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Re: Die Zeremonie

Verfasst: So 17. Mai 2020, 12:37
von Lilian
Lucero korrigierte ihn, dass sein Mittel nicht bewirken konnte, dass es schneller vorbei wäre. Es würde nur weniger weh tun. Der Jugendliche nickte trotzdem, als er gefragt wurde, ob er das Mittel wollte. Es war besser als gar nichts, glaubte Lilian. Er wusste nicht so recht darüber was es bedeutete... da feucht und geschmeidig zu sein, aber wollte keine Schmerzen und hoffte, es würde etwas von der furchtbaren Angst nehmen.
Der Prinz beruhigte ihn, tröstete ihn, dass er nicht dauernd lächeln müsste. Er könnte zur Begrüßung lächeln, wenn er es zustande brachte. Es reichte, wenn er lieb, süß und brav wäre, dann würde ihn der Adelige weiterhin mögen. Der Jugendliche wollte nicht lieb, süß und brav sein. Er wusste nichtmal, ob er es konnte, um so Prinz Verden zufrieden zu stellen. Es war so viel was von ihm verlangt wurde und Lilian war völlig überfordert damit. Hilflos begann er zu weinen, während er bloß in dem einschnürenden knappen Korsett und dem roten Höschen steckte. Lucero sagte, dass Lilian sich an ihn kuscheln könnte, wenn er wollte, oder sich einfach an ihm festhielt. Er sollte sich nicht erschrecken. Der Jüngling blickte den Blutigen aus großen Augen fragend an.
"Ich werde dir nichts tun, aber ich muss dich untenrum auch ausziehen", sagte der Prinz. Lilian erschrak trotz der Warnung.
"Nein, ich will das Höschen anbehalten. Bitte, Lucero", flehte er, aber dieser machte deutlich, dass der Meister wollte, dass Lilian nur das Korsett unter dem Kleid trug. Sonst nichts. Außerdem könnte er sonst nicht das Mittel in Lilian schweben lassen.
"In mich schweben lassen?", fragte der junge Krieger verwirrt. "In meinem Mund?" Wozu musste er da dass Höschen ausgezogen bekommen? Kurz darauf wurde er knallrot, als Lucero ihm deutlich machte, dass das Mittel ganz woanders eingeführt würde. Es wäre eine kleine Kugel, die sich dort auflösen und ihn eincremen würde. "In... meinem Hintern?", fragte er mit viel zu heller, piepsiger Stimme, räusperte sich danach. "Das tut nicht weh?" Er wollte nicht, dass Prinz Verden dort eindrang, aber eine kleine Kugel klang auch nicht gerade toll. "Wie groß ist diese Kugel?"

Lucero ließ sie knapp über seiner Handfläche schweben. Skeptisch blickte Lilian zu der ovalen Kugel. Sie war nicht sonderlich groß, mehr wie eine kleine Nuss, aber trotzdem sträubte sich alles in dem Jüngling dagegen. Der Prinz versprach, dass er nicht schauen und nur Phantomhände benutzen würde.
"Und.. und damit tuts nicht so weh?", fragte er nochmal nach. Er rang noch mit sich, nickte dann und drückte sich an Luceros Brust. Er umarmte ihn nicht, hatte die Arme eng an den Körper gezogen und schmiegte sich so in Luceros Armbeuge. Er erzitterte leicht, als er fühlte wie sein Höschen langsam über seine Hüften und dann weiter hinabgezogen wurde bis es auf dem Boden landete. Lilians Herz klopfte wie wild. Das Beruhigungsmittel schien endgültig verflogen. Er wimmerte ängstlich, als er Finger an seinem Hintern spürte. Das war so peinlich. Er würde sich irgendetwas in den Hintern schieben lassen, damit der folgende Sex nicht so weh tat. Er konnte nicht so recht glauben, dass er in diese Situation geraten war. Instinktiv verkrampfte er bereits angespannt und sein halbnackter, zierlicher Körper drückte sich noch fester an den Blutigen, als er etwas an seiner Öffnung fühlte. Vielleicht wollte er das doch nicht. Er schluchzte überwältigt.
"Ich.. ich glaub, Terim und Marlin müssen mich nochmal schminken", nuschelte er.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: So 17. Mai 2020, 12:39
von Lucero
Lilian flehte ihn an, das Höschen anbehalten zu dürfen. Doch diese Entscheidung lag nicht in Luceros Macht und selbst wenn, damit er Lilian die Gleitcreme in Form einer Tablette geben konnte, musste er ihm das Höschen runter ziehen. Lilian schien das nicht zu begreifen. Fragte sie doch prompt verwirrt, ob er die Kugel in seinen Mund schweben liess. Jetzt musste Lucero doch kurz grinsen. Es war nicht böse gemeint, fand er Lilian doch unglaublich süss in ihrer Naivität.
"Nein, Lilian", erklärte er ihr lieb. "Die kommt in deinen Hintern. Schliesslich sollst du da schön weich und feucht werden und nicht in deinem Mund." Zu zweiterem brauchte es keine Gleitcreme, aber das behielt er lieber für sich. Lilian wirkte nicht so, als wisse sie, dass es auch mit dem Mund ging. Es würde sie nur erschrecken, wenn sie es erfuhr.
"Nein, das tut nicht weh", versicherte er ihr ruhig. "Ganz bestimmt nicht Lilian. Sie ist nicht sehr gross. Du wirst nur kurz einen leichten Druck verspüren. Hast du von einer Heilerin als Kind nie auf diese Weise Medikamente bekommen? Das tut wirklich nicht weh, Lilian." Lucero liess sie auf Lilians Wunsch erscheinen und über seiner Handfläche schweben, damit sie sich ansehen konnte. Ihr Blick war sehr skeptisch, aber auch voller Hoffnung, dass die ovale, kleine Kugel ihr helfen tat.

"Ja, damit tut es nicht so weh", bestätigte Lucero noch einmal. "Sie hilft dir, dich etwas zu entspannen, macht dich weich und feucht und sie hat eine leicht betäubende Wirkung. So spürst du es nicht zu heftig." Mehr konnte er ihr nicht versprechen, auch wenn sich Lilian danach sehnte. Sie rang noch etwas mit sich, nickte dann aber fahrig und drückte sich an seine Brust. Der junge Prinz genoss es, wie sie Schutz bei ihm suchte. Die schlanken Arme fest an den eigenen, schmalen Körper gepresst, schmiegte sie sich in seine Armbeuge. Lucero hielt sie dafür tröstend fest.
Behutsam zog er ihr mit den Phantomhänden ihr Höschen runter. Langsam, um sie nicht zu erschrecken und auch so, dass sie die Hände nicht spürte. Erst als es darum ging, die kleine Kugel in sie zu schieben, musste er sie die Finger an ihrem Hintern spüren lassen. Nur zwei. doch die wurden benötigt, ihre süssen Backen etwas auseinander zu ziehen. Prompt verkrampfte sich Lilian wieder und sie drückte sich noch fester gegen ihn, schluchtzte verzweifelt. Für Lucero hingegen fühlte sich das sehr schön an und er hielt einen Moment inne, um Lilian die Zeit zu geben, sich wieder zu fangen.

"Das werden sie sicher sehr gerne machen", beruhigte er Lilian freundlich, die nuschelte, dass Terim und Marlin ihn wohl nochmal schminken mussten. "Und mit mir werden sie furchtbar böse sein, dass ich so gemein war, dich zum Weinen zu bringen." Dabei hatte er das nicht vor gehabt. Selbst wenn Lilian sehr süss aussah, wenn sie weinte. "Du fühlst dich sehr gut an, in meinem Arm", gestand er ihr leise, hatte seine Wange vorsichtig an die ihre geschmiegt. "Wir sollten einmal gemeinsam tanzen", schlug er vor, um sie von ihrem Hintern abzulenken. "Nicht diese Gesellschaftstänze. Nur ein wenig beisammen stehen und zu gemütlicher Musik hin und her schunkeln. Weisst du wie ich meine? So ganz sanft und ruhig." Lucero verlagerte sein Gewicht von einem Bein auf das andere und wieder zurück, immer hin und her. Langsam und wiegend, so als ob er zu einer ruhigen, imaginären Musik tanzen würde. Dadurch, dass er Lilian dabei so eng im Arm hielt, zwang er sie dazu, ebenfalls diese Gewichtsverlagerungen von einem Bein auf das andere zu machen. Langsam aber stetig, so dass Lilian nicht anders konnte, als sich allmählich wieder zu entspannen. Leise begann Lucero eine Melodie dazu zu summen. Für den Moment war es friedlich und den nutzte er, Lilians die Kugel in den Hintern schweben zu lassen. Schnell und präzise, so dass sie nur kurz den Druck an ihrem Eingang würde spüren müssen und er sich gleich wieder eng verschliessen konnte.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: So 17. Mai 2020, 12:50
von Lilian
Der Prinz drückte ihn fester an sich, als Lilian wieder weinen musste. Freundlich sagte er ihm, dass Terim und Marlin ihn bestimmt noch einmal gerne schminken würden. Und mit Lucero würden sie sicher böse sein, weil er so gemein wäre und Lilian zum Weinen brachte. Furchtbar böse. Der Jugendliche glaubte nicht, dass Terim oder Marlin überhaupt je böse sein konnten.
"Nein... du bist nicht gemein", erwiderte Lilian. Lucero war sogar sehr nett mit ihm, hatte ihm alles erklärt und war bisher sehr behutsam vorgegangen. Es war nur die gesamte Situation und die Angst vor dem Kommenden was den jungen Krieger so verstörte und überforderte. Allerdings sagte der Prinz dann auch etwas sehr seltsames. Dass Lilian sich in seinem Arm sehr gut anfühlen würde. Dabei schmiegte er seine Wange an Lilians. Verwirrt erstarrte der Jugendliche. Was wurde das denn jetzt? Ihm wurde wieder sehr bewusst, dass er unten herum ganz nackt war und sich trotzdem an Lucero presste.
"Tanzen?", fragte er verwirrt, als der Blutige auf einmal davon sprach, dass er gerne mit ihm tanzen wollte. Zur gemütlichen Musik hin und herschunkeln, ganz sanft und ruhig. "Ich.. ich weiß nicht..." Eigentlich wollte er nicht mit Lucero tanzen und die ganze Situation wurde ihm noch peinlicher. Der Prinz begann ungehindert zu schunkeln, so dass Lilian nichts anderes tun konnte als dem zu folgen und leicht mitzutanzen. Ansonsten würde Lucero ihn noch loslassen und erst recht sehen wie nackt der Jugendliche vor ihm war. So hielt sich Lilian ganz dicht an den Blutigen. Erst als dieser eine Melodie zu summen begann, entspannte sich Lilian ein wenig. Vielleicht konnte er die Augen schließen und an irgendetwas anderes denken...
Bis er auf einmal erschrocken aufquietschen musste, als die Kugel rasch in seine Öffnung eindrang. Gleich darauf musste er keuchen, da das Korsett nicht wirklich mehr als flaches Atmen zuließ. Lilian hatte gar nicht mehr an die Kugel gedacht und so kam es umso überraschender. Es war nur ein leichter Druck an seinem Eingang, ungewohnt zwar aber nicht schmerzhaft, doch der Jüngling hatte sich einfach erschrocken. Es fühlte sich im ersten Moment komisch und kühl an. Der Eindruck verschwand nur langsam.
"Du.. du hast mich abgelenkt", erkannte Lilian. Lucero hatte das extra gemacht, so dass Lilian sich nicht gegen das Eindringen des Mittels sperrte. Das hatte auch wunderbar funktioniert.

