Erster Unterricht

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Aerys
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Aerys »

Es dauerte eine Weile, bis Lilian seine Scheu vor dem Spiel, oder wohl eher vor Aerys verlor. Bis er sich auch einmal getraue wirklich schneller zu sein als der Prinz und einen Kartenplatz für sich zu erobern. Kaum hatte er jedoch realisiert, dass Aerys ihm nicht böse war, wenn er richtig spielte, um zu gewinnen, war der Jüngling voller Eifer und Ehrgeiz dabei. Ab da wollte er gewinnen. So schreckte er noch nicht einmal davor zurück zu schummeln, indem er ab und an mit seinem schlanken Fuss gegen den Schenkel stupste. Das war ganz schön frech. Aber Aerys liess sich gerne ablenken, wenn er im Austausch dafür von Lilian selbst berührt wurde. Im Gegenzug legte er die neuen Kartenstapel immer ganz dicht bei sich aus, damit Lilian möglichst nahe zu ihm kommen musste, um eigene Karten darauf auslegen zu können.

"Gewonnen?" protestierte Aerys dennoch im Spiel. "Pah! Geschummelt hast du. Nicht gewonnen." Gewonnen hatte Aerys. Nämlich dass Lilian wieder zutrauen zu ihm fasste und fröhlich und unbeschwert bei ihm sass. Der Jüngling wollte das Spiel gerne wieder einmal spielen. Erst einmal schenkte er ihnen jedoch adrett den Tee ein, der für sie beide gekommen war.
"Können wir gerne machen", stimmte Aerys zu. Natürlich in der Hoffnung, dass Lilian ihn weiter ablenken wollte und sie sich dadurch auch körperlich näher kamen. Erst einmal genossen sie Tee und Kuchen. Danach sprachen sie noch etwas über den kommenden Unterricht und packten Lilians Schulranzen. Aerys Wappen war darauf jedoch noch nicht eingeprägt. Der Prinz erklärte es damit, dass ihm die Idee ja erst heute gekommen sei. Aber das konnten sie dann ja nachholen lassen, wenn Lilian zwei Tage lang Schulfrei hatte und den Ranzen nicht brauchte.

Während des Abendessens fragte Lilian ihn leise, ob er wieder hier übernachten wolle. Die Frage freute den Adeligen natürlich sehr. Dennoch fragte er Lilian ob er sich da auch sicher sei. Schliesslich hätte er morgen Unterricht und wollte vorher lieber seine Ruhe haben. Lilian wollte seine Ruhe allerdings mit Aerys haben. Erfreut nahm der Prinz die Einladung an, bis ihm in den Sinn kam, dass er am nächsten Morgen ja ebenfalls früh aufstehen musste. Prompt geriet er ins jammern, was Lilian erst dadurch stoppen konnte, indem er ihm vorschlug, einfach in Ruhe in seinem Bett auszuschlafen, auch wenn Lilian schon gegangen war. Er würde ganz leise machen. Aerys lächelte. Das war ein süsses Angebot.
"Nein, nein, ich werde mit dir aufstehen", beteuerte er ihm lieb und küsste Lilian zärtlich auf die Stirn. "Ich will dich doch an deinem ersten Tag selber zur Schule bringen." Das wollte er wirklich. Er wollte Lilian an der Hand halten und ihn hinunter zur Bibliothek bringen. Und er wollte ihm einen sanften, sehnsüchtigen Abschiedskuss geben. Als es dann aber mitten in der Nacht war, wie es ihm so vorkam und Lilian ihn zu wecken versuchte, zog er den warmen anschmiegsamen Jüngling lieber gleich in seine Arme, um zärtliche, verschlafene Küsse auf seiner weichen Haut zu verteilen.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Nach einem netten und auch zum Glück harmlosen Nachmittagstee, wurde dann Lilians neuer Schulranzen vorbeigebracht, den er gemeinsam mit Aerys packte. Es war ein seltsamer Moment für Lilian, weil es sich fast wie etwas Normalität anfühlte. Unwillkürlich musste er an seine Schultage in Dhemlan denken. So kam es ihm fast vor. Hatte Aerys das für ihn gewollt? Ein halbwegs normales Leben? Aber es war nicht normal und Lilian wusste nicht, ob er sich daran gewöhnen wollte. Er war ein Sklave, ein Gefangener und wenn es nach Aerys ging, würde er immer hier bleiben müssen. Das wollte er nicht akzeptieren, doch er sah gerade auch keinen Ausweg daraus. Dazu kamen all seine verwirrenden Gefühle dem Adeligen gegenüber, der ihm mittlerweile gar nicht mehr so fremd war. Aerys bemühte sich, doch Lilian wusste nicht genau wieso und wohin dies alles führen würde. Es machte ihm weiterhin Angst. Da waren Gefühle, die immer stärker wurden und die er bald nicht mehr würde ignorieren und verleugnen können.... aber waren die überhaupt echt? Was in diesem bizarren Anwesen war überhaupt echt?
Selbst die Schule war ein Spiel für Aerys. War Lilian auch immer noch nur ein Spielzeug? Aber Aerys hatte ihn lieb und der Jüngling glaubte, dass wenigstens dies echt war.
Trotz der widersprüchlichen Gefühle, war das Packen eines Lederranzens für den morgigen Schultag etwas normales. Lilian war genauso aufgeregt und nervös wie in Dhemlan, wenn auch jetzt aus anderen Gründen. Besonders vor möglichen Bestrafungen durch Yukarin und Javier. Lilian wünschte, Aerys hätte ein für alle mal entschieden, dass er kein Kunstwerk werden müsse, aber auch wenn der Adelige länger nicht mehr darüber gesprochen hatte, so hing es wie ein dunkler Schatten über Lilians Zukunft. Er war nicht... gekauft worden, um friedlich in eine Schule zu gehen und Geometrie zu lernen.
Hoffentlich hatten sich Aerys' Absichten geändert. Es musste so sein, wo der Prinz so viele Änderungen für ihn einführte. Manchmal vielleicht ohne es zu merken. Aber für den unerfahrenen Jugendlichen war es schwer zu erkennen was in dem erwachsenen Mann vorging, der so anders war als all seine bisherigen Kontakte.
Zum Abend hin fragte Lilian ihn, ob er übernachten wollte. Der Prinz freute sich sichtlich, trotzdem hakte er nach, ob Lilian sich sicher sei. Vielleicht wolle er am Abend vor dem ersten Schultag seine Ruhe haben. Aerys war sehr rücksichtsvoll geworden. Lilian schüttelte den Kopf.
"Ich hab lieber einen ruhigen Abend mit euch", räumte er ein. Das stimmte, doch insbesondere wollte er nicht allein mit seinen Gedanken sein. Wenn er allein in dem Bett lag, würde er nur anfangen zu weinen und unglücklich sein. Wenn Aerys neben ihm lag, hatte er eine Ablenkung und er hatte einen Grund sich zusammenzureißen.

Allerdings fiel Aerys dann ein, dass dies bedeuten würde, er müsse morgen sehr früh aufstehen. Etwas was dem Connaisseur von ausgiebigen Langschläfen eindeutig missfiel.
"Ihr müsst nicht mit mir aufstehen", sagte Lilian. "Ihr könnt doch liegen bleiben und ausschlafen. Ich bereite mich ganz leise vor."
Der Prinz lächelte ihn an und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn ehe er entschloss, dass er mit Lilian aufstehen wolle, um ihm an seinem ersten Tag in die Schule zu bringen. Dabei wäre es nur ein kurzer Weg hinunter zur Bibliothek, wo Lilian seine erste Stunde hatte. Das Angebot war trotzdem lieb.
"Danke, aber Yukarin hat eine wirklich frühe Uhrzeit aufgeschrieben." Gut, acht Uhr war eigentlich normal und der Weg war nicht weit, aber wenn Lilian sich vorher waschen, anziehen und frühstücken wollte, so musste er entsprechend früh aufstehen. Aerys schien die genaue Uhrzeit nicht bewusst zu sein, sonst hätte er vielleicht nicht darauf bestanden beim ersten Tag dabei zu sein.
Nervös lag Lilian dann nachts im Bett, hatte sich von Aerys in eine Umarmung ziehen lassen und hatte nun den Kopf leicht an Aerys' Brust gebettet. Der Junge dachte darüber nach warum er den Adeligen lieb gewonnen hatte. Ein normaler Mensch würde das nicht tun. Er würde nicht seinen einstigen Peiniger mögen. Hoffentlich ehemaligen Peiniger. Hoffentlich nie mehr...
Aber Lilian war nicht normal. Sein Körper war seltsam und ein Zwischending und genauso fühlten sich seine Gedanken an.

Am anderen Morgen wachte der Junge früh auf, sogar noch einen Moment vor dem gestellten Wecker. Er stellte ihn aus und rutschte so leise wie möglich aus dem Bett, nachdem er sich von dem Adeligen gelöst hatte. Lilian wollte sich in Ruhe selbst vorbereiten bevor er Aerys weckte, dachte er. So ging der Jüngling seiner Morgentoilette nach und zog, nachdem er sich fertig gewaschen und eingecremt hatte, die neue Unterwäsche an. Das gerüschte Höschen und den dazugehörigen Bustier. Verwirrt betrachtete er sich im Spiegel und befühlte seine Brust dort wo das Bustier war. Nein, er war kein Mädchen!
In Unterwäsche huschte er zurück ins Zimmer, begann die Vorhänge aufzuziehen. Es machte keinen großen Unterschied, denn draußen war es immer noch halb dunkel. Lilian zündete ein Licht an und versuchte dann Aerys sanft zu wecken.
"Aerys? Wir müssen jetzt aufstehen...", begann er. Er zog an der Schulter des Prinzen. "Möchtet ihr aufwachen?"
Das war eine dumme Frage gewesen, denn Aerys wollte eindeutig nicht aufwachen. Lilian krabbelte zurück aufs Bett, kniete halb und zog erneut an dem Adeligen. Dieser regte sich endlich, aber nur um Lilian zu packen und in eine Umarmung zu ziehen. Der Junge quietschte leicht, wandt sich.
"Nicht.. wir müssen doch..." Aerys begann Küsse auf jedem nackten Fleck seiner Haut zu verteilen. Letzte Nacht hatte der Prinz sich damit respektvoll zurückgehalten, vielleicht um Lilians Nervosität nicht zu steigern, doch jetzt schien der Adelige dies erstmal vergessen zu haben.
"Oh... Aerys... heute ist doch... mhhh..." Weitere verschlafen aufgedrückte Küsse ließen sofort alles bei dem Jugendlichen kribbeln. Mit seinen nackten Beinen zappelte er ein wenig in der Umarmung bis Aerys begann ihn an den Schenkeln zu streicheln. Lilian keuchte im Halbdunkeln auf.
"Ich sollte nicht... ohhh... zu spät kommen", keuchte er und war ganz überrumpelt von den vielen Küssen überall. Der Junge versuchte sich zu befreien und wieder aus dem Bett zu kommen.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Aerys »

Ja, es war definitiv viel besser, den Jüngling zu packen und in eine schmusige Umarmung zu ziehen, als dem unangenehm drängenden, weckenden Zug an der Schulter zu folgen. Denn so wurde er mit einem süssen Quitschen belohnt und spürte ganz deutlich wie agil der schlanke, sich etwas windende Junge war. Es fühlte sich toll an und Aerys war sofort bereit für ihn. Wenn auch noch mit geschlossenen Augen und ziemlich verschlafen. Aber so war Sex doch am schönsten. Man spürte alles ganz besonders und intensiv. So erkundete er Lilians Wange, Hals und Schultern durch zärtliche Küsse.

Lilian murmelte etwas dabei, doch Aerys wusste, dass der Jüngling immer irgendwelche Einwände hatte und achtete jetzt nicht sonderlich darauf. Dazu hätte er richtig aufwachen müssen. Was er ganz sicher nicht wollte. So schenkte er Lilian einfach mehr Küsse und begann ihn sinnlich zu streicheln. Erst am Rücken und dann hinunter zu den Beinen, die noch so unruhig waren. Mit warmer Hand strich er über die glatte nackte Haut. Über die Seite etwas hinunter und dann hinten wieder hoch, so dass er auch über Lilians kleinen Hintern streicheln und ihn etwas massieren konnte.

