und mich angelogen!", warf er Aerys vor, wobei er es nicht schaffte, dass seine Stimme sicher klang. Zittrig saß der zierliche Jugendliche vor dem Mann, blickte ihn wütend an. "Ihr.. ihr habt mich vergewaltigt! Ihr seid überhaupt nicht gut. Ihr seid ein böser, hässlicher Mann!"
Da erhob sich der Prinz und sagte ihm kalt, dass Darion sich gewiss über Lilians Ungehorsam freuen würde. Abrupt verstummte der Jugendliche in seinem Aufbegehren, er wurde blass und vergaß für einen Moment sogar zu weinen. Nein, nein, nein, das durfte nicht sein. Das hatte Lilian nicht gewollt. Er war es nicht gewöhnt, dass man ihn so erpresste und ihm Gehorsam erzwang. Sein starker Widerstand, der immer wieder aufwallte, ließ sich nicht so leicht zum Verstummen bringen und das konnte nicht einmal der Jugendliche steuern, der in seinem Heranwachsen ohnehin nicht viel Kontrolle über seine schwankenden Emotionen hatte.
"Bitte nicht! Bitte.. bitte, Prinz, das w-wollte ich nicht. Es.. tut mir leid. Bitte tut Darion nichts", flehte er entsetzt und verzweifelt. "Er hat doch nichts gemacht... er kann nichts dafür. Ihr.. ihr könnt doch mich schlagen", bot er an, während der Adelige sich anschickte das Zimmer zu verlassen. Lilian kroch ihm ein paar Schritte hinterher. "Bitte, das hat er nicht verdient. Wenn ihr jemanden bestrafen müsst.. dann mich. Bitte nicht Darion!"
Aerys drehte sich dann doch noch einmal um. Lilian blickte ihn flehend an, während er noch auf dem Boden kniete. Kalt informierte ihn der Prinz, dass er nicht vorhatte Darion zu schlagen. Er würde ihm nur sagen, dass Lilian ihm keinen weiteren Tag Training erkaufen wolle. Verwirrung schlich sich in das hübsche Gesicht des Jünglings.
"Er weiß doch gar nichts davon...", wandte er kleinlaut ein. "Ich hab ihm das nie gesagt.." Zudem war Lilian verwirrt, da doch nun Marlin und die anderen mit Darion trainierten. Bedeutete es, sie durften nur trainieren, wenn Lilian brav war?
"Bitte.. sagt es ihm nicht", flehte Lilian, "Es tut mir.. leid. Ich.. bin kein Sklave. Ich mein, ich kenne das nicht.. Gehorsam sein, obwohl es weh tut.. i-ich lerne es", versprach er verzweifelt, "Nur lasst Darion trainieren."
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Lilian pendelte zwischen seinen aufwühlenden Emotionen nur so hin und her. Verzweifelt weinte er überfordert. Blickte ihn dann wieder Hoffnungsvoll an, dass er ihn trösten und in den Arm nehmen würde. Aerys wollte grundsätzlich gerne. Doch er käme mit Lilians Erziehung keinen Schritt weiter, wenn er jetzt nicht streng blieb. Erschrocken bettelte Lilian auch prompt darum, dass er ihm die Schleife nicht weg nähme. Das Symbol seiner Hoffnung, dass Aerys nett zu ihm war und ihn beschützte. Erst, wenn Lilian gelernt hatte, dankbar zu sein.
Mit einer harten Worten stellte er die Situation klar. Prompt wurde Lilian wütend, wie ein verzogenes, kleines Kind, das nicht seinen Willen bekam und warf ihm vor, dass er ihn auch ausgenutzt und angelogen hätte. Er hätte ihn vergewaltigt und sei gar nicht gut. Er sei ein böser, hässlicher Mann. Diese vermessenen Worte, stimmten den Adligen überhaupt nicht milder. War er vorhin noch versucht gewesen, Lilian doch seine Schleife zu lassen, fühlte sich jetzt erst recht bestätigt darin. Zudem bekam er das grosse Bedürfnis, Lilian erneut den Hintern zu versohlen, bis er wieder schrie.

Mühsam beherrscht informierte er Lilian, dass er seine zweite Chance mit Darion verspielt hatte und wollte das Wohnzimmer verlassen, bevor er sein neues Spielzeug ganz kaputt machte. Überraschenderweise kroch Lilian ihm nach und begann sich nun flehend bei ihm zu entschuldigen. Er solle nicht Darion schlagen. Dieser könne nichts dafür. Wenn, dann sollte er Lilian schlagen. Der Adlige sah das eigentlich genau so, auch wenn er das nicht vorgehabt hatte. Langsam drehte er sich noch einmal zu dem Jüngling hin, der sich so tapfer für seinen Freund opferte. Zart, nackt und völlig überfordert kniete er auf dem Boden, versuchte seine Blösse so gut es ging zu verbergen. Ein überaus verlockendes Bild.
"Ich hatte nicht vor, Darion zu schlagen", antwortete Aerys dem Jungen kalt. Verärgert darüber, dass er ihm diesen Wunsch erfüllen wollte. Weil er Darion doch behalten wollte. Lilian hatte nicht nur Hoffnung in dem schönen Krieger geweckt, sondern auch im Besitzer der Kunstwerke. "Ich werde ihm nur sagen, dass du ihm keinen weiteren Tag des Trainings erkaufen möchtest."
Erstaunlicherweise blickte Lilian ihn erst einmal verwirrt an und meinte dann kleinlaut, dass Darion gar nichts davon wisse. Er hätte es ihm nie gesagt. Nun war es an Aerys erstaunt zu schauen. Warum hatte Lilian das Darion denn nicht gesagt. Für den Fall, dass er versagte? Damit Darion ihm dann nicht böse war, wenn Lilian ihm kein weiteres Training mehr ermöglichte? Wahrscheinlich. Lilian bat nun auch darum, dass Aerys es ihm ebenfalls nicht sagte. Es täte ihm leid. Er wäre kein Sklave. Aerys Augen verengten sich wieder zu Schlitzen. Sofort verbesserte er sich und erklärte, dass er das nicht kenne, gehorsam zu sein, obwohhl es weh täte. Er würde es lernen. Wenn er Darion nur trainieren liesse.

"Du lernst besser schnell... Sklave", ordnete Aerys nach einem Moment des Nachdenkens streng und herablassend an. Er wollte Darion ja auch weiter trainieren lassen. Und es gefiel ihm, wie Lilian sich ihm dafür zu unterwerfen versuchte. "Ich werde wieder kommen, wenn du dich besser zu benehmen weisst." Aerys rief die weisse Schleife fürs Haar herbei und schnippte sie Lilian zu. Wenn er sich benahm, würde Aerys auch auch wieder nett und beschützend zu Lilian sein. Doch das musste sich der Jüngling erst wieder verdienen. Jetzt wollte er ihn alleine lassen, um ihm zu zeigen, was das für ihn bedeutete. Nämlich, dass er nichts mehr hatte ausser Luft und Wasser. Sein Leben würde ohne Aerys nicht mehr lange währen.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Angespannt wartete Lilian, wie Aerys reagieren und ob er noch etwas sagen würde. Immer noch schien der Blick des Prinzen voller Kälte. Ängstlich blickte der nackte Jüngling zu ihm hoch ehe der Adelige herablassend forderte, dass Lilian besser schnell lernen sollte. Sklave...
Lilian wollte das nicht sein und er fühlte sich nach über einem Mond in Gefangenschaft auch nicht so; jedenfalls nicht ganz, aber trotzdem nickte er hastig. Alles, um Aerys wieder etwas zu besänftigen und damit er Darion weiter trainieren und damit am Leben ließ. Lilian mochte gar nicht daran denken, was der Adelige machen würde, wenn Darion nicht wieder ganz gesund wurde. Der Jüngling wusste nicht, ob Aerys nun Darion doch nicht sagen würde wie ungehorsam Lilian gewesen sei. Dafür bemerkte der Adelige kühl, dass er erst wiederkommen würde, wenn Lilian sich besser benehmen könnte. Was meinte er damit? Wenn er brav alles trug was der Adelige von ihm verlangte? Wenn Lilian sich nicht mehr wehren würde, wenn der Mann ihn anfasste? Das letztere bereitete Lilian noch viele Probleme und er hatte Angst davor. Er wollte nicht von dem Adeligen berührt werden... besonders nicht wieder so wie in der Zeremonie.
Lilian blickte ängstlich auf, als Aerys die kleine, weiße Schleife wieder herbeirief. Beinahe befürchtete Lilian, dass der Prinz sie zerstören würde, doch dann warf er sie ihm zu. Der Jugendliche schluchzte leise, krabbelte ein Stück nach vorne und griff hastig danach und barg sie beschützend in seiner Hand.
Was hatte es zu bedeuten, dass Aerys ihm das wiedergab? Dass er doch nicht so gemein hatte sein wollen? Lilian verstand das Verhalten des ihm noch fremden Mannes nicht. Dann ging der Adelige entgültig und ließ Lilian alleine. Der nackte Jugendliche rollte sich schluchzend auf dem Boden zusammen, weinte überfordert und hilflos über seine Situation. Er wusste nicht was er tun sollte. Er wollte sich nicht dem hayllischen Adeligen hingeben und dessen Spielzeug sein. Allein der Gedanke füllte ihn mit Grauen. Lilian musste nur daran denken wie Aerys ihn aufgerissen hatte, wie er in ihm drin gewesen war, dieser entsetzliche Druck...
Der Junge wimmerte gequält.

Der schlanke Körper erzitterte immer wieder und als die Kälte größer wurde als sein Bedürfnis sich auszuweinen, rappelte er sich auf, um zum Ankleideraum zu gehen und neue Kleidung zu holen. Er wusste nicht wann der Prinz wiederkommen würde, aber hoffentlich nicht mehr heute. Er schien fürs erste genug von Lilian zu haben. Der Jugendliche wollte die Türe zur Ankleide öffnen, nur um festzustellen, dass sie verschlossen war. Vergeblich rüttelte er daran. Hatte... Aerys sie abgeschlossen? Lilian ging ins Bad, aber auch dort war die Türe zur Ankleide versperrt. Zittrig strich sich der Jüngling über die Arme. Wieso hatte Aerys das getan? Damit er die ganze Zeit nackt war? Weil er die Kleider nicht mochte?
Aber lieber wollte Lilian etwas anziehen, egal was, als nackt zu sein. Da fiel ihm das weiße Leinenkleid an. Lilian mochte es immer noch nicht, doch es war besser als gar nichts. Schniefend öffnete er den Weidenkorb, um es wieder hinauszuholen. Der Junge machte ein unglückliches Gesicht, als er es in den Händen hielt und betrachtete. Er wollte nicht wie eine Braut aussehen. Alles bloß das nicht. Er knotete auch hinten zwei Knoten hinein, damit es ihn nicht mehr an die Schleppe erinnerte. Erst dann streifte Lilian es über. Es half nicht wirklich. Sofort fühlte er sich noch unwohler. Hastig zog er es sich wieder aus, warf es beiseite und verließ fluchtartig das Bad. Er würde einfach ins Bett gehen. Lilian schickte sich an auf das Himmelbett zu steigen, doch er prallte unerwartet gegen eine unsichtbare Mauer. Der Jugendliche keuchte schmerzerfüllt, rieb sich das Knie und die Stirn.
Verwirrt tastete er gegen die Wand. Der Adelige musste ein Schild um das Bett errichtet haben. Durfte er nicht mehr dort schlafen? War das die Bestrafung, weil Lilian nicht hatte angefasst werden wollen? Der Jugendliche ging um das Bett herum, aber nirgendwo war eine Lücke hinein.
Entmutigt sank Lilian zu Boden, lehnte sich an die Bettkante. Der Jugendliche kauerte sich zusammen, weinte leise. Ihm war kalt und hungrig war ihm auch. Sie waren beim Essen nicht weiter als bis zum Salat gekommen und auch von dem hatte Lilian bloß ein paar Bissen genommen. Dann hatte ihn der Adelige bereits verstört indem er ihm gesagt hatte, dass er auch in den Künsten des Bettes unterrichtet werden sollte. Lilian konnte nicht so recht glauben, dass es dafür war, dass es ihm gefiel.
Er versuchte zu schlafen, aber es ging nicht. Inzwischen war es ganz dunkel im Zimmer außer die Lichter auf dem Esstisch. Lilian ging zum Tisch, doch das Essen und selbst der Wein waren fort. Er löschte die Kerzen aus, kehrte zurück ins Bad zurück, um sich die Zähne zu putzen und eine heiße Dusche zu nehmen, um sich aufzuwärmen. Die Arme um sich geschlungen stand er unter dem prasselnden Wasser. In dem Moment kam er sich sehr allein und verlassen vor. Er vermisste sein Zuhause. Lilian trocknete sich ab und nahm dann zwei der großen, weichen Handtücher mit. Er legte sich auf die Chaise Longue, sich in die Handtücher einrollend. Die kleine Schleife legte er neben sich.

