Erster Unterricht

[Aerys]

Sie hatten eigentlich keine Zeit mehr für Lilians Allüren. Sie wollte nicht von den Soldaten entführt werden. Also mussten sie sie verstecken. Natürlich konnte da Lilian nicht bei ihm bleiben, auch wenn sie das unbedingt wollte und sich dabei fest an ihn klammerte. Es rührte Aerys, doch so von Lilian gewollt zu werden. Dass er für ihn einen sicheren Hafen darstellte. Das hatte Aerys ja gewollt. Nur konnte er es jetzt leider nicht geniessen. Denn diesmal galt es ernst. Schliesslich wollte er Lilian nicht verlieren und da er noch zu sehr wie ein Junge wirkte, konnten sie sie auch nicht als Mädchen ausgeben, das gar nie im Krieg gewesen war.

Sich zusammen reissend und bestimmt bedeutete er Marlin und Terim, Lilian wegzuführen und zu waschen. Doch als Lilian so verzweifelt nach ihm rief, die zarte Hand nach ihm ausstreckte und so unendlich verloren wirkte, konnte er doch nicht anders, als Lilian noch einmal rasch zu sich zu ziehen und ihn fest an sich zu drücken. Liebevoll gab er ihm einen zärtlichen Kuss auf den Scheitel und beruhigte ihn, das alles wieder gut werden würde. Er müsse keine Angst haben. Er würde ihn beschützen. Nach einem letzten Drücken, musste er Lilian dann jedoch von sich schieben, obwohl er sich verflixt gut in seinen Armen anfühlten. Sie hatten wirklich keine Zeit mehr. Rasch zog er sich noch einmal um, nachdem Marlin und Terim Lilian aus dem Salon gezogen hatten.

Es dauerte tatsächlich nicht mehr lange, bis die Soldaten am Tor eintrafen. Aerys eigene Wachen hielten sie da erst einmal höflich, aber bestimmt auf, denn der Adelige wollte, dass die Soldaten einen Geheimhaltungsvereinbarung unterzeichneten, damit nicht öffentlich bekannt wurde, wer hier wohnte. Leider schien dies den Soldaten viel zu vertraut zu sein. Wohl weil andere Adlige ganz ähnliche Wünsche bezüglich ihrer abgeschiedenen Villen hatten. So unterzeichneten die Soldaten kurzum die Dokumente und waren viel zu schnell bereit, die Villa zu durchsuchen. Dabei war Lilian gerade erst oben bei Alazier angelangt. Da war er gut versteckt und in Sicherheit. Das wusste Aerys. Auch wenn der Kriegerprinz sehr aufbrausend und gar nicht gut auf Lilian zu sprechen war. Doch er hatte ihm versprochen ihn zu beschützen und Alaziers Versprechen zählten alles.

So empfing Aerys seine Gäste offen und freundlich. Dabei wurde er begleitet von einer Entourage an Kunstwerken, die sich den Soldaten auch gleich jeweil mindestens zu zweit oder zu dritt an einen der Soldaten hängten, um sich ihnen als Führer anzubieten oder für andere Kurzweil zu sorgen. Tatsächlich liessen sich nicht wenige von ihnen ablenken, nachdem Aerys höchst persönlich dem Hauptmann der Gruppe anerboten hatte, ihn durch die Villa zu führen und mit ihm abgezogen war. Hemmungslos liess der Adlige dabei seiner Künstlerseele freien Lauf und erzählte dem Krieger jenstes noch so kleine Detail zu der Villa. Auf was für Holz sie standen, von wem die leblosen Kunstwerken waren, was sie bedeuteten und natürlich auch, was es mit seinen lebendigen Kunstwerken auf sich hatte. Zum Schluss bekam Aerys fast schon Mitleid mit dem armen Soldaten, der sich so zutexten lassen musste, aber einem Adligen aus Haylls Hundert auch nicht einfach so den Rücken zukehren konnte.

Leider gab es aber auch einige gewissenhafte Krieger unter den Soldaten, die sich tatsächlich die Mühe machten, die Villa zu durchsuchen und nicht den verschiedenen Verlockungen zu erliegen. Einer kam dabei gefährlich nah zu Alaziers Zimmer. Zweimal sogar. Denn auf einmal war ganz kurz Lilian zu spüren gewesen. Nicht für alle. Nur für die, die darauf achteten. Aber der Soldat, schien geachtet zu und somit etwas gespürt zu haben. Glücklicherweise befand der Hauptmann schliesslich, dass er sich genügend lange zutexten hatte lassen und befahl den Abmarsch. Wahrscheinlich gerade noch kurz bevor es zu einem Drama hatte kommen können.

Dennoch dauerte es noch eine ganze Weile, bis Aerys es wagte, erleichtert duchzuatmen und Entwarnung zu geben. Nämlich erst, als die Soldaten, vom Tor aus gesehen, am Horizont verschwunden waren. Selbst dann wartete er noch einmal zehn Minuten, bevor er seinen Kunstwerken sandte, dass die Gefahr voraussichtlich vorüber war. Kurz darauf war auf einmal wieder Lilians Signatur zu spüren. Unstet und flackernd, doch sie war da. Zielstrebig ging Aerys auf sie zu und freute sich zu spüren, dass Lilian ihm entgegen kam. Und schliesslich traffen sie sich auf der Treppe. Ihm gegenüber stand ein verheultes Mädchen, welches sich als Junge verkleidete, um seinen Häschern zu entgehen. Schnell kam es auf ihn zu, blieb dann aber schau vor ihm stehen und plapperte wirr von seinen Erlebnissen. Sie wirkte überaus verstört.

"Es ist vorbei", beteuerte Aerys beruhigend. Kurzerhand packte er Lilian am Handgelenk und zog sie in seine Arme, drückte sie fest an sich. "Die Soldaten sind wieder weg. Es ist alles wieder gut. Du bist in Sicherheit." Lilian presste sich prompt ganz fest an ihn und schluchzte gar leise auf. Sanft streichelte Aerys ihm über den Kopf und seine Schultern. Die Kunstwerke, welche in seiner Nähe gewesen waren, kamen noch etwas näher, streichelten Lilian auch kürz über die Schulter, drückten sie sanft, zogen sich dann aber leise zurück, damit Lilian und Aerys Zeit für sich hatten.

[Lilian]

Endlich hörte Lilian die erlösenden Worte, dass es vorbei war. Aerys zog ihn in seine Arme und da löste sich auch Lilians Bann und er kuschelte sich so fest wie möglich an den Adeligen. Für den Moment wollte der Jugendliche nicht an all die zwiespältigen Gefühle denken und an das was Aerys ihm bereits zugefügt hatte. Für den Moment war er froh, die so vertraute Signatur zu spüren und den mittlerweile ebenso vertrauten Geruch. Das war so viel besser als Alaziers Nähe, die ihm größtenteils nur Angst gemacht hatte. Aerys machte auch Angst, aber es war irgendwie anders.
Leise schluchzte Lilian in der Umarmung auf. Er wollte gerade nicht loslassen. Die Kunstwerke kamen näher und ein paar streichelten Lilian über die Schulter oder drückten ihn etwas.
"Es tut mir leid... dass ihr wegen mir in Gefahr wart.. ich wollt das nich", stammelte der Junge, aber hier schien ihm niemand so richtig böse zu sein. Die Männer entfernten sich und Aerys und Lilian standen allein am Treppenabsatz. Der Junge stand noch auf der letzten Stufe, aber jetzt trat er den Schritt nach unten und wirkte nochmal so klein und zierlich in der Umarmung des älteren Mannes. Lilian blickte verheult nach oben.
"Sie sind wirklich weg? Ich war ganz still.. ich hab mich nicht bewegt... Alazier hat gesagt, ich war tapfer... beim ersten Mal", gab der Junge zerknirscht zu. "Alazier hat mich nach dem Ausflug gefragt und dass ich ihm darüber erzähle, aber dann war ich zu laut. Es war meine Schuld... und dann hat Alazier mir den Mund zugehalten und sich auf.. auf mich gelegt." Er presste sich schluchzend an Aerys. "Ich durft mich nicht rühren und er hat sich so komisch bewegt und war ganz schwer... und dann kam ein Soldat rein, aber Alazier hat ihn vertrieben", erzählte er dem Prinzen. Lilian atmete tief durch. Die Schultern hatte er unbewusst immer noch verkrampft angezogen. Mit den Armen hielt er sich an Aerys fest.

"Ist sonst niemanden etwas passiert?", fragte Lilian, "Wie geht es euch?" Der Junge tastete prüfend mit den Hände am Rücken, wo Aerys erst vor kurzem verletzt gewesen war, doch es schien alles in Ordnung zu sein.
Es war tatsächlich vorbei und die Soldaten wieder weitergezogen. Aber waren die Gefahren für Lilian wirklich vorbei? Wie würde es jetzt mit ihm weitergehen? Mochte Aerys ihn wieder? Obwohl sie nun schon in einer längeren Umarmung standen, traute der Junge nicht danach zu fragen wie als würde er damit auch den hässlichen Streit raufbeschwören. Dem fühlte er sich gerade nun wirklich nicht gewachsen. Es war alles zu viel gewesen in den letzten Tagen. Einerseits wollte er das mit Aerys klären, aber er hatte ebenso Angst vor den Reaktionen und neuer (oder alter) Wut. Wo Aerys so gar nicht auf Lilians Brief reagiert hatte. Ob Alazier recht hatte und Aerys hatte den Brief nicht gelesen? Vielleicht hatte er den Brief weggeschmissen... ohje, Lilian hätte besser noch mehr Briefe schreiben sollen.
Unsicher scharrte er mit dem Fuß über den Holzboden und blickte kurz zu Boden.

[Aerys]

"Natürlich nicht", bestätigte Aerys beruhigend. Das würde er niemals glauben, dass Lilian ihnen absichtlich schaden wollte. Dazu war er viel zu freundlich und zu liebenswert. Zart und zierlich stand er vor ihm, hatte sich wieder etwas von ihm gelöst, damit er ihm aufgeregt und etwas zerknirscht erzählen konnte, was er erlebt hatte. Eifrig versicherte er, dass er ganz still gewesen sei. Alazier hätte ihn sogar dafür gelobt. Zumindest beim ersten Mal. Was für ein erstes Mal? fragte Aerys sich verwirrt. Merkwürdigerweise erzählte Lilian ihm davon, dass Alazier ihn nach dem Ausflug gefragt hätte und Lilian hätte darüber erzählen sollen. Dabei war er aber anscheinend zu laut geworden. Da hatte Alazier ihm den Mund zugehalten und sich auf ihn gelegt. Das war ja schon fast ein Grund eifersüchtig zu werden. Allerdings klang alles sehr viel mehr abstrus, denn erotisch. Besonders das mit den komischen Bewegungen. Aber Hauptsache Alazier hatte den Soldaten vertreiben und Lilian beschützen können.