Etwas ratlos blieb Lilian weiter bei dem Prinzen stehen. Er hatte nicht erwartet, dass es so schnell vorbei sein würde. Oder dass es wirklich so schmerzlos sein würde wie Lucero versprochen hatte.
"Danke für das Mittel...", bedankte er sich. "Lucero, kann ich nicht doch ein Höschen anziehen? Es könnte ja ein weißes sein. Bitteeee. Prinz Verden kann es mir doch wieder.. ausziehen oder so..." Aber ohne kam er sich gerade sehr schutzlos vor. Das war vielleicht ein doofer Gedanke und ein Höschen würde den Adeligen sicherlich nicht aufhalten, doch der Jugendliche fühlte sich so schutzlos und ausgeliefert.
"Ge-gehört das nicht dazu? Dass man dem Mädchen vorher das Höschen auszieht... so hab ich es mir immer vorgestellt", fügte er hinzu und bekam ganz rote Wangen. Er hatte schon oft daran gedacht wie es mit Aimée sein würde und sich immer ausgemalt wie es wäre wenn er ihr langsam das Höschen über die Beine hinunterzog, sie dabei ganz viel küsste und... ohhh nein, er sollte nicht daran denken! Das wäre überhaupt nicht gut. Lilian entfernte sich rasch von Lucero, kniete sich hin, um sein rotes Höschen aufzuheben, damit er es hastig wieder anziehen konnte.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: So 17. Mai 2020, 16:38
von Lucero
Erschrocken zuckte er zusammen, als Lilian selbst erschreckt aufquitschte, als die Kugel in ihn geschoben worden war. Gleich darauf musste Lilian um Atem keuchen, während Lucero nicht anders konnte, als leise zu kichern. Lilians Quitschen und zusammen Zucken hatte sehr lustig gewirkt.
"Ja, das habe ich", gab er selbstzufrieden und frei heraus zu. "War doch gar nicht so schlimm oder? Deine Phantasie jagt dir viel mehr Angst ein, als nötig wäre." Das merkte nun auch Lilian, die fast ein wenig bedröppelt vor ihm stehen blieb und irgendwie nicht so recht zu wissen wie es nun weitergehen sollte. Lieb bedankte sie sich für das Mittel. Lucero nickte ihr wohlwollend zu, bis sie dann doch um ein Höschen zu betteln begann.

"Lilian, du weisst doch, dass ich das nicht entscheiden kann", seufzte Lucero. Eigentlich hatte er es ganz gerne, wenn seine Opfer ihn anbettelten und anflehten. Doch in diesen Situationen hatte er die Möglichkeit Gnade zu gewähren, wenn er wollte. Das hier mit Lilian wurde aber langsam nervenaufreibend. Sie versuchte ihn zu überreden, dass sie doch ein weisses Höschen anziehen könnte. Zudem hatte sie die merkwürdige Vorstellung, dass es zur Jungfrauennacht dazu gehören würde, dass man dem Mädchen vorher das Höschen auszöge. So hätte sie sich das zumindest immer vorgestellt.

"Muss nicht sein", zuckte Lucero mit den Schultern. "Und wenn sie es sich selbst auszieht und sich einfach auf dich setzt, hast du meistens ohnehin nichts zu melden, geschweige denn auszuziehen. Der Meister will nicht, dass du ein Höschen anziehst. Also gehört das Ausziehen diesmal nicht dazu." Leider wollte Lilian dies ganz und gar nicht so akzeptieren. Rasch zog sie sich von ihm zurück und kniete sich vor ihn, um ihr rotes Höschen aufzuheben. Schnell stellte er seinen Fuss auf den Stoff.
"Nicht", befahl Lucero streng. Uh, was für ein heisses Bild, wie Lilian da so mehr nackt als angezogen vor ihm kniete. So richtig nah. Jetzt bloss keine Dummheiten machen. "Nicht Lilian. Ich bin schon ein grosses Risiko mit dem Mittel eingegangen. Mehr werde ich nicht riskieren. Ich will nicht bestraft werden. Das solltest du doch verstehen können. Du willst auch nicht bestraft werden. Also zieh dein Kleid an, damit wir Terim und Marlin wieder reinrufen können." Mit Hilfe der Kunst liess er die weisse Seide herüber schweben und reichte sie Lilian, damit sie sich das Kleid überstreifen konnte, ohn sich ihm nackt zeigen zu müssen. Lucero war sogar so anständig, nicht in den Spiegel zu schauen.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: So 17. Mai 2020, 19:18
von Lilian
Leider lehnte Lucero wieder ab was das Höschen betraf, er wäre sowieso nicht derjenige, der dies entscheiden konnte. Außerdem gehörte ein Höschen nicht unbedingt zur Jungfernnacht dazu. Zum Beispiel könnte sich das Mädchen das Höschen selbst ausziehen und sich dann einfach auf den Mann setzen. Lilian machte große Augen und wurde knallrot bei den Worten, als er so ungefähr begriff was der Prinz damit meinte. Das half nicht unbedingt, dass er sich beruhigte. Vielleicht hatte Lucero recht und Lilians Vorstellungskraft machte die Jungfernnacht viel schlimmer als sie eigentlich sein würde.
Trotzdem wollte er dabei ein Höschen tragen. Er wollte nicht, dass er Prinz Verden so nackt und.. schutzlos ausgeliefert war. Das war nicht richtig. Der Jugendliche ging hinunter auf die Knie, um hastig nach seinem Höschen zu greifen, doch Lucero war schneller und stellte seinen Fuß auf den Stoff. Erschrocken sah Lilian hoch zu ihm, während Lucero ihn erbarmungslos das Höschen versagte. Er dürfte keines anziehen, denn sonst würde auch der Blutige bestraft werden. Das Mittel in Lilian einzuführen wäre bereits ein großes Risiko.
"Es tut mir leid", stammelte der Jüngling ängstlich. Nein, er wollte auch nicht bestraft werden. Lucero hatte ihm gesagt, dass es schlimm enden würde, wenn dem Adeligen diese erste Nacht nicht gefiel. Der Blutige wies ihn an, endlich sein Kleid anzuziehen. Lilians Unterlippe zitterte, er nickte, sah mit feuchten Augen hoch zu Lucero. Nun kam er ihm doch sehr gemein vor, doch Lilian verstand, dass der Prinz nicht bestraft werden wollte, weil er Lilian bei etwas Verbotenem half.
Der Jugendliche rappelte sich auf, als das Kleid zu ihm hinüber schwebte. Lucero hatte sich leicht abgewandt, doch Lilian wollte es trotzdem nicht herausfordern und versuchte hastig in das lange Kleid zu schlüpfen. Es war etwas umständlich. Durch das Korsett konnte er sich kaum richtig beugen und die weiße Seide hatte so viele verwirrende Falten. Das Kleid war sooo lang. Man konnte sich darin verlieren.

Schließlich hatte Lilian es an und kam sich sehr unglücklich darin vor. Das Kleid hatte eine lange Schleppe hinten, ging bis auf den Boden. Von allen Kleidern gefiel es dem jungen Krieger am allerwenigsten, aber vielleicht lag es auch daran, dass er darin entjungfert werden sollte.
"Ich bin fertig..", sagte er betrübt und sah Lucero unglücklich an. Anscheinend war er noch nicht so ganz fertig, denn der Prinz band ihm ein weißes Seidenband knapp unterhalb der Brust fest herum. Zusammen mit dem Korsett wirkte es tatsächlich so, als hätte Lilian mehr weibliche Formen.
"Ich will das nicht anhaben", sagte Lilian kläglich, aber er hatte kein Mitspracherecht. Terim und Marlin waren dagegen regelrecht begeistert, als sie wieder hineinkamen und ihn bewunderten. Lilian wurde eher still und niedergeschlagen, ließ sich zurück zum Schminkstuhl führen und noch einmal das Haar kämen und sich schminken, so dass die letzten Tränenspuren wieder verdeckt wurden.
Abwesend blickte er in den Spiegel. Er wusste nicht wen er darstellen sollte und als Marlin ihm den geflochtenen Blumenkranz ins Haar steckte, hätte er am liebsten geschrieen. Er sah aus wie eine Braut. Es war furchtbar. Das war alles nicht er. Er erkannte sich nicht wieder.
Dann kam Lady Ildris in den Raum, begleitet von einer weiteren Hayllierin, die Lilian fremd war. Eine Priesterin. Marlin und Terim halfen ihm vom Schminkstuhl und führten ihn zu den zwei Frauen.
"Ich will nicht mit Prinz Verden schlafen", sagte Lilian offen. Es sollten ruhig alle wissen. Das hier war nicht freiwillig. Es stand ihm sowieso ins Gesicht geschrieben.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 09:12
von Lucero
Er war richtig stolz auf sich, dass er nichts weiter machte, ausser seinen Fuss auf das Höschen zu stellen. Wo Lilian sich mehr nackt als angezogen so verlockend vor ihn hin auf den Boden gekniet hatte. So ganz dicht vor ihm. Lucero hätte nur etwas seine Hand auszustrecken brauchen und er könnte Lilian über ihr feines, schwarzes Haar streicheln. Sich darin festkrallen und sie zu mehr zu zwingen. Lucero war froh, wenn sie keine Jungfrau mehr war und er sich nicht mehr ganz so heftig zurück halten musste. Der Gedanke schoss ihm gleich nochmals durch den Kopf, als sie ihn mit grossen, feuchten Augen von unten so ansah.
Sicherheitshalber liess er lieber rasch das Kleid herbeischweben, damit sie es sich selber überstreifen konnte. Nicht, dass er der Verlockung erlag. Er musste schon aufpassen, dass es nicht zu sehr in seiner Hose zu pochen begann. Besser er sah zur Seite. Einzig seinen Fuss behielt er auf dem Höschen, damit Lilian nicht auf dumme Gedanken kam. Von ihr war eine Weile lang nur das rascheln der Seide zu hören, bis sie schliesslich unglücklich meinte, dass sie fertig sei. Lucero wagte es, zu ihr hin zu schielen und fand sie einfach nur bezaubernd. Unglücklich und mit leicht zerzaustem Haar stand sie vor ihm in einem Traum aus weisser Seide. Ihr Kleid war relativ schlicht gehalten, hatte nur am Ausschnitt und an den Ärmeln ein wenig Rüschen. Sie sah aus, wie eine tragische Heldin aus den Märchen.
Lucero konnte nicht widerstehen, mit einem Finger sanft über ihre Wange zu streicheln. Lieb lächelte er sie an, zupfte ihr Kleid an den Schultern zurecht und ging dann um sie herum, um ein weisses Seidenband gleich unter ihrer Brust um sie zu binden. Am Rücken formte er eine zarte Schleife, deren Bänder mit der Schleppe über den Boden glitten. Sie wirkte jetzt wirklich sehr feminin. Das Korsett formte ihr eine Taille und dadurch, dass es derart eng geschnürt war, deutete es ihm Ausschnitt des Kleides einen Hauch einer weiblichen Brust an.

Nachdem er Terim und Marlin gesandt hatte, dass sie wieder herein kommen durften, standen die zwei einen Herzschlag später wieder bei ihnen. Mit begeisterten Kommentaren bewunderten sie Lilians wunderschönes aussehen. Auch Lucero fand sie sehr hübsch. Bei der ganzen Bewunderung bemerkte er dennoch die unsicheren Blicke der beiden Weissen, weil neue Tränenspuren in Lilians Gesicht waren. Sie stellten sich wohl weiss die Dunkelheit was für finstere Gemeinheiten vor, die er Lilian angetan hatte. Also lächelte Lucero in aller Unschuld zurück und liess sie im Ungewissen.
Mitfühlend führten die beiden Krieger Lilian wieder zum Schminktisch, um seine Haare erneut zu machen und die Tränenspuren wieder zu verdecken, beteuerten ihr, wie wunderschön sie aussähe, als sie kläglich erklärte, dass sie das nicht anhaben wollte. Das sagte sie ja ohnehin bei jedem Kleid. Terim las auch noch Lilians Kleidung vom Boden auf und legte sie behutsam beiseite. Marlin setzte Lilian derweil voller Begeisterung den Kranz aus Lilien auf den Kopf, den er für sie geflochten hatte. Nun sah Lilian wahrlich aus, wie eine Märchenbraut. Aus einem Märchen, was der Meister für sich selber kreierte.

Sie waren gerade fertig geworden, als die Heilerin Tuana zusammen mit der Priesterin Eyliara eintrat. Marlin und Terim, noch immer dicht bei Lilian, fassten sie auch gleich an Händen und Ellbogen und führten sie zu den beiden Frauen. Prompt stellte Lilian klar, dass sie nicht mit dem Meister schlafen wollte. Es war irgendwie schon süss, wie sie das immer wieder behauptete. Sie sollte doch inzwischen wissen, dass es nichts nützte. Grinsend kam Lucero hinterher.
"Ach, mein liebes Kind", säuselte die Priesterin mitfühlend. "Ich weiss, manchmal ist es schwer, den Wünschen der Dunkelheit nachzukommen." Sie nahm Lilian sanft bei den Händen und seufzte verzückt. Fest presste sie ihre Hände gegen ihre Brust. "Ah, aber die Dunkelheit hat noch so viel mit dir vor. Das spüre ich genau. So viel Schicksal, das sich erfüllen will. Schlussendlich wir alles nur zu deinem Besten sein, Lilian, auch wenn du das noch nicht erkennen kannst. So lange musstest du warten. Doch heute Abend wird sich endlich der erste Teil deiner Bestimmung erfüllen. Es wird dich befreien und Prinz Verden war so grosszügig, das alles in einen Stimmungsvollen Rahmen zu setzen. Ah, aber auch er kann nicht anders, als seiner Bestimmung zu folgen und ihr beide seid ganz unumstösslich füreinander bestimmt. Eure Schicksale sind eng miteinander umschlungen, verschlungen und nach heute Nacht, werden sie nicht mehr trennbar sein. Das ist so wundervoll. Freu dich, mein liebes Kind. Nur wenigen wird so eine grosse Ehre zuteil. Freu dich und sei dankbar."