Am anderen Tag wachte er früh auf. Sein Kopf schmerzte und das Grummeln seines Magens erinnerte ihn daran, dass er seit der Vollmondnacht nicht mehr viel gegessen hatte. Lilian ging ins Bad, um die Toilette zu benutzen und sich etwas Wasser ins Gesicht zu spritzen. Auch trank er Wasser aus dem Kran bis sein erster Durst gestillt war. Probeweise rüttelte er an der Türe zur Ankleide aber sie war zu. Der junge Krieger nahm das Kleid an sich, zögerte ehe er sich überwandt es doch anzuziehen. Er glaubte, dass der Adelige ihn wieder zum Frühstück belästigen würde, weswegen Lilian nicht nackt sein wollte. Zum ersten Mal wagte Lilian auch die andere Türe im Bad auszuprobieren, denn er wusste nicht wohin sie führte. Er war nicht sehr überrascht, dass sie verschlossen war. Vielleicht führte sie auf einen Gang hinaus... oder in Aerys Gemächer so wie die andere Tür, kam ihm ein erschreckender Gedanke.
Lilian verließ eiligst das Bad. Im Hauptraum probierte er die Balkontüren und die Fenster, aber auch die waren dieses Mal allesamt versperrt. Traurig blickte Lilian durch die gläserne Balkontüre, um in den Park zu schauen. Das weiße Kleid hing schlicht an seinem schlanken Körper, reichte ihm durch die Knoten knapp über die Knie. Nur das weiße Seidenband um seine Brust war länger.
Viel konnte er nicht von dem Park sehen, da der Balkon dazwischen lag, aber wenigstens bot es etwas Abwechslung. Er wollte hier raus.
Zum ersten Mal fiel ihm so richtig die Türe in der Ecke zwischen beiden Balkonen auf. Lilian rüttelte auch daran. Wohin sollte die führen? Er rief sich das äußere Aussehen der Villa ins Gedächtnis. Dort musste einer der Türme sein...
Aber auch der war verschlossen und die Türe, durch die der Adelige immer kam, wagte Lilian nicht zu öffnen. Rastlos wartete er auf das Frühstück. Er wusste nicht, ob er rechten Appetit hatte, doch er hatte definitiv Hunger. Der Vormittag verging und weder das Frühstück noch tauchten der Adelige auf. Lilian strich sich durchs Haar, weiterhin irritiert, dass es so lang war. Er besah sich wieder die Bücher im Regal. Viele waren es nicht und keines dabei, dass so recht sein Interesse weckte, aber irgendwie musste er ja die Zeit vertreiben. Lilian nahm sich das Büchlein über Haylls Hundert und setzte sich damit auf das Sofa. Immer wieder rückte er in dem Kleid hin und her. Es war so ungewohnt ohne Unterwäsche.
Der Jugendliche hatte gehofft, dass das Buch einige Geschichten bieten würde, aber es war mehr eine Auflistung über die Familien, ihre Mitglieder, wo sie ihre Ländereien hatten und dergleichen. Eher trockene Sachen, doch Lilian war das nicht unbekannt von seiner Notarsausbildung. Im Gegenteil, es gefiel ihm so etwas zu lesen.
So blickte Lilian erst wieder auf, als es nachmittags war und es immer noch nichts zu essen gab. Es konnte kein Versehen sein. Der Adelige gab ihm absichtlich nichts zu essen. Lilian kannte solch eine Strafe. Er war auch schon ohne Abendessen ins Bett geschickt worden. Doch das hier war mehr als ein Abendessen.
Der Jüngling konnte sich nicht mehr richtig konzentrieren. Er trank viel, denn immerhin gab es weiterhin Wasser. Am Abend fühlte er sich aber so erschöpft, dass er nur auf der Chaise Longue lag und durch das Erkerfenster sah. Wenigstens war der Adelige nicht hier..
Weinend schlief er irgendwann ein.

Als aber auch der nächste Tag genau ablief wie der vorherige, allein und ohne Essen, wurde Lilian unruhiger. Er war so hungrig. Er wollte unbedingt etwas essen. Als es mittags wurde setzte er matt einen Fuß vor den anderen und ging nun doch das erste Mal zu der Türe, die zu den Gemächern des Adeligen führte. Vorsichtig zog Lilian an dem Türknauf, aber nichts tat sich. Dann klopfte er zaghaft und als immer noch nichts passierte, etwas lauter.
"Prinz...? Ich.. bin hungrig. Bitte, kann ich etwas zu essen haben", fragte er durch die Türe. "Bitte, ich bin so hungrig..." Er wusste nicht was auf der anderen Seite lag und ob ihn der Adelige überhaupt hörte. "Ich werd alles essen", versprach er. "Ich.. hab jetzt wieder Appetit." Er zögerte kurz. "Falls ihr auch Hunger habt..", fügte er kleinlaut hinzu, denn er erinnerte sich daran, dass der Prinz ihm gesagt hatte, Lilian würde nicht mehr ohne ihn speisen.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Lilian krabbelte sofort näher und barg die kleine, weisse Schleife sofort in seinen Händen, als wäre sie ein lebendiges Wesen, was es zu schützen galt. Lilians Hoffnung, dass Aerys ihn beschützte und lieb zu ihm war. Nur erkannte Lilian ohnehin nicht, wenn Aerys gut zu ihm war. Also brachte es auch nichts, wenn Aerys sich Mühe mit ihm gab. Dennoch war die Geste irgendwie rührend. Aber Aerys wollte sich nicht davon erweichen lassen. Lilian täte es nur wieder ausnutzen und nichts dabei lernen. Deswegen liess er den weinenden Jüngling streng zurück und verliess dessen Zimmer. Lilian sollte begreifen, wie abhängig er von ihm war.
Stattdessen ging Aerys hinunter in die Küche und überraschte damit seine Kunstwerke, die dort zu Gange waren. Erfreut und ganz aus dem Häuschen über seine Anwesenheit, servierten sie ihm den Rest seines Abendessens und verwöhnten ihn nach Strich und Faden. Der Prinz liess es sich gefallen und kam entsprechend erst sehr spät in der Nacht wieder zurück in sein Schlafzimmer. Ein Blick durch das Spiegelfenster zeigte ihm Lilian, wie er auf der Chaise Longue in Handtücher eingewickelt lag und friedlich schlief. Hell und rein, fast wie ein Schutzschild lag die kleine Schleife neben ihm. So niedlich.

Am nächsten Morgen war Lilian umtriebiger. Aerys selber schlief lange aus, doch er hörte im Halbschlaf, wie Lilian hin und her ging. Knurrend drehte er sich um. Noch etwas, was er ihm abgewöhnen sollte. Gleichzeitig war er aber auch neugierig, was Lilian so umtrieb, weswegen er sich stöhnend aus dem Bett quälte, um zum Fenster zu tappsen und reinzuschauen. Ah. Lilian war gerade dabei festzustellen, dass er eingesperrt war. Er entdeckte all die Türen, rüttelte an ihnen und versuchte sie zu öffnen. Aerys gab ihm jedoch keinen Ausweg und Lilian traute sich nicht, die Tür zu benutzen, durch die Aerys immer trat. nicht, dass sie offen gewesen wäre.

Den Tag über verliess er seine Gemächer wieder und liess sich von seinen Kunstwerken verwöhnen und gern haben. Ausserdem war es höchste Zeit, sich auch wieder Marlins Ausbildung zu widmen, die er im letzten Monat doch recht hatte schleifen lassen. Es war immer schwierig, zwei Kunstwerke gleichzeitig auszubilden. Besonders, wenn ein neues hinzu kam. Doch bei Lilian hatte er einfach nicht widerstehen könne. Die zarte Lilie war für ihn bestimmt.
Gegen Mittag des zweiten Tages spürte er ein zupfen an dem Schild, welches Lilians Gemächer umschloss. Es schien, als würde der Jüngling allmählich seine Lage begreifen. Aerys ging hoch in sein Zimmer, um zu sehen, wie Lilian reagierte. Es war kein Wutanfall, wie er fast befürchtet hatte. Stattdessen stand Lilian eher kleinlaut vor der Tür und schien verunsichert zu sein, dass niemand reagierte. Ob Lilian etwas gesagt hatte, konnte Aerys nicht beurteilen, da er nicht hier gewesen war. So oder so war er noch nicht gewillt, Lilian schon zu erlösen. Trieb den Jungen doch nur den Hunger und nicht den Willen ihm zu gehorchen. So wie er das weisse Leinenkleid verunstaltet hatte. So leicht würde Aerys ihm das nicht durchgehen lassen.
Aber er gab Lilian die Gelegenheit, sein Verhalten zu verbessern. Respektive Aerys blieb nun in seinen Gemächern und vertrieb sich da die Zeit mit zeichnen, damit er hörte, sollte Lilian wieder gegen die Tür klopfen und etwas sagen, oder sonst wie mit ihm Kontakt aufnehmen wollen.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Es kam keine Reaktion von Seiten von Aerys' Gemächern. Ob er nicht da war? Es kam Lilian fast so vor, als hätten alle Menschen die Villa verlassen. Er fühlte sich sehr allein. Selbst wenn er manchmal jemanden im Park oder Garten sah, doch die Fenster waren zu dick und vom Balkon zu sehr getrennt, um viel beobachten oder gar hören zu können.
Der Jugendliche wollte hier weg, nur war gerade das Bedürfnis seinen Hunger zu stillen wesentlich größer. Er rüttelte erneut an der Türe, klopfte lauter dagegen. "Prinz Aerys? Seid ihr da? Ich habe solchen Hunger", rief Lilian durch die Türe. "Bitteee, ich mag mit euch essen." Eigentlich wollte er wirklich nicht mit dem Prinzen essen und diesem furchtbaren Mann erneut ausgesetzt sein, aber er erinnerte sich, dass der Adelige ihn gewarnt hatte, dass Lilian in Zukunft nur mit ihm speisen dürfte.
Wieder passierte nichts, doch Lilian hörte nicht auf verzweifelt zu klopfen. Dass der Prinz doch da war und ihn gehört hatte, bekam der Jüngling erst mit, als ein heller Glockenton zu hören war. Es kam von dem kleinen Sekretär. Lilian eilte auf nackten Füßen dorthin in Erwartung etwas zu essen zu bekommen, aber stattdessen lag dort das Benimmbuch. Es war bei einem speziellen Kapitel aufgeschlagen. Wie man eine Einladung richtig formulierte und aussprach. Frustriert packte Lilian das Buch und warf es in eine Ecke.
"Ich will das nicht lernen! Ich hab Hunger!", rief der Jugendliche. Er ging erneut zur Türe und rüttelte daran. "Ihr könnt mich doch nicht verhungern lassen", warf er dem Mann vor und trommelte gegen die Türe. Aber er war bereits jetzt so schwach, dass er das nicht lange durchhielt.
"Ihr seid so gemein! Wie soll ich euch jetzt noch glauben, dass ihr gut zu mir seid?", rief Lilian wütend. "Ihr seid ein Tyrann! Ich bin nicht euer Spielzeug!"
Das kurze Aufbegehren schien ihm alle restliche Kraft geraubt zu haben. Erschöpft wankte er zum Sofa und ließ sich darauf nieder. Lilian schluchzte auf, aber er war so ausgetrocknet, dass keine Tränen kommen wollten. Egal wie gerne er sich in den Schlaf geweint hätte. Benommen blieb er liegen und hatte nur die Kraft zu dösen.

