Der silberne und der goldene Stern von Dharo

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Aerys
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Aerys »

Aerys war fast so was wie froh, dass es die nächsten Tage wieder fleissig weiter ging mit den Verhandlungen, Treffen und Ausflügen, bei denen der ganze Hof mitzukommen schien. So war es viel leichter, sich von den beiden Sternen abzulenken und sich vor ihrer Verführung zu schützen. Einerseits kamen sie nicht oft dazu, seine Nähe aufzusuchen und andererseits musste Aerys sich auf anderes konzentrieren. Das erlaubte ihm weniger, seinen sündigen Gedanken nachzuhängen, was er mit den Sternen gern so alles anstellen wollte. Es gab so vieles bei ihn zu entdecken. Aerys hätte am Liebsten die Koffer gepackt und sich mit seinen Kunstwerken und den Sternen an einen einsamen, luxuriösen Ort zurück gezogen, wo er Lexes und Yukarin über Wochen hinweg entdecken und sie zu seinen Kunstwerken formen konnte. Es würde etwas besonderes mit den Beiden werden. Herausfordernd. Vielleicht sogar langwierig. Doch schlussendlich würden die Sterne heller strahlen, als sie es jemals in Dharo konnten.

Da seine Träumerreien erstmal nicht realisierbar waren, versuchte er die Situation so zu geniessen, wie sie war. Versuchte zu geniessen, dass die Sterne ihn dezent umwarben und lockten. Dass sie nur kurz und heimlich etwas Sinnlichkeit austauschten, ehe wieder lang nichts geschah. Aerys war durchaus bewusst, dass Königin Kimura die Sterne schickte, um ihn abzulenken. Um ihn weich und unaufmerksam werden zu lassen. Sie konnte nicht wissen, das die Faszination die die Cousins auf ihn ausübten, nur dafür sorgten, dass all seine Sinne um so geschärfter waren. Sollte sie sich nur darauf konzentrieren, die Sterne in sein Bett zu drängen und sich ihrerseits davon ablenken lassen. Aerys würde mit den Beiden schlafen, wenn der rechte Moment dazu gekommen war und nicht früher. Was jedoch nicht hiess, dass er die sinnliche Verführung nicht genoss.

Heute Nachmittag wollte er es sich auf jeden Fall gut gehen lassen. Es war ein Nachmittag, dem man ihm und seinen Kunstwerken gewährte, ohne ihn zu stören. Denn Yukarin und Lexes sollten vorbeikommen, damit er sie in verschiedener Kleidung sehen konnte. Um Königin Kimura hoffnungsvoll zu stimmen, hatte er für dieses Treffen seinen eigenen Salon gewählt. Er war hell genug, um die Farben richtig zu sehen. Auch wenn Aerys dazu am Liebsten nach draussen gegangen wäre. Doch da gab es bestimmt zu viele Beobachter für die schüchternen Sterne. Und Spione. Hier, in seinen Gemächern wären sie abgeschiedener und die Sterne würden höchstwahrscheinlich die einzigen Spione sein. Zumindest erschien es Aerys als sehr viel Aufwand, jemanden aufzutreiben, der Alaziers dunklen Juwelenschild durchdringen konnte, nur um zu belauschen, ob er Sex mit den Sternen hatte oder nicht.

Bariol öffnete die Haupttüre zu ihrer Zimmerflucht und liess die Sterne ein, als es soweit war. Aerys selbst hatte es sich gemütlich auf den Kissen gemacht, die wohl so eine Art Sofa in Dharo darstellen sollten. Anscheinend drappierte man diese auf diesem etwas erhöhten Bereich auf der einen Seite des Salons. Bei ihm stand ein niederes Tischchen auf dem Bariol und Darion jede Menge Leckereien arrangiert hatten. Sowohl hayllische, als auch dharoische. Darion kniete bei ihm und ordnete gerade Aerys Zeichenutensillien, während Iphis und Naeran etwas abseits von ihnen sich an einem dharoischen Brettspiel versuchten. Alazier liess derweil seinen dunklen Charme spielen, indem er an eine Wand gelehnt misstrauisch die Körbe und Kisten musterte, die die Diener hereinbrachten. Aerys wusste, dass Alazier gar nicht begeistert davon war, dass Aerys die Sterne dazu aufgefordert hatte, ihre Schwerter mitzubringen. Obwohl zwei seiner Wachen links und rechts neben der Salontür standen, sah er das als ein zu grosses Risiko an. Doch natürlich gehorchte er und unterwarfs sich Aerys Wünschen, auch wenn es ihm gar nicht gefiel.

"Wunderbar", lächelte Aerys die Sterne an, nachdem die Diener gegangen waren. "Ich bin sehr gespannt darauf, was ihr euch ausgesucht habt." Oder die Königin. Wobei er nur hoffen konnte, dass die Königin nicht zu viel ausgewählt hatte. Ihr Geschmack war, höflich ausgedrückt, nicht kompatibel mit dem von Aerys. Und auch nicht wirklich mit der Anmut von Lexes und Yukarin.
"Bitte zieht als erstes wieder so eine Rüstung an, wie ihr sei bei der Schwertkampfvorführung anhattet", forderte er freundlich. "Ich hoffe, ich kann euch dazu überreden, uns nochmals eine kleine Vorführung zu geben." Alaziers Ausstrahlung wurde noch finsterer. "Nur etwas langsamer, wenn das machbar ist. Ich möchte die Bewegungen studieren." Dieser Zusatz half nicht, um Alaziers Gemüt zu beruhigen. Aerys seufzte innerlich.
"Solltet ihr bei etwas Hilfe brauchen, zögert nicht danach zu fragen", verlangte er von den Sternen. "Es soll ein schöner Nachmittag werden. Hier, probiert auch etwas von dem gekühlten Hibiskustee, den Bariol gemacht hat. Er wird aus den Blättern einer feurig roten Blume aus Hayll gewonnen. Sehr erfrischend." Bariol hatte bereits zwei Gläser auf ein Tablett gestellt und war damit höflich zu Yukarin und Lexes getreten. Nachdem sie ihm die Gläser abgenommen hatten, ging er zu einer Ecke im Salon und zog den Paravent auseinander, der zusammengefaltet, fast etwas versteckt an der Wand gelehnt hatte. Auch wenn es zu Anfang so ausgesehen haben mochte, verlangte Aerys nicht, dass die Sterne sich zur Freude von ihnen allen mitten im Raum vor aller Augen umziehen mussten.
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Lexes
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Die Diener zogen sich wieder zurück, wobei zwei hayllische Wachen an den Türen verblieben. Es waren nicht die einzigen Wachen in der Nähe, auch im Garten waren sicher eigene dharoische Wachen, sowie außerhalb der Gemächer, bereit jederzeit sofort einzuschreiten. Wobei es Lexes bezweifelte. Man mutete den Sternen viel zu ehe eingegriffen wurde.
Prinz Verden bedankte sich für ihr Kommen und wollte dann, dass sie als erstes die Rüstungen anzogen. Zudem wollte er eine weitere Vorführung, um die Bewegungsabfolgen studieren zu können. Sein Tonfall war dabei locker und freundlich, doch es war eindeutig eine Aufforderung gewesen. Die beiden Sterne nickten ergeben. Eine weitere private Vorführung zu geben war das geringste Problem. Lexes hatte nur gehofft, dass sie den Adeligen mal ohne sein Gefolge antreffen würden, doch sie schienen ständig um ihn zu sein. Wie sollten sie da einen intimeren Moment herbeirufen?
Anderseits waren die Begleiter vielleicht auch der Schlüssel, um dem Hayllier näher zu kommen. Es war sicherlich gut sich auch mit seinem Gefolge gutzustellen. Bei den meisten sah Lexes keine Schwierigkeiten, doch der Kriegerprinz behielt sie scharf im Auge und schien weniger begeistert, als Prinz Verden eine Vorführung mit den Katanas haben wollte. War der Eyrier so etwas wie ein Leibwächter? Er war auch der einzige mit dem Lexes bisher nichtmal ein Wort gewechselt hatte und von dem er nicht den Namen wusste.
Prinz Verden zeigte sich großzügig, sie müssten sich nur melden sollten sie Hilfe benötigen und bot ihnen dann etwas Hibiskustee an, es wäre sehr erfrischend. Lord Matakos hatte es anscheinend vorbereitet und hielt den beiden Sternen nun zwei Gläser auf einem Tablett entgegen. Tee in Gläsern? Wie überaus absurd und fremdländisch.
"Vielen Dank, sehr zuvorkommend, Lord Matakos", bedankte sich Lexes und nahm höflich eines der Gläser entgegen. Der Tee war auch noch kalt. Wie sollte das genießbar sein? Lexes trank natürlich trotzdem einen Schluck. Prinz Verden hatte recht, es war erfrischend, der Geschmack noch ungewohnt, leicht fruchtig säuerlich. Es erinnerte Lexes ein wenig an Zitrone. Natürlich konnte man auch Tee aus anderen Pflanzen außer der eigentlichen Teepflanze machen, doch sie waren es hier nicht gewohnt.
Yukarin schien genauso skeptisch und nahm nur vorsichtig ein paar Schlucke ehe er lobend nickte.

Noch während sie den seltsamen Tee probierten, zog Lord Matakos einen Paravent auseinander, der an der Wand gelehnt hatte. Lexes war angenehm überrascht über das Zugeständnis dieser Privatheit. Er hatte schon akzeptiert, dass er sich gleich vor Prinz Verden und seinen Begleitern würde entblättern müssen. Lexes stellte das Glas beiseite und nahm den Korb mit seinen Rüstungsteilen, um ihn hinter den Paravent zu tragen. Ihre Shilouetten würden vermutlich dennoch sichtbar sein, da der Paravent auch größtenteils mit Papier zwischen dünnen Holzsstreben ausgekleidet war.
Lexes bereitete vor was er als erstes benötigte und wartete dann auf Yukarin, damit sie sich gegenseitig helfen konnten. Zunächst zogen sie sich die Kimonos aus und legten sie achtsam beiseite. Das Untergewand beließen sie an ehe es dann daran ging die einzelnen Rüstungsteile anzulegen. Die geschnürten Beinschützer, der Brustpanzer aus Metall, die Armschienen aus mit Leder umschlungenen Metall und schließlich auch die Geweberüstung mit den einzelnen Metallplättchen, die wie ein Rock aus mehreren Lagen über Lendenbereich und Oberschenkel ging.
Es war eine längere Vorbereitung bis alles saß. Zwar hatte Prinz Verden seine Hilfe - oder vermutlich mehr die Hilfe seiner Begleiter - angeboten, doch diese konnten ihnen ohne Vorwissen nicht helfen. Zudem war es ein besonderes Privileg Yukarin in die Rüstung zu helfen. Sie hatten es schon so oft getan. Für Vorführungen, aber auch für den richtigen Kampf, bereit Dharo zu verteidigen.
Es waren nicht immer innere Unruhen, die das Land plagten. Es hatte früher auch Zeiten gegeben, wo regelmäßig glacianische Barbarenhorden ins Land eingefallen waren, um es zu verwüsten und zu plündern. Erst riesige Verteidigungsanlagen entlang der schmalen Grenze im Norden und mehrere Forts an der Küste entlang hatten mehr Sicherheit geschaffen. Dennoch hatte diese blutige Zeit lange gedauert. Genügend, dass nun auch glacianisches Blut in manchen dharoischen Linien zu finden war. Yukarin war das beste Beispiel, wobei Lexes bei seinem Cousin selten barbarisches Verhalten beobachtet hatte.
"Entschuldigt, es sind einige Teile anzuziehen", vertröstete Lexes den Prinzen. Hätte er ihnen vorher Bescheid gegeben, hätten sie gleich so erscheinen können, doch der Hayllier hatte sie vermutlich in diese Lage bringen wollen und genoss vielleicht den Anblick ihrer Schatten auf dem Paravent.
Endlich waren sie fertig und traten gerüstet hervor. Nur ohne Helme, so dass man ihre Gesichter gut sehen konnte. Für diesen Schaukampf waren sie nicht notwendig. Sie verneigten sich vor Prinz Verden, dann voreinander ehe sie das Duell begannen.
Um einiges langsamer, so dass der Hayllier die verschiedenen Techniken sehen konnte. Da das Katana eine gebogene Klinge hatte, anders als zum Beispiel die Klingen der Glacier, ging man damit auch ganz anders um. Es waren eher fließende Schnittbewegungen, das Katana in beiden Händen haltend.
"Wenn ihr möchtet, Prinz Verden, so können wir euch auch ein paar Schritte beibringen und wie ihr mit eurem neuen Geschenk umgehen könnt", bot Lexes an. Aber vielleicht war der Hayllier zufrieden damit zusehen zu können.
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Aerys
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Aerys »

Fasziniert beobachtete Aerys, wie die beiden Sterne den fremdartigen Tee probierten. Sie sahen dabei so süss aus. Wie sie skeptisch schauten, dass man Tee aus einem Glas trank und dann auch noch kalt. Dabei hatte Aerys genau gesehen, wie in Yukarins Augen ein erfreuter, neugieriger Funke aufgeblitzt war, etwas neues ausprobieren zu können. Lernen zu können. Höflich nickten die Sterne nach einigen behutsamen Schlucken zu dem süss-sauren Tee. Aerys wusste, dass er nicht jedermanns Geschmack war. Doch er sah hübsch aus in seiner rubinroten Farbe. Alkoholische Getränke würde es dann später geben. Nach dem Schwertkampf. Auch wenn es nur eine Vorführung war. Alazier würde das nicht verkraften, wenn hier mit Alkohol und Messern hantiert würde. Zumindest solange es nicht Aerys war, der die Klinge hielt.