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:29
von Lilian
Die Priesterin nannte ihn 'liebes Kind' und redete wirres Zeug davon, dass es der Wunsch der Dunkelheit wäre. Es schien die Frauen nicht zu interessieren, dass er nicht wollte. Nichtmal Lady Ildris, die bisher immer nett zu ihm gewesen war. Sie würden ihm auch nicht helfen. Mehr noch, die Priesterin schien den gleichen Unsinn wie Prinz Verden zu glauben. Nämlich, dass Lilian für ihn bestimmt sei.
Die Hayllierin griff nach den Händen des Jugendlichen, drückte sie gegen seine Brust. Verstört musste sich der ängstliche junge Krieger anhören, dass es sein Schicksal sei jetzt vergewaltigt zu werden. Es wäre zu Lilians Bestem und heute würde sich der erste Teil seiner Bestimmung erfüllen. Bestimmung?! Wovon faselte die? Lilian merkte wie er über die Worte nicht mehr ängstlich sondern wütend wurde. Er konnte nicht glauben, dass es die Wege der Dunkelheit waren, die ihn zu einem Sklaven gemacht und dem hayllischen Adeligen ausgeliefert hatten. Das war krank!
"Eure Schicksale sind eng miteinander umschlungen, verschlungen und nach heute Nacht, werden sie nicht mehr trennbar sein", säuselte sie weiter und nannte es 'wundervoll' und dass Lilian sich freuen sollte. Da platzte dem Jungen endgültig der Kragen. Wütend machte er sich von ihr los.
"Freuen?! Das ist doch krank! Prinz Verden will.. will Sex mit mir. Mich vergewaltigen. Das hat doch nichts mit Bestimmung oder der Dunkelheit zu tun. Und es ist bestimmt nicht wundervoll! Ihr seid genauso verrückt wie der Prinz!", rief Lilian aus. Dann schlüpfte er flink an den zwei Frauen vorbei, rannte aus dem Ankleideraum. Er wusste nicht wo er hinwollte, bloß weg. Panik hatte eingesetzt. Aber das Kleid war viel zu lang zum Rennen, behinderte jeden Schritt. Lilian stolperte, raffte die vielen Lagen Seide, als auch schon die ersten aus dem Ankleidezimmer kamen, um ihn einzuholen.

Hastig und mit wehendem Kleid rannte Lilian weiter, versuchte aus der Villa zu kommen, damit er zum Tor rennen konnte. Das war unsinnig, denn dort würden Wachen stehen, aber nach den Worten der Priesterin konnte er nicht kampflos aufgeben. Beim Rennen verlor er den Blumenkranz, achtete aber nicht darauf. Am liebsten hätte er sich das ganze Kleid vom Körper gerissen, wäre er dann nicht nackt gewesen.
Lilian atmete keuchend. Das Korsett ließ ihn kaum richtig atmen, es war so eng und beim Laufen behinderte es viel zu sehr. Er fühlte wie er jetzt schon außer Puste war und ihm schwindlig wurde, weil er nicht genug Luft bekam. Angestrengt rang er nach Luft. Leider dauerte dieser Moment viel zu lange und als Lilian aufblickte, sah er Lysander, der schon rasch näher kam. Verzweifelt schüttelte der Jüngling den Kopf, wich nach hinten zurück.
"Nein, ich will das nicht!", rief er, versuchte noch wegzurennen und prallte gegen eine unsichtbare Barriere. Lilian schlug dagegen, als Lysander ihn bereits am Oberarm packte und zurück zum Ankleideraum zog. Der junge Krieger stemmte sich dagegen. "Ich will keine Zeremonie!" Er zappelte und wehrte sich in dem Griff, aber es half alles nichts. Am Ende landete er wieder vor der Gruppe, die ihn vorbereitet hatte, und den zwei Frauen. Marlin hielt den Blumenkranz in den Händen.
"Ich will nicht! Bitte lasst mich gehen!", rief Lilian vergeblich. "Bitte keine Zeremonie. Bitte nicht in den Wald!"

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:32
von Tuana
Gemeinsam mit Eyliara schlenderte sie zu dem Ankleidezimmer, wo Lilian sein Klein angezogen bekam. Es war wohl fast so etwas wie ein Hochzeitskleid. Mit der Zeremonie und dem ganzen Brimborium, den Aerys betrieb, bis er den Jungen entjungferte. Der Prinz war so dramatisch veranlagt. Tuana fand es ziemlich übertrieben. Aber sie wollte nicht dagegen sprechen, wenn es ihrem gut zahlenden Arbeitsgeber gefiel. Zumal die Villa auch ihr Zuhause geworden war. Was ihr gefiel, war etwas ganz anderes. Einerseits all die hübschen Männer natürlich und andererseits dass sie immer mal wieder so experimentelle Versuche an den Kunstwerken ausprobieren durfte.

Gerade an Lilian hatte sie sich besonders austoben dürfen. Aerys hatte ihr zwar ganz genau gesagt, was er sich vorstellte, was er sich wünschte, doch diese Wünsche zu realisieren, war eine schöne Herausforderung für sie gewesen. Ein sogenanntes Jungfernhäutchen für einen Jungen wachsen zu lassen, darin hatte sie schon einige Übung. Zart und einige Zentimeter hinter der Öffnung, so dass es nicht unmöglich war, einzudringen und doch so, dass es eine gewisse Kraftaufwendung brauchte und es etwas zu zerreissen gab. Damit Blut floss, um die Entjungferung so beweisen zu können.
Ein heilendes Netz jedoch zu weben, das genau dann aktiviert wurde, wenn Aerys das Häutchen zerriss, war wirklich eine besondere Herausforderung gewesen. Aber sie war sich sicher, dass sie es geschafft hatte. In dem Moment wo das Häutchen zerstört, würde sich Lilians Iris von dem sanften Gold zu einem funkelnden Purpur färben. Passend zu Aerys Geburtsjuwel. Ein Beweis mehr dafür, dass Lilian für Aerys bestimmt war.

Davon war Eyliara hellauf begeistert. Dass Lilian Aerys Mädchen sein sollte, von der Dunkelheit bestimmt. Endlich ein Partner nach all den Spielzeugen. Jemand, der für immer an seiner Seite sein würde, damit er nicht mehr einsam sein musste. Für Tuana war das alles esotherischer Mumpitz, an den sie nicht glaubte, doch sie hatte nichts dagegen, dass Eyliara das so sah. Hauptsache sie war glücklich und würde für Aerys heute einen schönen Abend moderieren. Selber war sie nur hier, um das letzte Netz in Lilian zu aktivieren.
Dieser rannte nach Eyliaras flammender Rede jedoch panisch davon. Wütend geworden schrie er, dass er sich nicht freuen würde, bald vergewaltigt zu werden. Das sei krank und hätte nichts mit der Dunkelheit zu tun. Gekränkt zuckte die Priesterin zurück, als er an ihr vorbei rannt. Tuana fasste sie tröstend am Arm.
"Nimm es nicht persönlich", sprach sie aufmunternd auf sie ein. "Der Junge ist nur überwältigt von dem was auf ihn zukommt. Du wirst das heute Abend wunderbar machen und er wird sich dann schon nicht mehr so daneben benehmen." Denn darum ging es bei ihrem zweiten Netz. Es sollte Stück für Stück Lilians Muskeln sich entspannen lassen. Schon relativ bald sollte er nicht mehr sprechen zu können und würde schlussendlich weich und anschmiegsam in Aerys Arme sinken. Der Adlige wollte nicht, dass Lilian so einen Ausbruch hinlegte, wie er es jetzt gerade tat. Er sollte süss, gehorsam, willig und vorallem still sein. Höchstens ein leiser Seufzer durfte über seine Lippen kommen.

Während die Frauen Lilians Flucht gelassener nahmen waren die Kunstwerke schon eher durcheinander. Marlin eilte erschrocken hinterher, Terim folgte ihm langsamer und Lucero verdrehte genervt die Augen, verschränkte die Arme vor seiner Brust und schlenderte den anderen hinter her. Es dauerte nicht lange, da kamen sie alle wieder. Marlin hielt ziemlich aufgelöst den Blumenkranz in seinen Händen. Terim schien noch stiller und unsichtbarer als sonst und Lucero wirkte wie ein trotziger Schuljunge.
Der Wärter Lysander schleppte derweil Lilian wieder zurück in das Ankleidezimmer, hielt ihn fest an seinem Oberarm und liess ihn nicht mehr weg, egal, wie sehr er sich gegen den harten Griff wehrte und dagegen stemmte. Zappelnd flehte er darum, dass es keine Zeremonie gab. Bat verzweifelt, nicht in den Wald zu müssen. Sollten ihn gehen lassen.

"Es tut mir so leid, Lilian", schluchzte Marlin und eilte zu seinem Freund, um ihn lieb zu umarmen. Er musste nun ganz offen weinen, weil es ihm so weh tat, wie unglücklich Lilian mit all dem war. "Es tut mir so leid. Ich kann es nicht ändern. Es wird sicher schön. Bitte sei nicht traurig. Du musst keine Angst davor haben. Der Meister hat dich doch so gern." Er begann zusehends mehr unzusammenhängendes Zeug zu stammeln. Es sollte wohl tröstend für Lilian sein. Aber in seiner Aufregung brachte er keine ganzen Sätze mehr zusammen.
Tuana erbarmte sich ihrer und rief einen Flakon herbei mit einer wohlriechenden Flüssigkeit herbei. Sie öffnete ihn und hielt ihn Lilian unter die Nase, damit er den leicht betäubenden Geruch einatmete und sich beruhigte. "Riech daran, Lilian", ermunterte sie ihn freundlich. "Das wird dir helfen, es zu ertragen."

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:32
von Lilian
Marlin kam zu ihm geeilt und weinte nun auch, stammelte, dass es ihm leid täte und er es nicht ändern konnte. Zum ersten Mal schien er es aber ändern zu wollen, glaubte Lilian, denn bisher war Marlin von all der Vorbereitung begeistert gewesen. Er schien langsam zu begreifen, dass der jüngere Jugendliche wirklich nicht wollte. Marlin sagte ihm, dass er keine Angst haben müsste und es würde sicherlich schön. Der Meister hätte ihn so gern.
"Wenn er mich so gern hätte, würde er mir das nicht antun!", erwehrte Lilian sich, während Marlin ihn umarmte. Der junge Dhemlaner war eher wieder wütend geworden. Die dummen Worte der Priesterin hatten ihn aufgerüttelt und ihm nochmal vor Augen geführt wie krank und falsch das hier alles war. Er wollte sich wehren. Er würde sich nicht fügen und Prinz Verden - und auch seine Helfer - sollten sich nicht einreden können, dass Lilian dies gefiel und er wollte. Es war nicht freiwillig.
"Er würde mich fragen, was ich will", fuhr der Jüngling energisch fort. "Wenn man jemanden mag, ist es einem nicht egal wie es dem anderen dabei geht." Der Adelige mochte ihn nicht wirklich. Lilian war bloß ein Spielzeug für den. Prinz Verden hatte ihn kein einziges Mal gefragt wie Lilian sein erstes Mal erleben wollte. Nun, er wollte es natürlich nicht mit dem älteren Mann erleben, doch auch alles andere stimmte nicht. Er hatte sich immer vorgestellt, es würde auf einem Bett passieren, es wäre gemütlich und gäbe sanfte Musik. Er hätte Aimée ganz viel gestreichelt und geküsst, um sie zu entspannen und damit sie sich wohl fühlte. Er hätte ihre Beine geküsst und ihr das Höschen zärtlich abgestreift. Sie hätten ganz viel gekuschelt und sich in die Augen gesehen. Lilian hatte gewollt, dass sie sich sicher aufgehoben fühlte. Geborgen.
Er würde nichts davon bekommen. Allein der Gedanke daran war überwältigend, riss ihm den Boden unter den Füßen fort. Er würde nichts bekommen.