Am Abend ging es ihm so richtig elend. Er fühlte sich zittrig schwach, schwarze Flecken tanzten vor seinen Augen. Wieder schleppte er sich zur Türe, klopfte matt dagegen, während er davor kniete.
"Aerys? Bitte, Prinz... ich fühl mich so schwach. Ich brauch etwas zu essen... bitte... ich kann jetzt nicht lernen. Mir gehts nicht gut", flehte er herzerweichend und kratzte an der Türe. "Ich lerne nach dem Essen... ich brauch nichts nobles. Bitte, ich will einfach nur eine Kleinigkeit zu essen. Nur ein kleiner Happen", versuchte er zu verhandeln.
"Es tut mir leid, dass ich wütend war", entschuldigte er, "Und unhöflich. Ich hab es nicht gewollt. Bitte versteht mich doch. Ich bin ein freier Mann... ich mein.. ich bin es nicht gewohnt jetzt.. etwas anderes sein zu sollen."
Schwach hob er die kleine Faust, klopfte immer mal wieder gegen die Türe, während er sich kniend dagegen lehnte und durch das Schlüsselloch sein Leid klagte. Er wollte doch nur ein Stück Brot. Er fühlte sich so schwach.
"Wieso quält ihr mich so?", fragte Lilian verzweifelt. Er hatte gedacht, der Prinz würde ihn mögen. Lilian hatte doch extra während der Zeremonie getan was dieser gewollt hatte. Er hatte diese furchtbare Tat einfach über sich ergehen lassen. "Ich werd euch nie mögen, wenn ihr so gemein seid..."
Er sagte die nächsten Stunden noch mehr durch die Türe, doch Lilian erinnerte sich kaum daran was es war. Mal bettelte er um Nahrung, dann wieder verfluchte er den Mann, der ihn einsperrte und ihn so leiden ließ. Ab und zu konnte er sich wieder aufraffen erneut zu klopfen oder an der Klinke zu rütteln.
Irgendwann sackte der entkräftete Junge an der Türe zusammen und schlief dort eingerollt. Am dritten Tag wiederholte sich das gleiche Spiel. Wenn auch in immer längeren Abständen, da Lilian kaum zu mehr Energie hatte als fast leblos neben der Tür zu hocken. Der zierliche Jüngling hatte kaum Kraftreserven und schien nun innerhalb kürzester Zeit zu verblühen. Ab und zu kroch er ins Bad, zerrte sich wacklig am Waschbecken hoch, um gierig zu trinken ehe er beim Waschbecken zusammensackte und es einfacher fand dort auf ein paar Handtüchern zu verbleiben.
Er wusste nicht was er tun sollte, damit ihm der Mann wieder essen gab. Wollte er ihn verhungern lassen? Wollte er, dass Lilian für jeden noch so kleinen Bissen dankbar war? Dass war er jetzt, glaubte Lilian. Er war sooo hungrig. Er träumte von essen. Er dachte ständig daran. Und an den Adeligen und wieso man ihn so quälte. Lilian wollte nicht aufgeben wer er war, doch er wusste im Delirium ohnehin kaum noch wer er war. Bloß dass er Hunger hatte. Er weinte leise und betete an die Dunkelheit, dass sie ihn irgendwie erlöste. Wie konnte es Schicksal sein, dass er hier gelandet war und diesem grausamen, kalten Mann ausgeliefert war, für den alle anderen Menschen nur Spieldinge zu sein schienen? Warum sollte die Dunkelheit wollen, dass Lilian so einem Tyrann Gesellschaft leistete?
Sein verirrter Blick traf das Töpfchen mit Wundsalbe auf dem schmalen Tischchen neben dem Waschbecken. Die Salbe hatte so gut nach Orange geduftet.. da war der Adelige kurz nett gewesen. Obwohl es Salbe für einen schmerzenden Hintern gewesen war, den Aerys ihm erst bereitet hatte. Lilian hob den Arm, zog das Töpfchen zittrig zu sich. Er öffnete es und roch an der Salbe. Es duftete soo gut nach Orange. Für eine Weile erfreute er sich an dem Duft, aber seine Gedanken glitten recht bald zu der Frage, ob die Creme denn auch nach Orange schmeckte. Er fuhr mit einem Finger hinein und lutschte dann vorsichtig an seiner Fingerkuppe. Es schmeckte sehr komisch. Wächsern und süßlich. Trotzdem schleckte Lilian nach einem Moment noch einmal eine Fingerkuppe Creme und die schmeckte schon verdächtig nach Orangenbutter. Wieder und wieder tat er sich an der Creme gütlich, redete sich ein, es sei köstliche Orangenbutter. Solange bis sein Bauch heftig weh tat, ihm ganz schlecht und elend zumute wurde. Er rollte sich längere Zeit heulend und wimmernd auf dem Badezimmerboden hin und her, fühlte sich sehr allein und verloren.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Es dauerte nicht lange, bis Lilian wieder an seine Tür klopfte, nach ihm fragte und ihm erklärte, dass er so einen Hunger hätte. Er hatte sogar noch in Erinnerung, dass Lilian nur mit ihm gemeinsam essen durfte und bat deswegen sogar darum, dass er mit ihm etwas essen durfte. Das war doch schon einmal ein Anfang. Auch wenn Aerys nicht geneigt war, zuviel Hoffnung in Lilians Einsicht zu stecken. Der Krieger hatte ihm schon so vieles versprochen, nur um seinen Willen zu bekommen, und hatte sein Versprechen dann doch nicht gehalten.

Trotzdem war Aerys bereit, Lilian eine Möglichkeit zu geben, um sein Essen zu bitten und sein Verhalten von Vorgestern wieder gut zu machen. Dafür rief Aerys eines der Bücher aus Lilians Regal herbei. Darin wurde die landesübliche Ettikette beschrieben. Der Adlige schlug es auf und blätterte nach dem Kapitel, in dem behandelt wurde, wie man Einladungen richtig aussprach. Dann liess er das Buch so aufgeschlagen auf Lilians Sekretär erscheinen. Mit dem Ton einer Silberglocke machte er Lilian darauf aufmerksam. Wie schon einmal, als er ihm den Brief geschickt hatte. Sofort huschte der Jüngling auf nackten Sohlen dahin. Wohl in der Annahme, dass es etwas zu Essen gab. Denn sobald er des Buches gewahr wurde, wurde er wieder zornig, packte es und warf es in eine Ecke. Aufgebracht kam er zur Tür hin, rüttelte daran und warf ihm vor, dass er ein gemeiner Tyrann sei.

Soviel also dazu, dass er mit ihm Essen wollte. Aerys wandte sich ab und verliess seine Gemächer. Nicht zugebenwollend, dass er schon etwas enttäuscht über Lilians Verhalten war, dass dieser sich noch nicht einmal für ein kleines Essen zusammen nehmen konnte. Er müsste ja noch nicht einmal sprechen. Ein einfaches, kleines Briefchen hätte gereicht. Aber die Reaktion mit dem Buch hatte deutlich gezeigt, dass der Junge nur seinen Willen haben wollte und alles andere nur leere Versprechungen waren.
Als Aerys dann am Abend wieder einmal bei Lilian reinschaute, hatte sich an der Lage des Buches gar nichts geändert. Auch wenn Lilian gerade dabei war, sich weinerlich zu entschuldigen, dass er wütend gewesen war. Er hätte nicht unhöflich sein wollen. Wieder klang es sehr reumütig und glaubhaft. Doch es dauerte nicht lange, da begann er ihm wieder Vorwürfe zu machen. Er versuchte gar, ihn zu erpressen, dass er ihn nie mögen würde, wenn er so gemein zu ihm sei. Aerys musste leise lachen. Also ob Lilian ihn mochte, wenn er ihm etwas gutes tat. Das nahm er einfach nur als selbstverständlich an.

Es ging noch eine Weile weiter so. Mal verfluchte Lilian ihn, nur um gleich darauf um etwas zu Essen zu betteln. Nie wollte er jedoch etwas von sich geben, damit Aerys sich erweichen liess. Auch schob er vor, viel zu schwach zu sein, um jetzt zu lernen. Dabei hatte er das noch nicht einmal versucht. Er war noch nicht einmal zum Buch gekrochen, um wenigstens so zu tun, als würde er lernen, sei aber zu schwach dafür. Also liess Aerys den Jüngling weiter zappeln, wenn dieser ihm so gar kein Entgegenkommen zeigte. Um dadurch jedoch nicht zu sehr gestört zu werden, schwächte er mit Hilfe der Kunst die Geräusche an seiner Tür ab. So waren sie nicht zu laut. Dennoch konnte Aerys hören, sollte Lilian etwas wichtiges sagen.

Tat er jedoch nicht wirklich und war dann auch irgendwann zu entkräftet, um noch weiter an die Tür zu klopfen und zu betteln. Erschöpft schlief er dort vor der Tür eingerollt ein. So lange ohne Nahrung zu sein, zehrte natürlich an den Kräften. Zudem kam bei Lilian wohl noch die Angst, ob er überhaupt je wieder etwas zu essen bekäme. Aerys begriff, dass der Jüngling litt und nicht einfach nur quengelte, weil er einmal ein Essen hatte auslassen müssen. Trotzdem erlöste er ihn nicht einfach so, wollte, dass der zarte Krieger ihm entgegen kam.
Am nächsten Morgen hatte der Junge jedoch kaum mehr die Kraft, weiter zu betteln. Er versuchte zwar noch einige male zu klopfen und zu betteln, doch es ging von Mal zu Mal länger, bis er sich wieder aufraffen konnte und er bettelte auch immer weniger lang und immer leiser. Bis er schliesslich für den Moment aufgab und ins Bad kroch, um dort etwas zu trinken. Entkräftet blieb er da auch gleich auf den Handtüchern liegen.

Aerys wusste jedoch, dass man nicht so schnell verhungerte. Natürlich, Lilian hatte Hunger und er hatte nun wirklich schon eine lange Zeit ohne etwas zu Essen auskommen müssen. Aber bis man an unterernährung starb konnten gut und gerne sieben bis zehn Tage vergehen. Wirkliche Sorgen musste Aerys sich also nicht machen, weswegen er sich erst einmal in Ruhe frisch machte und anschliessend hinunter in den Garten ging, um zu Frühstücken. Nur weil Lilian unartig war, musste Aerys selbst ja nicht Hunger leiden.
Doch er gab sich schon die Mühe, nun regelmässiger nach Lilian zu sehen. Denn er war geneigt, ihn sofort zu erlösen, sollte er sich unterwerfen und ihn nicht noch länger leiden zu lassen. So schaute er nach seinem Frühstück wieder bei dem Jungen rein. Er lag noch immer im Badezimmer auf dem Boden. Aerys wollte sich schon wieder abwenden, als ihm die offene Dose mit der Heilsalbe auffiel. Sie war beinahe leer. Dabei war sie ursprünglich voll gewesen. Der dumme, sture Junge hatte die doch nicht etwa aufgegessen? Sicherheitshalber gab er Tuana Bescheid, die ihm dann ein Mittel gab, was er Lilian zu trinken verabreichen sollte, damit er erbrechen konnte.
Durch sein Schlafzimmer betrat Aerys Lilians Gemächer. Sogar mit einem kurzen Anklopfen, auf das er jedoch keine Antwort erwartete. Die Badezimmertür stand offen. Lilian gab ein jämmerliches Bild ab, wie er da zusammengekrümmt weinend auf dem Boden lag und sich den Bauch hielt. Langsam trat der Adlige zu ihm heran, ging dann bei ihm in die Hocke und hob das Döschen mit der Heilsalbe vom Boden auf.
"Was hast du getan, Lilian?" wollte er ruhig aber nicht mitfühlend wissen. "Wolltest du dich vergiften?"
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Er wusste nicht wie lange er schon da gelegen hatte, nur wie furchtbar elend ihm war. So bekam Lilian auch erst mit, dass der Prinz hinein gekommen war, als dieser schon längst vor ihm stand. Der Jüngling hielt sich den Bauch, lag halb gekrümmt auf den Kacheln und blickte unter verirrten Strähnen hoch zu dem dunkel gekleideten Adeligen.
Für einen Moment noch wirkte er sehr bedrohlich. Als wäre er gekommen, um Lilian weiter zu bestrafen und zu quälen, aber dann ließ er sich in die Hocke sinken, hob die nun fast leere Dose der Wundsalbe auf. Bei den Fragen sah Lilian den Adeligen unglücklich an, ließ den Kopf wieder matt sinken.
Vergiften? Wie kam er denn darauf? Nein, Lilian hatte sich nicht vergiften wollen. Der Gedanke sich selbst zu schaden war ihm gar nicht gekommen. So schüttelte er auch nur verwirrt den Kopf. "Nein... ich hatte nur.. solchen Hunger", sagte er zwischen Wimmern und Ächzen. Sein Gesicht hatte eine ganz wächserne Farbe angenommen und er schwitzte. "Es hat so gut nach Orange geduftet..." Er schluchzte.
Der Adelige schüttelte nun ebenfalls den Kopf, allerdings eher abschätzig und meinte, Lilian sei ein Dummkopf.
"Ich hab mir vorgestellt, es sei Orangenbutter", verteidigte sich der Jugendliche kläglich. Aerys hielt ihm auf einmal ein Glas entgegen, gefüllt mit brauner Flüssigkeit. Lilian rümpfte kurz die kleine Nase, denn das roch überhaupt nicht lecker. Als der Prinz aber sagte, dass es ihm helfen würde, trank es der der junge Krieger anstandslos. Es schmeckte furchtbar und während der Schlucke musste er immer mal wieder würgen, doch der Drang etwas anderes im Magen zu haben, war stärker. Irgendwie schaffte es Lilian das Gebräu runterzuschlucken. Nur ging es ihm danach erstmal überhaupt nicht besser.
Nein, er fühlte sich gleich nochmal so elend. Zitternd und bebend sackte er zusammen, schwitzte noch heftiger. In seinem Magen rumorte es heftig. Ohh.. er musste sich übergeben.