Dort hielt er ihn auch fest, als der Jugendliche ihm erneut zu entfliehen drohte. Darauf hatte Aerys nun wirklich keine Lust. Sanft aber kraftvoll hielt er ihn fest und zog ihn wieder dich zu sich zurück, damit er mit seinem ganzen Körper den Jüngling spüren konnte. Und damit der flinke Junge nicht wieder fliehen konnte, schob er sich so halb über ihn, um ihn zu fixieren. Ja, so fühlte es sich schon viel besser an. Jetzt konnte er Lilian auch wieder leichter streicheln, ohne befürchten zu müssen, dass der Junge ihm wieder entfloh.
Sanft liess er seine Finger an der Aussenseite seines schlanken Schenkels nach unten gleiten und diesmal an der prickelnden Innenseite wieder hoch bis zum Rand des Höschens. Gleichzeitig verteilte er wieder heisse Küsse auf Lilians Hals, saugte diesmal auch sehnsüchtig an der weichen Haut. Bis er mit den Lippen gegen Stoff stiess. Sachte zupfte er daran, doch er wollte sich nicht so leicht über die Schulter abstreifen lassen. Irritiert ob dieser Hartnäckigkeit, liess Aerys seine Hand von der Innenseite von Lilians Schenkel über die Lenden und den flachen Bauch nach oben gleiten, bis seine Fingerspitzen auch da gegen Stoff stiessen. Verschlafen und neugierig begannen sie zu erkunden, was Lilian da den trug.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Obwohl sich der Prinz noch im Halbschlaf befand, schien er dafür sehr aktiv und erkundungsfreudig. Lilian kam einfach nicht aus der Umarmung heraus und Aerys' Hände waren scheinbar überall, berührten und streichelten ihn. Der Junge keuchte erschrocken, als eine Hand seinen kleinen Hintern packte und ihn ausgerechnet dort zu massieren begann.
"Aerys... nicht... wir müssen doch aufstehen...", versuchte Lilian es nochmal. Er kam gar nicht dazu weitere Weckversuche zu starten, so sehr wie der Prinz ihn ablenkte und abermals durcheinander brachte. Aerys küsste ihn auf der Schulter, ließ seine Hände wandern. Lilian glaubte, es wäre am besten, wenn er wieder aus dem Bett floh, doch es war viel zu groß und der Adelige zog ihn gleich wieder zurück.
"Nicht...", stieß der Jüngling atemlos aus und zappelte wieder mit den schlanken Beinen. Der Adelige drückte ihn rücklings auf die Matratze, begann sich über ihn zu schieben. Lilian wurde prompt sehr nervös. Das wurde ihm zu viel.
"Bitte wacht jetzt auf. Ich komme zu spät", bat er erneut, aber Aerys hörte nicht. Er schien es viel interessanter zu finden überall Küsse auf Lilians nackter Haut zu verteilen. Der Junge konnte den warmen Körper über sich ganz deutlich spüren. Sie waren einander so nahe... dann streichelte Aerys ihn auch noch an den Schenkeln. Die Finger strichen erst über die Außenseite ehe sie zwischen die Beine glitten und zum Höschen vorstießen. Lilian spürte wie sein Stab fest wurde. Nein... er wollte das nicht. Wieso reagierte sein Körper immer stärker und schneller auf Aerys? Zu Beginn war das nicht so gewesen...
Lilian hatte den Adeligen kennenlernen wollen, aber je besser er ihn kennenlernte desto empfänglicher schien er für den Mann zu werden.

Während seine Schenkel gestreichelt wurde und es dabei ganz doll prickelte, küsste ihn Aerys am Hals, begann dort zu saugen. Es zog ganz komisch und verstärkte die Aufregung.
"Nicht jetzt...", versuchte der Jugendliche die Nachstellungen zu verschieben, aber wieder wurde er ignoriert. Er hätte sich energischer wehren sollen, doch die Nähe zu dem Prinzen war viel zu berauschend. Seine Signatur benebelte Lilians Sinne. Er biss sich auf die sanfte Unterlippe, keuchte unterdrückt. Aerys küsste sich weiter hinunter, als er ausgerechnet das Bustier entdeckte und daran zu zupfen begann.
Mit der anderen Hand strich er von den Schenkeln höher über die Lenden. Lilian quiekte erschrocken. Was.. was machte er denn da? Der Jüngling glaubte schon, dass Aerys ihm wieder die Männlichkeit streicheln würde, doch die Hand glitt weiter bis sie unten beim Bustier war und darüber zu streicheln begann. Oh nein... das war so peinlich. Er hätte das nicht anziehen sollen.
"D-das ist... das war bei der Unterwäsche dabei...", stammelte er verlegen. Lilian versuchte Aerys' Hand von dort wegzuschieben.
"Aerys... der Unterricht", wollte er den Adeligen erinnern, während er gleichzeitig zu verhindern versuchte, dass der Prinz ihm das Bustier auszog.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Aerys »

"Hmmm, ich mag deine Unterwäsche", schnurrte Aerys zufrieden. Allmählich wurde er wacher. Was jedoch noch lange kein Grund war, die Augen zu öffnen oder mit dem verschlafenen Gefummel aufzuhören. Im Gegenteil. Je wacher er wurde, desto erregter wurde er, da er immer mehr realisierte, was Lilian für heisse Sachen anhatte. Zärtlich streichelte er der Spitze des kurzen Oberteils entlang, zupfte sachte daran und liebkoste dabei Lilians weiche Haut, die sich über die aufgeregt bebenden Rippen spannte.
"Du trägst oft so neckische Unterwäsche", brummte er glücklich weiter. "Das macht mich immer ganz wuschig." Wie sollte er da die Finger von Lilian lassen können? Natürlich gar nicht. Ausserdem gefiel es Lilian doch auch. Aerys konnte es an seinem Atem hören, an den süssen Lauten, die er ausstiess. Er konnte es daran spüren, wie Lilian sich wand und seinen schlanken Körper streckte, weil er sich nach mehr sehnte.

Aerys sehnte sich ebenfalls nach mehr. Sinnlich streichelte er den Jüngling weiter, liess seine kraftvolle Hand dem kurzen Oberteil nach hinten zum Rücken gleiten, wo er sie zwischen Lilian und die Matratze schob. So konnte er den Jungen liebkosen und gleichermassen festhalten, wenn er wieder wegzappeln wollte. Ausserdem präsentierte es dabei Lilians Brustkorb so schön. Begierig küsste Aerys sich heiss dem Brustbein entlang hinunter, bis er den dünnen Stoff der Unterwäsche unter seinen Lippen hatte. Ab da begann er mit prickelnden Küssen die Brust des Jungen durch den dünnen Stoff zu küssen.
"Den lassen wir heute ausfallen", entschied Aerys abgelenkt. "Ich schreibe dir eine Entschuldigung. Dass du krank bist und das Bett hüten musst." Er wollte Lilian nun ganz sicher nicht gehen lassen. Wo er ihn schon so anschmiegsam und heftig atmend in seinem Bett hatte. Wenn Lilian schon Unterricht haben wollte, dann würde Aerys ihm den gleich hier und jetzt geben. Es gab doch noch so viel, was er ihm beibringen konnte. Zum Beispiel, wie heiss es sich anfühlte, wenn er Lilians Brustknospe samt dem dünnen Stoff zwischen seine Lippen nahm, sie damit massierte und daran saugte. Aerys wollte Lilian verwöhnen und liebkosen, bis er schrie vor Lust. Sehnsüchtig presste er sich dichter an den Jüngling, schob ihm sogar ein Bein zwischen die seinen, um möglichst dicht bei ihm zu liegen.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Aerys murmelte erfreut, dass er Lilians Unterwäsche mochte, denn die neckischen Teile würden ihn ganz wuschig machen.
"W-wuschig?", flüsterte der Junge ahnungslos. Wuschig? Was sollte das heißen? Vielleicht, dass der Adelige ihn weiter bedrängte und intensiv streichelte. Aerys zupfte an dem spitzenbesetzten Oberteil, streichelte ihm darüber. Der Junge wandt sich und keuchte atemlos. Es war sehr aufregend, aber sie sollten jetzt lieber aufstehen. Wenn Aerys ihm so zusetzte und kaum auf ihn hörte, war es eher beängstigend. Lilian fühlte sich dann besonders hilflos und ausgeliefert.
"Ich.. hab die Unterwäsche nicht ausgesucht", versuchte er Aerys zu erinnern. Es war der Adelige, der ihn dazu zwang diese Kleidung zu tragen. Lilian fügte sich nur, weil er es immer noch lieber trug als das weiße Leinenkleid.
Die Finger wanderten weiter über seinen Körper und ließen den halbnackten Jüngling erbeben. Obwohl ihn die Nähe zu dem Adeligen und dessen viele Berührungen überwältigte, so war es auch sehr reizvoll. Ein Spiel mit einem gefährlichen Tier. Lilian wusste, er sollte aufhören und sich heftiger wehren, aber es war schwieriger als gedacht. Er konnte nicht nur seiner Vernunft folgen.
Der Prinz schob eine Hand unter Lilians Rücken, presste ihn an sich. Der Junge bäumte sich keuchend auf, biss sich auf die Lippen, als sich Aerys an ihm herabküsste bis er beim Bustier angelangt war, wo er begann ihn heftig durch den Stoff zu küssen.
"Ohhh...", konnte Lilian nur hilflos von sich geben. Er versuchte nochmal Aerys an den Unterricht zu erinnern, doch der Adelige hatte dafür eine schnelle Lösung.

Er wollte den Unterricht ausfallen lassen und Lilian eine Entschuldigung schreiben. So könnte er den Rest des Tages das Bett hüten. Lilian bekam eine ungewisse Ahnung, wie Aerys das ausnutzen wollte. Die Küsse durch das Bustier wurden immer intensiver. Lilians Knospen wurden sinnlich liebkost und massiert. Der zarte Junge atmete heftig und wandt sich vor aufsteigener Lust.
Aerys drückte sich enger an ihn, schob ein Bein zwischen Lilians Schenkel. Der Junge fühlte sich erst recht eingesperrt. Für einen kurzen Moment ließ er es zu, dass ihn all die Berührungen überwältigten und hinfort trugen. Er zappelte schwach und es bewirkte nur, dass er sich stärker an den Mann über sich presste und sich leicht an ihm rieb. Was Aerys bot, wurde immer verlockender und damit umso gefährlicher.
Aber der Unterricht... nein, er wollte nicht den ganzen Tag im Bett bleiben und sich darin verlieren... er fühlte sich dazu noch weniger bereit als für den Unterricht.
"Nicht... ich will nicht.. den ersten Tag verpassen", murmelte Lilian. Er riss sich zusammen und schob seine Hände vor seine Brust, um seine Knospen vor all den Küssen zu schützen. Energisch hatte er Aerys' Gesicht von dort fortgeschoben. "Nicht. Yukarin wird sicher böse mit mir", sorgte sich Lilian. "Bitte, ich will zum Unterricht." Das war besser als von Aerys überwältigt zu werden...
Er blickte den Adeligen an. "Wir müssen uns beeilen. Ich komme sonst zu spät." Er versuchte sich nochmal deutlicher zu befreien.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Aerys »

Ganz allmählich schien Lilian sich für sein Vorhaben zu erwärmen. Die Einwände wurden weniger. Dafür war öfters mal ein erreges Keuchen oder gar Stöhnen zu hören. Der schlanke Körper wurde anschmiegsamer, ging mehr auf seine Berührungen ein. Aerys hörte Lilians wunderschönes, verlockendes, schweres Atmen, höre die Lust darin. Er spüre, wie er sich entspannte und gleichzeitig anspannte, wobei er leicht zappelte und sich dadurch nur fester an ihn presste und sich gar leicht an ihm rieb. Aerys schnurrte wonnevoll. Endlich! So liess sich ein früher Morgen doch noch geniessen.

Bis er auf einmal zarte Finger unter seinen Lippen spürte anstelle von hart aufgericheten Brustknospen, die erregt weiter liebkost werden wollten. Das war etwas irritierend, doch Aerys liess sich dadurch nicht abhalten, Lilian innig zu verwöhnen. Er konnte auch die Finger küssen, sie in den Mund nehmen und heiss daran saugen. Leider kam er nicht so weit. Denn die Finger mit den dazugehörigen Händen legten sich stattdessen auf seine Wangen und hielten so seinen Kopf fest. Dadurch schaffte Lilian es auch, ihn etwas von sich weg zu schieben.
Eindringlich blickte der Jüngling und verbot ihm, weiter zu machen. Yukarin würde sonst sicher böse mit ihm sein. Er bat ihn, ihn zum Unterricht zu lassen und zwar schnell. Sonst würde er zu spät kommen. Aerys blinzelte irritiert. Er hatte doch Lilian angeboten, ihm eine Entschuldigung zu schreiben. Aber Lilian wollte offensichtlich nicht blau machen und wirklich brav in den Unterricht gehen. Der Prinz seufzte ergeben.