Lady Ildris kam näher und hatte einen Flakon herbeigerufen, entkorkte ihn und hielt ihn Lilian unter die Nase. Es sollte ihn beruhigen und ihm helfen, es zu ertragen. Zornig schlug der Jugendliche die Flasche beiseite, wandte sich ab, um es nicht einzuatmen.
"Ich will das nicht! Ich will mich nicht beruhigen", entgegnete er nun. Vorhin bei Lucero war er noch sehr aufgelöst und ängstlich gewesen, hätte alles für mehr Betäubung gegeben, doch der junge Krieger hatte durch die Priesterin seinen Kampfeswillen gefunden und so schnell wollte er den nicht mehr aufgeben. Es fühlte sich besser an als immer nur zu weinen und vor Angst ganz gelähmt zu sein. Er wollte nicht mehr hilflos sein.
Wütend sah er die Heilerin an. "Ihr seid eine Heilerin. Bitte, ihr müsst mir helfen. Ich will keine Zeremonie haben. Könnt ihr nicht mit ihm reden und-"
Mehr bekam er nicht mehr heraus, denn Lady Ildris berührte ihm am Arm und ab da wusste Lilian nicht mehr was passierte. Ihm wurde schwarz vor Augen. Haltlos sackte der zarte Jüngling in die Arme von Marlin, der ihm am nächsten stand.
Als er wieder aufwachte, fühlte er sich furchtbar benommen und immer noch nicht richtig bei sich. Es dauerte einen Moment bis er sich halbwegs orientierte. Er lag irgendwo. Marlin, Terim und Lucero blickten ihn an.
"Was...", murmelte Lilian schwach. Alles fühlte sich so schwer und träge an. Er konnte kaum die Kraft aufzubringen sich zu rühren. Was war passiert? Angestrengt versuchte er sich zu erinnern. Lady Ildris... sie hatte ihm etwas gegeben wo er daran riechen sollte. War das passiert?
"Was.. ist passiert?", fragte er leise. Die anderen erklärten, dass sich die Heilerin kein anderes Mittel gewusst hatte, um ihn zu beruhigen. Lilian blinzelte matt. Er fühlte sich müde. "Ich will... mit Prinz Verden.. reden", murmelte er. "Ihm sagen.. was ich will..." Er wusste nicht, ob es helfen würde, doch er musste irgendetwas versuchen.
"Keine.. Zeremonie... nicht im Wald... woanders..." Wenn er dem sowieso nicht entkommen konnte.. wieso würde der Adelige es nicht schön für ihn machen? Er hatte es für Terim und Marlin schön gemacht... was war an Lilian so anders?
"Ein Bett... und... Musik.. mmmhh... gemütlich... will es auch schön.. haben.. mmmhh... was ist mit mir?", fragte er mit belegter Stimme, da es ihm immer schwerer fiel zu sprechen. Er versuchte aufzustehen, aber es wollte nicht richtig gelingen. Etwas stimmte nicht.
"Mir gehts nicht gut..."

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:36
von Marlin
Lilian sah so wunderschön aus in ihrem weissen, seidenen Kleid. Der Lilienkranz umrahmte strahlend ihren Kopf. Es wirkte so feierlich. Jetzt fehlte nur noch der Blumenstraus und Lilian würde eine wunderschöne Braut abgeben. Lilian selbst war jedoch gar nicht begeistert. Sie wurde wütend und rannte fort. Lysander musste sie zurück zerren und auch da wehrte sie sich noch verbissen gegen den Zwang, weil sie so viel Angst hatte vor heute Abend. Sie musste sich furchtbar fühlen mit so viel Angst im Bauch. Marlin schossen selbst die Tränen in die Augen und er umarmte Lilian liebevoll, um sie zu trösten. Er wünschte sich so sehr, dass er es ändern könnte.

Leider wurde Lilian nur wieder wütend, ob seiner Worte. Marlin wurde ganz klein, als sie heftig erwiderte, dass der Meister ihm so etwas nicht antun würde, wenn er sie gern hätte. Er würde sie fragen, was sie wolle. Sie wurde dabei so aufgeregt, dass Tuana sie beruhigen wollte und ihr einen Flakon unter die Nase hielt. Es musste etwas starkes sein, denn Marlin konnte es auch noch riechen. Lilian hatte dafür jedoch keine Geduld und schlug die Hand mit dem Fläschchen darin einfach beiseite. In hohem Bogen flog es zur Seite. Marlin keuchte erschrocken, ob der Unverschämtheit. Wütend forderte Lilian, dass Tuana als Heilerin ihr helfen müsste. Was sie dann auch tat. Wenn wohl auch anders, als Lilian es erwartet hatte. Denn sie berührte ihn einfach nur sachte am Arm und beinahe augenblicklich viel Lilian ohnmächtig gegen ihn. Geistesgegenwärtig fing Marlin sie auf und trug sie behutsam auf eine Chaise Longue, wo sie sich erholen konnte.

"Arme Lilian", bedauerte Tuana und trat an sie heran, um sie zu untersuchen. "So viel Aufregung tut ihr nicht gut. Sie wird jetzt etwa eine halbe Stunde schlafen. Danach wird sie ruhiger sein und es wird ihr besser gehen. Dann sollte auch Eyliara soweit sein und ihr könnt Lilian nach draussen zum Altar führen." Marlin nickte erleichtert und war froh, dass die Heilerin noch ein wenig bei Lilian blieb und sie sehr gewissenhaft zu untersuchen und kontrollieren schien, bevor sie sich wieder zurück zog.

Ziemlich genau eine halbe Stunde später erwachte Lilian wieder. Sie wirkte ganz schwach und erschöpft. Besorgt eilte Marlin zu ihr hin, kniete sich vor das Möbelstück auf dem sie lag und fasste vorsichtig ihre Hand. "Tuana hat keinen anderen Weg gefunden, um dich zu beruhigen. Sie meinte, du solltest etwas schlafen, damit es dir nacher besser geht", erklärte er eifrig. "Geht es dir denn besser?"
Lilian war zumindest ruhiger geworden. Sie fragte nach dem Meister, wollte mit ihm sprechen und ihm sagen, was sie wollte. Marlin verstand nicht ganz, was sie damit meinte und auch die anderen schauten eher ratlos. Wieder sagte Lilian, dass sie keine Zeremonie haben wollte. Nicht im Wald. Zu ihrer aller Überraschung fügte sie dann aber hinzu, dass sie es woanders haben wollte. In einem Bett, mit Musik und wo es gemütlich sei. Sie wolle es auch schön haben. Marlin nickte. Das konnte er nur zu gut verstehen.

"Meinst du nicht, dass es dafür jetzt ein wenig zu spät ist?" fragte Lucero stattdessen skeptisch. "Der Meister hat alles schon vorbereitet und die Zeremonie soll gleich beginnen."
"Aber vielleicht können wir ihn ja trotzdem fragen", wandte Marlin hoffnungsvoll ein. "Er will es sicher auch schön für Lilian machen. Warte, ich helfe dir hoch." Lilian schien noch etwas verschlafen zu sein. Sie sprach ganz träge und musste immer wieder Pausen einlegen. Müde meinte sie auch, dass es ihr nicht gut ginge. Vielleicht lag das an dem Mittel, das sie vorhin ein wenig eingeatmet hatte. Terim kam ebenfalls an ihre Seite und gemeinsam halfen sie ihr, sich von der Chaise Longue zu erheben. "Wir bringen dich zu ihm", versprach Marlin liebevoll. "Dann kannst du mit ihm sprechen."

Vorsichtig hielt Marlin Lilian an ihrem linken Arm fest und Terim stützte sie an ihrem rechten Arm, da sie noch etwas wackelig auf den Beinen zu sein schien. Behutsam führten sie sie aus dem Ankleidezimmer heraus. Lucero legte ihr den Lilienkranz ins Haar und ging dann ihnen voran aus dem Haus heraus. Diesmal gab es für sie alle keine Sandalen. Doch das machte nichts. Die Kieselsteine auf dem Weg waren rund und klein. Sie taten nicht weh.
Draussen war es inzwischen dunkel geworden. Der Himmel war sternenklar und der Vollmond prangte hell und gross über ihnen. Sanfte Lampions leuchteten ihnen den Weg durch den in silbernes Licht gehüllten Garten zu dem dunklen Wald. Sie mussten ohnehin langsam gehen, wegen Lilians langem Kleidn und weil Lilian noch immer müde war. Trotz der frischen Luft der angenehmen, lauen Nacht. Als sie dann an den Waldrand gelangten, wurde aber auch Terim langsamer und zögerlicher. Marlin wusste, dass er Angst in dem dunklen Wald hatte. Doch er ging tapfer weiter.
Allmählich war leise Musik zu hören. Sanft und streichelnd. Die Lampions führten sie an den Rand der Lichtung. Ab da gab es nur noch kleine Kerzenflammen der Kerzen, die all die versammelten Kunstwerke hier hielten, und den Sternenhimmel. Sie waren wirklich alle da, um Lilians erste Nacht mitzuerleben und zu feiern, dass sie eine der ihren wurde. Marlin fand das wunderschön. Ganz weit hinten auf der Lichtung, schon fast zwischen den Bäumen versteckt, vermeinte er sogar Darion zusehen und der dunkle Schatten neben ihm, war wohl Alazier. Rasch schaute Marlin weg. Er wollte den Kriegerprinzen nicht reizen.
Vor ihnen war ohnehin das schönste zu sehen auf dieser magischen Lichtung mit all den schönen, weissen Lilien. Da war die kleine Pagode, die den Altar der Dunkelheit beherbergte. Darin stand Eyliara in einem wunderschönen, nachtblauen, leicht funkelnden Kleid. Der Altar war über und über mit weissen Lilien belegt. Am schönsten fand Marlin jedoch den Meister, der oben an der Treppe zu der Pagode auf sie wartete. Er trug nur eine dunkelgrüne Tunika, die mit weissen, leicht silberglänzenden Lilien bestickt war. Herzlich lächelte er sie an, bis sein Blick an Lilian hängen blieb. Dann hatte er nur noch Augen für sie. Marlin lächelte selbst ganz aufgeregt. Es würde ganz bestimmt wunderschön für Lilian werden. Sanft führten sie sie zum Meister.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:48
von Lilian
Marlin hatte sich zu ihm vor die Chaise Longue gekniet und hielt seine Hand, während er erklärte, dass die Heilerin es für besser gefunden hätte, wenn er schlief, damit es ihm besser ging. Lilian schüttelte den Kopf auf die Frage, ob es ihm besser ging. Wie sollte es ihm besser gehen? Er würde immer noch gleich von Prinz Verden mißbraucht werden. Bei dieser schrecklich gruseligen Zeremonie. Stockend versuchte er den anderen klar zu machen, dass er das nicht wollte. Er hatte sich seine Jungfernnacht immer anders vorgestellt. Natürlich eigentlich mit Aimée. Nicht dass er das Mädchen sein würde. Aber es änderte nichts daran, dass er sich vorgestellt hatte, es würde an einem warmen, geborgenen Ort stattfinden. Ein Schlafzimmer mit warmem, gedämpften Licht und schöner Musik.
Leider schaffte der Krieger es nicht richtig den anderen, die um die Chaise Longue herumstanden, zu sagen was er meinte. Er wollte es auch schön haben. So wie Marlin immer oft beteuert hatte, dass es so werden würde. Lilian glaubte ihm weiterhin nicht so ganz, da er einfach keinen Sex mit dem Adeligen haben wollte, aber er wollte auch keine Zeremonie daraus machen. Die Worte der Priesterin hatten ihn nicht nur wütend gemacht, sondern auch weiter verunsichert.
Lucero fragte zurück, warum ihm das erst jetzt einfiel und ob es dafür nicht etwas zu spät sah. Die Zeremonie würde gleich beginnen.
"Keine... Zeremonie", wiederholte Lilian mit belegter Stimme. Er fühlte sich seltsam. Wie als wäre er unter Wasser. Alles verging so langsam. Da stimmte etwas nicht... was war bloß los mit ihm?
"Er soll... es auch schön für mich.. machen", murmelte er, hielt sich den Kopf. Marlin überlegte, ob sie den Meister nicht doch fragen könnte. Er würde es bestimmt schön machen. Lilian war sich nicht so sicher und die Angst im Bauch ging nicht weg. Benommen ließ er sich von Terim und Marlin aufhelfen, die ihm versprachen, sie würden ihn zu dem Adeligen bringen, damit er mit ihm reden konnte.

