Beraubt

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Tallike
Schwarze Witwe
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Sie grinste leicht, als Darion lachte, dass sie jemanden kannte, der in den Schwarzmärkten des Sklavenhandels tätig war. Das zählte wohl nicht zu Bekanntschaften junger Frauen.
"Kennen ist zu viel gesagt. Leider sind eure Freunde nicht die ersten Sklaven, die ich suche. Wenn ich Adeligen helfe, geht es meist um verschwundene Sklaven oder Familienmitgliedern." Tallike hatte während ihrer Aufträge schon die seltsamsten Kontakte geknüpft.
"Wenn Lilian diesen Signaturwechsel nicht unter Kontrolle hat oder genauer von einer Heilerin untersucht wird, bestünde also die Gefahr, dass seine Einzigartigkeit bekannt wird. Das würde bedeuten, dass man ihn verkaufen wird. Falls es den Entführern um Geld geht." Das andere wollte Tallike nicht aussprechen. Lilian könnte auch von der Bildfläche verschwinden. Entweder weil der Entführer Lilian für sich haben wollte oder... weil es jemand war, der keine Abweichungen vom Protokoll des Blutes duldete und den Jungen tötete.
Darion bestätigte, dass Lilian keine Jungfrau mehr wäre, doch Darion wusste nicht wieviele Erfahrungen Lilian danach gemacht hätte. Er wüsste nur von Küssen und Streicheln. Tallike hob kritisch eine Augenbraue. Sie konnte sich nicht vorstellen, dass sich ein Sklavenbesitzer mit Küsse und Streicheln zufrieden gab. Aber gut, sie kannte auch die Vorlieben von Prinz Verden nicht und die würden hoffentlich nie relevant für den Fall sein. Sie wollte nicht wissen, was der Adelige mit einem blutjungen Krieger bzw. blutjunge Hexe wollte.
Die Schwarze Witwe schrieb ihre Liste weiter, eine separate mit allen Dingen, die sie im Anwesen dann benötigte. Inklusive der Gästeliste und Liste der Kleidungen, die die Entführungsopfer getragen hatten. Alles konnte wichtig sein.
Sie überlegte gerade ob ihr noch drängende Fragen einfielen, als Darion bedeutungsschwer ansetzte, dass Tallike noch etwas wissen müsste worüber niemand im Anwesen sprach. Es wäre für alle außer Prinz Verden offensichtlich, weil er es sich vielleicht nicht eingestehen könnte. Darion wollte nach der Kutschfahrt auch nicht mehr darüber reden. Die Schwarze Witwe ließ das Notizbuch kurz sinken. Das klang alles sehr mysteriös.
Dann erklärte Darion, dass sich Tallike nicht auf Marlin und Lucero sondern unbedingt auf Lilian konzentrieren sollte. Er wäre der verletztlichste. Dann atmete Darion noch einmal tief durch, als würde er ihr das brisanteste Geheimnis von Hayll verraten.
"Aber Lilian ist ganz klar das Herz des Meisters. Wenn Lilian verschollen bleibt, wird der Meister daran zu Grunde gehen."
Talli blinzelte. Sie hatte eindeutig etwas dramatischeres erwartet. Kurz schrieb sie auf: Prinz Verden verliebt in Lilian Aubry.
Plötzlich ergab die Sonderbehandlung des Jungen sehr viel mehr Sinn. Das eigene Zimmer, nur Küsse und Streicheln, kein festgelegtes Kunstwerk.
Warum es so ein großes Geheimnis war und so schwer auszusprechen, war Tallike nicht ganz klar. Männer.
"Gut, ich werde mich auf Lilian konzentrieren. Er scheint mir auch am Schutzbedürftigsten. Je schneller wie ihn finden, desto besser."
Oh, das würde keine leichte Aufgabe werden. Tallike hoffte sie wurde dem Vertrauen gerecht, das die Männer in sie legten. Die Schwarze Witwe beendete ihre Liste und reichte sie Darion.
"Hier ist alles was ich fürs erste benötige. Oberste Priorität sind Gegenstände der Entführten an denen ihre Signaturen haften. Noch besser wäre eine Blutprobe. Oder eine Probe einer anderen Körperflüssigkeit. Oder eine Haarlocke." Da war sie nicht so wählerisch. Vieles konnte sie für ein Netz nutzen, wobei Blut sicherlich am kraftvollsten war.
Darion erklärte ihr, dass Blutproben kein Problem wären, da der Meister von jedem Kunstwerk Blut aufbewahrte. Tallike sollte wohl nicht mehr überrascht darüber sein. Es war eine gute Vorsichtsmaßnahme.
"Und von Lilian?", fragte Talli. Der Krieger bestätigte es.
"Ausgezeichnet. Das wird den Netzen mehr Stärke verleihen. Danke, das ist bereits ein sehr guter Anfang."

Die Schwarze Witwe legte das Notizbuch beiseite und begann in dem Proviantkorb zu fühlen. Sie waren längst auf die Juwelenwinde aufgesprungen und sie brauchte eine Stärkung. Ihre Juwelen mussten ständig voll aufgeladen sein, wenn sie keine Zeit verschwenden wollte.
"Die Oberste Köchin von Königin Tolarim ist ausgezeichnet. Probiert wenn ihr möchtet", bot Talli an und nahm sich einen Behälter mit leckerem Pasta-Salat.
"Es gibt auch etwas wovor ich Prinz Verden warnen muss. Die Spinnenkönigin ist zwar tot, aber Sions Schwarze Witwen halten sich weiter im Verzerrten Reich auf und sie greifen andere Schwarze Witwen an. Ich kann meine Energien nicht für einen Kampf verschwenden. Das könnte mich um Wochen zurückwerfen. Glücklicherweise habe ich ein Warnsystem kreiert, aber es bedeutet auch, dass ich manchmal gezwungenermaßen eine Pause einlegen muss was alle Netze und Visionen betrifft für die ich im Verzerrten Reich sein muss. Es sollte uns hoffentlich nicht zu sehr aufhalten."
Tallike verschwieg fürs erste, dass ihr Warnsystem aus einer Kerze und einem verzweifelten Gebet an den Verzerrten Prinz bestand. Sie hatte herausgefunden, dass wenn er sich im Verzerrten Reich aufhielt, es sicher für sie selbst war. Sions Stundenglassabbat war viel zu beschäftigt damit ihn und seine Begleiterin zu versuchen zu erwischen.
Tallike streifte ihre Schuhe ab und streckte sich. Es war eine lange Reise, es war besser bequem zu sein.
Unerwartet sagte Darion, dass er gut darin wäre eine Fußmassage zu geben, falls sie sich eine wünschte. Talli stockte und versuchte nicht rot zu werden. Sie interpretierte wahrscheinlich zu viel darein. Das tat sie immer bei Männern.
"Oh.. vielleicht später", wehrte sie ab. Sie war nicht mutig genug dazu sich von dem Krieger eine Fußmassage geben zu lassen. Nicht wo sie gesehen hatte wie sinnlich bei ihm schon der Akt eines Hemd öffnens war.
"Ich sollte mich auf den Auftrag konzentrieren." Sie war nicht hier um sich zu amüsieren. Tallike blickte zu dem schönen Krieger. Leider.
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Darion
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Re: Beraubt

Beitrag von Darion »

Darion glaubte nicht, dass Lady Torres ermessen konnte, wie wichtig Lilian für den Meister war. Bei allem anderen, schien sie gut Verstanden zu haben, wie das bei ihnen funktionierte. Doch das hier, ging tat sie zu leicht ab. Vermutlich konnte sie Darion nicht glauben, dass ein Adeliger so abhängig von einem Sklaven gemacht hatte. Der Meister allen voran würde es bestreiten. Aber der Meister konnte nicht gut mit negativen, schmerzenden Gefühlen umgehen, weswegen er sein Herz Jahrhunderte lang abgeschirmt hatte. Lilian hielt es jetzt jedoch in ihren zarten Fingern. Dessen war Darion sich absolut sicher. Wenn Lilian verschwunden blieb, würde es auch das Herz des Meisters sein. Darion überlegte, ob er noch einmal darüber mit Lady Torres sprechen sollte, entschied sich dann aber dagegen. Solange die Schwarze Witwe Lilian selbst auch die oberste Priorität ansah, war alles in Ordnung.

Ehrerbietig nahm er die Liste der Schwarzen Witwe entgegen von all den dingen, die sie benötigte. Sie liess wahrlich keine Zeit verrinnen und hatte bereits fleissig mit ihrer Arbeit begonnen. Hilfsbereit versicherte Darion ihr, dass er alles so schnell wie möglich organisieren würde und versprach ihr, dass sie von jedem Kunstwerk Blut haben könne. Auch von Lilian. Der Meister bewahrte von ihnen allen Blut auf. Schliesslich konnten immer Unfälle passieren oder Kunden sich nicht an die Vereinbarungen halten. Da war es gut, wenn etwas Blut auf der Krankenstation vorrätig war. Lady Torres war sehr froh darum, da es den Netzen mehr Stärke verleihen würde. Darion nickte. Das klang gut.

"Danke, das ist sehr freundlich von Euch", neigte er seinen Kopf sich an dem Proviantkorb der Schwarzen Witwe zu bedienen. "Die Gelegenheit, Essen von so einer hochgelobten Köchen zu kosten, werde ich mir nicht entgehen lassen." Mit einem sanften, erfreuten Lächeln nahm er ein Schälchen Teigtaschen aus dem Korb heraus, nachdem Lady Torres sich bedient hatte. Wobei er eigentlich gar nicht so einen grossen Hunger hatte. Sie waren zum Mittagessen köstlich bewirtet worden im Schloss. Auch wenn es ein eher angespanntes, anstrengendes Essen gewesen war, wo seine ganze Aufmerksamkeit darin gelegen hatte, darauf zu achten, dass der Meister genügend ass. Jetzt ging es ihm vorallem darum, Lady Torres beim Essen gesellschaft zu leisten.

Lady Torres nahm nun ihrerseits die Gelegenheit war, Darion, respektive den Meister vorzuwarnen. Durch den Krieg, beziehungsweise Sions Schwarzen Witwen würde die schwierige Suche im Verzerrten Reich noch gefährlicher werden. Sie könne sich nicht auf einen Kampf mit den Schwarzen Witwen einlassen. Dafür hätte sie auch ein Warnsystem aufgebaut, damit ihr nichts geschah. Es würde aber bedeuten, dass sie manchmal gezwungen wurde, eine Pause einzulegen, um nicht gefasst zu werden.
"Der Meister weiss, dass man manchmal geduldig und langsam vorgehen muss, um schneller ans Ziel zu gelangen", versicherte Darion der Schwarzen Witwe verständig. "Auch wenn es ihm in diesem Fall verständlicherweise überaus schwer fallen wird, geduldig zu bleiben." Oh, er würde es hassen. "Auch hat er es absolut ernst gemeint, als er gesagt hat, dass es Euch bei uns an nichts Mangeln soll und ihr bei uns in Sicherheit sein werdet. Das gilt auch für Eure Sicherheit im Verzerrten Reich. Er würde nicht wollen, dass ihr euer Leben leichtfertig riskiert." Schon nur, weil sie dann jemanden verlören, der ihnen bei der Suche nach den Entführten gut helfen konnte. Doch auch sonst war der Meister nicht so kaltblütig.

Bis sie jedoch loslegen konnten mit der Suche, würde es noch eine Weile dauern. Die Kutschfahrt zurück zur Villa war noch lang. Darion musste an den Meister denken. Diese Fahrt würde furchtbar quälend für ihn werden. Auf der Hinfahrt hatte er Lyris dabei noch verschont. Doch jetzt... Darion konnte es schlecht einschätzen. Er sorgte sich sehr um Lyris, der es sich nicht gewohnt war, so viel Schmerz zu ertragen, geschweige denn ihn zu geniessen. Zumindest nicht auf diese Weise. Andererseits schien Lyris es als einziger geschafft zu haben, eine enge Verbindung zu dem Meister aufzubauen, der sich komplett von ihnen abgeschottet hatte. Darion hoffte, dass diese Verbindung beiden half. Dem Meister und Lyris.

"Wenn Ihr möchtet, könnte ich Euch eine Fussmassage geben", bot er Lady Torres freundlich an und sich sofort wieder auf ihren Gast konzentrieren, als diese aus ihren Schuhen schlüpfte und sich streckte. "Ich bin ganz gut darain." Die Schwarze Witwe war heute schon früh in Mineva unterwegs gewesen. Etwas Entspannung würde ihr vermutlich ganz gut tun. Die Schwarze Witwe lehnte sein Angebot jedoch nervös ab, verschob ihn auf später, da sie sich auf den auftrag konzentrieren sollte. Gleichzeitig blickte sie ihn jedoch auf eine Weise an, die ihm sagte, dass er ihr gefiel. Sie hatte es selbst auch schon zugegeben.
"Die Fahrt ist noch lang, Lady Torres", lockte er deswegen diesmal verführerisch. Er wollte ihr etwas gutes tun, für ihre herzliche Hilfsbereitschaft und ein Teil von ihr wollte es gerne annehmen. Das spürte er. "Wie Ihr selbst angedeutet habt, Euer Auftrag ist ein Marathon und kein kurzes Rennen. Auch wenn uns allen zweiteres lieber wäre. Ihr habt das Recht darauf, Euch in den Wartephasen zu erholen, zu entspannen und euch verwöhnen zu lassen. Und sei es nur durch so etwas kleines, wie eine Fussmassage. Wie ich bereits vorhin sagte, wir alle stehen Euch voll und ganz zur Verfügung, Lady Torres. Sei es nun als Diener, um Eure vielen Gerätschaften herumzutragen und richtig aufzustellen oder um Euch bei Eurer Entspannung zu helfen. Verfügt über uns, wie es Euch beliebt. Auch über die Rotgewandeten." Darion stockte kurz, als er merkte, dass er sich korrigieren musste.
"Nur Lyris solltet Ihr davon ausnehmen", riet er Lady Torres melancholisch. "Lyris ist der Krieger, der beim Meister mitfährt. Der Meister hat ihn für unrein erklärt. Paradoxerweise scheint der Meister gleichzeitig nicht von ihm ablassen zu können. Lyris ist der einzige von uns, in dieser schweren Zeit eine engere Verbindung zu dem Meister aufzubauen."
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Tallike
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Darion hatte sich ebenfalls vom Proviantkorb bedient und so aßen sie gemeinsam etwas. Nachdem Tallike vorgewarnt hatte, dass sie nicht immer ins Verzerrte Reich könnte, da es dort weiterhin sehr gefährlich war, beteuerte der Krieger, dass Prinz Verden wüsste, dass man manchmal geduldig und vorsichtig sein müsste um an ein Ziel zu gelangen. Danach räumte Darion aber ein, dass es seinem Meister momentan sehr schwer fallen würde. Tallike nickte. Das würde sie nicht wundern. Sie wusste auch nicht, ob es reichte Darion alles zu sagen oder ob sie auch mit Prinz Verden darüber sprechen sollte. Darion würde ihn wahrscheinlich über jedes Detail ihres Gespräches informieren. Abgesehen von dem, dass der Adelige in Lilian verliebt war. Talli fragte sich wieso das ein Geheimnis war. Vielleicht wollte sich ein Adeliger nicht eingestehen, dass er in einen Sklaven verschossen war. Tallike war es einerlei, hauptsache sie wusste auf welchen der Sklaven sie sich konzentrieren musste.
Darion betonte, dass es Talli im Anwesen an nichts mangeln sollte und dazu gehöre auch ihre Sicherheit im Verzerrten Reich.
"Danke, viel könnt ihr leider nicht machen außer dann geduldig zu sein. Aber das Verzerrte Reich ist nur eine von meinen Möglichkeiten." Sie hatte genug anderes, was sie in der Zwischenzeit versuchen konnte. Während Tallike noch über all die neuen Informationen nachdachte, zog sie ihre Schuhe aus und streckte sich. Es würde wohl noch eine lange Fahrt. Darion nahm es gleich zum Anlass ihr eine Fußmassage anzubieten. Oh, Talli sollte wirklich nicht...
Aber es war natürlich verlockend und sie glaubte ihm sofort, dass er gut darin war. Dennoch lehnte Tallike ab. Es war besser professionell zu bleiben. Der Krieger sah dies anders und erklärte, dass sie das Recht darauf hätte sich in den Wartephasen zu entspannen und verwöhnen zu lassen. Die Kunstwerke würden ihr zur kompletten Verfügung stehen.
Die Schwarze Witwe sah Darion unsicher an. Meinte er wirklich... oh, es wäre nicht das erste Mal, dass ihr ein Lustsklave angeboten wurde. Aber nicht gleich über dreißig Stück und auch noch so besondere. Anscheinend schien sich der Krieger sehr sicher, dass Prinz Verden dies abgesegnet hatte.
"Verfügt über uns, wie es Euch beliebt. Auch über die Rotgewandeten", sagte er. Tallike hätte sich nun gerne Luft zugefächelt. Sie sollte gar nicht daran denken und am besten sofort ablehnen. Aber höflich.
"Nun.. das ist sehr großzügig von Prinz Verden. Ein paar Gehilfen für meine Arbeiten reichen mir..." Sie wollte erst recht niemanden beanspruchen, der gerade sehr verletzlich und aufgewühlt war. Die Männer warteten alle darauf, dass sie ihnen half. Nicht mit ihnen ins Bett sprang. Das war das Angebot gewesen oder?
Darion räumte noch ein, dass Tallike nur Lyris nicht haben könne, der Krieger, der in der anderen Kutsche war. Der Meister hätte ihn für unrein erklärt und würde trotzdem nicht von ihm ablassen. Lyris würde ihm in der schweren Zeit beistehen. Letzteres verstand Talli vollkommen, doch was hieß, dass der Sklave für unrein erklärt worden war?
Als sie Darion danach fragte, erklärte er, dass Lyris sein Status als Kunstwerk verloren hätte. Er wäre es nicht mehr wert einer von ihnen zu sein. Niemand dürfe sich mehr mit ihm abgeben und er gehöre nicht mehr zu ihnen. Tallike hatte sich fest vorgenommen nichts zu verurteilen, doch nun sah sie Darion doch erschrocken an. Denn das klang gar nicht mehr nach einer großen zufriedenen Familie. Nein, es dann wohl doch mehr ein Kult.
Talli wollte sich aber immer noch nicht einmischen. Trotzdem hatte sie eine Frage dazu.
"Die entführten Kunstwerke... davon ist aber keiner unrein? Oder könnten sie als unrein erklärt werden, sollten sie gefunden werden?", fragte sie besorgt nach. Talli hatte sich keine Gedanken darüber gemacht, was mit den Sklaven passierte, wenn sie diese wiedergefunden hatte. Prinz Verden hatte so besorgt und ergriffen gewirkt. Oder erwarteten die Männer dann doch Strafen oder eine Verbannung? Tallike suchte nur äußerst ungerne nach Sklaven von denen sie wusste, dass sie es bei ihrem Besitzer sehr schlecht hatten. Manchmal blieb ihr unter Königin Heraias Befehlen keine andere Wahl.
"Sollte ich eure Freunde finden, kann ich nicht sagen in welchem Zustand sie sein werden. Ob sie schwer verletzt sind, ob sie missbraucht worden sind...", sagte Tallike, "Sie werden sicherlich viel Zuspruch und Hilfe bedürfen." Und hoffentlich keine Verbannung. So hatte sie Prinz Verden bisher eigentlich nicht eingeschätzt. Vielleicht hatte dieser Lyris irgendeinen Befehl missachtet oder sonstwie rebelliert.
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Darion
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Re: Beraubt

Beitrag von Darion »

"Sagt uns einfach, was Ihr braucht, Lady Torres", bat Darion sanft. "Wir wollen helfen, wo es nur geht. Selbst wenn das nur das Tragen Eurer Rahmen beinhaltet." Wobei sie sie natürlich viel lieber auch auf sinnliche Weise unterstützen wollten. Lady Torres hatte da jedoch einen strickten Arbeitskodex, den sie nicht brechen wollte. Selbst dann, wenn er sie selbst einschränkte.
Darion konnte das respektieren. Er war zwar der Meinung, dass der Lady durchaus Entspannung, Erholung und Vergüngung zustand, doch sie musste selber wissen, was und wie sie das tun wollte. Sicherheitshalber klärte er sie dennoch über Lyris Status auf. Selbst wenn sie ihn nur als Gehilfen beanspruchen wollte, war das zur Zeit nicht sehr gut.