"Mir geht es gut, Lilian", beteuerte er beruhigend und war gerührt, dass der Jüngling sorgenvoll seinen Rücken abtastete, ob da nicht doch noch der Blitz eingeschlagen hatte. "Uns allen geht es gut", versicherte er und streichelte Lilian zärtlich über die Wangen. "Es ist vorbei. Die Soldaten sind wirklich weg." Sanft nahm er Lilians Gesicht in beide Hände, zog es sachte zu sich heran, beugte sich vor und küsste Lilian liebevoll und doch auch sinnlich auf den Mund. Ohne Zunge, aber auf jeden Fall prickelnd.
"Ich habe mich sogar ausserordentlich gut unterhalten", plauderte er anschliessend und legte locker einen Arm um Lilian, um mit ihm an seiner Seite nach oben zu gehen. "Der Hauptmann der Soldaten war so freundlich und hat sich von mir ausgiebig über Kunst informieren lassen." Aerys lachte und zwinkerte Lilian zu. "Er hat es erstaunlich lange ausgehalten, bis er es gewagt hatte, einen taktischen Rückzug anzutreten. Aber jetzt sind er und seine Männer weg. Wir sind in Sicherheit. Komm. Lass uns Lucero seine Kleidung wieder zurück geben. Danach machen wir es uns vor dem Kamin gemütlich. Es war heute ein Aufregender Tag."

[Lilian]

Aerys versicherte, dass es ihm gut gehen würde. Ihm und allen anderen. Dabei streichelte er ihm sanft über die Wangen. Lilian ließ sich davon beruhigen und glaubte dem Prinzen auch, dass es jetzt vorbei war und alle Soldaten die Villa geräumt hätten. Der Junge nickte leicht, wollte noch etwas sagen, da er sich vor allem sorgte was nun als nächstes mit ihm geschehen würde und was der Adelige nach den letzten Tagen über ihn dachte.
Da streichelte ihm dieser nun auch noch mit der anderen Hand über die Wangen ehe er ihn mit dem Gesicht sanft näher zog. Was wurde das denn? Bevor der Junge sich weiter Gedanken darüber machen konnte, hatte Aerys sich bereits vorgebeugt und küsste ihn auf den Mund. Lange. Es war nicht forsch, aber es brachte Lilians Gefühle trotzdem in lauter Aufruhr und sein Herz schlug augenblicklich schneller. Lilian erwiderte den Kuss nicht, dafür war er zu überrascht, doch er zog sich auch nicht zurück. Verwirrt wartete er bis Aerys sich wieder gelöst hatte. Das war komisch gewesen...
Lilian war sich nicht sicher, ob er mehr von diesen Küssen wollte, doch sie waren immerhin nicht mehr so schlimm. Oder kam es ihm nur so vor? Er wusste es nicht. Das letzte Mal hatte ihn der Prinz beim Aufwachen geküsst, kurz vor dem entsetzlichen Streit beim Frühstück. Lilian hatte lauter Fragen und verwirrende Gedanken dazu, doch er traute sich nicht sie auszusprechen und Aerys tat so, als sei nichts gewesen.
Mehr noch, als sei der ganze Streit nicht gewesen. Er legte einen Arm um Lilian und ging mit ihm plaudernd durch die Villa. Dem Jungen steckte der Schreck noch in den Knochen, doch Aerys schien gute Laune zu haben. Er erzählte lachend wie er den Hauptmann der Soldaten mit Gesprächen über Kunst beschäftigt hätte.
Lilian lächelte nervös zurück. Er war froh, dass Aerys gut gelaunt war, aber er wusste mittlerweile wie schnell sich das ändern konnte. Es machte den Jüngling etwas beklommen. Er wollte nichts machen, um den Frieden zu verderben.
"Danke, dass ihr die Soldaten abgelenkt habt", bedankte er sich artig.

Während sie gingen, bemerkte Lilian, dass der Weg nach oben zu Aerys' Gemächern führte. Dort, wo auch Lilians eigenes Zimmer war. Bedeutete das, er durfte zurück? Heimliche Aufregung erfasste ihn. Lilian wagte nicht nachzufragen. Bloß nicht riskieren, dass er wieder zu fordernd oder undankbar wirkte. Aerys sprach davon, dass sie zu Lucero gehen würden, damit Lilian dessen Kleidung zurückgeben könnte.
"Ja, Alazier hat auch gesagt, dass ich sie ganz schnell ausziehen soll..", sagte er leise, erwähnte aber nicht, was der Kriegerprinz sonst noch gemeines dazu gesagt hatte. Was würde Lilian dann nachher selbst anziehen dürfen? Hoffentlich waren tatsächlich alle weißen Leinenkleider verbrannt. Aber Lilian wusste auch sehr gut, dass er das ebenfalls nicht fragen konnte. Vielleicht wusste Aerys noch gar nichts davon. Es würde ihm bestimmt nicht gefallen und dann kam vielleicht wieder ein Donnerwetter.
Aerys wollte es sich vor dem Kamin gemütlich machen, doch Lilian fragte sich, ob er sich in der Gegenwart des Adeligen momentan entspannen konnte. Er wollte es sehr, aber seine ganzen Gedanken begannen sich ziemlich rasch darum zu drehen wie er den nächsten Gefühlsausbruch des Prinzen entgehen könnte. Gut, ab und zu musste er auch an den plötzlichen Kuss vorhin denken. Ob Aerys das heute nochmal machen würde?
"Ja, sehr..", stimmte der zierliche Jüngling leise zu, dass es ein aufregender Tag gewesen sei.
Aerys brachte ihn nach oben und gemeinsam gingen sie die kurze Strecke durch die Gemächer des Adeligen. Lilian glaubte nun den Arm um seine Schultern besonders deutlich zu spüren. Für den Augenblick wollte der Jugendliche aber bestimmt nichts anstellen. Dann öffnete der Prinz die Türe zu Lilians Zimmer und er war endlich wieder... naja dem was einem Zuhause am nächsten kam hier in diesem fremden Land. Lilian blinzelte rasch ein paar Tränen fort. Sie waren nicht allein. Lucero war hier, zusammen mit Marlin und Terim sowie einigen anderen Weißgekleideten. Plötzlich waren so viele Leute in Lilians Zimmer. Es fühlte sich fremd an. Vielleicht weil er seine eigene Signatur kaum noch spürte.
Dafür war jeder erleichtert und erfreut, dass ihnen nichts passiert war und ihr kleines Schauspiel nicht aufgeflogen war. Lilian lächelte seinen Freunden dankbar zu.

Lucero trug natürlich wie angewiesen ein Kleid, aber es war eines, das Lilian sich bisher nicht getraut hatte die Ankleide zu verlassen. Besonders weil es furchtbar kurz war. So kurz wie Marlins Tuniken vielleicht. Es war weiß mit einem sanften gezackten Muster aus dünnen, blassblauen Linien und Rosenblüten. Oben hatte es einen kleinen, weißen umgeschlagenen Kragen, der womöglich einen Anschein von Bravheit ausstrahlen sollte, doch Lucero sah alles andere als brav darin aus. Über die Mitte der Brust zog sich eine Knopfreihe umgeben von Rüschen. Es endete in einer blauen Schleife, die ein wenig über dem zweilagigen Röckchen hing. Es war rosa gesäumt und unter dem Rock befand sich scheinbar ein dünnes rosa Spitzenröckchen aus Seide, denn es blitzte immer mal wieder auf, wenn Lucero sich kokett hin und her drehte.
Lilian starrte ihn verwirrt an. Es war seltsam Lucero in dem "eigenen" Kleid zu sehen. Natürlich hätte Lilian viel lieber Luceros Hosen behalten als solch ein kurzes Kleid zur Schau zu stellen, doch Aerys schien ganz begeistert. Lucero kam in femininen, schwingenden Schritten näher, strich sich übers Kleid und fragte den Adeligen wie ihm die neue Lilian gefiel. Was? Überfordert sah er zu wie Lucero so komische Scherze mit Aerys machte und sich an ihn schmiegte. Irgendwie war das seltsam. Ob Aerys wollte, dass Lilian sich auch so verhielt?
"Es gibt keine neue Lilian", brachte der Jüngling hervor, wobei er zugeben musste, dass Lucero sich viel wohler und natürlicher in dem Kleid bewegte. "Ich meine.. ich bin jetzt wieder da und wir können Kleidung tauschen... danke, dass du das für mich gemacht hast, Lucero." Der Junge räusperte sich. "Danke an alle."
Er wollte nicht, dass die anderen in der Villa ihm grämten, dass er immer so viele Probleme bereitete. Sonderbehandlungen wie Aerys es nannte. Ob Lilian die wieder bekommen würde? Vielleicht würde der Prinz nun lieber Lucero so haben wollen, nun wo er ihn schon so lange ansah. Aber wenn Aerys ihn als Mädchen gewollt hätte, hätte er das sicher schon längst herbeigeführt. Lilian hielt sich trotzdem fester an Aerys' Arm fest.

[Aerys]

Aerys genoss es, wie Lilian dicht bei ihm blieb und sich fast schon ein wenig an ihn schmiegte. Zufrieden führte er Lilian zurück ihr Zimmer. Aerys wollte nicht mehr länger mit ihm Streit haben. Er wollte ihn knuddeln und herzen und ihn dafür trösten, dass er heute so einen schlimmen Tag hatte haben müssen. Erst einmal wurden sie jedoch von den Kunstwerken begrüsst, welche für Lilian Stellung in seinem Zimmer gehalten hatten. Lucero hatte sich ja sogar ein süsses Kleid angezogen, um mit Lilians Freunden eine Teeparty in dem Zimmer zu veranstalten, damit man Lilians Signatur nicht spüren konnte. Etwas was glücklichlicherweise gelungen war. Nun kamen sie aufgeregt zu ihnen und wollten wissen, ob alles in Ordnung war.

Besonders Lucero, kam in Lilians kurzem Kleidchen niedlich angetänzelt. Es war ein weisses Kleid mit einem grossen, aber sehr feinen Karomuster aus hellblauen Linien und kleinen, rosa Rosen darauf. Der Kragen deutete auf eine ganz brave Trägerin hin. Andererseits war das Kleidchen derart kurz und Luceros Blick so kokett, dass Aerys ganz bestimmt nicht an ein braves Mädchen dachte. Viel eher an ein freches Gör, dem man den Hintern versohlen sollte. So wie es gern hatte. Unwillkürlich fragte sich der Adelige, wie das Kleid wohl an Lilian aussehen mochte. An ihm hatte er es noch nie gesehen. Was sehr schade war.
"Wie gefällt Euch die neue Lilian, Meister?" wollte Lucero schäkernd wissen, während Terim und Marlin sich eher um die alte Lilian sorgten. "Bin ich nicht hübsch?" Verführerisch hängte Lucero sich an seinen freien Arm, schmiegte seinen schlanken Körper an den von Aerys, an dem das natürlich nicht spurlos vorüber ging. Bewundernd liess er seinen Blick über Lucero gleiten, der kokett mit seinem Haar spielte. "Ich war auch ganz brav und habe nur eine süsse Teeparty mit meinen Freunden gefeiert." Aerys bekam einen neckischen Augenaufschlag geschenkt. Heiss.