Lilian hielt sich an den beiden fest, erhob sich wacklig. Er hatte das Gefühl, er hätte vergessen wie man einen Fuß vor den anderen setzte. Seine Beine wollten ihm kaum noch gehorchen. Lady Ildris... sie musste irgendetwas mit ihm gemacht haben. Lucero trat vor ihnen und befestigte wieder den Blumenkranz in Lilians Haar. Nicht dass der Jugendliche den unbedingt hatte wiederhaben wollen. Damit sah er wahrhaftig aus wie eine Braut. Nicht wie er selbst. Prinz Verden wollte auch nicht wirklich mit ihm schlafen. Er wollte mit einer Fantasie schlafen in die er den jungen Krieger steckte.
Die drei führten ihn aus dem Ankleidezimmer und weiter durch die Villa. Langsam ging es besser wieder zu gehen, aber er fühlte sich weiterhin schwummrig und etwas benommen.
"Etwas... stimmt nicht... mir gehts nich gut...", versuchte er die anderen darauf aufmerksam zu machen, aber sie brachten ihn nicht zur Krankenstation, sondern hinaus in den Innengarten und dann in den Park. Sie begegneten niemanden. Als wäre die gesamte Villa leer. Vielleicht weil nur der Adelige ihn so sehen durfte. "Nicht in den Wald.... bitte....", flehte Lilian, als er merkte, dass es in diese Richtung ging. "Ich will mit ihm reden..."
Doch die anderen sagten, dass Prinz Verden längst bei dem Tempel war und auf ihn wartete. Lilians nackte Füße glitten über die Kiesel. Er hatte keine Kraft mehr wegzulaufen oder sich zu wehren. Sie gingen an Lampions vorbei, die einen Weg zum Wald erhellten. Es erinnerte den Jugendlichen eher an das Gartenfest bei Lady Uleste. Da war es auch nacht gewesen und es hatte draußen stattfinden sollen. Wieso war ihm so schwummrig? Was hatte die Heilerin mit ihm gemacht?
Sie gelangten zum Waldrand, wo die Schritte langsamer wurden.
"Bitte.... bitte nicht...", stieß er schwach aus. Das weiße Kleid wehte um seine Füße, die Schleppe zog über den Boden. Täuschte er sich oder hörte er Musik? Sie klang schön, ließ sein Herz aber bloß schneller schlagen vor Angst und Aufregung.
Erst als sie in die Lichtung einbogen, packte ihn kaltes Entsetzen. Lilian riss die Augen auf, als er all die Weißgekleideten und Blutigen sah, die dort standen und Kerzen hielten. Es war ein Meer aus Kerzen, der ihre erwartungsvollen Gesichter beschienen. Lilian sah aber nur dutzende an Zuschauern. Die würden ihnen allen zugucken wie Prinz Verden mit ihm Sex hatte?? Das war zu viel. Der Jüngling wollte aufschluchzen, aber es kam nur ein leises Wimmern heraus. Schwach schüttelte er den Kopf, versuchte sich stärker dagegen zu stemmen, dass er nach vorne gebracht wurde. Er hatte nicht damit gerechnet, dass man ihnen zusehen würde. Ein Spektakel genauso wie bei der Gartenfeier. Tränen rannen Lilian wieder über die Wangen.
"Nein... nein...", wisperte er. Sein Blick irrte geschockt über all die Anwesenden. Er sah, halb verborgen im Schatten, Darion neben Alazier stehen. Darion würde ihm zusehen? Sein Herz zog sich zusammen. Und Marlin und die anderen auch? Er wimmerte wieder. Er hatte nichtmal daran gedacht, dass Prinz Verden Zuschauer wollte, wenn er ihn nahm.... es war eine schreckliche Vorstellung. Vergeblich wehrte sich der junge Krieger, als er zur Pagode geführt wurde. Der Altar war mit weißen Lilien bedeckt. Das Dach des Tempels wurde von mehreren Säulen getragen, war ansonsten aber offen. Man würde von überall auf den Altar schauen können, dachte Lilian entsetzt. Er hatte schon zuvor nicht hier im Wald seine erste Nacht erleben wollte. Jetzt verstärkte sich dieser verzweifelte Wunsch immens.

Neben dem Altar stand die verrückte Priesterin in einem funkelnden, blauen Kleid. Sie schien sehr zufrieden mit sich.
Lilian wich dem Blick des Adeligen dagegen so lange aus wie er konnte bis er ihn doch ansah. Schließlich stand er am Eingang der Pagode und wartete auf ihn. Er trug eine grüne Tunika, die ebenfalls mit Lilien bestickt war. Er lächelte. Lilian erinnerte sich daran, dass er zurücklächeln sollte, aber er schaffte es nicht. Zu entsetzt war er von all der Aufmachung dieser perversen Zeremonie. Am liebsten hätte er geschrieen und um sich geschlagen, aber er war noch zu entsetzt, während Tränen auf seinen Wangen perlten.
Dann hatten Terim und Marlin ihn zum Prinzen geführt. Lilian sah ihn voller Flehen an in der Hoffnung ihn irgendwie zu erreichen und etwas wie Mitgefühl und Verständnis in ihm zu wecken.
Er überlegte, wie er den Prinzen um Gnade anflehen könnte. Dass er ihn rettete. Prinz Verden hatte ihn schon einmal gerettet. Aber das war unsinnig, das würde nicht nochmal passieren. Er wollte den Adeligen anflehen, dass er ihn vor der schrecklichen Zeremonie verschonte. Dass er ihn endlich fragte, was Lilian sich vorstellte und wollte. Dass er ihn wirklich mochte und nicht nur Lilians Äußeres. Aber sein Mund wollte keine Worte mehr formen.
Zitternd stand er vor seinem neuen Besitzer, kämpfte den Drang wegzulaufen mit aller Macht nieder. Das hatte er schon vorhin versucht und es hatte ihn nicht weit gebracht. Wenn er es jetzt probierte, würde Prinz Verden bloß wütend und würde ihn hassen, wenn er die Zeremonie verdarb. Aber Lilian wollte keine Zuschauer, er wollte nicht hier sein.
Bittend blickte er den Prinzen von unten her an, kam eher wankend ein bißchen näher. Er schien vergessen zu haben wie man ging. Lilian berührte den älteren Mann vorsichtig am Unterarm.
"Bitte... ich will keine Zuschauer... ich kann das nicht", wisperte er ganz leise zu ihm. "Nur wir beide... bitte...", flehte er, leise, so dass es nur Prinz Verden hören würde. Lilian wollte tunlichst nicht, dass man das auch noch sah. Besonders seine neuen Freunde. Außerdem erinnerte es ihn viel zu sehr an die Zuschauer auf der Gartenfeier.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:52
von Aerys
Er verspürte ein merkwürdiges Kribbeln in seiner Magengegend. Es dauerte eine ganze Weile, bis Aerys realisierte, dass er nervös war. Verblüfft hinterfragte er dieses Gefühl. Schliesslich hatte er absolut keinen Grund dafür. Natürlich, Lilian war auch heute immer wieder aufmüpfig geworden, hatte dann aber den Hinweis verstanden, den er ihm gesandt hatte, indem er Marlin eine Weile bei sich behalten hatte und war brav frühstücken gegangen. Aber selbst wenn er nicht gehorcht hätte, hätte Aerys ihn zwingen können, das zu tun, was er von ihm verlangte. Der Adelige brauchte also ganz sicher nicht nervös zu sein.

Dennoch war er aufgeregt, als er auf der kleinen Treppe stand, die in die Pagode hinein und zum Altar der Dunkelheit führte. Die Zeremonie war nur zum Teil eine Schau. Nämlich der Teil davon, dass Lilian freiwillig mitmachte und dass sich seine Augen verfärben würden, als Beweis dafür, dass er ihm gehörte. Doch Aerys war sich sicher, dass die Dunkelheit ihm Lilian geschickt hatte. Wie sonst hätte ein dhemlanischer Junge mit rosa Juwelen und dem Namen Lilian durch die Wirren des Krieges unbeschadet und jungfräulich zu ihm gelangen können? Deswegen war Aerys das Ritual auch wichtig. Er begehrte Lilian heftig und wollte der Dunkelheit für dieses kostbare Geschenk danken. Ein Dank mit Blut gesprochen, damit er besonders wertvoll wurde.
Auch die Freude der Kunstwerke über jemand neues in ihrer Mitte war echt. Noch nicht alle hatten das Privileg gehabt, Lilian näher kennen lernen zu dürfen. Doch die, die es gehabt hatten, mochten ihn sofort sehr gerne oder waren zumindest recht beeindruckt von ihm. Aerys wusste, dass seine Kunstwerke sich auch für ihn freuten. Dass er jemanden weiteres gefunden hatte, der etwas besonderes für ihn war und sein Leben an seiner Seite führen würde. Es würde sicherlich eine Herausfordung werden, bis Lilian freiwillig bei ihm bleiben würde und erst recht, bis er sich so gewandelt hatte, wie Aerys es von ihm fordern würde. Aber der Prinz war sich sicher, dass es mit genügend Zeit und Geduld gelingen würde. Lilian war nicht das erste Kunstwerk, welches sich gegen ihn streubte.

Der Abend war jedenfalls perfekt für die Zeremonie. Der Himmel war sternenklar und der Vollmond tauchte die Lichtung ihn magisches Licht, liess die Pagode aus weissem Marmor und die vielen weissen Lilien leuchten. Um den Altar der Dunkelheit hatten sich die Kunstwerke in respektvollem Abstand versammelt. Ein jeder hielt eine weisse, brennender Kerze. Sanfte Musik schwebte durch die laue Nacht. Es war ein sehr sinnlicher, intensiver Moment.
Und dann tauchte Lilian am Rand der Lichtung auf. Begleitet von seinen Freunden sah er wie eine wunderschöne Braut aus. Seine Braut. Das lange Kleid verschaffte ihm eine anschmiegsame, weibliche Siluette, umschwebte ihn wie ein zarter, verzauberter, schillender Nebelschleier. Lilians schulterlanges Haar war zu hübschen Locken gedreht worden auf denen der Lilienkranz, welcher Marlin mit viel Liebe geflochten hatte, wie eine Krone auflag. Aerys spürte, wie er vor lauter Freude über seinen neuen Besitz steinhart wurde. Zum Glück verbarg eine Illusion die Beule unter seiner waldgrünen Tunika. Dass Lilian dabei Angst ausstrahlte und gar einige Tränen über seine Wangen rollten, machte ihn nur noch reizvoller für Aerys. Es zeigte ihm, dass der hübsche Krieger sich der Bedeutung dessen, was geschehen würde, voll bewusst war. Dass es etwas bedeutungsvolles war. Ein von der Dunkelheit bezeugter Moment, wo noch einmal klar bestätigt wurde, dass Lilian einzig und alleine für Aerys geschaffen worden war und ihm nun definitiv übergeben wurde. So etwas war überwältigend. Auch für den Prinzen.

Mit einem zufriedenen, liebevollen Lächeln wartete er darauf, dass Lilian zu ihm trat und genoss es, wie er unter ihm zu den Stufen der Pagode stand und flehend zu ihm aufblickte. Lucero, Marlin und Terim nahm er gar nicht richtig war. Weder, dass die beiden Weissen sich mit einer ehrerbietigen Verneigung zurück zogen, noch dass der Blutige einen Moment lang zögerte, als wolle er etwas sagen, sich dann aber ebenfalls zurück zog. Seine Braut war viel zu verführerisch, als dass er auf etwas anderes, als sie hätte achten können.
Mit vorsichtigen Schritten kam er auf ihn zu, berührte ihn gar von sich aus am Unterarm. Aerys war hin und weg. Sanft fasste er sie mit beiden Händen an den ihrigen, beugte sich vor und küsste zärtlich die Fingerknöchel jeder Hand. Kaum hörbar wisperte Lilian ihm da zu, dass er keine Zuschauer haben wollte. Dass es bitte nur sie beide sein sollten. Etwas überrascht blickte Aerys zu ihm auf. Bisher hatte er angenommen, dass Lilian grundsätzlich gar nicht wollte. Dass er jetzt nun doch in gewisser Weise seine Zustimmung gab, freute den Prinzen besonders. Innig lächelte er den Jüngling an, als er sich wieder aufrichtete.
"Nur die Dunkelheit wird unsere Zeugin sein, liebster Lilian", versprach er ihm beruhigend. "Die anderen sind nur hier, um dem Beginn des Rituals beizuwohnen und uns Segenswünsche zu überbringen. Wie in einer grossen Familie."