"Es bedeutet, dass er seinen Status als Kunstwerk verloren hat", erklärte er Lady Torres wehmütig, als sie nachfragte, was es bedeutete, unrein zu sein. "Dass er es nicht mehr wert ist, einer von ihnen zu sein. Niemand darf sich mehr mit ihm abgeben. Er gehört nicht mehr zu uns. Es ist eine Art Verbannung innerhalb der Villa." Etwas, woran man zugrunde ging, wenn es zu lange andauerte. Man verschwand einfach. Löste sich auf. Es war die fuchtbarste Strafe, die ein Kunstwerk bekommen konnte und kaum länger zu ertragen.
Darion konnte nur zu gut verstehen, dass Lady Torres ihn nun erschrocken anblickte und wohl zumindest gedanklich über diese Praktik urteilte. Es war eine schreckliche Strafe. Dennoch blieb die Schwarze Witwe ihrem Versprechen treu und sagte nichts dagegen. Sie war nur besorgt, wie es denn mit den entführten Kunstwerke wäre. Ob die auch unrein wären. Oder dann, wenn sie gefunden würden. Sie könnten schwerz verletzt oder missbraucht worden sein.

"Nein, die Entführten gelten nicht als unrein", beteuerte Darion mit einem innigen Lächeln. "Auch nicht, wenn sie verletzt und vergewaltigt wurden. Der Meister wird nur froh sein, sie wieder zu haben und ihnen alles geben, was sie brauchen, um wieder gesund zu werden." Zumindest am Anfang. Darion zögerte, entschloss sich dann aber, Lady Torres auch das zu erzählen.
"Danach kommt es darauf an, ob sie geheilt werden können", gab Darion langsam und vorsichtig zu. "Wenn die Möglichkeit auf eine Heilung besteht, dann gibt er ihnen alle Zeit, die sie brauchen, um wieder gesund zu werden. Nur wenn die Schäden irreparabel sind, dann wird es für den Meister schwierig, sie weiterhin zu akzeptieren. Es schmerzt ihn zu sehr, als dass er es ertragen könnte, ein beschädigtes Kunstwerk um sich zu haben." Darion zögerte wieder, als ihm noch etwas in den Sinn kam.
"Zumindest war es so, bis Lilian kam", fügte er aufmunternd und mit einem liebevollen lächeln hinzu. "Seit Lilian da ist, ist so vieles anders geworden. Auch das. Sollten eines oder mehrere der entführten Kunstwerke einen bleibenden Schaden davon tragen, könnte Lilian sie womöglich vor der Verbannung bewahren. Er hat es schon einmal geschafft. Vielleicht schaft er es wieder. Deswegen, Lilian ist wichtiger, als alle anderen. So lieb ich Lucero, Priam, Theon, Terim und Marlin auch habe. Ohne Lilian sind wir alle verloren."
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Tallike
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Der schöne Krieger versicherte, dass die Entführten nicht als unrein gelten würden, egal ob sie verletzt oder vergewaltigt wurden. Der Prinz wäre froh, wenn er sie wieder hätte und würde ihnen danach helfen. Tallike war etwas erleichtert dies zu hören. Dann konnte sie sich ganz darauf konzentrieren diese Wiedervereinigung so schnell wie möglich herbeizuführen. Talli wollte sich gar nicht vorstellen, was diese Männer gerade durchmachen mussten, doch sie konnte es sich denken.
Darion räumte danach leider ein, dass es möglich war, dass die entführten Kunstwerke von Prinz Verden als unrein erklärt werden könnte, wenn sie irreparable Schäden davon getragen hätten. Sein Meister hätte dan Schwierigkeiten sie wieder zu akzeptieren und es würde ihn schmerzen ein beschädigtes Kunstwerk um sich zu haben, drückte es Darion diplomatisch aus. Tallike bekam verstärkt den Eindruck, dass der Adelige nicht nur exzentrisch war, doch dass da mehr dahinter steckte wieso er diese Männer um sich scharte. Außer die offensichtlichsten Gründe...
Talli hielt herzlich wenig davon ohnehin schon beeinträchtigte Personen auszugrenzen und zu schneiden. Was würde Prinz Verden tun, wenn eines der Kunstwerke zerbrochen zurückkam? Das konnte man nicht mehr heilen, aber die Betroffenen benötigten weiterhin Pflege und Zuspruch. Darion wusste es wahrscheinlich auch nicht, doch er fügte hinzu, dass sich mit Lilian vieles geändert hätte und Lilian Kunstwerke vor der Verbannung bewahren könnte. Er hätte es schon einmal geschafft. Wieder betonte Darion, dass Lilian am wichtigsten sei und dass sie ohne Lilian alle verloren wären.
Die Schwarze Witwe dachte über die Aussage kurz nach. Es klang fast so, als wäre der Adelige besessen von Lilian. Würde er seinen anderen Sklaven schaden, wenn Talli Lilian nicht finden konnte oder der Junge (oder Mädchen..) starb? Plötzlich fühlte Tallike wesentlich mehr Druck. Hatte Darion Recht und alle anderen Sklaven waren ebenfalls in Gefahr, selbst die, die nicht entführt worden waren? Oder würde sich Prinz Verden selbst etwas antun?
"Ich werde tun was ich kann, damit es nicht dazu kommt. Aber es gibt leider keine Garantien", sagte sie melancholisch. Nun war Talli noch unruhiger das erste Netz so schnell wie möglich zu knüpfen. Nachdenklich aß sie weiter und stärkte sich.
"Ich werde etwas schlafen bevor wir ankommen. Ich muss ausgeruht für das Netz sein." Es brachte nichts wenn sie müde von einer langen Reise ankam und am liebsten gleich in ein Bett fallen wollte. Oh, und ein schönes, heißes Bad.
So versetzte sich Talli in einen Schlaf, nachdem sie aus eintrainierten Reflex ein Schutznetz an einem Stundenglasamulett um ihren Hals aktiviert hatte. Die Schwarze Witwe wachte wieder auf, als sie gerade die Juwelenwinde verließen. An dem Landepunkt wurden sie nur kurz kontrolliert. Meist reichte schon ein Wappen von Haylls Hundert auf einer Kutsche, um einen durchzuwinken. Tallike besaß aber noch etwas besseres. Einen Passierscheinn von Königin Tolarim, den sie nur aus dem Fenster halten musste, um nie lange aufgehalten zu werden.
Talli sah aus dem Fenster, als sie weiterfuhren. Sie waren im Herzen Haylls. Sanfte Weinhänge zwischen denen sich der ein oder andere malerische Fluss durchschlängelte, hie und da Gehöfte oder Villen auf den Hügeln. Die Abendsonne tauchte alles in ein rotgoldenes Licht. Tallike mochte das Leben an der Küste, aber im Landesinnere war es auch schön. Die Schwarze Witwe lehnte sich wieder zurück.
Zwischendurch stellte sie Darion immer mal wieder ein paar Fragen, die ihr einfielen. Zum Beispiel wie oft Prinz Verden das Anwesen verließ und wo er gewesen war, als die Entführung stattgefunden hatte. Es war gut möglich, dass jemand den Prinzen beschattet hatte.

Schließlich rollte die Kutsche zur Villa des Adeligen. Tallike machte große Augen und staunte, als Darion ihr aus der Kutsche half. Dieses Mal hatte sie leider keinen Blick für den schönen Krieger, sondern nur für das ungewöhnliche Anwesen. Sie hatte auf der Fahrt viele Anwesen oder Villen in der Ferne gesehen und fast alle waren im klassischen, hayllischen Stil erbaut. Weißer Marmor, Naturstein, Ockertöne, rote Schindeldächer oder gleich flache Dächer. Und viele, viele Säulen.
Aber das Anwesen von Prinz Verden war in einem Stil, den Talli noch nie zuvor gesehen hatte. Dunkles Holz, geschwungene Dächer und alles auf eine harmonische Art mit der Natur verbunden. Die Schwarze Witwe war gleich begeistert.
"Das sieht unglaublich aus. Wie aus einem alten Traum", entfuhr ihr, während sie noch zu den blauschwarzen Dächern blickte. Die Schwarze Witwe besann sich und versuchte sich nicht mitreißen zu lassen. Sie war nicht hier um Urlaub zu machen. Leider.
"Ich benötige morgen früh entweder einen Platz auf einer Terrasse oder einen Raum mit genügend Platz für einen Ritualkreis", sagte sie, "Es kann sein, dass es den Boden beschädigt."
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Darion
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Re: Beraubt

Beitrag von Darion »

Ihm war bewusst, dass er Lady Torres mehr Druck aufbürdete und sie erschreckte, indem er ihr davon erzählte, was passieren konnte, wenn die Kunstwerke beschädigt waren, oder wenn Lilian nicht zurück gebracht werden konnte. Dabei wollte Darion sie nicht ängstigen. Es erschien ihm jedoch wichtig, dass es ihr bewusst war. Die Schwarze Witwe hatte selbst gesagt, dass sie so viel wie möglich wissen musste und das alles so ehrlich wie möglich. Was Darion auch verstand. Lügen oder Dinge zu verschweigen würden sie womöglich auf die falsche Spur bringen und das wollte er auf gar keinen Fall.

Lady Torres braucht nun jedoch erst einmal etwas Zeit für sich. Darion sass geduldig schweigend bei ihr und leistete ihr Gesellschaft beim Essen. Danach beschloss sie zu schlafen, um ausgeruht für das Netz zu sein. Darion nickte mit einem dankbaren Lächeln und staunte, wie schnell die Schwarze Witwe einschlafen konnte.
Darion beschloss, es ihr gleich zu tun. Noch nicht einmal deswegen, weil er tatsächlich müde war. Diese Müdigkeit konnte er noch lange aushalten. Vielmehr hatte Lady Torres absolut recht. Es war wichtig, dass sie für die Suche ausgeruht waren. Etwas, was der Meister in seinem Schmerz leider nicht akzeptieren konnte. Er hatte sie die letzten Tage gnadenlos und unerbittlich angetrieben. Das tat ihm nicht gut. Wie alle, machte Darion sich grosse Sorge um ihn. Aber natürlich auch um die Entführten und um Lyris.

Darion war jedoch ein zu guter Begleiter, als dass er verschlafen hätte, als Lady Torres sich wieder regte und allmählich aufwachte. Sie verliessen die Winde gerade und nach einer kurzen Kontrolle am Landepunkt, rollte die Kutsche zügig über die Landstrassen zu der Villa seines Meisters. Neugierig sah Lady Torres aus dem Fenster, betrachtete die Landschaft, welche gerade im Abendrot versank. Es würde wohl leider wirklich zu spät sein, sich noch die Entführungsstätte anzuschauen. Wenigstens konnte Darion insoweit helfen, dass er noch die vereinzelten Fragen der Schwarzen Witwe beantworten konnte. Schliesslich war die Reise jedoch geschafft und die Kutschen hielten auf dem Hof vor der Villa. Er war gesäumt von aufgeregten, bangen Kunstwerken, die eigentlich im Gebäude hätten bleiben sollen, nun aber nicht anders konnten, als den Meister und die Schwarze Witwe innig zu begrüssen. Dabei gaben sie sich grosse Mühe, sich zurück zu halten, um den Besuch nicht zu überwältigen. Es huschten nur einige privilegierte, weissgewandete Kunstwerke heran, um die Kutschen in Empfang zu nehmen und die Türen zu öffnen.
Lady Torres hatte jedoch erstmal nur einen Blick für die einzigartige Architektur der Villa. Sie war hellauf begeistert. Darion lächelte still. So ging es den Meisten Besuchern und er hoffte, dass Lady Torres sich dennoch erlauben würde, Ihren Aufenthalt hier zu geniessen. Egal wie traurig der Grund dafür war. Gerade in so aufwühlenden Situationen waren Schönheit und Genuss doch der einzige Trost für die Seele.