Lilian machte Anstalten Richtung Toilette zu krabbeln. Da spürte er Hände, die nach ihm griffen und ihm halfen, dass er sich erheben konnte, um wankend zur Toilette zu gelangen. Der Adelige stützte ihn. Lilian hielt sich ungelenk an ihm fest.
"Ich.. ohh.. muss mich übergeben...", keuchte er, doch dass schien Aerys bereits zu wissen.
Als der Jüngling sich schwer atmend über die Kloschüssel beugte, strich ihm der Prinz die langen Haare zurück und hielt ihn fest. Es dauerte nicht mehr lange und dann gab Lilian bereits das zuvor Getrunkene von sich. Zusammen mit der gegessenen Salbe. Er röchelte und würgte, schluchzte und weinte gleichzeitig.
Zweimal musste er sich übergeben und danach fühlte er sich sehr leer und geschwächt. Lilian sackte neben der Toilette zusammen, weinte geschafft, während ihm der Adelige mit einem feuchten Tuch den Mund abwusch. Er gab ihm auch zwei kleine Schlucke lauwarmen Wasser zu trinken, damit sich Lilians Kehle nicht mehr so wund anfühlte. Der Jugendliche sehnte sich nach mehr von diesem Trost und der Fürsorge, die sich trotz allem so gut anfühlte. Schluchzend versuchte er sich in die Armbeuge des Prinzen zu kuscheln in der Hoffnung auf eine Umarmung. Da spielte es auch keine Rolle, dass der Prinz an Lilians Zustand nicht ganz unschuldig war. Nur dachte der zierliche Jüngling im Moment nicht daran. Er wollte bloß, dass man ihn nicht alleine ließ und ihm half.
Einen gespannten Augenblick und kurz darauf fühlte Lilian wie ihn Aerys umarmte und ihm dabei zärtlich über den Rücken streichelte. Der Junge presste sich nähebedürftig noch dichter an den Mann, und sog all die Fürsorge in sich auf. Lilian fühlte sich immer noch elend und geschafft, aber die Umarmung half seltsamerweise. Der geschwächte Jüngling hatte keine Kraft mehr aufzubegehren.
Als er einmal das Gefühl hatte, dass Aerys aufstehen wollte, krallte Lilian seine Finger in dessen Gewand.
"Bitte.. nicht allein lassen", krächzte er.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

"Dummkopf", schüttelte Aerys seinen Kopf, als Lilian ihm wimmernd beichtete, dass er nur solchen Hunger gehabt hätte. Die Salbe hätte so gut nach Orange geduftet. Sein Hunger hatte ihn offensichtlich überwältigt. Jetzt schluchzte er schmerzerfüllt und er sah wirklich nicht gut aus. Seine Vorstellung, Orangenbutter gegessen zu haben, brachte ihn nun zum schwitzen und machte ihm eine ganz ungesunde Gesichtsfarbe. Die Salbe musste dringend aus ihm heraus. Aerys rief ihm das Glas mit dem Brechmittel herbei, welches Tuana ihm gesandt hatte. Gleichzeitig bestellte er in der Küche vorsorglich eine Hühnerbrühe und einen bauchberuhigenden Tee.

"Hier, trink das", forderte er Lilian auf und hielt ihm das Glas an die Lippen. "Das wird dir gut tun." Zumindest würde es ihm die Salbe aus dem Bauch bringen. Lilian rümpfte zwar verständlicherweise die Nase, doch Aerys liess es nicht gelten und Lilian war zu erschöpft, um sich weiter bockig zu wehren. Aerys halt dem Jüngling dafür, sich aufzurichten, damit er besser trinken konnte. Gehorsam, wenn auch manchmal würgend, schluckte der Jüngling das widerliche Zeug. Aerys nahm ihm danach das Glas ab und stellte es beiseite. Denn im Gegensatz zu Lilian wusste er, was nun kommen würde und dass er beide Hände frei brauchte.
Zitternd sackte Lilian zusammen, schwitzte noch stärker und gerade schien die Welt für ihn unter zu gehen. Schwach versuchte er zu der Toilette zu kriechen. Aerys erhob sich, packte den jungen Krieger unter den Armen und hiefte ihn hoch, um ihm dahin zu helfen. Schwer hielt der Jugendliche sich an ihm fest, konnte kaum selber auf seinen wackeligen, schwachen Beinen stehen. Er war noch vollends damit beschäftigt zu begreiffen, was mit ihm passierte.
Aerys war jedoch vorbereitet und er schaffte es gerade noch rechtzeitig, den Klodeckel und die Brille hoch zu klappen, bevor Lilian sich erbrechen musste. Sanft hielt er dem Jüngling dabei sein langes Haar zurück, liess ihm ansonsten jedoch die Freiheit, zu zittern und sich zu verkrampfen, wie sein Körper es von ihm forderte.

Nachdem Lilian sich zweimal hatte übergeben müssen, sackte er geschafft neben der Toilette zusammen, weinte erschöpft. Aerys holte derweil ein Tuch vom Waschbecken, befeuchtete es und goss etwas Wasser in das leergewordene Glas. Mit Hilfe der Kunst erwärmte er es lauwarm. Wieder bei Lilian, zog er den Jüngling sanft von der Toilette weg in seine Arme hinein. Behutsam wischte er ihm den Mund ab und hielt ihm das Glas hin.
"Hier, das wird dir helfen, damit sich diene Kehle nicht mehr so wund anfühlt", erklärte er Lilian. Dieser trank brav, obwohl er nach dem letzten Getränk sich hatte übergeben müssen. "So ist es gut. Wir kriegen deinen Bauch schon wieder in Ordnung", versicherte er beruhigend. Tröstend strich er ihm das Haar aus dem Gesicht, streichelte ihm danach sanft über den Rücken und genoss es insgeheim, wie der Jüngling sich schluchzend an ihn kuschelte und getröstet werden wollte. Auch wenn Aerys mit dessen Verhalten gar nicht einverstanden war, nahm er ihn nun in eine sichere Umarmung, streichelte weiter seinen Rücken und wiegte ihn beruhigend hin und her.

Es half tatsächlich, dass Lilian sich allmählich beruhigte. Und das obwohl er ganz dicht an ihn gepresst in seinem Arm lag. Vielleicht ängstigte ihn das jedoch so sehr, dass er nicht einmal wagte, zu wimmern oder sich dagegen zu stemmen. Da der Junge so geschwächt war und sich wirklich etwas erholen musste, wollte Aerys ihm etwas Freiraum geben. Er konnte sich derweil ja mal um die Hühnersuppe kümmern. Aerys hatte die Bewegung für sein Vorhaben jedoch kaum angefangen, als Lilian sich mit seinen Fingern fest in sein Hemd krallte und sich an ihn presste. Kläglich krächzte er, dass er ihn nicht alleine lassen sollte. Überrascht blickte er Lilian an. Was war denn das auf einmal? In dem Moment hatte Aerys nicht damit gerechnet und es auch nicht darauf angelegt. Süss war es aber alleweil. Aerys zog den Jüngling wieder enger in seine Arme und gab ihm einen Kuss auf den Scheitel.
"Nein, ich lasse dich nicht alleine, Lilian", versprach er ihm leise. "Ich lasse dich nicht alleine. Lass uns nur woanders hingehen, wo es etwas gemütlicher ist. Keine Angst, ich lasse dich nicht alleine." Damit erhob er sich mit dem Jungen auf dem Arm, trug ihn in sein Schlafzimmer zurück. Auf dem Sofa vor dem Kamin liess er sich mit ihm auf dem Schoss nieder. Auf dem Sofatisch stand schon eine grosse Tasse mit dampfender Brühe bereit und daneben eine Kanne mit Tee.
"Die Medizin hat hoffentlich alle Salbe aus deinem Bauch geholt", erklärte er Lilian ruhig. Noch nicht freundlich, aber auch nicht wütend. "Die Suppe wird ihn etwas beruhigen und dich stärken." Noch immer mit Lilian im Arm beugte er sich vor und nahm etwas von der Suppe auf den Löffel. Vorsichtig pustete er etwas dagegen, um das heisse Getränk abzukühlen. Danach hielt er ihn Lilian vor den Mund. "Schön vorsichtig", mahnte er ihn.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Der Adelige ließ ihn zu Lilians Erleichterung aber nicht mehr allein und drückte ihn wieder an sich. Dem Jugendlichen ging es so schlecht, dass er nicht alleine sein wollte. Selbst wenn es bedeutete, dass seine Gesellschaft der Prinz war. Doch dieser kümmerte sich gerade so gut um ihn, dass Lilian hoffte, er würde es weiter so tun. Die letzten Tage hatte er keine einzige Menschenseele zu Gesicht bekommen und diese Einsamkeit machte sich nun, zusätzlich zu seiner Schwäche und dem Hunger, immer stärker bemerkbar.
Leise redete Aerys auf ihn ein und dass er ihn nicht alleine lassen wollte. Er wollte ihn nur aus dem Badezimmer bringen. Lilian klammerte sich an den älteren Mann, als dieser ihn auch schon hochhob und zu dem Sofa vor dem Kamin trug. Der Adelige setzte sich vorsichtig, wobei Lilian dabei bei ihm auf dem Schoß landete. Er wusste, er hatte das mal unbehaglich gefunden, doch gerade hatte er niemand anderen, der sich um ihn kümmerte und Lilian wollte nicht wieder alleine irgendwo liegen, sich selbst überlassen. Er war jetzt bereit. Er wollte jetzt mit dem Prinzen speisen.
Es lief nur gewiss anders ab als sie sich beide das vorgestellt hatten. Lilian hob matt den Kopf, als ihm der Duft von Essen in die Nase stieg. Er hatte sich zwar vorhin erst übergeben, doch ausgehungert war er weiterhin und er hatte das große Bedürfnis möglichst rasch etwas in den nun ausgezehrten und flauen Magen zu bekommen.
Aerys informierte ihn, dass das Getränk vorhin dafür da gewesen war, die Salbe aus Lilians Bauch zu holen. "Ich weiß nich... mir ist immer noch nicht gut", sagte er leise. Lilian hatte die Suppe entdeckt und blickte sie hungrig an. Egal was es war. Er wollte es essen. "Bitte... darf ich etwas davon haben?", flehte er geschwächt. Aerys beugte sich vor, schöpfte Suppe auf einen Löffel und pustete darüber. Lilian beobachtete ihn mit großen Augen. Zum einen fühlte er sich zu geschwächt um nach dem Löffel zu greifen, zum anderen wollte er nichts tun, was den Adeligen dazu bringen konnte ihm das Essen zu verweigern. Er sperrte sofort den Mund auf und ließ sich willig füttern. Der erste Schluck der Suppe war heiß, aber allein die Hitze schien bereits seinen Magen zu füllen und es schmeckte so gut. Natürlich wollte Lilian gleich noch mehr, wartete bis ihm der Prinz einen zweiten Löffel hinhielt. So bekam der Jugendliche nach und nach etwas von der Hühnerbrühe eingeflößt.

