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Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 19:41
von Lilian
Der Adelige hatte sich auf die Seite gelegt, seinen Kopf gelassen abgestützt und wirkte nicht so, als wollte er das Bett so schnell verlassen. Lilian wollte am liebsten flüchten. Er wusste nicht was sie miteinander gemacht hatten, aber es machte ihm Angst. Oh, er hätte nicht so viel trinken sollen. Das war er gar nicht gewohnt. Außerdem hatte er doch gewusst wie das erste Abendessen geendet war...
Aerys antwortete leicht empört, dass Lilian ihn alleine gelassen hätte. Er wäre eingeschlafen und hätte Aerys dadurch die Nacht durch leiden lassen. Verwirrt blickte Lilian ihn an.
"Wieso habt ihr gelitten?", fragte er. Der Prinz sprach davon, dass er selbst nicht wüsste wieso er hier wäre anstatt sich woanders Erlösung zu suchen. Erlösung? Meinte er... meinte er Sex? Lilian errötete noch heftiger und hatte das starke Bedürfnis sich wieder die Decke über den Kopf zu ziehen. Stattdessen rückte er etwas von Aerys fort. Aerys hatte hier bei ihm geschlafen! Er hatte sich einfach so in das Bett gezwängt. Hatte er ihn bedrängt? Hatte er irgendetwas gemacht während Lilian geschlafen hatte? Der Gedanke war erschreckend. Lilian drückte die Bettdecke fester an sich, da lächelte der Prinz ihn freundlich an. Vorsichtig setzte sich der Jüngling wieder ein bißchen auf ehe er erschrocken mitanhörte, dass sich Aerys nicht selbst eingeladen hatte, sondern es Lilian gewesen sein sollte, der ihn gebeten hätte zu übernachten.
"Weil das Bett so gross ist und du dich darin einsam fühltest", schloss der Adelige. Unverständnis und Verwirrung spiegelte sich auf dem hübschen Gesicht des Jungen wieder bis er sich verschwommen an den Moment erinnerte. Ohh.. oh, nein, er hatte wirklich Aerys zu sich eingeladen. Wieso hatte er das gemacht? Ja, er war einsam, aber das hieß doch nicht, dass er wollte, dass Aerys diese... Einsamkeit füllte.
"Ich... ich weiß nicht mehr wieso ich das gesagt hab", krächzte er erstarrt. Das wusste er wirklich nicht mehr. Es war der Alkohol gewesen. Der hatte ihn ganz liederlich gemacht. Er wollte den Adeligen nicht hier im Bett haben. Der Prinz hatte ihm schlimme Dinge angetan. Lilian konnte das nicht vergessen. Aber genau das hatte er gestern abend getan.

Oh, und er hatte gesagt, er wollte ein Mädchen spielen! Stückchenweise fielen Lilian immer weitere Sachen ein. Er hatte sich ganz albern aufgeführt. Jetzt schämte er sich sehr dafür und die jetzige Situation war ihm sehr unangenehm. Er konnte dem Adeligen nicht mehr richtig ins Gesicht sehen, starrte auf die Decke. Bis sein Blick ungewollt hinüber zur nackten Brust des Prinzen wanderte. Oh nein! Die hatte er gestreichelt, erinnerte er sich bei dem Anblick. Und sich dagegen gepresst und dann... sie hatten sich geküsst. Weiter erinnerte der Jungendliche sich nicht mehr.
Die Decke halb über die Nasenspitze gezogen, ließ er sie jetzt wieder etwas sinken. Seine Wangen brannten, trotzdem schlug er die dichten Wimpern wieder auf, schaute zu Aerys. "Was... ich erinnere mich nicht mehr recht... was ist nach.. also nach den Küssen..." Oh, das war so peinlich. "Was ist dann passiert?"
Der Prinz ließ ihn für Lilians Geschmack viel zu lange zappeln.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 19:45
von Aerys
Eigentlich hatte er Lilian dramatisch davon erzählen wollen, warum er so gelitten hatte. Wie grausam es war, die ganze Nacht über hart zu sein, das Objekt seiner Begierde in seinem Arm zu halten und sich doch keine Befriedigung holen zu dürfen. Er wollte Lilians Hand fassen und sie sich zwischen die Beine führen, damit er spüren konnte, wie schmerzhaft erregt Aerys noch war. Allerdings war der Jüngling schon so sehr erschrocken und seine Wangen wurden immer röter und röter, dass Aerys sich deswegen schon fast Sorgen machte. Es reichte zumindest, dass er den Jungen nicht wieter bedrängte und ihm erklärte, warum er hier geschlafen hatte.
Lilian schien es ihm nicht glauben zu wollen. Verwirrung war ihm deutlich ins Gesicht geschrieben. Bis tatsächlich langsam wieder die Erinnerung hochkam und Erkenntnis in seinen Augen zu lesen war. Leider machte es das nicht besser. Lilian wirkte wie erstarrt, krächzte, dass er nicht mehr wisse, wieso er das gesagt hatte.
"Weil du dich wohl und sicher genug gefühlt hast, um mir die Wahrheit zu sagen", erklärte Aerys sanft und wollte Lilian so beruhigen, der sich sehr zu schämen schien und weder ein noch aus wusste. "Das ist doch schön." Aufmunternd lächelte er dem Jüngling zu.

Scheu und mit glühend roten Wangen, liess Lilian seinen Blick über ihn gleiten, blieb dabei kurz an der Brust hängen. Zutiefst verlegen schob er die Decke noch etwas runter und hielt sie nicht mehr unter seine Nasenspitze. Stammelnd gab er zu, dass er sich nicht mehr recht erinnerte, was geschehen war. Was nach den Küssen passiert sei. Aerys schmunzelte. Ihm war sehr danach, Lilian zu zeigen, was hätte passieren sollen. Vorsichtig rückte er etwas näher, legte seine freie Hand auf die Hüfte des schlanken Jünglings, damit, er nicht weiter davon rutschen konnte.
"An was erinnerst du dich denn noch?" wollte Aerys samten wissen. "Weisst du noch, wie die ganz ungefragt mein Juwel angefasst hast? Du hast es mit deinen Fingerspitzen ganz genau erkundet und gestreichelt. Es war, als würdest du mein innerstes streicheln." Sinnlich liess er seinen Daumen auf Lilians Hüfte kreisen. "Danach hast du dich auf meinem Schoss geräkelt, mich gestreichelt und mich beinahe ihn den Wahnsinn getrieben. Du wolltest mir den Kirschgeschmack deines Lippenstiftes zeigen." Aerys beugte sich weiter vor, blickte Lilian tief in seine weit aufgerissenen, roséfarbenen Augen.
"Da habe ich dich geküsst. Du warst nicht überrascht und schliesslich hast du meine Küsse sogar erwidert und mich weiter gestreichelt", fuhr er rau und mit verführerischem Timbre in der Stimme fort. "Wir sind uns immer näher gekommen und du hast mir zugeseufzt, dass du es magst, wenn ich so lieb zu dir bin." Aerys rückte noch etwas näher, nahm Lilian enger in den Arm, um ihm zu zeigen, wie es letzten Abend gewesen war. Er beugte sich noch etwas vor, wie als wolle er Lilian erneut küssen. "Aber dann ist etwas passiert, was nicht hätte passieren sollen", flüsterte er ihm verzehrend ins Ohr. "Du bist einfach in meinem Arm eingeschlafen und hast mich hart allein zurück gelassen. Diese Nacht war grausam. Du solltest das wieder gut machen."

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 19:59
von Lilian
Lilian glaubte nicht so recht daran, dass er sich wohl und sicher genug gefühlt hatte, um die Wahrheit zu sagen. Eher betrunken und kokett genug... das war dumm gewesen. Er hätte nicht so viel trinken sollen. Nun schien der Prinz zu glauben, dass da etwas zwischen ihnen gewesen wäre. Lilian war aber längst nicht soweit dies auch selbst zu glauben. Das.. das hatte nichts mit Aerys zu tun. Er war betrunken gewesen und ja, er war einsam. Weil Aerys ihn hier nun schon tagelang einsperrte. Lilian bekam ja nur Aerys zu Gesicht. An wen sollte sich sonst seine Aufmerksamkeit und seine Bedürfnisse wenden, die er trotz allem hatte? Der Jugendliche wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Erschrocken erinnerte er sich an weitere Details des gestrigen Abends. Das war sooo peinlich. Er hatte sich viel zu sehr gehen lassen. Es war halt so verlockend gewesen, sich zur Abwechslung auch einmal gut zu fühlen. Jetzt fühlte er sich überhaupt nicht gut. Sein Kopf schmerzte und mehr als das schmerzte sein Selbstbewusststein.
Als Aerys näher zu ihm rutschte, war Lilian kurz davor aus dem Bett zu fliehen und er zuckte zusammen, als der Prinz seine Hand auf Lilians Hüfte legte, ihn so davon abhielt wieder auf Abstand zu gehen. Aerys schien der Abend dagegen sehr gut gefallen zu haben und er beschrieb vollmundig wie Lilian über sein Juwel gestreichelt hätte. Ja, die Juwelen... das war seltsam gewesen. Vage erinnerte sich der junge Krieger, dass er ganz fasziniert von dem Juwel gewesen war, aber er wusste nun wirklich nicht mehr wieso. Es musste der viele Wein gewesen sein. Er hatte sooo viele dumme Sachen getan und gesagt.
"Das war.. ich weiß nicht wieso ich das gemacht hab...", sagte er leise und versteifte sich prompt, als der Adelige ihn zu streicheln begann. Bitte, er sollte aufhören ihm zu sagen wie Lilian sich aufgeführt hatte. Er wollte nicht daran denken wie er sich auf dem Schoß des Prinzen geräkelt hatte. "Das war nicht ich..", nuschelte der Jüngling. Das war der Wein gewesen. Er presste die Decke fest an sich. Vor allem weil sein Stab immer noch hart war. Er wollte nicht, dass Aerys das mitbekam und das falsch verstand.
Lilian erstarrte, sah den Prinzen mit weit aufgerissenen Augen an als dieser sich vorbeugte und ihn ansah, während er weiter beschrieb wie sie sich geküsst hätten. Lilian hätte die Küsse erwidert und ihn gestreichelt. Oh, Dunkelheit... oh, das war ganz schlecht. Und er war viel zu verkatert, um jetzt darauf zu reagieren wie Aerys sich an ihn drängte und ihm mit rauer Stimme zuflüsterte. Der Prinz zog ihn fester in seine Arme, wollte vielleicht den frivolen Abend wieder aufleben lassen, doch jetzt war Lilian die Nähe sehr unangenehm und er fühlte sich mehr und mehr unter Druck gesetzt.