"Wir haben genügend grosse Räume hier", versicherte Darion Lady Torres, nachdem er ihr aus der Kutsche geholfen hatte. "Die Terrassen hingegen sind nicht so gross. Allerdings haben wir im Park mehrere Pavillons in verschiedenen Grössen, wenn das auch passen würde. Oh und wir haben einen Altar der Dunkelheit im Park, der von Priesterin Eyliara hingebungsvoll gepflegt wird." Möglicherweise konnte der Alter der Schwarzen Witwe ebenfalls dienen.
"Lady Torres, herzlich willkommen in meinem Zuhause", trat der Meister zu ihnen und verneigte sich höflich und ehrlich Dankbar vor der Schwarzen Witwe. Im Hintergrund hörte man die Kunstwerke aufgeregt tuscheln, ob das die Schwarze Witwe sei. So jung und hübsch. Bestimmt könne sie helfen. Sie schienen sich kaum zurück halten zu können, näher zu kommen. Nur dort, wo Lyris sich in die Villa schlich, wurde es still und es wurde eine deutliche Gasse gebildet, damit der unreine Krieger unberührt in die Villa gehen konnte. Der Meister hatte ihn zuvor wohl hinein geschickt.
"Ich möchte mich noch einmal aufrichtig dafür bedanken, dass Ihr Euch dazu bereit erklärt habt, mir bei der Hilfe nach meinen Kunstwerken zu suchen. Ich nehme an, Ihr möchtet Euch nach dieser langen Reise erst einmal frisch machen. Darion wird Euch Eure Gemächer zeigen."
Die Schwarze Witwe überraschte den Meister jedoch und erklärte nach einem höflichen Dank, dass eine Pause nicht nötig wäre. Sie würde lieber gerne gleich ein erstes Netz weben, um ein Gefühl für die Entführten zu entwickeln und möglicherweise feststellen zu können, ob sie noch lebten. In dem verhärmten Gesicht des Prinzen zeichnete sich Überraschung und gleich darauf grosse Dankbarkeit ab. Sowie eine leise, furchtsame Hoffnung.
"Danke Lady Torres", neigte der Meister respektvoll seinen Kopf, nachdem die Schwarze Witwe erklärt hatte, dass sie dieses Netz am Besten draussen weben sollte. Sofern es genügend Licht gäbe.
"Dann wird der Innengarten wohl am Besten Euren Zwecken dienen", erkannte der Meister. "Ich führe Euch gleich hin. Wenn Ihr nur noch erst meine Kunstwerke anweisen wollt, welche Eurer Gepäckstücke Ihr im Garten braucht, welche in Eurem Arbeitszimmer, welche fürs Wohnzimmer und natürlich welche fürs Schlafzimmer und Euer Bad gedacht sind. Wie Darion Euch bestimmt schon mitgeteilt hat, läuft hier einiges anders, als in anderen adeligen Villen. Hier gibt es keine Dienstboten. Ihr könnt einfach den Kunstwerken mitteilen, wenn Ihr etwas braucht."
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Tallike
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Tallike war noch so von der Architektur des Anwesend beeindruckt, dass sie nicht gleich mitbekommen hatte wieviele Männer sich beim Eingang versammelt hatten. Sie trugen fast alle weiße Kleidung. Das waren also die Weißgewandten. Und so viele. Und alle so hübsch. Es hätte für jeden Geschmack etwas gegeben. Bei Tageslicht sah die Villa sicherlich genauso beeindruckt aus. Und ihre Bewohner gewiss auch...
Prinz Verden lenkte sie wieder davon ab. Der Adelige hatte inzwischen die andere Kutsche verlassen und war auf sie zugekommen, begrüßte sie in seinem Zuhause und verneigte sich nochmals dankbar. Dabei hatte sie noch gar nichts geleistet.
"Vielen Dank, Prinz Verden. Euer Zuhause sieht sehr schön aus", erwiderte Talli. Sie hörte halb wie die Männer um sie herum tuschelten. Vor allem über sie. Tallike versuchte nicht zu erröten. Erst als dieser Lyris in die Villa ging, zogen sich die anderen Sklaven wie ein Schwarm zurück und kamen erst wieder näher, als der 'unreine' Krieger drinnen verschwunden war. Talli tat es leid, doch da sie nicht wusste worum es da ging, würde sie sicherlich nicht eingreifen. Sie war wegen der entführten Kunstwerke hier. Die Schwarze Witwe hatte bei ihrer Arbeit mit Adeligen gelernt, dass es manchmal besser war Scheuklappen aufzuhaben. Zudem war Prinz Verden zu ihr sehr freundlich und schien sehr erleichtert ihre Hilfe gefunden zu haben. Talli glaubte nicht, dass er etwas unternehmen würde, was sie dazu bringen würde wieder abzureisen. Erneut bedankte sich der Adelige innig und bot dann an, dass ihr Darion ihre Gemächer zeigen würde, damit sie sich nach der Reise frisch machen konnte.
Oh ja, Talli sehnte sich nach einem schönen Bad. Zudem war sie neugierig wo und wie sie untergebracht war. Sicherlich war das Innere des Anwesens genauso interessant wie das Äußere. Aber... sie war jung und sie war durch die Reise eigentlich nicht zu erschöpft.
"Das ist sehr freundlich, danke, aber eine Pause ist gerade nicht nötig. Ich würde gerne ein erstes Netz weben. Ich habe es Darion bereits erklärt und was ich dafür benötige. Es ist ein Netz, das mir hoffentlich sagen wird, ob die entführten Kunstwerke noch leben und ob sie alle zusammen sind. Es würde mir nur einen ersten Eindruck verschaffen." Doch wenn es glückte, würde es dem Prinzen vielleicht eine bessere Nacht als die vorherigen bereiten. Tallike konnte deutlich sehen, dass der Mann seit der Entführung kaum ein Auge zugetan hatte. Es ging ihm wirklich sehr nahe. Jetzt hellte sich das schöne, ebene Gesicht zum ersten Mal auf und sie erkannte wie dankbar er war. Und wieviel Angst er vor dem Ergebnis hatte.
Wieder verneigte sich der Prinz. Talli wurde langsam etwas verlegen. Sie hatte den Adeligen nicht darüber aufgeklärt, dass sie aus einer Dienstbotenfamilie kam und selbst ohne ihre Blutskaste nie mehr als ein Zimmermädchen gewesen wäre. Doch so wie sie Prinz Verden einschätzte, war ihm das momentan sowieso herzlich egal.
"Ich würde das Netz draußen weben, wenn ihr einen Platz mit genügend Lichtquellen habt. Morgen möchte ich mir die Pavillons und den Altar der Dunkelheit ansehen, ob ich sie für die größeren Rituale verwenden kann." Tallike bevorzugte das Arbeiten im Freien, da sie dort bessere Ergebnisse erzielen konnte. Immerhin ging es darum verschwundene Personen zu orten.
Prinz Verden bot ihr sofort den Innengarten an. Außerdem könnte sie den Kunstwerken auftragen wo sie welches Gepäckstück haben sollte. Tallike war überrascht, als sie zu hören bekam, dass sie nicht nur ein Schlafzimmer hätte, sondern auch ein Wohnzimmer, ein Arbeitszimmer und ein Bad. Das war mehr als sie im Schloss in Mineva hatte.
"Das ist sehr großzügig, Prinz." Sie wandte sich an Darion, da er immer noch an ihrer Seite stand und sie mit ihm am Vertrautesten war. "Die zwei Koffer in mein Schlafzimmer. Die Karten ins Arbeitszimmer. Einen der Webrahmen und diesen großen Kasten in den Innengarten. Den Rest der Webrahmen auch ins Arbeitszimmer. Und ich benötige die Blutproben. Wenige Tropfen reichen bereits für dieses Netz."
Sofort huschten verschiedene der Männer zu den Kutschen, um die Koffer loszubinden und alles vorzubereiten. Tallike konnte derweil Prinz Verden in das Anwesen folgen.
"Ich fürchte, es ist zu dunkel, um mir den Ort der Entführung anzuschauen, aber das würde ich morgen nachholen. Und den Landepunkt, den ihr als letzte Spur gefunden habt. Ist es weit von hier?", fragte sie. Prinz Verden erklärte, dass es zwei Stunden entfernt war.
"Erstaunlich, dass ihr die Spur bis dorthin verfolgen konntet", bemerkte Talli. Überraschenderweise bemerkte der Adelige, dass er wenig Problem gehabt hätte den Signaturen zu folgen. "Es ist einer der Gründe, warum es bei jedem Vermisstenfall so wichtig ist schnell zu handeln. Die Signaturen zersetzen sich so schnell im Freien."
Dann blieb der Schwarzen Witwe erst einmal die Sprache weg und sie sah sich staunend in der Eingangshalle um. Es war bei weitem nicht so pompös wie die Villen anderer hayllischer Adelige. Eher elegant und zurückhaltend. Genau wie der Adelige. Es passte zu ihm.
Mit einer Spur Sinnlichkeit, wie sie feststellte, denn sie kamen an ein paar erotischen Gemälden vorbei. Zweifelsfrei das eigene Werk des Künstlers. Talli kam nicht viel dazu sich umzusehen, denn wohin sie auch den Kopf drehte, immer war da einer der Sklaven, der sie entweder freundlich anlächelte und hoffnungsvoll anblickte oder ihr gar verführerische Blicke zuwarf.

Der Innengarten schien genau am gegenüberliegenden Ende des Vordereingangs zu sein und als zwei der Kunstwerke die Türen aufschoben, war Tallike erneut wie verzaubert. Es sah wundervoll aus. Märchenhafte Steinlaternen spendeten Seen an Licht, der Garten war eher wild und romantisch. Eingerahmt wurde er von zwei Flügeln des Anwesens. Schmale überdachte Holzwege, gestützt von dunklen Holzpfählen, die manchmal verschlungene Schnitzereien oder Malereien aufwiesen. An den Ecken hingen Windspiele und drehten sich sacht.
Direkt bei der großen Treppe in den Garten hinein war ein Kunstwerk dabei alles vorzubereiten. Oh, das war einer der Rotgewandten und er hatte feines, langes hellblondes Haar. Bedächtig rollte er eine Matte aus geschwärzten Bambus aus, platzierte den silbernen Rahmen akkurat darauf. Um ihn herum huschten zwei weiße Kunstwerke herum und halfen ihm bei seinen Vorbereitungen. Sie wussten scheinbar allein durch einen Blick oder Fingerzeig was er von ihnen wollte.
Zuletzt wurde ein Kissen für sie zurecht gerückt. Dann zogen sich alle Kunstwerke zurück und warteten andächtig an den Seiten, als ob sie gleich eine Vorführung geben würde. Auch Prinz Verden blieb bei ihnen. Talli atmete tief durch. Okay, keinerlei Druck...
Die Schwarze Witwe nahm eine schwarze Kerze aus ihrem Arbeitskasten und platzierte sie neben den Webrahmen. Das Blut der Kunstwerke war bereits eingetroffen und fein säuberlich und beschriftet in Glasröhrchen in einem Holzgestell aufgereiht. Talli wollte sich gerade setzen als ihr einer der Männer eine Wasserschale anbot und ein anderer ein gewärmtes Tuch.
"Oh.. danke." Sie wusch sich kurz die Hände. Neben der Matte fanden sich frisches Obst ein, Getränke. Die Kunstwerke schienen verzweifelt nach Dingen zu suchen mit denen ihr geholfen werden konnte. Tallike war ein wenig überwältigt. Die Schwarze Witwe setzte sich.
"Das kann etwas dauern. Bis zu einer Stunde. Es ist nicht notwendig, dass ihr alle wartet..", versuchte Talli zu erklären, doch keiner rührte sich. Es wurde nur gefragt, ob sie wünschte allein zu sein. Tallike schüttelte den Kopf.
"Nein. Solange es einigermaßen ruhig ist, ist das kein Problem."
Es war mucksmäuschenstill.
Puh, so viel zu dem ersten, flüchtigem Netz. Tallike rief eine silberne Nadel herbei. Dann stach sie sich vorsichtig in den Finger und gab einen Blutstropfen auf die schwarze Kerze. Mehrere Netze zogen sich um diese und sobald der Blutstropfen auf den Docht auftraf, loderte eine Flamme empor. Talli atmete erleichtert durch. Der Verzerrte Prinz war bei ihr.
"Danke, Prinz des Verzerrten Reiches, für deinen Schutz", murmelte sie. Tallike bezweifelte, dass er sie hören konnte, aber ein Dank konnte nie schaden.
Einen weiteren Blutstropfen gab sie in die freie Stelle in der Mitte des Webrahmens. Eigentlich hätte der Tropfen schlicht durch die Lücke zu Boden fallen müssen, doch er hing in der Luft, vibrierte und pulsierte. Talli griff auf ihre Juwelen zurück und konzentrierte sich. Erste blutige Fäden wuchsen aus dem Tropfen. Ein guter Anfang. Sie begann das Netz zu weben und in gewissen Abständen griff sie nach einer der Phiolen und gab einen einzelnen Tropfen des entführten Kunstwerks auf das Netz. Wieder erzitterte der Tropfen bis mehrere Fäden emporschossen und sich mit den anderen zu verbinden begannen.
Talli driftete halb ins Verzerrte Reich, ihre goldenen Augen milchig geworden. Ab irgendeinem Punkt musste sie das Netz nicht mehr im Rahmen sehen. Sie sah es auf andere Weise. Es baute sich riesig im Verzerrten Reich aus, die blutigen Fäden flossen in die Tiefe. Erste Visionen überkamen sie. Ihre Lippen bewegten sich leicht.
Die Fäden waren alle miteinander verbunden, flossen in die gleiche Richtung. Talli griff nach der letzten Phiole. Lilians Blut. Der Tropfen traf auf das Netz, erzitterte. So wie das andere Blut begann es zu wachsen und sich auszubreiten. Talli beachtete den Rahmen kaum noch. Sie war im Verzerrten Reich in der Hoffnung, dass sie endlich das Lebenszeichen bekam. Das Aufflammen. Die schreckliche Alternative war ein Absterben und Verkümmern.
Doch beides blieb aus. Tallike gab noch mehr Juwelenkraft ins Netz, pumpte die Kraft hinein. Noch ein Blutstropfen von ihr. Komm schon...
Wieso bekam sie kein Ergebnis? Es sollte nicht so schwer sein.
Es sei denn...
Jemand schirmte die Kunstwerke ab. Eine gegnerische Schwarze Witwe mit einem Gegennetz. Tallike schürzte die Lippen.
"Verflixte Hölle", fluchte sie leicht. Damit hatte sie nicht gerechnet. Sie drängte ein weiteres Mal, doch nun wurde der Eindruck eines Abfangnetzes bereits deutlicher. Ja, alle Kunstwerke waren abgeschirmt. Wie dämlich. Heute kam sie da nicht weiter.
Talli ließ sich zurücksinken, blinzelte mehrmals, um zurück in den Innengarten zu finden.
Und alle Kunstwerke deuteten oder blickten sehr aufgeregt zu dem Webrahmen. Allerdings nicht weil Talli so ein tolles Netz gewebt hatte. Erst jetzt bemerkte die Schwarze Witwe, dass ein Blutstropfen sich nicht nur mit dem Netz verbunden hatte. Unbemerkt von ihr war er auch in die Luft gewachsen und die Blutfäden streckten sich aus wie eine Pflanze, sich zur Sonne hinneigend. Es wuchs immer noch, ein kleiner Faden nach dem anderen, wie feinste Adern, wuchsen sie durch die Luft.
Tallike folgte dem Wuchs irritiert und ihr Blick landete bei Prinz Verden, der neben ihr gestanden hatte.
Was zur Dunkelheit...
"Prinz Verden, macht bitte einen Schritt nach links", sagte sie. Der Adelige tat es, wohl selbst etwas irritiert. Die Blutsfäden wechselten langsam die Richtung und formten sich wieder in Richtung des Prinzen, hatten ihn beinahe erreicht. Welcher Blutstropfen war das im Ursprung gewesen? Lilian Verden, wenn sie nicht alles täuschte. Nein, halt, wieso hatte sie 'Lilian Verden' gedacht? Der Nachname war Aubry. Talli schüttelte den Kopf, um sich zu besinnen.
"Damit habe ich nicht gerechnet. Das Blut eurer Kunstwerke sollte sie selbst orten. Nicht euch." Entweder war das ein peinliches Versagen ihrerseits oder etwas seltsames ging hier vor. Talli wedelte mit der Hand und das Netz brach in sich zusammen. Die feinen Blutstropfen und Netzrückstände ließ die Schwarze Witwe in eine leere Schale gleiten.
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Re: Beraubt

Beitrag von Darion »

Obwohl Lady Torres ihm gesagt hatte, wo sie was haben wollte, waren es andere Kunstwerke, die sich um ihr Gepäck kümmerten. Denn Darion war erstmal ihr Ansprechspartner, bis sie sich womöglich jemand anderen dazu aussuchte. Dezent blieb er an ihrer Seite, wärend sie mit dem Meister in die Villa und schliesslich in den Innengarten ging. Die Schwarze Witwe kam gar nicht dazu, all die Eindrücke ihres schönes Zuhauses auf sich wirken zu lassen. Es tat Darion leid für sie, denn er wusste, dass es immer etwas besonderes war, das erste Mal hier her zu kommen und die Schwarze Witwe hätte es eigentlich verdient, das zu geniessen.

Die Kunstwerke gaben sich alle Mühe, es dennoch so schön und leicht wie möglich zu machen. Yukarin bereitete mit zwei Gehilfen den Arbeitsplatz für die Schwarze Witwe vor. Anmutig und bedächtig wie immer. Jemand brachte noch eine Schale mit frischem Obst und eine Auswahl von Getränken und aus der Krankenstation wurden die gewünschten Blutproben geholt. Zu guter Letzt reichte man Lady Torres noch eine Schüssel mit Wasser und einem gewärmten Tuch, damit sie sich doch noch ein wenig frisch machen konnte, bevor sie begann. Alle anderen Kunstwerke, die nicht auch noch eine Aufgabe für die Schwarze Witwe erledigen durgten, hatten sich auf dem u-förmigen, überdachten Holzweg rund um den Innengarten versammelt. Niemand wollte etwas verpassen. Entsprechend rührte sich auch niemand, als Lady Torres sie warnte, dass es gut eine Stunde dauern könnte,
"Stören wir, Lady Torres?" fragte Darion leise, stellvertretend für alle Kunstwerke. Sie würden selbstverständlich gehen, wenn das besser war. Der Meister selbst war wohl schwerlich zu überzeugen, von hier weg zu gehen. Aber wenigstens die Kunstwerke konnten sich zurück ziehen. Lady Torres hatte jedoch nichts gegen ihre Anwesenheit und mahnte zur Ruhe. Es war schon vorher ehrfürchtig leise gewesen. Doch kaum hatte sie zuende gesprochen, da war es so still, dass man eine Stecknadel hätte fallen hören können.

Darion selbst verstand nur wenig von der Kunst einer Schwarzen Witwe. Es war jedoch überaus faszinierend, Lady Torres dabei zuzusehen, wie sie ihrer Arbeit nachging. Es hatte etwas zeremonielles. Ganz ähnlich, wie wenn Yukarin eine Teezeremonie durchführte. Bedächtig, rituell, sinnlich. Dabei wurde regelmässig Blut benutzt. Zuerst das der Schwarzen Witwe selbst, um eine Kerze anzuzünden, danach das, der Kunstwerke. Zuerst nahm sie von Luceros Blut. Anstatt dass es zu Boden tropfte blieb es jedoch in der Höhe des Rahmens hängen und zeigte Teile eines komplexes Netzes für die ahnungslosen Zuschauer. Blutstropfen für Blutstropfen wurde hinzugefügt. Sie alle blieben in dem Rahmen hängen, färbten das unsichtbare Netz rot. Sie zitterten bebend und verbanden sich auf einmal miteinander. Unwillkürlich fragte Darion sich, ob das bedeutete, dass alle Kunstwerke noch an einem Ort waren.

Als Lady Torres auf einmal fluchte. Es war nur leise, dennoch hörten es alle und sie alle erstarrten erschrocken, was die schöne Schwarze Witwe wohl gesehen hatte, dass sie deswegen fluchen musste. Sie schien aus ihrer Trance zu erwachen und nicht glücklich mit den Ergebnissen ihres Netzes zu sein. Besorgt sah Darion zu dem Meister, der kreidebleich geworden war. Als sein Blick auf den Rahmen der Schwarzen Witwe viel. Ein Blutstropfen hatte sich nicht nur dem Netz entlang bewegt, um sich mit den anderen Blutstropfen zu verbinden. Stattdessen wuchs aus ihm ein kleiner Faden ähnlich einem jungen Schössling im Frühling. Er dehnte sich mehr und mehr und schien zu dem Meister gelangen zu wollen. Tränen traten in Darions Augen. Natürlich wollten die Kunstwerke wieder zu dem Meister zurück. Nicht nur ihm zerriss es beinahe das Herz. Auch die anderen anwesenden Kunstwerke deuteten aufgeregt zu dem Webrahmen und fassten sich gegenseitig tröstend an den Händen.