Nachdem Bariol den Sichtschutz aufgestellt hatte, nickte Aerys den Sternen auffordernd zu. Seinetwegen brauchten sie nicht noch lange Höflichkeiten auszutauschen. Er wollte nun die Kleidungsstücke sehen, die die Sterne mitgebracht hatten. Die zwei verschwanden dann auch gehorsam hinter dem Paravent, wo sie eine ganze Weile auch verschwunden blieben. Aerys hatte nicht daran gedacht, auch wenn es ihm nun logisch vorkam. Es brauchte ganz offensichtlich so seine Zeit, bis so eine Rüstung angezogen war. Das war definitiv nichts für einen spontan Angriff. Das hätte er früher bedenken sollen. Doch deswegen wollte er sich nicht die Stimmung verderben lassen. Stattdessen liess er sich von Darion mit einem kandierten Fruchtstückchen füttern, ehe er einen anderen Zeichenblock als im Park vor einigen Tagen aufschlug und mit Buntstiften begann einige Farbproben zusammen zu stellen. Natürlich war das kein Vergleich zu den Ölfarben. Doch es gab ihm Anhaltspunkte, was ihm zum Schluss gefallen würde an Farbkombinationen.

"Hauptsache, ihr seht zum Schluss umwerfend aus", antwortete Aerys schmunzelnd auf Lexes Entschuldigung, dass es so viele Teile, die sie anzuziehen hätten. Manchmal konnte Aerys durchaus geduldig sein. Insbesondere, wenn er wusste, dass es sich lohnen würde. Zudem war er noch etwas mit seinen Farben beschäftigt. Schliesslich hörte sich das Klimpern der Rüstungen anders an und Aerys blickte auf. Die Sterne waren anmutig von ihrer Umkleide hervorgetreten. Die Rüstungen sahen wirklich beeindruckend aus. Insbesondere, weil Aerys wusste, dass die Sterne sich darin zu bewegen und zu kämpfen wussten. Sie verneigten sich ehrerbietig vor ihm, was er sich natürlich gerne gefallen liess. Auch gegenseitig erwiesen sich die Sterne den Respekt, ehe sie mit dem Kampf begannen. Wobei, dadurch, dass sie sich etwas langsamer bewegten, als am Empfangsabend, wirkte es noch mehr wie ein Tanz, denn wie ein Kampf. Aerys sog es regelrecht in sich auf, beobachtete alles genau. Wie er gesagt hatte, an den Beiden würde er sich niemals sattsehen können.

"Unbedingt", stimmte Aerys versonnen und noch in die Vorführung vertieft zu, dasss er beigebracht bekommen wollte, wie er mit diesen schönen Schwertern umgehen konnte. Es war mehr Alaziers unwilliges zucken mit seinen dunklen Flügeln, der ihn aus der Betrachtung riss.
"Aber nicht heute", bestimmte er daraufhin klar. Einerseits um Alazier zu beruhigen, andererseits, weil er für heute anderes vorhatte. Entsprechend erhob er sich auch schwungvoll und ging auf die Kämpfenden zu. Wie ein seitliches Spiegelbild kam auch Alazier näher.
"Ihr könnt aufhören", lächelte Aerys, damit Alazier nicht Angst haben musste, dass er zwischen die Schwerter geriet. "Goldener Stern, sei so gut und steck dein Schwert weg und stell dich bitte neben Alazier." Aerys wusste, dass der Kriegerprinz ein Druckpfand brauchte, wenn er dabei zusehen sollte, wenn sein Meisters sich nun in die Nähe von dem bewaffneten Yukarin begab. Dabei hielten beide Sterne augenblicklich artig inne, schoben ihre Schwerter in ihre Scheiden zurück und verneigten sich wieder höflich vor ihm.

"Ich möchte die Bewegungen etwas spüren, silberner Stern", erklärt er Yukarin, während er auf ihn zuging. "So wie ich vor ein paar Tagen im Pavillon die Bewegungen des Fächertanzes spüren wollte." Der Krieger neigte respektvoll seinen Kopf und Aerys konnte sehen, wie er sich innerlich darauf vorbereitete, dass Aerys sich dicht hinter ihn stellte. Der Adelige lächelte. Das hatte er jedoch gar nicht vor. Stattdessen stellte er sich dicht vor Yukarin, blickte ihm fest in die Augen und griff nach seinem Schwert, um es langsam aus der Scheide zu ziehen. Yukarin liess ihn gewähren. Auch wenn es ihn alle Selbstbeherrschung kostete, das Schwert nicht mit beiden Händen am Griff zu packen, es zurück zu schieben und hin heftig weg zu stossen, damit er einige Schritte rückwärts fliehen konnte. Auch wenn Yukarin sich nicht regte und nichtmal die Miene verzog, wusste Aerys genau, wie es um ihn stand. Seine Augen verrieten ihm. Im Gegenzug liess Aerys zu, dass Yukarin in seinen Augen sehen konnte, dass er genau wusste wie es um ihn stand und dass es ihn erregte, dass er sich dennoch beherrschen konnte.
Es schien eine Ewigkeit zu vergehen bis er das Schwert langsam aus seiner Scheide gezogen hatte. Für diese Ewigkeit war es absolut still in dem Salon geworden. Einzig das Schwert sang leise, während es gezogen wurde. Dann war es frei und Yukarin stand trotz seiner Rüstung scheinbar wehrlos und verletzlich vor ihm. Aerys schenkte ihm ein sanftes, stolzes Lächeln, ehe er sich direkt vor ihm umwandte, so dass er sich mit seinem Rücken an ihn lehnen konnte. Auch wenn da noch eine dicke Rüstung dazwischen war. Aerys konnte trotzdem spüren, wie Yukarin erschauderte und nun auf eine ganz andere Weise erschauderte. Langsam streckte Aerys die Arme seitlich aus.
"Zeig mir, wie man sich mit einem Schwert bewegt", forderte er samten und tatsächlich spürte er nach kurzem Zögern, wie Yukarin ihm seine Hände auf die Schultern legte und sie seinen Armen entlang nach vorne gleiten liess, bis er seine Hände auf die von Aerys legen konnte, um sie zu führen und in die richtige Haltung zu bringen.
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Lexes
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Der Hayllier hatte sich geduldig gezeigt, während sie die Rüstung angelegt hatten, aber vielleicht lag es auch daran, dass seine Begleiter genügend Ablenkung boten. Als sie schließlich nach vorne traten und ihre Demonstrationen begannen, war der Adelige jedoch wieder ganz aufmerksam und schien genau zu beobachten wie sie sich bewegten. Lexes war nicht sicher, ob es wegen einem möglichen Bildmotiv war, aus einem Interesse heraus für die Schwertkunst oder doch nur ihren Körpern. Prinz Verden schien einem Angebot selbst in der Führung des Katanas unterwiesen zu werden nicht abgeneigt, doch verschob es auf ein ander Mal.
Dann stand er plötzlich auf und kam auf sie, wobei Lexes nicht entging wie der dunkelhäutige Eyrier ebenfalls näher kam. Er musste Prinz Verdens Leibwächter sein, aber wie bekam man einen Kriegerprinzen dazu?
Der Adelige erklärte lächelnd, dass sie aufhören könnten. Lexes sollte sein Schwert fortstecken und sich neben Alazier stellen, womit wohl der Eyrier gemeint war. Lexes gehorchte langsam und schob das Katana mit einer fließenden, raschen Bewegung zurück in die Schwertscheide und verneigte sich erneut. Wobei er sich fragte was Prinz Verden solange mit Yukarin vorhatte und warum Lexes dafür Abstand nehmen musste. Sein Cousin hatte ebenfalls sein Katana verstaut, als Prinz Verden erklärte, dass er die Bewegungen genauso spüren wollte wie den Fächertanz.
Lexes verstand rasch. Der Hayllier wollte die Bewegungen wieder nachahmen. Er wusste nicht zu welchem Zweck, ob es nur eine Ausrede war, um Yukarin näher zu kommen oder ob er den Nachahmungen für seine Kunst inspiriert wurde.
Der Adelige lächelte gelassen, trat dann näher. Doch er stellte sich nicht vor Yukarin, sondern griff plötzlich nach dem Katana und begann es aus der Hülle zu ziehen. Es war Yukarin hoch anzurechnen, dass er diese Erniedrigung über sich ergehen lassen konnte und einfach stehen blieb. Lexes' eigene Hand ging automatisch zu seinem eigenen Katana, bereit es zu ziehen, um Yukarin zu beschützen. Sein Cousin rang mit sich, doch er ließ Prinz Verden gewähren.
Er ließ sich Zeit das Katana zu ziehen, viel zu lange. Wie als gehörte es ihm. Und sie konnten nur dastehen und es geschehen lassen. Lexes spannte sich an. Das süße Geräusch der Klinge erklang ehe sie ganz befreit war und Prinz Verden Yukarins eigenes Katana gegen ihn verwandte, dabei stolz lächelnd. Die Rüstung würde Yukarin vor schweren Verletzungen am Körper schützen, doch sein Kopf war vollkommen ungeschützt. Lexes fühlte sich innerlich verkrampfen. Sie waren zu oft in diesen Situationen gewesen. Einem unberechenbaren Adeligen vollkommen ausgeliefert. Lexes merkte kaum wie er den Atem anhielt.

Dann drehte sich der Adelige geschmeidig um und lehnte sich gegen Yukarin ehe er wollte, dass ihm Yukarin zeigte wie man sich mit dem Katana bewegte. War es das einzige was er wollte? Yukarin zögerte nur kurz ehe er seine Hände auf die Schultern des Adeligen legte und dann langsam nach vorne strich bis er die Hände des Haylliers umgreifen konnte.
Yukarin tat sein bestmöglichstes in der Position, um Prinz Verden die richtige Haltung zu zeigen. Gemeinsam begannen sie sich zu bewegen. Lexes ließ sie zu keinem Zeitpunkt aus den Augen. Er versuchte sich zu sagen, dass Yukarin gerne andere unterrichtete und der Hayllier ein schöner Mann war. Zudem mussten sie ihn verführen und vielleicht würde Yukarin so eine Gelegenheit dazu bekommen.
Prinz Verden konnte den Bewegungen gut folgen, wobei Yukarin wohl schwankte damit ihm die wirkliche richtige Haltung aufzudiktieren und sich höflich zurückzuhalten.
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Aerys
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Aerys »

Gelassen liess er sich von Yukarin führen und gab sich ehrlich Mühe, die Bewegungen richtig mit zu machen. Wenn er spürte, dass der Krieger sich selbst zügelte, um ihn zu korrigieren, wenn er etwas falsch machte, versuchte Aerys seine Haltung zu ändern, bis er spürte, dass Yukarin sich wieder etwas entspannte. Es war süss, wie gnadenlos ihn sein Körper verriet, wenn Aerys nicht die richtige Haltung einnahm. Allerdings war Yukarin auch klug genug zu merken, dass Aerys tatsächlich lernen wollte und sich selbst korrigierte, auch wenn Yukarin nicht von sich aus, etwas anmerkte. Und er war mutig genug, schliesslich doch von sich aus zu wagen, ihn zu korrigieren. Aerys lächelte zufrieden und genoss die Nähe zum silbernen Stern. Und Alaziers und Lexes Aufregung und Sorge. Wenn auch nicht zu lang, da er sie nicht überstrapazieren wollte. Die Stimmung sollte nicht kippen.
"Das hat sich gut angefühlt", beendete er die Vorführung schliesslich und löste sich von Yukarin. Liess das Schwert dabei direkt in dessen Hand zurück. Prompt zuckte Alazier ungehalten mit seinen Flügeln. Aerys ignorierte es. Yukarin kam ihm nicht wahnsinnig genug vor, als dass er es gewagt hätte, ihn zu verletzen oder gar zu töten.
"Nun zeige mir, was für Rüstungen du sonst noch dabei hast", forderte er ihn auf. "Ich will mir die Farben ansehen." In einer fliessenden Bewegung schob Yukarin das Schwert wieder in seine Scheine und verneigte sich anmutig, ehe er ihn zu den Kisten und Körben führte, die die Diener für sie hier hereingeschleppt hatten.
Zufrieden liess Aerys sich von Yukarin zu der Kiste führen, worin seine anderen Rüstungsteile verstaut waren. Neugierig liess Aerys sich davor nieder und begann ohne Scheu darin herum zu kramen. Schliesslich hatte er gesagt, dass er eine Auswahl wollte. Deswegen ging er nicht davon aus, dass Yukarin etwas dagegen hatte, wenn er sie sich nun genauer in Augenschein nahm. Wenn Yukarin jede einzelne Rüstung anziehen würde, würde es wohl bis morgen dauern, bis sie alle durch hatten. Nun, vielleicht nicht ganz bis morgen, doch der spassige Teil des Abends wäre dann sicherlich vorbei.
Während Aerys sich die verschiedenen Bündel anschaute und sich dabei tatsächlich etwas Mühe gab, kein zu grosses Durcheinander zu machen, kam Alazier zu ihm hinüber geschlendert und späte ebenfalls in die Kiste. Er gab vor, sich ebenfalls für die Rüstungen zu interessieren. Vermutlich war das noch nicht einmal so geheuchelt. Doch Aerys wusste, dass es ihm viel zu nah war, wo Yukarin mit seinem Schwert war. Dass ihm der Meister viel zu ungeschützt war. Aerys liess sich nicht davon beirren und machte neugierig weiter.
"Hier, zieh, diese Rüstung an, zusammen mit dieser Kleidung für darunter", drückte er Yukarin zwei Bündel in die Hände, nachdem er sich geschmeidig erhoben hatte. Die Kombinationen, die bereits zusammengestellt waren, waren sicherlich hübsch, aber nicht das, wonach Aerys gesucht hatte. Also war er so frei und stellte eine neue Kombination zusammen. Yukarin würde ihm schon sagen, sollten die Stücke rein technisch nicht zusammen passen. Das hoffte er zumindest. Aerys realisierte, wie gehorsam Yukarin bisher stets gewesen war. Vielleicht würde er es also doch nicht sagen. Prüfend blickte er streng zu dem silbernen Stern.
"Ausser ausser man trägt die Rüstungsteile nicht über dem Schnitt dieses Gewandes", fügte er hinzu. Schliesslich hatte er das Paket nicht aufgemacht und wusste nicht, was sich darin befand. Er hatte nur nach den Farben gewählt. Die Rüstungsteile hatten zumindest ähnlich ausgesehen.
"Sollte es nur zeitlich nicht zueinander passen, dann zieh es trotzdem an, damit ich danach entscheiden kann, ob es mir für das Gemälde gefällt", kam es ihm in den Sinn. Yukarin und Lexes waren langlebig in einem Territorium voller Kurzlebiger. Sie mussten noch viel mehr Wandel in der Mode erlebt haben, als sonst jemand. So gesehen war es für das Gemälde der Sterne von Dharo nur recht, wenn die Gewandung aus verschiedenen Zeiten stammte. So oder so wollte er jedoch die Kombination an Yukarin sehen, die er ausgewählt hatte. Er hatte so eine Ahnung, dass die Rüstung aus dunklem Silber wunderbar mit dem silbergrauen Stoff harmonieren würde. Zusammen mit Yukarins hellsilbernen Haar und schneeweisser Haut würde es sanfte Abstufungen im Silber geben. So dass der silberne Stern wahrlich strahlen konnte und nichts mit seiner natürlichen Schönheit konkurrierte. Wenn es so war, wie er es sich vorstellte, würde es Yukarin nur noch erhabener und anmutiger machen. Und ihn wohl auch noch etwas grösser wirken lassen.
"Darion wird dir mit dem Umkleiden helfen", stellte er zum Schluss noch klar. Denn er wollte sich nun um Lexes kümmern und nicht wieder warten, bis Yukarin fertig umgekleidet war. Ein Atemzug später war Darion bereits an Yukarins Seite. Dieser verneigte sich gehorsam und folgte Darion hinter den Paravent. Was zum Nebeneffekt hatte, dass auch Alazier wieder etwas auf Abstand zu Lexes und ihm ging. So, dass er auf beide bewaffnete Sterne einen Blick haben konnte. Als Prinz schien ihm Lexes jedoch bedrohlicher, weswegen er näher bei Lexes blieb, als bei Yukarin.