Er konnte sich nicht vorstellen, dass sie sich wirklich näher gekommen war. Es war alles noch so verschwommen und undeutlich. Lilian konnte nicht glauben, dass er sich so aufgeführt hatte. Der Adelige hatte ihn verführt, genau. Aber es klang sehr nach ihm, dass er gesagt haben sollte, er mochte es, wenn Aerys lieb zu ihn war. Nur konnte sich Lilian daran beim besten Willen nicht mehr erinnern. Er schüttelte sachte den Kopf.
"Ich weiß das nicht mehr", wisperte er erschrocken. Der Prinz kam mit seinem Gesicht immer näher. Lilian befürchtete, er wollte ihn wieder küssen. Bevor er sein Gesicht abwenden konnte, änderte Aerys zum Glück sowieso die Richtung und flüsterte ihm stattdessen etwas ins Ohr. Lilian wäre in seinen Armen eingeschlafen, während Aerys hart zurückgeblieben wäre. Hart? Er meinte erregt oder? Oh, Lilian hatte nicht gewusst, dass der Prinz mehr gewollt hatte.
"Diese Nacht war grausam. Du solltest das wieder gut machen", beschwerte sich der Adelige. Furchtsam zog Lilian die Schultern an, zitterte. Er wollte das nicht wieder gutmachen. Wenn jemand etwas wieder gutzumachen hatte, dann war es der Adelige. Der hatte ihn... vergewaltigt und geschlagen, ihn eingesperrt und hungern lassen. Lilian wollte das nicht vergessen, konnte es nicht vergessen.
"Bitte nicht..", wisperte er mit erstickter Stimme. Er war wie totenstarr in der Umarmung des Mannes. Und ausgerechnet dieser Mann hatte die ganze Nacht über in seinem Bett verbracht. Aerys hatte es eine grausame Nacht genannt. Bedeutete es...
Lilian biss sich auf die Lippen, blickte hoch zu dem Prinzen, leicht zweifelnd. "Heißt das... ihr habt nichts gemacht? Mit... mir? Ihr habt erregt neben mir gelegen und nichts gemacht?"
Das überraschte den Jüngling und man sah es deutlich in seiner Mimik. Und auch wie er sich leicht in der Umarmung entspannte. Aerys hatte sich zurückgehalten. Für ihn. "D-danke", stammelte Lilian. Der Junge sammelte all seinen Mut. "Ich mag aber nichts wiedergutmachen... ich wusste nicht, dass ihr.. mehr wollt... ich.. ich bin nicht soweit." Er glaubte nicht, dass er je soweit sein würde, doch für den Moment schien es wie ein Schutzwort, das Aerys einigermaßen respektierte. Lilian wusste nicht wie lange es wirken würde. "Ich muss ins Bad..", sagte er leise und versuchte vorsichtig aus der Umarmung zu entkommen.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:09
von Aerys
Leider hatte Lilian keinen Restalkohol mehr in seinem Blut oder er war nicht genug, um sich in seinem Arm wohl zu fühlen und noch etwaf Sinnlichkeit vom vergangenen Abend zu verspüren. Er wurde nur immer angspannter, begann mit der Zeit gar zu zittern und starrte ihn furchtsam an. Das war natürlich längst nicht so prickelnd, wie der vergangene Abend, dennoch wollte Aerys nicht so schnell aufgeben. Lilian konnte ihn nicht schon wieder fallen lassen. Vielleicht brauchte er nur einen Schubs in die richtige Richtung. Sein Körper wollte es doch auch. Das hatte Aerys genau gespürt.

Lilian flehte jedoch nur mit erstickter Stimme, dass er es nicht wieder gut machen mochte und lag völlig erstarrt da. Bis ihm schliesslich doch dämmerte, was Aerys ihm da sagte. Nervös biss er sich so niedlich auf die Lippen. Aerys hätte beinahe aufgestöhnt deswegen. Zweifelnd fragte er nach, ob Aerys auch nichts mit ihm gemacht hätte. Ob er wirklich einfach nur erregt neben ihm gelegen und nichts gemacht hätte.
"Sehr erregt", gab der Adelige hungrig zu. "Doch ich habe dich nicht berührt, ausser dass du in meinem Arm gelegen hast. Ich habe dich weder gestreichelt, noch dir das kleinste Küsschen gegeben. Dabei war ich sehr erregt. Bin es noch immer. Es ist schon schmerzhaft, so heftig ist es." Lilian sollte etwas dagegen unternehmen.

Dieser war jedoch noch vollkommen überrascht über Aerys Zurückhaltung. Die offene Mimik des Jungen hätten den Prinzen prompt beleidigen können, dass dieser so an seiner Ehre zweifelte, wenn er nur nicht so scharf gewesen wäre. So freute sich Aerys eher, dass Lilian sich wenigstens etwas in seiner Umarmung entspannte. Überrumpelt stammelte Lilian ein Danke, nur um hinterher zu schieben, dass er nichts wieder gutmachen mochte. Er hätte nicht gewusst, dass Aerys mehr wollte und ausserdem sei er noch nicht so weit. Lieber wollte er ins Bad flüchten.
"Aber jetzt weisst du es, dass ich mehr will", erwiderte Aerys rau und war nicht bereit, Lilian aus seiner Umarmung zu lassen. "Und dein Körper will auch mehr. Das war deutlich zu spüren. Lass mich nicht wieder fallen Lilian. Das ist grausam. Gönne uns beiden die Erlösung, die wir verdienen." Nein, er konnte Lilian nicht gehen lassen. Dazu fühlte sich der Junge viel zu gut an. Begehrend zog er Lilian in eine noch engere Umarmung und rollte sich dann mit ihm auf den Rücken, so dass Lilian bäuchlings auf Aerys Bauch zu liegen kam. Unnachgiebig hielt er ihn fest, damit er nicht wieder fliehen konnte, machte allerdings auch nicht mehr, liess dem Jüngling Zeit, sich an die neue Situation zu gewöhnen. An das berauschend heisse Gefühl, wie Lilians Speer hart gegen den von Aerys drückte. Keuchend unterdrückte der Prinz ein wolllüstiges Stöhnen, konnte jedoch nicht verhindern, dass sein Atem ganz rau und flach ging.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:24
von Lilian
Aerys bekräftigte noch einmal, dass er Lilian nicht berührt hätte, obwohl er sehr erregt gewesen wäre. Kein Kuss und keine einzige Streicheleinheit. Entsetzt hörte der Jugendliche aber kurz darauf, dass Aerys immer noch erregt wäre. Es wäre schmerzhaft, so heftig wäre es. Lilian wollte nicht mit dem Adeligen schlafen und dass dieser ganz heftig hart war, ängstigte den jungen Krieger momentan bloß. Aerys sollte aus dem Bett verschwinden.
Lilian war dafür sehr überrascht, dass sich der Prinz so zurückgehalten hatte und, obgleich er erregt war, die ganze Zeit über nicht Lilians betrunkenen und wehrlosen Zustand ausgenutzt hatte. Damit hatte der Jugendliche nicht gerechnet und er war froh, dass Aerys begann Lilians eigene Wünsche mehr und mehr zu respektieren. Überrumpelt bedankte sich der junge Krieger dafür. Er hatte die ganze Nacht durch friedlich geschlafen und Aerys hatte ihn in Ruhe gelassen. Das bedeutete etwas oder? Vielleicht der Anfang von etwas Vertrauen, das er dem Prinzen entgegen bringen konnte...
Nur war es damit prompt vorbei, als Aerys ihn jetzt nicht gehen lassen wollte, als Lilian ins Bad wollte. Nicht nur um sich frisch zu machen, sondern auch um wieder etwas Abstand zu dem Prinzen aufzubauen. Das war ihm alles nicht geheuer. Er musste sich erst einmal wieder beruhigen und darüber nachdenken, was letzten Abend passiert war.
Aerys ließ ihn nicht. Er wollte nicht, dass Lilian ihn wieder 'fallen ließ' wie der ältere Mann es nannte. Sie beide würden eine Erlösung verdienen. Lilian wolle es doch auch, sein Körper wäre auch erregt. Nein, er wusste davon?! Der Jüngling zappelte in der festen Umarmung.
"Das ist.. ist oft so am Morgen. Ich kann das nicht beeinflussen, es passiert einfach", verteidigte sich der Jugendliche verschämt. Er wollte doch auch nicht, dass er jeden Morgen hart war. Manchmal hatte er seinen Körper einfach nicht unter Kontrolle. Er schien zu den unpassendsten Momenten hart zu werden. Einmal war sein Stab die ganze Zeit eregiert gewesen während er bei Aimées Eltern zu Abend gegessen hatte. Es war Lilian so peinlich gewesen, dass er es nicht gewagt hatte vom Tisch aufzustehen.
"Das hat.. n-nichts mit euch zu tun", wollte Lilian seinen Zustand erklären, aber Aerys zog ihn fester zu sich und drehte sich mit ihm auf den Rücken. Unversehens fand sich der Jugendliche auf dem Bauch des Prinzen wieder. Hastig versuchte er aus der Umarmung zu gelangen, zappelte, das Glöckchen klingelte heftig. Abrupt hielt er inne, sobald er fühlte wie sein Stab gegen Aerys' ebenso harten Speer stieß. Oh nein! Der Prinz keuchte rau, während Lilian eher ein erschrockenes Wimmern von sich gab. Panik stieg in ihm auf.

"Nicht, bitte, lasst mich los", bat er verzweifelt. "Ich will das nicht. Ihr.. ihr wolltet doch respektieren, dass ich noch nicht soweit bin", erinnerte er den Prinzen. Dieser ließ ihn weiterhin nicht los, hielt ihn fest auf sich gedrückt.
"Das respektiere ich ja. ich habe die ganze Nacht lang nichts gemacht. Aber jetzt könntest du mir etwas entgegen kommen. Nur etwas streicheln. Das haben wir schon einmal gemacht und deinem Körper hat es gefallen", entgegnete Aerys. Es klang so, als wollte er nun eine Belohnung dafür, dass er ihn nicht mißbraucht hatte diese Nacht. Das war verrückt. Wie hatte Lilian sich diesem Mann letzten Abend noch so an den Hals werfen können? Was passierte mit ihm?
Er wollte hier weg. Er wollte durchatmen und über letzte Nacht nachdenken. "Ich mag aber jetzt nicht. Ich.. muss ins Bad", wiederholte Lilian und startete einen neuen zaghaften Versuch sich zu wehren, aber alles was er damit anrichtete war heftige Schmerzblitze durch seinen Schädel zu senden und Lustblitze durch seinen Speer, weil er sich an der Männlichkeit des Adeligen rieb. Verwirrt und überfordert blieb der Jüngling wieder liegen. Er wollte keine Lust empfinden. Nicht durch Aerys. Lilian versuchte an Aimée zu denken, aber es machte ihn nur traurig. Was würde sie über ihn denken, wenn sie ihn jetzt so sehen könnte? Er wollte sie trotzdem wiedersehen. Aimée hätte ihm nie so weh getan wie dieser Prinz.
"Ich kann das nicht", sagte Lilian überfordert, "Bitte hört auf."