"Du bist so ein Streber, Lilian", beklagte er sich leidend und liess sich müde auf seinen Rücken fallen. Nun wo es klar war, dass es doch kein Sex geben würde, fühlte er sich schon nicht mehr so lebendig. Leider war er nun aber auch zu wach, um weiter schlafen zu können. Oder zumindest war er zu wach, um zu ignorieren, dass er Lilian eigentlich zum Unterricht hatte bringen wollen. Unterricht, gegen den Lilian sich zuerst sehr skeptisch gewehrt hatte, zu dem er nun aber gar nicht schnell genug kommen konnte.
Jammernd und stöhnend rollte sich Aerys schweren Herzens aus dem Bett und liess sich von dem halbnackten Lilian in eine stehende halbwegs aufrechte Position helfen. Dass der Jüngling in so lockender Unterwäsche vor ihm rumtänzelte, machte es nicht leichter, das Bett zu verlassen. Im Gegenteil. Da wollte er den Jungen natürlich erst recht wieder zurück zu sich ins Bett ziehen. Doch trotz allem reizvollen Gefummel liess Lilian sich nicht dazu überreden. Warum trug er dann keinen Morgenrock, wenn er nicht berührt werden wollte.

"Ja, ja, ich beeile mich ja", versprach Aerys brummelnd, während er in Richtung Bad geschoben wurde. "Fang doch schon mal mit dem Frühstück an. Das Frühstück ist die wichtigste Mahlzeit des Tages. Oh, es sei denn natürlich, du möchtest mit mir unter die Dusche kommen, Lilian", lud er den Jüngling mit einem charmanten Lächeln ein. Lilian hatte es da jedoch sehr eilig, zu seinem Frühstückstisch zu kommen. Also musste Aerys selber ins Bad tappsen. Von da, ging er gleich weiter in sein eigenes Bad, wo schon zwei Kunstwerke auf ihn warteten, um ihm dabei zu helfen, sich ansehnlich zu machen. Diese zwei hatten glücklicherweise keinerlei Hemmungen oder Abneigungen dagegen, sich von ihm berühren zu lassen.

Trotzdem trieben sie ihn leicht zur Eile an, so dass es schlussendlich doch noch für eine Tasse Kaffee und ein halbes Stück Kuchen für Aerys reichte, bevor er mit Lilian los musste. Es war wenig, doch der Prinz hatte ohnehin vor, nachher noch einmal ins Bett zu fallen und sich nach ausgiebigem Dösen gemütlich wecken zu lassen. Ohne diese Hetzerei, die Lilian an den Tag legte. Der Jüngling schien ganz aufgeregt ob seines ersten Schultages. Nachdem er seine liebreizende Schuluniform angezogen, seine Haare mit zwei Schleifchen gebändigt und seinen neuen Schulranzen angezogen hatte, nahm Aerys ihn sanft bei der Hand und führte ihn aus seinem Zimmer hinaus, um ihn in die Bibliothek zu bringen.
"Heisse Unterwäsche hast du da übrigens unter deiner Uniform an", plauderte er unterwegs gemütlich. "Davon hast du mir gestern gar nichts erzählt. Die muss ich unbedingt noch einmal genauer anschauen. Einmal, wenn ich wach bin." Nicht wenn er noch so halb am Schlafen war. Das wäre sonst unfair, da er dann ja alles verpasste.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Aerys blickte ihn zunächst perplex an, blinzelte und verharrte. Für einen Moment befürchtete der Junge, dass der Prinz es weiter versuchen würde. Dass er nicht mehr auf Lilian hören würde. Das Vertrauen in den Adeligen war durch den Streit und die Schläge weiterhin angeschlagen. Aber da seufzte Aerys ergeben und drehte sich zur Seite, gab Lilian dabei frei. Aerys beschwerte sich, dass Lilian ein Streber sei. Der Jüngling rappelte sich unsicher auf, zog die Beine an. Er atmete noch etwas hörbar, musste sich erst einmal von dieser plötzlichen intimen Nähe fassen.
"Es ist doch der erste Tag...", wandte Lilian ein. Er wollte nicht ausgerechnet schon am ersten Tag fehlen. Außerdem wollte der Jugendliche lieber den Tag im Unterricht als im Bett verbringen. Dazu fühlte er sich gerade alles andere als bereit. Immer noch konnte er die Spuren der Küsse an seinen Knospen spüren und wie sie dadurch ganz aufgerichtet worden waren. Lilian hatte das Bedürfnis die Arme schützend vor dem Bustier zu verschränken.
"Ihr wolltet mich zum Unterricht bringen", erinnerte der Junge. Er kam wieder in Bewegung und rutschte vom Bett runter, als es so aussah. als wollte der Adelige lieber wieder weiterschlafen, nun wo Lilian nicht mehr wollte. Lilian kam ums Bett herum zu Aerys' Seite.
"Wollt ihr den ersten Tag verpassen? Das ist doch etwas besonderes..", versuchte er es und das wirkte. Zwar jammerte und ächzte der Adelige wie als würde Lilian ihn gerade foltern, doch er rollte sich widerstrebend aus dem Bett.
So halb. Seinen Oberkörper hatte er weiterhin in die Decken gekuschelt, nur die Beine ragten aus dem Bett. Lilian zog an Aerys' Arm, versuchte den Prinzen von dem Kissen loszureißen. "Wir kommen zu spät", drängte er. Der Junge krabbelte vorsichtig zurück aufs Bett, jedoch nur um sich hinter Aerys' Rücken zu schieben und ihn so in eine aufrechte Position zu bringen.
Als er sich sicher war, dass der Prinz sitzen blieb, schlüpfte Lilian wieder zurück, kam herum und zog erneut an Aerys' Armen. Der Adelige versuchte immer noch, ihn zu locken und zurück ins Bett zu bringen. "Nicht jetzt. Abends...", vertröstete Lilian ihn. "Jetzt muss ich zum Unterricht. Und ihr wart noch gar nicht im Bad."
Der Jüngling ließ sich nicht wieder ins Bett ziehen, wich der Umarmung aus. Den Trick kannte er jetzt.

Brummelnd und grummelnd war der Adelige endlich aufgestanden. Lilian schob ihn in Richtung Bad und drängte erneut zur Eile. "Ich kann an meinem ersten Tag nicht zu spät kommen. Yukarin ist doch so streng."
Aerys grummelte noch etwas mehr.
"Das war eure Idee mit dem Unterricht", erinnerte Lilian ihn, doch so früh am morgen wollte Aerys davon nichts mehr hören. Dafür schlug er vor, dass Lilian mit dem Frühstück begann. Alternativ könne Lilian ihm auch unter die Dusche folgen. Der Prinz lächelte ihn an, hatte dabei verstrubbeltes Haar und erstes Morgenlicht kroch über die nackte Brust.
Der Junge schüttelte trotzdem hastig den Kopf. "Ehm.. ich sollte mich beim Frühstück beeilen. Es wird doch ein langer Tag", entschuldigte er sich und ging zum Tisch, wo die Mahlzeiten erschienen. Aerys ließ ihn ziehen, ging dafür jedoch langsam hinüber in seine eigenen Gemächer. Anscheinend wollte er sein eigenes Bad nutzen.
Lilian begann sich zu stärken, wartete noch kurz, ob der Prinz wiederkam. Als dies nicht der Fall war und die Zeit immer weiter voranschritt, putzte sich der Junge schnell die Zähne und zog dann die Schuluniform an. Er war noch gerade dabei, als Aerys zurückkam und sich an den Frühstückstisch setzte, wo er ein Stück Kuchen zu verputzen begann. Sollte er nicht lieber etwas richtiges essen?
"Kämmt ihr meine Haare? Ich muss noch die Zöpfe reinmachen", sagte Lilian. Aerys seufzte ein weiteres Mal ergeben, doch dann half er ihm und Lilian machte sich danach die Schleifchen hinein, wobei der Prinz sie noch etwas zurechtzupfen musste bis sie richtig saßen.
Danach rannte der Jüngling herum, um hastig seine Schuhe anzuziehen und den Schulranzen zu schultern.
"Wir müssen los!" Der Adelige hatte gerade seine Tasse Kaffee ausgetrunken, während Lilian unruhig daneben stand. Endlich konnten sie los. Aerys nahm ihn an der Hand und ging dann mit ihn aus den Gemächern, oben weiter den Gang entlang und schließlich die Treppe hinunter.
Während Lilian nervös an den bevorstehenden Unterricht bei Yukarin drachte, brachte Aerys ihn vollkommen aus dem Konzept, als er ausgerechnet Lilians Unterwäsche erwähnte. Die wäre heiß gewesen und Aerys wollte sie sich genauer anschauen.
Lilian sah ihn entsetzt an. "J-jetzt?", fragte er mit heller Stimme. Aerys korrigierte, dass er das tun wolle, wenn er wacher sei. Trotzdem wurde der Jüngling durch die pure Ankündigung nervös und... kribblig aufgeregt. Nein, er sollte das nicht sein.
"Ihr habt die Unterwäsche doch gestern schon... gefühlt..", wisperte Lilian mit roten Wangen. Da hatte der Prinz sie noch für zu brav befunden. "Nur nicht den oberen Teil." Das hatte Aerys heute morgen nachgeholt. Lilian wusste nicht was er darüber denken sollte. Ob er das wollte oder nicht. Er fühlte sich so hilflos und ohne Kontrolle über sich selbst. Er brauchte dringend Rat, doch woher?
"Ich weiß nicht wieso ich oben Unterwäsche tragen muss.. ich hab doch da nichts", wandte er ein. Er war kein richtiges Mädchen, obwohl er sich manchmal so seltsam fühlte. Lilian verstörten die Worte der Heilerin weiterhin. Dass er ein Zwischending sein sollte. Aerys hatte gesagt, er mochte ihn so wie er war, egal was er war, aber der Jugendliche fühlte sich trotzdem verunsichert und unwohl mit sich selbst. Er wollte endlich wissen was mit ihm los war. Gleichzeitig hatte er Angst davor.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Aerys »

Mit heller Stimme fragte Lilian ihn, ob er denn jetzt Lilians Unterwäsche genauer erkunden wolle. Aerys konnte sich nicht so recht entscheiden, ob die Stimme nur vor Entsetzen so hell war oder nicht doch auch etwas vor Aufregung. Denn der Prinz hatte im Bett durchaus einige Male gespürt, wie Lilian kurz davor gewesen war, sich ihm hinzugeben. Wenn Aerys nur nicht diese dumme Schule für ihn erfunden hätte. Deswegen hatte Lilian sich nicht erkunden lassen wollen. Und deswegen war Aerys nun in so einem furchtbaren, halbwachen Zustand, der ihm gar nicht gefiel. Deshalb beharrte er auch nicht darauf, die Unterwäsche jetzt zu erkunden. Er wollte es tun, wenn er wacher war. Lilian hatte ihm ohnehin versprochen, dass sie am Abend miteinander kuscheln würden.

"Gefühlt ist nicht das Selbe wie erkundet", stellte Aerys trotzdem nachdrücklich klar. Für ihn war es ein himmelweiter Unterschied. Zumindest wenn es darum ging, Lilians Körper zu erkunden. "Und wie du schon gesagt hast, von dem oberen Teil habe ich gestern noch gar nichts mitbekommen." Er wollte das ganze sehen. Das war doch logisch. Lilian hingegen schüchterte das eher ein. Sanft hielt er ihn an der Hand, ging in zierlichen, kleinen Schritten neben ihm her und fragte schlussendlich verwirrt, warum er oben den Unterwäsche tragen müsse. Er hätte da doch nichts. Das war schon so. Aber heiss fühlte es sich trotzdem an, fand Aerys.
"Ich glaube nicht, dass es ums ausfüllen geht", antwortete Aerys schmunzelnd und platzte taktvoll nicht damit heraus, dass es darum ging, dass Lilian einfach heiss für ihn aussehen sollte. "Ich denke, es geht mehr darum, dass du die Unterwäsche da oben spürst", meinte er stattdessen. "So wie die bösen Bänder. Nur diesmal eben an einem anderen, reizvollen Ort." Kaum hatte er diese Halbwahrheit ausgesprochen, fragte er sich aufgeregt, ob nun Lilian den ganzen Tag über spüren würde, was er oben herum trug. Ob er nun dauernd auf die Druckstellen achten und dabei allmählich immer kribbeliger werden würde. Ob er die leichte Fessel spüren würde. Aerys spürte jedenfalls, wie sich seine Männlichkeit regte und er wusste jetzt schon, dass er nachher sicher Terim zu sich rufen würde, um ihn ausgiebig und kunstvoll zu fesseln. Ah, verflixt, das Gehen wurde jetzt schon schwer.