"So dann schaue ich doch mal, was du für interessante Rüstungen hast", meinte Aerys gut gelaunt zu Lexes und ging zu dessen Kisten mit Rüstungen, um sich davor nieder zu lassen. Hier wurde er allerdings selbst nach einigem Wühlen darin nicht fündig. Nicht, dass die Rüstungen und die Gewänder nicht prachtvoll gewesen wäre. Es war nur so, dass ihn nichts für das Gemälde ansprach. Hierbei ging er oft impulsiv vor und er musste fühlen können, was stimmte.
"Wie ist das eigentlich mit euren Frisuren?" fragte er etwas entmutigt bei Lexes nach und erhob sich wieder. "Müssen die immer so streng sein? Darf nie eine Strähne zart den Hals streicheln? Oder was ist damit, dass ihr eure Haare offen tragt?" Bestimmt sähen die Sterne mit offenen Haaren noch viel verführerischer aus.
"Alle Männer am Hof tragen die Haare auf diese Weise. Eine Strähne freizulassen ist nicht üblich. Es gilt als ungepflegt in der Öffentlichkeit", erklärte ihm der Prinz ruhig, ehe er einladend lächelte. "Aber wenn ihr es wünscht, so werden wir unsere Haare gerne offen tragen."
"Schade", schade seufzte Aerys. "Bei uns in Hayll gibt es Zeiten, in denen man ganz genau darauf achtet, dass die Haare zerzaust wirken. So als ob..." Aerys brach ab. Inzwischen hatte er gelernt, dass er hier kaum etwas direkt beim Namen nennen sollte. Erst recht nicht so etwas. Also sprach er nicht weiter und schenkte Lexes nur ein neckisches Zwinkern.
"Die Haare ganz offen zu tragen ist also erlaubt?" fragte er stattdessen nach und stellte sich bereits vor, wie er die Sterne von ihrem Haarknoten befreite und seine Hände durch ihr seidiges Haar gleiten liess. Das würde sich bestimmt wundervoll anfühlen.
"Nein", zerstörte Lexes seine Träume, die beiden Sterne auf dem Bild mit offenen Haaren zu verewigen, ehe er ihn mit vorwitzigen Worten überraschte. "Aber ihr könnt froh sein, dass es nicht mehr üblich ist das Haupthaar oben am Kopf abzurasieren." Frech zwinkerte er zurück. Verdutzt blickte Aerys ihn an, ehe er herzlich lachen musste.
"Oh, gütige Dunkelheit", stöhnte er überwältigt. "Da bin ich wirklich froh." Ihn schauderte. Das wollte er sich gar nicht erst richtig vorstellen. Was für eine grausame Mode. Wobei die Sterne bestimmt auch so entstellt noch wunderschön ausgesehen hatte. Trotzdem. Genau vorstellen wollte er sich das nicht. Aerys schüttelte seinen Kopf, wie als wolle er aufkommende Bilder vertreiben.

Yukarin rettete, indem er anmutig hinter dem Paravent hervor glitt. Silbern glänzend wie der Heerführer der Nebelschwaden. Machtvoll, sinnlich, die Sinne verwirrend. Alle Blicke richteten sich auf ihn und niemand dachte mehr daran, sich zu unterhalten. Yukarin schlug sie alle in ihren Bann. Aerys hatte recht gehabt, mit der Kombination der Farben. Doch selbst er hatte nicht erwartet, dass dies den Krieger nahezu in ein mystisches Wesen verwandelte.
Es war Naeran, der sich als erster fing. Mit zarten, kleinen Schritten huschte er zu Aerys, zwischen den Händen einen kleinen Schatz verbergend. Schau kam er zu ihm, ehe er ihn mit grossen, grünen Augen bedachte.
"Mei... mein Prinz Verden. Darf ich das dem silbernen Stern geben?" fragte er ihn leise und öffnete leicht die Kugel, die er mit seinen Händen geformt hatte. Darin lag ein kleiner Zweig mit Orchideenblüten daran. Sie waren nahezu reinweiss. Nur ihr innerstes hatte einen Hauch von rosa. Naeran musste den Zweig aus der Blumenvase stibizt haben.
"Gute Idee, Naeran", nickte Aerys huldvoll und bekam dafür ein ergebenes Strahlen geschenkt. Aufgeregt und mit zusehnds röter werdenden Wangen huschte Naeran zu Yukarin, verneigte sich hastig vor ihm, ehe er ihm scheu und nervös den Blumenzweig an der Rüstung auf Brusthöhe befestigte. Aerys konnte wetten, dass Yukarin nun ebenfalls so einen Blick mit grossen, grünnen Augen geschenkt bekam.
"Er ist atemberaubend schön", raunte er Lexes zu und näherte sich ihm noch etwas mehr, um ihm etwas sündig ins Ohr flüstern zu können. "Und du bist Verführung pur. Wechsle ebenfalls deine Kleidung. Alazier wird dir dabei helfen. Zieh für mich einen Kimono an, wie ihn die Kurtisanen ihn tragen." Es würde einen wundervollen Kontrast zu dem strengen Yukarin geben. Aerys spürte, dass das viel besser werden würde, als wenn er Lexes ebenfalls in einer Rüstung posieren liess.
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Lexes verfolgte die Bewegungen der beiden. Yukarin schien sich zu bemühen eine Balance zwischen Führen und Folgen zu halten, was schlicht unmöglich war, wo Prinz Verden keinerlei Übung im Umgang mit einem Katana hatte. Es war auch nicht die Art wie man normalerweise begann den Schwertkampf zu erlernen, doch es ging sicherlich mehr um den Körperkontakt. Yukarin korrigierte die Bewegungen des Adeligen nur äußerst behutsam.
Lexes wartete angespannt. Nur wenige Adelige konnten es überhaupt ertragen, wenn man sie bei Fehlern korrigierte. Viele reagierten verärgert und ließen es an anderen aus. Er wusste nicht wie es bei Prinz Verden sein würde.
Doch es ging noch einmal gut und der Hayllier lobte, dass es sich gut angefühlt hätte. Dann gab er Yukarin das Katana zurück und entfernte sich von ihm. Gleich darauf wollte sich Prinz Verden die anderen Rüstungen anschauen. Yukarin führte ihn zu seiner Auswahl und Lexes verkrampfte sich gleich, als er sah wie der Hayllier einfach in den Kisten und Körben herumwühlte. Yukarin stand ruhig daneben, doch Lexes wusste wie wichtig seinem Cousin die Ordnung war.
Wenigstens warf der Hayllier nicht alles durcheinander, doch er schien mehrere unterschiedliche Rüstungsteile kombinieren zu wollen. Dabei waren sie für völlig unterschiedliche Zwecke und aus unterschiedlichen Zeitperioden. Der Leibwächter des Haylliers kam ebenfalls zu den Rüstungen, um sie sich anzuschauen. Lexes folgte ihm, schließlich hatte er die Anweisung bekommen diesem Alazier nahe zu bleiben.
Er sah zu den Bündeln an Kleidung und Rüstungsteilen. Yukarins geschätzte Besitzttümer, über die Jahrzehnte sorgsam gepflegt und instand gehalten. Nun sollte es für ein Bild für die Königin dienen. Es sollte Lexes nicht überraschen.
Schließlich hatte Prinz Verden zwei Dinge ausgewählt, die Yukarin anziehen sollte. Lexes wusste was sich in dem Kleiderbündel befand und dass es zeitlich nicht zu der Rüstung passte, doch Yukarin sagte nichts dazu. Überraschenderweise schien der Adelige sogar die Möglichkeit in Betracht zu ziehen, dass es nicht zueinander passen würde, wollte es aber trotzdem an Yukarin sehen. Lexes' Cousin blieb nichts anderes übrig, als sich ergeben zu verneigen. Selbst als Prinz Verden wollte, dass Lord Stratakos ihm beim Ankleiden half.
"Das Anlegen der traditionellen Rüstungen und des Untergewandes ist sehr komplex. Es würde schneller gehen, wenn ich meinem Cousin unterstützen könnte", gab Lexes zu Bedenken, doch der Hayllier wollte nichts davon wissen und lieber Lexes' Rüstungen durchsuchen. Lexes sah noch kurz Yukarin hinterher, der Lord Stratakos hinter den Paravent folgte.

Selbst blieb ihm nichts anderes übrig, als zu Prinz Verden zu treten, während dieser ungeniert Lexes' Rüstungen zerpflückte. Es war respektlos, aber sie waren schließlich nur Sklaven und Prinz Verden schien dies auch erkannt zu haben und behandelte sie entsprechend. Angespannt blieb Lexes daneben stehen, während seine Besitztümer durchwühlt wurden.
Doch der Hayllier schien nichts zu finden was ihm gefiel. Lexes wusste nicht wieso, er hatte genauso edle Rüstungen wie sein Cousin. Jede einzelne, die er mitgebracht hatte, hätte sich für ein Bild sicherlich geeignet. Prinz Verden erhob sich wieder und fragte dann nach den Frisuren der Sterne. Ob sie immer so streng sein müssten oder ob sie auch offen sein konnten. Lexes ahnte schon auf was diese Fragen abzielten.
"Alle Männer am Hof tragen die Haare auf diese Weise. Eine Strähne freizulassen ist nicht üblich. Es gilt als ungepflegt in der Öffentlichkeit", erklärte Lexes mit gelassener Stimme, ehe er einladend lächelte. "Aber wenn ihr es wünscht, so werden wir unsere Haare gerne offen tragen." Etwas anderes konnte er nicht sagen, wollte er den Gast nicht vor den Kopf stoßen. Egal wie erniedrigend es wäre die Haare offen zu tragen. Aber vielleicht wollte Prinz Verden es auch erst später sehen. Dann wenn sie intimer miteinander geworden waren.
Der Hayllier seufzte enttäuscht und bemerkte, dass es in Hayll üblicher wäre. Wenn Lexes so seine Begleiter sah, bemerkte er dies durchaus. Die Jünglinge hatten alle kurzes, offenes Haar. Sie sahen damit allesamt aus wie einfache Bauern oder Gefangene im Straflager, doch natürlich hätte Lexes so etwas beleidigendes nicht laut ausgesprochen.
Wieder hakte Prinz Verden nach, ob man die Haare offen tragen könnte.
"Nein", erklärte Lexes. Doch er wollte den Adeligen nicht zurückweisen und entmutigen. "Aber ihr könnt froh sein, dass es nicht mehr üblich ist das Haupthaar oben am Kopf abzurasieren." Er zwinkerte kurz, vor allem weil der Hayllier dies schon öfter getan hatte und vielleicht war es üblicher in Hayll.
Zumindest half es, dass der Adelige trotz der Verneinung lachte. Die Aussicht von abrasiertem Haupthaar schien ihn zu erschrecken. Dabei gab es noch viele Bilder von dieser Mode bei Männern im Palast. Die Königin würde auch kein Bild erwarten mit offenem, ungepflegtem Haar. Doch es kam Lexes so vor, als hätte der Hayllier längst vergessen, dass das Bild nicht für ihn war. Es wurde immer deutlicher, dass er das malen wollte, was er persönlich attraktiv fand.
Allein deswegen sollten sie sich dem lieber fügen. Anderseits durften sie auch Königin Kimura nicht verärgern. Wenn ihr das Bild nicht gefiel, würden Yukarin und er dafür büßen. Nicht Prinz Verden.