Als Lilian unvermittelt meinte, dass es keine neue Lilian gäbe. Aerys blickte ihn erstaunt an, ob des Protestes. Das klang ja schon fast ein wenig eifersüchtig. Lilian erklärte weiter, dass sie jetzt da seien und sie ihre Kleidung wieder tauschen könnten. Oh ja, gute Idee. Lilian sah bestimmt umwerfend in dem Kleid aus. Fast schon ein wenig forsch bedankte sich Lilian bei Lucero, der ihn nur breit angrinste. Lilian räusperte sich und bedankte sich bei allen. Dabei hielt er sich überraschend kraftvoll an seinem Arm fest.
"Gern geschehen Lilian", flötete Lucero in grösster Unschuldsmanier. "Du hast auch ein wirklich schönes Zimmer und soooo hübsche Kleider. Und dann bist du auch noch so nah beim Meister." Lucero nahm Aerys Hand in seine eigenen Hände und führte sie zum Mund, um einen Kuss auf den Handrücken zu geben. Nicht ohne kurz neckisch mit der kleinen, rosa Zunge darüber zu lecken. Aerys erschauderte spürbar. Lucero reizte ihn gerade sehr.
"Ich helfe dir jederzeit gern aus, Lilian", beteuerte der junge Prinz. "Wir haben zum Glück in etwa die gleiche Kleidergrösse. Steht mir dein Kleid nicht wunderbar. Meister? Gefalle ich euch."
"Du siehst bezaubernd aus, Lucero", beteuerte Aerys mit rauer Stimme und liess sich bereitwillig von dem Jüngling zu dem Sofa führen, wo sie offensichtlich ihre Teeparty gefeiert hatten. Lucero lachte erfreut über das Kompliment und zog ihn mit aufreizenem Hüftschwung beim gehen zum Sofa, drückte ihn dagegen, um ihn dazu zu bewegen, sich zu setzen. Anschliessend schob er sich sofort rittlings über eines seiner Beine, um ganz nah bei ihm zu sein.
"Danke Meister", kicherte er aufgedreht. "Wollt Ihr nicht auch bei der Teeparty mitmachen? Wir haben noch ganz viel leckeren Tee und Kuchen. Wo ihr doch die ganze Zeit unterwegs sein mochtet. Ich habe es nicht eilig, dieses hübsche Kleid wieder auszuziehen." Lucero stockte und warf ihm einen verwegenen Blick zu. "Es sei denn, Ihr habt es eilig, Meister, mich auszuziehen", raunte er ihm verrucht zu.

[Lilian]

Lucero gefiel es wohl eindeutig besser ein Mädchen zu spielen und Lilian war sich für den Moment nicht so sicher, ob Lucero einfach nur irgendein Mädchen spielte oder ihn damit veralbern wollte. Es fühlte sich ein bißchen so an, doch so war es bestimmt nicht gemeint. Jedenfalls fühlte sich Lilian ganz beklommen. Hatte er auch so eine helle Stimme? Sah er auch so aus, wenn er in Aerys' Umarmung war? Der Junge scharrte über den Boden, während Lucero schwärmte wie viele Kleider Lilian hätte und dass er ganz nah beim Meister wohnen würde.
Dabei war das in den letzten Tagen nicht so gewesen, aber das schien momentan niemand ansprechen zu wollen. Ob das auch so etwas war, was alle anderen später einfach verdrängen und vergessen würden? Wie dass Lilian die Zeremonie nicht gewollt hatte...
Perplex sah Lilian zu wie Lucero nun weiter so seltsam mit Aerys sprach. Fast so, als ob er mit dem Adeligen flirtete oder so, wenn Lilian ein bißchen angetrunken war. Lucero gab Aerys einen Kuss auf den Handrücken und dem Prinzen gefiel es anscheinend so wie er nur noch zu Lucero sah. Lilian nagte betreten an seiner Unterlippe. Vielleicht mochte der Adelige allgemein Jungs in Kleidern und nicht bloß Lilian in Kleidern.
Lucero schien auch Interesse an den Kleidern zu haben. Es wäre ja solch ein Glück, dass sie in etwa die gleiche Kleidergröße hätten. Es klang so, als könnte Lucero jederzeit Lilians Position in dem Zimmer übernehmen. Lilian wusste nicht, ob ihm das gefallen sollte. Vor den langen Tagen bei den anderen hätte er vielleicht so gedacht und wäre erleichtert gewesen, aber mittlerweile hatte er erfahren müssen, dass das Leben hier oben trotz der Launen des Adeligen um einiges besser war. Oder? Hier war es auf jeden Fall sicherer. Wenn Aerys ihn auch manchmal schlug... wobei... eigentlich war es bisher allein der Prinz gewesen, der ihm so richtig weh getan hatte. Abgesehen von Alazier..
Wieso wollte Lilian dann trotzdem hier oben sein? Wieso zog es ihn hierher und wieso fühlte es sich so doof an, dass Lucero weiterhin mit Aerys kokettierte? Dieser machte dem Blutigen auch noch Komplimente wie bezaubernd er aussähe. Aber... was war mit Lilian? Sah er nicht bezaubernd aus? Bisher hatte man ihn nur einen Krebs genannt und für hässlich gehalten. Der Jüngling bekam Zweifel über sein eigenes Aussehen. Er wusste überhaupt nicht mehr wie er über sich und sein Geschlecht denken sollte. Er wollte doch kein Mädchen sein...
Aber scheinbar bekam er nur als Mädchen Komplimente und Aufmerksamkeit. Als Mädchen war er etwas besonderes.

Aerys schien ihn beinahe komplett vorgessen zu haben. Der Adelige hielt Lilian nur gerade so an der Kleidung noch etwas fest, während er Lucero zum Sofa folgte. Lilian ging verwirrt hinterher. Ihm gefiel nicht wie es hier gerade ablief, aber er wusste auch nicht wieso. Lucero wiegte seine Hüften hin und her, drückte Aerys dann fast bestimmend aufs Sofa ehe er sich aufreizend auf eines der Beine des Adeligen setzte. Lilian stand beklommen daneben, hielt sich den Arm. Er wusste nicht was er tun sollte.
Lucero schien es überhaupt nicht eilig die Kleidung zu wechseln und er lud Aerys zu Tee und Kuchen ein. Wie als wäre es Luceros Zimmer. Lilian schob die sanfte Unterlippe skeptisch vor. Das war sein Zimmer und nicht Luceros. Dann schlug dieser auch noch vor, dass der Meister ihn ja ausziehen könnte. Was? Aber.. sie hatten es sich doch gemütlich vor dem Kamin machen wollen. Aerys schien sich gar nicht mehr so richtig für ihn zu interessieren. Unschlüssig saugte Lilian an seiner Lippe. Würde Aerys jetzt wieder gehen, um mit jemanden so.. Sex zu haben?
Lilian merkte, dass er das nicht wollte. Normalerweise war er immer dankbar, wenn der Adelige so seine Begehren ausleben konnte, doch er hatte Aerys die letzten Tage überhaupt nicht gesehen und jetzt wollte Lilian trotz der Schläge bei ihm sein. Selbst wenn das doof war.
"Wir wollten doch vor dem Kamin sitzen...", sagte der Junge leise. "Gemütlich. Weil es ein anstrengender Tag war", erinnerte er an das was eben noch passiert war. Nur was, wenn Lucero da auch mitmachen wollte und so richtig viel? Liliar war nicht erfahren oder selbstbewusst genug, um zu wissen was er dagegen unternehmen sollte. Lucero hatte bereitwillig seine Rolle gespielt. Da sollte Lilian ihn nicht rauswerfen wollen.
Da begann Lucero auch noch sich so komisch auf Aerys' Bein zu bewegen. Das sah ganz verboten aus. Lilian konnte dann doch nicht anders. Er zupfte an dem Blutigen.
"Was machst du denn da? Du machst noch das Kleid kaputt wenn du da so... so eh reibst", brachte er stockend hervor und wurde dabei ganz verlegen. "Und ich darf nicht so lange in deiner Kleidung sein. Alazier hat gesagt, ich soll es ganz schnell ausziehen", brachte er den gemeinen Kriegerprinzen als Grund hervor. Dabei wollte Lilian sehr gerne Hosen tragen und keine Kleider. Wieso verhielt er sich so verkehrt? War das schon die Erziehung? Überfordert setzte er sich neben Aerys auf das Sofa und blickte zu Marlin und Terim, ob die nicht wussten was er tun könnte.

[Aerys]

Lucero faszinierte ihn mit seinem sinnlichen Schauspiel. Aerys schaute dem hübschen Prinzen nur zu gern zu bei seiner Koketterie. Es vergnügte ihn. So hörte er Lilian auch kaum, wie dieser leise meinte, dass sie doch eigentlich vor dem Kamin hätten sitzen wollen. Sie waren doch vor dem Kamin. Lilian fügte jedoch an, dass es gemütlich sein sollte. Weil heute so ein anstrengender Tag gewesen war. Stimmt. Aerys nickte und lächelte dem Jüngling einladend zu.
"Du hast recht", bestätigte er freundlich und streckte ihm ein Hand entgegen, damit sie sich wieder besser halten konnten. Irgendwie hatte er Lilian vorhin beinahe verloren. Seine andere Hand war inzwischen auf Luceros Hüften gelangt, die sich auf einmal ganz aufreizend zu bewegen begannen. Aerys unterdrückte ein Keuchen. Es war heiss, wie Lucero sich so verführerisch an seinem Bein rieb. Wenn der Prinz so weiter machte, war Aerys bald mehr als bereit ihm zu zeigen, was für eine Wirkung er auf ihn hatte.

Lilian machte sich jedoch sorgen, dass Lucero das zarte Kleid kaputt machen würde, wenn er sich da so riebe. Aerys war das doch egal. Lucero wahrscheinlich auch. Dennoch blickte er in aller Unschuldsmanier zu Lilian hoch, nagte unsicher an seiner Unterlippe.
"Meinst du?" fragte er scheinbar unsicher. "Ist dir das schon einmal passiert?" Aerys musste sich ein Lachen verkneifen. Nein, das war Lilian bestimmt noch nicht passiert. Lilian hatte sich noch nie so aufreizend auf seinen Schoss gesetzt und sich an ihm gerieben. Zumindest weder bewusst noch absichtlich.
"Ja, besser du ziehst meine roten Sachen aus", nickte auch Lucero bestätigend zu Alaziers Anweisung. So gern der kleine Prinz auch Lilians Kleidchen anhatte, so war ihm anscheinend doch nicht wohl, dass Lilian seine Kleidung länger als unbedingt nötig anhatte. "Oh, aber du bist nicht so gern nackt, oder?" erinnerte Lucero sich da unbedarft. "Hmmm, wie wärs, wenn du dir auch so ein hübsches Kleidchen anziehst. Du hast ja so viele davon. Dann können wir uns gemeinsam an den Meister kuscheln und mit ihm vor dem Kamin sitzen." Oh ja, das täte Aerys gefallen. Entsprechend sagte er auch nichts und liess das seine Kunstwerke unter sich ausmachen. Einige hatten derweil auch den Tisch abgeräumt und stellten ihm nun seine eigene Teetasse zur Verfügung.
"Wir können dir dabei wieder helfen, dich hübsch anzuziehen, wenn du magst", bot Marlin hilfsbereit lächelnd an, als Lilian ihn und Terim anblickte.