Zum Glück waren sie inzwischen bei der Bibliothek angelangt. Rasch trat Aerys ein und zog Lilian gleich mit sich. Yukarin wartete schon auf sie. Er hatte extra für Lilian einen Tisch freigeräumt, wo der Jüngling daran sitzen und lernen konnte. Hinter sich hatte er den Garten, vor ihm die Wand mit der Tafel. Auf einem weiteren Tisch stapelten sich Bücher, die Yukarin bereit gestellt hatte. Ohweh, die würden aber nicht alle in Lilians kleinen Schulranzen gehen. Aber vielleicht musste er ja auch nicht alle auf einmal mitnehmen. Der Blutige verneigte sich ehrerbietig vor ihm bevor er Lilian höflich zunickte.
"Guten Morgen, Meister", grüsste er sanft und verschwieg taktvoll, dass Aerys wohl noch furchtbar müde aussah. "Hier habe ich eine Neufassung von Lilians Stundenplan mit den neuen Fächern und den Freitagen." Über die Freitage schien der hingebungsvolle Lehrer noch immer nicht sehr glücklich zu sein. "Wenn ihr einmal Zeit habt, ihn Euch genauer anzusehen." Also wenn Aerys ausgeschlafen war. Es war dringend Zeit dafür.
"Ja, ich werde ihn mir nachher ansehen", nickte er zu und liess das Papier verschwinden, um sich Lilian zuzuwenden. "Dann wünsch ich dir ganz viel Spass bei deinem Unterricht Lilian", verabschiedete er sich sanft. "Versuch deine Lehrer nicht zu sehr in Verzweiflung zu treiben." Lächelnd streichelte er Lilian über den Kopf und zog ihn dann im Nacken zu sich, damit er ihm ein liebes Küsschen auf die Stirn geben konnte. "Wir sehen uns dann heute Abend. Ich habe nicht vergessen, was du mir versprochen hast." Mit einem Zwinkern löste er sich von Lilian, um sich dann abzuwenden und zu gehen. Und zwar ins nächst beste Bett.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Aerys meinte, dass es einen Unterschied zwischen Fühlen und Erkunden gäbe und den oberen Teil der Wäsche hätte er noch gar nicht richtig zuende erkundet. Lilian wurde nervös, wenn er nur daran dachte. Er wusste nicht, ob er dort weiter erkundet werden wollte und bei dem Prinzen klang es so, als hätte er einen Anspruch darauf. Warum musste er überhaupt ein Oberteil tragen?
Als er Aerys danach fragte, erklärte dieser schmunzelnd, dass es darum ginge, dass Lilian die Unterwäsche oben spüren würde. Es wäre ähnlich wie bei den bösen Bändern. Es war wieder Unterwäsche, die dazu da war ihn so seltsam... nervös zu machen? Lag es daran, wenn er sich dann streicheln ließ? Lilian war sich nicht sicher. Vorhin im Bett hatte er sich viel zu spät gewehrt und Aerys beiseite geschoben. Der Jugendliche hatte Angst, dass er zu viel zuließ und der Adelige jedes erste Mal als Einwilligung für alle weiteren Male dieser Art sah. Wie Hürden, die man Stück für Stück überwand. Vielleicht tat er Aerys unrecht, doch Lilian hatte gerade einfach nur Angst. Genausosehr den Adeligen zu verärgern und den Zorn zurückzurufen. Die Schläge. Das Verstoßen werden.
So wagte er es nicht zu sagen, dass er nicht ständig Unterwäsche tragen wollte, die ihn ablenkte.
Der Jüngling sah aber auch keinen Ausweg. So nervös er vor dem Unterricht war, es bot vielleicht eine willkommne Flucht. Eine Möglichkeit, sich auf etwas anderes zu konzentrieren und so zu tun, als hätte er hier eine normale Schule. Ein normales Leben. Obwohl rein gar nichts normal daran war. Verwirrt ging er neben Aerys her, spürte dessen warme Hand überdeutlich, die ihn hielt. Seine Gefühle waren in Aufruhr, einfach nur weil Aerys ihn dort hielt. Lilian wusste kaum noch was er da fühlte. Er sehnte sich nach kühlen Fakten, Tabellen, Zahlen und Dokumenten. Etwas greifbares.
Bei der Bibliothek ließ sich Lilian mit hineinziehen. Yukarin erwartete sie bereits und hatte einen kleinen Tisch vorbereitet, wo Lilian Platz nehmen konnte. Eine große Tafel war aufgebaut und bei einem Pult waren mehrere Bücher bereitgestellt. Das sollte Lilian alles lernen?
"Guten Morgen, Yukarin", sagte er höflich und knickste, als der Mann sich verneigte. Yukarin wandte sich gleich an Aerys und gab ihm einen neuen Stundenplan. Bevor Lilian eine Gelegenheit hatte einen Blick darauf zu werfen, ließ Aerys ihn verschwinden. Dabei hatte Lilian sich extra auf die Zehenspitzen gestellt. Sollte er nicht auch wissen wie sein Stundenplan war? Er stellte seinen kleinen Schulranzen ab und hielt ihn dann in den Händen.

Aerys wünschte ihm viel Spaß beim Unterricht, ermahnte ihn noch seine Lehrer nicht zu sehr in Verzweiflung zu treiben. Lilian schüttelte brav den Kopf. Dabei gehörte Aerys auch zu seinen Lehrern und den trieb Lilian doch manchmal zur Verzweiflung. Aber völlig unabsichtlich.
Verlegen strich sich der Jugendliche über den Arm, als Aerys ihm übers Haar streichelte und ihn dann zu sich zog, um ihn auf die Stirn zu küssen. Und das direkt vor Yukarin. Lilian hielt angespannt still. Er wurde erst recht knallrot, als Aerys ihm sagte, dass er nicht vergessen hätte, was Lilian ihm versprochen hätte. Sie würden sich abends wiedersehen. Mit leicht offenem Mund starrte der Jüngling dem großgewachsenen Adeligen hinterher. Hoffentlich hatte Yukarin das nicht gehört.
Versprochen? Oh, dass er gesagt hatte, sie könnten heute abend kuscheln? Lilian hatte nur versucht, Aerys auf später zu vertrösten. Er hatte nicht gedacht, es sei gleich ein Versprechen, aber das war es wohl und er wollte sich auch nicht daraus herauswinden.
Aber genau zu wissen, dass heute abend etwas passieren würde... wie sollte er sich da auf den Unterricht konzentrieren? Was würden sie heute abend machen? Würde Aerys ihn wieder erkunden... da oben?
Lilian presste den Schulranzen vor seinen Schoß. Unsicher blickte er zu Yukarin.
"Ich hoffe, ich bin nicht zu spät", sagte er. "Ich hab versucht mich zu beeilen.." Sein Blick ging kurz zur Türe wo Aerys verschwunden war. Es war schwieriger gewesen, den Adeligen zur Eile anzutreiben. Lilian traute sich kaum energischer aufzutreten.
"Darf ich den Stundenplan auch sehen?", fragte er. Lilian sollte doch wissen was ihn heute und die nächsten Tage erwartete. Aerys hatte gesagt, sie würden sich erst heute abend wiedersehen. Dann gab es heute keinen Tanzunterricht? Aber vielleicht Gymnastik bei Darion. Lilian würde ihn so gerne wiedersehen. Seit der Zeremonie war das nicht mehr passiert. Ob sie überhaupt noch Freunde waren? Er hatte Darion nicht mehr helfen können und dann war er bei Darions Feier auch noch weggerannt zu Aerys. Wenn Darion ihm das doch übel nahm?
"Was für einen Unterricht habe ich heute?", fragte er. Lilian scharrte mit dem Fuß nervös über den Boden. Ob Yukarin seine Schuluniform lächerlich fand? Lilian fühlte sich weiterhin wie verkleidet. Wie eine Puppe in einem bizarren Spiel.
"Ich bin euch wirklich dankbar, dass ihr mir das ermöglicht", fügte er hinzu, denn Yukarin war vielleicht auch nicht glücklich darüber in dieses Spiel gesteckt worden zu sein.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Yukarin »

Lilian kam nicht so zu früh, wie Yukarin es von einer Schülerin an ihrem ersten Schultag eigentlich erwartet hätte, doch sie kam pünktlich und zu Yukarins grosser Überraschung sogar mit dem Meister zusammen. Wie sie das wohl geschafft hatte, den Prinzen so früh zu wecken und ihn dann auch noch dazu zu bewegen aufzustehen. Das schaffte kaum mal jemand von ihnen. Vielleicht hatte es etwas mit dem ominösen Versprechen zu tun, welches der Meister am Abend einzulösen gedachte. Obwohl er sehr neugierig war, wie Lilian den Adligen aus dem Bett bekommen hatte, fragte er nicht nach. Es schien nicht für seine Ohren bestimmt gewesen, die Bemerkung bezüglich des Versprechens.

"Nein, du bist nicht zu spät", versicherte Yukarin ruhig, nachdem er sich vor dem Meister zur Verabschiedung verneigt hatte. "Sehr knapp, aber nicht zu spät. Was sehr erstaunlich ist, da der Meister dich begleitet hat", fügte er verwundert murmelnd hinzu. Wenn er ehrlich war, hatte er damit gerechnet, dass sie viel später kommen würden. Yukarin hatte ja gewusst, dass der Meister Lilian zu ihrem ersten Schultag hatte begleiten wollen. In dem Fall hätte Lilian nicht einfach früh aufstehen und zu ihm kommen können. Hier war sie vom Meister abhängig gewesen. Dennoch hatte sie es irgendwie geschafft, ihn dazu zu bewegen, aufzustehen, so dass sie rechtzeitig kam.

"Heute machen wir eine Standortbestimmung", erklärte Yukarin sich wieder auf den Unterricht konzentrierend. "Damit werden wir auch die nächsten Tage noch beschäftigt sein. Dazu habe ich dir für die einzelnen Fächer jeweils eine Art Prüfung geschrieben. Anhand deiner Antworten kann ich dann erkennen, was du schon weisst und was noch nicht. Entsprechend kann ich darauf deinen Unterricht aufbauen. Setz dich doch Lilian." Auffordernd deutete er auf den Stuhl vor dem Schreibtisch, den er für Lilian bereit gestellt hatte.
"Deinen Stundenplan werden wir heute Nachmittag durchgehen", versicherte er Lilian. "Jetzt möchte ich, dass du dich auf die Fragebögen konzentrierst." Yukarin rief ein Bündel Papierbögen herbei und legte sie auf Lilians Tisch. "Du beginnst mit allgemeinem Weltgeschehen. Nachher werden wir spezifischer." Yukarin hatte sich sogar extra einen Fragebogen nur über Dhemlan für Lilian überlegt, damit sie sicherlich bei einem Thema viel beantworten konnte. Allgemein hatte er sich grosse Mühe gegeben mit den Fragebögen. Er hatte von ganz einfache bis zu sehr schwierige Fragen gestellt. Dabei gab es jedoch keine Regelmässigkeit. Mal war sie schwierig, dann wieder leicht. Es war nicht so, dass die leichten Fragen am Anfang und die schweren am Schluss waren. Ausserdem waren die Fragen zu einem ähnlichen Thema auch nicht gruppiert. Sie kamen in einer vollkommen willkürlichen Reihenfolge. Es war dazu gedacht zu testen, ob Lilian flexibel genug war, mit dieser Willkür um zu gehen. Es würde sie fordern, klar zu zeigen, was sie wirklich wusste und was nicht.
"Du musst mich nicht siezen, Lilian", fügte er noch hinzu. "Wir sind hier alle Kunstwerke. Wenn du mich mit Respekt behandelst, reicht mir das schon." Die leise Ahnung eines Lächelns huschte über sein Gesicht und deutete an, wie wunderschön er erst war, wenn er herzlich lächelte. "Also. Bist du bereit? Ich sage dir, wenn eine Stunde um ist. Dann kannst du eine kleine Pause machen."
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Er war etwas beruhigt, als er hörte, dass er nicht zu spät gekommen war. Lilian hatte befürchtet, dass es zu lange gedauert hatte, Aerys aufzuwecken und anzutreiben. Ein Gedanke, den auch Yukarin teilte. Er sagte, es wäre erstaunlich, dass Lilian in Begleitung des Meisters pünktlich erschienen wäre. Der Junge war froh, dass der Bibliothekar Verständnis zeigte.
"Ja, er wollte nicht aufstehen", sagte Lilian. Gleich darauf biss er sich auf die Lippen und errötete leicht, als ihm aufging, dass er damit zuzugeben hatte, dass Aerys bei ihm im Bett geschlafen hatte. Lilian wollte nicht, dass man komisch über ihn dachte. Denn es war ja gar nichts passiert mit Aerys. Jedenfalls nicht viel... der Jüngling wusste selbst nicht wie er es benennen sollte. Er hatte kein Wort dafür, was Aerys und er zueinander waren und was sie miteinander machten. Es war nicht normal. Er mochte keine Männer und bestimmt niemanden, der ihm solch eine Entjungferung angetan hatte und ihn schlug... was war nur mit ihm los? Lilian erkannte sich nicht mehr wieder.
Der Jugendliche fing sich rasch, als Yukarin auf den Stuhl bei dem Schreibtisch deutete und vom Unterricht zu erzählen begann. Der Blutige hatte vielleicht Verständnis für Aerys' Langschläfrigkeit, aber vermutlich nicht, dass Lilian ratlos und uneins mit sich selbst war. Hastig setzte sich der zierliche Jüngling, stellte seinen Lederranzen neben sich ab.
Yukarin eröffnete ihm, dass er ihn die nächsten Tage prüfen wollte. Eine Standortbestimmung, um zu sehen wie weit Lilian in gewissen Fächern schon war. Das hatte auch Aerys erwähnt, dennoch wurde Lilian gleich nervös als das Wort 'Prüfung' fiel. Der Bibliothek ließ gleich mehrere Prüfbögen erscheinen und legte sie ihm auf den Tisch. Der Junge beäugte den großen Stapel unsicher. Das war aber viel...
Hoffentlich blamierte er sich nicht. Was passierte, wenn er überall schlecht abschnitt? Wenn Yukarin dann mit dem Adeligen darüber sprach und sie zum Schluss kamen, dass Lilian überhaupt nicht für den Unterricht taugte...
"Ist das alles für heute?", fragte er schüchtern. Lilian holte aus seinem Schulranzen ein Mäppchen mit Stiften hervor.