Da trat Yukarin hinter dem Paravent hervor. Er hatte sich wirklich beeilt, oder Lord Stratakos war hilfreicher gewesen als gedacht. Lexes stockte. Er musste zugeben, dass Prinz Verden gut gewählt hatte. Es passte zwar nicht zusammen, doch die silbernen Töne der Rüstung und des Gewandes darunter harmonierten gut mit Yukarins Haar- und Hautfarbe. Er sah edel und wunderschön aus. Lexes blickte seinen Cousin anerkennend an. Selten war wirkliches Begehren zwischen ihnen. Wenn sie allein miteinander schliefen, dann eher um eine Verbindung zu suchen. Halt. Erlösung.
Leidenschaftliches Begehren und Gier trainierten sie sich an, wenn es von einem anderen Partner oder Zuschauern gewünscht war. Dafür respektierte Lexes Yukarin zu sehr, um ihm dies aufzudrängen, wenn sie allein waren.
Lord Metrides kam dann plötzlich näher und fragte Prinz Verden, ob er dem silbernen Stern etwas geben dürfte. Es war ein Zweig mit fast weißen Orchideenblüten. Der Adelige erlaubte es und der Jüngling ging zu Yukarin, um ihm mit roten Wangen den Zweig an die Rüstung zu befestigen. Es war eine niedliche Geste. Der Jüngling mit den grünen Augen war hübsch und sicherlich Prinz Verdens Liebhaber.
Der Adelige trat zu Lexes und bemerkte wie schön Yukarin wäre. Dann beugte er sich zu ihm, um ihm zuzuflüstern, dass er Verführung pur wäre. Lexes reagierte nur mit einem sachten Lächeln.
Endlich schienen sie etwas weiterzukommen. Doch über den Handel hatten sie bisher nur oberflächlich geredet und Lexes bezweifelte, dass sie den Hayllier dahingegend würden beeinflussen können. Dieser forderte ihn auf die Kleidung zu wechseln. Alazier würde ihm helfen.
Lexes hob eine Augenbraue leicht irritiert. Der Leibwächter? Er hätte sich viel lieber von einem der zwei Jünglingen helfen lassen wollen.
"Zieh für mich einen Kimono an, wie ihn die Kurtisanen ihn tragen", kam dann der nächste Schlag. Wieso durfte Yukarin eine edle Rüstung tragen und er sollte sich wie ein Kurtisane geben? Vermutlich auch noch mit offenen Haaren.
"Wie ihr wünscht." Lexes verneigte sich und musterte noch kurz Yukarin. Dann wählte er ein passendes silbernes Untergewand und einen rotschwarzen Kimono mit tiefem Nackenausschnitt von seiner Auswahl und ging hinter den Paravent. Der Eyrier folgte ihm, ein dunkler geflügelter Schatten.
Lexes legte als erstes sein Katana sorgsam beiseite.
"Könntet ihr mir aus der Rüstung helfen?", fragte er den Kriegerprinzen namens Alazier. Er hatte sich nie vorgestellt, doch das war der Name den Prinz Verden für ihn benutzt hatte. Lexes bezweifelte aber, dass er den Eyrier mit Vornamen ansprechen durfte.
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Alazier »

*Bedränge ihn ein wenig*, sandte ihm sein Meister. *Ich will wissen, ob er nur mir zur Verfügung stehen soll oder uns allen. Ausserdem will ich erfahren, wie er auf sinnliche Dominanz reagiert.* Alazier zuckte leicht mit den Flügeln um zu zeigen, dass er verstanden hatte. Vermutlich sogar viel mehr, als es dem Meister bewusst war. So wie Alazier ihn kannte, interessierte es ihn nicht wirklich, ob dieser goldene Stern ihnen allen zur Verfügung stehen sollte. Er hatte noch nie einen neuen Liebling gleich allen zur Verfügung gestellt. Nicht bevor er ihn ausgiebig ausprobiert hatte und soweit Alazier wusste, hatte der Meister die Sterne noch nicht einmal geküsst oder auch nur sinnlich berührt. Der Meister wollte wissen, was für ein Kunstwerk der goldene Stern werden würde. Ein weiss- oder ein rotgewandetes. Beide Sterne wirkten sehr verschlossen diesbezüglich. Alazier wunderte es nicht. Das war meistens so bei Lustsklaven und diese hier lebten an einem ziemlich komplizierten Ort. Zudem waren sie langlebig, während ihre Besitzer kurzlebig waren. Das musste ein überaus seltsames Gefühl sein.

Alazier selbst konnte auch noch nicht einschätzen, wie der goldene Stern sich ihm gegenüber verhalten würde. Er war sich zwar sicher, dass er sich im Bett den Wünschen des Meisters unterwerfen würde. Er war ein Lustsklave und das war seine Pflicht. Doch ob es ihm gefallen würde, war eine andere Sache. Alazier hatte jedenfalls nichts dagegen, den Prinzen etwas mit sinnlicher Dominanz zu bedrängen und herauszufinden, wie er darauf reagierte. Der goldene Stern war schön und vorallem bedeutete es, dass er ihn weg vom Meister hinter den Paravent drängen konnte. Es war schon schlimm genug, dass der silberne Stern bewaffnet war und Darion so nah bei ihm stehen musste. Auch wenn der silberne Stern beherrschter wirkte, als der Goldene und Darion leidlich gut kämpfen konnte, genau wie der Meister selbst, so wollte ihm das alles gar nicht gefallen. Schliesslich waren sie hier nicht in Hayll. Wenn etwas schief lief, hatten sie unter Umständen ein ganzes Territorium gegen sich.

"Darion, stell dich in die Mitte des Raumes", forderte der Meister, während Alazier mit leicht ausgefächerten Schwingen dem goldenen Stern hinter den Paravent folgte. "Ich möchte eine kleine Szene mit dir und dem silbernen Stern ausprobieren. Stellt euch vor, ihr geht im Park spazieren. Silberner Stern, du bist Darions Leibwächter und..." Alazier achtete nicht mehr gross auf die Worte des Meisters, sondern beobachtete scharf, was der goldene Stern mit seinem Schwert tat. Er legte es ehrerbietig beiseite. Für seinen Geschmack nicht weit genug. Doch er konnte die Eleganz und den Respekt in der Bewegung erkennen. Das sprach für den goldenen Stern. Es liess ihn als ehrenhafter Kämpfer erscheinen.

"Selbstverständlich", antwortete Alazier samten auf die höfliche Bitte, ihm mit der Rüstung zu helfen. Schön leise, damit sei sonst im Raum niemand hörte. Anmutig und mit einem raubtierhaften Lächeln glitt er näher. Scheinbar rein zufällig so, dass er dem Prinzen mit seinem Körper den Weg zum Schwert verwehrte.
"Schliesslich hat mich Prinz Verden geschickt, dir behilflich zu sein", erklärte er dunkel und in einem sündigen Tonfall, der nahelegte, dass er dem goldenen Stern bei etwas ganz Bestimmten behilflich sein wollte. "Damit du dich gut für ihn vorbereiten und ihm gefallen kannst." Alazier trat noch etwas näher zu dem Prinzen, liess ihn nicht aus seinen dunklen Augen.
"Zeig mir, wo ich anfangen soll?" forderte er sinnlich. Angespannt deutete der goldene Stern auf eine Schnalle, der Rüstung, die es zu öffnen galt. Alazier kümmerte sich darum. Mit einer Mischung aus Kraft und Sanftheit und deutlicher Dominanz. Bei jeder weiteren Schnalle, die der goldene Stern ihm zeigte, packte und zog so an den Riemen, dass kein Zweifel daran bestand, wer die Kontrolle inne hatte. Auch wenn Alazier dem goldenen Stern sozusagen diente, so war es doch Alazier, der den goldenen Stern mit seiner Rüstung gefesselt hielt. Selbst dann, wenn er sie ihm auszog. Langsam, sinnlich und fordernd. Bis er kein Rüstungsteil mehr trug, sondern nur noch diese Kimonos darunter, die vor Alazier kaum mehr Schutz boten, wie es die Rüstung wenigstens noch ein klein wenig getan hatte.
"Und wie kann ich dir aus dieser Kleidung helfen?" fragte er rau und leise nach. Fordernd, aber noch halbwegs sacht, zupfte er vorne an der Brust des goldenen Sterns am Kragen dieser Kimonojacke. Alazier dachte nicht daran, zurück zu weichen. Im Gegenteil, er verlagerte sogar noch etwas nach vorn, um dem Prinzen noch näher zu kommen.
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Lexes
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Der Kriegerprinz hatte eine dunkle, raue Stimme und seine dharoische Aussprache war längst nicht so gut wie bei Prinz Verden. Die Töne um einiges rauer und doch seltsam melodisch. Vielleicht von seiner Pruuler Seite. Lexes hatte über das Land gelesen, wo die Menschen eher dunklere Hauttöne besaßen. Es war eine schöne geheimnisvolle Hautfarbe, die der Eyrier besaß. Manchmal glaubte Lexes etwas in der Haut eingearbeitet schimmern zu sehen, doch er sah zu wenig von der Haut, um es ergründen zu können.
Lexes versuchte den Wortfolgen zuzuhören, während der Eyrier ihn dunkel anlächelte. Vielleicht wollte er ihm Angst machen, doch es war nicht der erste muskulöse Kraftprotz, der Lexes versuchte einzuschüchtern. Und nur weil er Kriegerprinz war, ließ er sich auch nicht aus der Ruhe bringen. Akechi Harukore war auch ein Kriegerprinz gewesen und hatte es meisterhaft verstanden sein wildes Blut zu beherrschen. Lexes hatte viel von ihm gelernt, auch was den Umgang mit Kriegerprinzen betraf.
Nur dieser Alazier war eindeutig kein Akechi Harukore. Er wirkte mehr wie jemand, der Schwächere gerne unterdrückte und es genoss. Lexes musste vorsichtig sein ihn nicht zu reizen.
"Es ist nicht so einfach die Rüstung abzunehmen. Soll ich es euch erklären?", bot Lexes an, nachdem der Eyrier in dunklem fast drohendem Tonfall erklärt hatte, dass er Lexes behilflich sein sollte.
"Damit du dich gut für ihn vorbereiten und ihm gefallen kannst."
Lexes gefielen die Worte nicht unbedingt, aber er behielt sein höfliches Lächeln wie ein Schutzschild bei. Schließlich sollte er Prinz Verden gefallen und er wollte vermeiden, dass dieser Alazier schlecht über ihn redete. Lexes vermutete, dass der Eyrier ihn etwas testen sollte. Oder vielleicht war es immer seine Art.
Doch der Kriegerprinz hatte genauso brav stundenlang bei der Brücke beim Pavillon ausgeharrt und die Fische gefüttert. Das allein sagte Lexes genug. Alazier würde nichts wagen ohne die Erlaubnis von Prinz Verden. Aber hatte Prinz Verden ihm etwas gesendet? Es war nicht auszuschließen und leider konnte Lexes ohne seine Juwelen kaum mithören.

Der Eyrier forderte ihn auf ihm zu zeigen, wo er beginnen konnte. Lexes wies auf eine Schnalle und wartete dann, dass der Kriegerprinz ans Werk ging.
"Die Schnalle öffnet sich nach links wenn ihr da daran zieht", erklärte er, während der Kriegerprinz daran zog. Viel zu ruckartig, aber Lexes ließ sich nicht verunsichern.
"Danke, dass ihr mir helft." Er lächelte sachte. Es fühlte sich trotz der Ruppigkeit gar nicht so schlecht an sich von einem Kriegerprinzen aus der Rüstung zu helfen. Der Eyrier tat es mit einer dominanten Sinnlichkeit bei der Lexes sich fragte, ob der Mann tatsächlich Interesse an ihm hatte. Lexes hätte den Sex mit diesem Muskelpaket lieber vermieden, denn er ahnte, dass es nicht angenehm werden würde und so zu tun, als würde es ihm gefallen von diesem dominanten Kriegerprinzen genommen zu werden, würde äußerst anstrengend werden. Wobei er vermutete, dass der Eyrier nicht unbedingt Wert darauf legte, dass sein Partner Gefallen demonstrierte.
Der Kriegerprinz zog ihm das letzte Rüstungsteil ab und Lexes stand im schwarzen Untergewand dar. Er lauschte den Worten von Prinz Verden und Lord Stratakos, die auf der anderen Seite des Paravents irgendeine Szene mit Yukarin darstellen wollten. Yukarins Wohlergehen verließ auch jetzt nicht Lexes Denken, ungehindert von dem muskulösen großgewachsenen Kriegerprinz, der vor ihm aufragte. Das Katana war scheinbar außer Reichweite, aber er hatte sehr lange getestet wie weit er es ablegen konnte, um es dennoch mit seiner Basis Juwelenkraft herbeirufen zu können. Es konnte schnell in seiner Hand sein, und noch schneller im Bauch des Kriegerprinzen.
Der Eyrier fragte fast lauernd wie er ihm aus der Kleidung helfen konnte ehe er gleich an den Kragen fasste und daran zupfte. Der große Kriegerprinz trat dichter an ihn heran. Lexes kämpfte die Anspannung in sich nieder.
Er würde nichts tun ohne die Erlaubnis von Prinz Verden, sagte er sich, doch er misstraute dem Hayllier genauso sehr, wartete noch darauf, dass dieser Yukarin und ihn hinterging. Es war zu oft geschehen, um im Glauben guter Absichten zu bleiben.
"Damit fängt man nicht an", korrigierte Lexes. "Ihr müsst mir erst den Gürtel öffnen."
Dann legte er seine Hand über die Alaziers und zog sie von seinem Kragen, wartete darauf, dass sich der Kriegerprinz dagegen sperrte. Doch er sollte ihm ja helfen. Lexes lächelte abwartend.
"Ich zeige es euch." Er führte die Hand des Eyriers langsam nach unten zu dem gebundenen Gürtel. "Nun könnt ihr ihn mir aufrupfen." Das schien der Kriegerprinz ja zu genießen.
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Alazier
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Alazier »

Der goldene Stern liess sich nicht aus der Ruhe bringen. Weder wich er zurück, noch zeigte er ein Zeichen der Angst. Er schien eindeutig Erfahrung im Umgang mit Kriegerprinzen zu haben. Oder man hatte ihm gesagt, wie er mit ihm umgehen sollte. Nein, entschied sich Alazier, man konnte nicht einfach erzählt bekommen, wie man mit Kriegerprinzen umzugehen hatte und entsprechend handeln. Nicht auf diese Weise, wie es der goldene Stern tat und besonders nicht was ihn betraf. Alazier hatte noch nie jemand ungeübtes getroffen, der nicht vor ihm zusammengezuckt wäre. So zu reagieren, wie der goldene Stern es tat brauchte Ruhe und ein gewisses Mass an Selbstbewusstsein.