Freundlich bat Lady Torres den Meister einen Schritt nach links zu machen. Dieser aufsteigende Faden schien auch für sie etwas neuartiges zu sein. Nun prüfte sie, ob der Faden dem Meister tatsächlich folgte. Das tat er. Offen gab Lady Torres zu, dass sie damit nicht gerechnet hätte. Das Blut der Kunstwerke hätte sie selbst orten sollen. Nicht den Meister.
"Lilians Blut", korrigierte der Meister blass und mit leiser, brüchiger Stimme. Er brach die Worte kaum heraus. Kämpfte darum, während Lady Torres, das scheinbar gescheiterte Netz entsorgte. Es brach Darion das Herz.
"Es war Lilians Blut, das nach mir gesucht hat", fuhr der Meister fort und versuchte sich zu fassen. "Bedeutet... bedeutet das, dass Lilian tot ist und dass das Blut das einzige ist, was noch zu mir zurück kehren kann?"
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Re: Beraubt

Beitrag von Tallike »

Die Männer waren allesamt sehr aufgewühlt von dem seltsamen Verhalten des Netzes. Viele fassten sich an den Händen, wisperten besorgt miteinander. Selbst Darion neben ihr hatte Tränen in den Augen. Vielleicht hätte Tallike sie doch fortschicken können. Es geschah nicht selten, dass Zuschauer plötzlich auch allerhand in ihre Netze reininterpretieren wollten ohne viel davon zu verstehen. Allerdings würden einem Priesterinnen sofort sagen, dass man diese Bauchgefühle nicht ignorieren dürfte.
Trotzdem... Talli wusste was sie da tat.
Nur hatte sie auch nicht mit dem wachsenden Blutfaden gerechnet. Manchmal lief ein Netz eben außer Kontrolle und entwickelte sein Eigenleben. Sie sollte es nicht als Fehler abtun. Besser sie dachte darüber nach was dieses Verhalten ausgelöst haben mochte. Der Adelige hatte sofort seine eigene Theorie. Er war sehr blass geworden und brachte hervor, dass es Lilians Blut gewesen war. Es hätte nach ihm gesucht. Die Stimme des Prinzen brach und Tallike befürchtete, dass er kurz davor war selbst zusammenzubrechen.
Aufgewühlt wollte er wissen, ob Lilian tot sei und das Blut das einzige sei was noch zu dem Prinzen zurückkehren könnte.
"Nein nein, ihr solltet nicht so viel da hinein interpretieren", versuchte ihn Tallike zu beruhigen. "Ich bin ehrlich, ich weiß nicht wieso sich der Blutstropfen so verhalten hat. Noch nicht. Ich werde ich es untersuchen. Eigentlich habe ich kein Netz gewebt, das euch mit einbezogen hätte, Prinz Verden, aber Blut ist manchmal tückisch und..."
Sie unterbrach sich. Ah, verflixt, sie ließ die Männer unnötig leiden. Das Blut hatte sie nur so aus der Bahn geworfen.
"Was ich im Verzerrten Reich gesehen habe, ist entscheidender. Ich bin mir ziemlich sicher, dass alle Entführten noch leben, inklusive Lilian, und dass sie zusammen an einem Ort sind", sagte sie und eine Welle der Erleichterung ging durch den Innengarten. Ja, das hätte sie zuerst sagen sollen.
Prinz Verden erschauderte kurz, straffte sich aber dann relativ schnell und hatte sich wieder im Griff. Knapp fragte er, ob Tallike noch weitere Suchaktionen diesen Abend geplant hätte und ob sie noch etwas von ihm brauchte. Die Schwarze Witwe bekam das Gefühl, dass sich der Adelige zurückziehen wollte. Plötzlich schien er nicht mehr wissen zu wollen, was sie in Erfahrung gebracht hatte. Vielleicht war es ihm alles zu viel.
"Nein, für heute nicht mehr, aber es gibt noch etwas was ich herausgefunden habe", setzte die Schwarze Witwe an.
Irgendein vorwitziges Kunstwerk tuschelte besorgt, dass Lady Torres aber geflucht hätte und was das zu bedeuten hätte. Der Rotgewandte mit den langen, weißen Haaren brachte den weißgewandten Krieger mit einem strengen Blick zum Schweigen. Hatte sie geflucht? Ah, diese Piratenbesuche hatten irgendwann abgefärbt. Talli vermisste die Bande und sie hoffte, es ging allen gut. Ja, sie wusste auch sehr gut wie unerträglich das Warten auf Neuigkeiten war.
"Ich habe geflucht, weil mir eine andere Schwarze Witwe einen Strich durch die Rechnung gemacht hat. Euer Entführer hat genügend Geld, um eine Schwarze Witwe im Repertoire zu haben. Der Ort, wo sich die Kunstwerke befinden, ist mit Netzen abgeschirmt so dass ich nicht zweifelsfrei feststellen konnte, ob sie leben. Trotzdem bin ich mir sehr sicher. Das ist etwas grob gesagt, doch eine Leiche hätte man nicht mehr abschirmen müssen. Außerdem lässt mich das gegnerische Netz vermuten, dass alle Kunstwerke beim Stützpunkt des Entführers angelangt sind." Solche Netze nutzte man nicht auf Reisen, dazu wäre es viel zu umständlich.
"Ein gut abgesicherter Stützpunkt um neugierige Nasen wie mich rauszuhalten", sagte sie. "Ich glaube, dieser Entführer stiehlt nicht zum ersten Mal von Adeligen. Die Schwarze Witwe ist ein Problem, aber keines, was mich lange aufhalten wird. Es bedeutet nur, dass ich eine andere Taktik ausarbeiten muss. Wir finden eure Kunstwerke, Prinz Verden." Talli lächelte ihm aufmunternd zu.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Das Netz der Schwarzen Witwe mit Lilians Blut darin war ganz schön unheimich gewesen. Wie Lilians Blutstränge in die Höhe gewachsen waren und nach ihm hatten greifen wollen. Aerys hatte das Gefühl, als wäre nicht nur das Blut zu ihm gewandert. Da war noch mehr gewesen. Es hatte an ihm gezogen und gezerrt. An seinem Geist, seinem Geburtsjuwel und sogar an seiner Männlichkeit. Wie als solle er erregt ins Verzerrte Reich gezogen werden, wo ihn der Geist von Lilian verrückt machen sollte. Zur Strafe, weil er sie nicht hatte beschützen können.
Nur mit Mühe hatte er die Frage heraus gebracht, ob das bedeutete, dass Lilian tot war. Sobald die Schwarze Witwe ihm jedoch versichert hatte, dass dies nicht der Fall wäre, hielt er es im Innengarten nicht mehr aus. Er brauchte Zeit für sich. Er war so hart. Lady Torres brauchte das nicht mitzubekommen. Auch nicht, wie erleichtert und aufgewühlt er war. Natürlich hatte er sich vergewissert, dass die Schwarze Witwe nichts mehr von ihm brauchte. Sobald sie dann ihre letzten und zum Glück auch guten Informationen erzählt hatte, verabschiedete er sich steif und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.

*In mein Schlafzimmer*, sandte er Lyris nahezu brutal, sobald er den Innengarten verlassen hatte. Der unreine Krieger war das einzige Kunstwerk gewesen, das nicht in den Innengarten und dem Netz weben hatte beiwohnen dürfen. Aerys hatte ihn nach ihrer Ankunft erneut zu Tuana geschickt, um sich untersuchen zu lassen. Auch wenn er ihn auf der Kutschfahrt nicht beansprucht, ja kaum beachtet hatte, so wollte er doch sicher gehen, dass seine inneren Verletzungen möglichst gut und rasch verheilten. Er ahnte, dass er noch einige aggressive Phasen vor sich hatte. Selbst wenn die Schwarze Witwe kluge und vielversprechende Ansätze hatte vorbringen können.

Mit dem herrischen Speerfaden sandte er Lyris auch ein Bild, in welchem Schlafzimmer er ihn haben wollte. Nicht in dem, das sich gleich neben Lilians Gemächern befand. Dort konnte Aerys nicht hin. Nicht seit der Entführung. Ausserdem brauchte Lyris auch gar nicht erst daran zu denken, weiterhin Kleidung in der Villa zu tragen. Er konnte froh und dankbar sein, dass er die Piercings und seine Juwelen tragen durfte.
Aerys stürmte in seine dunklen Gemächer. Lyris beachtete er erst einmal gar nicht. Stattdessen rupfte er sich die höfische Kleidung vom Leib. Sie war seit dem Netz mit Lilians Blut viel zu eng geworden. Mit einem erleichterten Seufzen stellte er sich unter kalte Dusche. Das tat gut. Es reinigte ihn von so vielem. Es half, seine Erregung abzukühlen. Bald würde er über die Worte von Lady Torres und das unheimliche Netz nachdenken können. Bald hatte er sich beruhigt.

Als Lilian auf einmal wieder bei ihm war. Diesmal rief und lockte er nicht. Stattdessen schmiegte er sich ganz untypisch sinnlich an ihn. Richtig heiss und verführerisch. Mit einer Hand griff er nach Aerys Männlichkeit, die daraufhin sofort wieder anschwoll. Erregt keuchte der Prinz auf. Gab sich dem sehnsüchtigen Kuss hin, den er auf seinen Lippen spürte. Und doch sah er nichts. Kein Geist, keine Erscheinung, nichts. Er spürte Lilian nur sehr dicht bei sich. Es war erschreckend. Noch viel schlimmer war jedoch, dass Lilian so abrupt wieder verschwunden war, wie er gekommen war. Nur Aerys blieb zurück. Hart, erregt und einsam.
*Lyris!* schrie er in Gedanken zornig und hilflos sein Kunstwerk zu sich. Er konnte nicht fassen, was gerade geschehen war. Er wusste schon nicht einmal mehr, ob es überhaupt geschehen war.
*Wie geheilt bist du?* wollte er von dem Krieger wissen. Wobe er nicht genau wusste, weshalb er fragte. Ob er wissen wollte, wo er Lyris schonen musste, oder vielmehr, wo er ihn besonders leicht zum Bluten bringen konnte.
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Re: Beraubt

Beitrag von Lyris »

"Es wäre besser wenn du dich diese Nacht erholen kannst", riet ihm Tuana. Lyris nickte und rutschte von der Liege, wissend, dass er die Gelegenheit nicht bekommen würde. Der Meister hatte bereits die Nacht in Mineva auf ihn verzichtet. Länger würde er nicht warten. Der Krieger konnte es spüren. Bereits in der Kutsche hatte er bebend darauf gewartet, ob der Meister ihn in irgendeiner Form benutzen würde, doch er hatte nur abwesend aus dem Kutschfenster gestarrt und ihn nicht beachtet. Lyris streifte sich seine Kleidung behutsam wieder über. Bei jeder Bewegung konnte er die eingreifenden Piercings spüren. Dominant und fordernd. Seine Zunge lag schwer in seinem Mund, verhinderte, dass er normal reden konnte. Der Meister hatte deutlich gemacht, dass er nicht mit Lyris reden wollte. Er wollte andere Dinge von ihm. Lyris hoffte, dass er sie ihm geben konnte. Dafür war er da.
Langsam ging er aus der Krankenstation und beschloss mangels Anweisungen in einem abgeschiedenen Salon im ersten Stock zu warten. Lyris wusste, dass er jetzt nicht zu den anderen Kunstwerken durfte. Es war zwar neu, dass sich der Meister mit einem unreinen Kunstwerk abgab, ebenso, dass Darion ihn hatte berühren dürfen, doch bei ihrer Rückkehr hatten sich die anderen wie erwartet verhalten. Sobald Lyris aus der Kutsche gestiegen war, hatten die anderen großen Abstand zu ihm gehalten. Als würde er sie anstecken können. Lyris verübelte es ihnen nicht. Stumm wartete er und hoffte, dass Lady Torres mit dem Netz Erfolg haben würde. Es schmerzte, dass er nicht dabei sein konnte. Er sorgte sich ebenso um seine Familie und hoffte auf ein Lebenszeichen. Genau wie alle anderen. Lyris wartete in Einsamkeit. Das war das schlimmste. Nicht bei dem Meister und den anderen sein zu können. Lieber wurde er misshandelt als ignoriert, doch so ging es allen Kunstwerken. Vom Meister verbannt war die schwerste Bestrafung.
Als die Wartezeit allzu unerträglich wurde, wagte es Lyris zum Fenster zu gehen. Von hier sah er heimlich hinunter in den Innengarten, halb hinter einem Vorhang verborgen. Lyris hoffte, dass es erlaubt war. Er beschmutzte niemanden mit seiner Anwesenheit. Viel konnte er von seinem Platz ohnehin nicht sehen. Alle Kunstwerke waren vorne beim Haupteingang zum Innengarten versammelt und die Schwarze Witwe saß auf dem Boden, vor ihr einen Rahmen. Lyris sah die Aufregung der anderen Kunstwerke, doch er wusste nicht wieso. Hatte Lady Torres etwas herausgefunden?
Dann wandte sich der Meister abrupt ab und verließ den Innengarten raschen Schrittes. Das war auch für Lyris das Zeichen sich in Bewegung zu setzen. Noch bevor der schmerzhafte Speerfaden ihn anherrschte ins Schlafzimmer zu kommen. Nackt. Der Speerfaden drückte es nicht aus, doch es schwang in der Bosheit und dem Drängen mit. Das spürte der Weißgewandte als ausgebildetes Kunstwerk. Er ließ sofort seine Gewandung verschwinden bis ihn nur noch die Piercings zierten.
Lyris fühlte eine Welle an Aufregung über ihn strömen. Der Meister würde wieder über ihn verfügen. Er spürte es. In welcher Form blieb noch abzuwarten, doch Lyris war bereit für alles. Er bekam ein Bild des gewünschten Schlafzimmers gesandt. Das Dunkle. Das, was der Meister nur bewohnte, wenn er in einer aggressiven oder niedergeschlagenen Stimmung war. Beides traf zu. Lyris ging mit klopfendem Herzen zum Schlafzimmer. Er traf nur wenig später nach dem Meister ein, sah gerade noch wie dieser nackt im Bad verschwand. Kurze Zeit später hörte man Wasser prasseln.
Lyris wusste nicht ob er ihm nachfolgen sollte und kümmerte sich stattdessen um die achtlos hingeworfene Kleidung des Meisters. Der Weißgewandte sammelte sie ein, überprüfte die Sauberkeit und beschloss sie zur Wäscherei zu schicken. Danach legte er neue Kleidung für den Meister aus, fein säuberlich gefalten mit allem was er benötigte. Diese Dienste beherrschte jedes Kunstwerk so natürlich wie Atmen. Lyris dachte nicht einmal darüber nach, während er alles vorbereitete. Nicht auf dem Bett. Es gab eine eigene kleine Bank aus schwarzem Leder wo die Kleidung zu platzieren war. Das Bett hatte frei zu bleiben. Vielleicht wollte der Meister es sofort benutzen.

Lyris kniete sich daneben, vorgebeugt und die Stirn gegen den Holzboden gepresst. So wartete er ergeben bis der Meister nach ihm verlangte.
Er musste nicht lange warten bis der Adelige regelrecht einen Speerfaden schrie. Lyris zuckte zusammen, keuchte. Das war intensiv gewesen und er wusste nicht was es ausgelöst hatte. Besorgt erhob er sich sofort und eilte in Richtung des Bades. Der Speerfaden hatte so verzweifelt geklungen... als wüsste der Meister nicht mehr weiter. Vielleicht hatte die Schwarze Witwe schlechte Neuigkeiten gehabt. Lyris schluckte schwer. Er versuchte die Befürchtungen nicht an ihn heranzulassen. Er konnte nicht um seine Freunde trauern. Er war allein für den Meister und sein Wohlergehen da.
Dieser fragte ihn drängend wie geheilt Lyris wäre. Der Krieger wusste worauf die Frage abzielte. Wie belastbar er gerade war.
*Die Piercings sind sehr gut verheilt. Genau wie mein Innerstes. Es mag wieder aufreißen, wenn es allzu brutal benutzt wird*, sandte er ergeben, mitschwingend, dass Lyris es gerne in Kauf nahm. Die Intaktheit seines Körpers spielte keine Rolle, wenn er stattdessen dem Meister helfen konnte.
Der Weißgewandte betrat das Bad. Der Adelige hatte ihn nicht dazu aufgefordert, doch dem hilflosen Speerfaden hatte Lyris sich nicht verwehren können. Der Meister stand unter der großen Dusche. Nackt und sehr hart. Wasser lief in Bächen über den schönen Körper, teilte sich bei dem aufgereckten, großen Speer. Lyris wäre am liebsten sofort auf die Knie gegangen, um ihn zu bedienen. Der Krieger riss sich zusammen, kam näher zur Dusche.
*Meister, was wünscht ihr-*
Sein Speerfaden wurde brutal unterbrochen, als der Adelige ihn packte sobald Lyris nah genug war. Der Krieger keuchte auf. Wasser prasselte auf ihn nieder. Wehrlos ließ er sich unter die Dusche ziehen, stand dann ganz dicht beim Meister. Lyris erschauderte ob der neuen Nähe, die er sich bereits seit Stunden herbeisehnte. Die Hand des Meisters hatte sich schmerzhaft um Lyris' Hals gelegt. Die goldenen Augen sprühten vor Aggressivität. Die andere Hand zuckte, kurz davor Lyris zu verprügeln bis er blutend zusammensackte. Lyris hielt keuchend still, wartete ab wie der Meister mit ihm verfahren würde.
So verstand er die seltsame Frage zunächst nicht. Ob er die Kunst angewandt hatte?
*Ich habe für euch neue Kleidung herbeigerufen, Meister*, erklärte Lyris verwirrt. Das benötigte nur eine minimale Anwendung der Kunst. *Ich habe sonst nichts gemacht.* Was meinte der Meister? Lyris hätte zu gerne gefragt, was los war, doch das war ihm nicht gestattet. So sah er den Meister nur aus tiefblauen, ruhigen Augen an.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

*Die Piercings sind sehr gut verheilt. Genau wie mein Innerstes. Es mag wieder aufreißen, wenn es allzu brutal benutzt wird.*
Es war Lyris anzuhören, dass er nichts dagegen hatte, wenn Aerys ihn wieder aufriss und ihn zum Bluten brachte. Hauptsache er durfte bei ihm sein. Aerys Männlichkeit zuckte hungrig, ob dieser artigen Antwort. Gleichzeitig machte sie ihn jedoch noch wütender. Auch wenn er nicht sagen konnte weshalb. Finster dachte er sich, dass Lyris innerstes so oder so irgendwann aufreissen mochte, wenn er zu brutal wurde. Egal wie gesund der Krieger sein mochte.