"Liebe Kinder der Dunkelheit", begann die Priesterin salbungsvoll. "Wir haben uns heute Nacht hier versammelt, um Zeuge eines Gebetes an die Dunkelheit zu werden. Um es zu unterstützen und mit zu beten..."
Aerys hörte ihr nicht weiter zur. Er kannte die hingebungsvolle, leidenschaftliche Art, die Dunkelheit zu preisen. Seine Gedanken waren bei Lilian, der so bezaubernd vor ihm stand. Behutsam führte er ihn an seine Seite, half ihm die Stufen der Pagode hoch, bis er neben ihm stand. Sanft legte er ihm den Arm um die Taille, hielt ihn besitzergreifend und beschützend zugleich in einer Umarmung, genoss die magische Atmosphäre. Wie Lilian so zart und wunderschön bei ihm war. Wie all seine Kunstwerke gebannt der Priesterin lauschten und sich für ihn freuten. Der süsse, betörende Duft der Lilien in der Luft.
"... und weil Aerys Verden der Dunkelheit für das grosse Geschenk danken möchte, welches sie ihm mit Lilian Aubry gemacht hat, wird er ihr etwas kostbares opfern. Lilians Jungfräulichkeit. Sie soll der Dunkelheit geschenkt werden, um ihr zu danken und die einzigartige Beziehung der Beiden verfestigen. Eine Bestätigung, dass Lilian Aubry für Aerys Verden geschaffen wurde. Ihr dürft nun vortreten und euer Gebet sprechen."
Für einen erführchtigen Moment lang rührte sich niemand. Aber dann kam behutsame Bewegung in die Kunstwerke. Einzeln oder zu zweit traten sie vor, verneigten sich vor ihnen, wünschten ihnen herzlich und innig den Segen der Dunkelheit. Dann traten sie zurück, steckten ihre Kerzen um den Pavillon herum ins Gras, wo sie weiter leuchten konnten. Dabei machte es keinen Unterschied, ob das Kunstwerk ein Weissgewandeter oder ein Blutiger war. Sie alle wünschten ihnen nur gutes, bevor sie sich dezent zurück zogen. Ganz zum Schluss traten auch Darion und Alazier vor, die beide nicht ganz sicher waren, ob sie hier willkomen seien. Dennoch hatten sie das Wagnis auf sich genommen, um ihnen die Segenswünsche geben zu können. Alazier hatte Darion seinen Arm angeboten, damit sich der Krieger bei ihm einhaken konnte. So sah man auch nicht, dass Darion leicht hinkte und nicht so geschmeidig ging, wie man es von ihm gewohnt war.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Mo 18. Mai 2020, 11:54
von Lilian
Lilian bemerkte nicht wie sich die anderen drei dezent zurückzogen. Er konnte doch nicht verhindern, dass seine ganze Aufmerksamkeit auf dem Mann lag, der ihn gleich entjungfern würde. Lilians Herz raste vor Aufregung. Aber es war keine nervöse, freudige Erwartung, mehr ein panisches Grauen, das ihn erfasst hatte. Er konnte sich nicht mehr länger einreden, dass ihn jemand im letzten Moment retten würde. Dass wieder etwas passierte, das es abwenden würde.
Flehentlich und eindringlich bat er Prinz Verden, dass es keine Zuschauer gab. Das war so schrecklich. Er wollte nicht, dass man ihm zusah wie der Adelige sich ihn nahm und Lilian nichts dagegen ausrichten konnte. Die Erkenntnis wie man ihn beobachtet hatte, als er geschlagen worden war und wie sich Kastor daran aufgegeilt hatte, war bereits zu viel gewesen für den unerfahrenen Jüngling. Nicht auszudenken wenn die Blutigen ihnen jetzt zusahen...
Prinz Verden fasste ihn an den Händen und küsste ihm sanft die Fingerknöchel ehe er ihm leise versprach, dass nur die Dunkelheit beiwohnen würde. Die anderen würden ihnen jetzt nur vor der Zeremonie Segenswünsche übermitteln. Wie eine große Familie? Lilian fand das Verständnis des Haylliers über Familie reichlich absurd, aber er war gerade viel zu erleichtert, dass man ihnen doch nicht zusehen würde.
"Danke...", wisperte Lilian. Er zwang sich zu einem kurzen, kleinen Lächeln, so wie Lucero es ihm geraten hatte. Lilian fühlte sich schlecht dabei. Er wollte sich nicht bei seinem Peiniger bedanken. Er wollte ihn viel lieber anflehen, dass er die Zeremonie aufgab und ihn freiließ, doch nichts davon würde passieren. Also hielt der junge Krieger seinen Mund geschlossen, hörte bebend den Worten der Priesterin zu, die beten wollte, um die Dunkelheit zu preisen. Lilian fühlte sein Herz in der Brust wild hämmern, durch das Korsett hatte er wieder Schwierigkeiten zu atmen.

Prinz Verden griff sanft nach ihm, führte ihn die kurzen Stufen hinauf zur Pagode. Die Schleppe des feinen, weißen Kleides strich langsam über den Stein. Der Jüngling erzitterte, als sich der Arm des älteren Mannes um seine Taille legte und ihn leicht an sich zog. Lilian erstickte ein Aufschluchzen, biss sich auf die Lippen, um nicht zu weinen.
Oh, er wollte nicht, bitte, bitte, es sollte einfach nur vorüber sein, sprach er in Gedanken sein eigenes Gebet, während die Priesterin davon sprach, dass Lilian das Geschenk der Dunkelheit an den Prinzen war. Sie wäre für ihn bestimmt. Schon wieder das. Lilian weigerte sich das zu glauben. Natürlich hatte ihn eine Reihe von verketteten Umständen hierher gebracht, aber das konnte doch nicht sein Schicksal sein? Er wollte nicht hier enden. Bitte, jemand sollte ihn erlösen.
Tränen hingen an seinen langen Wimpern. Krampfhaft versuchte Lilian nicht zu schluchzen aus Angst, dass der Adelige es ihm übel nahm und die Weißgekleideteten und Blutigen dann doch nicht fortschickte.
Die Priesterin sprach weiter und dass Prinz Verden Lilians Jungfräulichkeit der Dunkelheit opfern wollte. Was? Aber das war seine Jungfräulichkeit. Nur er konnte sie opfern...
"...um ihr zu danken und die einzigartige Beziehung der Beiden verfestigen. Eine Bestätigung, dass Lilian Aubry für Aerys Verden geschaffen wurde", sagte sie. Lilian sah sie fassungslos an. Er war nicht für den Prinzen geschaffen worden. Das stimmte alles nicht. Er öffnete seinen Mund, um aufzubegehren, als er Lucero bei den Kerzenträgern sah, der kaum merklich den Kopf schüttelte. Lilian klappte den Mund wieder zu, senkte den Blick.
Dann traten die anderen nach vorne zur ersten Stufe, um ihre Segenswünsche auszusprechen. Fast so wie man Glückwünsche an ein Hochzeitspaar aussprach. Lilian war ja auch so zurechtgemacht wie eine Braut. Das war alles nicht er. Er war kein Mädchen und er war nicht für Aerys Verden da. Hilflos konnte der Jugendliche trotzdem nur daneben stehen, während über ihn entschieden wurde.
Die anderen verneigten sich, sagten einen Segen der Dunkelheit ehe sie die Kerzen rund um den Pavillon steckten und dann über den Pfad den Wald wieder verließen. Keiner von ihnen wirkte betrübt oder besorgt. Eher wünschten sie ihn alles Gute, schienen sich für die große Ehre, die Lilian zuteil wurde, zu freuen. Der Jugendliche wollte nichts davon. Wieso sah niemand, dass es gegen seinen Willen geschah? Wieso half keiner?
Auch Marlin strahlte ihn innig an. Er hatte ja immer geglaubt, dass es schön werden würde. Terim war schon zurückhaltender, er lächelte scheu, ein bißchen mitfühlend. Vielleicht traute sich auch niemand etwas im Angesicht des Adeligen, ihres Meisters, zu sagen. Sehnsüchtig blickte Lilian ihnen nach. Ja, er hatte nicht gewollt, dass seine Freunde zusahen, aber als sie nun gingen, fühlte er sich noch verlorener und allein.
Gequält lächelte er, als Lucero an der Reihe war und fast frech sagte, dass es schon nicht so schlimm werden würde. Er zwinkerte Lilian zu. Erst mit Blick zu Prinz Verden verbesserte der junge Prinz sich und sagte einen formellen Segenswunsch. Zuletzt blieben Darion und Alazier übrig. Lilian war ein wenig überrascht, dass Darion wieder dem Adeligen gegenübertreten durfte, obwohl der Weißgekleidete noch nicht ganz geheilt war. Das war doch nett von Prinz Verden, fand er. Der Adelige war auch manchmal nett, das durfte er nicht vergessen. Lilian hoffte, dass der ältere Mann gleich auch nett sein würde... irgendwie.
Alazier stützte Darion. Lilian betrachtete den großen Kriegerprinzen mit Argwohn und drückte sich unbewußt sogar näher an den adeligen Hayllier.
Erst als Darion ihm wünschte, dass die Dunkelheit ihn sanft und sicher umarmen möge, brachte der junge Krieger wieder ein Wort heraus.
"Danke", wisperte er unglücklich, wischte sich hastig ein paar Tränen weg. Am liebsten wollte er von Darion umarmt werden und zwar jetzt sofort. Sehnsüchtig sah er den beiden hinterher. Der Schein Dutzender Kerzen floss über den Steinboden der Pagode. Schließlich waren sie fast alleine. Nur die Priesterin blieb noch kurz zurück, um einen letzten Segen zu sprechen, aber dann schickte sie an sich ebenfalls zurückzuziehen.
Lilian wusste nicht wie sich seine Aufregung und Angst noch weiter steigern konnte.
Er blickte mit großen, feuchten Augen auf, als Prinz Verden ihn wieder am Arm fasste. "Ich... ich hab Angst", gestand er kläglich. Sein Blick huschte scheu zu dem Steinaltar, der über und über mit weißen Lilien bedeckt war; ein betörender Duft. "Muss ich.. darauf?", fragte er.
Er wusste nicht wie er sich verhalten sollte, wo er sich am liebsten wehren würde. Aber er vergaß nicht was Lucero ihm gesagt hatte und dass er Prinz Verden jetzt keinesfalls verärgern dürfte, sonst würde es ihm in Zukunft noch schlechter ergehen. Lilian hatte keine Vorstellung davon wie es noch schlimmer werden konnte. Diese Zeremonie gehörte bereits zum furchtbarsten was er erlebt hatte. Er musste es nur irgendwie heil überstehen, musste tapfer sein.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 14:51
von Aerys
Nachdenklich betrachtete Aerys Lilian, als sich Alazier und Darion langsam zurück zogen. Aus lauter Angst vor dem Kriegerprinzen hatte der Jüngling sich dicht an ihn geschmiegt und dennoch hatte er ausgerechnet jetzt wieder seine Sprache gefunden und Darion für seinen Segenswunsch gedankt. Darion, der ihm eigentlich nur gesund wieder hätte unter die Augen treten dürfen, es aber schon vorher getan hatte, um Lilian beizustehen. Alazier, der ihn dabei unterstützt hatte, obwohl er so Gefahr lief, seinen Liebling für immer zu verlieren.
Lilian hatte offensichtlich etwas ganz besonderes an sich. Nicht nur für Aerys auch für die anderen Kunstwerke. Marlin hatte sich in kürzerster Zeit heftig in ihn verliebt. Lilian brachte den scheuen, melancholischen Terim zum Lächeln und den frechen, aber einsamen Lucero dazu, fürsorglich zu sein. Er war ein Geschenk für sie alle und das irritierte Aerys, da es ihm ursprünglich nur darum gegangen war, Lilian zu besitzen, weil er so eine Seltenheit war. Eine Laune der Natur.