Der Prinz schien so einiges an Selbstbewusstsein zu verfügen. Denn mit seinem sachten Lächeln, das er kaum je ablegte, bedankte er sich bei ihm, dass er ihm half. Und das obwohl er die Schnallen eher ruppig aufmachte, so dass der sein schlankerer Gegenüber doch etwas durchgeschüttelt wurde. Dabei keuchte der Prinz nicht. Es war nicht auszumachen, ob es ihm gefiel oder nicht gefielt oder egal war. In dem Zusammenhang wirkte dieser artige Dank schon fast wie eine Herausforderung. Alazier zuckte erfreut leicht mit seinen Flügeln. Allmählich begann die Sache interessant zu werden.

Selbst als er sein Gewicht nach vorn verlagerte und dem Prinzen so noch näher kam, wich dieser nicht zurück, sondern blieb entspannt vor ihm stehen. Vielleicht eine Spur zu entspannt. Zu sehr sanft lächelnd, als dass es noch wirklich glaubhaft war, doch beweisen konnte Alazier das nicht. Es war dem goldenen Stern hoch anzurechtnen, dass er bereits das schaffte. Selbst dann noch, als Alazier an seiner Kleidung zupfte. Ohne einzuladen, aber auch ohne abzuwehren, erklärte der Prinz, dass man nicht mit dem Kragen anfinge und erklärte, dass er ihm erst den Gürtel öffnen müsste.
Alazier fächerte seine Schwingen etwas weiter aus. So? Er musste also? Das war eine wagemutige Aussage. Andererseits legte der goldene Stern seine schlanke Hand sacht auf seine Hand. Fast ergeben. Alazier liess es geschehen, dass der Prinz seine Hand vom Kragen zog und langsam nach unten zu dem geknoteten Gürtel. Der goldene Stern lächelte weiterhin sacht, nur um dann zu erklären, dass er ihm nun den Gürtel aufrupfen könne. Na, wen das keine Herausforderung und zugleich eine Einladung war. Und noch immer wusste, Alazier nicht, wieviel dem goldenen Stern davon gefiel und was er davon verabscheute. Der Prinz war gut und es machte Alazier neugierig zu erfahren, wie gut der goldene Stern war.

"Gut", antwortete er seiden und rupfte dem Prinzen tatsächlich den Gürtel auf. Kräftig genug, so dass er noch etwas näher zu ihm gezogen wurde. Es blieb nun kaum mehr Platz zwischen ihnen. Aber noch berührten sie sich nicht. Achtlos liess Alazier den Gürtel fallen, sobald er offen war. Es war sauber genug hier, dass dem Gürtel nichts geschehen würde. Er hatte hier schliesslich einen Prinzen auszuziehen.
So grob und so ruppig er bei den Schnallen und dem Gürtel auch gewesen war, so behutsam war er bei der Jacke. Sinnlich sanft strich er mit dem Finger dem Kragen entlang bis auf die Höhe der Schlüsselbeine und streifte die Jacke erst sachte über die eine Schulter, dann über die andere. Langsam. Fast schon quälend langsam. Dabei achtete er darauf, dass er nie die Haut des Prinzen berührte, sondern immer nur seine Unterwäsche. So, dass es so wirkte, als würde er ihn gleichzeitig streicheln und doch nicht streicheln. Genau wie den Gürtel liess er die Jacke über die Arme des Prinzen zu Boden gleiten. Sachte strich er mit seinen Fingern über die Unterwäsche hinunter zum Hosenbund. Da sah er schon von selbst, wie die über um die Taille gewickelte Stoffbänder zu öffnen und zu lösen war. Sanft machte er weiter, bis der Prinz nur noch in Unterwäsche vor ihm stand.
"Noch mehr?" flüsterte er ihm da sinnlich ins Ohr, fragend, ob er ihn noch weiter ausziehen sollte. Ob er mehr Berührung, ob er mehr Nähe zu ihm wollte. Es liess sich viel in die Frage hineininterpretieren.
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Der Kriegerprinz fächerte seine Flügel auf, als Lexes ihm Anweisungen gab. Natürlich gefiel das dem Eyrier nicht, doch er ließ sich führen und zog ihm dann auch den Gürtel auf. Mit einem Ruck, so dass Lexes noch etwas näher zu dem Mann kam. Sie standen sich viel zu nahe, doch keiner von ihnen wollte zurückweichen. Lexes hatte eher heimlich genossen, dass der Kriegerprinz seinen Anweisungen gefolgt war, es hatte etwas prickelndes, obgleich er kein Interesse an dem gestählten Mann hatte.
Der Eyrier ließ den Gürtel fallen ehe er sich daran machte Lexes aus der nun offenen Jacke zu helfen. Längst hätte Lexes sich allein ausziehen können, doch er hielt still. Diener war Diener, egal in welcher Art er daherkam. Zudem erwartete Prinz Verden wohl, dass ihm dieser Alazier zur Hand ging und zweifelsohne würde der Kriegerprinz seinem Herrn Bericht erstatten.
Der Kriegerprinz bewies, dass er auch sanft sein konnte und zog Lexes die Jacke viel zu langsam aus. Wollte er ihn einschüchtern oder verführen? Es war schwer zu sagen. Der Eyrier berührte ihn dabei nie, sondern nur den Stoff, strich die Jacke über Lexes muskulöse Oberarme.
Auch die Jacke wurde einfach zu Boden gefallen. Lexes hatte auch irgendwie nicht erwartet, dass der Eyrier der Typ war, der sie fein säuberlich zusammengefalten hätte.
Die dunklen Finger glitten als nächstes über Lexes Brust, strichen über das Unterhemd. Lexes versuchte gelassen zu bleiben, auch als der fremde Mann ihm an den Hosenbund griff und dann die um die Taille gewickelten Bänder aufzog bis sich die Hose lockerte. Gewissenhaft machte der Kriegerprinz weiter bis Lexes nur noch in Unterwäsche dastand. Der Eyrier neigte sich leicht zu ihm, fragte ihn flüsternd, ob er noch mehr wollte. Oder brauchte. Es war schwer zu sagen.
„Mein Unterhemd muss ausgezogen werden, wenn ihr mir weiter helfen wollt“, erklärte Lexes lächelnd. Er hätte es natürlich allein ausziehen können, doch da der Kriegerprinz so bestrebt darin war ihm zu helfen, sah Lexes keinen Grund den Eyrier nun zurückzuweisen. Außerdem wollte er nicht zeigen, dass ihn die Situation anspannte. Er vertraute weder dem Eyrier noch seinem Herrn, dass sie gute Absichten hatten. Aber für den Moment glaubte er nicht, dass dieser Alazier etwas wagen würde.

Der Kriegerprinz griff nach dem Saum des Unterhemdes und schob es nach oben, offenbarte Lexes Bauchmuskeln, die sich unter der goldenen Haut abzeichneten. Der Eyrier streifte ihm das Unterhemd über den Kopf. Bevor er dann zur Unterhose greifen konnte, hielt Lexes ihn auf.
„Das reicht“, erklärte er. Er musste unter dem Kimono nicht nackt sein. „Nun brauche ich das silberne Untergewand.“ Er deutete auf das zusammengefaltete Gewand.
Er erwartete bereits, dass der Kriegerprinz sich allmählich dieser Dienste verweigern würde. Dieser blieb auch entsprechend stehen und sah ihn nur abwartend an.
„Wenn ihr so gütig sein würdet“, fügte Lexes lächelnd hinzu. Der Mann bewegte sich immer noch nicht, doch das Gewand schwebte näher. Er schien lieber Bitten als Befehle zu bekommen und Lexes tat ihm den Gefallen. Schließlich wollte er Prinz Verden nicht warten lassen und das quälend langsame Ausziehen hatte schon viel zu lange gedauert. Hinterher würde es der Adelige ihm anlasten und nicht seinem Leibwächter.
„Und den entsprechenden Gürtel“, fügte Lexes hinzu.
„Wenn ihr so gütig sein würdet“, wiederholte er.
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Alazier »

Noch immer liess sich der goldene Stern nicht aus der Fassung bringen. Alazier glaubte zwar, kurz eine Anspannung gespürt zu haben, als er ihm die Hose geöffnet und ausgezogen hatte. Doch es war nicht auszumachen, ob dies aus Angst, Abneigung oder vielleicht doch aus wohligem Erschaudern geschah. Der Prinz war bestimmt schon oft tief verletzt worden, so dass er seine Ruhe und sein Lächeln wie eine Schutzmauer um sich herum trug. Vermutlich könnte Alazier nun auch grob über ihn herfallen, ihn rücksichtslos schänden und trotzdem würde der Prinz ihn zum Schluss nur freundlich anlächeln und sich bei ihm für seine Aufmerksamkeit bedanken. Einfach, weil er sich tief in sich drin eingeschlossen hatte. Oder weil er schlichtweg nichts fühlen konnte. Diese Möglichkeit bestand natürlich auch. Momentan war es ihm nicht möglich, das herauszufinden.

Sanft griff Alazier nach dem Saum des Unterhemdes und zog es mit sinnlicher Ruhe dem goldenen Stern über den Kopf. Sorgsam, damit die Frisur nicht durcheinander geriet. Er hatte gehört, wie der Prinz dem Meister erklärt hatte, wie wichtig es war, dass die Haare ordentlich sassen. Für Alazier wirkte das eher langweilig und ziemlich weltfremd. Es gab so viele Aktivitäten, wo man nicht den genauen Sitz der Haare kontrollieren konnte. Das war nur etwas für Vögel im goldenen Käfig. Egal ob Sklave oder Adliger.
Da der goldene Stern sich nicht dagegen wehrte, ihm seinen nahezu nackten Körper zu zeigen, scheute Alazier sich auch nicht davor, nach der kurzen Hose zu langen, die noch seine Lendengegend bedeckte. Auch wenn der Prinz zuvor nur gesagt hatte, das nur noch das Unterhemd ausgezogen werden müsste. Alazier war neugierig auf mehr und der Meister würde sicherlich nichts dagegen haben, wenn der goldene Stern nackt unter seinem Kimono war. Diesmal hielt der goldene Stern ihn jedoch auf. Nicht mit seinen Händen oder indem er zurück trat. Er erklärte schlicht, dass es reichen würde. Er tat es mit einer faszinierenden Mischung aus Unterwerfung und Dominanz. Und als er merkte, dass er damit Erfolg hatte und Alazier ihm nicht das letzte Stückchen Stoff wegnahm, wagte er es sogar ihm zu erklärten, dass er nun das silberne Untergewand brachen würde. Es war kein Befehl. Noch nicht. Aber auch keine Bitte. Noch nicht. Abwartend blickte Alazier ihn an. Egal ob der Prinz ein Schäfchen oder ein Blutiger werden würde, Befehle würde er ihm keinesfalls erteilen. Prompt fügte der goldene Stern eine demütige Bitte hinzu, weiterhin anmutig lächelnd. Frecher Bengel.
Allmählich bekam Alazier gut Lust, die Mauern um den Prinzen einzureissen. Egal wie lange es dauerte. Hauptsache der Prinz würde irgendwann vor hemmungsloser Lust stöhnend unter ihm liegen und nichts mehr von ihm verbergen können. Leider war das das Priviled des Meisters. Also riss Alazier sich zusammen und liess mit Hilfe der Kunst das silberne Untergewand herbeischweben. Prompt bat der Prinz auch noch um den entsprechenden Gürtel. Diesmal fügte er gleich diese unterwürfige, dominierende Phrase hinzu. Alazier ignorierte die Bitte und griff stattdessen nach dem seidenen Untergewand. Es war aus edelstem Material, federweich und hauchdünn. Noch nicht durchsichtig aber durchscheinend. Behutsam öffnete Alazier den Kragen und schob dem Prinzen den Kimono über die Arme nach oben, entgegengesetzt wie er ihm die schwarze Kimonojacke ausgezogen hatte. Ein zartes Streicheln der nackten Haut mit der glatten Seide. Etwas, das sich gut anfühlen würde. Mit sinnlicher Dominanz legte er die beiden Seiten über der Brust des Prinzen zusammen.
"Hol dir deinen Gürtel selbst", forderte er ihn dunkel auf und erwiderte sein sanftes Lächeln. Somit erlaubte er dem goldenen Stern, sich etwas von ihm zurück zu ziehen. Das gab ihm selbst die Möglichkeit, den Prinzen im silbernen Kimono etwas ganzheitlicher zu betrachten.
"Die Farbe steht dir", befand er. Selbst wenn der Kimono eher silbern als weiss war, so konnte der goldene Stern durchaus als Schäfchen durchgehen. Rebellisch und verschlossen zweifelsohne, aber es gab genügend Schäfchen, die es genossen geknackt zu werden. Andererseits sah Alazier ausser in dem Meister ohnehin jeden als Schäfchen an. Selbst die rotgewandeten Kunstwerke. Auch wenn er mit ihnen etwas anders umging, als mit den Weissgewandeten.
"Dieser Ausschnitt im Kragen ist mir schon bei eurem Fächertanz aufgefallen", lächelte er samten. "Sehr reizvoll. So etwas gibt es in Hayll nicht. Gut, dass du nun wieder einen Kimono mit so einem Kragen trägst."
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Der Eyrier brachte ihm nicht den Gürtel, sondern begann ihm das seidene Untergewand überzustreifen. Dabei ging er wieder langsam und behutsam vor, zog dann an dem edlen Stoff und legte die Lagen vorne zusammen. Nicht perfekt, aber gut genug für jemanden, der nicht vertraut mit der Kleidung Dharos war. Lexes beschloss den Kriegerprinz nicht zu korrigieren. Er hatte ihn gerade genug gereizt und den Gürtel hatte ihn der Eyrier bereits nicht mehr gebracht. Jetzt sagte er ihm in dunklem Tonfall, dass Lexes sich den Gürtel selbst holen könnte.
"Natürlich." Er nutzte seine wenige Juwelenkraft, um das Band herbeizurufen. Es war meist ein Fehler einem unbekannten Kriegerprinzen den Rücken zu kehren.
Währenddessen bemerkte der Eyrier, dass Lexes die silberne Farbe stehen würde. Wieso konnte Lexes das Gefühl nicht abschütteln, dass es nicht unbedingt ein Kompliment gewesen war? Es klang fast herablassend, doch vielleicht war dies der Aussprache Alaziers geschuldet.
"Danke, am Ende ist nur der helle Kragen sichtbar."
Der Kriegerprinz lächelte und kommentierte den Kragen des Untergewandes. Es wäre sehr reizvoll und so etwas gäbe es in Hayll nicht. Es wäre gut, dass Lexes nun wieder einen Kimono mit solch einem Kragen tragen würde.
"Ich habe fast keine anderen Kiminos", erklärte Lexes. Es war nicht seine eigene Wahl gewesen. Er wusste warum er die Kimonos mit diesem Kragen trug, eben um Männer wie Alazier oder Prinz Verden anzulocken. Vielleicht würde er auch eher einen Zugang zu dem Hayllier haben, wenn er seinen Begleitern gefiel. Aber vermutlich nicht zu viel.
"Schön, dass ihr es reizvoll findet. Genauso reizvoll wie eure engen Hosen, so etwas gibt es in Dharo nicht", erwiderte Lexes und ließ seinen Blick kurz über den muskulösen Körper des Eyriers schweifen. Er trug eine enge schwarze Hose, die seine Muskeln akzentuierten. Darüber ein dunkelrotes Oberteil, das hinten offen zu sein schien, um die gewaltigen Flügel nicht zu behindern.
Das Lächeln des Eyriers wurde breiter und eindeutig anzüglich. "Dir gefallen meine engen Hosen?"
Lexes legte sich gelassen den Gürtel um die Taille, begann ihn sich zuzuknoten.
„Sie sind ungewöhnlich“, bestätigte Lexes, „Ich kenne selbst nur lockere, weite Hosen, aber ich frage mich wie sich eure wohl auf der Haut anfühlen mögen.“
Er überging den anzüglichen Tonfall des Eyriers. Lexes sollte den Kriegerprinzen besser nicht verführen, es würde bei Prinz Verden womöglich nicht gut ankommen. Er schloss den Gürtel.
„Der Kimono als nächstes“, erklärte er. „Oder soll ich ihn mir auch selbst holen?“, fügte er mit einem sachten Lächeln hinzu.
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Alazier »