"Darf ich noch etwas mehr haben?", fragte Lilian, da Aerys den Löffel für einen Moment weglegte. Jedoch nur, damit der junge Krieger auch etwas von dem Tee trank, was Lilian artig tat ehe er noch etwas von der Suppe haben konnte. Gerne hätte er auch ein Stückchen Brot gehabt, aber er wagte nicht zu fragen. Allein die Suppe kam ihm vor wie das allerleckerste was er je gegessen hatte. Der Junge wurde danach stärker von der Erschöpfung übermannt. Immer wieder fielen ihm geschafft die Augenlider zu, während ihm verschwitzte Haarsträhnen über die blasse Stirn fielen. Dennoch war es bereits eine viel gesündere Farbe als er noch im Badezimmer gehabt hatte. Der Jüngling rutschte etwas auf dem Schoß hin und her, das weiße dünne und verknotete Kleid rutschte ihm dabei über die Knie. Es hatte einige Flecken abbekommen und war schon recht verschwitzt, doch Lilian hatte es nicht mehr ausgezogen. Unter dem dünnen Stoff sah man schwach die Abdrücke seines zierlichen Körpers und seiner Männlichkeit.
Der Junge glitt ruhig atmend in einen erschöpften Schlaf.
Als er erwachte, lag er alleine auf dem Sofa. Lilian rieb sich die Augen und hob matt den Kopf. War Aerys fort? Der Jüngling hörte Plätschern aus dem Badezimmer. Außerdem brannte ein kleines Feuer in dem Kamin, verbreitete einen heimeligen Schein. Barfuß tappste Lilian in Richtung des Badezimmers aus dem ebenfalls Licht fiel. Lilian blickte hinein und sah den Prinzen wie er gerade mit dem Finger die Temperatur des Wassers in der Badewanne testete. Im Hintergrund sah man die hohen Fenster mit Blick auf den Wald. Der Himmel dunkelte sich bereits. Hatte er solange geschlafen? Ob Aerys die ganze Zeit hier gewesen war?
"Wollt ihr baden gehen?", fragte Lilian verwirrt, weil er im ersten Moment nichts mit dem Bild anfangen konnte und immer noch leicht verschlafen war. Der Jugendliche stand zwischen den Türrahmen, saugte betreten an seiner Unterlippe.
"Darf ich bitte noch etwas zu essen haben?", fragte er leise. "Ein Stückchen Brot?" Er trat von einem Fuß auf den anderen, blickte Aerys vorsichtig an. "Danke, dass ihr euch um mich gekümmert habt... mir gehts schon ein bißchen besser."
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

"Das wird schon wieder", versicherte er dem eingeshüchterten Jüngling, der zugab, dass es ihm noch immer nicht gut ginge. "Du hast gerade einiges durchgemacht. Dein Bauch muss sich erst wieder beruhigen." Lilian schien das momentan nicht so wichtig zu sein. Er bat nur darum, etwas von der Suppe zu haben. Aerys gab ihm davon. Vorsichtig und behutsam und immer nur wenig, da er wusste, dass ein ausgehungerter Magen nicht zuviel auf einmal vertrug. Zwischendurch legte er den Löffel auch einmal beiseite, um Lilian etwas Tee zum Trinken zu geben. Obwohl der Junge schon schwitzte. Lilian brauchte viel Flüssigkeit und vorallem auch Wärme in seinen geschwächten Bauch.

"Ja, noch ein bisschen", erlaubte er Lilian, der, nachdem er gehorsam den Tee ausgetrunken hatte, schon wieder nach der Suppe bettelte. "Aber sei vorsichtig. Dein Magen verträgt nich zuviel auf einmal." Doch deswegen mussten sie beide sich nicht sorgen. Lilian fielen schon vorher die Augen zu. Zwar versuchte er immer wieder einen Schluck Brühe zu sich zu nehmen und seine Gesichtsfarbe nahm allmählich wieder einen gesunden Ton an, doch schliesslich konnte er die Augen nicht mehr offen halten.
Aerys liess den Löffel beiseite schweben und betrachtete den schlafenden Jüngling in seinem Arm. Sein Kleid war etwas hoch gerutscht, offenbarte so seine schlanken Beine bis über die Knie. Aber auch weiter oben, verdeckte das Kleid nicht wirklich etwas, so zart wie es sich über den jugendlichen Körper schmiegte. Man sah die zierliche, verlockende Gestalt und neckisch auch die Abdrücke seiner Männlichkeit. Aerys hätte gerne darüber gestreichelt und er war gerade sehr zufrieden mit der Auswahl von Lilians Kleidung. Nur das mit den Knoten sollte er in Zukunft sein lassen.

Nach einer Weile, ihm war der Arm schon eingeschlafen, erhob Aerys sich dann doch und legte den schlafenden Krieger behutsam wieder auf das Sofa, schob ihm vorsichtig ein Kissen unter das verschwitzte Haar. Obwohl Lilian mehr als warm genug zu haben schien, stapelte der Adlige etwas Holz in den Kamin und entzündete dort ein Feuer. So war es gemütlicher. Für den Moment wollte er keinen weiteren Streit mit Lilian. Er sollte sich erholen und dann würden sie weiter schauen.
In der Küche bestellte er für Lilian ein Abendessen, was sein malträtierter Magen vertragen konnte. Seine Kunstwerke mussten erst bei Tuana nachfragen, doch schlussendlich teilten sie ihm mit, dass sie weichgekochte Möhren, gedämpfte Hühnchenbrust und Reis zubereiten würden. Alles ohne Sauce und ohne Gewürze, ausser ein wenig Salz. Aerys stimmte dem zu, mahnte sie jedoch, nur eine kleine Portion auf den Teller zu tun. Zuviel würde Lilian nicht verkraften. Selber wollte er später etwas anderes essen, da sich diese Mahlzeit alles andere als lecker anhörte.

Danach ging er ins Badezimmer. In die grosse, freistehende Wanne liess er angenehm heisses Wasser einfliessen. Zusammen mit wohlrichenden, beruhigenden Ölen, die sogar einen Schaum produzierten. Auf dem Wannenrand stellte er einige Kerzen auf, zündete sie schon einmal an. Er war gerade dabei mit dem Finger die Temperatur des Wassers zu testen, als Lilian zu ihm ins Bad getappst kam. Schwach, schlank und unendlich süss verschlafen.
Aerys musste leise lachen, als Lilian ihn verwirrt fragte, ob er baden gehen wollte. Der Krieger war wirklich unglaublich niedlich. Der Prinz richtete sich auf, trocknete seine Hand an einem Handtuch ab und ging auf den Jüngling zu, der zwischen dem Türrahmen stand und unwohl an seiner Unterlippe saugte. Dicht vor ihm blieb er stehen. Lilian war einfach zu verlockend. Wie er von einem Fuss auf den anderen trat und ihn vorsichtig anschaute. Vorsichtig streichelte er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht.
"Ich habe dir etwas in der Küche bestellt", stimmte er der leisen Bitte zu, noch etwas zu essen haben zu dürfen. "Aber kein Brot. Das verkraftet dein Magen noch nicht. Doch erstmal solltest du ein Bad nehmen." Lilian hatte eine Wäsche ziemlich nötig. "Es wird dich entspannen." Sanft fasste er ihn an den Händen und zog Lilian in das Badezimmer hinein, schob ihn vor die Wanne. "Wenn du magst, dann bringe ich dir nachher noch etwas von der Suppe, bis dein Abendessen da ist." Erst einmal sollte Lilian sich jedoch frisch machen. Aerys war hinter ihm getreten und öffnete langsam die Seidenschleife. Anschliessend legte er seine Hände auf die schlanken Schultern und streichelte über die zarte Haut, um Lilian das Kleid von den Schultern zu schieben.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Aerys lachte ein wenig auf Lilians Frage, ob er baden gehen würde. Der Adelige trocknete sich die Hände ab, kam auf Lilian zu. Näher und näher bis er direkt vor ihm stand, um ihm mit sanfter Bewegung eine Strähne aus dem Gesicht zu streichen. Lilians Augen begannen zu leuchten, als er von dem bevorstehenden Essen hörte. Nur Brot sollte er wegen seinem Magen noch keines haben. Der Jugendliche beschwerte sich nicht. Hauptsache, er bekam wieder etwas zu essen. Er hatte bloß gedacht, dass ein Brot am einfachsten zu organisieren war. Aerys wollte jedoch, dass Lilian zuerst badete. Für ihn war das Badewasser anscheinend.
Lilian hatte sich die letzten Tage kaum gewaschen. Es war schlicht zu anstrengend gewesen und er hatte sich auch nicht danach gefühlt. Der Prinz zog ihn behutsam zur Wanne.
"Ja, Suppe. Danke...", erwiderte Lilian hastig sobald die Sprache von Essen war. Der Jüngling wollte gerne alles essen was ihm der Adelige anbot. Aerys trat hinter ihn, zog plötzlich an der Seidenschleife. Lilian wurde nun doch nervös. Ob der Hayllier mit ihm baden wollte? Der junge Krieger wusste nicht, ob er das jetzt konnte. Er fühlte sich dem überhaupt nicht gewachsen, um auch nur irgendeine Form der Gegenwehr aufzubringen. Im Grunde war er sogar eher froh, dass Aerys sich wieder um ihn kümmerte und ihn nicht verhungern ließ...
Das Kleid wurde ihm von den Schultern geschoben und offenbarte einen nackten, schmächtigen Jüngling. Lilian wollte hastig in die Wanne, war aber immer noch zu ungelenk und so half ihm der Prinz rasch. Das Wasser war angenehm warm, entspannte die Muskeln. Der Jüngling schob einiges von den Schaum um sich wie eine schützende Barriere, um seine Nacktheit etwas zu verbergen. Aerys hatte einen Schwamm geholt. Zwar stieg er nicht selbst in die Wanne, doch er ging auch nicht und begann Lilians Rücken zu waschen. Der Jugendliche zog etwas die Schultern zusammen. Er wusste kaum wie er reagieren sollte. Irgendwie war alles durcheinander. Er wollte Hilfe und Trost, doch es war nur Aerys da, der es ihm geben konnte und der hatte ihm erst alles weggenommen. Wenn er ihm dadurch hatte zeigen wollen wie viel Macht er über Lilian besaß, so hatte es blendend funktioniert. Lilian wollte nicht mehr das Essen weggenommen bekommen, so hielt er still, während der Mann ihn wusch.
"Seid ihr noch.. böse auf mich?", wagte er nur irgendwann zu fragen. Der Jugendliche formte kleine Bälle aus Schaum auf seinen Händen, spielte damit herum ehe er darüber pustete und den Schaum über die Wanne verteilte.
"Es tut mir leid, dass ich nicht so war wie ihr mich haben wolltet...", sagte er leise und mit leicht traurigem Unterton. Doch die Trauer kam eher daher, weil er allmählich begriff, dass Gegenwehr nichts brachte und der Adelige ihn irgendwann genau zu dem machen würde wie er sich sein Kunstwerk vorstellte. Lilian presste die Lippen zusammen, um bei dem Gedanken nicht aufzuschluchzen. Irgendwann würde es keinen Lilian mehr geben. Nur irgendeine Puppe. Er ließ mutlos die Hände wieder sinken und hörte auf mit dem Schaum zu spielen, ließ einfach zu, dass er gewaschen wurde. Er wollte nicht, dass der Prinz weiterhin böse mit ihm war, denn er hatte nun erlebt was dann passierte.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Lilian verspannte sich augenblicklich, als Aerys ihm das Band seines Kleides löste. Doch er blieb brav stehen. Er war wohl noch zu gefangen in den vergangenen Ereignissen, dass er sich nicht getraute, sich zu wehren. Selbst dann nicht, als ihm das Kleid über die Schulter rutschte und seinen schlanken, nackten Körper offenbarte. Sein einziger Versuch, seiner ungeschützten Nacktheit zu entfliehen war, möglichst rasch in die Wanne zu kommen. Dabei stellte er sich jedoch so ungeschickt und ungelenk an, dass Aerys rasch an seine Seite trat, ihn behutsam stützte und ihm half, in die Wanne zu steigen und sich in dem warmen Wasser niederzulassen. Nicht, dass er auf dem nassen Boden noch ausrutschte und sich den Kopf anschlug.