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:33
von Aerys
Lilian zappelte herrlich auf seinem Bauch und brachte Aerys genüsslich zum Stöhnen. Lilian hingegen gab ein erschrockenes Wimmern von sich und erstarrte panisch, als er spürte, was er mit seinem Gezappel erreichte. Verzweifelt bat er ihn, ihn gehen zu lassen. Doch Aerys dachte nicht daran. Dazu fühlte sich Lilian viel zu gut an. Da war es ihm auch absolut egal, dass seine Erregung nichts mit ihm zu tun hatte, sondern oft am Morgen kam. Das ging vielen Männern so. Aber alles was Aerys jetzt wollte war Lilian zu berühren und zu streicheln. Er hatte sich die ganze Nacht lang beherrscht, jetzt schaffte er es kaum mehr.

"Das respektiere ich ja", knurrte er unwillig, als Lilian ihn inniglich daran erinnerte, dass er hätte warten wollen, bis Lilian ebenfalls soweit sei. "Ich habe die ganze Nacht lang nichts gemacht", erinnerte er nun seinerseits den Jüngling. "Aber jetzt könntest du mir etwas entgegen kommen. Nur etwas streicheln", lockte er ihn samten. "Das haben wir schon einmal gemacht und deinem Körper hat es gefallen." Mit schier unermesslicher Geduld versuchte er den Jugendlichen zu überzeugen. Dabei schien seine Lendengegend zu brennen. So konnte er es auch nicht sein lassen, seine Finger zärtlich über den schlanken Rücken gleiten zu lassen. Nicht viel. Denn er wollte ihn ja weiter festhalten können, sollte Lilian erneut zappeln wollen.

Leider war der junge Krieger gar nicht offen für Aerys Vorschläge zu einem Kompromiss. Fast schon quengelig stellte er klar, dass er jetzt nicht mocht. Ausserdem müsse er ins Bad. Prompt versuchte er erneut, sich frei zu machen. Der Prinz hielt ihn fest und genoss es, wie Lilians Speer dem seinen entlang rieb. Das fühlte sich so wahnsinnig erregend an. Lilian sah das jedoch ganz anders und erstarrte sofort wieder. Leise beteuerte er, dass er das nicht könne. Aerys sollte doch bitte aufhören.
"Du kannst schon", erwiderte Aerys unwillig. "Du willst nur nicht." Sanft liess er seine Hände über den Rücken nach unten zu seinem knackigen, kleinen Hintern gleiten, um ihn sanft zu massieren. Vielleicht konnte er so Lilian dazu bringen, sein Becken etwas zu bewegen, damit sich ihre Stäbe weiter heiss berührten. "Du musst auch gar nichts tun Lilian. Du darfst dich einfach entspannen und mich die Arbeit machen lassen. Nur streicheln und küssen, Lilian. So wie auch schon. So, dass du es geniessen kannst." Dabei Kostete es Aerys jegliche Selbstbeherrschung, Lilian nicht einfach fordernd zu packen, ihn an sich zu pressen, oder ihn gierig auf den Rücken zu rollen, sich zwischen seine Beine zu schieben und wild durchzunehme. Oh, aber er konnte seine Finger ja wenigstens unter dessen Höschen gleiten lassen. Das war nichts schlimmes.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:37
von Lilian
Aerys streichelte ihm über über den Rücken und stöhnte, wann immer Lilian ungewollt über die Männlichkeit des Prinzen strich. Er wollte das nicht spüren - oder ihn dort berühren. Lilian wollte bloß noch fliehen und sich in Sicherheit stellen. Er lag mitten auf Aerys! Es war sooo unangenehm und seltsam und dann setzte ihn der Adelige auch fortwährend unter Druck, dass Lilian ihn endlich streicheln sollte. Wo Aerys die ganze Nacht schon darauf gewartet hatte. Der Jugendliche wollte aber partout nicht. Er fühlte sich komisch und schämte sich wie er sich beim Abendessen und danach aufgeführt hatte. Er hatte sich regelrecht an Aerys herangeschmissen und hatte ihn so aufregend gefunden...
Aber er stand nicht auf Männer. Es war ihm unangenehm nun auf dem halbnackten Mann zu liegen. Lilian flehte erneut, dass Aerys ihn losließ, aber der Prinz blieb unnachgiebig. Lilian sollte ihn streicheln.
"Nein...", wehrte sich der Junge, erschauderte panisch, als er spürte wie der Adelige ihm wieder über den Rücken streichelte, immer weiter hinunter bis zu seinem Hintern, den er dann zu kneten begann. Der Jüngling wimmerte gedemütigt, zappelte schwach, aber das war überhaupt keine gute Idee. Er rieb sich damit nur an Aerys, was dieser auch noch zu provozieren schien. "Hört auf, ich will jetzt nicht", bekräftigte der junge Krieger energischer. Er versuchte sich aufzustemmen, um wenigstens einen kleinen Abstand zwischen seinem Schoß und den des Prinzen zu bringen, aber Aerys presste ihn sofort wieder zurück. Ihre Stäbe berührten sich erneut. Lilian keuchte erschrocken auf, zappelte. "Nicht! Lasst das!", rief er panisch.

Der Prinz unter ihm sagte, dass er sich entspannen sollte. Aerys würde die Arbeit schon übernehmen. "Nein... nein, das habt ihr schonmal gesagt und dann habt.. habt ihr mir ganz weh getan", brachte Lilian kläglich vor und musste an die furchtbare Zeremonie denken. Er hatte Angst davor, befürchtete, dass Aerys' Geduld erschöpft war.
Der Adelige beteuerte, sie würden sich nur streicheln und küssen, so dass Lilian es genießen konnte. Der Jugendliche schüttelte den Kopf heftig.
"Ich genieß es aber nicht", machte er deutlich, "Ihr macht mir Angst. Lasst los." Er zappelte und regte sich vergeblich, das Glöckchen läutete hell. Der Adelige machte alles kaputt. Letzte Nacht war er noch so nett zu ihm gewesen. Er hatte ihn sogar nicht berührt, obwohl Lilian direkt neben ihm gelegen war. Nur in Unterwäsche.
Erschrocken quietschte er auf, als sich plötzlich tastende Finger unter sein Höschen schoben. Sie massierten nun den nackten Hintern, streichelten ihn hinten intim. Sein Stab zuckte auf. "Ahhh... nein, nein, nicht da", wimmerte Lilian, der sich an eine vorangegangene Nacht erinnerte und wie ihn Aerys dort so heftig bedrängt hatte, dass er wider Willen gekommen war. Das war so... so peinlich und verstörend gewesen. Er mochte doch keine Männer. Er hatte Aimée.
"Hört auf. Ich mag keine Männer, ich will nicht mit euch", wehrte sich der Krieger und zappelte stärker, um den Händen zu entkommen und von Aerys hinunter zu rutschen.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:43
von Aerys
Lilian begann sich nun heftiger zu wehren, auch wenn dies bedeutete, dass sich ihre Stäbe öfters heiss berührten. Hauptsache er kam von ihm weg. Seine Angst hatte ihn voll im Griff und er rief immer wieder panisch, dass Aerys aufhören solle. Dabei klingelte sein Glöcklein hell und aufgeregt. Aerys mochte das. Er fand es verspielt. Horatio sollte Lilian viel mehr Kleidungsstücke entwerfen, welche so ein süsses Glöckchen am Halsband hatten.

Mit dem letzten Rest seiner Geduld versuchte er den Jüngling etwas zu beruhigen, versprach ihm, ihn nur zu küssen und zu streicheln. Lilian müsse auch gar nichts tun. Er dürfe einfach nur geniessen. Aerys fand dies ein sehr grosszügiges Angebot. Lilian liess es jedoch nur wimmern. Kläglich meinte er, dass er ihm das schon einmal gesagt hätte und dann hätte er ihm ganz fest weh getan. Deswegen hatte er nun grosse Angst.
"Diesmal nicht", keuchte Aerys. Wenn sie sich nur streichelten und küssten, konnte er ihm nicht wehtun. Erst wenn sie wieder miteinander schliefen. Dabei würde Aerys das so gerne endlich auch wieder mit Lilian tun. Hungrig schob er seine Hände unter Lilians Höschen, um ihn endlich direkt spüren zu können. Der Junge quitschte erschrocken, doch seine Männlichkeit zuckte erregt. Aerys konnte es genau fühlen und es liess ihn sehnsüchtig stöhnen.

"Das ist nur dein Geist, verzogen von Vorstellungen deiner bisherigen Umgebung, die dir vorgauckeln, dass du Männer nicht begehrst", erwiderte Aerys zusehends ungeduldiger und als Lilian sich erneut heftig wehrte und zur Seite rutschen versuchte, folgte Aerys ihm einfach und rollte sich mit ihm zur Seite. So, dass Lilian nun unter ihm zu liegen kam, die Beine weit gespreizt, da Aerys dazwischen lag.
"Dein Körper begehrt mich durchaus", stellte er klar. Lilian musste das jetzt nur noch begreifen. Etwas, wobei Aerys ihm gerne helfen wollte. So hatte er eine Hand auch noch immer in Lilians Höschen gelassen, die zwar nun ein bisschen eingeklemmt war, mit der er aber noch immer wunderbar seinen Hintern massieren und kneten konnte. Mit einem Finger kam er gar ganz in die Nähe von Lilians Öffnung, wo er ihn auch zärtlich necken konnte. Mit der freien Hand, hielt er die eine von Lilian fest, damit dieser sich nicht zu heftig wehren konnte. Begierig beugte er sich vor, um Lilians Hals zu küssen, an der weichen Haut da zu saugen, während er sich mit seinem Becken heiss an dem von Lilian rieb. Dunkel stöhnte er in Lilians Halsbeuge. Das war so heiss. So lange ersehnt. Lilians Stab dicht an seinem eigenen, heiss, prall, hungrig auf mehr.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:51
von Lilian
Lilian glaubte ihm nicht, dass es nicht weh tun würde. Er fühlte sich schon jetzt bereits unwohl und eingesperrt. Aerys sollte aufhören ihn so zu streicheln. Dem Adeligen schien egal, dass Lilian nicht wollte und ignorierte einfach sein Flehen. Der Prinz streichelte ihn weiter unter dem Höschen. Seine Finger griffen in Lilians Gesäßhälften, drückten und massierten sie. Der Jugendliche wimmerte gequält, zappelte und wehrte sich stärker, um sich aus diesen viel zu intimen Nachstellungen zu befreien.
Der Prinz ließ auch nicht gelten, dass Lilian nicht auf Männer stand und meinte rau, dass sein Geist verzogen wäre. Man hätte ihm nur vergaukelt, dass er Männer nicht begehren würde.
"Nein, ihr lügt! Ich mag keine Männer, ich find das eklig!", wehrte sich der Jüngling mit heller Stimme und unterdrückte ein Schluchzen. Als er fast glaubte, er würde es schaffen von Aerys herunterzukommen, packte ihn dieser prompt und drehte sich mit ihm, so dass Lilian nun auf dem Rücken lag. Direkt unter Aerys! Der ältere Mann lag über ihm, genau zwischen Lilians gespreizten Beinen. Erschrocken riss Lilian die violetten Augen auf. Er konnte spüren wie die Lendengegend des Prinzen gegen seine drückte. Ganz fest. Es machte Lilian sehr nervös und ängstlich.
Er schüttelte heftig den Kopf, als der Adelige behauptete, dass Lilians Körper ihn sehr wohl begehrte. "N-nein... nein, das ist nur... nur weil morgens... da hab ich das oft... das ist nicht wegen euch", versuchte er zu erklären, doch selbst in seinen eigenen Ohren klang das nicht mehr sehr kräftig und immer öfter schlich sich ein atemloses Keuchen ein. Trotzdem wollte er nicht. Er wollte nicht von Aerys gezwungen werden, dass es ihm gefiel. Das war zu schnell und viel zu viel. Aerys hatte gesagt, er wollte auf ihn warten, aber das hatte offenbar nicht fürs Streicheln und Küssen gegolten.

