Regen

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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Sie nahm seine Hilfe dankbar an, liess sich von ihm aufhelfen und stützte sich auf ihn und humpelte mit ihm zur Türe. Dort lehnte sie sich schwer atmend an die Wand und begann den Stützverband um ihre Brust zu lösen.
"Ist schon gut", keuchte sie. "Gib mir nur den Eimer und die Seife mit. So wie das Wetter draussen ist, habe ich da gerade eine natürliche Dusche. Ich schaffe das schon. Du hast dich erst gerade trocken angezogen. Sonst wirst du nur gleich wieder nass. Ich wäre allerdings froh, wenn du mir einem warmem Tuch hier an der Tür auf mich warten würdest. Dann muss ich nicht so lange frieren. Obwohl, es könnte eine Weile dauern, bis ich wieder da bin. Alle Bewegungen gehen zur Zeit langsamer."
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Die Heilerin hatte sich gegen die Wand gelehnt, löste den Verband um ihre Brust, was Darken nicht gerade für eine excellente Idee hielt, doch hey, wer war er ihr Vorschreibungen zu machen? Er wandte den Blick ab, um nicht weiter zu sehen wie sie sich mit diesem Verband quälte und allein schon von der Anstrengung aus dem Bett bis hierher gegangen zu sein, keuchte.
Dann wollte sie auch noch, dass er ihr den Eimer gab und sie würde sich draußen waschen, sie wolle nicht, dass er wieder nass werde. Darken schnaubte leicht. "Ja, denn ich bin aus Zucker gemacht und sobald ich nass werde, zerfließe ich oder was?" Aber gut, es schien offensichtlich, dass sie seine Hilfe nicht wollte. Er reichte ihr den Eimer und öffnete ihr auch die Türe.
"Ich werds nur einmal sagen. Das ist ne bescheuerte Idee."

Immer noch sah er sie nicht wirklich an, wollte sie nicht nackt und frierend dort stehen sehen. Obwohl es da schon einen Teil in ihm gab, der ihren Körper mochte. Nicht daran denken, nicht daran denken.
"Wenn du zu lange brauchst, komme ich und hole dich." Weil er dann wohl annehmen mußte, dass sie bewegungsunfähig irgendwo im Regen lag. "Bring mich nicht dazu, das zu tun. Es ist auch so schon schwer genug.... mit einem Arm", fügte er leiser hinzu. Nun wünschte er sich doch, sie würde ihn bitten ihr zu helfen, nur waren sie beide entsetzlich stur.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Sie schüttelte den Kopf, doch da Minan taktvoll, zumindest dachte sie das, dass er auf ihre Nacktheit Rücksicht nahm, beiseite sah, konnte er das nicht bemerken. Er war bestimmt nicht aus Zucker. Das hatte sie schon mitbekommen. Doch sie spürte, dass ihm die Nähe zu ihr unangenehm war. Noch so etwas, das sie nicht verstehen konnte, nachdem sie so ausgiebig Sex miteinander gehabt hatten. Aber sie wollte ihn bestimmt nicht dazu zwingen, sie zu berühren.

"Ich werde dir keinen Ärger machen", versprach sie ihm, nachdem sie die Seife und den Eimer entgegen genommen hatte und legte ihm kurz die Hand auf die Schulter. "Ich bin gleich wieder zurück." Das hoffte sie zumindest.
Sie humpelte rasch nach draussen, versuchte die Kälte zu ignorieren, genau wie das Stecken in ihrer Lunge, als sie sich mühsam die Strickleiter hinunter quälte. Doch diesmal ging es leichter nach unten, als letztes mal nach oben. Unten angelangt stellte sie erst einmal den Eimer auf, um Wasser zu sammeln. Danach verschwand zu kurz in die Büsche um ihr immer drängenderes Bedürfnis zu befriedigen.

Inzwischen wieder klatschnass, humpelte sie zurück zu der Strickleiter und begann sich da einzuseifen. Vielleicht hätte sie Minan doch bitten sollen, ihr zu helfen. Sich zu beugen und zu verdrehen tat höllisch weh. Aber nun war es zu spät. Stöhnend griff sie nach dem Eimer in dem sich inzwischen schon reichlich Wasser gesammelt hatte und goss ihn über sich aus. Keuchend schnappte sie Luft, als das kalte Wasser über ihren Körper floss. Sobald die Seife abgewaschen war, musste sie es nur noch wieder nach oben schaffen.