Seltsamerweise ging der Prinz nicht auf Abstand, als Alazier ihm die Gelegenheit dazu bot. Stattdessen liess er den Gürtel herbeischwebenund schlang ihn direkt vor ihm um sich. Wie als hätte er das Angebot zur Flucht vor der Nähe zu ihm nicht realisiert. Doch vielleicht hatte er es auch realisiert und bot sich ihm nun stattdessen offen an, indem er dicht vor ihm stehen blieb. Alazier hatte schon realisiert, dass man sich hier in Dharo dezenter an die Person heran wagte, die man verführen wollte. Sehr viel dezenter. Es war schwer zu erkennen, ob der goldene Stern ihn nun verführen wollte, oder ob er glaubte, hier stehen bleiben zu müssen. Dabei bedankte er sich artig für das Kompliment zu der Farbe des unteren Kimonos. Auch hier klang es wieder ergeben und völlig ignorierend, was der Prinz wohl selbst darüber denken mochte. Vermutlich hätte Alazier ihn sogar beleidigen können. Der Prinz hätte trotzdem seine lächelnde Rüstung vorgeschoben und sich höflich bedankt.

Sanft erklärte der goldene Stern, dass er kaum andere Kimonos hätte, als solche mit einem weiten Kragen. Das mochte sein, doch dafür hatte Alazier ihn noch erstaunlich wenig in so einem Kimono gesehen. Eigentlich nur bei der Tanzaufführung. Im Park oder bei den Besuchen in der Stadt hatte er immer hochgeschlossenere Kimonos getragen. Selbst als der Prinz und sein Cousin heute zu Prinz Verden gekommen waren, hatten sie keine Kimonos mit solchen Krägen getragen. Alazier schloss daraus, dass der goldene Stern sie nicht wirklich mochte. Wenn er frei wählen konnte, schien er es vorzuziehen, seinen Nacken zu bedecken, wie das alle am Hof taten.
Artig beteuerte der goldene Stern auch, dass es schön wäre, dass er den Kragen reizvoll fände. Nur um dann vorwitzig zu erklären, dass er Alaziers enge Hosen reizvoll fände. Er schob vor, dass es so etwas in Dharo nicht gäbe, doch Alazier fragte sich unwillkürlich, ob dem Prinzen gefiel, was er sah. Ob es ihn reizte, sich mit seiner schlanken Hand an seinem festen Hintern festzuhalten. Oder ob er vielleicht seine Männlichkeit durch den samtenen Stoff befühlen und streicheln wollte. Alaziers Lächeln wurde breiter und eindeutig anzüglich.
"Dir gefallen meine engen Hosen?" fragte er verrucht.

Wieder gab der Prinz mit keinem Zeichen preis, was er von der sinnlichen Annäherung hielt. Er knotete nur in aller Ruhe fein säuberlich seinen Gürtel zu. Dabei bestätigte er sanft, dass die Hosen ungewöhnlich wären. Er selbst kenne nur lockere, weite Hosen und er würde sich fragen, wie sich enge Hosen wohl auf der Haut anfühlen mochten. Der goldene Stern tat diese Überlegung so beiläufig kund, als würde er für jemand anderen fragen, als würde es ihn selbst nicht interessieren. Vielleicht war es so. Doch Alazier hatte so eine Ahnung, dass es den Prinzen durchaus interessierte.
"Nun", lächelte Alazier weiterhin anzüglich und beugte sich wieder etwas vor, um seine Lippen dicht zum Ohr des Prinzen zu bekommen. "Dann sollten wir wohl demnächst eine Gelegenheit finden, wo du solche Hosen anprobieren kannst." Wie zum Beispiel in der Abgeschiedenheit seines Schlafzimmers. Wobei der Meister ihm wohl das Fell über die Ohren ziehen würde, täte er mehr, als den Prinzen enge Hosen anprobieren zu lassen.
"Sie fühlen sich wundervoll an", raunte er ihm verheissungsvoll zu. "Sie schenken dem Träger Freiheit. Bequemlichkeit. Kontrolle." Mit weiten Kleidungsstücken zu fliegen war ein Graus. Überall zupfte und rupfte dann der Wind an einem. Es war viel leichter mit enganliegender Kleidung zu fliegen. Oder auch zu kämpfen. Ausser vielleicht, man beherrschte die Kleidung so meisterlich, wie die Sterne es taten. So beeindruckend das auch war, Alazier hatte keine Motivation sich diese zusätzliche Herausforderung aufzuladen.

Das silberne Untergewand war schliesslich angezogen und sollte nun mit dem Kimono bedeckt werden. Wieder versuchte sich der goldene Stern in einem dezenten Befehl, nur um sich gleich darauf unterwürfig zu zeigen, indem er mit einem sachten Lächeln die Frage hinzufügte, ob er sich den auch selbst holen sollte. Alazier lächelte weiter dunkel. Er war sich sicher, dass der goldene Stern mit diesem Verhalten schon so einige seiner Besitzer in den Wahnsinn getrieben hatte. So frech und doch so höflich. Es gab nicht wirklich einen Anhaltspunkt ihn für etwas zu tadeln oder zu strafen. So wie Alazier machtrunkene Menschen jedoch einschätzte, war der Prinz für dieses Verhalten sicherlich schon mehrfach ausgepeitscht worden.
"Hol ihn dir selbst", liess er sich nicht ärgern und genoss es stattdessen, über den Prinzen zu befehlen und sei es nur so ein kleiner Moment. Oft waren diese Details ohnehin viel reizvoller, als jemanden in grossen Gesten zu unterwerfen. "Ich werde dir helfen, ihn anzuziehen. Dreh dich dazu um."
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Lexes
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Der Eyrier blieb anzüglich und bemerkte, dass sie einen Ort finden müssten, wo Lexes diese Hosen anprobieren könnte. Es klang sehr nach einer Einladung mehr zu machen, doch er konnte auf den Sex mit dem Kriegerprinzen wirklich verzichten, wenn es sich irgendwie vermeiden ließ. Seine lauernde Art war die eines Raubtieres und Lexes wollte nicht in seine Fänge geraten.
Der Kriegerprinz schwärmte davon wie gut sich die Hosen auf der Haut anfühlen würde. Es würde einem Kontrolle, Freiheit und Bequemlichkeit geben. Vermutlich war es besser, wenn man flog, wobei Lexes sich flatternde Kleidung, die einen beim Fliegen umschmeichelte, ebenfalls angenehm vorstellte. Nur war dieser Alazier derjenige mit den Flügeln, er musste es besser wissen.
„Ich bevorzuge weitere Kleidung. Nichts einschnürendes“, erklärte Lexes, „Aber solange es euch gefällt.. und sie sagen euch zweifelsohne zu.“
Es sah durchaus schön aus, doch es kam Lexes nicht sonderlich bequem vor solch enge Hosen zu tragen. Und man würde vermutlich ebenso lange brauchen sie auszuziehen wie bei einem Kimono. Manchmal sehnte sich der Prinz nach Kleidung aus der er mit einer einfachen Bewegung hinausgleiten konnte, doch wann hätte er dies am Hof je gebraucht? Oft waren die vielen Kleidungsschichten auch ein Schutz, zumindest die Illusion, dass sie von Bedeutung waren, dass sie einen gewissen Status hatten. Obgleich es genug gab, die ihn so herablassend behandelten wie es dieser Kriegerprinz tat. Lexes versuchte dem mit einem Lächeln entgegen zu treten, denn etwas anderes konnte er ohnehin nicht tun. Das hatten Yukarin und er schon lange gelernt.

Lexes hatte das Untergewand gegürtet und wollte nun den Kimono darüber anlegen, doch dem Kriegerprinzen konnte man nicht so einfach Anweisungen erteilen, egal dass er eigentlich hier war, um Lexes zu helfen. Der Eyrier sah das anders und forderte Lexes auf sich selbst den Kimono zu holen.
"Ich werde dir helfen, ihn anzuziehen. Dreh dich dazu um", kam die nächste Anweisung.
Lexes lächelte sachte. Wenn der Kriegerprinz nicht zu Prinz Verden gehören würde, hätte er schon viel früher gehandelt. Wie lange musste er diese Respektlosigkeit über sich ergehen lassen?
Vermutlich solange bis Königin Kimura zufrieden war...
Wenn es nach Lexes ging, so konnte der Hayllier nicht schnell genug verschwinden. Egal wie erfrischend Yukarin die neue Gesellschaft fand. Es würde am Ende doch immer gleich enden und wenigstens wussten dharoische Gäste wie er zu behandeln war.
Und er würde dem Kriegerprinz nicht den Rücken zukehren, wenn er es nicht unbedingt musste.
"Ihr seid ein Gast hier, deswegen kann ich es euch nachsehen, dass ihr das nötige Verhalten nicht kennt. Ich werde euch den Rücken zukehren, wenn ihr mir den breiten Gürtel binden müsst. Es erfordert weitere Bänder und mehrere komplexe Schritte, die ich euch dann erklären werde", bemerkte er in sanftem Tonfall. Der Gürtel einer Kurtisane war hohe Kunst und längst nicht so einfach anzulegen wie eine Rüstung. Lexes wusste nicht, ob der Kriegerprinz dem gewachsen war oder ob er nicht frustriert werden würde.
"Wenn ihr mir helfen wollt, bringt mir den Kimono", wiederholte Lexes. "Ansonsten könnt ihr hinter dem Paravent hervortreten und euren Herrn informieren, dass ihr mir nicht helfen könnt."
Lexes pausierte kurz.
"Wenn ihr so gütig wäret."
Er neigte leicht den Kopf zur Verbeugung. Der Kriegerprinz würde ihm anschließend noch in die silbernen Socken und die speziellen Sandalen helfen müssen und wenn er schon beim Kimono zu stolz war, wie würde es erst beim Fußwerk sein?
Lexes hätte dafür lieber Yukarin oder einen der hübschen Jünglinge bevorzugt, als sich mit einem Kriegerprinzen auseinandersetzen zu müssen. So reizvoll dieses Hin und Her auch war. Es reizte irgendetwas in Lexes, doch er wusste nicht was.
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Alazier
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Alazier »

Der goldene Stern lächelte weiterhin sacht, sprach leise und ruhig. Doch nun schlich sich eine Festigkeit in seine Stimme, die Alazier verriet, dass er dem Prinzen nun doch zu nahe gekommen war. Dass er, wenn auch nur ein klein wenig, ein Loch durch all die Schutzmauern bekommen hatte. Vielleicht weil er ihm befohlen hatte, sich umzudrehen. Zumindest war das der letzte Befehl, den Alazier ihm noch hatte geben können, ehe der goldene Stern es wagte, ihn sanft aber streng zu tadeln und sich weigerte einfach zu gehorchen. Mehr noch, er versuchte gar, ihm erneut einen Befehl zu geben, nur um ihm dann auch noch mit dem Meister zu drohen. Dazu wollte er ihn auch noch bei seiner Ehre packen und ihm unterstellen, dass er ihm nicht helfen könne. Als gäbe es kein Unterschied zwischen können und wollen. Ein intriganter Versuch, der vermutlich sogar Erfolg hätte haben können, wäre sein Verhältnis zu dem Meister anders gewesen. Wenn die üblichen Regeln zwischen Rangunterschieden bei ihnen gegolten hätten.

"Ah, sieh an", lächelte Alazier seiden und spreizte weit seine Flügel aus. "Hinter all dem Firlefanz ist also doch noch jemand vorhanden." Er hob seine Hand auf die Wangenhöhe des Prinzen, bewegte den Finger, als wolle er ihm über die Wange streicheln. Schlussendlich berührte er ihn jedoch nicht.
"Sehr tief vergraben, aber vorhanden. Es musste so sein. Sonst hättet ihr Zwei niemals so tanzen können, wie ihr es am ersten Abend getan habt", bemerkte Alazier zufrieden. Langsam senkte er seine Hand. "Nun gut, ich werde dir den Kimono bringen." Doch anstatt sich von dem Prinzen zu lösen, packte er ihn stattdessen blitzschnell und hart am Handgelenk. So fest, dass davon wohl Spuren zurück bleiben würden. Das kümmerte Alazier nicht. Stattdessen rupfte er kraftvoll an Lexes Arm, zog ihn den Schritt hinüber zu dem Kimono, zwang ihn mit seiner eigenen Hand zu nehmen.