"Nicht... ich will nicht, dass ihr.. ahh..", keuchte der Junge, als Aerys seine Hand immer noch in seinem Höschen hatte und mit den Fingern zu seiner Öffnung tastete, um sie zu streicheln. Lilian versuchte vergeblich die Beine wieder zu schließen oder den Mann über sich abzuschütteln. Das war soo intim, so eingreifend. Aerys sollte aufhören ihn dort zu streicheln. Lilian schluchzte nun doch leicht. Die fremden Empfindungen waren so verstörend, ließen ihn zusammenzucken. Er wehrte sich mit Kräften dagegen, aber der Prinz hielt ihm die linke Hand fest und die rechte Hand Lilians drückte nur hilflos gegen die nackte Brust.
Angewidert verzog er das Gesicht, als sich der Mann über ihn beugte und ihn dann oberhalb des Halsbandes heftig küsste. Nun war Aerys ganz auf ihm, sein Körper scheinbar überall. Der Adelige stöhnte erregt, saugte an der Haut und hörte nicht damit auf. Lilian fühlte es komisch ziehen, wandte sich nur noch verhalten. Eine Träne glitt über seine Wange. Er wollte nicht so von einem Mann berührt werden. Ihm gefiel das nicht, sagte er sich immer wieder.
Er musste sich irgendwie daran erinnern, denn wie Aerys sein Becken immer wieder bewegte, löste dennoch viel Kribbeln und unbekannte Stürme an Empfindungen aus. Er konnte genau spüren wie sich Aerys' Speer gegen seinen drückte. Das hatte Lilian noch nie erlebt und es überforderte den unerfahrenen Jugendlichen vollkommen. Verzweifelt sperrte er sich dagegen diese Sinneseindrücke zuzulassen. Aerys hatte ihm ganz viel wehgetan. Er hatte ihn geschlagen, ihn hungern lassen. Lilian wollte nicht mit ihm.
Der Jugendliche stieß heftiger gegen Aerys' Brust. "Hört.. hört auf", brachte er keuchend hervor, "Ich will nicht." Er zappelte, versuchte mit seinen Beinen gegen Aerys Becken zu stoßen, nur schien der Prinz bloß lauter zu stöhnen. Wenigstens schaffte es der Jüngling seine Hand zu befreien. Mit beiden stemmte er nun gegen Aerys' Brust, um ihn ein Stück von sich zu drücken. Aerys musste seine heftigen Küsse am Hals unterbrechen. Lilian fühlte sich da schon ganz wund und feucht.
Mit großen Augen sah er flehend zu dem Adeligen hoch, atmete wild.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:54
von Aerys
Leider wehrte sich Lilian noch immer gegen ihn. Obwohl sein Körper zwischendurch durchaus wohlig erschauderte. Das spürte Aerys genau. Schliesslich war er ihm nah genug, um jedes Zucken und Verspannen des schlanken Körpers wahrnehmen zu können. Selbs in seiner Stimme war seine Erregung zu hören. Immer öfters musste er keuchen und sein Wehren klang zusehends schwächer. Die Lust hüllte ihn mehr und mehr ein.
Leider schien das Lilian eher zu erschrecken, als dass er sich dem hingegeben hätte. So fing er leise an zu schluchzen und Aerys konnte gar eine Träne an seinem Ohr spüren, die Lilian über die Wange gerollt sein musste. Verzeifelt zappelte er mit den Beinen, liess Aerys seinen harten Stab so um so eindrücklicher spüren. Es war heiss und liess den Adligen sich nur noch hungriger dagegen pressen. Egal, dass Lilian gegen seine Brust hieb. Jetzt, in der Hitze der Leidenschaft tat es nicht sonderlich weh. Im Gegenteil. Es stachelte Aerys an, es hemmungslos zu ignorieren und sich gierig über den Jüngling herzumachen.

Lilian schaffte es jedoch, seine Hand zu befreien. Fest presste er sie gegen die Brust des Prinzen und vermochte es sogar, ihn etwas von sich zu drücken, so dass Aerys ihn nicht mehr weiter an seinem Hals küssen vermochte. Das machte nichts. Er wollte auch gerne Lilians süssen Mund küssen, seine Zunge zwischen die sinnlichen Lippen schieben und ihn genüsslich erkunden. Lilian sah so atemberaubend hübsch aus. Seine geröteten Wangen, das sanfte, schwarze Haar, das wild sein Gesicht umrahmte. Die schlanke Brust, die sich unter dem raschen Atem hektisch hob und senkte. Die verführerisch geschwungenen Lippen und diese grossen, hellen Augen in diesem faszinierenden Rosé.
Leider liessen ihn ausgerechnet diese wunderschönen, verlockenden Augen inne halten. Nicht weil Aerys sich einfach darin verlieren wollte, sondern weil er das innige Flehen darin sah. Lilian bat ihn mit seinem Blick aufzuhören und ihn zu beschützen. Obwohl er gleichzeitig sein Peiniger war, flehte er Schutz vor ihm. Aerys wusste, dass er dem Wunsch in diesem Blick nachgeben musste, wenn er Lilian für sich gewinnen wollte. Wenn es nur nicht so hart gegwesen wäre. Im wahrsten Sinne des Wortes.

"Also gut", keuchte er schliesslich unwillig. "Ich werde diesmal noch warten. Aber du machst es mir wirklich schwer Lilian", tadelte er den Jüngling und musste etwas von seinem Frust loswerden, dass der Jugendlich ihn schon wieder verführt und dann abgewiesen hatte. Er könnte es doch zumindest versuchen, sich auf ihn einzulassen. Sie mussten ja nicht gleich wieder Sex haben, auch wenn Aerys das am liebsten gewesen wäre. Etwas Vorspiel wäre auch schon sehr nett gewesen.
"Wenn du so weiter machst, werde ich keine Lust mehr haben, dir etwas zu versprechen", mahnte er Lilian grummelig. "Ja, noch nicht einmal eine schlichte Zusage will man da machen, wenn du dir noch nicht einmal die Mühe machst, mir entgegen zu kommen." Lilian wollte schlicht nicht. Deswegen konnte es ihm nicht gefallen.

Mit einem unwilligen Schnauben rollte Aerys sich von dem Jüngling und erhob sich vom Bett. Sofort rief er einen seidenen Morgenmantel herbei und hüllte sich in ihn. Lilian sollte nicht die Möglichkeit bekommen, ihn heimllich zu betrachten, wenn er es vorhin verschmäht hatte, ihn zu erkunden.
"Du wirst verstehen, dass du unter diesen Umständen alleine Frühstücken musst", befahl er Lilian barsch. Selber hatte er jetzt definitiv keinen Nerv, für ein ausgedehntes gemütliches Frühstück. Er brauchte jetzt Sex und sehnte sich nach einer grossen Spielwiese mit möglichst vielen seiner hübschen Kunstwerke darin, die ihn alle hingebungsvoll verwöhnten. "Ich werde dir etwas hoch senden lassen. Wir sehen uns dann zum Abendessen wieder." Knapp nickte er Lilian zu, bevor er dessen Gemächer verliess, um seine eigene, wohl verdiente Erlösung zu suchen.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:56
von Lilian
Bebend lag er unter dem Adeligen und sah ihn flehend an, wartete auf dessen Reaktion. Aerys starrte nur für eine Weile, als er endlich ein Erbarmen hatte und entschied, dass er dieses Mal noch warten könnte. Er klang wütend und unzufrieden. Lilian befürchtete, dass Aerys sich nicht mehr lange auf diese Weise zurückhalten ließe. Dass er nächstes Mal trotz Lilians Gegenwehr weitermachen würde. Der Jüngling wusste nicht, was er noch tun sollte. Er fühlte sich so verloren.
Er presste die Lippen aufeinander, starrte Aerys verkrampft an, während dieser ihm weitere Vorwürfe machte. Der Prinz drohte ihm, dass er ihm bald keine Versprechungen mehr machen würde. Nichtmal die kleinste Zusage, wenn Lilian ihm nicht endlich entgegen käme. Aerys schien die Geduld mit ihm zu verlieren. Lilian fürchtete sich vor dem was dann passieren würde. Einen Vorgeschmack hatte er beim gestrigen Frühstück erhalten, wo der Adelige versucht hatte ihn mit Gewalt zum Bett zu zerren, um ihm zu vergewaltigen. Lilian hatte es noch einmal abwenden können, hatte beteuert, er würde sich mehr bemühen, doch es schien nicht zu funktionieren. Jedenfalls nicht so schnell. Er wusste nicht was er tun sollte, um es zu ändern. Er konnte nicht vergessen, was Aerys ihm bereits angetan hatte. Und diesem Mann sollte er entgegen kommen? Wie? Alles in ihm verkrampfte sich dabei.
"Das.. Abendessen.. das war doch gut...", erinnerte sich Lilian. Hatte das Aerys nicht gereicht? Wieso bedrängte er ihn dauernd? Wieso hatte der Prinz nie genug?
Schnaubend rollte sich Aerys von ihm. Lilian griff hastig nach der Decke, presste sie an sich, um sich zu bedecken und zu schützen. Er rückte auf dem Bett zurück, zog die schlanken Beine an, während er gegen die Kissen lehnte. Aerys hatte sich sofort einen Morgenmantel angezogen. Mit barschem Tonfall informierte er ihn, dass er jetzt nicht mehr mit ihm frühstücken wollte. Lilian blickte ihn mit großen Augen an. Er war froh, alleine gelassen zu werden, doch die Reaktionen des Prinzen gaben ihm auch zu denken. War er nur für den Sex gut? Wollte Aerys nichts anderes von ihm? Lilian fühlte sich, wie so oft in der Gegenwart des Prinzen, überfordert und ratlos. Er wollte zurück nach Amdarh, er hatte solches Heimweh. Er wollte dem Adeligen nicht fortwährend ausgesetzt sein.
Aerys informierte ihn knapp, dass sie sich zum Abendessen wiedersehen würden. Lilian senkte den Kopf.
"Danke, dass ihr aufgehört habt...", sagte er leise, aber der Adelige war bereits dabei die Räumlichkeiten eiligst zu verlassen.