Irgendwann stand sie dann erschöpft im Türrahmen. "Du hattest Recht, es war wirklich eine total bescheuerte Idee", meinte sie kaum hörbar. "Aber wenigstens bin ich jetzt sauber."
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Darken murrte nur irgendetwas, als Lia ihm versprach keinen Ärger zu machen. Ach ja? Und als was bezeichnete sie diese Situation in der Hütte? Als netten Picknickausflug? Den Ärger hatte er jetzt schon, hatte ihn seitdem er diese Vision gehabt und es ihn ums Verrecken nicht losgelassen hatte. Und nun steckte er mitten drin in dieser Geschichte.
Der Prinz schloss die Türe, nachdem die Heilerin hinausgehumpelt hatte, der Regenvorhang schloss sich rasch um ihren hellen Körper. Aber wäre er nicht da gewesen, wäre er nicht in den Fluss gesprungen, hätte sie rausgezogen... sie würden jetzt nicht diese Situation haben. Sie wäre tot. Er schluckte, als ihm plötzlich klar wurde, dass er ihr wirklich das Leben gerettet hatte. Dabei wars ihm sogar egal, dass sie sich deswegen nicht bedankte. Es war einfach ein seltsames jedoch gutes Gefühl.
So ungefähr eine Minute lang bis er sich fragte warum sie noch nicht wieder da war. Um sich abzulenken, ordnete Darken das Bett und machte sich daran die dreckige Kleidung von ihnen beiden zu waschen und aufzuhängen. Ein großes Tuch hatte er derweil über einen Stuhl in die Nähe des Kamins gehängt.
Dabei konnte der Prinz sich nicht helfen, sah immer wieder zur Türe, lauschte, doch er hörte nur das ewige Prasseln des Regens. Müßte sie nicht schon längst wieder da sein? Er machte sich Sorgen, vielleicht hätte er doch einfach mitgehen sollen egal was Lia wollte oder nicht. Auf der anderen Seite konnte er es selbst nicht ausstehen wenn sich jemand ungewollt aufdrängte, da mußte er ja nicht auch noch so handeln.

Gerade wo er nun doch rausgehen und nach ihr sehen wollte, hörte er das Knarzen der Strickleiter und Darken nahm das aufgewärmte Tuch vom Stuhl, ging langsam zur Türe und öffnete sie. Die Heilerin lehnte vollkommen erschöpft und nass am Türrahmen, stimmte ihm zu, es wäre eine bescheuerte Idee gewesen.
"Na, wenigstens etwas wo wir uns einig sind", meinte er und wartete bis sie eingetreten war, um dann die Türe zu schließen. Die Dea al Mon tropfte und fror erbärmlich und so trat er näher zu ihr und begann sie sanft mit dem warmen Tuch abzutrocknen. "Stütz dich an mir ab..." Darken schloss die Augen, er mußte jetzt nicht unbedingt sehen, um mit dem Tuch in fast zärtlichen Kurven über ihren Körper zu gleiten. Eigentlich nur weil er ihr nicht weh tun wollte. Allerdings waren die geschlossenen Augen sehr förderlich für seine Vorstellungskraft. Irgendwann reichte er Lia einfach das Tuch, murmelte davon, sie solle den Rest erledigen. Der Prinz holte die Verbände, damit sie wieder den Stützverband um ihre Brust anlegen konnten. Danach ging er vor ihr in de Knie und legte auch den Stützverband an ihrem linken Knöchel an.
"Du solltest dich am besten wieder hinlegen. Ich kann nochmal Tee aufsetzen", schlug er vor. Darken reichte ihr das wollene Kleid und als er sah, dass die Heilerin auch Schwierigkeiten damit hatte, sich zu strecken, half ihr damit, zog das Kleid über ihren Kopf und zupfte es dann an ihren Hüften gerade. Kurz sah er ihr doch einmal in die Augen, doch es fühlte sich schlichtweg seltsam an ihr so nahe zu sein. Er konnte damit nicht umgehen. Rasch blickte er wieder woanders hin, führte die Dea al Mon zurück zum Bett, kniete sich erneut hin und streifte dann ganz behutsam die Söckchen über ihre Füße.
"So, ich hoffe, dir wirds wieder wärmer... ich könnte uns auch Suppe machen... allerdings..." Er hielt kurz inne. "Ich kann eigentlich nicht kochen." Warum hätte er das auch lernen sollen? Und Talian hatte ihn immer fern von der Küche gehalten. Aus der berechtigten Angst heraus, er könne die Gelegenheit nutzen und sie vergiften.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Sie brauchte seine Aufforderung gar nicht, sich an ihm abzustützen. Sie lehnte sich auch so einfach an ihm an. Die Augen geschlossen, konzentrierte sie sich darauf stehen zu bleiben, genoss seine sanften schon fast zärtlichen Berührungen. Plötzlich bekam sie das Tuch in die Hände gedrückt und sollte angeblich den Rest selber machen. Dabei blieb doch fast nichts mehr übrig. So trocknete sie einfach ihr Gesicht ab und wickelte sich das Tuch um ihre langen Haare, damit diese nicht wieder alles nass machten.