[Lilian]

Leider wirkte Aerys viel zu abgelenkt von Lucero auf seinem Knie und wie dieser sich hin und her bewegte, als dass er großartig zuhörte was Lilian ihm zu sagen versuchte. Zwar streckte ihm Aerys die Hand entgegen und Lilian konnte sich neben ihm aufs Sofa setzen, aber danach war er sofort wieder von Lucero ergriffen und schäkerte mit ihm herum. Lilian fühlte sich etwas fehl am Platz und er wusste nicht wie er sich in so einer Situation verhalten sollte. Wieso machte Lucero das überhaupt?
Unbeholfen versuchte Lilian ihn wenigstens davon abzuhalten sich so seltsam auf Aerys' Bein zu bewegen. Lucero hielt auch inne und fragte dann, ob Lilian schon einmal passiert wäre, dass ihm durch Reiben ein Kleid kaputt gegangen wäre. Lilian schüttelte rasch den Kopf.
"Nein, nicht dadurch", erwiderte er. Er hatte sich auch noch nie an Aerys' Bein gerieben. Ob der Adelige das wollte? Lilian mochte es lieber nicht ausprobieren und wenn, dann bestimmt nicht vor allen anderen. Dass Lucero sich so etwas traute. Leider rutschte der Prinz immer noch nicht von Aerys' Bein. Er wollte zwar, dass Lilian seine Sachen auszog, doch selbst wollte er sich gerade nicht umziehen.
Stattdessen sollte Lilian sich ein anderes Kleidchen anziehen, er hätte ja so viele davon.
"Ja, ich dachte nur... du willst lieber wieder deine Hose..", begann Lilian unsicher. Er hatte diese Reaktion nicht erwartet. Lucero wollte sich dann auch gemeinsam an den Meister kuscheln und mit ihm vor dem Kamin sitzen. Nein, so hatte Lilian das nicht gemeint. Hilfesuchend blickte er zu Marlin und Terim, woraufhin Marlin vorschlug, dass sie ihm helfen könnten, sich hübsch anzuziehen.
Der Jüngling war nicht sicher, ob er das überhaupt wollte. Würde Aerys ihn nur beachten, wenn er hübsch aussah und sich so wie Lucero verhielt? Lilian hatte gedacht, der Adelige und er könnten in Ruhe vor dem Kamin sitzen und vielleicht ein bißchen reden. Über alles was passiert war. Heute und auch die Tage davor. Lilian wusste doch immer noch nicht wie er jetzt zu dem Adeligen stand und ob er wieder hier oben bleiben konnte. Aber nun fand der Jugendliche sich erneut in einer Situation wieder, die schwierig zu navigieren war. Besonders weil seine Gefühle ganz durcheinander waren.

"Ehm.. ich weiß nicht... ich weiß ja gar nicht, ob ich das wieder darf und so..." Lilian senkte den Kopf. Auch weil er das Gefühl hatte, dass die ganzen Männer ihn im Raum anstarrten. Lilian wollte sich nicht unbedingt umziehen, während die alle draußen warteten. Und dann musste Lilian vielleicht auch mit Lucero konkurrieren und besser in Kleidchen aussehen. Er wollte das nicht. Er wollte... ach, sich vielleicht doch an Aerys kuscheln und so tun, als wäre alles gut. Selbst wenn es das nie war.
Aerys' Reaktion kam prompt. Er ließ Lucero endlich los und zog Lilian in eine innige, tiefe Umarmung, während er ihn dabei knuddelte und streichelte. Lilian quietschte leise erfreut und schmiegte sich mit heimlichen Glück in die Umarmung. Aerys flüsterte ihm zu, dass es ihm eine Freude wäre, wenn Lilian wieder eines der hübschen Kleidchen anziehen würde. Lilian fühlte es in sich kribbeln, als er die samtene Stimme so nah an seinem Ohr hörte. Wieso war das so aufregend?
Außerdem bedeuteten Aerys' Worte, dass Lilian vielleicht wieder hier leben durfte und der Adelige ihn nicht länger verstoßen wollte.
"Aerys? Ich weiß nicht, ob ich mich umzuziehen trau, wenn so viele hier sind...", wagte der zarte Jüngling endlich zurückzuflüstern. "Oder wollt ihr lieber mit Lucero weggehen?", fragte er leise und blickte Aerys aus großen, hellpurpurnen Augen an.

[Aerys]

Lucero schien es gar nicht eilig zu haben, wieder in seine eigene Kleidung zu kommen. Und Lilian wandt sich und schien sich nicht so recht zu getrauen, seine Sachen wieder anzuziehen. Noch weniger getraute er sich natürlich, nackt zu sein. Das hatte Aerys sich schon gedacht. Warum Lilian sich jedoch nicht umziehen ging, obwohl ihm alles sagten, dass er Luceros Sagen nicht zu lange tragen sollte, verstand er nicht so recht. Bis Lilian auf einmal nuschelte, dass er gar nicht wisse, ob er die Kleider wieder tragen dürfe. Stimmt, sie hatten sich ja deswegen gestritten.
Aerys schmolz dahin. Lilian war so unglaublich süss. Mit einem glücklichen Schnurren umarmte er Liian und zog sie ganz dicht an sich heran. Lieb streichelte er ihr über den Rücken, knuddelte sie herzlich und ignorierte Luceros leisen Schrei, weil er ob der abrupten Bewegung von Aerys Schoss auf das Sofa rutschte. Dafür genoss er es viel zu sehr, dass Lilian eines seiner süssen Quitschlaute von sich gab, die er immer machte, wenn ihm etwas gefiel. Aerys mochte, dass es Lilian gefiel, wenn er ihn umarmte.
"Es wäre mir eine Freude, wenn du wieder eines deiner hübschen Kleidchen anziehst", raunte er ihm samten und auch etwas begehrlich zu. Lilian wieder in so einem zierlichen Kleid zu, würde sehr prickelnd sein. Besonders wo er an Lucero sah, wie so ein Kleid auch noch wirken konnte. Nach etwas kuscheln, verriet ihm Lilian jedoch flüsternd, dass er sich gar nicht umzuziehen getraute, wenn so viele Leute hier wären. Und dann wollte er gar noch wissen, ob er lieber mit Lucero weggehen wolle. Dabei blickte er ihn mit grossen, hellvioletten Augen an. Aerys erschauderte. Nein, er wollte definitiv bleiben.
"Ich bliebe lieber bei dir", versicherte innig und drückte ihn noch einmal fest an sich, bevor er ihn freigab.

"Ich mag auch umarmt werden", schmollte Lucero, nachdem Aerys seine Aufmerksamkeit wieder teilen konnte. Lachend umarmte Aerys den jungen Prinzen.
"Natürlich bekommst du auch eine Umarmung", versprach er ihm und erhob sich mit Lucero im Arm vom Sofa. "Aber nun lasst Lilian etwas Zeit, sich zu erholen. Sie musste heute einen ganz schönen Schrecken überstehen. Teeparty gibt es ein andermal." Marlin, Terim und die anderen weissgewandteten Kunstwerke nickten verständig. Mit Zuwinken verabschiedeten sie sich bereitwillig von Lilian und wandten sich zum Gehen. Nur Lucero schmollte noch etwas.
"Nimm dir Terim und Marlin mit auf ein Zimmer", raunte Aerys ihm da verlockend zu. "Ich könnte mir vorstellen, dass es die Beiden auf heisse weise verwirren wird, wenn sie von einem hübschen und frechen Mädchen wir dir, so richtig ordentlich das Hirn aus dem Kopf gevögelt bekommen." Lucero blickte ihn einen Herzschlag lang aus grossen Augen an und war dann so schnell aus Lilians Zimmer verschwunden, dass es das normale Auge kaum mehr mitverfolgen konnte. Aerys lachte und schloss die Tür hinter der Rasselbande.
"Besser so?" fragte er Lilian sanft, nachdem sie einen Moment zum Durchatmen gehabt hatten und wieder unter sich waren.

[Lilian]

Aerys drückte ihn nochmal fest und meinte herzlich, dass er lieber bei ihm bleiben wolle. Lilian musste unwillkürlich lächeln. Irgendwie war es schön, dass Aerys bei ihm bleiben wollte. Vor allem nach dem Lilian die letzten Tage von ihm gemieden worden war und er nicht mit ihm hatte reden wollen. Allerdings wusste der Jüngling nicht wieso sich Aerys' Stimmung doch wieder gewandelt hatte. Weil Lilian in Gefahr gewesen war?
Bevor er länger darüber nachdenken konnte, verlangte Lucero, der von Aerys' Knie gerutscht war, nun auch eine Umarmung, was Aerys ihm gerne gab und Lilian auch gerne zuließ, jetzt wo Aerys ihm versichert hatte, dass er lieber bei ihm bleiben wollte. Lilian wollte ja auch nicht, dass Lucero nicht beachtet wurde. Nur wollte Lilian eben auch ein bißchen beachtet werden.
Der Adelige erhob sich mit Lucero und erklärte ihm und den anderen, dass Lilian Zeit bräuchte, sich zu erholen und den Schrecken zu überstehen. Der Jugendliche war sehr erleichtert, dass Aerys ihn verstand und die anderen erst einmal wegschickte. Nicht, dass Lilian nicht mit seinen Freunden über den heutigen Tag reden und mit ihnen eine Teeparty machen wollte, doch er hatte ja noch etwas mit Aerys zu klären und bis dahin würde es ihn weiter ablenken und beschäftigen. Außerdem wusste er nicht wie er mit Lucero in einem Kleid umgehen sollte, der so seltsam mit Aerys redete und seine Nähe suchte. So intime Nähe...
"Danke, dass ihr mir alle geholfen habt", bedankte Lilian sich nochmal und folgte den anderen langsamer zur Türe, um sie zu verabschieden. Lucero hing sich noch an Aerys und schien nicht recht gehen zu wollen, doch als der Adelige ihm etwas zuflüsterte, bekam der Blutige große Augen ehe er Marlin und Terim ganz schnell folgte. Er rannte schon fast und hatte sogar ganz vergessen, das Kleid zurückzugeben. Bestimmt hatte Aerys ihn aufgemuntert. Dann waren die ganzen Leute aus Lilians Zimmer heraus und der Jüngling mit dem Prinzen alleine. Und jetzt? Lilian zupfte nervös an dem roten Hemdchen.
"Ja.. besser", antwortete Lilian. "Ich mein... ich wollte sie nicht rauswerfen, aber ich dachte, wir würden alleine vor dem Kamin sitzen..", gab er zu. Der Jüngling strich sich leicht über den Arm.
"Soll ich mich jetzt umziehen?", fragte er. Dann hätte er auch einen kurzen Moment, um sich zu sammeln.

Aerys bestätigte, dass es schön wäre, wenn Lilian sich nun umzöge. Der Adelige wollte sich aber überraschen lassen, was Lilian für ein Kleid wählen würde. Oh, und wenn Lilian nun ein falsches Kleid nahm? Musste er gut aussehen? Plötzlich waren da wieder all diese Erwartungen, die der Prinz an ihn stellte.
Der Jüngling ging langsam zur Ankleide hinüber, als Aerys hinzufügte, dass er sich auch bei der Unterwäschewahl gerne überraschen ließ. Lilian sah ihn erschrocken an, wobei ihm gleichzeitig die Röte in die Wangen kroch. Wie sollte er denn das verstehen? Die Unterwäsche würde Aerys ja gar nicht sehen. Oder? Oh...
Nervös trat Lilian von einem Fuß auf den anderen. "Ich.. ehm.. weiß noch nicht..." Er legte den Kopf fragend schief. "Sehe ich in Hosen eigentlich nicht gut aus? Alazier hat gesagt, ich sehe hässlich darin aus und alle haben vorhin nur Lucero angeschaut und ihr wollt ja auch, dass ich schnell ein Kleid anziehe...", sprach er sich von der Seele was ihn beschäftigte, er sich aber vor den anderen nicht getraut hatte laut zu sagen.
Das verunsicherte den Jugendlichen durchaus. Er mochte es wieder diese Beinfreiheit zu haben, obwohl es nach den Tagen in dem einengenden Kleid auch sehr ungewohnt war. Aber niemand schien ihn in Hosen sehen zu wollen.
"Und.. es ist nicht allein wichtig, dass ich hübsch aussehe oder? M-mögt ihr noch andere Sachen an mir?" Er stand verloren an der Ankleidetüre und hielt sich am Türrahmen fest, die schlanken Beine zusammengeschoben.