Yukarin erinnerte ihn daran, dass Lilian ihn nicht mit der höfischen Anrede ansprechen müsste. Sie wären doch hier alle Kunstwerke. Da straffte sich der nervöse Jüngling. Entschlossen schüttelte er den Kopf.
"Ich bin kein Kunstwerk", wehrte er sich dagegen. "Ich werde nie eines sein." Eher würde er sterben. Lilian erschrak über seine eigenen heftigen Gedanken. Er wollte überleben, aber er wusste nicht ob das möglich war, wenn er ein Kunstwerk werden würde. Aerys sagte, er würde nur die natürlichen Anlagen fördern und entfalten, aber so ganz glaubte der Junge das nicht. Der Adelige veränderte auch und erwartete bestimmte Dinge. Dinge, die für Lilian alles andere als natürlich waren. Wenn er ein Kunstwerk würde, war er dann noch er selbst? Lilian bezweifelte es. Und damit hätte er auch nicht überlebt. Irgendein Wesen, ein anderer Lilian, wäre dann an seiner Stelle. Der Junge hatte bereits jetzt Angst sich zu verlieren und an der Seite des alles einnehmenden Prinzen zu verblassen. Wie sollte er dagegen ankommen? Wie kämpfte man dagegen an, dass man Stück für Stück nicht mehr kämpfen wollte?
Er starrte auf die Fragebögen und vermied Yukarins Blicke.
"Es tut mir leid..", nuschelte er.
"Ich muss die Bögen alle innerhalb einer Stunde schaffen?", fragte er erschrocken, als ihm aufging was Yukarin danach noch erklärt hatte. Nein, anscheinend gab es dann nur eine Pause. "Wieviele Bögen muss ich denn in einer Stunde erledigen?", fragte er besorgt.
Lilian wollte seinen neuen Lehrer nicht enttäuschen. Wenn er nun zu wenige schaffte und als faul galt? Wenn er in einer Stunde mit noch keinem fertig war? Der besorgte Junge begann sich rasch selbst zu sehr unter Druck zu setzen. In der Schule hatte er sich da oft selbst im Weg gestanden, doch hier lauerten echte Gefahren. Schläge, Essensentzug, Kerker, Exil... vielleicht noch schlimmeres. Wenn Lilian in der Schule versagte und Aerys dann dachte, er wüsste den organisierten Unterricht nicht zu schätzen...
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Yukarin »

"Das will er nie", bestätigte Yukarin mitfühlend, dass der Meister nicht hatte aufstehen wollen. Fasziniert beobachtete er, wie Lilians sich auf die Lippen biss und zart errötete. Es schien ihr unangenehm zu sein, zu offenbaren, dass sie sich am Bett des Meisters befunden hatte. Oder in seinem Bett. Wobei es wohl eher ihr Bett gewesen war, so wie Yukarin den Prinzen kannte. Es war jedenfalls sehr niedlich, sie so adrett verlegen zu sehen. Lilian war überhaupt sehr hübsch in ihrer zierlichen Schuluniform und den süssen Haarschwänzchen.
Die Faszination des jungen Mädchens verschwand jedoch ziemlich abrupt, als Lilian ihn unwirsch zurückwies, dass sie kein Kunstwerk sei und niemals eines werden würde. Als wäre es etwas schlechtes, ein Kunstwerk zu sein. Als wäre sie jetzt etwas besseres, weil sie keines war. Dabei war es eher umgekehrt. Lilian war weniger wert ohne Ausbildung. Yukarin und die Anderen waren jedenfalls ganz bestimmt nicht schlechter als sie. Frechheit.
Finster blickte er sie an. Lilian sah es jedoch nicht. Klar wich sie seinem Blicl aus. Wohl weil sie ganz genau wusste, wie überheblich und unverschämt gewesen war. Prompt nuschelte sie leise, dass es ihr leid täte. Yukarin schwieg daraufhin eisern. Er war sich noch nicht sicher, ob er diese gemeinte Beleidigung so rasch verzeihen wollte. Lilian war offenbar sehr schnell dabei, andere zu beleidigen. Dass Yukarin ihr das letzte Mal verziehen und sich gar entschuldigt hatte, schien sie nur anzustacheln, weiter zu machen, anstatt bescheiden zu werden.

"Hast du mir denn gar nicht zugehört?" fragte er streng auf die Frage, ob er alle Bögen innerhalb einer Stunde schaffen müsste. "Innerhalb einer Stunde, sollst du eine Pause machen, habe ich gesagt. Nicht, dass du alles in einer Stunde schaffen musst. Eher im Gegenteil. Ich sagte, wir werden möglicherweise mehrere Tage für die Standortbestimmung brauchen werden." Er nahm den obersten Bogen und hielt ihn Lilian auffordernd hin.
"Du bist keine Fabrikarbeiterin, die einen Akkordlohn erhält", stellte er klar. "Es geht nicht darum, wieviele Fragen du in einer Stunde beantwortest. Es geht um den Inhalt deiner Antworten." Er hatte gedacht, das wäre offensichtlich.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Er wusste, er hätte seinen Mund halten sollen. Lilian sah zwar nicht Yukarins Reaktion, aber er konnte das brodelnde Schweigen regelrecht hören. Doch Lilian konnte einfach nicht dazu schweigen, dass er ein Kunstwerk war oder werden sollte. Es war ihm egal, ob die anderen Männer in der Villa damit zufrieden waren, doch Lilian wollte so nicht werden. Er spürte schon jetzt wie er sich veränderte und es bereitete ihm riesige Angst. Er wollte kein Kunstwerk sein und es toll finden mit ganz vielen Männern zu schlafen. Das war kein richtiges Entfalten. Nicht für ihn. Er wusste nicht was er wollte, aber bestimmt nicht das. Doch wenn er es irgendwann gar nicht merkte, dass er dorthin erzogen und trainiert worden war? Wenn das allen jungen Männern vor ihm genauso passiert war..
Nein, Aerys hatte gesagt, er wäre etwas besonderes. Alle dachten so. Alle sagten das zu ihm. Und wenn es nur ein Trick war? Lilian war so unsicher.
Yukarin wies ihn streng zurecht, dass Lilian ihm nicht richtig zugehört hätte. In einer Stunde gäbe es eine Pause, doch für die Standortbestimmung würden sie wahrscheinlich mehrere Tage benötigen.

Der Bibliothekar hielt ihm den ersten Fragebogen hin und Lilian nahm ihn zögerlich entgegen.
„Ja, ich hab zugehört. Ich bin nur.. nervös“, wisperte Lilian und sah kurz nach oben. Nein, der Blutige wirkte immer noch sehr streng. Hastig senkte er wieder den Blick, studierte den Fragebogen. Er konnte sich kaum konzentrieren.
Yukarin ermahnte ihn, nicht zu schnell sondern gründlich zu arbeiten. Das hier sei keine Akkordarbeit. Es ginge um den Inhalt der Antworten. Lilian nickte. Aber tat es das wirklich? Wen außer Yukarin würden die Antworten interessieren? Für Aerys war es nur ein Spiel. Eine Beschäftigung für Lilian. Oder doch eine erste Einführung zur Ausbildung als Kunstwerk? Nein, es durfte nicht sein. Der Jugendliche wusste nicht, ob er das Angebot annehmen oder ablehnen sollte. Die Schule war vielleicht nicht echt, aber Lilian konnte trotzdem Mühe reinstecken. Entweder Unterricht oder Eingesperrtsein im Zimmer. Aerys hatte ihn vor die Wahl gestellt.
Lilian zückte seinen Stift und begann die Fragen zu studieren. Am Ende war es egal, ob es nur ein Spiel war. Gerade bot es eine Flucht. Lilian konnte nicht aus dem Anwesen fliehen, aber er konnte für eine Weile seinen eigenen Gedanken und Gefühlen über Aerys und seine Zukunft entkommen. Er würde sich ganz auf den Lernstoff konzentrieren. Fragen, Fakten. Das war so viel leichter als darüber nachzudenken was in Zukunft mit ihm geschehen würde.
Nach anfänglicher Nervosität konnte der Junge sich beruhigen und sich den Fragen widmen. Nur manchmal fragte er zaghaft nach, wenn er ein Wort nicht verstand. Er konnte zwar hayllisch, doch manche Fachwörter waren ihm noch fremd. Lilian ging die Fragen der Reihe nach durch. Auch wenn er mal nicht weiter wusste, grübelte er lange an der Frage herum, unwillig sie zu überspringen oder sich später nochmal damit zu befassen. Er wollte die Reihenfolge einhalten. Die Fragen waren sehr unterschiedlich in der Schwierigkeit, weswegen Lilian eher schubweise voran kam. Manche Fragen gingen ganz leicht von der Hand und er konnte sie selbstbewusst beantworten, aber andere waren wieder richtig schwierig. Vielleicht lag es auch daran, dass so viele verschiedene Themen angeschnitten wurden. Die ersten Fragebögen waren alle über die Geschichte und Fakten der diversen Territorien. Erst bei einer Frage über Sceval wusste Lilian partout nicht weiter. Nichtmal ein bißchen. Der ganze Fragebogen war für ihn schwierig, da er über die eher mythischen Territorien in Kaeleer war und das weder in der Schule ausführlich drangekommen war noch Lilian sich je dafür interessiert hatte.
Er wusste, dass in Sceval angeblich Einhörner waren und dass es im Norden lag, aber wo grenzte es nochmal an? Der Junge zupfte nachdenklich an seinen Zöpfen, während er nun schon mehrere Minuten an der Frage saß. Und die Stunde war bald zuende. Aufgeben wollte er trotzdem nicht. Ob Aerys jetzt wieder in Lilians Bett schlief? Nein, nicht daran denken. An welche Länder grenzte Sceval an?
Yukarin kam näher. Lilian hielt rasch den Fragebogen fest.
„Ich brauch nur noch ein bißchen“, bat er, „Mir fällt es gleich wieder ein.“
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Yukarin »

Lilian wisperte, dass sie schon zugehört hätte. Sie wäre nur nervös. Yukarin fragte sich, warum Lilian so nervös war. Ob es daran lag, dass ihr bewusst war, dass das gemein gewesen war, so heftig abzulehnen ein Kunstwerk zu sein? Vielleicht glaubte sie ihm aber auch nur nicht, dass es kein Test war. Lilian war ein wirklich komisches Mädchen. Wie sollte Yukarin denn herausfinden, wie er den Unterricht gestalten sollte, wenn er nicht wusste, was Lilian alles konnte und war nicht? Wenn er nicht wusste, wie sehr Lilian selber Wissen herleiten und kombinieren konnte? Aber anscheinend war es für Lilian sehr wichtig, gut bei dieser Standortbestimmung abzuschneiden. Vielleicht weil sie diesen Unterricht gar nicht haben wollte und dachte, dass er bald fertig sei, wenn sie genug wusste. Dabei gab es so vieles, was man wissen und lernen konnte. Yukarin selbst lernte immer noch und er genoss es von Herzen.