Aggressiv, wie als wolle er herausfinden, wie schnell er Lyris zum Bluten bringen konnte, packte er diesen hart am Hals, sobald er nah genug war. Würgte seinen Speerfaden regelrecht ab. Drohend zog er den schönen Krieger zu sich unter die Dusche, bis er ganz nah vor ihm stand. Zornig und erregt gleichermassen liess er seinen Würgegriff noch enger werden, als er spürte, wie Lyris unter seiner Nähe erschauderte. Recht hatte er. Lyris sollte nur dankbar dafür sein, dass Aerys überhaupt mit ihm umging. Egal wie brutal und abschätzig es war. Mehr hatte er nicht verdient. Seine freie Hand zuckte hoch, ballte sich zur Faust, bereit den Krieger blutig zu prügeln.

*Hast du die Kunst angewandt?* gab er Lyris eine letzte Möglichkeit, sich zu erklären. Ihm zu erklären, war Aerys gerade Lilian bei sich gespürt hatte. Eine Lilian, denn es war die Mädchen Signatur gewesen, die sich sehnsüchtig an ihn geschmiegt hatte. Die ihn fast schon fordernd geküsst und seine Männlichkeit gegriffen und gestreichelt hatte. Eine Lilian, die Aerys so gar nicht kannte.
Lyris gab auch gleich zu, dass er die Kunst angewandt hätte. Jedoch so ganz anders, als Aerys das erwartet hatte. Lyris hatte ihm nur Kleidung herbei gerufen. Sonst hätte er nichts gemacht. Er klang sehr verwirrt. Offen blickte er ihn aus seinen tiefblauen Augen ruhig an. Aerys konnte darin sehen, dass Lyris ihn nicht anlog. Er hätte es auch sonst gewusst. Keines seiner Kunstwerke log ihn an. Mit einem Wutschrei stiess er den Krieger gegen die Wand mit den eisernen Ringen. Was hatte das alles zu bedeuten? Wollte er es überhaupt wissen.

*Umhülle meine Gemächer mit einem Hörschutz*, sandte Aerys Alazier herrisch und so, dass Lyris den Speerfaden ebenfalls mitbekam. *Lady Torres soll Lyris Schreie nicht mitbekommen.* Während er das sandte, erschuff er mit seinem Aufstiegsjuwel Fesseln, um Lyris Handgelenke, die sie nach oben und auseinander zogen bis hin zu den Ringen, die in der Wand befestigt waren. Der Krieger wurde so weit hoch gezogen, dass er mit den Zehenspitzen gerade noch den Boden berührte, aber schon nicht mehr darauf stehen konnte. Er brauchte auch nicht darauf zu stehen.

Das brauchte er auch gar nicht. Aerys trat einen Schritt von dem Wasserstrahl der Dusche weg. Fahrig verteilte er etwas Gleitcreme auf seinem Speer. Vorallem an der Spitze. Rasch trat er zu Lyris, hob sein eines Bein an, so dass er den Rest der Gleitcreme kurz auf dessen Öffnung schmieren konnte. Nur sehr oberflächlich und schnell. Begierig hob er auch Lyris zweites Bein an. Er hielt sie gespreitzt, die Hände von unten an die Kniekehlen gedrückt, hob er sie weit hoch, so dass der Krieger vollkommen wehrlos und geöffnet vor ihm an der Wand hing.

Mit einem brünftigen Stöhnen eroberte er Lyris mit einem brutalen Ruck. Aerys grunzte zufrieden, als die bebende Enge ihn heiss umschloss. Er hatte gar nicht gewusst, wie sehr er das jetzt brauchte. Sofort stiess er erneut in sein Kunstwerk. Er liess ihm keine Zeit, sich an ihn zu gewöhnen, sondern rammelte ihn einfach nur hemmungslos durch. Mit kraftvollen, harten Schlägen nagelte er ihn förmlich an die Wand, jagte gierig seine eigene Erlösung, bis die Lust sich in ihm verknotete, ehe sie erlösend explodierte. Aerys stiess dabei wie von Sinnen in Lyris, pumpte dabei viel heissen Saft in ihn. Wieder und immer wieder. Aerys spürte, wie es wieder aus Lyris rausquoll und an seinem Gemächt herunter tropfte.

Das letzte Mal war so lange her. Es war eine Welt weit weg. Deswegen hatte er noch lange nicht genug, nachdem er gekommen war. Seine Männlichkeit war immer noch geschwollen und würde bald wieder hart werden. Es gab Aerys die Möglichkeit nun ruhiger und genüsslicher in Lyris zu stossen. Das ausgestellte, feuchte Locht gemächlicher zu geniessen. Schwer atmend schob er sich langsam vor und zurück. Liess Lyris seine ganze Länge spüren, die bereits wieder anschwoll.

Fest an den Krieger gepresst, sein Gesicht an dessen Hals geschmiegt, begann er Lyris allmählich zu senden, was im Immengarten passiert war. Wobei es weniger Worte waren, als vielmehr das, was er selbst erlebt hatte. Die furchtbare Angst, dass Lilian und die anderen tot waren. Oder nur Lilian tot war, weswegen sein Blut nach ihm gegriffen hatte. Die Erleichterung über die Erklärung der Schwarzen Witwe, dass man niemand Totes so gut unter Schilden verbergen würde. Die irritierende Erregung, die ihn mit dem Sog des Netzes gepackt hatte. Er sandte Lyris sogar den verstörenden Überfall in der Dusche. Wie er Lilian überdeutlich gespürt hatte, ihn, sie jedoch nicht hatte sehen können.
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Re: Beraubt

Beitrag von Lyris »

Lyris keuchte erschrocken auf, als der Meister wütend aufschrie und ihn gegen die nächste Wand stieß. Kalt und nass spürte sie Lyris im Rücken, doch es kam ihm nicht in den Sinn sich zu wehren. Er scholt sich nur selbst, dass er offenbar nicht die richtige Antwort gegeben hatte. Nicht das, was der Meister von ihm hatte hören wollen. Vielleicht hätte Lyris auch nie richtig antworten können. Warum war es wichtig, ob Lyris die Kunst angewandt hatte?
Der Krieger bekam keine Erklärung. Stattdessen vernahm er den Speerfaden des Meisters wie er von Alazier verlangte einen Hörschutz um die Gemächer zu errichten. Damit Lady Torres die Schreie nicht mitbekam. Lyris' Schreie. Der Weißgewandte erschauderte und wusste was ihm gleich bevorstand. Er wappnete sich innerlich, kam aber nicht auf den Gedanken flüchten zu wollen. Er war genau dort wo er sein sollte. Wenig später erschienen saphirne Fesseln, die sich um Lyris' Handgelenke schlangen. Seine Arme wurden kraftvoll nach oben gezogen bis er die Ringe greifen konnte, die weiter oben in der Wand befestigt waren. Der Weißgewandte keuchte, während er an die Ringe gefesselt wurde. Er konnte kaum noch stehen und sein Körper war stark gestreckt. So spürte er die neuen Piercings überdeutlich, wobei beide Heilerinnen dafür gesorgt hatten dass sie fest mit der Haut verwachsen waren. Als wäre er schon immer so durchstochen gewesen. Besonders die Knöpfe an seiner gespannten Lendengegend fühlte der Krieger intensiv, danach die Stäbe mit den Kugeln um seinen Bauchnabel und die schweren Piercings in seinen Knospen. Wasser prasselte über den großen Viehring an seiner Halsbeuge. Sobald Lyris sah wie der Meister Gleitcreme herbeirief und nicht etwa eine Peitsche oder ein Messer, wurde er selbst hart. Längst sehnte sich Lyris herbei, dass der Meister auch diese Dienste von ihm in Anspruch nahm und er war bereit so zu dienen. Egal ob es ihn wieder aufriss oder nicht. Je härter seine Männlichkeit wurde desto eingreifender wirkten die vielen Piercings in seinem Fleisch. Das Stäbchen in seinem engen Kanal schien nach oben zu zucken, doch es konnte nirgendwo hin. Das Kettchen an den zwei seitlichen Ringen verankerten es fest. Die vier metallenen Kugeln an seiner Wurzel hielten Lyris' Stab aufgereckt und bereit. Der Weißgewandte musste nur diese Eindrücke kurz auf sich wirken lassen und er war schnell sehr erregt. Es fühlte sich immer heiß an vom Meister benutzt zu werden.
Der Adelige hatte nicht viel Geduld sich gründlich vorzubereiten. Schnell war er bei Lyris, packte ihn an einem der Beine und hob es an. Der Weißgewandte stöhnte ergeben, als sein Eingang rasch mit Gleitcreme vorbereitet wurde. Es war sehr großzügig vom Meister ihn überhaupt vorzubereiten und Lyris war ihm sehr dankbar, egal wie oberflächlich die Behandlung war. Wobei er vermutete, dass der Meister es auch getan hatte, damit er rasch und ungehindert würde zustoßen können. Lyris erzitterte. Er war bereit für alles. Dass der Meister überhaupt ein unreines Kunstwerk für seine Gelüste benutzte, war eine große Ehre. Entsprechend unterwürfig sah Lyris den Adeligen an, hielt still, als dieser auch das zweite Bein anhob. Lyris' Beine wurden hoch geschoben und gespreizt.
Einen Moment später musste er bereits laut aufschreien. Der Meister war sofort erbarmunglos in ihn eingedrungen. Ein tiefer, schmerzhafter Ruck. Lyris erbebte, fühlte heiße Lust seinen Körper durchfluten. Nicht wegen seines schmerzenden, brennenden Kanals, sondern vor allem weil der Meister zufrieden stöhnte und grunzte. Ihn zufrieden zu stellen war für Lyris erregender als alles andere. Der Meister verharrte nur einen kurzen Augenblick, dann begann er brutal zuzustoßen. Schnell und heftig. Lyris schrie gequält. Immer wieder fuhr der große, harte Speer des Meisters in ihn, rammte sich in die verletzte Enge. Der Weißgewandte konnte nur wehrlos stillhalten, während er gnadenlos durchgevögelt wurde. Sein eigener Stab zuckte. Lyris stöhnte tief empfunden, unterbrochen von abgehackten Schreien, wenn die Stöße kaum auszuhalten waren. Dennoch hielt er sein Becken willig entgegen, bebte unter dem brutalen Sex. Es war wahrscheinlich nur Glück, dass sein Kanal dabei nicht gleich riss. Wobei Lyris es sowieso nicht genau feststellen konnte. Es schmerzte und pochte wie wild. Aber dafür war er da. Für die harte Lanze seines Meisters. Der Weißgewandte stöhnte gequält. Er konnte selbst nicht kommen egal wie hart seine Kugeln oder wie geschwollen sein Schaft war. Der Metallstab in ihm ließ ihn nicht.
Lyris schrie bei dem letzten Stoß nochmals auf und kurz darauf schoss der heiße Samen des Meisters in ihm. Mehr und mehr mit jedem wilden Stoß. Lyris hing keuchend und schreiend in den Fesseln, sein Becken zuckte, verkrampfte. Als er nach unten sah, stöhnte er auf. Es war so heiß wie der samenbefleckte Sporn des Meisters in ihn stieß, wie der Saft aus Lyris hinausquoll. Es war so viel. Wann hatte der Meister zuletzt Sex gehabt?

*Danke, Meister...*, sandte Lyris leicht benommen, nachdem der Meister ihn vollgepumpt hatte und fertig zu sein schien. Lyris war so froh ihm hatte dienen können. Bis sich herausstellte, dass der Adelige längst nicht genug hatte. Statt sich zurückzuziehen und Lyris einen Stopfen hineinzudrücken wie er es meistens tat, bewegte sich der Meister langsam weiter. Lyris wimmerte geschafft. Sein Kanal pulsierte und brannte, doch der Weißgewandte hatte kein Blut am Schaft des Meisters gesehen. Das war gut. Das bedeutete, dass ihn der Meister weiter brutal benutzen konnte ohne dass Lyris bereits jetzt zu Tuana musste.
Der Krieger stöhnte leise, während sich der Meister Zeit ließ die angebotene, feuchte Öffnung zu benutzen. Würde er nahtlos weitermachen? Wenigstens hatte Lyris kurz Zeit sich etwas zu fangen, da sich der Meister nur gemächlich bewegte. Er zog sich weit zurück ehe er wieder bis zum Ansatz hineindrang. Lyris stöhnte erregt. Er bekam die komplette, prächtige Männlichkeit zu spüren und wie sie ihn in Besitz nahm. Das Kunstwerk war ohnehin bereit. Er konnte die Schmerzen ertragen und durch die langsamen Stöße begann es sich sehr gut anzufühlen. Etwas Samen tropfte jedes Mal hinaus.
Ein weiteres Mal drängte der Meister so tief wie möglich in ihn. Er hatte sich an Lyris gepresst, den Kopf an Lyris' Hals gedrückt, während er sich gemächlich vor und zurück bewegte. Schließlich war es sein Recht Lyris so ausgiebig zu benutzen wie er wollte. Der Weißgewandte ließ sich unterwürfig nehmen, als ihn plötzlich Speerfäden des Meisters erreichten. Weniger Worte als Bilder und dann gar eindeutige Emotionen. Es war alles. Es war mehr als Lyris je von ihm erhalten hatte. Er sandte ihm was im Innengarten passiert war. Aus der Sicht des Meisters. Es war als stünde Lyris dort wo der Adelige gestanden hatte, erlebte das was er erlebt hatte. Die gleiche Angst und Ohnmacht, glaubend, dass die Kunstwerke tot waren. Und Lilian. Die Angst um sie war stets im Vordergrund, überwältigend. Ein riesiger Abgrund, der nur darauf wartete den Meister hinab zu ziehen. Es wäre beinahe passiert als Lyris gefoltert worden war und bevor der Meister von Lady Torres erfahren hatte.
Während die Öffnung des Kunstwerkes weiter beansprucht wurde und darin der Speer immer stärker anschwoll, sah Lyris wie Lilians Blut aus dem Netz wuchs und eindeutig zum Meister wollte. Es war unglaublich. Lyris spürte die Anziehung, die davon ausging. Der drängende Ruf. War das Lilian? Lyris spürte wachsende Erregung, das Auf und Ab der Gefühle. Ohnmächtige Hilflosigkeit, Angst, dann herabstürzende Erleichterung, als Lady Torres erklärte, dass Lilian und die anderen höchst wahrscheinlich am Leben waren. Lilian.
Die Gedanken des Meisters waren beherrscht von ihr. Wie eine Antwort auf eine Frage, die der Meister bisher nicht ausgesprochen hatte. Lyris hatte schon länger nicht mehr im Anwesen gelebt, so dass er nicht mitbekommen hatte wie der Meister und Lilian zusammenlebten. Er hatte das Getuschel der anderen gehört. Dass Lilian besonders war und sich mit ihr alles geändert hätte. Der Meister hätte sich geändert.
Lyris hatte es nicht verstehen können, doch jetzt tat er es. Unumstößlich. Für einen Moment glaubte er selbst, er hätte diese starken Gefühle für Lilian. Benommen ließ sich Lyris weiter benutzen, während ihn die Speerfäden überfluteten. Er war in der Dusche, aber er war allein. Bis Lilian da war und ihn berührte. Ihn sinnlich streichelte und küsste bis er ganz hart und sehnsüchtig war. Was war das gewesen? Es hatte sich so echt angefühlt. War das Lilians Signatur? Lyris keuchte erregt, während die Gedanken des Meisters auf ihn einströmten. Jetzt verstand der Weißgewandte wieso der Meister gefragt hatte, ob Lyris die Kunst eingesetzt hatte. Er wollte herausfinden was in der Dusche passiert war und ob er es sich eingebildet hatte. Eine Nachwirkung des Netzes? Hatte er sich Lilian nur herbei gewünscht?
Lyris schwirrte der Kopf. Er hatte das Gefühl gerade auf eine Weise mit dem Meister verbunden zu sein, die ihn irgendwann in den Wahnsinn treiben würde. Für jetzt öffnete sich Lyris dem vollkommen. Er hatte dem Meister helfen wollen und nun konnte er es endlich. Zwar konnte es der Meister nicht in Worte fassen, doch er hatte sich öffnen können und nun war er nicht mehr allein mit dem Schmerz und der Angst. Lyris blickte ihn hoffnungsvoll an. Er würde die Gefühle teilen und mittragen.
*Wir finden sie*, sandte er tief empfunden.
Der Meister reagierte kaum darauf außer dass er Lyris wieder stärker packte und seinen inzwischen prallen Speer fester in den feuchten Kanal rammte. Lyris stöhnte tief auf. Er hatte so viele Fragen, doch er wusste, dass er den Meister nicht drängen konnte. Allein für das kleine Zeichen der Verbundenheit, das Lyris geschickt hatte, begann er zu büßen, als ihn der Meister immer stärker rannahm. Aggressiv reagierte sich der Adelige an seinem gefesselten Kunstwerk ab. Lyris schrie bald wieder. Sein Körper zuckte und bebte, wurde hart gegen die nasse Wand gepresst. Der Meister vögelte ihn hart und schnell ehe Lyris weiteren heißen Samen in sich gepumpt bekam. Ergeben ließ sich Lyris abfüllen. Seine Öffnung pochte wund und geschwollen. Er wimmerte vor Erleichterung als sich der Meister zurückzog und immer noch kein Blut zu sehen war. Der Krieger fiel regelrecht zu Boden als der Meister die Fesseln an den Ringen löste. Beschmutzt und nass kniete Lyris auf den Holzrillen der Dusche. Samen quoll aus seiner Öffnung, doch der Meister hatte sie nicht verschlossen.
Hart informierte ihn dieser, dass Lyris neben dem Bett schlafen würde. So dass der Meister sich jederzeit an ihm bedienen könnte.
*Ja, Meister. Danke, Meister*, antwortete der Weißgewandte vollkommen devot. Er blieb knieen wo er war, während sich der Meister ungeniert abtrocknete. Lyris sollte sich nicht waschen war die Anweisung gewesen. So kroch der Weißgewandte nach dem Meister auf allen Vieren in Richtung Bett. Bäuchlings legte sich Lyris dann neben das Bett. Nah genug, dass er jederzeit aufs Bett kommen und den Meister würde bedienen können. Doch Lyris dachte gerade nicht an Sex. Ihm waren weiterhin die tiefen Speerfäden des Meisters präsent. Es war so eindrücklich gewesen. Warum hatte ihm der Meister dies gesandt? Um nicht mehr allein damit zu sein oder wollte er gar darüber reden?
Nach dem Sex waren die meisten etwas empfänglicher und gelassener. Lyris wusste, dass er es jetzt versuchen musste. Selbst wenn es ihn kosten konnte. Eine vorsichtige Nachfrage. Er würde sofort wissen, ob der Meister offen dafür war oder nicht. Der Meister hatte sich bereits mit dem Rücken auf das große Bett gelegt, nackt wie er war. Lyris wartete einen Moment, konnte spüren, dass der Meister noch nicht schlief.
*Meister... was glaubt ihr was das war in der Dusche? Mit.. ihr?*, sandte er. Lyris wagte nicht Lilians Namen zu senden.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Lyris quallvolle Schreie taten so gut zu hören. Sie waren kraftvoll, ehrlich und reinigend. Aerys verlor sich darin, stiess immer wieder brutal in den zuckenden, willigen Körper vor sich, um ihm weitere Schreie zu entlocken. Es trieb Aerys zu einem Höhepunkt im Rausch. Es beruhigte ihn aber auch so weit, dass er Lyris seine Erlebnisse mitteilen konnte. Wobei Aerys sich gar nicht so sicher war, ob er wollte, dass Lyris das mitbekam. Gleichzeitig musste es irgendwie raus. Deswegen sandte er es Lyris auch nicht in Worten, sondern grob in Erinnerungsfetzen. Er wollte all die kummervollen Gefühle von sich stossen, die er sich noch nicht einmal eingestehen konnte. Er konnte sich nichts anderes eingestehen ausser die Wut darüber, dass er beraubt worden war. Alles andere war viel zu schmerzlich.