Lilian wartete gespannte Augenblicke ehe er in sich zusammensackte und sich in die Decke einrollte, dabei zitternd. Sein betrunkenes Ich hatte überhaupt keine gute Idee gehabt, als er Aerys darum gebeten hatte, über Nacht zu bleiben. Das Aufwachen war zu einer Katastrophe geworden. Der zarte Jüngling wischte sich über die Wangen. Dennoch hatte sich Aerys zurückgehalten. Auch über die Nacht hinweg. Da hatte er ihn in Ruhe gelassen. Das musste ja etwas bedeuten.
Nur wie lange würde sich der ältere Mann zurückhalten? Er hatte sehr ungehalten geklungen...
Der Junge blieb eine Weile betrübt liegen, genauso unzufrieden mit der Situation wie vermutlich Aerys. Schließlich kämpfte er sich aus dem Bett und tappste ins Bad. Auf dem Tisch war längst das Frühstück erschienen, doch Lilian beachtete es für den Moment nicht. Er wollte duschen und hoffte, sich so alles abwaschen zu können was letzte Nacht und heute Morgen passiert war. Er erkannte sich selbst gar nicht mehr wieder. Der Jugendliche ließ sich von dem heißen Wasser berieseln. Sein Körper war weiterhin leicht erregt und er versuchte an nackte Frauen zu denken. Seine Gedanken drifteten zu den Frauen, die ihn bei Lady Uleste befriedigt hatten. Mit ihren vollen, nackten Brüsten. Er sollte nicht daran denken, aber trotzdem streichelte er sich etwas. Lilian dachte auch an Aimée. An das Gefühl, wenn er sie unter ihrer Bluse streichelte und sie auf den Mund küsste. Er dachte an viele Mädchen und ganz bestimmt nicht an Männer. Das wollte er nicht. Aerys sollte aufhören ihm das aufzuzwingen.
So richtig wollte die Ablenkung nicht gelingen. Lilian trocknete sich nach dem Waschen ab und frühstückte allein. Er blickte betrübt aus dem Fenster hinaus. Es war kälter geworden. Ob bald Winsol war? Und dann wäre er nicht Zuhause. Er vermisste es so sehr. Wieso hatte die Dunkelheit geglaubt, er gehörte hierhin? Was hatte er mit diesem hayllischen Adeligen zu tun, der ihm so furchtbare Dinge antat und so viel von ihm verlangte.
Lilian versuchte an die netten Momente zu denken, aber ohne Alkohol war es schwer und er konnte auch nicht vergessen was in der Zeremonie geschehen war. Er zuckte zusammen, wenn er nur daran dachte. Lilian konnte es kaum erwarten bis der Tee nachmittags sein würde. Den würde Aerys ihm ja nicht wegnehmen, glaubte er. Nur hatte es so geklungen, als würde es in Zukunft so etwas nicht geben, wenn Lilian ihm nicht etwas bietete. Der Jugendliche schob die Teller beiseite. Er hatte nicht viel Appetit und sein Kopf tat weiterhin leicht weh. Er hätte nicht so viel trinken sollen... es hatte sich nur so gut angefühlt die Sorgen einmal loszuwerden.

Nach dem Frühstück machte Lilian das Bett, trug dabei das schwarzgepunktete Kleidchen und weiße Socken. Aerys hatte gesagt, dass Horatio an einer neuen Kleidung arbeitete, doch Lilian wusste nicht, ob es rechtzeitig zum Tee fertig werden würde. Der Jüngling räumte weiter im Zimmer auf, versuchte sich davon abzulenken wie allein er war. Manches Mal kämpfte er mit den Tränen. Er legte sich auf die Chaise Longue, starrte nach draußen, konnte aber nicht viel sehen. Lilian las etwas in dem Etikettebuch, denn Aerys hatte ja gewollt, dass er es lernte. Danach begann er einen Brief an Aimée zu schreiben. Keinen, den er je abschicken würde, doch es tat gut, es aufzuschreiben. Wie sehr er sie vermisste, dass er sie liebte und sie wieder in den Armen halten wollte, wie wunderschön und witzig und rücksichtsvoll sie war.
Gegen Mittag aß er wieder eine Kleinigkeit allein. Es war still. Lilian sah immer öfter zur Uhr, zählte die Stunden bis zum Tee. Endlich wieder Gesellschaft. Er freute sich so sehr und begann schon viel zu früh sich darauf vorzubereiten. Er zog den rosa bauschigen Rock mit den leichten Blümchen an und darüber die weiße, kurzärmelige Bluse. Dazu weiße Strümpfen mit rosa Saumbaund und einer weißen Schleife im Haar. Unruhig wartete er, las in dem Etikettenbuch und als das Teebesteck erschien, verbrachte er Ewigkeiten damit es wieder und wieder anzuordnen.
Als es endlich klopfte, flog Lilian geradezu zur Türe, um sie erfreut aufzureißen. Nicht gerade wie ein sittsames Mädchen, doch der junge Krieger war einfach zu aufgeregt. Alle drei trugen nicht ihre normale Kunstwerkkleidung, sondern jeder hatte etwas anderes an. Lucero sah aus wie ein frecher Schuljunge, hatte dabei eine Schleife um den Hals gebunden. Diese umgeschlagenen Hosen waren sehr, sehr kurz. Terim sah richtig verträumt aus mit diesem weiten, weichen Pullover und der dafür engen Jeans, und Marlin trug knielange Hosen und ein kurzes Shirt. Lilian beneidete sie allesamt um die Hosen. Er hätte so gerne wieder wie ein Junge ausgesehen.
Trotzdem strahlte er sie alle erleichtert an. "Ihr seid gekommen, das ist so schön", freute er sich. Er hatte die drei mehr vermisst als gedacht. Überhaupt jemand anderen zu sehen war schön. Kurz sah Lilian nervös in den dahinter liegenden Raum. Er hatte noch nie gesehen was hinter der Türe lag. Aerys' Gemächer. War er auch hier? Doch Lilian spürte ihn nicht in der Nähe und er entspannte sich wieder etwas.
"Bitte kommt doch herein", bat Lilian, aber dann musste er erst jemanden umarmen. Der Junge drückte sich an Terim, der als nächstes stand und vergrub sich in dessen weichen Pullover. Er schluchzte leise auf, schluckte es hastig hinunter und straffte sich wieder. "Es tut mir leid.. ich bin so allein", sagte er leise und umarmte dann noch Marlin, während die drei nach und nach in Lilians Zimmer kamen. Unsicher stand der Jugendliche vor Lucero ehe er ihn schüchtern ebenfalls kurz drückte. Immerhin hatte ihm der Prinz zu helfen versucht. Lilian wusste nur nicht, ob es viel gebracht hatte.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:58
von Marlin
Sie alle drei freuten sich riesig auf den Besuch bei Lilian. Terim und er selbst schliefen im selben Schlafsaal und so konnten sie schon in der Nacht aufgeregt über die Einladung, die sie von Lilian erhalten hatten, plappern. So lange, bis sie vor Erschöpfung einschliefen. Am nächsten Morgen dauerte es jedoch nicht lange, bis sich auch Lucero bei ihnen einfand. Schon zum Frühstück setzte er sich zu ihnen. Terim freute es riesig und Lucero sonnte sich in dieser Freude, tat aber trotzdem so, als würde ihn das nicht weiter betreffen. Genau wie er sich nicht besonders zu freuen schien, Lilian zu treffen. Dennoch erwähnte er ihn erstaunlich oft. Marlin schüchterte die Anwesenheit des Blutigen eher ein. Aber er konnte natürlich gut verstehen, dass Lucero Lilian auch gerne sehen wollte. Schliesslich war sie so ein lieber, herzlicher Mensch.

Es schien eine ganze Ewigkeit zu dauern, bis es dann endlich soweit war. Adrett angezogen und frisiert standen sie vor den Gemächern des Meisters. Lucero trug etwas ganz ähnliches, was er auch sonst in verschiedenen Rottönen trug. Doch diesmal war es dunkelblau mit weiss und war eindeutig nicht seine Kunstwerkkleidung. Er hatte ein weisses, kurzärmeliges Hemd an, welches bis zum Hals hochgeknöpft worden war, wo eine dunkelblaue Schleife aus einem schmalen Seidenband seinen Kragen zierte. Seine Kniesocken waren ebenfalls weiss. Die Weste und die Hose, welche fast so kurz war, dass man die Rundungen seines Hintern darunter hervorblitzen sah, waren aus dunklem Blau. Genau wie der dazu passende Hut. Nur seine Lackschuhe waren schwarz.
Auch Terim trug etwas, was sein Wesen unterstrich. Er hatte einen hellgrauen, flauschigen weiten Pullover an, der ihn ganz verträumt und kuschelig wirken liess. Die dunkelgraue, hautenge Jeans liess ihn dafür ganz zart und zerbrechlich aussehen. Marlin fand, dass dies gut zu Terims melancholischen, grauen Augen passte. Und auch Lucero schien recht angetan von Terims Erscheinung zu sein. Marlin ertappte ihn dabei, wie er immer wieder zu seinem Hals starrte. Dahin, wo der Pullover ganz neckisch den Ansatz der schlanken Schultern offenbarte.
Selber trug Marlin ganz bequeme, knielange Hosen und ein enges, kurzes Shirt. Es war locker und angenehm zu tragen. So wie man es gerne an einem sonnigen Tag zum Spazieren trug. Marlin hoffte nur, dass es dem Anlass angemessen war. Allerdings hatte Horatio es für ihn ausgesucht und der Krieger hatte diesbezüglich einen unfehlbaren Geschmack.

Für einen Moment standen sie etwas verloren vor der Tür des Meisters und wussten nicht, wie sie es bewerten sollten, dass er ihnen nicht aufmachte, nachdem sie angeklopft hatten. Als sie unvermittelt den lusterfüllten Speerfaden des Meisters erhielten, dass sie seine Gemächer betreten durften, um bei Lilian anklopfen zu können. Ziemlich nervös, schlichen sie auf Zehenspitzen durch die Zimmer. Selbst Lucero wirkte dabei reichlich nervös. Um so erleichterter waren sie, als Lilian rasch auf ihr anklopfen öffnete.
Eigentlich hatten sie sich höflich vor ihrer Gastgeberin verneigen wollen, doch sie strahlte sie so herzlich an, dass Marlin für den Moment erstarrte. Sein Herz schien einen Schlag lang auszusetzen, bevor es um so heftiger in seiner Brust weiter pochte. Glücklich strahlte er zurück. Warum die anderen sich nicht verneigten, darüber konnte er nicht nachdenken und dann wurde Terim auch schon innig umarmt, der dies überrascht aber liebevoll erwiderte.