Nachdem sich Lilian jedoch eine Weile an die Fragen gesetzt hatte, wirkte sie gar nicht mehr so unwillig. Im Gegenteil. Je mehr er sich auf die Fragen konzentrierte, desto ruhiger schien sie zu werden. Gewissenhaft ging sie die Fragen der Reihe nach durch und schrieb überall etwas hin. Yukarin betrachtete sie fasziniert. Lilian war sehr hübsch, wenn sie so nachdachte und studierte. Lustigerweise blätterte sie in den Papieren nicht mal vor oder wieder zurück, um zuerst zu lösen, was ihr leicht fiel und um sich dann erst den schwierigeren Fragen zu widmen. Anscheinend glaubte sie, sich ganz genau an die Reihenfolge halten zu müssen. Yukarin fand, dass das sehr im krassen Gegensatz dazu stand, dass sie sonst eher rebellisch und ungehorsam war. Das war speziell.

Eine Stunde später erhob sich Yukarin, um Lilian mitzuteilen, dass es Zeit für eine Pause wäre. Doch noch bevor er etwas dazu sagen konnte, klammerte Lilian sich regelrecht an ihren Fragebogen und beteuerte, dass sie nur noch ein bisschen bräuchte. Es würde ihr gleich wieder einfallen. Fast so, als würde sie jetzt ausgepeitscht werden, weil sie bei der jetztigen Frage nocht nichts aufgeschrieben hatte. Sie schien immer noch nicht glauben zu können, dass dies kein Test war. Bestimmend legte Yurarin ihr seine schlanke Hand auf die ihrige mit dem Stift darin. Diesen nahm er ihr mit seiner freien Hand weg.
"Die Stunde ist um, Lilian", erklärte Yukarin. "Es bringt nichts, den Zeitplan umstellen zu wollen." Er fasste sie an der Hand und zog sie von ihrem Stuhl hoch. Sofort schlug ihm eine Welle der Angst entgegen und Lilian fragte erstarrt und mit heller Stimme, was er da mache.
"Dich vom Fragebogen wegholen", erklärte er das, was doch eigentlich offensichtlich war. "Du sollst jetzt eine kleine Pause machen, bevor die nächste Stunde beginnt. Frische Luft wird dir gut tun." An der Hand zog er sie zu den Glastüren, öffnete sie und ging mit Lilian nach draussen auf den überachten Gang rund um den Innengarten. Da erst liess er sie los, in der Hoffnung, dass sie nicht gleich wieder zu ihrem Pult zurück rannte. Machte sie tatsächlich nicht und als sie merkte, dass es wirklich nur ein kleiner Spaziergang werden sollte, trippelte sie in kleinen Schritten neben ihm her. Bald begann sie jedoch wieder zu zittern. Diesmal jedoch vor Kälte. Schweigend machte Yukarin fürsorglich einen Wärmeschild um sie, damit sie nicht frieren musste.

Dass sie nach der kurzen Pause einfach an ihrer Frage weiter studieren durfte, schien Lilian zu überraschen. Sie dachte wohl noch immer an einen Test. Es dauerte jedoch nicht lange, da konzentrierte sie sich wieder voll und ganz auf die Fragen, selbst wenn sie gar nicht glücklich wirkte, wenn sie eine Frage nicht beantworten konnte. Trotzdem war sie schon etwas entspannter, als sie die nächste Pause machten. Diesmal eine etwas längere, wo Yukarin ihnen beiden in anmutigen Bewegungen, ja fast schon zeremoniell, einen Tee aufbrühte. Dazu reichte er Lilian einen frischen Apfel, damit sie etwas gesundes zu sich nahm.
Nachdem sie den Tee genossen und Lilian ihre Finger etwas hatte ausruhen können, durfte Lilian wieder eine Stunde lang fragen beantworten. Danach machten sie einen weiteren Spaziergang, über den überdachten Holzsteg rund um den Innengarten herum, bevor Lilian bis zum Mittag weiter schreiben konnte. Da trat Yukarin zu ihm hin und hielt ihm einladend seine Hand entgegen.
"Es ist Zeit fürs Mittagessen", erklärte er ruhig. "Du musst hungrig sein." Immerhin hatte Lilian sich den ganzen Morgen über sehr angestrengt. "Ich bringe dich dahin, wo wir alle zusammen gemeinsam Mittag essen."
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Lilian erstarrte prompt, als sich Yukarins Hand auf die seine legte und ihn damit beim Schreiben unterbrach. Der Bibliothekar entwand ihm den Stift und erklärte knapp, dass die Stunde vorbei wäre. Er würde den Zeitplan nicht umstellen.
„Ich wollte nur den Fragebogen noch fertig machen“, erklärte Lilian mit heller Stimme. Ach, er wollte nicht so klingen, doch er wurde sofort wieder nervös, wenn Yukarin so nahe stand und ihn auch noch berührte.
Dieser ließ ihn leider nicht los, zog ihn gar vom Stuhl. Was wurde das jetzt? Lilians Angst schoss in die Höhe und er versuchte seine Hand fortzuziehen.
„W-was machst du denn?“, fragte er. Yukarin entgegnete, dass er ihn von dem Fragebogen wegholen wollte. „Ich brauch keine Pause. Ich kann noch weitermachen“, protestierte Lilian. Vor allem wollte er, dass der Bibliothekar ihm nicht so nahe kam. Dieser hörte nicht auf ihn und zog ihn weiter. Der zierliche Junge stolperte in seinen Halbschühchen hinterher. Wohin gingen sie denn? Was hatte Yukarin vor? Dieser wollte ihn anscheinend wirklich nur etwas Frischluft aussetzen und zog ihn in den Garten. Verwirrt, plötzlich nach vielen Tagen, wieder draußen zu stehen, vergaß Lilian sich für den Moment zu wehren und dann ließ ihn Yukarin bereits wieder los.
Der Junge atmete tief ein. Er hatte fast vergessen, wie frische Luft roch und sich anfühlte beim Einatmen. Perplex stand er erst einmal nur mitten vor den Glastüren und sog die spätherbstliche Umgebung in sich ein. Es war so seltsam plötzlich im Garten zu stehen den er die letzten Tage nur durchs Fenster hatte beobachten können.
„Ich darf wieder draußen sein?“, fragte Lilian. Yukarin blickte ihn verwundert an, sagte aber nichts. Oh, vielleicht hätte Lilian das nicht fragen sollen. Hinterher brachte Yukarin ihn sofort wieder nach drinnen.
„Es ist nur.. ich war so lange nicht mehr draußen. Seit.. ich glaube, dem Spaziergang bei dem Theater...“ Er ließ den Kopf sinken. Das war Wochen her. Lilian versuchte sich zu fassen und als Yukarin schweigend losging, eilte ihm der Junge rasch in kleinen Schritten nach. So wie es ihm beigebracht worden war. Er musste sich gar nicht mehr darauf konzentrieren, es geschah wie von selbst. Lilian war ohnehin abgelenkt von der Umgebung und dass er wieder draußen herumlaufen konnte. Es war alles sehr still und nicht viel los in den Gärten. Mit den noch wenigen tiefrot und gelb gefärbten Blättern hatte es seine ganz eigene Schönheit. Lilian begann in den kurzen Sachen zu frösteln und rieb sich die Arme, als er spürte wie es plötzlich wärmer wurde. Hatte Yukarin ein Wärmeschild herbeigerufen?
„Danke...“, brach Lilian das Schweigen. „Der letzte Fragebogen.. der ist schwierig“, versuchte er ein Gespräch. „In Dhemlan habe ich nicht viel über die mythischen Reiche erfahren.“
Der Blutige zeigte sich nicht überrascht und meinte, dass nur die wenigsten darüber wüssten. „Wieso ist es dann wichtig, dass ich es weiß?“, fragte Lilian, bekam aber erstmal nur die Antwort, dass es darum ginge herauszufinden was Lilian alles wusste und was nicht.

Nach einer viel zu kurzen Pause ging es wieder nach drinnen und Lilian konnte an dem gleichen Fragebogen weitermachen bei dem er aufgehört hatte.
„Wirklich? Ihr.. du nimmst ihn mir nicht weg?“, fragte er. Offensichtlich hielt Yukarin allein die Frage für absurd und Lilian konnte in Ruhe weitermachen, jetzt etwas sicherer, dass es nicht auf die Zeit ankam. Trotzdem wollte er seinen Lehrer nicht ewig darauf warten lassen und als trödelig gelten. Lilian saß noch länger an der Frage über Skeval bis er es über sich brachte, diese auszulassen und sich der nächsten Frage zu widmen. Er wusste es einfach nicht und vielleicht war das nicht so schlimm wie befürchtet, wo Yukarin gesagt hatte, die wenigsten wüssten etwas über diese Reiche.
Nach einer weiteren Stunde, setzte Yukarin ihnen einen Tee auf. Wobei es ein himmelweiter Unterschied war zu dem wie Javier zum Beispiel den Tee gekocht hatte. Bei dem strengen Bibliothekar mutete es fast wie eine Zeremonie an. Wie etwas höchst besonderes und ehrenvolles. Mit großen Augen sah Lilian dem zu.
„Bereitet man den auf diese Weise in dem Land vor aus dem du kommst?“, begann er mit seinen ersten Versuchen, den Mann mit den weißblonden, glatten Haaren besser kennenzulernen. Dass er kein Hayllier war, war eindeutig, doch wie war Yukarin zu Aerys gekommen? Lilian konnte sich kaum vorstellen, dass so jemand wie Yukarin ein Sklave sein sollte. Marlin hatte mal gesagt, nicht alle der Kunstwerke wären Sklaven.
Yukarin antwortete, dass es seine eigene Art wäre den Tee zuzubereiten.
„Oh.. hmm...“, fiel Lilian nichts darauf ein und begann lieber den angebotenen Apfel zu essen. Yukarin war ja noch weniger gesprächig als Aerys über sich selbst.

Danach ging es weiter daran Fragen zu beantworten. Der Jüngling verlor etwas von der Aufregung und konnte sich ganz auf die vielen Fragen konzentrieren, die einfach nicht weniger wurden. Nach einer Stunde gab es wieder eine Pause. Yukarin ging mit ihm eine Runde durch den Innengarten und Lilian kam es wie eine Belohnung vor. Er genoss es, endlich wieder an frischer Luft zu sein und sei es auch nur im Innenhof. Einmal kamen zwei weißgekleidete Kunstwerke vorbei und Lilian wurde sofort verlegen rot, als sie ihm Blicke zuwarfen. Diese Schuluniform war so peinlich. Am liebsten hätte er sich versteckt. Und worüber kicherten die beiden Männer? Vielleicht fanden sie seinen Aufzug lustig.
Es folgte eine weitere Stunde mit Fragebögen. Allmählich bekam Lilian einen Schreibkrampf und er musste immer mal wieder den Stift los lassen, um seine Hand kurz zu entspannen. So viel an einem Stück zu schreiben war er nicht mehr gewohnt, doch es tat auch gut. Nur er und Fakten. Für eine Weile konnte er ganz darin versinken.
Gegen Mittag hin kam Yukarin zu seinem kleinen Schreibtisch und hielt ihm die Hand entgegen. Es wäre Zeit für das Mittagessen und er wollte Lilian dorthin bringen, wo sie alle gemeinsam zu Mittag aßen. Verwundert sah der Junge zu dem Bibliothekar. Er hatte naiverweise gedacht zu Mittag könne er wieder nach oben und vielleicht mit Aerys zusammen essen bzw. Frühstücken.
„Alle gemeinsam?“, fragte Lilian zögernd. Er ließ sich aufhelfen, aber dann löste er sich rasch von Yukarin. Er wollte nicht an der Hand geführt werden wie ein kleines Mädchen. „Der gemeinsame Speisesaal?“ Er wusste wo das war. Als Aerys ihn verstoßen hatte, hatte er ja auch hier unten essen müssen. Allerdings war das nicht in einer knappen viel zu mädchenhaften Schuluniform gewesen. Und auch noch mit diesen Zöpfchen. Lilian scharrte unbehaglich mit dem Fuß über den Holzboden. Wenn ihn alle anstarrten? Er sah aus wie eine Verkleidung, befürchtete er. Oder noch schlimmer, wie ein richtiges Mädchen. Beides gefiel ihm nicht.
„Ich dachte, ich könnte wieder nach oben...“, sagte er. „Aerys hat nicht erwähnt, dass ich hier unten esse...“ Bei den anderen. Ob Lilians Freunde da sein würden? Er traute sich trotzdem nicht recht.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Yukarin »

Der Krieger nickte anerkennend, als Lilian sich für den Wärmeschild bedankte. Sie schien manchmal ja doch Manieren zu besitzen. Zumindest so lange, bis sie ihrem Temprament wieder zum Opfer fielen. Yukarin hoffte nur, dass sie das bald in den Griff bekommen würde. Ansonsten würde er noch eine sehr strenge Zeit mit ihr haben.
"Das geht den meisten so, dass sie nichts über die verbotenen Territorien wissen", zeigte Yukarin sich nicht sonderlich überrascht, dass Lilian in seiner bisherigen Schule kaum etwas darüber gelernt hatte. Das hingegen schien Lilian zu überraschen und sie wollte wissen, warum es dann wichtig wäre, dass sie es wisse.
"Oh, hier in Terreille ist es nicht wichtig, dass du mehr über die verbotenen Territorien weisst", gab Yukarin knapp zu. Er fand es schade, dass Lilian sich demgegenüber ablehnend verhielt, auch wenn sie hier kaum je die Gelegenheit haben würde, mit jemandem darüber zu reden. "Es ist nur interessant." Yukarin lernte gerne. Er fand Wissen interessant und er wollte es anderen, denen es genau so ging, gerne vermitteln. Ausserdem waren intelligente Leute schlichtweg attraktiv.