[Aerys]

"Hmmm, ich sitze auch gerne alleine mit dir vor dem Kamin", stimmte Aerys samten zu. Dann passierten oft sehr prickelnde Dinge und Aerys war es sehr nach Prickeln mit Lilian zumute. "Es wäre schön, wenn dud ich jetzt umziehst", nickte er zustimmend. "Ich lass mich gerne überraschen, was du für ein Kleid anziehst." Lilian hatte viele hübsche Kleider, in denen er einfach nur bezaubernd aussah und nicht selten auch sehr verführerisch. Entsprechend konnte er sich auch nicht verkneifen, einen leicht anrüchigen Witz zu machen.
"Ich lasse mich auch gerne bei deiner Unterwäschewahl überraschen", scherzte er rau und zwinkerte Lilian verschmitzt zu. Prompt sah ihn dieser überrascht an und wurde auf verführerischste Weise ganz rot auf den Wangen. Nervös trat er von einem Fuss auf den anderen und war sich ganz und gar nicht sicher, ob er ihm einen Blick auf die gewählte Unterwäsche gewähren wollte.

Bis er ihn auf einmal fragend und auch etwas traurig ansah. Unvermittelt fragte er ihn, ob er in Hosen eigentlich nicht gut aussehen würde. Alazier hätte gesagt er sähe hässlich darin aus und vorhin hätten alle nur Lucero angeschaut. Oh! Das war ja eine interessante aussage. Lilian war jedoch noch nicht fertig und meinte, dass auch Aerys gewollt hätte, dass er schnell ein Kleid anzöge. Ob es denn nicht einfach nur wichtig sei, dass er hübsch aussähe. Ob Aerys noch andere Sachen an ihm mochte. Oh jede Menge. Warmherzig lächelte der Adelige den süssen Jungen an, der so verloren und schlank am Türrahmen stand.
"Du bist nicht hässlich, Lilian", widersprach er Alazier als erstes. "Du bist wunderschön." Langsam ging er auf ihn zu. "Dir stehen auch Hosen. Aber das ist Luceros ganz persönliche Kleidung. Es wäre nicht rechtens, wenn ich dir Komplimente machte, während du sie trägst. Ich mag eine ganze Menge an dir Lilian. Zum Beispiel, dass du so liebevoll und warmherzig bist. Dass du neugierig bist und wie du aussiehst, wenn du kicherst. Ich mag an dir, wie du so kokett wirst, wenn du etwas angetrunken bist und dass du so gerne Süssigkeiten magst."
Inzwischen war Aerys bei Lilian angelangt. Dicht stand er vor ihm. Sachte streichelte er ihm über die Wange, legte ihm den Finger unter das Kinn und hob es an, damit er ihm tief in seine wunderschönen, roséfarbenen Augen blicken konnte. "Ich mag es, dass du so zierlich und sanft aussieht. Und ich mag es, dass du ein Junge bist, Lilian. Auch wenn ich dich dazu dränge Kleider zu tragen und wie ein Mädchen auszusehen und zu verhalten." Aerys beugte sich vor, so dass seine Lippen ganz dicht an Lilians Wange vorbei kamen und nah an seinem Ohr waren. "Doch zu wissen, dass hinter dieser süssen Mädchenfassade eigentlich ein Junge steckt, macht mich ganz wuschig. Es verschafft mir weiche Knie und lässt mich ganz schwach werden", erklärte er in sehnsüchtigem Tonfall verführerisch raunend.

[Lilian]

Aerys lächelte ihn an und versicherte ihm, dass er wunderschön sei und ihm auch Hosen stehen würden. Wirklich? Bisher war Lilian das nicht so vorgekommen, wo der Adelige schon fast beleidigt wurde, wenn Lilian es anzusprechen versuchte. Der Prinz kam langsam auf ihn zu und erklärte, dass er ihm keine Komplimente machen könne, wenn Lilian Luceros persönliche Kleidung trug.
Der Jüngling sah an sich herab. "Oh.. ja, ich möchte sie ihm nicht wegnehmen", beteuerte er. Es würde Lucero bestimmt nicht gefallen, wenn man sagte, dass Lilian in seiner Kleidung gut aussah. Das leuchtete dem Jugendlichen ein. "Aber ich dachte, das Kleid wäre meine persönliche Kleidung...", fragte sich Lilian dann wieso Lucero so viele Komplimente darin bekommen hatte. Anscheinend betraf es nur die rote und weiße Kleidung. Lilian nagte an seiner Lippe und sagte nichts mehr dazu.
Besonders, weil Aerys ihn nun regelrecht mit Komplimenten überschüttete. Wie liebevoll und warmherzig er wäre. Lilian wandt sich leicht verlegen unter all den lieben Worten. Er wurde sogar leicht rot und konnte nicht verbergen, dass ihm das gefiel zu hören. Es war immer noch ein bißchen seltsam, doch über die Monde in der Villa hatte sich Lilians Verhältnis zu dem Adeligen geändert. Er konnte nicht mehr verhindern, dass er von Aerys gemocht werden wollte. Irgendwie hatte der Prinz das geschafft und Lilian wusste nicht, ob es daran lag, dass der Mann ihn eingesperrt hatte oder weil da etwas an dem Prinzen war, das gut und schön und liebenswert war.
Aerys erwähnte, dass er mochte, wenn Lilian im angetrunkenen Zustand kokett wurde. Wie er kicherte und dass er Süßigkeiten mochte.
"Ich mag die eigentlich am liebsten, wenn ich sie euch wegnehmen kann", versuchte Lilian ein bißchen so frech zu sein wie Lucero. Den Mut verlor er aber schnell, als der Adelige so dicht vor ihm stand und begann ihm über die Wange zu streicheln. Lilian konnte nicht verleugnen, dass er Aerys die letzten Tage vermisst hatte. Dieser Streit und alles war so hässlich gewesen. Gerne wollte der Junge es einfach schön haben und es wieder gut zwischen ihnen war. Dass der Prinz jetzt wieder nett zu ihm sein würde.

Lilian konnte sich kaum rühren, als Aerys sein Kinn sachte anhob, um ihm tief in die Augen zu schauen. So lange hatten sie sich noch nie in die Augen geschaut, kam dem Jugendlichen vor. Es war so... intensiv und löste in dem Jungen allerlei Gedanken aus. Sein Herz klopfte schneller und bald hielt er es nicht länger aus und musste kurz die Wimpern niederschlagen. Ehe er erneut gebannt in die Augen des Prinzen sah.
Dieser gestand ihm raunend wie sehr er ihn zierlich und sanft mochte und dass er dabei trotzdem ein Junge war. Es würde ihn wuschig machen, dass hinter der Mädchenfassade ein Junge stecken würde. Wuschig? Hieß das... erregt? Lilian traute sich nicht zu gucken.
"Es verschafft mir weiche Knie und lässt mich ganz schwach werden", fuhr Aerys fort. Lilian hatte auch weiche Knie bekommen, aber das schaffte Aerys allein mit seiner Stimme und dass er so nahe war. Und jetzt? Lilian sollte bestimmt Komplimente zurückgeben. Er hatte Aerys auch schon einmal ein bißchen gesagt was er an ihm mochte, aber es war schwer, wo der Adelige so dicht bei ihm stand und ihn anblickte. Er hatte ganz mysteriöse, anziehende Augen...
"Danke... ich.. ich mag e-eure Stimme und wie sie kribbelt über.. meine Haut", stammelte er, nach Worten suchend. Es ließ sich schwer beschreiben was Aerys alles in ihm auslöste. "Ich... ich geh mich umziehen, ja?", wusste der Junge nicht weiter und schob sich an Aerys vorbei, um in die Ankleide zu fliehen. Lilians Atem ging rascher. Was war das denn gewesen? Er hatte zwar insgeheim eine Bestätigung gesucht, aber so viele Komplimente waren ein wenig überwältigend. Trotzdem schön.
Lilian wollte Aerys nicht lange warten lassen. Vorsichtig schob er die Türe zu ehe er aufgeregt begann Luceros Kleidung auszuziehen. Trotzdem wusste Lilian weiterhin nicht was er anziehen wollte. Irgendwie mochte er den Adeligen jetzt nicht enttäuschen. Der hatte so schöne Sachen gesagt, da mussten die auch stimmen.
Nackt huschte der Junge zu den Schubladen mit der Unterwäsche. Vielleicht war in den letzten Tagen etwas neues fertig geworden. Er fand ein braves weißes Höschen. Aber vielleicht war das zu schlicht, wenn Aerys auch die Unterwäsche sehen wollte? Nein, was dachte er denn da? Lange wollte Lilian aber nicht nackt sein und so zog er es erstmal über. Damit fühlte er sich etwas sicherer. In dem gleichen Fach lagen auch so lange, halb durchsichtige Spitzenstrümpfe. Die kannte Lilian bereits. Sie hatten Strapse. Der Junge wurde unwillkürlich neugieriger. Er kannte die Bändchen und auch dass sie ein einem Hüftgürtel endeten. Mit so etwas hatte Licus ihn bereits vertraut gemacht, doch da war Lilian das in Kombination mit dem bonbonhaften Kleid und dem Pink noch sehr gewagt vorgekommen. Weiß war brav und die Bändchen waren auch nicht so lang wie bei Licus' Kombination. Ob der Schneidergeselle auf seine Hinweise gehört hatte? Lilian sollte nochmal mit ihm reden.
Jetzt wollte der Junge jedoch erstmal die Strümpfe ausprobieren und er streifte sie sorgsam über, bemüht den feinen Stoff nicht kaputt zu machen. Der Hüftgürtel hatte an den Seiten leichte Stofflagen aus Tüll. Wie die Andeutung eines Rockes. Mehr war es aber auch nicht. Komisch.. was war denn das für ein Band dazwischen? Mit Ösen..
Aufgeregt zog Lilian es an und unterdrückte ein Keuchen. Er war versucht rasch etwas anderes anzuziehen, aber hinterher verlor Aerys die Geduld und ging. Und was waren das für Bänder? Waren das auch welche für die Strümpfe? Lilian kämpfte mit dem Gebilde. Moment.. das ging nach oben und das um die Taille und da wurde es festgezogen und das... hier dort in Öse verhakt, wo auch die äußeren Strapsen befestigt waren? Oh, so viele Bänder... und bis rauf zur Taille. Lilian keuchte. Das fühlte sich sehr komisch an. Alles zog und zupfte. Der Junge wurde unruhig. Was sollte der dünne weiße Gürtel um die Taille und die Bänder dort rauf? Für noch bessere Stütze der Strümpfe? Etwas anderes kam Lilian nicht in den Sinn. Momentan lenkte es ihn vor allem ab.
Aufgeregt tappste der Junge zu den Kleidern. Er traute sich jedoch nicht so etwas kurzes und verführerisches wie Lucero zu tragen. Besonders weil Lilian Angst hatte, man würde dann die Bänder sehen. Diese Bänder, die ihn überall berührten und so an ihm zogen.. ohh..
Nachdem Lucero aber auch ein neues Kleid zur Schau gestellt hatte, wollte Lilian das auch. Die Auswahl war für den Herbst größer geworden und Lilian fand einen rot karierten Rock, der von den Oberschenkeln bis zur Taille ging. Neckischerweise hatte der Rock zwei dünne Hosenträger. Das gefiel Lilian, denn es hatte fast etwas jungenhaftes. Genauso wie die weiße Bluse mit den halblangen Ärmeln. Vorne hatte sie einen umgeschlagenen Kragen, eine dünne, rote Schleife und eine kleine Knopfreihe.
Der Jüngling zog die Bluse über. Vorsichtig besah er sich kurz im Spiegel. Das sah seltsam aus... Nein, er sollte lieber nicht zu lange auf seine Schenkel starren. Er schlüpfte in den Rock und keuchte leise bei jedem Bücken und Drehen. Der Rock verdeckte den Ansatz der Strümpfe, aber nicht viel mehr. Nervös zupfte Lilian an seinem langen Haar herum. Hoffentlich war das jetzt gut. Hoffentlich nutzte Aerys es nicht aus. Aber er sollte es auch nicht blöd finden. Der Jüngling war hin und hergerissen.