"Oh, wir haben dich auch ganz fest vermisst, Lilian", beteuerte Marlin innig und genoss die Umarmung die er geschenkt bekam. "Vielen Dank für die Einladung. Wir haben uns sehr darüber gefreut." Tröstend streichelte er über Lilians Rücken und bekam auch ganz glänzende Augen, weil er so gerührt über Lilians sehnsüchtigen Empfang war.
Zum Schluss bekam auch Lucero noch eine Umarmung. Eine recht kurze. Marlin konnte verstehen, dass es Lilian unheimlich war, sich dem Blutigen so zu nähern. Nur warum auch Lucero recht nervös wirkte, begriff er nicht so ganz.
"Na, dann zeig uns doch einmal dein neues, geheimnisvolles Reich", forderte Lucero neugierig und spienzte an ihnen vorbei in den Raum. "Der Meister hat so viel Aufwand mit den Gemächern hier betrieben, jetzt wollen wir auch wissen, was das ganze Gewese gebracht hat."

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Mo 15. Jun 2020, 20:59
von Lilian
Marlin sagte, sie hätten ihn auch vermisst und Lilian blickte ihn gerührt an, als dieser ihm über den Rücken streichelte. Es war so schön und tröstend die drei überhaupt wieder um sich zu haben. Nur bei Lucero war der Jüngling etwas unsicher, denn er war ein Blutiger und Aerys hatte sehr viele einschüchternde Dinge darüber gesagt, was die Blutigen jetzt mit ihm anstellen könnten und würden sobald sie nur die Gelegenheit dazu bekämen. Nur würde Lucero ja nicht so sein, glaubte Lilian. Trotzdem... es machte ihn nervös.
Der junge Krieger bemerkte, dass die anderen auch irgendwie nervös wirkten. Sie hatten sich schon über einer Woche nicht mehr gesehen. Eigentlich nicht viel, aber es war so viel aufwühlendes und einschneidendes für Lilian passiert, dass es ihm viel länger vorkam. Lucero ergriff als erstes das Wort, als sie noch etwas unschlüssig an der Türschwelle herumstanden. Der Prinz wollte das geheimnisvolle Reich sehen. Lilian trat einen Schritt beiseite und bat sie hinein.
"Ehrlich gesagt wäre ich viel lieber wieder in dem alten Zimmer..", sagte Lilian leise, "Hier kann ich nicht raus."
Seine drei Gäste traten ein und der junge Lilian sah leicht verlegen in den Raum. Er hatte mit der Einrichtung der Zimmer nichts zu tun gehabt.
"Tja.. also das ist das Hauptzimmer." Er deutete in den Raum hinein. Was sollte er dazu schon sagen? "Hier ist direkt der Kamin und die Sitzecke.. und da vorne ist ein Sekretär. Da wo ich die Einladungen geschrieben habe..." Lilian ging dort hinüber. "Ich weiß nicht was das ist." Er deutete auf den komischen Rahmen vor dem Schaukelstuhl. "Und hier ist der erste Balkon, aber Aerys lässt mich nur manchmal dort drauf... auf dem anderen Balkon war ich noch nie. Und da drüben ist das Bett." Er sagte bewusst nicht 'mein Bett'. Für Lilian gehörte hier nichts ihm und es war auch nicht sein Zuhause. Und besonders wollte der Junge nicht länger das Bett erwähnen, wo Aerys ihn nun schon mehrmals bedrängt hatte.
"Und an dem Tisch essen wir immer..." Jetzt war er für den Tee gedeckt, der aber noch nicht aufgetaucht war. Dafür die Kekse und Gebäckstücke, die Aerys festgelegt hatte. Lilian hatte einfach zu allen Details zugestimmt, da er den Besuch nicht hatte riskieren wollen.

Er ging nach drüben zur Schiebetüre und zog sie auf, um seinen Freunden das Ankleidezimmer zu zeigen. "Das ist der Ankleideraum. Es ist aber nicht viel drin. Die meisten Schränke sind leer..." Unschlüssig stand er in der Mitte des Raumes. "Wir hatten viel Streit über das was ich anziehen soll...", sagte Lilian leise. "Er will immer, dass ich diese weißen Kleider trage... aber ich will nicht, weil sie so ähnlich wie das der Zeremonie sind.." Er schwieg, saugte betreten an seiner Unterlippe. Es war seltsam darüber zu reden.
"Wie geht es Darion?", fragte Lilian stattdessen. "Trainiert ihr mit ihm? Aerys wird immer sehr wütend wenn ich ihn erwähne. Ich hätte ihn auch gerne eingeladen, doch ich glaube, Aerys wollte das nicht. Geht es Darion gut?" Vielleicht konnten die drei Darion etwas von ihm ausrichten.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 09:29
von Marlin
"Das ändert sich bestimmt bald wieder", munterte Marlin Lilian gutmütig auf und hätte sie gerne an der Hand gefasst. "Das ist sicher nur, weil du noch so neu hier bist. Das wird sich sicher wieder ändern." Lilian war traurig, weil sie ihr Zimmer nicht verlassen durfte. Marlin blickte sich staunend um. Er würde dieses Zimmer eine ganze Weile nicht verlassen wollen. Es war so wunderhübsch hier und es passte so gut zu Lilian. Neugierig schaute er sich die Sitzecke an, strich sanft über den edlen Sekretär.
"So hübsch*, hauchte er bewundernd. "Nochmals vielen Dank für die Einladungen. Wir haben uns so gefreut."
"Du hast eine sehr filigrane Handschrift", liess sich auch Lucero zu einem Lob herab und schaute sich mindestens genau so neugierig im Zimmer um, wie Marlin. Nur Terim blieb wie so oft eher scheu am Rand stehen und wollte sich nicht aufdrängen.
"Das ist ein Stickrahmen", erklärte Lucero lapidar zu dem komischen Ding, von dem weder Lilian noch Marlin wussten, was das war und auch mit der Erklärung wusste der Krieger nicht, wie man das Ding anwendete. Aber das war wohl auch nicht so wichtig. Ihnen wurde weiter die Schönheiten des Zimmers gezeigt. Das riesige Bett, in dem Lilian sicher ganz viel Spass mit dem Meister hatte. Oder der lecker gedeckte Tisch.

Der Wahnsinn war jedoch das riesige Ankleidezimmer mit den vielen Schränken. So wunderschön. Auch wenn Lilian jetzt noch nicht viele Kleider hatte. Das würde sich offensichtlich noch ändern. "Ihr streitet euch darüber, was du anziehen sollst?" fragte Marlin ziemlich fassungslos, da er sich nicht vorstellen konnte, sich mit dem Meister überhaupt über etwas zu streiten. "Und du nennst den Meister bei seinem Vornamen?" Lilian war wirklich etwas ganz besonderes, dass der Meister ihr das erlaubte.

"Du gehörst nun zu den Weissgewandeten", stellte Terim jedoch das Wesentliche fest. Marlin hielt überrascht inne, um Lilian erfreut anzustrahlen.
"Oh, das ist wunderbar", seufzte er erleichtert und konnte es sich nicht verkneifen, Lilian innig zu umarmen. Er war so froh darum, dass er nicht würde Angst vor ihr haben müssen. Das war ohnehin unvorstellbar. Dazu war Lilian viel zu lieb. Sogar jetzt fragte sie nach Darion und wie es ihm ginge.

"Diese Situation ist vollkommen neu für den Meister", erklärte Marlin, warum der Meister wohl nicht gerne über Darion sprach. "Sobald er sieht, dass Darion wieder ganz gesund ist, spricht er sicherlich wieder gerne mit dir über ihn. Du wirst schon sehen", lächelte Marlin zuversichtlich.
"Ja, wir trainieren mit ihm", antwortete Terim zurückhaltend. "Er ist sehr tapfer."
"Er hat teilweise noch immer starke Schmerzen, wenn er sich weiter fordern muss, als nur normal zu gehen", brachte es Lucero etwas deutlicher zum Punkt. "Doch er kämpft sich verbissen da hindurch, da er dich nicht enttäuschen möchte Lilian. Er hat dich sehr gern und ist dir unglaublich dankbar für die Chance, die du ihm bietest, auch wenn er sich damit erst noch hat anfreunden müssen."

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Do 18. Jun 2020, 23:08
von Lilian
Marlin war, wie schon bei der Vorbereitung zur Zeremonie, voller Hoffnung und Zuversicht, dass alles wieder besser werden würde. Lilian dürfte sicherlich nur noch nicht aus dem Zimmer, weil er erst kürzlich umgezogen wäre. Ja, Lilian kannte all diese Argumente schon gut durch den Adeligen. Dass Lilian noch nicht soweit sei. Aber mit der neuen Bedrohung durch die Blutigen wusste der Jugendliche nicht, welches Schicksal schlimmer war. Auf ewig in diesen Zimmern eingesperrt zu sein oder von diesen brutalen Männern vergewaltigt zu werden. Nein, das letztere. Ganz bestimmt das letztere. Trotzdem wollte Lilian hier weg. Ganz weit fort von dem Anwesen, wo kein Raum für normales Leben schien.
Für seine drei Besucher war dieses Leben aber wohl normal. Lilian verstand sie nicht und obwohl er die drei sympathisch fand und sich Trost von ihnen erhoffte, so wollte er trotzdem nicht wie sie enden. Marlin bewunderte alles ehrfürchtig, freute sich über das schön eingerichtete Zimmer. Terim hielt sich still im Hintergrund und Lucero sagte nur knapp, dass es sich bei dem seltsamen Ding um einen Stickrahmen handelte. Oh, war das zum Nähen gedacht, rätselte Lilian.
Er zeigte den drein die Ankleide, verriet, dass er sich mit Aerys über die weißen Kleider stritt. Nur dass ihn der Adelige danach furchtbar heftig geschlagen hatte, verschwieg er fürs erste. Marlin wunderte sich, wie man sich überhaupt mit dem Adeligen streiten könnte und wieso er den Meister beim Vornamen nennen würde.
Der junge Krieger nickte. "Nur ein paar Mal", sagte er. Nachdem der Mann so ungewollt intim mit ihm gewesen war, konnte Lilian ihn schlecht weiter als Prinz Verden bezeichnen. Und 'Meister', nein, so wollte er ihn gewiss nicht nennen. "Ich soll doch Vertrauen zu ihm aufbauen", versuchte er zu erklären. Lilian blickte betrübt drein. "Es klappt nicht ganz... er verlangt so schwere Sachen. Wie die weißen Kleider..."
Terim erriet gleich, dass damit die Kleider für die Weißgewandeten gemeint war, woraufhin Marlin sofort strahlte und sich riesig darüber freute. Lilian wurde umarmt, war zu überrumpelt, um dem zu entgehen. Als er sich fing, schob er den anderen Jugendlichen energisch von sich.
"Ich bin kein Weißgekleideter! Ich will so etwas nicht sein und ich will kein Kleid tragen, das genauso aussieht.. wie.. wie das erste.." Er schluckte, blickte betreten zu Boden. Leichte Schamesröte erschien auf seinen Wangen.