"Tiefrot also?" kommentierte er dunkel. "Wunderschön und voller Privilegien. Doch die Bürde, die es mit sich bringt, ist ungleich schwerer zu tragen. Ich bin gespannt, welcher der Farben du dich als würdig erweisen wirst." Dieser kleine, dominante Ausbruch war Alazier noch nicht genug, um sich sicher zu sein, was für ein Kunstwerk der goldene Stern werden würde. Auch Schäfchen konnten sich mal darin versuchen. Das war nichts neues für ihn. Von den natürlichen Anlagen abgesehen war da ausserdem ohnehin noch immer der Wille des Meisters, in welche Richtung das Kunstwerk geformt werden sollte. Mit Daumen und Zeigefinger packte er den goldenen Stern an seinem Kinn und zwang ihm seinen Kopf so, dass er zu ihm aufschauen musste.
"Ich werde dir helfen", versprach er ihm. "Doch probier dich nicht an mir aus. Verstanden? Das würde nicht gut ausgehen. Und nochweniger wird es dir helfen, an dein Ziel zu kommen. Also fordere mich nicht heraus, auch wenn ich dich herausfordere. Dies ist nicht deine Aufgabe."
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Lexes
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Er befürchtete schon, dass er den Kriegerprinzen damit zu sehr gereizt hatte, doch zunächst lächelte dieser nur und spreizte dann seine Flügel. Vielleicht, um noch bedrohlicher zu wirken.
"Hinter all dem Firlefanz ist also doch noch jemand vorhanden. Sehr tief vergraben, aber vorhanden", bemerkte er und schickte sich dann an Lexes über die Wange zu streichen, doch kurz davor zog er seine Hand zurück und ließ sie langsam sinken. Lexes versuchte sich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen. Es waren nur Einschüchterungsversuche und er hatte so viele davon erlebt. Es brauchte mehr, um seine Kontrolle einbrechen zu lassen. Und er hatte immer noch sein Lächeln.
Der Kriegerprinz fuhr fort, dass etwas in Lexes doch da sein musste, sonst hätten sie beide nicht so tanzen können wie sie es am abend getan hatten. Scheinbar war Prinz Verden nicht der einzige, der den Fächertanz sehr aufmerksam verfolgt hatte. Der Eyrier hatte ihn vorhin 'reizvoll' genannt. Hatte er wirklich Gefallen daran? Oder an ihm? Lexes wollte ihn sicher nicht weiter verführen, aber der Kriegerprinz schien froh, dass er einen scheinbaren Riss in der Mauer gefunden hatte.
"Es freut mich, dass euch die Darbietung gefallen hat. Mein Cousin und ich haben hart daran gearbeitet", erwiderte Lexes sanft. Und was war nun mit dem Kimono? Bisher war ihm der Eyrier ausgewichen und hatte Lexes' Aufforderung wegen den Kimono nicht kommentiert.
Lexes bekam auch abrupt zu spüren wieso. Plötzlich packte ihn der Kriegerprinz am Handgelenk, fest und schmerzhaft. Lexes zuckte zusammen und scholt sich innerlich. Er sollte nicht überrascht sein. Er hatte immer mit einer Attacke gerechnet. Der Eyrier zog ihn zum Kimono, presste Lexes' Hand zu dem Kleidungsstück.
Wirklich hilfreich war das nicht, aber der Kriegerprinz reagierte nunmal wieviele Männer mit zu viel Kraft und fragilen Gefühlen reagierten. Mit Gewalt. Lexes sollte es dem Mann nicht anlasten. Er bemühte sich ruhig zu bleiben, um den Kriegerprinzen nicht weiter zu provozieren. Lexes griff nach dem Kimono. Es war ein schwereres Gewand und er hätte es gerne besser ergriffen, als diese ganze Machtdemonstration über sich ergehen zu lassen.

"Tiefrot also? Wunderschön und voller Privilegien. Doch die Bürde, die es mit sich bringt, ist ungleich schwerer zu tragen", sagte der Kriegerprinz mit rauer Stimme. Lexes sah zu dem Kimono. Wovon redete der Mann?
"Es ist hauptsächlich schwarz mit blutroten Blumen", erklärte Lexes. Vielleicht sah es der Kriegerprinz hinter dem Paravent nicht gut. "Und ich weiß sehr gut welche Bürde ich trage." Sein Lächeln bekam kurz bitterer Züge. "Sehr gut."
Mit der anderen Hand fasste ihn der Kriegerprinz am Kinn und hob Lexes' Kopf an, nur damit sehr klar wurde, dass der Eyrier ihn überragte. Ganz im Gegensatz davon erklärte dieser Alazier, dass er ihm helfen würde, doch Lexes sollte sich nicht an ihm ausprobieren. Es würde nicht gut ausgehen und ihm nicht helfen an sein Ziel zu gelangen.
Was wusste der Fremde schon über Lexes' Ziele? Und er probierte sich nicht aus, er versuchte nur einen Rest Kontrolle über die Situation zu behalten ohne sich von dem Mann gänzlich erniedrigen zu lassen. Er war schon respektlos genug.
Dieser fuhr fort, dass Lexes ihn nicht herausfordern sollte, selbst wenn der Kriegerprinz ihn herausforderte. Es wäre nicht seine Aufgabe.
"Ich möchte euren Herrn nicht warten lassen", erklärte Lexes. "Es würde schneller gehen, wenn ihr mich nicht herausfordert." Ein feines Lächeln erschien auf seinen Lippen. "Aber euer Herr hat euch anscheinend etwas anderes aufgetragen", fügte er kaum hörbar hinzu.
Prinz Verden hatte vermutlich gewollt, dass der Kriegerprinz ihn etwas bedrängte und aus der Fassung brachte. Wieso?
War es der gleiche Reiz wie Lexes dazu zu bringen seine Haare offen zu tragen? Vielleicht suchte er die Jagd und die Eroberung. Dieser Hinweis würde Lexes bei der Verführung helfen. Er hoffte nur, dass er dafür nicht würde mit dem Kriegerprinz schlafen müssen. Lexes musste den Mann nur ansehen, um zu wissen wie anstrengend es werden würde.
Aber am Ende war dieser Alazier vielleicht genauso ein Diener wie Lexes.
"Wenn ihr mich loslassen würdet, können wir weitermachen", sagte Lexes. "Königin Kimura schätzt keine Beschädigungen an den Sternen Dharos." Jedenfalls keine, die sie nicht selbst verursacht hatte, aber das sagte Lexes lieber nicht.
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Alazier
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Alazier »

"Sie wird sich ändern", versprach er dem goldenen Stern sanft. "Und dadurch wird sie dir ein Privileg werden." Egal ob Weiss- oder Rotgewandeter. Wenn der goldene Stern ein Kunstwerk des Meisters wurde, würde er es schlussendlich geniessen. Dass der Prinz hier in Dharo auch seine Bürde zu tragen hatte, glaubte Alazier ihm aufs Wort. Vermutlich hing viel damit zusammen, seinen Cousin zu beschützen. Zumindest der Tanz hatte sowas erahnen lassen. Insofern war seine Bürde ein Privileg. Trotzdem, das Leben der Sterne von Dharo war kein Leben, das er sich für sich wünschen würde.

So sehr Alazier mit dem Prinzen auch mitfühlen mochte und ihn für seine Stärke und seinen Kampfgeist respektierte, so konnte er es ihm dennoch nicht durchgehen lassen, dass er es wagte, ihn als seinen Diener zu behandeln und versuchte, ihm Befehle gebenzu wollen. Ihn am Kinn haltend und ihm fest in die Augen blickend, klärte er ihn über die Regeln auf, mit denen sie miteinander klar kommen würden. Nicht, dass der goldene Stern bereit war, darauf zu hören. Wie ein nasses Kätzchen, das man am Schlafittchen gepackt hatte, fauchte und schlug er um sich. Wenn auch natürlich viel kultivierter. Unterwürfig behauptete er, dass er seinen Herrn nicht warten lassen würde, was nur halbwegs glaubhaft war, wenn er sich hier mit ihm einen Machtkampf leistete. Dann wagte er es, ihm die Schuld zuzuschieben, dass es so langsam vorwärts ging, weil er ihn herausfordete, ehe er ein feines, arrogantes Lächeln auf seine Lippen zauberte und die Schuld schlussendlich dem Meister zuschob. Er war wirklich ein wagemutiger, frecher Bengel.

"Natürlich", gab Alazier schmunzelnd zu und zog seine Flügel wieder lockerer und näher an sich. "Es galt schliesslich herauszufinden, ob noch jemand in dir lebt goldener Stern von Dharo. Oder ob der Stern bereits den Mann verdrängt und getötet hat, dem dieser Körper gehört. Dass es bei deinem Cousin nicht so ist, ist offensichtlich. Doch du, du hast dich sehr gut versteckt. Schön, dass ich dich trotzdem gefunden habe. Denn nur so wirst du den Mann, denn du meinen Herrn nennst, für dich gewinnen können." Seine Worte schienen den Prinzen etwas nachdenklich zu stimmen. Dennoch konnte er es nicht sein lassen, noch etwas zu fauchen und arrogant zu fordern, losgelassen zu werden. Versteckt drohte er nun noch mit seiner Königin, da die Drohung mit Prinz Verden nicht funktioniert hatte.

"Doch sie nimmt sie in Kauf für das Erreichen ihrer Ziele", konterte Alazier sanft, als der Prinz meinte, dass Königin Kimura keine Beschädigungen an den Sternen Dharos schätzte. Das mochte so sein. Dennoch, wäre es ihr so wichtig, würde sie die Sternen nicht in die Gemächer von Fremden lassen. So schnell konnte der Prinz ihn nicht mit solchen Andeutungen einschüchtern. Trotzdem löste er seine Hand von dem hübschen Kinn. Hier war er relativ sanft geblieben, so dass keine Abdrücke zurückbleiben würden. Das Handgelenk jedoch hielt er weiterhin streng fest und führte es hoch an seinen Mund. Teilweise löste er den Griff, so dass er auf die Innenseite des Handgelenk ein sanftes Küsschen geben konnte. Danach liess er die Hand wieder sinken, ehe er sie schliesslich freigab.
"Na, dann wollen wir dich mal in diese Stoffbahnen wickeln", seufzte er wenig begeistert. "Damit du Prinz Verden auch schön weiter verführen kannst. Wobei du in der Kleidung, die du jetzt anhast wohl mehr Erfolg haben würdest. Du gibst dich noch zaghafter als jedes hayllische Mauerblümchen. Er geniesst deine Annäherungsversuche sicherlich, doch wenn du so behutsam weiter machst, wird er dich nie pflücken, goldene Blume."
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Lexes
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Der Kriegerprinz erklärte, dass sich die Bürde ändern und dadurch zu einem Privileg werden würde. Lexes hatte keinerlei Ahnung was der Fremde damit meinte. Er kannte ihn nicht und wusste nichts über diese Bürde. Sie hatte sich seit Jahrhunderten nicht geändert. Doch er lächelte nur und ließ den Mann reden. Sie würden nur noch mehr Zeit damit verbringen zu diskutieren und er würde den Kriegerprinzen unweigerlich dabei reizen. Blaue Flecken hatte er sicher schon erhalten.
Noch immer hielt ihn der Eyrier hart fest. Auch dann, als Lexes ihm verdeckt vorwarf, dass er seinen Herrn warten lassen würde und dieser dem Kriegerprinzen aufgetragen hatte ihn etwas aus der Reserve zu locken. Aber es war nur ein Verdacht. Vielleicht war dieser Alazier aber auch eifersüchtig, dass die beiden Sterne all die Aufmerksamkeit des Haylliers erhielten und er nicht.
Doch dann bestritt der Eyrier nicht wirklich, dass er den Auftrag hatte ihn herauszufordern. Er hätte herausfinden sollen, ob er nur noch der goldene Stern Dharos war, oder ob da noch mehr dahinter war. Bei seinem Cousin wäre es offensichtlich, doch Lexes hätte sich gut versteckt.
"Schön, dass ich dich trotzdem gefunden habe. Denn nur so wirst du den Mann, denn du meinen Herrn nennst, für dich gewinnen können", bemerkte der Kriegerprinz. Lexes schwieg. Der Fremde hatte rein gar nichts gefunden. Lexes war jahrhundertelang darauf trainiert sein wahres Wesen zu verbergen und zu verdrängen, um auch ja keine Angriffsfläche zu bieten. Der Hof duldete keine Fehler an den Sternen Dharos.
"Dann ist er nicht euer Herr? Verzeiht, ich missverstand."
Auch wollte er Prinz Verden nicht wirklich für sich gewinnen. Aber er sollte ihn verführen, wenn Königin Kimura nicht unzufrieden mit Lexes und Yukarin werden sollte. Doch Lexes glaubte weiterhin, dass Yukarin bessere Chancen haben würde. Prinz Verden schien ihn ansprechender zu finden. Lexes hoffte, dass sein Cousin momentan versuchen würde den Hayllier weiter zu verführen.
Lexes dagegen hatte die unzweifelhafte Ehre sich mit dem Leibwächter herumschlagen zu müssen. Oder was immer dieser Alazier für eine Rolle in dem Gefolge einnahm. Vielleicht weit mehr als ein normaler Leibwächter. Er schien auch verdeckte Bedrohungen ausloten zu wollen.