Zaghaft drückte Lilian die Schiebetüre auf und kam wieder aus der Ankleide. Aerys hatte inzwischen Feuer im Kamin nachgelegt und lag nun auf dem Sofa, während er etwas von den übrig gebliebenen Süßigkeiten der Teeparty knabberte. Vorsichtig kam Lilian um das Sofa herum, um sich begutachten zu lassen. Nervös rückte er einen der Hosenträger zurecht, aber die vielen Bänder unter seinem Kleid beschäftigten ihn noch weit mehr. Sie waren soo eng gespannt.
"Ich hab was neues ausprobiert...", sagte Lilian scheu und setzte sich dann auf die Sofakante, wo Aerys ja beinahe alles blockierte wie er da so gelassen lag. Der Anblick machte den Jungen aufs neue aufgeregt. Vielleicht konnte Lilian sich an ihn kuscheln. Er hatte die Signatur des Prinzen vermisst.
"Schlaf ich wieder hier? Und ihr auch? Ich war so allein die letzten Nächte", platzte es aus dem zierlichen Jungen heraus. Nein, das hatte er doch so nicht sagen wollen.

[Aerys]

Es fühlte sich umwerfend an, so nah bei Lilian zu stehen. Er war so bildhübsch und als er einmal seine langen, geschwungenen Wimpern aus Verlegenheit niederschlug, nur um ihn dann wieder mit grossen Augen gebannt anzuschauen, wäre es beinahe um den Adeligen geschehen. Er begehrte Lilian ganz heftig. Lucero hatte ihn zuvor schon entsprechend angeheizt und jetzt war Lilian ihm so nah. Zu gern hätte er ihm geholfen sich auszuziehen. Etwas anderes anzuziehen brauchte er nicht. Sie konnten auch so ihren Spass haben. Lilian machte ihm doch auch ganz süsse Komplimente. Stammelnd und nervös, aber das machte es nur noch reizvoller. Stockend erklärte er, dass er seine Stimme mögen würde und wie sie über seine Haut kribbelte. Aerys wollte ihm gerne noch viel mehr zum Kribbeln bringen.

Doch da zog sich Lilian plötzlich behände von ihm zurück und erklärte, dass sie sich umziehen ginge. Aerys seufzte, nachdem die Schiebetür zum Ankleidezimmer vor ihm zugezogen worden war. Zu schade. Andererseits war es natürlich auch heiss, Lilian wieder in einem ihrer knappen Röckchen zu sehen. Hoffentlich zog sie auch ein solches an. Der Prinz richtete sich seine Männlichkeit in der Hose und schlenderte anschliessend zurück zum Sofa. Die Kunstwerke hatten ihre Teller und Tassen mitgenommen, die auf dem Tisch gestanden hatten. Die restlichen Süssigkeiten und Tassen für ihn und Lilian hatten sie jedoch zurück gelassen. Es schien auch noch etwas Tee in der Kanne zu haben. Davon nahm sich Aerys jedoch nichts. Er langte nur nach den kandierten Früchten, nahm sich einige zwischen die Finger und legte sich anschliessend gemütlich aufs Sofa. Natürlich so, dass er Lilian sofort sah, wenn er aus ihrem Ankleidezimmer heraus kaum. So wartete er mehr oder weniger geduldig auf ihn, malte sich aus, was er wohl anhaben mochte und was er mit ihm anstellen wollte, sobald er wieder bei ihm war.

Nach einer gefühlten und überaus angespannten Ewigkeit glitt die Schiebetür wieder auf und Lilian kam wieder zurück zu ihm. Ganz nervös und wunderhübsch. Sie trug eine weisse Bluse mit einem süssen, unschuldigen Kragen und einer roten, dünnen Schleife. So brav. Dazu gab es einen mindestens so braven, roten, karierten Rock mit Trägern. Unsicher fummelte Lilian an einem der Träger herum und betonte damit das einzige, was nicht brav war an diesem Roch. Nämlich dessen kurze Länge. Sie ging gerade Mal zur Mitte des Oberschenkels und wie es aussah, trug Lilian darunter süsse, neckische Strümpfe. Aerys hatte kaum mehr als eine Ahnung gesehen, doch er meinte Spitze aufblitzen gesehen zu haben.

"Du siehst bezaubernd darin aus", raunte Aerys begeistert, als Lilian erklärte, dass er was neues ausprobiert hätte. "So süss und zart." Und absolut verführerisch. Doch das sagte der Adelige lieber nicht, da Lilian schon so nervös und scheu genug wirkte, als er sich zu ihm auf Sofa setzte. So betrachtete Aerys ihn nur ausgiebig um auch ja kein Detail zu verpassen. Als es unvermittelt aus Lilian heraus platzte, ob er wieder hier schlafen würde. Und Aerys auch. Er auch? Lilian klagte, dass er so alleine gewesen wäre in den letzten Nächten. Verblüfft blickte Aerys den Jüngling an. Er hatte angenommen, dass Lilian vorallem wütend auf ihn gewesen wäre. Das zu hören war so schön. Instinktiv richtete er sich etwas auf, umarmte Lilian innig und lehnte sich dabei wieder etwas zurück, so dass der schlanke Junge so halb auf seinem Bauch zu liegen kam.
"Ich habe dich auch vermisst, Lilian", raunte er ihm ins Ohr. "Ganz fest sogar."

[Lilian]

Lilian wurde sehr verlegen unter den musternden Blicken des Adeligen, der ihn so ausführlich betrachtete. Dann sagte er auch noch ganz rau, dass Lilian bezaubernd darin aussehen würde. Süß und zart. Genau, das sollte Lilian ja sein. Süß und zart. Der Jüngling fand es etwas schade, dass er so gar keine männliche Eigenschaften mehr zu haben schien oder dass sie nicht mehr so wichtig waren. Anderseits löste es kribbelnde Gefühle aus, wenn Aerys ihn mit solchen Komplimenten bedachte. Der Jüngling hatte sich scheu auf die Kante des Sofas besetzt und nestelte nervös an der Schleife vorne, während der Prinz ihn weiter intensiv anschaute.
Lilian hielt das nicht länger aus. Er musste etwas sagen. Leider platzte das völlig falsche aus ihm heraus. Aerys sah ihn überrascht an. Oh, hätte Lilian das nicht sagen sollen?
"Ich dachte nur... vielleicht wollt ihr auch...", erklärte der Jugendliche stockend. Womöglich war der Adelige die letzten Nächte aber nicht allein gewesen und hatte Gesellschaft gehabt.
Dieser setzte sich nun ein Stück auf ehe er ihn umarmte und leicht mit sich zog. Lilian rutschte weiter aufs Sofa und ebenfalls etwas auf Aerys' Bauch. Er war warm und gemütlich, aber durch das Verschieben spürte Lilian erneut den Zug der vielen Bänder. Er biss sich auf die Lippen, um ein Keuchen zu unterdrücken. Er hätte die Strümpfe besser nicht angezogen, die lenkten ihn viel zu sehr ab.
Der Junge blickte auf, als Aerys ihm zuraunte, dass er ihn sehr vermisst hätte. Lilian wagte es sich etwas an den Adeligen zu schmiegen. Seine Nähe, obwohl sie für den Jungen auch gefährlich war, war mittlerweile schön und anziehend. Die Signatur so beruhigend vertraut. Fast wie ein Zuhause... nein, das waren seltsame Gedanken. Lilian vertrieb sie hastig.
"Ihr habt? Aber... ihr wolltet mich nicht sehen. Ihr seid mir aus dem Weg gegangen...", merkte er vorsichtig an. Wenn Aerys ihn vermisst hatte, wieso war er nicht zu ihm gekommen?

Der Prinz erklärte ihm, dass er ihn zwar vermisst hätte, aber auch wütend auf ihn gewesen wäre. "Oh..", machte Lilian kleinlaut und wusste erstmal nicht was er darauf sagen sollte. Jetzt war Aerys aber nicht mehr wütend oder? Der Junge verstand nicht was der Auslöser dafür gewesen war. Wohl konnte er aber nachvollziehen, dass man ganz zwiespältige Gefühle in sich hatte. Das hatte er andauernd wegen Aerys.
"Ich hab euch vermisst, aber ich war auch durcheinander wegen dem was passiert ist..." Er wagte noch nicht richtig die Schläge und alles andere anzusprechen. Am liebsten hätte der Junge es einfach beiseite geschoben und bloß mit Aerys gekuschelt, sich an das Schöne jetzt geklammert und sich vorgegaukelt dass solch ein furchtbarer Streit nie wieder passieren würde. Aber die Gedanken an den Streit würden ihn nicht lassen. Es rumorte seit Tagen in ihm. Lilian hatte sich alleine damit auseinander gesetzt, aber es war nicht genug, wenn er nicht wusste wie Aerys darüber dachte. Sie hatten sich noch nicht richtig versöhnt.
"Ich dachte nach meinem Brief kommt ihr vielleicht und holt mich wieder..", gestand Lilian leise und fuhr abwesend mit dem Finger über die Brust des Adeligen.

[Aerys]

Oh und wie er wieder bei Lilian schlafen wollte. Schlafen und noch vieles mehr. Auf Sex hoffte der Adelige zwar nicht, doch es gab noch so viel anderes, was man machen konnte. Viele andere, sinnliche Dinge, die auch Lilian Spass machten. Aerys wusste ja, dass dem Jüngling Streicheln durchaus gefiel. Er hatte ihn ja sogar schon einmal an seinen Lustweg heran gelassen und Lilian hatte seinen Höhepunkt genossen. Oder wenn er Lilian schon nur dazu bewegen konnte, sich auf dem Sofa bäuchlings auf ihn zu legen, wäre sehr heiss. Ein erster Schritt in die Richtung war mit der Umarmung ja schon getan.
"Natürlich habe ich dich vermisst", raunte er ihm begehrend ins Ohr, als sich Lilian darüber wunderte. "Aber ich war auch wütend auf dich und ich wollte mich nicht mehr weiter streiten." Deswegen hatte er Lilian auch nicht sehen wollen, wie dieser danach fragte. Deswegen war er ihm aus dem Weg gegangen. Das schien Lilian ganz zu überraschen. Aerys war sich nicht so ganz sicher, ob der Junge verstand, was er meinte. Sachte streichelte er ihm über den Rücken, um ihn zu trösten, weil er ihn nicht hatte sehen wollen. Tröstend, aber nichts desto Trotz auch sinnlich.