Nein, das war überhaupt kein gutes Thema. Lieber fragte er nach Darion, was ihn auch sehr interessierte. Marlin glaubte, dass Aerys gewiss wieder gerne mit Lilian über Darion sprach, wenn er wieder vollkommen genesen war. Nur wann war das? Lucero hatte konkretere Antworten darauf wie es Darion ging. Lilians Herz sank, als er hörte welch starke Schmerzen Darion litt. Er würde kämpfen, um Lilian nicht zu enttäuschen.
"Was?", fragte der junge Krieger erschrocken, die zartroséfarbenen Augen aufgerissen. "Mich enttäuschen? Ich bin es, der ihn dauernd enttäuscht. Ich habe ganz viele Chancen für ihn zerstört, weil ich nicht gehorsam war... Aerys wollte sein Training ganz beenden, weil ich nicht so war wie er wollte... ich hatte befürchtet, er würde ihn ganz verstoßen.." Lilian war sehr erleichtert zu hören, dass dem nicht so war.
"Dabei habe ich es wirklich versucht, aber es war direkt ein Tag nachdem... nach der Zeremonie." Er wurde blass. Scheu blickte er zu Lucero. Lilian hatte sich nicht gewehrt, so wie Lucero gesagt hatte, doch nun war sich der Jüngling nicht sicher, ob er das richtige getan hatte. Aerys bedrängte ihn so viel... er brauchte dringend Rat.
"Komm, ich zeig euch noch das Bad.." Er ging am Schminktisch vorbei und öffnete die andere Türe der Ankleide, um die Besucher in das große Bad mit der freistehenden Wanne zu führen. "Ja.. also das ist das Bad. Ich bin froh, dass ich deswegen nicht mehr über einen öffentlichen Gang muss. Und von hier sieht man den Wald", sagte er leise und trat an eines der Fenster. Eines stand auf kipp und ließ etwas frische Luft hinein, doch Lilian wusste, dass das trügerisch war. Hinter den Fenstern lag überall ein Schild. Er hatte es ausprobiert.
"Wollt ihr dann etwas essen?", fragte er, "Aerys hat verschiedene Sachen zusammengestellt. Er hat mir auch bei der Einladung geholfen. Deswegen war die Handschrift so filigran", erklärte er Lucero, "Ich habe sie so schreiben sollen. Wie ein Mädchen." Er seufzte.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Sa 20. Jun 2020, 11:20
von Marlin
Lilian durfte den Meister tatsächlich beim Vornamen nennen, damit er Vertrauen zu ihm aufbauen konnte. Marlin verstand das nicht ganz, doch er lauschte der Erklärung erführchtig vor der gewaltigen Erlaubnis, die Lilian erhalten hatte. Warum er sich dann mit dem Meister über das Kleid stritt, konnte er nicht nachvollziehen. Doch Marlin akzeptierte, dass Lilian dahingehend einfach anders war. Sie war trotzdem wundervoll und so lieb.
"Du sahst bezaubernd aus, in dem Kleid", wollte er sie liebevoll aufmuntern, da sie gar nicht glücklich zu sein schien, zu den Weissgewandeten zu gehören. Unsicher fragte sich Marlin, ob Lilian lieber zu den Blutigen hatte gehören wollen. Doch das konnte er sich irgendwie so gar nicht vorstellen. War sie doch immer so freundlich und mitfühlend.

So fragte Lilian, obwohl sie selbst ganz durcheinander zu sein schien, wegen ihrem weissen Kleid, auch gleich nach Darion wie es ihm gehen würde. Lucero musste da leider auch gleich die mit den weniger schönen Details heraus platzen, was Lilian erschrocken die Augen aufreissen liess. Diesmal sah Marlin ganz deutlich, was er vorhin nur als Sinnestäuschung. Lilians Augenfarbe hatte sich verändert. Sie schimmerte jetzt in einem sanften, zarten Rosé. Verblüfft wechselte er mit den anderen Blicke. Ihnen war es auch aufgefallen. Doch Lilian war zu beschäftigt mit Darion, als dass sie sie deswegen hätten fragen können.
"Davon wissen wir nichts", antwortete Terim sanft auf Lilians Erklärung, dass Lilian befürchtet hatte, dass Darion darunter hatte leiden müssen, weil er nicht so gewesen sei, wie der Meister es gewollt hatte. "Er hat uns nie gesagt, wir sollten mit dem Training aufhören oder es unterbrechen."

Lucero schien auch etwas dazu sagen zu wollen, unterliess es dann also und liess sich mit ihnen in Lilians Bad führen. Auch das war wunderschön, so gross und es hatte mittendrin eine grosse Wanne, von der aus man in den Wald sehen konnte.
"So schön", staunte Marlin. "Hier würde ich gerne einmal ein Bad nehmen."
"Und wohin führt diese Tür?" wollte Lucero wissen.
"Bestimmt in die Gemächer des Meisters", überlegte Terim.
"Oh, wie toll", begeisterte sich Marlin dafür. "Dann kann er ganz oft zu dir kommen und viel Zeit mit dir verbringen." Marlin wunderte sich ohnehin, dass Lilian Zeit für sie hatte und sich nicht stundenlang mit dem Meister in dem riesigen Bett wälzte.
"Etwas essen, wäre nett", schmunzelte Lucero, als Lilian rasch ablenkte und sie in den Hauptraum zurück bringen wollte. "Du gibst jedenfalls ein sehr süsses Mädchen ab."
"Ich habe auch eine ziemlich zarte Handschrift", gab Terim zu, damit Lilian sich nicht unglücklich deswegen fühlte.
"Lilian, du bist wunderhübsch", bestätigte auch Marlin eifrig. "Aber sag, was ist denn mit deinen Augen passiert?" musste er nun doch neugierig fragen. "Vorher waren sie von einem sanften Gold und jetzt sind sie zartrosé. Wie geht denn so etwas?"

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: So 21. Jun 2020, 19:01
von Lilian
Die anderen wussten nichts davon, dass Darion sein Training aufhören oder unterbrechen sollte. Dann hatte Aerys seine Drohungen also nicht wahrgemacht und ließ ihn weiter trainieren. Das war gut. Der Prinz wollte gewiss auch, dass Darion wieder gesund wurde, aber aus irgendeinem Grund konnte er das nicht zugeben und wollte sich lieber an all diese selbst auferlegten Regeln halten, die er sich hier für sein bizarres Reich errichtet hatte. Das war seltsam. Lilian verstand den Mann einfach nicht und er wusste nicht wie sie je vertraut miteinander umgehen sollten. Lieber wäre er von hier geflohen und zurück nachhause. Er vermisste es so sehr. In der Villa schien alles fremd und bedrohlich. Nur ab und zu gab es ein paar gute Seiten. So wie jetzt.
Lilian war froh, sich endlich wieder mit anderen Menschen unterhalten zu können. Er zeigte ihnen das große Badezimmer, das Marlin gleich staunend bewunderte. Die anderen beiden spekulierten über die Türe auf der gegenüberliegenden Seite. Als Marlin sich darüber freute, dass der Adelige dadurch jederzeit zu Lilian kommen könnte, wurde der Jugendliche blass. Daran hatte er noch nicht gedacht. Dass Aerys direkt ins Badezimmer platzen könnte. Es gab wirklich keinerlei Privatssphäre für Lilian.
"Er kommt immer durch die andere Türe..", wandte er ein. "Und mir wäre lieber, er würde nicht so viel Zeit mit mir verbringen..." Anderseits war Lilian sonst ganz alleine und das war ebenso schwer mit so wenig Beschäftigung im Zimmer. Er wünschte, es gäbe ein paar interessantere Bücher, doch die Auswahl beschränkte sich auf Etikette adeliger Damen und war so für den Jüngling alles andere als spannend.

Er wollte seine Gäste wieder aus dem Bad führen, als Lucero bemerkte, dass er ein sehr süßes Mädchen abgeben würde. Lilian errötete verlegen.
"Ich hab nicht darum gebeten..", nuschelte er und verließ das Bad rasch durch die Türe, die zurück in den Hauptraum führte. Er wollte nicht wie ein Mädchen aussehen und wie eine Puppe zurecht gemacht werden. Marlin machte ihm ebenfalls Komplimente ehe er ihn fragte, was mit Lilians Augen wäre. Der junge Krieger blickte auf.
"Oh.. das..." Er hatte es fast vergessen. Es gehörte mittlerweile zu Regel, dass ihm im Spiegel ein fremdes Mädchen anstarrte. "Das ist bei der Zeremonie passiert... ich weiß nicht wieso. Die Heilerin hat so komische Sachen gesagt..." Und das war bei weitem zu peinlich zu wiederholen. "Es ist so viel passiert da... es war nicht schön. So viel Blut.." Lilian schluckte, versuchte sich zu fangen. Er sollte nicht anfangen darüber zu reden, sonst würde er bestimmt weinen und das wollte er nicht.
Er brachte die anderen zum gedeckten Tisch mit dem filigranen Porzellan. Lilian griff nach der Gebäckzange und gab jedem etwas auf ihre Teller. Der Tee war ebenfalls erschienen und so konnte er jedem vorsichtig eingießen. Aerys hatte ihm ja viel darüber erklärt und Lilian hatte darüber in dem Benimmbuch lesen müssen. Er glaubte immer noch, dass seinen Freunden dies nicht so wichtig wäre, aber für den Fall, dass Aerys unversehens auftauchen würde, wollte Lilian nichts falsch machen - oder gar kleckern.
"Könnt ihr Darion Grüße von mir ausrichten und ihm sagen, dass ich ihm viel Kraft wünsche weiter zu üben? Ich bin sicher, er schafft es." Er zögerte. "Und ich wünschte, er wäre auch hier... vielleicht ein ander Mal. Ich hätte ihn eingeladen, wenn ich gedurft hätte. Er soll das wissen." Lilian setzte sich und strich sich den rosa Rock glatt. Er wollte nicht, dass ihm jemand da druntergucken konnte. Lucero hatte diesen Rock bereits ganz gemein ausgenutzt, um Lilians Höschen anzugucken. Dieses Mal verhielt sich der Prinz aber sehr anständig.
"Ich weiß nicht was ich machen soll..", sagte er leise. "Wie ich machen kann, dass Aerys mich nicht so bedrängt.. er wird immer ungeduldiger und unzufriedener." Lilian rührte in seiner Teetasse, sah zu wie sich der Honig langsam verteilte. "Ich weiß nicht, ob er mir da nochmal erlaubt, euch einzuladen." Er seufzte betrübt.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Di 23. Jun 2020, 06:25
von Marlin
Der Meister kam jedoch immer durch die andere Tür, erklärte Lilian ihnen. Ausserdem wünschte sie sich, dass er weniger zu ihr käme. Marlin schaute Lilian verwirrt an, blickte dann fragend zu Lucero und Terim, doch die schienen das auch nicht zu verstehen. Sie spürten nur alle, dass etwas nicht so war, wie es sein sollte. Spätestens dann, als Lilian noch einmal andeutungsweise von der Zeremonie anfing und vage erklärte, dass da so viel passiert sei. Dass es nicht schön gewesen sein und gnaz viel Blut gegeben hätte. Marlin runzelte besorgt die Stirn. Das klang alles aber gar nicht gut.