Nach dem kurzen Spaziergang draussen im Garten, führte er Lilian wieder zu ihrem Schreibtisch, wo sie sich weiter mit den Fragebögen beschäftigen sollte. Noch immer war sie ganz überrascht, dass sie an dem letzten Fragebogen weiter schreiben durfte und Yukarin ihr den nicht wegnahm. Der Krieger antwortete nicht mehr auf ihre Frage. Er hatte Lilian mehrfach gesagt, dass dies keine Prüfung war. Nur seine Miene wurde kurz etwas genervt, bevor er sich wieder im Griff hatte und zu seinem eigenen Schreibtisch ging, damit Lilian in Ruhe weiter arbeiten konnte.

In der zweiten Pause an diesem Morgen gingen sie nicht nach draussen. Stattdessen bereitete Yukarin ihnen in aller Ruhe einen Kräutertee zu. Er hatte dazu ein schönes Teeset auf einem Tablett aus dunkelrotem, poliertem Holz. Behutsam erwärmte er das Wasser, aber auch die kleinen, runden Tassen. Anmutig goss er das Wasser über die vorbereiteten Kräuter, rührte sie anschliesend wie in einem Tanz sachte um. Yukarin mochte es gerne, sich in aller Ruhe Tee zuzubereiten, allmählich zu riechen, wie der Tee sein volles Aroma entfaltete und das köstliche Getränk schlussendlich wärmend in seinem Bauch zu spüren.
Als Lilian ihn unvermittelt fragte, ob man den Tee auf diese Weise zubereitete, aus dem er käme. Skeptisch blickte Yukarin seine Schülerin an, liess fragend seine Augenbraue nach oben wandern. Was meinte Lilian denn damit? Sie sollte doch wissen, wie man den Tee in Dhemlan zubereitete. So anders war das lichte Dhemlan nicht, denn das schattige. Oder meinte sie Glacia oder Dharo, das auch in seinen Adern floss? Aber da kam er nicht her.
"So mache ich den Tee", antwortete Yukarin schlussendlich einfach. Das war sein Ritual. Niemand hatte ihm das beigebracht, auch wenn er sich natürlich unterschiedliche Inspiration gesucht hatte. Damit reichte er Lilian ihre Teetasse und einen frischen Apfel.

Allmählich beruhigte sich Lilian und schien sich daran zu gewöhnen, dass sie sich einfach in Ruhe den Fragen widment konnte. So hatte sie bei der dritten Pause keinerlei Panik mehr, mit Yukarin für einen kurzen Spaziergang nach draussen zu gehen. Wieder erschuf der Bibliothekar einen Wärmeschild um seine Schülerin, nahm sich aber vor, den Meister deswegen anzusprechen, damit Lilian zu ihrer Uniform noch eine wärmende Jacke bekam, damit sie mit ihm auch nach draussen gehen konnte.
Erst als es Zeit für die Mittagspause war, wurde Lilian wieder nervös. Diesmal jedoch nicht weil sie befürchtete, ihre Fragen nachher nicht weiter beantworten zu dürfen, sondern vielmehr weil sie nervös war, die anderen im gemeinsamen Speisesaal zu treffen. Entsprechend entzog sie Yukarin auch schnell wieder ihre schlanke Hand, nachdem sie sich von ihm hatte aufhelfen lassen. Unbehaglich zierte sie sich und rückte schliesslich damit heraus, dass sie gedacht hätte, dass sie wieder nach oben in ihr Zimmer gehen könnte. Denn der Meister, den sie wieder ganz direkt beim Vornamen nannte, hätte nicht erwähnt, dass sie hier unten essen würde.

"Davon weiss ich nichts", antwortete Yukarin, dass er nicht darüber informiert worden war, dass Lilian doch nicht mit ihnen essen sollte. "Es würde jedoch zu lange dauern, wenn du oben in deinem Zimmer mit dem Meister isst. Der Unterricht soll in einer Stunde weiter gehen und nicht erst in zwei. Sonst werden wir heute nie fertig. Du solltest bei uns allen im Speisesaal essen. Wenn der Meister etwas anderes wünscht, wird er dich schon zu sich kommen lassen." Aber wahrscheinlicher war, dass der Prinz sich noch immer von dem Schock erholte, dass er heute so früh hatte aufstehen müssen.
Resolut ging Yukarin zur Tür der Bibliothek und hielt sie Lilian auf, bis diese sich dazu bequemte, endlich auch den Raum zu verlassen. Sie schien sich gar nicht sicher zu sein, dass sie das richtige machte. Doch da noch nichts anderes von dem Meister zu hören war, liess sich Yukarin nicht davon abbringen, Lilian in den Speisesaal zu begleiten. Auch wenn ihn Lilians unentschlossenes Zögern recht ungeduldig machte. Schlussendlich war es jedoch geschafft und Lilian war nicht nur aus der Bibliothek gekommen, sondern stand auch vor dem gemeinsamen Speisesaal, wo Yukarin ihr natürlich wieder die Tür aufhielt.
Viele der anderen Kunstwerke hatten sich hier schon versammelt. Nahe beim Fenster stand Darion, umringt von Lucero, Kastor und natürlich Alazier, der es nicht sein lassen konnte, Darion besitzergreifend einen Arm um die Taille zu legen. Es tat gut, den wieder gesunden Krieger unter sich zu haben. Lange konnte Yukarin ihn jedoch nicht betrachten, da auch schon Marlin strahlend auf sie zugeilt kam. Höflich, wenn auch hastig, verneigte er sich vor ihm, bevor er sich mit einem verliebten Lächeln an Lilian wandte.
"Hallo Lilian", begrüsste er sie strahlend. "Wie war die Schule? Hast du Hunger? Magst du dich zu Terim und mir an den Tisch setzen?"
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Yukarin sagte, er wüsste nichts davon, dass Lilian während der Mittagszeit in sein Zimmer dürfte. Der Bibliothekar wirkte auch nicht so, als wolle er länger darüber diskutieren und sorgte sich wieder um all die kostbare Lernzeit, die sie verlieren würden, wenn Lilian erst nach oben gehen würde. Sonst würden sie heute nie fertig.
Nach dem was der Jüngling von dem Stundenplan gehört hatte, würden sie heute bestimmt nicht fertig. Yukarin entschloss, dass Lilian mit in den Speisesaal gehen sollte, es sei denn Aerys würde ihnen etwas anderes senden. Es konnte leider gut möglich sein, dass Aerys noch schlief oder schlicht nicht daran dachte, nach Lilian zu rufen. Trotzdem zierte sich der Junge die Bibliothek zu verlassen, als Yukarim ihm demonstrativ die Türe aufhielt. Vor den Situationen, wo so viele Männer auf einmal anwesend waren, hatte er immer noch Angst. Genau wie im Schlafsaal. Und auch hier war Aerys nicht anwesend, um ihn zu beschützen. Der Jugendliche sorgte sich was die anderen über ihn denken würde. Über seine seltsame Mädchenschuluniform aber auch darüber, dass er überhaupt in die "Schule" ging. Hatten andere auch solchen Unterricht bekommen? Lilian hatte das Gefühl, dass es wieder etwas besonderes war und er damit wieder aus der Rolle fiel. Das Verzwickte war, dass Lilian bestimmt nicht wie eines der Kunstwerke werden wollte, doch auffallen wollte er auch nicht. Der Jüngling folgte Yukarin sehr nervös und langsam. Der Bibliothekar ging schnellen Schrittes voran und hatte keine Geduld für die eigentlich normale Unsicherheit eines Jugendlichen. Wie würden die anderen reagieren? Er hatte eine Woche im Speisesaal gegessen, aber da war er sehr traurig und mit sich beschäftigt gewesen. So viele hatten ihm geholfen sich vor den Soldaten zu verstecken und danach war Lilian direkt wieder in sein Zimmer verfrachtet worden.
Nervös zupfte er an dem Röckchen im verzweifelten Versuch es länger zu machen. Und seine Haare.. diese zwei Zöpfe.. er sah so unmännlich aus... Lilian schämte sich. Er wollte die ganze spezielle Kleidung nicht, doch er zog sie dem weißen Leinenkleid um Längen vor. Es war jedoch keine richtige Auswahl. Es war nicht er selbst.
Die Finger ineinander verkrampft folgte er Yukarin in kleinen Schritten in den großen Saal. Sie mussten einige der letzten sein. Lilians Blick huschte aufgeregt hin und her. War es schon immer so voll gewesen? Es waren viel mehr Blutige hier als letzte Woche. Da hatte Lilian sie fast nie gesehen. Starrte man ihn an? Die Männer da hinten.. hatten sie ihn nicht gemustert und jetzt tuschelten sie so. War das etwa über ihn?

Oh, Darion! Da war Darion. Der Prinz stand an einem der hohen Fenster und war regelrecht umringt von einer Traube Blutiger. Jeder schien mit ihm reden zu wollen und er sah wirklich wieder richtig gesund und kräftig aus. Leider war auch Alazier dabei und der dunkelhäutige, riesige Eyrier hatte einen muskelgestählten Arm um Darions Taille ruhen. Es sah nicht so aus, als würde sich Alazier so schnell wieder von dort wegbewegen. Aber Lilian wollte unbedingt mit Darion reden. Nur wie?
Bevor er sich das überlegen konnte, stand Marlin plötzlich vor ihm und strahlte ihn an. Er verneigte sich schnell vor Yukarin ehe er sofort wieder breit lächelte. Lilian lächelte unbehaglich zurück, während der blonde Krieger ihn mit Fragen zudeckte.
"Die Schule war sehr.. lehrreich. So viele knifflige Fragebögen", sagte Lilian höflich, da Yukarin immer noch in Hörweite stand. Da konnte der Junge nicht sagen wie aufgeregt er wirklich gewesen war und immer noch befürchtete, er könne bei den Fragebögen etwas falsch machen. Der Bibliothekar wirkte stets so, als würde er einen testen.
Marlin lud ihn ein, sich zu Terim und ihm zu setzen, um zu essen. Lilian zögerte, sah kurz zu Yukarin, doch der nickte Marlin nur kurz zu und ging dann an langen Tisch entlang, um weiter hinten Platz zu nehmen. Musste Lilian neben ihm sitzen? Das kam ihm komisch vor auch noch in der Mittagspause beim Lehrer zu sitzen, doch verärgern wollte er den Blutigen auch nicht. Yukarin sah aber nicht mehr zu ihm.
"Ich weiß nicht, ob ich nicht bei Yukarin sitzen soll..", gab Lilian zu. Er schielte wieder hinüber zu Darion. Er schien sich absolut wohl unter all den Blutigen zu fühlen. Keine Spur der Angst. Lilian war dies absolut unverständlich. "Ich würde gerne vorher Darion hallo sagen... willst du mit?"
Alleine traute sich der zierliche Jüngling noch weniger sich einen Weg durch die Blutigen zu bahnen. Der andere Jugendliche wurde kreideweiß, aber dann nickte er atemlos und folgte ihm dicht. Marlin wirkte dabei eher so, als würde er im nächstbesten Moment sofort flüchten. Lilian nahm es ihm nicht übel.
Er ging mit pochenden Herzen um den Tisch herum und zur Fensterreihe. Lilian suchte den Weg so, dass er sich neben Lucero stellen konnte, den er im Grunde trotz seiner Späße ganz gern hatte. Lilian nickte ihm kurz zu und Lucero nahm das gleich zum Anlass sich erfreut bei ihm unterzuhaken. Das fühlte sich seltsamerweise stärkend an.
Trotzdem scharrte Lilian unbehaglich mit dem Schühchen über den Boden, blickte mit großen lilafarbenen Augen hoch zu Darion.
"Hallo, Darion", brachte er hervor. Viel zu hell wie er sich innerlich verfluchte. Er wirkte bestimmt lächerlich. Kastor musterte ihn viel zu lange und Alazier schaute besonders finster drein. Lilian hatte nicht vergessen wie dieser ihn aus seinem Zimmer geworfen hatte. Oder wie der Kriegerprinz auf ihm gelegen hatte...
"Wie gehts dir? Hast du schon gehört, dass wir ehm... Gymnastik trainieren? Ehm.. Beweglichkeit." Lilian fiel das richtige Wort nicht mehr ein. Er hätte so gerne alleine mit Darion geredet und nicht, wenn alle dabei waren und ihn anstarrten.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Marlin »

Es war eine schöne Überraschung gewesen, als Yukarin zusammen mit Lilian den Speisesaal betreten hatte. Marlin wusste zwar, dass Lilian nun Unterricht bei dem Bibliothekar bekam, doch er hatte vermutet, dass sie wieder oben mit dem Meister essen würde, wo dieser nun doch nicht mehr wütend auf sie war. Lilian war darüber sicher auch sehr glücklich und Marlin freute sich für sie. Aber um ehrlich zu sein, er würde sie ganz furchtbar vermissen. So war es um so schöner, sie heute wieder hier zu sehen. In ihrer Schuluniform, in der sie so hübsch und auch schlau aussah. Oh, er freute sich so darauf, ihr Handarbeitsunterricht geben zu dürfen. Begeistert schlug er Terim vor, dass sie Lilian doch zu sich an den Tisch einladen könnten und stürmte auch gleich los, um seine Idee in die Tat umzusetzen. So bekam er gar nicht mit, wie Terim ihm zögernd und scheu folgte und dabei einigen Abstand zwischen ihnen liess. Respektvoll verneigte er sich vor Yukarin, begrüsste Lilian dann aber gleich aufgedreht und lud sie zu sich und Teim an den Tisch ein.