Selbst der hingebungsvolle, tröstende Speerfaden von Lyris war zu schmerzlich. Das Versprechen, dass sie die Entführten finden würden. Ein Versprechen, dass Lyris so gar nicht geben konnten. Und selbst wenn sie sie fanden, was würde überhaupt noch übrig sein von ihnen. Seine Kunstwerke wussten, dass er die Suche nach ihnen niemals aufgeben würde. Egal wie lange es dauerte. Doch Lilian, Lilian, der unbedingt auf alles eine logische Erklärung brauchte, er wusste es nicht. Konnte nicht so vertrauen, wie die anderen Kunstwerke es taten. Dabei war er von allen ohnehin schon der Zerbrechlichste. Derjenige, der am meisten Schutz brauchte.

Aerys konnte all diese Gedanken nicht zulassen. Zumindest nicht für länger, als einen Herzschlag. Gnadenlos vertrieb er sie, indem er sofort wieder härter in Lyris stiess. So gewaltvoll, dass ihm selbst sein Becken weh tat. Doch das war egal. Lyris schrie wieder. Das tat gut. Schnell und heftig nagelte er den ergebenen Weissgewandeten rücksichtslos an die Wand. Er brauchte nicht lange, bis ihn eine erneute Erlösung packte. Zuckend pumpte er seinen Samen in Lyris, ehe er ihn relativ abrupt verliess und sich wieder unter die Dusche stellte, um sich zu reinigen. Es hatte geholfen, sich etwas zu beruhigen. So wenigstens ein bisschen.

Lyris selbst liess er achtlos hängen, nachdem er sich aus ihm zurück gezogen hatte. Löste ganz nebenbei die Fesseln und schien sich nicht darum zu kümmern, wie der Krieger regelrecht zu Boden fiel und dort besudelt knien blieb. Aerys reagierte zwar nicht darauf, doch er genoss dessen Leid. Sog es ihn sich auf. Es war viel leichter, den Schmerz anderer zu spüren, als der eigene und Lyris war dafür da.
*Du schläfst neben dem Bett*, wies er das Kunstwerk ruppig an, nachdem er selbst die Dusche verlassen hatte und sich nun abtrocknete. *So wie du bist.* Lyris war unrein. Er brauchte keine Dusche, weswegen der Prinz das Wasser auch abgeschalten hatte. *Nah genug, dass ich jederzeit nach dir greifen kann." Seine Wut war noch immer da. Sie konnte jederzeit ausbrechen. Das spürte Aerys. Lyris sollte dann da sein, um es zu ertragen. Vollkommen ergeben antwortete der Weissgewandete, dass er das tun würde, bedankte sich demütigst dafür. Aerys hatte kein Ohr dafür. Es gefiel ihm nicht. Allerdings hätte ihn wohl jede andere Reaktionen wieder aufbrausen und es Lyris büssen lassen.
So war es auch gut, dass der beschmutzte Krieger nur demütig auf allen vieren hinter ihm herkroch und sich bäuchlings auf den ihm zugewiesenen Platz legte. Selbst legte Aerys sich im Bett auf den Rücken. Lose mit der Decke zugedeckt. Abweisend starrte er zur Decke und konzentrierte sich streng auf Yukarins Meditationsmethoden. Er wollte nicht schlafen. War zu wach dafür. Doch er wusste, dass er Schlaf brauchte, um weiter nach seinen Kunstwerken suchen zu können. Besonders jetzt, wo Lady Torres hier war. Die Schwarze Witwe war unglaublich jung. Doch sie war klug, ehrlich und sie schien wirklich zu wissen, was sie da tat. Aerys war bereit, es mit ihr zu versuchen. Nicht trotz ihrer Jugend, sondern gerade weil sie gleich offen mit ihm gesprochen und klar gesagt hatte, was er erwarten konnte und was nicht. Das fand man sehr selten an den Höfen.

*Meister... was glaubt ihr was das war in der Dusche? Mit.. ihr?* riss Lyris ihn aus seinen Gedanken. Aerys hätte ihn ohrfeigen können.
*Das senile Traumgespinnst eines weinerlichen Irren*, sandte er brutal zurück. Denn das war es, was er fürchtete. Dass er verrückt und schwach wurde. Dass er sich Lilian einzubilden begann, weil er es nicht ertrug, dass in vermutlich irgendwo zerbrochen und vergewaltigt in einem Gefängniss versteckt war. Lyris sollte ihn bloss nicht daran erinnern. Es war nicht echt gewesen. Konnte nicht echt sein. Selbst als Mädchen war Lilian einfach eine Hexe. Keine ausgebildete Schwarze Witwe, die über das Verzerrte Reich Kontakt zu ihm aufnehmen konnte.

Es dauerte lange, bis er einschlafen konnte. Dauernd musste er sich im Geist Lyris Frage erwehren. Es machte ihn zornig auf den vorlauten Krieger. Dabei war Aerys sich bewusst, dass Lyris gar nicht vorlaut war. Er war zutiefst ergeben und selbstaufopfernd. Aerys wusste das, dennoch war er zornig auf Lyris. Als ihn dann seine Erschöpfung übermannte, fühlte er sich weiterhin wütend. Selbst in seinem Schlaf, den er als solches gar nicht wahrnahm. Er fühlte sich getrieben. Wollte sich ablenken. Sex kam gerade recht. Auch wenn es den Entführten gegenüber unfair war. Doch es war so heiss, wie Lilian sich über ihn schob. Wie sie sinnlich und überaus erotisch über seine Brustknospen leckte. Aerys keuchte erregt. Es war schön, dass sie mutiger wurde. Sie durfte ihn gerne weiter erkunden. Dabei wurde sie richtig fordernd. So presste sie sogar ihre Lippen an seinen Hals und saugte heiss daran. So wie Lucero es öfters versuchte, ihm frech einen unsittlichen Knutschfleck zu verpassen. Aber Lilian durfte ihm gern einen Knutschfleck machen. Egal wo. Hauptsache, sie war hier.

Verwirrt schlug Aerys die Augen auf. Lilian war doch weg. Warum war sie hier? Es war so dunkel. Er konnte sie gar nicht sehen. Oh, aber er konnte sie spüren. Wie der Körper des Mädchens heiss an ihn gepresst auf ihn lag. Wie der Junge erregt und eine harte Männlichkeit hatte. Aerys schwoll darunter prompt auch an. Lilian! Aerys schob die Decke weg, damit Lilian ganz gut zu ihm konnte. Haut auf Haut. Mit flackernder Signatur saugte sie an einer anderen Stelle an seinem Hals. Aerys schob sich ihr stöhnend entgegen. Es war so heiss, wie sie sich auf seiner Brust abstützte und sich selbstvergessen an ihm rieb. Je härter er selbst wurde, desto rascher bewegte sie ihr Becken vor und zurück. Immer schneller, bis ihr Höhepunkt sie lustvoll überrollte. Und sie von ihm wegholte.

"Lilian!" schrie Aerys und sass aufrecht im Bett, als der erneute Verlust in überflutete. Sie war doch gerade noch hier gewesen. Wie ein Traum. Es war wohl ein Traum gewesen. Oh, aber er war so hart. Er hatte sie so deutlich gespürt. Er konnte jetzt noch das Prickeln an seinem Hals fühlen. Da wo sie ihm Knutschflecke gemacht hatte. Aber es konnte nicht gewesen sein. Lilian war entführt worden. Aufgebracht stiess er Lyris mit der Kunst einige Meter weit weg von sich. Nur um ihm gleich darauf zu folgen. Der Krieger lag bereits erschrocken auf dem Rücken. Aerys kniete sich über ihn, packte ihn mit beiden Händen an der Kehle und drückte zornentbrannt zu.
*Was hast du getan?* wollte er vollkommen ausser sich wissen. Es erschien ihm am logischsten, dass Lyris ihm irgendwie hatte helfen wollen und deswegen einen Phantommund erschaffen hatte oder so etwas ähnliches.
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Re: Beraubt

Beitrag von Lyris »

Die Antwort des Meisters kam schnell und brutal: *Das senile Traumgespinnst eines weinerlichen Irren.*
Lyris erschrak mehr über die Worte als die Härte des Speerfadens. Sah sich der Meister so selbst? Lyris wusste auch nicht was der Meister in der Dusche erlebt hatte. Vielleicht hatte er so starke Sehnsüchte und inneren Schmerz, das es sich in der Form manifestiert hatte. Aber das machte den Meister nicht schwach. Oder verrückt. Oder alt. Er war verletzt und müde. Lyris konnte es nur zu gut verstehen. Allen im Anwesen ging es ähnlich und sie bangten um ihre Familie, rieben sich vor lauter Sorge und Schmerz auf. Doch es war der Meister, der die Verantwortung für sie alle hatte. Wenn die anderen verloren blieben, besonders Lilian, es könnte ihn zerbrechen. Lyris bebte innerlich ob dieser schrecklichen Erkenntnis. Er würde alles tun um den Meister so lange zusammenzuhalten bis die entführten Kunstwerke gefunden waren. Es musste einfach gut ausgehen. Für sie alle. Dennoch wusste Lyris, dass er sein Leben riskieren würde, würde etwas auf diesen selbstgeißelnden Speerfaden zu erwidern. So schwieg er, bemühte sich keinen Laut von sich zu geben. Schweigen breitete sich in dem dunklen Schlafzimmer aus. Lyris wartete angespannt ob noch eine Bestrafung für seine vermessene Frage kommen würde, doch der Meister ließ ihn in Ruhe. Beide lagen sie schlaflos da, während es draußen immer dunkler wurde. Lyris würde nicht schlafen ehe er nicht die ruhigen Atemzüge des Meisters hörte. Es dauerte sehr lange und der Weißgewandte wurde selbst stetig müder. Erleichtert bemerkte er später in der Nacht, dass der Meister endlich schlief. Das war gut. Hoffentlich konnte er Kraft schöpfen und der schweren Zeit für einen Moment entfliehen. Lyris selbst gestattete sich nur einen leichten Schlaf aus dem er wieder aufwachte, prüfend ob mit dem Meister alles in Ordnung war. Danach driftete das Kunstwerk zurück in den Schlaf. Bis er einmal aufwachte und Keuchen vom Bett hörte. Sofort war Lyris wach, öffnete die Augen. Er drehte sich leise auf die Seite und sah nach oben zum Bett. Der Meister schien sich unruhig hin- und herzuwälzen. Er keuchte eindeutig erregt. Hatte er etwa einen Sextraum? Der Meister blieb auf dem Rücken liegen, stieß sein Becken dabei mehrmals sinnlich vor und bäumte sich halb auf, die Männlichkeit groß und prall. Lyris biss sich auf die Lippen. Der agile, nackte Körper sah so heiß aus. Er sollte da nicht zuschauen. Es kam dem Krieger wie ein sehr intimer Moment vor. Einen wo Lyris nur stören würde. Es schien ihm fast so, als wäre noch eine weitere Person anwesend. Eine flüchtige, fremde Signatur, doch Lyris konnte es nicht ganz zuordnen. Er musste müder sein als gedacht.
Die Augen des Weißgewandten hatten sich schon länger an die Dunkelheit gewöhnt, so dass er mitbekam dass der Meister auch irgendwann die Augen öffnete. Das war ungewöhnlich für einen Traum, doch möglich bei Schlafwandlern. Allerdings wandelte der Meister nicht im Schlaf. Er hatte eindeutig Sex, bewegte stöhnend sein Becken, schneller werdend. Und brach dann plötzlich zusammen, schrie Lilians Namen laut. Lyris zuckte zusammen. Der Meister setzte sich abrupt auf. Besorgt hob Lyris den Kopf. War es zu einem Albtraum geworden? Was konnte er tun?
Bevor der Weißgewandte diesen Gedanken auch nur zuende führen konnte, stieß ihn ein gewaltiger Machtstrom nach hinten. Lyris schrie erschrocken, als er über den Holzboden gefegt wurde wie eine Puppe. Ächzend kam er in der Mitte des Raumes zum Liegen. Er konnte sich kaum aufrappeln, da war ihm der Meister nachgeeilt, beugte sich über ihn und packte ihn an der Kehle. Die Hände drückten unerbittlich zu. Lyris schnappte nach Luft, röchelte.
Der Meister fuhr ihn jähzornig an, was er getan hätte. Lyris sah ihn eingeschüchtert und verwirrt an.
*Ich habe euch beobachtet wie ihr geträumt habt, Meister. Ich habe nicht eingegriffen*, beteuerte das nackte Kunstwerk. *Ich glaube, ihr habt geträumt.*
Als Antwort verstärkte der Adelige seinen Druck, presste die Finger schmerzhaft in Lyris' Haut. Der Weißgewandte schnappte nach Luft, krächzte unverständlich. Er versuchte ruhig zu bleiben und nicht zu zappeln. Er war nicht so gut wie Terim darin zu ertragen gewürgt zu werden. Besonders nicht wenn der Meister ihn so zornerfüllt anstarrte und der Griff so hart war als wollte er es darauf ansetzen ihn endgültig erwürgen. Abrupt ließ der Meister von ihm ab und Lyris schnappte keuchend nach Luft, hustete mehrmals. Neben ihm hatte sich der Meister gesetzt, seine Hände zitterten. Er starrte verloren zu Boden und der Anblick schnitt Lyris ins Herz. Der Weißgewandte rappelte sich auf, rückte näher. Es war gefährlich. Wie als wolle man sich einem verwundeten Raubtier nähern, das einem immer noch mit einem Schlag zerfetzen könnte.
Aber Lyris kam nicht dagegen an den Meister helfen zu wollen. Vorsichtig streckte er eine Hand aus und berührte den Meister am Knie.
*Es war ein Traum*, wiederholte Lyris, weil es vorhin geholfen hatte den Adeligen zu beruhigen. *Ich glaube, ihr habt geschlafwandelt.*
Vielleicht konnte ihm Tuana etwas für die Nacht geben. Der Meister schien erschöpfter als gedacht. Er hatte sich die letzten drei Tage und Nächte unentwegt aufgerieben. Jetzt schien er endlich schlafen zu wollen und dennoch ließen ihn die Gedanken an die entführten Kunstwerke nicht los. An Lilian.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Es war wie zuvor im Bad. Lyris blickte ihn mit seinen tiefblauen vollkommen verwirrt und eingeschüchtert an. Er hatte keine Ahnung, wovon Aerys sprach. Es war so absurd, dass Lyris das nicht wusste. Er war so nah bei ihm gewesen, als es passiert war. Der Krieger musste es gewesen sein. Es war viel zu realistisch für ein Traum gewesen. Gleichzeitig konnte Lyris ihn unmöglich anlügen. Selbst wenn er nicht gerade todesangst empfinden würde. Wenn er sandte, dass er ihn nur beobachtet und nicht eingegriffen hätte, dann stimmte das. Schon allein wie er es sagte. Aerys war davon ausgegangen, dass Lyris etwas mit ihm gemacht hat. Während Lyris fast schon annahm, dass er etwas nicht getan hatte, was er hätte tun sollen.