Trotzdem folgte er Lilian erst einmal zum Esstisch, wo viel leckeres Gebäck aufgetischt war, sowie eine heiss dampfende, lecker riechende Kanne Tee. Leicht verunsichert und besorgt um ihre Freundin setzten die drei Kunstwerke sich an den Tisch. Lilian schien jedoch nicht zu bemerkten, dass sie sich Sorgen machten. Geschickt und grazil verteilte er ihnen allen Süssigkeiten und schenkte anmutig Tee ein. Lilian hätte ein wunderbares Bild abgegeben, wenn sie dabei nur nicht so zerbrechlich und traurig gewirkt hatte.
Sanft bat sie sie, Darion Grüsse von ihr auszurichten. Ihm zu sagen, dass sie ihn auch gerne eingeladen hätte und dass sie ihm viel Kraft wünschte, um weiter zu üben. Marlin lächelte lieb, nickte zustimmend. Genau wie Terim. Doch sie alle rührten ihren Tee und ihr Gebäck nicht an, da sie nach Worten suchten, um Lilian auf das anzusprechen, was ihr auf dem Herzen zu liegen schien.
Da begann sie ganz von alleine leise zu sprechen, dass sie nicht wisse, was sie machen solle. Was sie machen könne, dass der Meister sie nicht so bedränge. Er würde immer ungeduldiger und unzufriedener werden. So sehr, dass sie fürchtete, dass der Meister es ihr nicht noch einmal erlauben würde, sie einzuladen. Erneut tauschten die Kunstwerke verwirrte und bestürzte Blicke aus. Das kannten sie alles gar nicht. Der schüchterne Terim war es dann, der es wagte, Lilian sanft an der Hand zu berühren und sie tröstend zu drücken.

"Was ist los Lilian?" fragte Lucero jungenhaft, nachdem Terim die erste Brücke geschlagen hatte. "Du und der Meister habt jetzt nicht jede Menge heissen Spass miteinander?" Der Prinz versuchte sich an einem verruchten Augenzwinkern, bevor er doch wieder rätselnd und besorgt schauen musste. "Stattdessen streitet ihr euch? Über Kleider? Was ist denn so vieles bei der Zeremonie passiert? Ihr zwei saht so schön aus. Wie füreinander geschaffen." Marlin nickte innig. Es war so ein magischer Abend gewesen. Ausser, dass Lilian solche Angst gehabt hatte. Doch das war zum Glück dann vergangen.
"Hat... hat der Meister herausgefunden, dass du vorbereiteter warst, als du es hättest sein sollen", hakte Lucero nervös nach. Diese Frage verstand Marlin nicht so ganz. Es wirkte ganz so, als hätte Lucero etwas getan, was er nicht hätte tun dürfen und deswegen nun eine Bestrafung fürchten musste. "Ist er deshalb wütend geworden? Deswegen das Blut?"
"Was ist passiert?" wollte auch Marlin besorgt wissen. "Lilian du müsstest jetzt eigentlich vor Glück strahlen und das Leben geniessen." Stattdessen wirkte sie totunglücklich.

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Di 23. Jun 2020, 08:57
von Lilian
Lilian blickte auf, als Terim ihm vorsichtig die Hand drückte und sie leicht streichelte. Mit kaum verborgener Verzweiflung sah Lilian zu dem anderen Krieger, rang nach Worten und wusste kaum wie er beschreiben sollte wie es in ihm drinnen aussah. Im Grunde war ihm nie nach einem gemütlichen Teenachmittag gewesen, wo sie beisammen sitzen und über die im Benimmbuch vorgegebenen Themen plauderten. Er hatte nur seine neuen Freunde wiedersehen wollen, um endlich irgendwo Trost und Rat herzubekommen.
Nur wie sollte er es anstellen? Er wollte auch nicht zusammenbrechen und das Erlebte war so schwer gewesen, verstörte ihn selbst wenn er daran dachte...
Lucero wollte auch wissen was denn los sei und zeigte sich verblüfft, dass Lilian und der Meister nicht dauernd heißen Spaß hätten. Er zwinkerte ihn an. Lilian erwiderte den Blick perplex. Heißen Spaß? Wie kam er nur darauf? Dass Lilian einen vollständigen Sinneswandel durchlebte sobald Aerys ihn durch die Zeremonie geführt hatte? War das mit den anderen passiert?
"Wir streiten ganz viel", gab Lilian zu, "Oder vielmehr.. ich will etwas nicht, was er mir aufzwingen will und dann wird er sauer oder er schlägt mich oder lässt mich hungern... das hat er gemacht. Mich ganz viel geschlagen, weil ich das Kleid nicht anziehen wollte und er hat mir tagelang nichts zu essen gegeben, weil ich keinen... keinen Bettunterricht haben wollte", klagte er sein Leid. Lilian strich sich mit der freien Hand unwohl über den Arm, während er mit der anderen immer noch Terims Hand gedrückt hielt wie einen Rettungsanker.
"Wir sind nicht füreinander geschaffen!", wehrte er energisch ab. "Das ist Unsinn. Das kann nicht sein. Wieso sollte die Dunkelheit das wollen, dass ich ein Sklave für ihn sein soll?" Er konnte das nicht akzeptieren und das konnte die Dunkelheit nicht für ihn gewollt haben, dass er so litt und unglücklich war? Lilian hatte geglaubt, er würde später einmal ein Notar werden und vielleicht Aimée heiraten später. Dass er hier als ein Spielzeug für einen launischen, hayllischen Adeligen enden sollte?

Lucero fragte ihn, ob Aerys gemerkt hätte, dass Lilian vorbereitet gewesen wäre. Der Jüngling bekam flammend rote Wangen, ob dem peinlichen Thema. Das war so intim und unangenehm gewesen, was Lucero mit ihm gemacht hatte. "N-nein.. nein, ich glaube nicht. Aber ich weiß nicht, ob es geholfen hat... es hat so weh getan..." Er erzitterte kurz und starrte auf seinen Teller, wo eine unangerührte Nussschnecke lag.
"Er war nicht wütend bei der Zeremonie... nur.. nur so erregt..." Der Junge presste die Lippen zusammen, blinzelte gegen die aufkommenden Tränen.
Marlin fragte, was passiert wäre und wieso er nicht vor Glück strahlen und das Leben genießen wurde. Lilian sah ihn erschrocken, dann wurde er wütend über die Worte. "Vor Glück strahlen?!" Er zog seine Hand von Terims fort. "Ich hab euch so oft gesagt, dass ich nicht will. Ich wollte nicht entjungfert werden! Er hat mich vergewaltigt!", rief er aufgewühlt. "Wieso glaubt ihr mir nicht, dass ich das alles nicht will? Wieso glaubt mir niemand?" Aerys ignorierte es auch immer.
Eine Träne rollte über seine Wange. "Denkt ihr, ich mag ihn plötzlich und will ihn, weil er mich mißbraucht hat und mich wie ein Gefangener und Spielzeug hält?!" Das war doch absurd. "Wie kann ich ihn wollen, wenn er... wenn er alles kaputt gemacht hat?" Lilian atmete immer hektischer. "Er hat mich aufgerissen!"
Er schluchzte leise und sank wieder in sich zusammen.
"Als er tiefer... da eingedrungen ist..." Er bekam die Worte kaum hinaus, denn das war so intim, doch wenn er sich jetzt nicht traute, dann würde er vielleicht nie mehr mit jemanden darüber reden können und erfahren was ihm widerfahren war. "Da ist irgendetwas gerissen und es hat furchtbar geschmerzt und dann war da ganz viel Blut... so viel Blut auf dem Kleid... und ich bin gefallen und es war so... so..." Er schluckte. "Er hat alles kaputt gemacht.. in mir drin."

Re: Das neue Zuhause

Verfasst: Do 25. Jun 2020, 06:21
von Marlin
"Du bist ungehorsam gewesen?" fragte Marlin überrumpelt, als Lilian den Meister anklagte, dass er sie schlagen und hungern lassen würde. Der junge Krieger konnte nicht verstehen, warum Lilian sich so verhielt. Kein Wunder bestrafte der Meister sie dafür. "Dein Kleid für die Zeremonie war doch wunderschön. Warum willst du nicht etwas ähnliches anziehen?" Weil die Zeremonie offensichtlich ganz schlimm für Lilian gewesen war. Weil Lilian nichts von dem wollte, was der Meister für sie wollte und sie sich gegen alles wehrte und sperrte. Marlin wusste gar nicht, was er davon halten sollte. Das war so seltsam für ihn. So unvorstellbar. Aber es tat ihm natürlich Leid, dass Lilian so unglücklich war. Vorsichtig versuchte er, genau wie Lucero, Lilian darauf anzusprechen, erklärte, dass er nicht verstand, warum Lilian nicht glücklich war.

Da verlor Lilian vollends die Fassung. Aufgewühlt zog er seine Hand von Terim zurück, der erschrocken zusammen zuckte und wohl beführchtete, dass er etwas falsch gemacht hatte. Aufgebracht wollte Lilian wissen, warum ihm niemand glaubte, dass er den Meister nicht wollte. Dass dieser ihn vergewaltigt hatte. Marlin öffnete seinen Mund, wusste jedoch nicht was sagen. Das war alles so unvorstellbar. Aber Lilian war so unglücklich, dass sie gar weinen musste. Prompt stiegen auch Marlin die Tränen in die Augen. Er verstand nicht, warum es für Lilian nicht auch so wunderschön sein konnte, wie es für ihn war.

"Was... was hat er kaputt gemacht", fragte Marlin überfordert und wusste nicht, ob er näher zu Lilian rutschen sollte, wie er es eigentlich gern wollte, oder ob er Lilian zuliebe doch eher weg bleiben sollte. Als Lilian dann aber schluchzend auf ihrem Stuhl zusammen sank, konnte er nicht mehr anders. Rasch glitt er von seinem Stuhl und kniete sich dicht neben den von Lilian, um sie tröstend zu umarmen.
"Aufgerissen?" fragte Lucero skeptisch auf Lilians antwort, was in der Nacht der Zeremonie passiert sei. Stockend erzählte Lilian von seinem ersten Mal.
"Blut?" fragte Marlin bleich und erführchtig zugleich. "So... so wie bei einem Mädchen?" damit hatte er nicht gerechnet.
"Es tut sehr weh, wenn innen etwas so heftig aufgerissen wird, dass es blutet", bestätigte Terim mitfühlend, wagte sich aber nicht mehr, Lilian anzufassen.
"Und jetzt ist etwas kaputt in dir?" hakte Lucero nach, dem das alles sehr suspekt erschien. "Hat der Meister denn keine Heilerin gerufen?"