Aus einem der Badezimmerschränke holte Aerys einen grossen, fluffigen Schwamm. Damit setzte er sich an den Wannenrand und tauchte den Schwamm in das warme Wasser. Sanft aber gründlich begann er Lilian damit zu waschen. Wieder zuckte der Jüngling unwohl zusammen. Doch er hielt still. Für den Moment hatte er wohl begriffen, dass es besser war, sich nicht zu wehren. Trotzdem blieb er natürlich ängstlich. Um sich von seiner Nervosität abzulenken, spielte er etwas mit dem Schaum. Aerys gefiel es und er blickte dem versonnen zu, während er den Jüngling weiter wusch. Als dieser ihn unvermittelt fragte, ob er noch böse auf ihn sei.
"Ja, Lilian", antwortete er ehrlich, nachdem er kurz darüber nachgedacht hatte. "Ja, ich bin noch böse mit dir. So schnell geht das nicht vorbei, nachdem, was du getan hast." Respektive was er nicht getan hatte. Leise und traurig entschuldigte Lilian sich dafür, dass er nicht so gewesen sei, wie er ihn hätte haben wollen. Er schien dem Weinen nah zu sein. Tröstend streichelte Aerys dem Jungen über sein Haar.
"Lilian, ich weiss, dass ich viel von dir fordere und hohe Ansprüche an dich habe", erklärte er ruhig, während er dem Jüngling zärlich den Nacken kraulte. "Ich weiss, dass du Zeit brauchen wirst, um diesen Ansprüchen genügen zu können. Zeit, die ich dir gerne lasse. Du musst nicht gleich von Anfang an so sein, wie ich es mir von dir Wünsche. Was mich wütend macht ist, dass du es noch nicht einmal versuchst. Dass du unverschämt bist und nicht zu schätzen weisst, was du alles bekommst. Und am Schlimmsten ist, dass du andauernd Versprechen abgibst, die du nicht hälst. Das ist so... schäbig."
Aerys Stimme war anzuhören, dass er schon allein beim Sprechen darüber wieder ungehalten mit Lilian wurde. Er wollte allerdings keinen weiteren Streit provozieren, weswegen er rasch dazu überging, Lilian die Haare zu waschen. Sanft übergoss er sie mit Wasser, das dem jungen Krieger auch ins Gesicht lief und ihn erst einmal daran hinderte, etwas zu sagen. Es wäre besser so. Nicht, dass er Aerys Wut mit einer unbedachten Bemerkung wieder anheizte. Behutsam massierte der Adlige Lilians Kopfhaut mit Shampoo ein, so dass sein feines Haar ebenfalls eingeseift wurde. Danach zwang er den Jungen, sich in der Wanne zurück zu legen, damit er ihm das Haar wieder auswaschen konnte.

"Bleib noch etwas liegen", wies er ihn bestimmt an, nachdem sie mit dem Waschen fertig waren. "Ich hole dir noch den Rest deiner Suppe." Tatsächlich ging er kurz nebenan, um die Tasse mit der Hühnerbrühe zu holen und die Suppe mit Hilfe der Kunst aufzuwärmen. Nebenbei legte er noch etwas Holz nach in den Kamin und ging dann wieder zurück zu Lilian, stellte ihm die Tasse auf dem Wannenrand ab. "Hier, trink noch etwas", forderte er ihn auf. "Aber sei vorsichtig. Es ist warm."
Während Lilian noch sein Bad genoss und gierig von der Suppe trank, ging Aerys ins Ankleidezimmer und holte Lilian ein frisches, weisses Kleid aus dem Schrank. Kurz war er versucht, dem Jungen auch ein Höschen zu bringen, doch er entschied sich dann dagegen. Das war eine Belohnung, die Lilian sich noch lange nicht verdient hatte. Dafür holte er ihm jedoch ein Paar weiche, flauschige, warme Söckchen aus einer Schublade, damit er keine kalten Füsse bekam. So geschwächt wie er war, würde er sich sonst nur erkälten. Wieder zurück im Bad legte er die Kleidung über eines der niederen Schränkchen. Anschliessend tat er das alte, verschwitzte Kleid in den Wäschekorb und ging zu der Dusche, um diese vorzubereiten. Nachdem er dafür gesorgt hatte, dass da warmes Wasser niederprasselte ging er wieder zurück zu Lilian und hielt ihm eine helfende Hand entgegen.

"Komm, ich helfe dir unter die Dusche", forderte er ihn ruhig und noch immer nicht herzlich auf. "Dein Abendessen ist bald soweit. Du solltest vorher sauber und wieder angezogen sein." Aerys wollte den Jüngling unter der Dusche haben, wo er sich die Seifenreste abwaschen konnte. Danach würde er ihn in eines der grossen, flauschigen Handtücher packen und ihn abtrocknen. Lilian fühlte sich wunderbar an, durch etwas Stoff hindurch, auch wenn es den Adeligen natürlich reizte, Lilian auch einmal nackt zu erkunden. Doch das würde noch etwas warten müssen. Erst würde er ihm in sein Kleid und die Socken helfen, bevor er ihn wieder aufs Sofa trug. Lilian durfte sein Abendessen da einnehmen. Er war noch so schwach, Aerys fürchtete, dass Lilian vom Stuhl fiele, wenn er sich an den Esstisch setzen müsste.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Offen sagte der Adelige, dass er ihm weiter böse wäre, nachdem was Lilian getan hätte. Der Jugendliche wusste kaum was genau nun den Prinzen erzürnt hatte. Jede Kleinigkeit schien ihm zu missfallen und er schien zu erwarten, dass Lilian dankbarer sein sollte für das was er hier bekam. Und dafür hatte er Lilian mehrere Tage lang hungern lassen. Der Jüngling verstand es nicht, doch ja, er war nun gewiss dankbar für die Mahlzeiten, die er bekam. Er spürte damit aber nun auch so richtig wie sehr er dem Adeligen ausgeliefert war. Zwar hatte Aerys ihn bereits geschlagen und ihm auch schon gezeigt, wo er ihn vergraben würde, doch es war nicht so eindrücklich gewesen wie das Hungern. Dass ihm der Prinz nach Gutdünken jederzeit selbst die grundlegendsten Bedürfnisse entziehen konnte.
Lilian wusste nicht wie er da bestehen sollte. Die Erkenntnis darüber ließ ihn beinahe wieder weinen. Starr saß er da, hatte aufgehört mit dem Schaum zu spielen, während der Adelige ihm den Nacken kraulte. Der Mann fuhr inzwischen fort, dass er wüsste, dass er hohe Ansprüche an Lilian stellte. Lilian müsse nicht direkt so sein wie Aerys es wollte, doch es würde ihn wütend machen, wenn der Jugendliche es nicht einmal versuchte. Er sei unverschämt und undankbar. Er würde seine Versprechen dauernd brechen. Er wäre schäbig.
Lilian biss sich auf die Lippen, senkte den Kopf. Seine Augen füllten sich mit Tränen. Es waren harte, ungerechte Worte. Jetzt verstand er nicht mehr wie er sich überhaupt vorhin an den Prinzen hatte kuscheln können, wo dieser ihn offensichtlich nicht wollte und mochte. Nicht so wie Lilian eigentlich war. Er wollte ihn nach seinen eigenen Bedürfnissen erziehen, damit er den Adeligen erfreute. Der Jüngling hatte sich dagegen gewehrt. Er wusste doch selbst kaum in seinen jungen Jahren wer er war. Er wusste bloß, dass er es selbst herausfinden wollte und nicht in eine Form gepresst werden wollte. Aber jetzt wusste Lilian nicht mehr wie er sich noch wehren konnte. Er wollte nicht noch einmal das Essen weggenommen bekommen und fürchtete sich davor, dass es wieder passieren konnte. Er hatte gerade solchen Hunger, wagte nicht etwas zu sagen oder zu tun, was dem Adeligen missfiel.
Aerys wusch ihm das Haar. Das Wasser floss Lilian über das Gesicht, wusch auch die aufquellenden Tränen fort. Dann drückte ihn der Adelige an den Schultern behutsam nach unten und wies ihn an sich zurückzulehnen, damit er ihm das Haar auswaschen konnte. Lilian tat wie ihm geheißen, doch er lag nun vollkommen verkrampft in der Wanne. Angst stieg in ihm auf, dass der Mann, der ihm immer noch böse war, ihn unter Wasser drücken würde. So wie Alazier es getan hatte. Lilian erinnerte sich noch sehr gut an die Todesängste, die er dabei ausgestanden hatte.

Hastig rappelte er sich auf, sobald der Adelige ihn losließ und sich aufrichtete. Lilian sollte in der Wanne bleiben. Der schlanke Jüngling zog die Beine an, starrte auf das Wasser in dem sich mehr und mehr der Schaum verflüchtigte. Er fühlte sich so schwach... er wollte bloß die Augen schließen und in seinem Bett in Dhemlan aufwachen. Fort von diesem Albtraum.
Er wurde aus seinen Gedanken gerissen, als Aerys zurück ins Badezimmer kam und ihm eine Suppentasse auf den breiten Wannenrand stellte. Lilian wollte sehr gerne noch etwas Suppe und machte sich sofort gierig darüber her. Zwischendurch sah er furchtsam auf, ob der Adelige unzufrieden war, doch als dieser nichts sagte, trank Lilian hastig weiter. Der Prinz war ins Ankleidezimmer gegangen und kam mit einem der weißen Kleider wieder. Lilians Herz sank bei dem Anblick. Er wollte das nicht anziehen, aber er wusste jetzt, dass kein Weg daran vorbei führte und er wollte nicht riskieren, dass ihm der Prinz das Abendessen verweigerte.
In distanziertem Tonfall behandelte ihn der Prinz weiter, wollte ihm zur Dusche helfen, damit er sich abwaschen konnte. Lilian nickte und versuchte wacklig und ungelenk aus der Wanne zu kommen. Bäche an Wasser strömten von seinem schlanken Körper. Der Jüngling hielt den Blick gesenkt und als ihn der Prinz in die Duschkabine geführt hatte, drehte Lilian ihm rasch den Rücken zu und drückte sich ängstlich in eine der Ecken. Durch die Bewegungen wurde ihm gleich wieder schwindlig und er musste sich an einem der Griffe festhalten. Wie benommen ließ er das warme Wasser über ihn plätschern.
Abgewandt weinte er tonlos, nur seine Schultern zitterten verräterisch. Lilian merkte erst nach einer Weile, dass der Adelige das Wasser abgestellt hatte. Er wartete mit einem großen Handtuch. Der Jugendliche schluckte noch einmal, er versuchte seine Nacktheit zu verbergen, kam widerwillig aus der Kabine. Doch seine Beine wollten ihm sowieso kaum gehorchen und so fiel er regelrecht in das ausgebreitete Handtuch, wurde von dem Adeligen aufgefangen. Erschrocken ruderte Lilian kurz mit den Armen, als er versuchte sein Gleichgewicht wiederzufinden und am Ende hielt er sich doch an den Armen des Prinzen fest, nasse Abdrücke hinterlassend.
"Tut mir leid..", sagte er leise. Es schien Aerys nicht zu stören. Er trocknete ihn mit dem Handtuch ab und danach streifte er ihm das neue, gleiche weiße Kleid übrig. Lilian konnte nicht verhindern, dass er leise wimmerte, als er es angezogen bekam. Sofort fühlte er sich zurück zur Zeremonie versetzt, musste wieder daran denken und was der Mann dort mit ihm gemacht hatte.
Er hasste das Kleid, er wollte es nicht tragen. Nur jetzt traute er sich nicht dies zu sagen. Auch wagte er nicht nach Unterwäsche zu fragen. Dabei war es ihm so unangenehm wie sich seine Männlichkeit gut sichtbar gegen den dünnen Stoff drückte. Aber Aerys hatte keine aus dem Ankleidezimmer mitgenommen, also sollte er wohl weiterhin nackt sein. Es machte Lilian Angst.
Dafür bekam er neu, kleine weiße Socken über die kalten Füße gestreift. Der Adelige half ihm sie überzustreifen, dann hob er ihn sogar hoch und trug ihn mühelos aus dem Bad und zurück zum Sofa. Hastig rutschte Lilian auf dem Sofa etwas zurück, zog die Beine an und sah aus amethystfarbenen Augen ängstlich hoch zu dem ihm im Grunde fremden Mann, der weiterhin so kühl schaute.
"Kann ich etwas machen, dass... ihr nicht mehr böse seid?", fragte Lilian hilflos.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Gehorsam erhob sich Lilian ungelenk und versuchte wackelig aus der Wanne zu steigen. Sanft, aber bestimmend hielt Aerys ihn an der Hand fest, um ihn zu stützen und zu der Duschkabine zu geleiten. Der Jüngling hielt dabei seinen Kopf gesenkt, wirkte zart und eingeschüchtert und absolut verlockend. Aerys starrte zwar nicht offensichtlich, doch er genoss den Anblick durchaus. Trotzdem liess er Lilian unter der Dusche etwas Zeit für sich alleine, um sich zu reinigen. Auch wenn es sich ziemlich bald als überflüssig herausstellte. Lilian blieb nur in einer Ecke an einen der Griffe geklammert stehen und weinte stumm. Zumindest deutete Aerys Lilians zitternde Schultern so.