Nachdem sich auch die Priesterin nach einigen segnenden Worten zurück gezogen hatte, fasste er Lilian sanft am Arm und führte ihn ins Innere der Pagode. Der Jüngling blickte ihn mit grossen, tränenvollen Augen an und gestand ihm dann kläglich, dass er Angst hätte. Unsicher schaute er zu dem Altar, der für ihn mit unzähligen, weissen Lilien vorbereitet war. Nervös wollte er wissen, ob er da rauf müsse.
"Lilian", hauchte Aerys, überwältigt von der süssen Zartheit des jungen Kriegers. Behutsam nahm er dessen Gesicht in beide Hände und blickte ihn innig an. Zärtlich streichelte er ihm mit den Daumen über die Wangen, wischte die letzten Tränen weg, Bevor er sich vorbeugte, um Lilian innig zu küssen. Lang, sinnlich, doch ohne Zunge.
"Lass uns noch etwas warten", schlug er ihm liebevoll vor, nachdem er sich wieder von dem Kuss gelöst hatte. Dafür umarmte er Lilian nun eng, so dass er dicht bei ihm stand und er seine schlanke Gestalt spüren konnte. "Es ist nicht schlimm, dass du Angst hast", versuchte er ihn mitfühlend zu beruhigen. "Das ist verständlich. Wir machen es langsam und überstürzen nichts. Du musst auch gar nichts machen. Ich werde dich nacher auf den Altar legen. Aber jetzt, lass uns einfach nur noch etwas beieinander stehen und uns beruhigen." Zärtlich küsste er Lilians Scheitel, wiegte sich mit ihm sachte zur Musik leicht hin und her. Ganz vorsichtig und schwach sandte er leichte Verführungsfäden nach Lilian aus, damit er sich etwas entspannen konnte und nicht mehr ganz so ängstlich sein musste. Auch wenn dies überaus reizvoll war.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 14:54
von Lilian
Der zarte Jüngling blickte auf, als der Prinz seinen Namen hauchte. Ehe er sich versah, hatte der Adelige seine Hände an Lilians Wangen gelegt, strich ihm die Tränen fort und beugte sich dann vor, um ihm einen Kuss aufzudrücken. Lilian versteifte sich unmerklich, ließ es aber einfach geschehen. Er musste sich beherrschen sich nicht aus dem Griff zu winden und aus der Pagode zu rennen.
Es wird sowieso nichts bringen, er wird dich einholen und dann wird also nur umso schlimmer, sagte er sich. Lilian wartete darauf, dass der Mann den Kuss beendete, doch er schien ewig zu dauern. Der Jugendliche hatte die Augen geschlossen, schlug sie erst wieder fragend auf, als Prinz Verden sich löste und sagte, dass sie noch etwas warten sollten. Warten? Lilian hatte geglaubt, dass der Adelige es kaum erwarten konnte ihm weh zu tun und in ihn zu... stoßen, oder was immer er machen würde. Lilian konnte es sich immer noch nicht so richtig vorstellen. Bloß, dass es sein Herz schneller schlagen ließ und es sich alles in ihm zusammenzog.
Der Hayllier schloss die Arme um ihn, drückte Lilian dicht an sich, so dass der junge Krieger an die Brust des Prinzen gedrückt wurde. Verwirrt ließ er es einfach zu, wusste nicht was als nächstes kommen würde. Prinz Verden beruhigte ihn, dass es nicht schlimm wäre, wenn er Angst hätte. Sie würden es langsam angehen.
"Danke...", murmelte Lilian, weil er nicht wusste, was er sonst sagen sollte. Er hatte Angst, dass wenn er aussprach was er wirklich dachte, der Adelige wütend wurde. Dass er nicht wollte und dass Prinz Verden ihn gehen lassen sollte. Nur jetzt war kein Lucero mehr da, der ihm Zeichen geben konnte, wenn Lilian kurz davor war den Adeligen zu verärgern.

Der schlanke Körper zitterte vor Angst. Nicht nur vor dem bevorstehenden, sondern auch davor eine andere, dunklere Laune des älteren Mannes hervorzurufen. Prinz Verden wollte ihn gleich auf den Altar legen... dann würde es passieren.
Freundlicherweise wollte der Prinz noch stehen bleiben, so dass sie sich beruhigen könnten.
"Ihr müsst euch auch beruhigen?", fragte Lilian verwirrt. Der ältere Mann begann ihn hin und her zu wiegen. Lilian hörte die Musik nun deutlicher. Sie erinnerte ihn an die Musik, die sie zu dem Abendessen vor ein paar Wochen gehört hatten. So lange war er schon bei Prinz Verden? Lilian konnte es nicht so richtig glauben. Er wurde von dem Adeligen auf den Haarscheitel geküsst und sachte über den Rücken gestreichelt, während sie sich nur leicht wiegten.
Nur langsam beruhigte sich das Zittern, Lilian drückte sich unbewusst an den Prinzen, lehnte seinen Kopf an die starke Brust.
"Ich weiß nicht, ob ich bereit bin...", sagte er leise und blickte wieder nach oben. Eigentlich war er sich sehr sicher, dass er nicht bereit war.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 15:14
von Aerys
Aerys musste lachen, als Lilian ihn verwirrt fragte, ob er sich tatsächlich auch beruhigen musste. Er war so süss. Zärtlich streichelte er ihm über den Rücken, fühlte die kalte, glatte Seide, den schlanken Rücken darunter. "Lilian, du bist so wunderschön", erklärte er schmunzelnd. "Natürlich muss auch ich mich da beruhigen. Du bist etwas besonderes. Das hier ist etwas besonderes. Ich möchte es nicht verderben oder dir weh tun. Was nur schlecht geht, wenn mein Blut heiss durch meine Adern rauscht. Also ja, ich muss mich auch beruhigen."

Dass sie dabei dicht beieinander standen und sich sanft zur Musik wiegten, machte es jedoch nicht besser. Er spürte Lilians Körper in diesem hauchzarten Kleid viel zu gut und die Verführungsfäden, die er ausschickte, liessen ihn erst recht an den verführerischen Jüngling denken. Doch diese Pause war ohnehin mehr für Lilian gedacht, als für Aerys. Damit er etwas zur Ruhe kommen konnte und nicht von Panik überrollt wurde. Allmählich funktionierte es auch und Lilians Zittern legte sich langsam. Er schmiegte sich gar schutzsuchend leicht an ihn und lehnte seinen Kopf an seine Brust. Aerys genoss es ungemein. Es war berauschend, wenn Lilian in ihm seinen starken Retter sah.

"Das macht nichts, Lilian", beruhigte er ihn und lächelte freundlich auf den Jüngling hinab, der ihn von unten mit grossen Augen anblickte. "Niemand ist beim ersten Mal wirklich bereit. Selbst wenn man es glaubt. Es ist immer ein Sprung ins kalte Wasser. Doch es wird vergehen und ich werde immer bei dir sein Lilian", versprach er ihm innig. "Du musst keine Angst haben. Ich lasse dich nicht allein." Bedächtig löste Aerys eine Hand von Lilians Rücken, legte ihm stattdessen einen Finger unter sein Kinn und hob es noch etwas an. So konnte er Lilian wieder hingebungsvoll und lang küssen. Wieder ohne Zunge. Er wollte es nicht riskieren, dass der Junge wieder zubiss.

Sie standen noch eine ganze Weile eng umschlungen in der Pagode, wiegten sich sanft zu der Musik. Bis diese schliesslich verstummte und nur noch ihre Herzschläge zu hören waren. Aerys beugte sich vor, flüstete Lilian ins Ohr: "Es ist soweit. Habe keine Angst Lilian. Ich passe auf dich auf. Lass dich einfach fallen." Zärtlich küsste er ihn auf die Schläfe und hob ihn dann auf seine beiden Arme. Lilian war so leicht. Aerys trug ihn zum dunklen Altar und legte seine kostbare Lilie zwischen all die anderen, drappierte ihn hübsch, wie er auf dem Rücken zu liegen hatte. Die Beine von dem seidenen Kleid umhüllt leicht gespreizt, die Hände in Unschuld auf die Brust gelegt. Zärtlich streichelte er ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht, küsste ihn auf die Stirn. Dann langte er mit den Fingern nach dem Saum des Kleides, schob ihn nach oben, ohne Lilians Beine zu berühren, drapierte ihn genau über Lilians Männlichkeit, so dass sie unter der Seide schön versteckt blieb.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 15:17
von Lilian
Der Adelige lachte auf Lilians Frage, wieso dieser sich beruhigen musste. Er erklärte es damit, dass Lilian so schön sei, dass er sich deswegen beruhigen musste. Er wollte ihm nicht weh tun. Lilian verstand die Erklärung nicht so ganz. Der ältere Mann wollte ihn doch entjungfern - und Lilian wurde dabei nicht gefragt. Der Prinz würde ihm so oder so weh tun. Aber vielleicht meinte er damit auch, dass er versuchen würde sanft zu sein. So wie er es bei Marlin gewesen war.
Der Jüngling war jedenfalls sehr dafür, dass der Adelige sich sehr lange beruhigte. Alles, um den schrecklichen Moment hinauszuschieben. Er überlegte, ob er nicht fragen konnte, dass sie die Zeremonie verschöben, traute sich dann aber doch nicht, wo der Hayllier so gut gelaunt schien.
Lilian schaffte es nur zu beichten, dass er nicht bereit war, aber Prinz Verden schob das auf die Nervosität und dass es sein erstes Mal wäre. Da wäre niemand bereit. Prinz Verden lächelte ihn an, versprach zärtlich, dass er immer bei Lilian sein würde und er keine Angst haben müsste. Lilian nickte, mehr weil er nicht wusste was er darauf sagen sollte. Prinz Verden machte ihm Angst. Wie sollte es da helfen, dass dieser ihn nicht alleine lassen wollte?
Der ältere Mann hob Lilians Kinn an, beugte sich zu ihm und wenig später fühlte der Jüngling wieder die Lippen des Prinzen auf seinen. Nein, das half nicht, dass der unerfahrene Jugendliche sich beruhigte. Im Gegenteil. Er spannte sich an, atmete flach.

Verwirrt und ängstlich hielt er sich an Prinz Verden fest, der ihn nach dem langen Kuss wieder wiegte und leicht zur Musik bewegte. Lilian wünschte sich, sie hätten es doch beim Abendessen getan. Da wo er betrunken gewesen war, dann hätte er es jetzt schon hinter sich. Vielleicht würde es nicht so schlimm, hoffte er. Vielleicht war es so schön wie Marlin gesagt hatte.
Wenn Lilian für einen Moment schaffte zu verdrängen, dass ein im Grunde noch fremder Mann sich in ihn drängen wollte...
Der schlanke Jugendliche presste die Lippen aufeinander, zitterte wieder. Verzweifelt versuchte er sich zu entspannen. Als die Musik auch noch verklang, war es erst recht mit der Entspannung vorbei. Er hörte den Herzschlag des Adeligen. Es ging auch schnell, aber Lilian konnte sich nicht vorstellen, dass der Mann nervös war.
Prinz Verden flüsterte ihm ins Ohr, dass es jetzt soweit wäre. Nein, nein, Lilian war nicht bereit, er wollte das nicht erleben müssen. Er wollte von keinem Mann.. genommen werden oder wie man das nannte. Entsetzt blickte er auf, als der Prinz ihn plötzlich anhob und auf seine Arme hob. Reflexartig hätte Lilian beinahe gestrampelt, erinnerte sich wieder, dass er es nicht durfte und verharrte erschrocken. Er spürte die starken Hände des Adeligen, wie er ihn zum Altar trug und dann auch den kalten Stein im Rücken, als er auf den Altar gelegt wurde. Der schwere, süßliche Duft dutzender von Lilien stieg ihm in die Nase. Er musste auf den Blumen liegen, spürte schwach die weichen, zerdrückten Blätter unter sich.
Lilian atmete immer hektischer, musste nun doch leise aufschluchzen. Er wollte nicht. Währenddessen ging Prinz Verden immer wieder um den Altar herum, zog an Lilians Körper, um ihn richtig hinzulegen. Er legte ihm die Hände auf die Brust, zog seine schlanken Beine etwas auseinander, ordnete seine dunklen Locken an, so dass sie sachte auf seine Schultern fielen.
Als der Adelige ihm das Kleid langsam hochschob und seine nackten Beine entblößte, begann Lilian wieder zu weinen. Er konnte sich einfach nicht helfen. Er bedeckte sein Gesicht mit den Händen, erstickte die Schluchzer. Er wollte lieber nichts davon sehen was passierte.
Da wurden ihm die Hände sanft wieder von den Wangen gezogen. Lilian blickte mit großen, goldenen Augen in das Gesicht des Haylliers, auch leicht scheu, ob der Mann verärgert war, dass Lilian wieder weinte.
"K-können wir die Musik anlassen?", fragte Lilian, "Nur.. ganz leise.." Es war doch irgendwie beruhigend gewesen.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 15:25
von Aerys
Mit dem Ende der Musik war auch Lilians Nervosität wieder da und sobald Aerys ihn auf den Altar gelegt hatte, halfen die Verführungsfäden auch nicht mehr. Lilian atmete immer hektischer und musste gar leise aufschluchzen. Auch wenn er tapfer versuchte still zu halten und nicht zu fliehen. Aber als Aerys ihm den Saum des Kleides hochschob, konnte der Jüngling sich nicht mehr helfen und musste anfangen zu weinen. Leise, erstickt, hinter Händen versteckt und so zauberhaft.