Lilian erklärte ihm noch einmal, was er vorhin in anderen Worten gesagt hatte, dass er ihn vermisst hätte. Allerdings sei er aus durcheinander wegen dem, was passiert sei. Aerys nickte verständnisvoll. Das konnte er gut nachvollziehen. Es hatte ihn auch sehr verwirrt, wie sehr das alles aus dem Ruder gelaufen war. Gerade noch hatte er sich so wegen Darion gefreut und dann war er so heftig verletzt worden. Aber jetzt war es vorbei. Er mochte nicht darüber reden und alles wieder aufwärmen. Wieder fühlen, was er da gefühlt hatte. Lieber zog er Lilian in eine noch engere Umarmung. So, dass der Jüngling noch etwas mehr aufs Sofa rutschen musste. Vorsichtig versuchte er ihn so zu stupfen und zu zupfen, dass er sich auf seinen Bauch legte, den Kopf an seine Schulter oder auf seine Brust gebettet. Wo Lilian mit seinen schlanken Fingern doch schon verführerisch über seinen Brustkorb streichelte.

"Ich habe deinen Brief nicht gelesen", gab er zu, nachdem Lilian ihm gestanden hatte, dass gehofft hatte, dass Aerys ihn nach dem Brief wieder zu sich holen würde. Das war rührend und jetzt tat es dem Prinzen leid, dass er ihn nicht gelesen hatte. "Ich war wütend. Und ich befürchtete, dass du mich in dem Brief nur weiter beschimpfst und mir weh tust. Darauf hatte ich keine Lust. Ich hatte keine Ahnung, dass der Brief ein Hilferuf war. Es tut mir leid." Reuig lächelte er den Jüngling an und gab ihm einen Kuss auf die Wange. "Aber ich habe ihn nicht weggeworfen", beteuerte er liebevoll. "Ich werde ihn nachher lesen. Versprochen." Zart küsste er ihm die andere Wange. Dabei hätte er ihn am liebsten auf den Mund geküsst.

[Lilian]

Aerys zog erneut an ihm und schien ihn noch enger umarmen zu wollen. Da Lilian den Adeligen ebenfalls sehr vermisst hatte, folgte er dem Zug zwar nervös, aber auch bereitwillig. Sie konnten ja auch auch nicht richtig nebeneinander auf dem Sofa liegen, dafür war es zu klein. Manchmal zog Aerys ihn morgens auch auf sich drauf. So war dem Jungen das nicht fremd, aber dadurch wurde es nicht weniger aufregend. Er sperrte sich nicht gegen den Zug, suchte nur vorsichtig eine bequeme Position bis er ganz auf Aerys' Oberkörper lag. Lilian bettete seinen Kopf oben an die Brust, schmiegte sich an den Prinzen. Dessen Ausstrahlung war so betörend und dadurch dass Lilian nun so komisch lag, spürte er die Strapse hinten an den Schenkeln besonders dolle. Es war seltsam und drohte ihn viel zu sehr abzulenken.
Wenn er jetzt weiter den Streit ansprach, würde Aerys womöglich wieder ungehalten mit ihm. Lilian wollte das eigentlich nicht riskieren, wo die Aussicht auf Streicheln nach den einsamen Nächten so verlockend war. Aber seine Gefühle ließen ihn nicht richtig. Er hatte auch Angst vor den Launen des Prinzen bekommen. Wie sollte er sich in Zukunft verhalten, wenn so etwas drohend über ihnen hing? Dass Aerys ihn jederzeit wieder schlagen könnte?
Und der Adelige hatte sich nichtmal durch Lilians Brief erweichen lassen. Als er Aerys vorsichtig darauf ansprach, stellte sich heraus, dass Alazier recht gehabt hatte. Aerys hatte den Brief nicht gelesen. Er erklärte sogar wieso und dass er befürchtet hätte, Lilian würde ihn darin weiter beschimpfen und verletzen. Sofort schüttelte der Junge den Kopf.
"Nein, hab ich nicht, bestimmt nicht", beteuerte er eifrig, "Es sind liebe Worte drin. Ich hab mich wirklich angestrengt euch zu verstehen und wieso der Streit passiert ist. Ich hab ganz viel darüber nachgedacht." Sehr oft während der letzten Tage. Aerys entschuldigte sich dafür, dass er den Brief nicht geöffnet hätte. Er hätte nicht gewusst, dass es ein Hilferuf gewesen wäre. Der Adelige klang reumütig und dann bekam Lilian auch noch liebe Küsse auf beide Wangen. Er lächelte schüchtern zurück.
Aerys versprach auch, dass er den Brief nachher lesen würde. Das war schön, machte Lilian nun aber auch nervös, da er ja wusste was darin stand und es war vielleicht ein bißchen kitschig. Außerdem hatte er nicht erwartet, dass er dabei sein würde, während Aerys den Brief las. Wie er wohl reagieren würde? Ob es ihm gefallen würde? Das Versprechen war fast so etwas wie ein Geschenk, so wie Alazier vorgeschlagen hatte.

"Mir tut es leid, dass ich euch verletzt habe", sammelte Lilian seinen Mut, um sich endlich angesicht zu angesicht zu entschuldigen. "Fergus hat vermutet, dass es alles nur ein Missverständnis war und mittlerweile glaube ich das auch. Ich hab mich über das Falsche gefreut oder? Und das hat euch verletzt. Und dann wart ihr wütend, weil ihr es mir verderben musstet und darüber dass ich mich zu sehr gefreut hab euch zu verlassen", teilte Lilian seine Vermutungen preis. Er wusste aber immer noch nicht, ob er richtig lag.
"Es tut mir leid... ich wollte das nur so gerne hören, dass es für mich alles wieder wie früher wird", gestand Lilian leise. Vorsichtig blickte er Aerys an. "Aber ich glaube, das geht gar nicht mehr... und ich glaub, ich würd euch auch außerhalb des Anwesens vermissen..." Das war nicht leicht für den Jungen zuzugeben. Den Mann zu vermissen und zu mögen und zu... wollen, der ihn geschlagen und missbraucht hatte. Letzteres konnte Lilian immer noch nicht verzeihen. Er konnte es bloß verdrängen und an das Gute in Aerys glauben.
"Können wir uns wieder versöhnen?", fragte Lilian.

[Aerys]

Lilian versprach ihm innig, dass er ihm nichts böses geschrieben hätte. Es seien liebe Worte drin und er hätte sich wirklich angestrengt ihn zu verstehen und warum der Streit passiert wäre. Aerys war gerührt ob Lilians Liebenswürdigkeit. Selber hatte er gar nicht darüber nachdenken wollen und alles nur verdrängt. Es hatte zu weh getan. Das hatte ihm nicht gefallen. Aber wenn Lilian sich so Mühe gegeben hatte, dann wollte er den Brief von ihm lesen. Auch wenn er sich dadurch an den Streit erinnern musste. Jetzt konnten sie ja dafür kuscheln und es wieder miteinander geniessen.

Leider war Lilian trotz der Küsse und dem zärtlichen Streicheln über die Seiten nicht abgelenkt genug, um das Thema fallen zu lassen. Leise entschuldigte er sich dafür, dass er ihn verletzt hätte. Och, das war süss. Aerys küsste ihn auf die Nasenspitz und genoss es, wie Liian sich unter seinen Fingern anfühlte. Länger ging es dann aber nicht mehr, den Streit zu verdrängen. Lilian plapperte aufgeregt seine Vermutungen, dass alles nur ein Missverständnis gewesen sei. Dass Lilian sich über das Falsche gefreut hatte. Aerys wand sich unwohl. Er wollte nicht darüber reden. Sonst stritten sie sich nur wieder. Dennoch nickte er dazu, dass Lilian sich über das Falsche gefreut hatte. Das hatte er ihm ja auch gesagt. Und natürlich war es verletzend gewesen, dass sich Lilian darüber gefreut hatte, ihn zu verlassen.

Der Prinz wusste gar nicht so recht wohin mit seinem Blick. Lilian riss kaum verheilte Wunden wieder auf. Ihm war unwohl. Bald würde er wieder zornig werden. Auch wenn sich Lilian dafür entschuldigte, dass er eben so gern hatte hören wollen, dass für ihn eben alles wieder so wie früher werden würde. Das wollte Aerys nicht hören. Ihm war klar, dass Lilian das wollte. Vielleicht war es besser, wenn er jetzt ging. Als Lilian plötzlich sagte, dass das gar nicht mehr gehen würde, dass alles wieder so werden würde wie früher. Er würde ihn auch ausserhalb des Anwesens vermissen. Aerys schmolz dahin. Liebevoll lächelte er Lilian an. Streichelte ihm zärtlich übers Haar und als Lilian dann auch noch darum bat, dass sie sich wieder versöhnten, war es vollends um ihn geschehen. Sachte nahm er Lilians Wangen wieder in seine Hände und küsste sie auf die Lippen. Diesmal nicht so zart wie sonst immer, sondern leidenschaftlich und innig.

"Ja, gerne", raunte er Lilian glücklich zu, nachdem er sich wieder etwas von ihr gelöst hatte. "Nichts lieber als das, meine süsse Lilymaus. Es tut mir auch Leid, dass ich mich nicht besser beherrscht habe und so hemmungslos meine Wut an dir ausgelassen habe. Ich wollte dich nicht schlagen. Meine Gefühle für dich sind nur so viel leidenschaftlicher, als ich es vermutet habe." Viel zu leidenschaftlich. Das war beängstigend. Erneut zog er Lilian zu einem heissen Kuss heran. Heiss wollte er ihm zeigen, wie sehr er ihn begehrte und wie wichtig er ihm war.

[Lilian]

Während Lilian dem Adeligen zu erklären versuchte, was er über den Streit dachte und wieso er sich auch bei Aerys entschuldigen musste, streichelte ihn dieser weiterhin, ließ seine Finger an Lilians Seiten entlang wandern oder küsste ihn gar auf die Nasenspitze. Der Prinz schien sich nicht wirklich aussprechen zu wollen, obwohl Lilian es ein Bedürfnis war das zu klären. Nur dann, glaubte er, könnte er es verarbeiten und hinter sich lassen. Sonst würde er doch ständig daran denken müssen und ein süßer Kuss auf die Nase half nicht allein.
Je weiter Lilian sprach desto aktiver wurde der Adelige. Er bewegte sich etwas und für den Moment befürchtete der Junge, dass Aerys ihn von sich schieben wollte, um aufzustehen und dem Gespräch zu entfliehen. Aerys sah ihn auch nicht mehr an und wenn, dann nur für kurz und fast... unsicher. Ob der Adelige Angst hatte, aber vor was? Das würde doch helfen, wenn sie darüber sprachen. Oder befürchtete er auch einen weiteren Streit?
Lilian entschuldigte sich innig für seinen Teil des Streites und gab sein Bestes, die inneren Wunden des Adeligen zu heilen. Dass Lilian nicht mehr glaubte, es könne für ihn wieder wie früher werden. Selbst wenn er es schaffte zurück nach Dhemlan zu gelangen. Aerys hatte seine Spuren hinterlassen. Ob Lilian wollte oder nicht. Er konnte nicht mehr leugnen, dass da etwas zwischen ihnen war, obgleich es ihnen beiden Angst machte. Es schienen die richtigen Worte zu sein, denn Aerys konnte ihn wieder ansehen und lächeln. Sein Körper fühlte sich auch nicht mehr so angespannt an.
Vorsichtig fragte Lilian nach, ob sie sich versöhnen könnten und da streichelte ihm Aerys durchs Haar ehe er ihm über die Wangen strich, um ihn dort festzuhalten und zu einem Kuss heranzuziehen. Es war wieder ein langer und inniger Kuss. So wie beim Treppenabsatz. Lilian fühlte sich überwältigt, aber er traute sich nicht recht den Kuss auch zu erwidern. Es fühlte sich noch nicht wie eine richtige Versöhnung an. Wollte Aerys immer noch nicht darüber reden? Wollte er es einfach wegküssen?