Nachdem er der Meinung war, dass Lilian genügend sauber war, stellte er das Wasser ab und nahm das grosse Badetuch zur Hand, um es Lilian hilfsbereit aufzuhalten. Allerdings brauchte der Junge einen Moment, bis er begriff, was Aerys von ihm wollte. Verschämt seine Hände vor seine Männlichkeit geschoben, tappste er ihm entgegen, als er auf einmal das Gleichgewicht verlor und ihm förmlich entgegen flog. Geistesgegenwärtig fing der Adlige seinen Sklaven sicher auf und hielt sanft fest. Behutsam trocknete er ihn ab. Schon darauf bedacht, ihm nicht weh zu tun.
"Ist schon gut", versicherte er Lilian, der sich dafür entschuldigte, dass er gegen ihn geprallt war. "Ich fange dich gerne auf. Bald musst du auch nicht mehr stehen und kannst dich wieder ausruhen. Hier, halte dich für einen Moment an der Duschkabine fest", wies er ihn an, nachdem er ihn zuende abgetrocknet hatte. Er brauchte etwas Freiheit, damit er das Handtuch beiseite legen und Lilian in sein weisses Kleid helfen konnte. dieser erstarrte augenblicklich und wimmerte gar leicht, weil er es so nicht gern hatte. Aerys war das jedoch egal. Ihm gefiel der Jüngling in dem weissen Leinen.
"Du wirst keine Knoten mehr in deine Kleider machen, Lilian", befahl er ihm deswegen auch unumstösslich. Im ersten Moment mochte es wie nebenbei wirken, doch sein Tonfall machte klar, dass Lilian das nicht noch einmal versuchen sollte, da die Konsequenzen sonst sehr hart werden würden. Mehr sagte er jedoch nicht dazu, half dem jungen Krieger dafür in warme, weisse Socken, bevor er ihn ins Wohnzimmer trug.

Behutsam setzte er Lilian auf dem Sofa vor dem Kamin ab. Das Feuer darin strahlte inzwischen eine angenehme Wärme aus. Dass Lilian sich auf dem Sofa hastig zusammen rollte, ignorierte er und auch auf den ängstlichen Blick ging er erstmal nicht ein. Stattdessen ging er die Badezimmertüre schliessen und legte anschliessend noch etwas Holz nach. Als Lilian ihn unvermittelt fragte, ob er etwas tun könne, damit er ihm nicht mehr böse sei. Überrascht blickte er ihn an, richtete sich vom Kamin wieder auf. Während er langsam zum Sofa ging, um sich neben Lilian zu setzen, dachte er über die Frage nach.
"Nichts, was du zu geben bereit bist", kam er schliesslich zu dem Schluss. Mit einem hellen Glockenton erschien in dem Moment Lilians Abendessen auf dem Sofatisch. Wie angeordnet war es nur eine kleine Protion trockener Reis, gedünstete Möhren und etwas Hähnchenbrust. Lilian konnte später noch einmal eine Portion haben, wenn sein Magen schon etwas hatte verdauen können. "Iss erst einmal etwas. Nur langsam und schneide dir kleine Stückchen. Sonst wirst du dich nur wieder übergeben müssen. Das wird schon wieder Lilian", beruhigte er den Jünglich, der ihn noch immer voller Angst aus grossen, wunderschönen Augen anblickte. "Mein Zordn wird wieder vergehen. Nur... bleib in Zukunft einfach höflich. Auch wenn du mit meinem Vorgehen nicht einverstanden bist. Auch wenn ich das Recht dazu hätte, spreche ich dir das nicht ab. Nur bleib einfach höflich."
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Der Adelige war gerade dabei gewesen Feuerholz im Kamin nachzulegen, der inzwischen schon eine heimelige Wärme ausstrahlte. Lilian fühlte sich trotzdem nicht wohl. Er wusste nicht, ob er sich je wieder wohl fühlen würde. In der alles bestimmenden Gegenwart von Aerys schien kein Platz mehr für Lilians Empfindungen. Bevor sie das Bad verlassen hatten, hatte ihm der Prinz auch verboten, wieder Knoten in die Kleider zu machen. Der Jugendliche hatte nicht gewagt etwas darauf zu erwidern. Das lange Kleid war so hinderlich und es war einfach viel zu sehr wie dieses.. Brautkleid von der Zeremonie. Lilian hatte es einfach verändern müssen, wenigstens irgendwie Einfluss auf seine Kleidung nehmen wollen. Nun verbot ihm der Adelige jegliche Veränderung. Es fühlte sich an wie ein Schlag, aber gerade hatte Lilian nicht die Kraft sich dagegen zu Wehr zu setzen. Es würde ohnehin nichts nutzen.
Auch wenn der Adelige sich gerade gut um ihn kümmerte, so konnte das ganz schnell wieder umschlagen, hatte Lilian grausam erfahren müssen. Außerdem war der Mann weiterhin ungehalten mit ihm, sein Tonfall hart und kühl. Jedenfalls kam es dem eingeschüchterten Jüngling so vor. Ängstlich fragte er, ob er etwas tun konnte, damit der Prinz nicht mehr böse war. Aerys antwortete zunächst nichts darauf, setzte sich zu ihm aufs Sofa. Lilian musste der Versuchung widerstehen fortzurücken. Er verstand nicht, wie er sich vorhin an den Mann hatte klammern können... ausgerechnet bei ihm Trost zu suchen, der ihn so quälte. Aber es gab niemand anderen. Lilian hätte genausogut alleine mit dem Mann in der Villa sein können. Er war ein Gefangener.
"Nichts, was du zu geben bereit bist", sagte der Prinz kryptisch. Lilian blickte ihn fragend an und überlegte an was der Mann gerade gedacht hatte und wieso er es ihm nicht sagte. Bevor er weiter darüber nachdenken konnte, hörte man eine helle Glocke und kurz darauf tauchte auf dem Tisch vor dem Sofa ein Teller mit Essen auf. Reis, Möhren und Hähnchenbrust. Lilian bekam große Augen und wollte sich am liebsten sofort darauf stürzen. Er hatte solchen Hunger.

Aerys hielt ihn noch kurz zurück und ermahnte ihn, dass er langsam und in kleinen Bissen essen sollte. Das widerstrebte dem jungen Krieger, der einfach alles so schnell wie möglich in sich hatte hineinschaufeln wollen. Der Adelige erinnerte ihn daran, dass er sich sonst gewiss ein weiteres Mal übergeben würde. Das bremste Lilian dann doch und er begann vorsichtig etwas Reis und Möhren auf seine Gabel zu nehmen. Ab und zu sah er furchtsam zu dem Adeligen, ob dieser ihm nicht doch wieder das Essen entziehen würde, wenn Lilian es nicht richtig aß. Aber wie sollte er jetzt an Tischmanieren denken können? Er musste unbedingt etwas essen und die Suppe war hauptsächlich Flüssigkeit gewesen. Endlich konnte er den ersten Bissen kauen, zwang sich regelrecht dazu anstatt ihn gierig hinunter zu schlingen.
"Mein Zorn wird wieder vergehen. Nur... bleib in Zukunft einfach höflich", sagte ihm der Adelige, während Lilian sich vollends auf das Essen konzentrierte. Aerys betonte es erneut. Lilian sollte höflich bleiben, egal, ob er nicht einverstanden war mit dem was der Prinz machte. Der Jüngling hielt inne mit dem Essen, sah Aerys kurz an. Höflichkeit... er sollte höflich sein, obwohl der Mann wie ein Tyrann über ihn herrschte und selbst alles andere als höflich mit ihm umging? Vielleicht meinte der Adelige nicht Höflichkeit, sondern, dass Lilian sich nicht wehren sollte.
Es lag ihm auf der Zunge, dem Mann dies alles zu sagen, doch er hatte Angst um sein Essen und so senkte er bloß wieder schweigsam den Kopf und aß weiter, den nächsten Bissen schon etwas hastiger, denn vielleicht würde Aerys seine trotzigen Gedanken erraten. Erst als er seine Mahlzeit verputzt hatte, wollte er riskieren etwas zu sagen. Dass es schwer war höflich zu sein, wenn Aerys ihm so viel verbat und so viel von ihm verlangte. Doch ein Blick zu dem Adeligen und er entschied sich anders.
"Danke für das Essen...", bedankte er sich leise artig. Er vermeinte schon zu spüren wie der Schwindel, die Kopfschmerzen und die Kraftlosigkeit etwas nachließen. Alle anderen Worte schluckte er herunter. Sie hätten den empfindlichen Mann vielleicht wieder wütend gemacht und ihn sicher nicht dazu gebracht, ihm mehr zu erlauben. Lilian blickte zu Boden, die Hände im Schoß gefalten. Er fühlte sich hilflos und wusste nicht was er tun sollte.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Es wirkte nicht so, als würde Lilian ihm noch zuhören, nachdem er das Essen gesehen hatte. Aerys war ihm deswegen nicht böse. Lilian hatte zum ersten Mal so richtig Hungern müssen. Es war nicht leicht, damit umzugehen und sich beherrschen zu können. Trotzdem versuchte Lilian es. Vielleicht war er gerade noch eingeschüchtert genug, um trotz seines Hungers gehorsam zu sein. Aus Angst, dass ihm das Essen wieder weggenommen werden würde. Das würde Aerys tatsächlich auch tun, würde Lilian ihn zu sehr ärgern. Vor allem wollte er jetzt jedoch, dass der Jüngling sich etwas stärkte, ohne seinen geschwächten Bauch zu maltretieren.