Es war alles nur ein furchtbarer, grausamer Traum gewesen. So qualvoll realistisch. Aerys war immer noch erregt und er hatte gut Lust, einfach weiter fest zuzudrücken, bis Lyris ihn nicht mehr so ansah. So voller Mitgefühl und Hingabe. Es tat ihm ganz recht, dass er nach Luft schnappen und krächzen musste. Gleichzeitig liess er es so ergeben über sich geschehen, dass Aerys bewusst blieb, was er an dem Krieger hatte. Es war nur ein Traum gewesen.
Aprupt liess Aerys los, stieg von Lyris runter und setzte sich nackt und erregt wie er war auf den Boden. Seine Hände zitterten und sein Herz klopfte wie verrückt. Er wurde verrückt. Verloren starrte er auf den Boden vor sich. Warum hatte er so seltsame Träume von Lilian? Selbst wenn sie immer mehr gemacht hatten, so weit waren sie nie miteinander gekommen. Träumte er nun seine Sehnsüchte? Aber so ersehnte er sich das gar nicht. War das die Strafe der Dunkelheit dafür, dass er Lilian nicht hatte beschützen können? Aerys wagte nicht weiter nachzudenken, was es noch alles sein könnte. Er ertrug diese Gedanken nicht, was mit seinen Kunstwerken und Lilian alles geschehen sein mochte.

Lyris riss ihn aus seinen Gedanken, die ihn in eine furchtbare Abwärtsspirale zu ziehen versuchten. Sachte und zutiefst ergeben berührte er ihn am Knie. Behutsam wiederholte er, dass es ein Traum gewesen sei. Einer, bei dem Aerys schlafgewandelt wäre. Oder vielmehr schlafgesext hatte, dachte sich der Adelige zynisch. Es ergab jedoch Sinn, was Lyris sandte. Aerys rief sich eine Flasche mit sprudeligem Wasser herbei und trank abwesend daraus. Es half, weiter ruhig zu werden.
Allerding half es kein bisschen, seine Erregung zu beschwichtigen. Seine Traum-Lilian war unglaublich heiss gewesen. Wie sie sich an ihn gepresst und sich auf ihm gerieben hatte. Regelrecht fordernd. So wild und wunderschön. Wobei er hatte sie nicht gesehen. Dennoch war es ihm wunderschön und richtig vor, so wie sie gewesen war. Seine Männlichkeit zuckte schon wieder begierig.

Abrupt rief Aerys eine kunstvolle Nachbildung seines Speeres aus schwarzem Marmor herbei. Das edle Spielzeug hatte einen Sockel, so man es aufrecht auf den Boden stellen konnte. Dadurch, dass es aus Marmor war, war es schwer genug, dass es nicht gleich umkippte, wenn man damit spielte. Aerys stellte es vor sich auf. So, dass Lyris dicht an ihn heran kommen würde müssen, um es benutzen zu können. Und doch weit genug, dass er ihn nicht würde berühren können, wenn er sich pfählte. Der harte Stein würde ihn daran hindern, sich schmerzfrei vorzubeugen. Mit Hilfe der Kunst gab er grosszügig Gleitcreme auf den glattpolierten Stein. Dabei liess er Lyris nicht sehen, was für eine Creme es war. Der Krieger würde es früh genug merken. Es war eine, die Aerys nur selten nutzte. Eine, die mit Safframatte versetzt war, das die Haut mit der Zeit in sich aufnahm. Nicht so viel, dass es Lyris in einen Rausch treiben würde. Doch genug, dass er eine längere, stetige Unbefriedigung verspürte. Respektive, dass er gleich wieder hart und hungrig wurde, sollte er doch kommen kommen können.
*Knie dich vor mich hin und pfähl dich darauf*, befahl er ihm fordernd. Gierig und sehnsüchtig zugleich. *Lass mich dich dabei sehen. Verbirg nichts vor mir. Vergiss nicht. Auch wenn du oft ausgeliehen wirst. Du gehörst nur mir. Niemandem sonst. Nur mir.*
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Re: Beraubt

Beitrag von Lyris »

Der Meister reagierte nicht gleich, als Lyris ihn sanft am Knie berührte, aber es schien ihm zu helfen und der Atem des Adeligen ging nicht mehr so heftig. Er rief sich sogar eine Wasserflasche herbei und trank einige Schlucke. Es beruhigte Lyris ebenso und ergeben wartete er in der Nähe des Meisters, um zu sehen wie er ihm noch helfen könnte. Dem Weißgewandten war nicht entgangen, dass die Nachwirkungen des Sextraumes weiter anhielten und der Meister immer noch hart war. Ob ihn der Meister nochmals beanspruchen würde?
Die Antwort auf Lyris' ungestellte Frage erfolgte wenig später als der Meister wortlos einen harten Marmorspeer herbeirief. Die Form und Größe der Männlichkeit war Lyris wohl bekannt. Jedes Kunstwerk war mit diesen Spielzeugen vertraut, die Nachbildungen vom Speer des Meisters waren. Es waren kostbare Geschenke. Lyris blickte zu dem Marmorstab. Durch den Sockel stand es aufrecht auf dem Holzboden. Direkt vor dem Meister. Erwartungsvoll beobachtete der Weißgewandte wie der Meister den Speer mit Gleitmittel vorbereitete. Augenblicklich wurde Lyris hart, spürte wie sein Stab nach vorne zuckte. Er war bereit benutzt zu werden.
Das beschmutzte Kunstwerk kroch gehorsam nach vorne, als ihn der Meister befahl näher zu kommen und sich auf dem Marmorkolben zu pfählen. Gierig erklärte der Adelige, dass er Lyris dabei genau zusehen wollte. Lyris sollte nicht vergessen, dass er ihm gehörte. Niemandem sonst. Der Weißgewandte keuchte hörig.
*Ja, Meister. Ich würde es nie vergessen. Ich bin euer Kunstwerk. Ihr könnt über mich verfügen wie ihr wollt*, sandte er unterwürfig zurück. Lyris war stolz darauf. Die Ausbildung war sehr hart und schmerzvoll gewesen, doch Lyris hatte sie aus Liebe zum Meister dankbar bestritten. So kniete er sich vor den Adeligen, hielt die Knie weit gespreizt, um einen guten Blick auf sich zu geben. Man sah die samenbefleckten Schenkel, der leicht gerötete Eingang. Lyris drückte sich geschmeidig durch und positionierte sein Becken über dem steinernen Speer. Langsam ließ er sich nach unten gleiten. Unnachgiebig bohrte sich die kühle Spitze in die besudelte Öffnung. Lyris stöhnte leise. Er hatte erwartet, dass sich das Marmor sehr kalt in ihm anfühlen würde, doch durch die Gleitcreme wurde es rasch sehr warm, brannte fast. Lyris leckte sich über die Lippen, stöhnte leise. Der Meister hatte ihm keine Anweisung gegeben wie Lyris sich pfählen sollte und so tat er es so ausstellend wie er konnte. Das Becken leicht vorgeschoben, die Knie gespreizt, würde der Meister sehen wie der Marmorspeer sich Stück für Stück in Lyris hineinbohrte. Der schwarze Marmor erlaubte keinerlei Gewöhnungsphase, füllte Lyris sofort komplett aus. Saft des Meisters trat an den Rändern hervor, glitt über den Marmor. Stöhnend senkte sich Lyris nieder bis ihn der Stein vollends in Besitz genommen hatte und bis zum Anschlag in ihm steckte. Der Weißgewandte verharrte bebend in der eingreifenden Position. Sein gepiercter, durchstochener Speer zuckte. Vorhin hatte Lyris durch das Metallstäbchen nicht kommen können und so war seine Lust rasch wieder da, wollte sich ergießen. Das Metall hielt es unbarmherzig unter Verschluss. Lyris wimmerte. Es drängte ihn dazu sich wild auf dem Marmorspeer zu pfählen, doch er wartete gehorsam auf die Erlaubnis des Meisters.
Erst als dieser den Befehl gab, durfte Lyris sich bewegen.
*Danke, Meister*, sandte er lustumnebelt. Erregt drückte er die Knie durch, so dass ihn der Speer wieder etwas verließ nur um sich erneut abzusenken. Lyris stöhnte heftiger. Er wusste nicht wieso es ihn so schnell geil gemacht hatte, doch er konnte immer weniger einen klaren Gedanken fassen. Die tiefblauen Augen waren glasig vor Lust geworden. Er sehnte sich danach wieder schnell und hart durchgefickt zu werden. Am liebsten hätte er sich vorgebeugt, um den Meister zu verwöhnen, doch das Marmor hielt ihn fest in Position. Willig hob und senkte sich Lyris, pfählte sich auf dem harten Stein. Der Krieger zuckte erregt und bebte. Seine Kugeln fühlten sich so prall an. Lyris konnte nicht anders und streichelte sie mit der Hand ein wenig. Verwirrt zog er die Hand wieder fort. Normalerweise hatte er sich besser im Griff, doch gerade sehnte er sich bloß Erlösung herbei. Und sie wollte nicht kommen.

Der Meister war weniger zufrieden mit Lyris Drang sich berühren zu wollen. Dafür rief er das Lederetui herbei, das er schon benutzt hatte, um Lyris im Atelier zu foltern. Sofort hielt der Weißgewandte angespannt inne, dabei schwer keuchend. Der Meister schob ihm das Etui hin, befahl ihm dann verächtlich, dass Lyris einen der Metallstäbe aussuchen sollte um seinen eigenen Schwanz zu ficken bis er kam. Lyris erbebte, nickte aber gehorsam. Vielleicht schon etwas zu schnell als er normalerweise getan hätte. Er wollte dem Meister doch gerne das geben wonach es ihm verlangte.
Seine Blicke gingen über das Etui und den verschiedenen Stäbchen. Ab und zu huschte sein Blick zurück zum Meister, registrierte dessen Mimik und welche Auswahl ihm zusagte. Lyris löste die Kette vorne bei seiner Speerspitze. Zittrig kriff er nach der dicken Kugel, die seinen Speer verschloss. Mit einem gequälten Wimmern zog er sich das Stäbchen langsam heraus. War das Stäbchen wirklich so lang gewesen? Eine Kugel nach der anderen wurde von seinem Schwanz freigegeben. Sofort tropfte etwas Samen hervor. Lyris stöhnte tief, keuchte. Weiterer Samen schoss hervor, rann an seinem gepiercten Schaft entlang. Lyris stöhnte erleichtert, doch das ekstatische Gefühl eines richtigen Höhepunktes wollte sich noch nicht einstellen.
Weiterhin auf dem Marmorspeer gepfählt, musste sich Lyris nun einen neuen Stab aussuchen. Er wählte einen etwas dickeren Stab als den vorherigen. Er hatte immer wieder dickere Ausstülpungen wie Wellen. Lyris war erleichtert, dass der Meister mit der Auswahl zufrieden war, doch er wollte auch nicht länger warten und sein drängender Blick trieb den Weißgewandten an. Zittrig führte er den Metallstab zu seinem kleinen Loch. Das vorherige Stäbchen hatte bereits begonnen es zu dehnen und vorzubereiten. Jetzt wartete es auf einen neuen Stopfen. Lyris drückte den Wellenstab vorsichtig dagegen, führte ihn langsam ein. Erregt stöhnte und wimmerte er zugleich. Seine Männlichkeit schwoll noch etwas mehr an als es den Stab hineinbekam. Jede dicke Wölbung, die er in sich zwängte, ließen ihn gequält wimmern. Ah, er konnte nicht glauben, dass das Metall reinpasste. Es fühlte sich so heiß an. Er wollte mehr.
Lyris drückte das Stäbchen weiter runter bis nur noch der Griff, ein großer Ring, herausragte. Der Weißgewandte stöhnte ergeben. Sein Speer sah dicker aus als er es normalerweise war, gestopft und gestochen. Die gequälte Männlichkeit bäumte sich auf und zuckte. Lyris' Kugeln waren so voll und schwer, dass sie zu schmerzen begannen. Erregt griff der Krieger nach dem Ring, der aus seinem Schwanz rausragte und begann sich gehorsam mit dem Metallstab zu ficken. Zunächst nur vorsichtig indem er das Metall wieder rauszog und dann erneut in sich einführte. Jedes Mal begleitet von leichtem Aufschrei oder heißem Stöhnen. Es war so erniedrigend, dass er es auch noch geil fand. Lyris bewegte den Wellenstab etwas schneller rein und wieder raus, obwohl es ihm gequältes Keuchen und gepresstes Atem abverlangte. Als er spürte, dass er soweit war, zog er das Stäbchen ganz raus und ergoss sich augenblicklich. Mehrere Schübe quollen heraus. Lyris stöhnte, wartete bebend darauf, dass ihn die Lust hinfort trug, doch wieder blieb die befreiende Explosion aus. Sein Speer wurde überhaupt nicht richtig schlaff, zuckte und reagierte sofort wieder als Lyris das Metall erneut reinzwängte. Augenblicklich war er wieder steinhart. Lyris wimmerte geschafft.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Es war erregend zu sehen, wie Lyris allein bei dem Anblick des Marmorspeeres wieder vollkommen hart wurde. So sollte es sein. Begierig beobachtete er, wie das hörig keuchende Kunstwerk auf den Marmorpflock zukroch und devot sandte, dass er ihm allein gehören würde. Dass er sein Kunstwerk wäre und er über ihn verfügen könne, wie er wolle. Oh, das würde Aerys und er wüde Lyris spüren lassen, was es bedeutete, alles von ihm zu bekommen. Es hiess, dass man alles geben musste.
Was Lyris hingebungsvoll tat. Anmutig positionierte er sich kniend über dem Stab. Schön mit gespreizten Knien, dass Aerys alles sehen konnte. Die samenbefleckten Schenkel. Wie der schwarze Stein Stück für stück in sein stöhnendes Kunstwerk eindrang. Hart, unerbittlich und doch von Lyris gesteuert. Es ging langsam und qualvoll. Weisser Saft wurde aus Lyris gedrängt, weil einfach nicht mehr Platz in ihm war. Weil der Marmorspeer ihn vollkommen ausfüllte. Das war heiss.
Erregt beobachtete Aerys, wie Lyris zitternd vor ihm kniete. Den Kolben bis zum Anschlag in sich aufgenommen. Artig wartete er in der unangenehmen Pose. Seine Männlichkeit zuckte, liess die Piercings im schwachen Licht aufglänzen. Der Krieger wimmerte. Aerys konnte spüren, wie es ihn drängte, sich hemmungslos auf dem Speer zu pfählen. Doch noch gab der Prinz ihm keine Erlaubnis. Im Gegenteil. Drohend hielt er den Finger hoch, dass Lyris sich auch ja nicht bewegte. Aerys wollte Lyris Innerstes Zeit geben, das Safframatte aufzunehmen.
Erst als Lyris am ganzen Körper bebte, gab er ihm den Fingerzeig, dass er sich bewegen durfte. Sofort stemmte sich der Krieger dankbar hoch, um sich relativ schnell wieder abzusenken. Selbst wenn das schmerzhaft für ihn sein musste, stöhnte Lyris wolllüstig dabei. Das Safframatte hatte ihn inzwischen übewältigt. Aerys erkannte es an dem glasigen Blick. Wenn er nicht aufpasste, würde der Krieger wohl sogar so wild sein, dass er sich selber so heftig schändete, dass er wieder zu bluten begann. Lyris griff sich sogar an seine Kugeln, um sich zu streicheln. Mahnend hob Aerys eine Augenbraue. Verwirrt zog Lyris seine Hand zurück. Er hatte offensichtlich noch nicht mitbekommen, was mit ihm los war.

Um den Krieger davon abzulenken, sich selber zu streicheln, vorallem aber weil er ihn weiter quälen wollte, rief Aerys das Etui herbei, indem er verschiedene Stäbchen für Lyris Männlichkeit aufbewahrte. Er öffnete es in aller Ruhe und legte es vor dem Krieger hin.
*Such dir eines davon aus*, befahl er ihm herablassend. *Damit darfst du deinen Schwanz ficken, bis du kommst.* Wenn er sich schon berühren wollte. Ganz offensichtlich hatte Lyris sich das anders vorgestellt. Er erbebte angstvoll, nickte dann aber gehorsam. Sogar schneller, als es für das Kunstwerk üblich war. Lyris war nicht wie Darion, der in Schmerzen und Demütigung aufging.
Begierig beobachtete Aerys, wie Lyris die Kette an seiner Speerspitze unter Qual und Erregung löste. Wie Lyris schmerzerfüllt wimmerte und doch noch immer hart war, während er sich selber quälte, indem er das erste Stäbchen aus sich heraus zog. Lyris kam dabei prompt etwas. Ein tiefes Stöhnen erfasste den Krieger, während sein Samen hervor schoss und zu Boden spritzte. Doch wirkliche Erlösung fand er nicht. Aerys kannte das so gut. Viel zu gut.
Zufrieden sah er zu, wie Lyris ein dickeres, wellenförmiges Stäbchen wählte und es zittrig in sich einzuführen begann. Er sog in sich auf, wie der Krieger stöhnte und wimmerte. wie er sich quälte und zwang. Wie er wollte und fast verglühte. Aerys eigene Männlichkeit zuckte hart. Aber er berührte sich nicht selber. Er wollte einfach nur Lyris Leid in sich aufnehmen. Wollte sehen, wie das Stäbchen so tief in ihn Drang, dass nur noch der grosser, Ring heraus ragte. Auffordernd blickte er ihn an. Lyris sollte weiter machen. Er sollte sich schänden und es gleichzeitig geniessen. So lange, bis er kam.