Aufgewühlt wartete Lilian den Kuss ab und überlegte schon wie er den Prinzen sanft darauf ansprechen könnte, als dieser von sich aus eine Entschuldigung aussprach. Er nannte ihn dabei auch wieder Lilymaus, was in ihm allerlei Herzklopfer verursachte. Ohh, es war ein dummer Kosename für ein Junge, aber gleichzeitig so schön, dass Aerys einen für ihn hatte. Es zeigte, dass er ihn wirklich lieb hatte und wenn Aerys ihn so ansprach, waren sie sich immer besonders nahe. So wie jetzt.
Aerys wollte sich auch unbedingt versöhnen und er entschuldigte sich dafür, dass er sich nicht beherrscht hätte und stattdessen seine Wut hemmungslos an Lilian ausgelassen hätte. Er hätte ihn nicht schlagen wollen. Lilian nickte aufgeregt und gleichermaßen erleichtert. Er hatte nicht gewusst, ob der Adelige sich dafür wirklich entschuldigen würde, da dieser solche schwierigen Themen lieber ignorierte oder verdrängte. So gut kannte Lilian den Prinzen mittlerweile. Der Jugendliche hatte gar befürchtet, dass Aerys nicht sehen würde, was er falsches gemacht hatte und dass es sein Recht gewesen wäre ihn zu schlagen, aber da hatte er dem Prinzen unrecht getan. Es war nicht mehr so zwischen ihnen wie zu Beginn. Aerys dachte mittlerweile auch anders über sie beide. Die Entschuldigung war schön und er erklärte es damit, dass seine Gefühle für Lilian leidenschaftlicher wären als gedacht. Deswegen hatte er ihn geschlagen? Weil er ihn ganz leidenschaftlich mochte?
Lilian hoffte trotzdem, dass Aerys sich in Zukunft besser beherrschen konnte, denn so wollte der Jüngling die Leidenschaft nicht erleben.
Der Prinz zeigte ihm dann auch prompt einen anderen Weg und zog ihn wieder näher, um ihn auf den Mund zu küssen. Lilian spannte sich aufgeregt an. Der Kuss war drängend und intensiv, ließ es überall kribbeln. Noch etwas schüchtern begann Lilian den Kuss zu erwidern. Er mochte Aerys aus. Er wusste nicht ganz wieso, aber es war passiert. Versöhnen war schön. Viel besser als streiten.
Wenn ihre Lippen sich berührten, prickelte es, war sanft und leidenschaftlich zugleich. Der Junge hielt das nicht lange aus, löste sich hörbar atmend. Er lächelte Aerys erleichtert an.
"Versöhnen ist schön...", teilte er seine Gedanken mit. Dieses Mal waren sie einer Meinung und Lilian wurde abermals geküsst. Zaghaft streichelte er dabei über Aerys' Oberarm, während er den Kuss scheu erwiderte. So viel Leidenschaft war auch ein bißchen beängstigend. Allmählich wurde Lilian davon aber mitgerissen. Der Jüngling keuchte leise. Aerys knabberte und saugte an seiner Unterlippe und das war sehr anregend. Ebenso die wandernden Hände des Prinzen, die ihn an der Taille streichelten und langsam hinunter glitten. Zu den Schenkeln. Da wo der Rock aufhörte. Lilian regte sich leicht.
"Aerys? Ich hab... da so was seltsames unten drunter an...", gestand er. "M-mit Bändern..." Er wurde rot. "Oh.. ihr wolltet euch doch überraschen lassen...", fiel ihm betrübt ein. Hoffentlich hatte Lilian das jetzt nicht verdorben. Er war einfach zu aufgeregt. Ob Aerys ihm den Rock hochschieben würde? Ob sie so intensiv miteinander kuscheln würden? Der zarte Jüngling bekam lauter Gedanken. Etwas, was man allmählich auch seinem Körper anmerkte.

[Aerys]

"Es ist atemberaubend", schnurrte Aerys zufrieden auf Lilians Erkenntnis, dass versöhnen sehr schön sei. Natürlich wäre es noch besser, wenn sie sich gar nicht streiten müssten. Aber dass er Lilian nun ganz intensiv küssen durfte war heiss und dass Lilian den zweiten Kuss sogar sagte und vorsichtig erwiderte, war berrauschend. Er streichelte ihm sogar über die Oberarme. Aerys schwebte. Neckisch liess er seine Finger über Lilians Seiten wanderen und wagte es sogar, etwas weiter hinunter zu gehen. Zu Lilians Taille und gar zu seinen Schenkeln. Um ihn etwas davon abzulenken, um zu sorgen, dass Lilian sich deswegen nicht erschreckte, lenkte Aerys ihn mit einem weiteren heissen Kuss ab. Einen, wo er Lilians Lippen nicht nur massierte, sondern auch an ihnen knabberte und saugte. Er konnte nicht anders. Nicht, wo Lilian so schlank auf ihm lag und hörbar atmete.

In einer Atempause gestand Lilian ihm verlegen stockend, dass er etwas seltsames unten drunter anhäte. Etwas mit Bändern. Er wirkte ganz aufgeregt, bis ihm in den Sinn kam, dass Aerys sich ja hätte überraschen lassen wollen. Doch nun hatte er sich offensichtlich verplappert. Der Prinz störte sich nicht daran. Stattdessen freute er sich darauf, das sogenannte Seltsame zu erkunden. Er hatte ohnehin schon gemeint, etwas an Lilians Taille gespürt zu haben. Neugierig tastete er mit den Fingern danach und bekam tatsächlich eines dieser Bänder zu fassen. Neckisch zupfte er daran.
"Dieses Seltsame hier?" fragte er verschmitzt. Grinsend genoss er es, wie Lilian feuerrot anlief und oh, wie auch sein Körper auf das Gezupfe reagierte. "Gehört dieses Band hier auch dazu?" Er zupfte noch etwas weiter daran. Der Prinz hatte ja schon so seine Erfahrungen gemacht, wie Lilian auf gezupfte Bänder an seinem knackigen kleinen Hintern reagierte. Davon wollte Aerys gerne mehr.
"Ich bin überrascht, Lilian", raunte er ihm zufrieden zu und küsste ihn gleich noch einmal, während er dieses ominöse Band durch den Rock hindurch etwas genauer erkundete. "Und ich geniesse es, dieses Seltsame mit dir zusammen etwas genauer zu erkunden." Unter vielem Streicheln und Küssen, damit Lilian sich nicht erschreckte und vor ihm floh. Dazu war es doch viel zu heiss.

[Lilian]

Lilian hätte mal nicht nervös ausgeplappert, dass er seltsame Unterwäsche trug, denn das machte Aerys erst recht neugierig darauf und er begann gleich hinten am Rock zu tasten. Durch den Stoff hindurch erspürte er das hintere Band um die Taille und zupfte tatsächlich daran. Lilian keuchte erschrocken auf, wurde augenblicklich knallrot und spürte wie es in seiner Lendengegend zuckte. Ohje.
Aerys grinste und fragte ihn, ob er das gemeint hatte.
"J-ja.. ja, aber nicht so viel zupfen...", erwiderte der zierliche Jüngling nervös, doch der Prinz hatte ein weiteres Band hinten gefunden und zog daran. Lilian quietschte erschrocken auf. Er hatte nicht gewusst, dass Aerys auch durch den Stoff an die Bänder kam. Dem Prinzen gefiel es und er raunte ihm zu, dass er überrascht sei.
"Ich auch", gestand Lilian atemlos, denn dass dieses Zupfen an den Bändern solch ein Prickeln in ihm verursachte war immer noch neu für ihn. Aerys küsste ihn wieder auf den Mund. Die Küsse waren stets aufregend und sooo... intensiv. Lilian spannte sich an und regte sich leicht auf dem Körper des älteren Mannes. Der Jüngling zögerte oft bei den Küssen, doch wenn Aerys ihn lange genug küsste, so erwiderte er es irgendwann sachte und noch etwas verhalten. Es war mindestens genauso seltsam wie seine Unterwäsche. Und ebenso wurde es verlockend.
Aerys versprach ihm, dass er das Seltsame gemeinsam mit Lilian erkunden wollte.
"Ja..", hauchte der Jüngling und kuschelte sich an den Prinzen. Er hatte dessen Nähe vermisst. Lilian war so froh, dass sie sich wieder versöhnten und ausgesprochen hatten. Aerys taten die Schläge leid und es war alles nur geschehen, weil der Prinz so leidenschaftlich war. Jetzt würde es nicht mehr passieren, glaubte der Junge. Aerys streichelte ihn über den Rücken, fuhr mit den Fingern die versteckten Bänder nach.
"Wisst ihr wozu das gut ist, dass die Bänder... bis rauf zur Taille gehen?", fragte Lilian verlegen. Er bekam noch einen Kuss, fest und drängend. Der Junge keuchte leise aufgeregt. Besonders als die zweite Hand auf seinem Schenkel landete und langsam über den weißen Strumpf nach oben streichelte. Lilian saugte an seiner eigenen Unterlippe, wandt sich ein bißchen mit dem Becken. Nicht weil es ihm nicht gefiel, sondern weil es ihn sehr nervös machte.

Er keuchte, als Aerys etwas fester am Band zupfte und dann die Finger weiter nach unten glitten zu den zwei verkreuzten Bändern, die auch prüfend gezupft wurden. Lilian schob mit seinem Schenkel ein bißchen an Aerys' Bein entlang. Wieder tauschten sie Küsse aus. So viel hatten sie noch nie geküsst, dachte der Jüngling aufgeregt.
Das Kaminfeuer spendete wohlige Wärme und warf warmes Licht auf das Sofa. Lilian erschauderte unter den vielen Streicheleinheiten. Ob er auch etwas streicheln sollte? So wirklich traute er sich nicht, da er Angst hatte zu was das führte. Auch war er sich nicht so sicher, ob er Aerys in der Form erkunden wollte. Er mochte ihn, ja... aber seinen Körper? Der Jugendliche war durcheinander. Er blickte in die goldenen, geheimnisvollen Augen. Lilian wollte dem Mann nahe sein, aber er war sich nicht sicher in welcher Form.
Nur sein Körper wurde sich zusehends sicherer und wollte mehr dieser prüfenden Berührungen. Besonders wenn Aerys ihn an den Schenkeln streichelte oder an den Bändern zupfte, zuckte der Jüngling zusammen und presste sich bereitwilliger an den Prinzen. Auch das Zögern ab wann er die Küsse erwiderte, wurde kürzer.