"Ja, Yukarin hat ein grosses Wissen", nickte Marlin ehrfurchtsvoll und schielte nervös zu dem Blutigen, der ihm zugenickt hatte und sich nun seinen eigenen Platz am Tisch suchte. "Ich glaube, er kann ganze Lexika auswendig." Nicht nur das. Er schien auch deren Inhalt zu verstehen. Yukarin war unheimlich gescheit.
"Bei Yukarin?" hakte er wehmütig nach, als es hiess, dass Lilian womöglich bei ihrem Lehrer sitzen sollte in der Mittagspause. "Hat er das denn gesagt." Lilian wusste allerdings auch nicht so recht, was sie tun sollte. "Vielleicht... hmmm... am Besten fragen wir ihn." Wohl war ihm nicht bei der Sache. Bei Yukarin zu sitzen würde ihn ganz nervös machen. Allerdings wolllte er auch nicht, dass der Blutige ihn wegschickte, so dass er nicht bei Lilian sitzen durfte, oder er machte noch schlimmeres mit ihm.

Vorher wollte Lilian jedenfalls noch kurz Darion begrüssen. Das konnte Marlin verstehen. Es war toll, dass Darion wieder bei ihnen war. Darion war so schön und nett und klug. Strahlend drehte er sich zu dem anderen Kunstwerk um und erstarrte. Seine Augen weiteten sich entsetzt und er wurde kreideweiss, als er sah, dass Darion von Lucero, Kastor und auch noch Alazier umringt war. Da wollte Lilian hin? Jetzt? Marlin wurde übel bei dem Gedanken daran. Vor Alazier hatte er ohnehin immer grosse Angst und Kastor war so hart und hemmungslos und bei Lucero musste man immer aufpassen, dass man nicht in irgend eine fiese Falle tappte.
Trotz seiner Angst nickte Marlin atemlos und mit heftig klopfendem Herzen. Er konnte Lilian ja nicht alleine zu den Blutigen gehen lassen. Allerdings schaffte er es nicht tapfer voraus zu gehen. Im Gegenteil, er schlich eher hinter Lilian her und versuchte sich hinter ihr zu verstecken und als Lucero sich erfreut bei ihr unterhakte und sich an ihn kuschelte, hätte er sich am Liebsten an ihrem Rocksaum festgehalten. Wenigsten schloss nun Terim leise zu ihnen auf und so konnte Marlin sich an ihn drücken.

"Lilian, schön dich zu sehen", lächelte Darion sie liebevoll an. "Gut siehst du aus." Er sah so wunderschön dabei aus, dass einem davon die Knie weich werden wollten. Nur Alazier schaute finster und zog Darion enger an sich, so dass Darion nun mit dem Rücken so halb vor dem Kriegerprinzen stand. Darion liess sich davon nicht beirren und auch nicht davon, dass Alaziers Hand vorne auf seiner unteren Bauchhälfte lag. Fast so, als wolle der Eryer seine Hand Darion nun gleich in die Hose schieben.
"Ja, wirklich total süss", bestätigte Lucero begeistert, dass Lilian gut aussehen würde. "Ist das deine neue Schuluniform? Ich mag sie. Besonders das bauschige Röckchen." Neckisch zupfte er an dem Saum herum. "Sie nur, wie gut du damit zu mir passt." Glücklich deutete er auf seine eigene, rote Schuljungenkleidung.
"Ihr seht wirklich zum Anbeissen aus, ihr zwei so nebeneinander", bestätigte Darion herzlich. "Ja, Lilian, ich habe schon mitbekommen, dass ich dich in Gymnastik unterrichten soll. In sechs Tagen haben wir unsere erste, gemeinsame Lektion. Ich freue mich darauf." Von Alazier war ein leises, aber sehr unheimliches Knurren zu hören, während Kastor Lilian hemmungslos anstarrte und wieder dieses eigentümliche Glitzern in seinen Augen zu sehen war. Marlin erschauderte und konnte gerade noch so ein Wimmern unterdrücken. Am liebsten hätte er Lilian und Terim gepackt und wäre mit ihnen davon gerannt. Doch Darion unterhielt sich noch immer mit Lilian.
"Hast du denn schon Erfahrung in Gymnastik, Akkrobatik oder Tanz, Lilian", wollte Darion neugierig wissen.
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Re: Erster Unterricht

Beitrag von Lilian »

Lilian hatte gar nicht mitbekommen, dass Terim ihnen auch still und leise gefolgt war, doch plötzlich stand er hinter ihnen und Marlin drückte sich gleich schutzsuchend an ihn. Lilian versuchte währenddessen seine Nervosität zu überwältigen und vor all den Blutigen mit Darion zu sprechen. Der Jüngling hätte sich gewünscht, sie wären alleine gewesen. So fühlte er sich sehr beklommen. Zudem hatte er eine ganze Woche bei den anderen gelebt und es trotzdem nie geschafft, Darion zu treffen. Ob dieser deswegen enttäuscht von ihm war?
Jetzt lächelte Darion aber nur und machte ihm ein Kompliment, dass er gut aussehen würde. Lilian blickte kurz an sich herab, bekam zartrosa Wangen von den Worten. Er traute sich nicht etwas ähnliches zurückzusagen. Die anderen Männer hätten es vielleicht falsch verstanden und Alazier zog Darion immer dichter an sich. Hoffentlich tat er Darion nicht wieder weh.
"Danke..", sagte Lilian nur leise. Lucero lenkte ihn ab, als er ihm frech am Rock zupfte und ebenfalls meinte, er sähe süß aus. Er würde das Röckchen mögen. Wollte er etwa auch Lilians Schuluniform tragen und damit Aerys ablenken? Das hatte Lilian immer noch seltsam gefunden und es hatte ihn so komisch nervös gemacht. Als könne Lucero ihm das wegnehmen oder ihn ersetzen. Dabei sollte Lilian froh sein, wenn jemand anderer an seiner Stelle käme. Doch er wollte nicht wissen was schreckliches mit ihm passierte, wenn er nichts besonderes mehr war. Egal wie wenig er es wollte, er musste auffallen und süß und hübsch aussehen. Er fühlte sich so allein und verloren mit dieser schwierigen, aufgezwungenen Aufgabe.
"Nicht.." Der zarte Junge versuchte Luceros Hand von seinem Rock zu schieben. "Ja, das ist die Uniform, die ich zum Unterricht tragen muss", erklärte er. Lucero hatte auch etwas uniformmäßiges an, doch war er nicht schon ein vollwertiges Kunstwerk? Kleidete Aerys ihn so zum Spaß ein? Lilian konnte sich das gut vorstellen. Er hatte schnell gemerkt, dass der Adelige eher die Idee einer Schule gefiel und nicht, wenn sie tatsächlich stattfand. Vor allem so früh morgens.
"Ihr seht wirklich zum Anbeissen aus, ihr zwei so nebeneinander", bemerkte Darion, während Lilian gerade Luceros freche Hände zurückgedeut hatte. Verlegen blickte er auf, große geweitete Augen. Zum Anbeißen? Darion sollte ihn nicht zum... Anbeißen finden. Lilian glaubte nicht, dass der ältere Krieger ihn auf diese Weise mochte. Jedenfalls sollte er das nicht. Lilian hatte schon bei ihm übernachtet und für Trost in seinen Armen gelegen. Im Nachhinein kam ihm das nun sehr vermessen und naiv vor. Trotzdem wollte er es am liebsten sofort wieder tun. Er wollte so gerne Rat und Trost und Darion wirkte so erfahren und ruhig. Der Jüngling suchte verzweifelt nach einem Vorbild und einem Erwachsenen, der ihm beistand und half. Dabei war es Lilian, die Darion schon in so viel Gefahr und Schwierigkeiten gebracht hatte....

Der ältere Krieger erzählte ihm, dass sie in sechs Tagen ihre erste Gymnastikstunde hätten. Das hatte Lilian noch nicht gewusst. Erst in sechs Tagen? Aber er brauchte jetzt Rat wegen Aerys. Der Adelige wurde immer leidenschaftlicher und brachte Lilian dazu mitzumachen. Der Jugendliche wusste nicht wie er sich da verhalten sollte.
"Ja, ich freu mich schon darauf", sagte der Junge, doch dann stockte er, weil Alazier so komisch knurrte und Kastor starrte ihn ganz seltsam an. Lilian war zu unerfahren, um es einordnen zu können. Nur spürte er, dass ihm der Blick nicht gefiel. Hoffentlich war während der Gymnastikstunde niemand sonst dabei. Darion erkundigte sich nach Lilians Erfahrungen in dem Bereich.
"Ich hatte Sportunterricht zuhause... ich meine, in Dhemlan", verbesserte er sich. Das hier sollte ja sein neues Zuhause sein. Es fühlte sich für Lilian weiterhin nicht danach an. Er wollte hier weg und zurück nach Hause zu seiner Familie.
Aber er mochte auch Aerys..
Es war alles so verworren geworden.
"Dort hatte ich auch etwas Gymnastik. Und kurz Tanz... ehm.. als Mann", wisperte er und wurde wieder rot, weil es mehr wie ein Fiepen klang. Wenn ihn nur nicht alle so anstarren würden. Lilian wünschte sich, er wäre wieder in dem alten Zimmer in dem er zu Beginn gewohnt hatte und Darion nicht weit weg in seinem eigenen Zimmer. Aber diese kurze Schonfrist war vorbei.
"Eigentlich wollt ich dich letzte Woche auch besuchen. Als ich hier unten war... aber ich hab dich nie gefunden oder ich hatte nie Zeit. Ich habs versucht", beteuerte Lilian zerknirscht.
Darion antwortete ihm, dass er in der Zeit öfter bei Alazier gewesen war. "Oh.. achso", fiel dem Jüngling dazu nur ein. Er rieb sich unsicher über den Arm. Dann fragte Darion ihn ausgerechnet wie es ihm ginge. Lilian blickte ihn hilflos an. Was sollte er darauf antworten? Vor allen anderen? Wie allein er sich fühlte? Dass er nachts nichtmal weinen konnte, weil Aerys neben ihm lag? Dass er nicht mehr wusste wer er überhaupt noch war? Denn er war ganz bestimmt nicht mehr Lilian. Dass er kaum noch wusste wie er länger durchhalten sollte in dem verzweifelten Spagat Aerys nicht zu verärgern, aber sich auch nicht zu viel hinzugeben.
Der Junge öffnete den kleinen Mund, immer noch ratlos was er darauf sagen sollte.
Darion erlöste ihn mit einer weiteren Frage wie ihm denn die Schule gefallen würde. "Gut. Heute habe ich nur Fragebögen ausgefüllt. Yukarin sagt, es ist dafür da, um einzuschätzen was ich schon alles weiß", erklärte er. "Ich möchte trotzdem nicht, dass er denkt, ich wäre dumm... wie, ehm, geht es dir denn? Wieder ganz gut?", fragte er beklommen. Das war so ein seltsames Gespräch vor den anderen. Lilian fühlte sich ganz unwohl, aber weggehen wollte er auch nicht.
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