Es brauchte gar nicht so lange. Unter Aerys mahnenden Blicken und dem Drang des Safframattes, fickte Lyris sich wahrlich selbst den Schwanz, ehe er das Stäbchen aus sich heraus zog, um sich erneut auf den Boden zu ergiessen. Bebend und stöhnend und doch ohne echte Erlösung. Vollkommen hörig begann er das Stäbchen wieder in sich rein zu schieben. Sein Stab war ohnehin nicht wirklich schlaff geworden und verkrampfte sich unter der Berührung wieder heftig. Es liess den Krieger verzweifelt wimmern.
*Nimm ein anderes Stäbchen*, forderte Aerys sein Kunstwerk gnadenlos auf. Es war ihm egal welches Lyris nahm. Hauptsache er trieb sich zum nächsten unerfüllten Höhepunkt damit. Lyris gehorchte ohne zu zögern und Aerys schaute ihm zu. Brutal zwang er ihn zu noch drei weiteren Höhepunkten und jedes Mal musste Lyris sich ein anderes Stäbchen aussuchen. Erst dann suchte er selber ein Stäbchen aus. Es war lang und dünn. Selbst der Griff war nur ein länglicher, dünner Zylinder. Nur am vorderen Ende besass es eine etwas dickere Kugel. Auch wenn Lyris in dieser Nacht schon dickere Kugeln in sich gehabt hatte. Vermutlich würde der Krieger die Kugel gar nicht mehr so intensiv spüren, wie wenn er mit diesem Stäbchen angefangen hätte. Doch das war Aerys nur recht. So musste Lyris es eben fleissig mir rascher, heftiger Bewegung ausgleichen.
*Du darfst gleich weiter machen*, versprach er Lyris. Ruhig setzte er die Kugel an und zwängte sie in den den Stab des Kriegers. Weder schnell noch langsam. Schlichtweg effizient. Sobald es halbwegs drin war, erhob er sich und stellte sich dicht vor Lyris. Dessen Lippen waren von dem vielen Keuchen und Stöhnen und ab und zu auch mal Schreien ohnehin ganz feucht und offen. Ungehindert drang er tief in Lyris Mund ein, versenkte seine Speerspitze in dessen Kehle. Da wo es schön vibrierte. Mit einer Hand krallte er sich in das feine Haar, presste den Kopf fest gegen seine Lenden, damit er auch weiterhin in dem engen Lyris verharren und sein Beben geniessen konnte.
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Re: Beraubt

Beitrag von Lyris »

Bevor sich Lyris mit dem Metall weiter demütigend selbst quälen konnte, sandte ihm der Meister, dass er ein neues Stäbchen nehmen sollte. Lyris nickte fahrig und zog den Wellenstab vorsichtig aus sich heraus. Seine Eichel sah bereits geschwollen aus. Er stöhnte lustvoll, brannte nach mehr. Wieso konnte er seinen Höhepunkt nicht richtig genießen? Es konnte nicht die erniedrigende Art sein wie er sich Lust verschaffen musste, denn meistens verstärkte es sein Feuer bloß. Er hatte oft seinen besten Sex gehabt, während er vollends gedemütigt worden war. Aber jetzt dürstete der Weißgewandte nur noch mehr und es schien nicht aufzuhören. Vollkommen erregt wählte er den nächstbesten Metallstab. Ein dünneres Stäbchen, dafür mit leichten Noppen. Es würde sicherlich seinen Zweck erfüllen. Wieder führte es sich Lyris ein. Er begann sich auch wieder etwas auf dem Marmorstab zu bewegen und zu pfählen. Schmatzend bohrte sich der Stein in ihn, füllte ihn drohend aus. Der Kanal des Kriegers zog sich zusammen, brannte heiß und ließ ihn willenlos zucken. Lyris stöhnte hemmungslos, bewegte das neue Stäbchen in seinem gepeinigtem Speer. Überall wurde sein Körper von unnachgiebigen Materialien durchstochen oder ausgefüllt. Als hätte er nichts besseres verdient, als wäre er selbst nur ein Ding. Der Weißgewandte schrie leicht als er sich nochmals hart pfählte. Aber er brauchte es so, er musste überall gestopft und benutzt werden. Sicherlich würde er dann kommen. Halb weggetreten und ganz in seiner Lust bewegte Lyris beide Stäbe in sich. Zittrig glitt er an dem Marmor hinunter. Soweit bis der harte Kolben tief in ihm war und er auf dem Sockel saß. Wieder fühlte es Lyris in sich brodeln und anschwellen. Hastig entfernte er das Metallstäbchen, stöhnte laut auf, als er vor sich auf den Boden spritzen musste. Lyris sah wie der Samen aus dem gedehnten Loch herausquoll und doch konnte er es nicht mit seiner Lust verbinden. Etwas fehlte. Irritiert sackte der Krieger zusammen, keuchte benommen.
Streng forderte ihn der Meister sofort auf ein neues Stäbchen in sich zu schieben. Wie als würde das etwas ändern. Lyris kämpfte sich mühsam durch seine lustumwölkten Gedanken, begriff nur sehr langsam, dass sich der Meister daran ergötzte, dass Lyris so erregt war aber keinen Höhepunkt erlangen konnte. Es passierte auf den Wunsch des Meisters hin. Es... es fühlte sich an wie Safframatte, erkannte der Weißgewandte endlich. Als Kunstwerk kannte er natürlich Safframatte. Sie waren darin geschult, konnten damit umgehen. Doch es hatte Lyris unvorbereitet erwischt und nun war es zu spät sich darauf einzustellen. Das Safframatte hatte ihn komplett im Griff, steuerte sein Verlangen. Er war praktisch sofort wieder hart. Wimmernd nahm sich das Kunstwerk einen neuen Metallstab. Es waren nicht mehr viele übrig und dieser besaß zwei dicke Kugeln an beiden Enden. An der zweiten Kugel war ein Haken an dem er den Kugelstab bewegen konnte. Mit einem Aufschrei führte er sich die erste große Kugel ein. Sein kleines Loch war bis zum Zerreißen gespannt. Er konnte es kaum aushalten. Er brauchte... Erlösung. Er musste weitermachen. Es trieben ihn nicht nur die Worte des Meisters sondern auch das Safframatte an. Lyris wusste, dass es nur schlimmer wurde, wenn man versuchte sich zu wehren oder auszuhalten. Er musste sich durch die Wellen der Droge tragen und hoffen, dass er sich dabei nicht zu sehr selbst verletzte.
Mühsam versuchte Lyris seine Bewegungen zu steuern, musste sich zusammenreißen die Kugel nicht sofort in seine Männlichkeit zu rammen. Unter den gierigen, gnadenlosen Blicken des Meisters erniedrigte sich Lyris weiter, fickte sich mit dem elenden Kugelstab und schrie als er es schaffte auch die zweite Kugel in sich reinzuzwängen. Der gepiercte Körper zuckte vor Lust und Schmerzen. Lyris pfählte sich in schnelleren Bewegungen, obwohl er wusste, dass er seine Öffnung eigentlich hätte schonen sollen. Trotzdem schob er sich das Marmor notgeil hinein, genoss wie es ihn erbarmungslos weitete. Der Samen war längst aus ihm hinausgeflossen, zierte seine Schenkel.
Lyris hielt die Behandlung nicht länger aus, konnte die dicken Kugeln nur wenige Male durch seinen Schaft quetschen bis er wieder kommen musste. Der Krieger winselte gequält. Es begann zu schmerzen sich ergießen zu müssen und die Lust hielt kaum an. Es war nur ein flüchtiges Brennen in ihm drin, ein erzwungenes Zusammenziehen. Dann war es auch schon wieder vorbei und sein Körper verlangte nach mehr. Seine Männlichkeit war nichtmal erschlafft, stand immer noch hart ab. Lyris stöhnte erschöpft. Wie lange konnte er noch durchhalten? Wann war der Meister zufrieden mit ihm? Der Weißgewandte flehte nicht um Erbarmen. Der Meister war aus einem schweren Traum - oder Albtraum - erwacht und es schien, dass Lyris dafür leiden musste. Er würde durchhalten.

Ein drittes Mal befahl ihm der Meister einen neuen Stab zu nehmen. Lyris biss sich auf die Lippen, um ein Schluchzen zu unterdrücken. Er nickte und zog einen neuen Metallstab aus dem Etui. Er war dick, glatt und lang, doch innen hohl, so dass Lyris ihn nicht würde entfernen müssen, um seinen Samen loszuwerden. Mit einem schmerzerfüllten Schrei drückte er den Metallstab hinein. Die empfindliche Haut spannte sich straff um den prallen, geschwollenen Schaft. Es tat mittlerweile sehr weh, doch Lyris konnte auch nicht aufhören, denn die Lust war genauso hoch. Es fühlte sich unerträglich an nicht den Stab in sich hineinzurammen und vor- und zurück zu bewegen. Dieses Mal dauerte es länger, während der Weißgewandte immer wieder schrie. Er wäre zusammengebrochen, hätte ihn nicht der Marmorstab aufgespießt und gehalten. Er wollte kommen, bitte, er brauchte es so. Er konnte nicht ohne. Er wollte so viel Sex. Der Meister sollte es ihm geben.
Lyris erschrak über die wüsten Gedanken. Er wollte nichts vom Meister fordern, doch das Safframatte beeinträchtigte sein Denken. Da war nur noch Gier und der riesige Drang in der Lust zu baden bis er nicht mehr wahr. Stöhnend melkte er die Lust aus sich heraus bis ein weiterer unbefriedigender Höhepunkt stattfand. Heiß schoss der Saft durch das Röhrchen, floss über den gefickten Schwanz. Lyris schluchzte gequält, zog sich das besudelte Röhrchen hinaus. Automatisch wollte er schon zum nächsten Metallstab greifen, als der Meister plötzlich eines wählte. Der Weißgewandte verharrte und wartete darauf, dass ihn der Meister persönlich folterte.
Ein langes dünnes Stäbchen mit einer dicken Kugel am vorderen Ende war das Instrument seiner Wahl. Kurz sandte ihm der Meister, dass Lyris gleich weitermachen dürfte.
*Danke, Meister*, sandte Lyris unterwürfig zurück. Zudem war er wirklich dankbar, dass sich der Adelige nicht mit viel Spielerei davor aufhielt. Lyris konnte nicht warten. Es machte ihn sofort ungeduldig und angespannt. Er brauchte mehr Lustimpulse. Je stärker und brutaler desto besser.
Der Meister setzte das Metallstäbchen ohne zu Zögern an und drückte die dicke Kugel in Lyris' Männlichkeit. Nochmal schrie der Weißgewandte auf. Dabei wurde ihm die Kugel noch nicht tief reingezwängt. Der Meister war zufrieden das Stäbchen bis zur Hälfte eingeführt zu haben. Dann stand er auf und trat dicht vor Lyris. Der Krieger blickte erschöpft auf, heftig atmend, den Mund ohnehin leicht geöffnet. So konnte sich der Meister sofort hineinschieben. Lyris stöhnte unterdrückt.
*Danke, Meister, danke*, sandte er erregt und hörig. Er war so froh endlich den harten Speer des Meisters in den Mund zu bekommen und ihn auch auf diese Weise bedienen zu können. Außerdem war er nun endlich in allen drei Löchern gleichzeitig ausgefüllt. Lyris hätte sich allein deswegen beinahe wieder ergossen.
Sofort hatte sich der Meister tief in ihm versenkt, steckte seine Speerspitze gleich in Lyris enge Kehle. Das Kunstwerk ertrug es anstandslos. Er hatte schon lange keinen Würgereflex mehr. Bebend genoss Lyris die tiefe Eroberung. Halb erwartete er, dass der Meister sofort brutal zustoßen würde, doch er verharrte für den Moment regungslos in ihm. Nur seine Hand krallte sich in Lyris' Haar. Ein Vorgeschmack auf mehr. Die feuchten Lippen des Weißgewandten hatten sich um den Ansatz des prallen Speeres geschlossen, so tief war der Meister in ihm drin. Lyris nutzte den kurzen Moment und begann seine Zunge gegen den stahlharten Schaft zu drücken. Durch die zwei schweren Piercings in der Zunge konnte Lyris nicht mehr sprechen, doch seine Zunge war noch gut genug Schwänze zu bedienen. Hörig umspielte er den Schaft, brachte die Metallkugeln zum Rotieren und dazu den Speer des Meisters damit zu massieren und zu liebkosen. Lyris positionierte seine Zunge so, dass der Meister beim Reinstoßen nachher jedes Mal von den Kugeln stimuliert werden würde. Gleichzeitig saugte der Krieger an dem Schwanz, massierte die Wurzel mit seinen Lippen.
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Re: Beraubt

Beitrag von Aerys »

Das Safframatte hatte Lyris wirklich vollkommen im Griff. Normalerweise erlaubte Aerys seinen Kunstwerken nicht, sich unter Drogen so gehen zu lassen. Besonders auf Safframatte hatte er jedes von ihnen abgehärtet. Doch dieses Mal wollte er, dass Lyris sich in der Droge verlor. Nicht umsonst hatte er ihm nicht gezeigt, was für eine Creme er für den Marmorphallus genommen hatte. Lyris sollte sich verloren und vollkommen geil fühlen. Masslos erregt und doch die Erlösung verwehrt bekommen. So wie es Aerys gerade ging. Er hatte am Abend zwar in Lyris kommen können, doch wirkliche Erlösung hatte er nicht erlangt. Nicht nach diesem intensiven Traum, den er gehabt hatte.

Für einen Moment konnte Aerys Lyris sogar etwas Zärtlichkeit schenken. Nachdem er sich tief in seinen Rachen geschoben hatte, krallte er sich mit einer Hand in Lyris feines Haar und zog ihn fest auf seinen Sporn herauf. Lyris sandte ihm zutiefst ergeben seinen Dank dafür. Aerys konnte spüren, wie ehrlich das Kunstwerk es meinte. Wie sehr es ihn brauchte und dass er endlich auch seinen Mund benutzte. Tröstend kraulte Aerys ihm das Haar. Er wusste, wie sehr Lyris litt und er wusste, wie gut Lyris das machte.
Hörig begann das Kunstwerk ihn sofort zu verwöhnen. Lyris konnte sich zwar kaum bewegen, doch er konnte ihn mit seinen Lippen massieren und die Zunge gut positionieren, so dass Aerys die fetten, rotierenden Kugeln spüren konnte, die Lyris Zunge dominierten und fesselten. Langsam zog Aerys sich zurück, um es ausgiebig geniessen zu können. Für eine Weile, konnte er Lyris lange langsame Stösse geben, dessen Zunge seinem ganzen Schaft entlang geniessen.
Doch nicht lange. Es war viel zu heiss. Er brauchte mehr und auch Lyris brauchte mehr. Fest packte er den Kopf des Kriegers, um ihn zu fixieren. Sehnsüchtig schob Aerys sich in den feuchten Mund. Schnell und hektisch. Bald ging sein Atem wieder rasch und schwer und schliesslich konnte er sich mit einigen letzten, kraftvollen Stössen tief in Lyris Schlund ergiessen. Er füllte ihn regelrecht ab, so dass es ihm über die Mundwinkel wieder heraus quoll. Keuchend zog Aerys sich zurück, liess den letzten Rest Samen in Lyris Gesicht spritzen. Nur um sich gleich darauf abrupt von Lyris abzuwenden und sich erschöpft ins Bett zu legen. Sein Atem ging noch immer schnell und schwer. Diesmal jedoch mehr vor Erschöpfung.
*Lass ab vom Marmorspeer und leg dich wieder hin*, sandte er Lyris müde. *Ruh dich aus.* Der Krieger würde das Safframatte in sich so aushalten müssen. Aerys wollte noch einmal versuchen zu schlafen.

Als er diesmal Lilian auf sich spürte, als er spürte, wie sie seine Brust streichelte wurde Aerys sofort wach und schlug die Augen auf. Wobei er nicht wusste, ob es Traum oder Realität war. Er wusste nur, dass sie bei ihm war. Sehnsüchtig, beschämt und hell erregt. In raschen, abgehackten Bewegungen rieb sie sich an ihm. Aerys war augenblicklich hart und bereit für sie. Er konnte ihren eigenen Stab heiss auf dem seinen pulsieren spüren. Auch wenn es da so einen komischen Unterbruch gab. Aerys konnte es nicht recht wahrnehmen. Es war viel zu übewältigend Lilian in ihrer feurigen Lust zu spüren. Ihre glühenden, amethystfarbenen Augen zu sehen. Aerys Geist erschuf den Rest des Körpers wie von selbst.
"Lilian", stöhnte er erleichtert. Sie war wieder bei ihm. Sie wollte ihn. Wobei es diesmal so wirkte, als würde sie sich nicht von selbst bewegen. Als würde sie dazu gebracht werden, sich an ihm zu reiben. Aerys und Lilian gefiel es dennoch. Sehnsüchtig wollte Aerys sie in seine Arme schliessen. Da überwältigte Lilian wieder ein gewaltiger Höhepunkt und sie verschwand so abrupt, wie sie gekommen war.

"Nein!" schrie Aerys gequält auf und war aus dem Bett gesprungen, ehe er überhaupt darüber nachdenken konnte.
"Lilian", schluchzte er überwältigt. Er wollte Lilian hinterher. Wollte sie festhalten und nie mehr gehen lassen. Doch sie war nicht hier. Sie war entführt worden. Es waren nur seine Schuldgefühle, die ihn heimsuchten. Das war nicht Lilian gewesen. Lilian geriet nicht so sehr in Lust, dass sie.... dass sie... Es war zuviel. Aerys konnte sich den Gedanken nicht stellen. Konnte sich dem nicht stellen, was er wahrgenommen hatte.

Lyris! Er konnte nichts dafür. Doch er konnte ihn davon ablenken. Rücksichtlos packte er das bebende Kunstwerk an den Haaren und zerrte es hinüber zu dem Marmorpflock. Erneut gab er mit Hilfe der Kunst grosszügig von der Safframattecreme auf den Phallus. Diesmal aber nur fahrig obenauf. Lyris würde es mit seiner Öffnung schon selber verteilen. Brutal bugsierte er den Krieger kniend über den steinernen Speer und drückte ihn mit einem harten Ruck darauf nieder. Lyris gellende Schreie liessen Aerys innerlich erbeben. Liessen ihn darauf schweben und sich sammeln. Der Geruch von Blut stieg ihm in die Nase. Er kümmerte sich deswegen nicht um Lyris. Es war richtig so. Sollte er nur innerlich zerrissen werden. Er konnte seinen Schmerz teilen. Den furchtbaren Schmerz und die widernatürliche Erregung. Begierig drängte er seine Eichel gegen Lyris Mund und forderte rücksichtslos Einlass. Sofort begann er haltlos zuzustossen, einfach nur seinen Höhepunkt jagend, während Lyris vor ihm gefangen und gepfählt knien und es ertragen musste. Aerys musste diesen Druck loswerden, wollte seinen Saft wieder tief in den Schlund seines Kunstwerkes pumpen.
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