Lexes hätte trotzdem bevorzugt, wenn der Eyrier von ihm ablassen würde. Doch Kriegerprinzen ließen sich selten einschüchtern und der Eyrier überging die Drohung mit Königin Kimura, bemerkte, dass die Königin die Beschädigung in Kauf nehmen würde.
"Wir sind genau so kostbar wie ihre Krone und ihr Thron", entgegnete Lexes genauso sanft. "Uns zu beschädigen heißt ihren Herrschaftsanspruch in Frage zu stellen." Und was sich die Familie Kimura und der Hof bei ihnen herausnahm, galt nicht unbedingt für Fremde außerhalb von Dharo.
Doch der Kriegerprinz schien zu ahnen, dass die Königin gewisse Dinge ignorierte solange sie hinter verschlossenen Türen stattfanden und nicht an die Öffentlichkeit drangen.
Weswegen der Kriegerprinz ihn jetzt hart anpacken konnte. Die gleiche Aktion im Festsaal vor allen Augen hätte ihm womöglich die Hand gekostet.
Der Eyrier zog seine Hand von Lexes' Kinn. Dann zog er Lexes' Handgelenk nach oben, um die Innenseite zu küssen. Der Prinz fragte sich was diese Geste zu bedeuten hatte. Eine Entschuldigung? Eine weitere Demütigung?
Wenigstens ließ er ihn endlich wieder los. Lexes konnte endlich den kostbaren Kimono besser mit beiden Händen fassen.
Der Kriegerprinz schien endlich gewillt ihm wieder zu helfen, nannte es herablassend 'in Stoffbahnen wickeln'. Lexes ließ die Erniedrigungen lächelnd über sich ergehen. Er hatte so viel schlimmeres erlebt und er war gut genug darin geworden, dass diese Behandlung an ihm abperlte. Obgleich er zugeben musste, dass ihn die Art des Kriegerprinzen reizte. Aber Kriegerprinzen hatten ihn schon immer irgendwie gereizt, er wusste auch nicht wieso. Durch Akechi Harukore hatte er eine große Achtung vor der Kaste. Sie konnten sehr beeindruckend sein und dieser Alazier zählte auch dazu.
"Damit du Prinz Verden auch schön weiter verführen kannst. Wobei du in der Kleidung, die du jetzt anhast wohl mehr Erfolg haben würdest. Du gibst dich noch zaghafter als jedes hayllische Mauerblümchen", kritisierte der Eyrier.
"Mauerblümchen?" Lexes verstand die Redewendung nicht. "Mein Cousin trägt bereits silber." Und Prinz Verden hatte nicht gesagt, dass er dies auch an ihm sehen wollte. Er hatte ein ähnliches Gewand wie beim Fächertanz gewollt und dort hatte Lexes gold und schwarz getragen. Wieso also nicht rot und schwarz? Er mochte die Farben.
Über die Verführungsversuche wollte Lexes lieber nicht mit dem Eyrier reden. Der Paravent war äußerst dünn und Prinz Verden hätte mit Leichtigkeit alles mit anhören können. Zudem hatte Lexes mehrere Annäherungsversuche forciert, er war sehr offensichtlich gewesen und Prinz Verden hatte sie eindeutig ausgeschlagen. Vielleicht bevorzugte er also die Jagd und wollte den ersten Schritt lieber selbst machen.
Lexes ließ sich in den Kimono helfen. Oben hin war er eher schwarz ehe sich an der linken Brustseite erste Blumen zeigten, akzentuiert mit dunklem Gold. Die Blumen zogen sich weiter nach unten, waren auch unten an den weiten Ärmeln des Kimono.
"Die Ärmel des Untergewandes müssen mit den Ärmeln des Kimono übereinstimmen." Lexes hielt seinen Arm hin, damit der Eyrier hineinlangen und den anderen Ärmel zurechtzupfen konnte. Dann folgte der andere Ärmel.
"Und der erste Gürtel kommt nun um die Taille, wenn der Kimono richtig geschlagen ist. Hier noch etwas mehr nach links." Er überließ es dem Eyrier es zurechtzuzupfen.
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Alazier
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Alazier »

Oh, die Sterne waren sehr viel kostbarer als der Thron und die Krone von Dharo. Zumindest in den Augen des Meisters, dem der Thronanspruch von Königin Kimura ziemlich einerlei war, und Alazier war geneigt, das ebenso zu sehen und zwar nicht nur, weil sein Meister dieser Meinung war. Die beiden Sterne waren beeindruckend und nun, wo er diese Momente allein mit dem goldenen Stern verbracht hatte, fand er ihn noch beeindruckender. Es war jedoch noch zu früh, dem goldenen Stern dies anzuvertrauen. Davon abgesehen, dass der Prinz so wirkte, als würde er ihm auch nur ein Wort glauben.

"Ein Mauerblümchen wird eine Person genannt, die entweder sehr unscheinbar ist, oder unglaublich schüchtern und zaghaft, oder alles zusammen", erklärte er dem goldenen Stern offen. Nach dem zarten Kuss auf das Handgelenk, schienen sie, wenigstens für den Moment, darüber eingekommen zu sein, dass sie sich nicht mehr gegenseitig herausforderten. Also konnte Alazier ihm das Wort erklären. Er nahm ihm auch den Kimono ab, um ihm hinein zu helfen.

"Oh, mein Vorschlag hatte nichts mit den Farben zu tun", schmunzelte Alazier, als Lexes verständnislos meinte, dass sein Cousin bereits silber tragen würde. "Ich bin mir sicher, dass Prinz Verden dieser Kimono gefallen wird. Ich bezog mich eher auf die Menge von Stoff, die dich umhüllt. Diese zarte, hauchdünne Seide direkt auf deinem wunderschönen Körper hätte ihn sicherlich dazu verführt, seine Hände über dich wandern lassen zu wollen." Allerdings konnte Alazier verstehen, wenn der Prinz es für zu früh hielt, sich dem Meister bereits in Unterwäsche zu präsentieren. Zumal der Meister eine klare Anweisung gegeben hatte, was der goldene Stern anzuziehen hatte.

Sorgsam half Alazier danach dem Prinzen, sich für den Meister zurecht zu machen. Der goldene Stern hielt sich zurück, ihm Befehle zu geben und so war es ihm ein leichtes, sich auf die ganzen Details zu kümmern. Für ihn selbst war es ein Firlefanz, doch er wusste, wie wichtig dem Meister solche Details waren und so kümmerte er sich fürsorglich darum. Das Ankleiden des Kimonos barg dafür auch noch seine angenehmen Überraschungen. Um den Kimono ordentlich am Platz zu halten und zu schmücken, wurden nacheinander verschiedene Stoffbänder um die Taille des Trägers gebunden und ordentlich eng zugeschnürt. Das war heiss. Alazier gab sich hier besonders Mühe, genau zu lernen, wie es richtig gemacht wurde. Darion würde es gefallen, so gefesselt zu werden. So geschah es wie von selbst, dass das Binden der Gürtel eine sinnliche Sache wurde, die viel zu schnell bendet war. So, dass nur noch die silbernen Socken und diese unbequem erscheinenden Sandalen übrig blieben.
"Ts, wie die hayllischen Ladies", schnaubte Alazier tadelnd. "Die vergessen auch immer rein zufällig, dass man die Schuhe vor dem Korsett anziehen soll." Der goldene Stern hätte sich durchaus selbst um seine Fussbekleidung kümmern können, wenn er es zu Beginn getan hätte.
"Sie sind viel zu vernarrt darin, zart ihre Fesseln gestreichelt zu bekommen", grinsend liess sich Alazier vor dem Prinzen nieder. "Dabei bin ich selten zart." Diesmal war er jedoch zart und sinnlich, als er die Fesseln des Prinzen berührte. Eine kleine Strafe musste sein und er ahnte, dass es dem Prinzen fast unangenehmer sein würde, wenn Alazier ihn sanft da neckte, anstatt ihn hart anzupacken. Er zog es jedoch nicht in die Länge und konnte sich schon bald wieder aufrichten. Galant bot er dem Prinzen seinen Arm an, um ihn nach vorne zu führen.
"Bereit zu strahlen, goldener Stern?"
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Lexes
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Re: Der silberne und der goldene Stern von Dharo

Beitrag von Lexes »

Was wäre so falsch an einem Mauerblümchen? Es kam Lexes wie ein angenehmes Leben vor. Er wünschte, er würe unscheinbar. Doch Lexes behielt die Gedanken dazu bei sich. Es war manchmal nicht schlechtes darin nicht aufzufallen. Dann konnten sie auch nicht bestraft werden und diese Ruhe wusste Lexes durchaus zu schätzen. Leider half es selten die Anspannung in sich drin loszuwerden und verstärkte sie oft nur. Denn er wusste, früher oder später würde man ihn und Yukarin wieder quälen wollen. Darauf zu warten war manchmal unerträglich.
Sie redeten danach noch über den Kimono und der Eyrier korrigierte sich schmunzelnd, dass die Farben keine Rolle spielten solange er wenig tragen würde. Die hauchdünne Seide hätte sicher verführt, dass man seine Hände darüber wandern ließ. Der Kriegerprinz bemerkte dies in Hinsicht auf Prinz Verden, doch die vielen Details dieser Beobachtung ließen Lexes vermuten, dass der Eyrier dies auch attraktiv fand.
Wenigstens half er ihm trotzdem in den Kimono und hielt sich auch an Lexes' Anweisungen. Er bemühte sich die Erklärungen nicht wie Befehle klingen zu lassen, um den Kriegerprinz nicht übermäßig hinauszufordern. Im Gegenzug schien sich dieser zu bemühen den Anweisungen zu folgen und er stellte sich nicht ganz so ungeschickt an wie Lexes es von einem unerfahrenen Fremden erwartet hätte.
Als es dann daran ging den letzten breiten Gürtel um zu binden und hinten am unteren Rücken kunstvoll zu verschnüren, benötigte es präzise Erklärungen und Korrigieren, doch der Eyrier lernte schnell und drückte, zog und presste an den Bändern bis Lexes verschnürt war. Vielleicht etwas enger als es Yukarin bei ihm gemacht hätte. Lexes hoffte, dass es hinten gut saß und er sich nicht damit blamierte. Ein Blick zu Yukarin würde ihm die Gewissheit geben.
Lexes tastete prüfend hinten über die Stofflagen. Es musste noch etwas korrigiert werden und der Prinz versuchte stehen zu bleiben, während der Kriegerprinz hinter ihm aufragte und an ihm herumzog. Er schien eindeutig Gefallen daran zu finden und darunter zu vergessen, dass er gerade unterwiesen wurde. Es schien ihn ehrlich zu interessieren, was noch seltsamer war.

Zumindest war Lexes dann angekleidet.
"Es fehlen noch die silbernen Socken und die Holzsandalen", erklärte Lexes. "Und ich werde mich nicht so vorbeugen können." Jedenfalls nicht ohne möglicherweise den Sitz des Gewandes zu ruinieren. Lexes traute der unerfahrenen Bindung des Kriegerprinzen noch nicht und wollte es lieber nicht riskieren.
Der Kriegerprinz schnaubte und meinte, dass Lexes sich wie eine hayllische Lady aufführen würde, unterstellte ihm dann, dass er mit Absicht vergessen hatte die Sandalen zuerst anzuziehen.
"Ich wollte euch nicht unterbrechen, wo ihr solch Freude hattet mich aus- und anzuziehen", gab Lexes lächelnd zurück. Zudem hatte er nicht vor dem Eyrier knieen wollen. Das hier war um einiges besser, denn der Kriegerprinz ging tatsächlich auf die Knie. Lexes fühlte eine seltsame Anspannung in sich bei dem Anblick. Es war etwas überaus reizvolles darin einen so mächtigen Kriegerprinzen vor sich knieen zu haben.
Doch gerade deswegen hütete sich Lexes diese Gefühle auch nur im geringsten preiszugeben. Trotzdem würde er dieses Erlebnis behüten. So schnell würde es nicht wiederkommen.
Der Eyrier scherzte, dass die hayllischen Ladies vernarrt darin wäre zart ihre Fesseln gestreichelt zu bekommen, doch er wäre selten zart. Lexes fand, dass es für den Kriegerprinzen nicht nötig wäre zart zu sein solange er so vor ihm kniete. Die anregende Anspannung verstärkte sich in ihm, ein prickelndes Feuer, gerade weil es so riskant war.
Nein, auch diesen Gedanken konnte er nicht preisgeben.
Überraschenderweise war der Kriegerprinzen dann sehr sanft darin ihm die silbernen Socken überzustreifen und dann die Holzsandalen mit Absatz. Lexes Fuß glitt langsam hinein.
"Ich danke euch überaus für diese Hilfe", sagte Lexes und beobachtete weiter wie auch sein anderer Fuß die gleiche Behandlung erfuhr. Der Kriegerprinz zog es nicht in die Länge und war wohl auch froh, dass er sich wieder erheben konnte. Lexes hatte nicht erwartet, dass von dem Kriegerprinz keinerlei Protest gekommen war. Nur etwas Spott. Das konnte Lexes in Kauf nehmen.
Lexes legte seinen Arm auf den angebotenen Arm des Kriegerprinzen, der ihn fragte, ob er bereit wäre.
"Normalerweise würde ich mich noch schminken. Meint ihr, Prinz Verden wird dies erwarten für ein erstes Betrachten?", fragte er. Der Eyrier musterte ihn nachdenklich eine Weile.
"Nein, ich denke noch nicht dieses Mal. Dieses Mal geht es nur um die Farbkompositionen. Schminke und Frisuren kommen entweder später oder nächstes Mal an die Reihe", erklärte er und pausierte. "Gehört das Schminken zwingend zu diesem Kimono dazu? Wenn ja, wäre es gut, wenn du das Prinz Verden mitteiltest."
"Es kommt auf den Anlass an. Es gibt Gelegenheiten wo das Gesicht weiß geschminkt wird. Aber manchmal reicht ein Betonen der Lippen und Augen", erklärte Lexes. "Ich werde es ihm mitteilen. Danke für den Ratschlag." Lexes konnte das Gefühl nicht abschulden, als würde er dem Kriegerprinzen etwas schulden, nachdem dieser ihm so zuvorkommend das Schuhwerk angezogen hatte.
Aber Prinz Verden wartete und Lexes ließ sich hinter dem Paravent herführen. Der Kriegerprinz brachte ihn zu dem Adeligen wie als wollte er ihn übergeben. Lexes hoffte, dass dem Hayllier der Kimono und die Aufmachung gefiel. Selbst wenn sie die Kleidung eines Kurtisanen wars. Einer Palasthure.
Und bisher hatte er noch nicht das geleistet, was Königin Kimura von ihm erwartete.
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