Sanft fasste Aerys Lilian bei seinen Handgelenken und zog ihm die Hände behutsam aus dem Gesicht, plazierte sie wieder dahin, wo sie hingehörten. Liebevoll lächelnd erwiderte er den grossen, fragenden Blick aus den traurigen, goldenen Augen. Es war alles gut. Bald war es vorbei. Behutsam küsste er Lilian die Tränen von den Wangen, störte sich nicht daran, dass immer wieder neue Perlen nachrollten. Lilian sah auch wunderschön aus, wenn er weinte.
"Ganz leise", bestätigte Aerys sanft und liess mit Hilfe der Kunst die Musik wieder laufen. Leise, aber schon so, dass sie sie noch hören konnte. Gleichzeitig verstärkte er auch etwas die Verführungsfäden. Nur leicht, damit sie nichts konkretes waren, was Lilian spüren konnte. Mehr wie eine Erinnerung daran, wie ihm jemand über die schlanken Beine und den hübschen Hintern streichelte. Federleicht, damit Lilian sich instinktiv entspannen konnte. Er musste selber nicht erregt sein. Doch es war besser, wenn sein Körper sich nicht zu sehr verkrampfte.

"Lilian, komm, sieh mir in die Augen, Lilian", forderte er den Jüngling freundlich auf. "Konzentriere dich auf meine Augen. Vergiss den Rest. Entspanne dich. Sei ruhig und sanft. Atme langsam. So als wolltest du einschlafen. Lass deine Glieder schwer und müde werden", sprach er mit hypnotischer, samtener Stimme auf Lilian ein. "Ich bin ganz nah bei dir und passe auf dich auf."
*Sogar hier*, sandte er ihm auf mentalem Weg. *Ich lasse dich nicht fallen.* Zärtlich umarmte er auch Lilians Geist, da er diesen nicht an den Abgrund verlieren wollte. Gleichzeitig nutzte er diese Ablenkung im Geiste, seine Hände unter Lilians Schultern zu schieben und ebenfalls auf den Altar zu steigen. Schön behutsam legte er sich zwischen Lilians Beine, möglichst so, dass er den Jüngling dabei nicht berührte und ihn weiter ängstigte. Mit Hilfe der Kunst zog er vorne seine Tunika etwas nach oben. Heiss und hungrig stand seine Männlichkeit prall pulsierend ab. So lange verzehrte sie sich schon danach, die zarte Blume unter ihm zu pflücken. Aerys beherrschte sich jedoch weiter und liess erst einmal Gleitcreme darauf erscheinen, die er grosszügig und gleichmässig verteilte. Es würde nötig sein, so unvorbereitet wie Lilian unter ihm lag.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 15:31
von Lilian
Prinz Verden lächelte ihn an, küsste ihm dann die Wangen und schien nicht verärgert, dass der Junge unter ihm trotzdem weiter weinte. Verzweifelt versuchte Lilian es abzustellen. Am liebsten wäre er aufgesprungen und vom Altar hinunter, um so schnell wie möglich von dem Mann wegzurennen, aber sein Verstand erinnerte ihn daran, dass es nicht helfen würde, egal wie sehr er es sich ersehnte. Er würde wahrscheinlich bloß wie eine gefangene Maus gegen unsichtbare Barrieren stoßen bis ihn der Prinz wieder eingefangen hatte. Und dann würde er vermutlich nicht mehr so sanft und freundlich sein wie jetzt.
Es war besser jetzt stillzuhalten, sagte sein Verstand. Es änderte aber nichts im Geringsten daran, dass Lilian bloß noch hier weg wollte. Fort von dem schrecklichen Mann, der unbedingt Sex mit ihm haben wollte. Was wäre überhaupt so gut daran? Lilian wusste doch nichts darüber.
Der Adelige erlaubte wenigstens wieder die Musik und bald hörte man sie erneut leise im Hintergrund. Lilian entspannte sich wieder etwas. Die Musik war schön und beruhigend. Die ganzen brennenden Kerzen und oben die helle Decke mit etwas Stuckarbeit, es war doch eigentlich ganz schön hier... und der Duft der Lilien benebelte ihn etwas.
Der Jugendliche wurde ein wenig lockerer, hörte aber auf sich verstohlen umzusehen, als der Adelige ihn aufforderte ihm in die Augen zu schauen. Die sonore, dunkle Stimme des Prinzen klang schön, er sagte, er würde auf ihn aufpassen, Lilian sollte müde werden. Der Atem des zarten Jünglings beruhigte sich langsam, er blinzelte mehrmals.
"Danke... ich fühl mich besser...", wisperte er und weinte auch nicht mehr. Prinz Verden sandte ihm plötzlich und Lilian spürte dessen Geist, wie eine sanfte Umarmung. Im ersten Moment wollte er das nicht, es erinnerte ihn zu sehr daran, dass ihm der Mann noch auf anderem Wege ganz nah kommen wollte. So intim. Er erstarrte innerlich, als der Geist des Prinzen ihn umarmen wollte und ihn langsam umfloß. Es fühlte sich so fremd an, aber auf der anderen Seite auch seltsam vertraut und das verstörte ihn fast noch mehr. Da war irgendetwas an dem was er fühlte, wenn Prinz Verdens Geist ihn berührte, aber gerade verwirrte es ihn umso mehr.

Dann realisierte er, dass der Adelige auch auf den Altar gestiegen war, seine Hände unter Lilians Schultern geschoben hatte. Wann war das passiert? Lilians Aufregung stieg wieder. Er wusste zwar nicht was genau der Prinz vorhatte, aber er wusste, dass der Mann dazu über ihm sein musste. Das bedeutete, es würde gleich passieren. Und er hatte sich immer noch nicht gewehrt und aufbegehrt. Was war bloß los mit ihm? Prinz Verden würde glauben, dass er das hier alles wollte und gut hieß.
Aber der junge Krieger hatte solche Angst vor dem Unbekannten und was der Prinz alles mit seinem Körper anrichten konnte, dass er es nicht wagte ihn in diesem entscheidenden Moment zu erzürnen. Er musste tapfer sein.
Der Vorsatz änderte sich abrupt, als der ältere Mann sich zwischen Lilians leicht gespreizte Beine legte und dann seine grün bestickte Tunika nach oben schob. Der Jüngling hatte in die Augen des Prinzen schauen wollen, aber das war eine zu große Ablenkung und wie konnte er nicht starren? Prinz Verden war unter der Tunika vollkommen nackt - und er war erregt!
Lilian keuchte entsetzt auf. Zwar hatte er schon öfter andere nackte Männer gesehen, zum Beispiel in der Armee beim Duschen, aber er hatte bisher erst einen anderen nackten, erregten Mann gesehen und das war bei der Versteigerung und ein entsetzlicher Moment gewesen. Seine Augen weiteten sich, er starrte auf die große Männlichkeit des Prinzen, die hart abstand.
Mit der Entspannung war es da erstmal vorbei. Als der ältere Mann begann irgendeine Creme auf seinem Glied zu verteilen und es zu reiben, zappelte Lilian nun doch, wollte entsetzt fortrutschen und die Beine schließen.
"Nein... nicht.. ihr.. das ist zu groß", stammelte er mit heller, überschlagender Stimme. "Das.. das wird nicht passen... das ist zu groß. Bitte nicht." Seine Wangen fühlten sich heiß an. Er hatte nicht gedacht, dass der Prinz so ein großes Glied hatte. Lilian zappelte panisch bis ihn der Mann aufforderte ihm wieder in die Augen zu gucken und sich zu beruhigen. Aufschluchzend stemmte er sich gegen den Körper des Mannes ehe er wieder zurück auf die Steinplatte sackte.
Lilians Brustkorb senkte und hob sich rasch, mit leicht geöffneten, glänzenden Lippen riss er sich von dem Anblick der harten Männlichkeit los und zwang sich in die Augen des Adeligen zu schauen. Seiner samtenen Stimme konnte er sich irgendwie nicht entziehen.

Re: Die Zeremonie

Verfasst: Fr 22. Mai 2020, 15:32
von Aerys
Zu Anfang funktionierte das sanfte Einreden auf seine süsse Braut wunderbar. Leider wurde Lilian dann doch abgelenkt von Aerys Bewegungen in der Lendengegend. Lilian schielte nach unten und erstarrte. Sofort war jede Entspannung augenblicklich wieder weg. Aerys seufzte innerlich, machte aber ungehindert weiter. Erst als Lilian erschreckt zu zappeln anfing, hielt Aerys ihn bestimmend in der Umarmung fest und legte sich leicht auf den jungen Körper, damit dieser ihm nicht entwschen konnte.

"Lilian", sprach er sanft auf ihn ein. "Lilian beruhige dich." Doch der Jüngling wollte nicht hören. Stammelte mit heller Stimme voller Angst, dass Aerys zu gross sei. Das würde nicht passen. Es sei zu gross. Der Adelige musste schmunzeln. So gross war er doch gar nicht. Natürlich war er auch nicht klein, aber eben auch nicht übermässig gross. Aerys fand, dass seine Männlichkeit in einem guten Verhältnis zu seinem Körper war und das wichtigste war, er wusste sie zu benutzen, damit sein Gegenüber vor Erfüllung aufschrie.
"Lilian, sieh mir in die Augen", forderte er samten aber bestimmend von dem jungen Krieger in ihm, der sich gegen ihn zu stemmen versuchte. Er kam jedoch nicht gegen ihn an und sackte nur wieder auf den Altar. "Komm, sieh mir in die Augen Lilian und beruhige dich. Du musst keine Angst haben. Ich werde vorsichtig sein. Es wird alles gut. Hab keine Angst. Schau mir in die Augen und atme ruhig und langsam. Schön ruhig. Als würdest du gleich einschlafen."

Zögerlich gehorchte Lilian ihm, blickte ihn mit grossen, unschuldigen Augen und leicht geöffneten, sinnlich feuchten Lippen an. Sanft sprach er weiter auf den Jüngling ein, während er verstohlen sein Becken weiter vor schob, bis er spürte, wie seine Speerspitze Lilians Hintern berührten. Sanft, warm, weich und berrauschend. Lustblitze jagten durch seinen Körper, liessen ihn vor Anspannung erschaudern. Aerys unterdrückte ein Keuchen, um Lilian nicht zu erschrecken.
Innig blickte Aerys ihm tief in die Augen, während seine Spitze vorsichtig Lilians Eingang suchte und schliesslich auch fand. Sanft aber beharrlich drängte sich Aerys dagegen. Es brauchte Kraft und Selbstbeherrschung. Der Junge unter ihm war so nervös und verspannt, dass es etwas brauchte, bis das Fleisch sich willig dehnen liess und ihm Einlass gewährte. Aerys keuchte leise und erregt. Es war berauschend, wie eng, heiss und feucht Lilian sich um seine Eichel schmiegte. Fast so, als hätte er ihn sehnsüchtig erwartet.
Mit aller Selbstbeherrschung verharrte Aerys in Lilian, wo er war, und küsste seine Braut zärtlich auf den Mund, bevor er sie wieder begehrend anlächelte. Ohne sich ein Stückchen weit zurück zu ziehen, übte er weiteren Druck mit seinem Becken auf. Lilian war zwar sehr feucht, aber auch so eng, dass es ihm beinahe den Verstand raubte. Aerys schob sich beutsam immer weiter in den anschmiegsamen, warmen Kanal, bis seine Spitze gegen einen Widerstand stiess. Fordernd zuckte seine Männlichkeit in dem warmen Körper. Sie wollte mehr. Wollte ganz hinein. Aerys zitterte leicht vor Anspannung.