Zittrig und mit kleinen Bissen begann Lilian zu essen. Mal nahm er kleinere, dann wieder grössere Bisse, doch er konnte sich beherrschen, alles erst ordentlich zu kauen, bevor er runter schluckte. Aerys nickte zufrieden und machte sich daran, Lilians Frage von vorhin zuende zu beantworten. Der Jüngling blickte daraufhin nur kurz unsicher zu ihm hoch, ass dann aber lieber weiter. Dem Adligen war es recht. Manchmal war es besser, wenn sein Sklave einfach schwieg, anstatt zu lamentieren, wie unfair er das alles fand.
Aerys erhob sich und liess Lilian in Ruhe essen. Er wollte noch ein paar Sachen vorbereiten. So liess er zum Beispiel sanfte Musik erklingen und ging noch einmal ins Bad zurück. Dort holte er die Kerzen, die er um den Wannenrand aufgestellt hatte und verteilte sie in Lilians Schlafzimmer auf den Nachttischchen, Lilians Sekretär, dem Bücherregal und dem Tisch. Anschliessend ging er ins Ankleidezimmer und legte Lilian eine neue Kreation von Horatio zurecht. Es war ein weich fallendes Leibchen mit auf den Schultern liegenden Puffärmeln aus weisser Seide. Vorne war das weite Kleidchen, welches Lilian bis zur Mitte seiner Hüfte reichen würde, offen und war nur mit einer Schleife aus rosa Satinband zugemacht. Dafür gab es dazu ein, von Lilian heiss ersehntes, Höschen dazu. Ebenfalls aus weisser Seide, wie die Ärmel leicht puffig und an den Seiten wurde es nur mit rosa Satinschleifen zusammen gehalten. Lilian durfte das in der Nacht tragen.

Zuckück im Hauptzimmer dauerte es nicht lange, bis Lilian mit seiner kleinen Abendessen Portion fertig geworden war. Mit gesenktem Kopf blieb er klein auf dem Sofa sitzen und hatte die Hände im Schoss gefaltet. Leise und überaus artig, bedankte er sich für das Essen. Aerys lächelte wohlwollend. So gefiel ihm Lilian und wenn der Junge so weiter machte, würde er ihm bald nicht mehr böse sein.
"Gern geschehen", antwortete er schon etwas freundlicher. "Du kannst später noch mehr haben, wenn dein Magen sich wieder an das Essen gewöhnt hat. "Jetzt geh ins Bad, putz dir die Zähne und mach dich für die Nacht fertig. Oder brauchst du noch Hilfe? Soll ich dich tragen?" Lilian wollte es alleine versuchen. "Gut. Ich habe dir im Ankleidezimmer etwas für die Nacht raus gelegt. Zieh es an. Danach komme ich zu dir und helfe dir, dein Haar zu kämmen." Es war ziemlich verknotet, weil es so lange vernachlässigt worden war. Jetzt war es erst wenigstens wieder gewaschen und trocken. Aerys wollte es ihm nacher noch kämmen.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Lilian »

Während Lilian gegessen hatte, war der Adelige wieder unterwegs gewesen und schien irgendetwas im Raum vorzubereiten oder zu verändern, doch der Jüngling war viel zu konzentriert auf das Essen gewesen, als länger darauf zu achten. Er hörte bloß irgendwann, dass eine Musikkugel angeschaltet wurde, die leise, sanfte Musik abspielte. Vielleicht wollte Aerys es gemütlicher machen, aber Lilian fühlte sich weiterhin nicht wohl und immer noch ziemlich schwach auf den Beinen.
Leise bedankte er sich für das Essen. Der Prinz schien sich an der Höflichkeit zu erfreuen, die im Grunde nur Lilians einsetzende Resignation und Niedergeschlagenheit war. Er erlaubte ihm sogar eine weitere Portion Essen für später, wenn sich Lilians Magen wieder beruhigt hatte. Aber mit später meinte der Prinz wohl erst morgen früh, denn Lilian sollte sich die Zähne putzen und sich fürs Bett fertig machen.
Der Mann wollte ihn zunächst wieder tragen, was der Jugendliche schaffte rasch abzuwehren. "Ich versuche es alleine...", wandte er vorsichtig ein und erhob sich wacklig. Angetrieben von der Neuigkeit, dass er endlich aus dem verhassten, langen Kleid hinauskam, denn Aerys versprach ihm, dass im Ankleidezimmer andere Kleidung auf ihn wartete. Ob es die kleine Schlafanzughose war? Lilian versuchte zum Bad zu gehen, doch das Kleid bereitete ihm arge Probleme und er stolperte wieder gegen das Sofa, wäre beinahe hingefallen, da er seinen geschwächten Körper gerade ohnehin nicht recht unter Kontrolle hatte. Frustriert raffte er vorne mit beiden Händen das Kleid wie einen Ball und trug es vor sich her, um ungelenk ins Badezimmer zu gelangen.
Trotzdem traute er sich nicht, es gleich auszuziehen aus Angst, dass der Prinz ins Bad kam, um nach ihm zu sehen. Eine geschlossene Türe würde ihn kaum aufhalten. Lilian raffte das Kleid wieder umständlich hoch, um auf Toilette gehen zu können ehe er hinüber zum Waschbecken tappte. Der Jugendliche wusch sich das Gesicht und die Hände, putzte sich die Zähne.

Kaum im Ankleidezimmer zerrte er das furchtbare Kleid von sich. Seine Hoffnung, dass Aerys die kleine, weiche Hose für ihn rausgelegt hatte, erfüllte sich leider nicht. Lilian blickte enttäuscht auf das wenige Stück Stoff in weißer Seide, das er erst einmal kaum identifizieren konnte. Trotzdem war er froh etwas anderes anzuziehen. Es stellte sich als eine Art Jacke heraus, die vorne fast gänzlich offen war und ihm kaum bis zu den Hüften ging. Lilian erinnerte es ein bißchen an das, was er bei der Versteigerung hatte tragen müssen.
Zum Glück war auch ein Höschen dabei, sonst hätte er sich wohl kaum aus dem Ankleidezimmer getraut. Er setzte sich erschöpft von der wenigen Anstreng auf das runde Polsterteil, um dort das Höschen anzuziehen. Der Stoff war kühl und glatt, genau wie das Leibchen. Lilian zupfte neugierig ein bißchen an den Schleifen herum, als er merkte, dass diese es waren, die das an den Seiten aufgeplusterte Höschen zusammenhielten. Hastig verband er es wieder.
Schwach erhob er sich und trat vor den Spiegel, um sich neugierig anzuschauen. Es war wirklich sehr wenig Stoff und dieses Leibchen wurde nur oben über seiner Brust von einer rosa Schleife zusammengehalten. Dennoch gefiel es Lilian besser als das Kleid indem er sich wie ein Gefangener vorkam. Aber sich in dem kurzen Stück Stoff dem Adeligen zeigen? Er musste wohl.
Der Jüngling verließ die Ankleide in Richtung Hauptzimmer. Erst jetzt fielen ihm die vielen Kerzen auf, die Aerys in der Nähe des Bettes verteilt hatte und die dort alles in einen weichen Schein tauchten. Bedeutete das, er konnte wieder im Bett schlafen?
"Ich hab mich umgezogen", sagte er leise und wartete, dass der Prinz ihn ansah. Lilian konnte nicht verhindern, dass er leicht rote Wangen bekam, als er betrachtet wurde. Nervös biss er auf seine vollen, wieder rosigen Lippen. Der Jugendliche hatte die langen, schlanken Beine leicht zusammengeschoben, hielt sich an der Schiebetüre der Ankleide fest, während er mit der anderen Hand trotzdem nicht lassen konnte an dem gepufften Hosenbein herumzuzupfen. Es war noch leicht ungewohnt.
"Ich kann mir auch alleine die Haare kämmen", bot er an, da der Adelige ihn für Lilians Geschmack schon fast zu gerne zurechtmachte. Beinahe wirklich wie eine Anziehpuppe.
"Darf ich wieder in dem Bett schlafen?", fragte er und hoffte, es klang höflich.
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Re: Das neue Zuhause

Beitrag von Aerys »

Wie vermutet, wollte Lilian es alleine versuchen, sich in das Bad zu begeben. Vorsichtig erhob er sich wackelig und tappste ungelenk in Richtung Bad. Dabei war er nicht nur schwach, sondern auch sehr ungeschickt. Es war offensichtlich, dass Lilian sich damals nicht an den Befehl gehalten hatte, zu üben, wie man in dem Kleid ging, wofür er sich ein Abendessen und andere Kleidung verdient hatte. Mit einer Lüge. Entsprechend tadelnd blickte er Lilian an, als dieser stolperte und beinahe hingefallen wäre. Trotzdem war er sofort bei ihm, um ihn aufzufangen, damit er nicht stürzte und sich dabei verletzte. Es war jedoch nicht nötig. Lilian fing sich alleine und raffte sein Kleid ganz unwirsch, um ins Bad zu stapfen.

Während sein neuestes Spielzeug im Bad beschäftigt war, liess Aerys Lilians Teller wieder in der Küche verschwinden. Vielleicht bekam der Junge später noch etwas. Erst einmal wollte der Adlige entlich wieder etwas von seinem Sklaven haben. Er zog sich die Weste seines edlen Anzuges aus und hängte sie über einen Stuhl, öffnete den obersten Knopf seines Hemdes, um den gemütlicheren Teil des Abends einzuläuten. Zumindest für Aerys sollte es entspannter werden. Ruhig öffnete er die zarten, halbdurchsichten, weissen Vorhänge zu Lilians Himmelbett, drappierte sie hübsch darum herum. Nur auf der Seite, die zu der Tür des Ankleidezimmer zeigte, liess er den Vorhang etwas offen, damit sie Zugang zum Bett hatten.

Es brauchte noch eine Weile, bis Lilian schliesslich die Schiebetür zum Ankleidezimmer öffnete. Aerys liess ihm die Zeit. Süss blieb der Jüngling in seiner absolut neckischen Nachtwäsche wieder im Türrahmen stehen. So viel Bein und so schön schlank und gerade. So ein hübscher flacher Bauch und erst der zarte Hals an den schmalen Schultern. Lilian bot ein Bild, in das man sich verlieben musste. Erst recht, als der Jüngling auch noch leicht rote Wangen bekam und an seinen vollen, sinnlichen Lippen nagte, vor lauter Nervosität.
"Ist schon gut, ich mache das gerne für dich", wehrte Aerys ab, dass Lilian sich selber sein Haar kämmte. "Ausserdem beruhigt es micht. Du wolltest doch etwas tun, damit ich dir nicht mehr böse bin." Geschmeidig trat er zu Lilian heran, nahm ihn sanft am Arm und führte ihn bestimmt aber behutsam zurück ins Ankleidezimmer zum Schminktisch, wo Lilian sich auf den Hocker davor setzen musste. Aus einer Schublade nahm er Lilians silberne Haarbürste mit den Lilienmotive heraus. Zärtlich begann er Lilians feines Haar zu bürsten. Es war so schön seidenweich und glänzend. Aerys liebte es, es zu berühren.
"Hmmm, ja du darfst wieder in deinem Bett schlafen", stimmte Aerys versonnen zu, konzentrierte sich jedoch vorallem auf Lilians wundervolles Haar. Vorsichtig kämmte er Knoten für Knoten heraus, drappierte es zärtlich auf den Schultern, bis es wie Rabenfedern glänzte.
"Du bist so hübsch", raunte Aerys bewundernd, betrachtete seinen Sklaven ehrfürchtig durch den Spiegel. Leise legte er die Haarbürste beiseite, nachdem er fertig war. Wo er so vorgebeugt da stand, roch er Lilians Shampoo. Es roch gut bei Lilian. Aerys hatte gut gewählt. Sanft gab er dem Jüngling einen Kuss auf seinen Scheitel. Oh, er wollte ihn endlich mehr spüren. Kurzerhand hob er ihn auf beide Arme hoch und trug ihn aus dem Ankleidezimmer. Mit Hilfe der Kunst löschte er hinter sich das Licht und schloss die Tür, so dass sie es schön gemütlich im Schlafzimmer hatten, wo er Lilian zum Bett trug und ihn behutsam auf das weiche Bett legte. Seinen Arm unter Lilians Schultern liess er gleich dort wo er war, während er sich gleichzeitig gemütlich zu ihm legte.
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