Derweil legte ihr Minan wieder den Stützverband um ihre Brust und einen um ihren Knöchel an. Das machte er richtig gut. Das sollte sie ihm wohl sagen, aber dazu war sie viel zu erschöpft. Dafür seufzte sie glücklich auf, als er ihr half in ein weiches, warmes Wollkleid zu schlüpfen. Das tat so richtig gut.
Brav humpelte sie mit Minans Hilfe zu ihrem Bett, setzte sich darauf und liess sich von ihm Socken anziehen. Zwar ziepte das an ihrem verletztem Fuss, aber schlussendlich tat es einfach nur gut, keine kalte Füsse zu haben.

"Tee wäre wirklich gut", murmelte sie erschöpft und legte sich schlussendlich wieder ins Bett, so wie es ihr der Prinz vorgeschlagen hatte. "Für eine Suppe brauchst nich gross kochen zu können, aber sag das nicht Naischa, sonst erschlägt sie mich. Heisses Wasser, Salz, Kräuter, vielleicht findest du hier noch etwas Fleisch und Gemüse. Einfach rein damit. Also das Gemüse erst waschen und schälen. Dann einfach etwas köcheln lassen, bis es weich geworden ist."
Da kam ihr etwas in den Sinn und sie rappelte sich hoch, rutschte auf dem Bett herum und lehnte sich an der Wand an, noch immer schön eingwickelt in ihre Decke. "Wenn es Gemüse hat, dann gib es mir, ich werde es rüsten." Immerhin brauchte man dazu zwei Hände. Das brauchte sie ihm ja nicht unter die Nase reiben. Er würde es auch so realisieren. Hoffentlich war er ihr deswegen jetzt nicht böse.
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Zum Glück legte Lia sich ohne wenn und aber wieder ins Bett. Darken selbst fühlte sich eigentlich genauso müde, aber jetzt setzte er wieder neues Wasser auf für den Tee und suchte dann die Zutaten für die Suppe zusammen, während die Heilerin ihm erklärte wie genau man Suppe kochte. Erst als sie sagte, das Gemüse müsse man schälen und waschen, hielt er inne. Irgendwie hätte er sich das ja denken können und ihm wurde bewußt, dass er das alleine nicht tun konnte.
Lia schien auch schon soweit gedacht zu haben, hatte sich aufgesetzt und gegen die Wand gelehnt und bat ihm, dass er ihr einfach das Gemüse geben sollte zum Zubereiten. "Ja, wäre ich allein hier, würd ich vermutlich verhungern", meinte er bitter, wusch das Gemüse und kam dann mit denen und Kartoffeln zu ihr, legte ein Holzbrett auf ihren Schoß, zusammen mit dem Messer. Als der Prinz realisierte, dass die Heilerin an der nackten Wand saß, nahm er eines der Kissen und gab es vorsichtig hinter ihren Rücken, damit sie es bequemer hatte.
Dann war er wieder bei der Anrichte, goss heißes Wasser in die Teekanne. Während er wartete, dass das Wasser für die Suppe im großen Kessel kochte, setzte er sich zu Lia aufs Bett, sah ihr zu wie sie das Gemüse schälte und schnitt.

"Wer hat dir beigebracht wie man Suppe kocht?", fragte er in die Stille rein, die nur vom Knacken des Feuers und dem Rauschen des Regens untermalt war. Ab und zu erhob sich Darken, tat das zurechtgeschnittene Gemüse in den Kessel und brachte Lia neues, dieses Mal eine Zwiebel und Möhren. Er hatte nichtmal eine Ahnung ob das da reingehörte oder nicht.
"Meinst du, du kannst deine Verletzungen selbst heilen, wenn du dich lange genug ausgeruht hast?", stellte er eine weitere Frage und sah kurz zu ihr. Der Prinz wußte ja nicht, ob ihre Juwelenkraft ausreichend war oder nicht. Und wenn nicht? Dann mußte er auf jeden Fall in die Stadt laufen, Hilfe holen. Oder noch einmal versuchen Eoshan im Verzerrten Reich zu erreichen, doch als er das letzte Mal dort gewesen war, hatte er große Mühe gehabt, es überhaupt wieder zu verlassen und die Visionen los zu werden. Der Prinz lehnte sich gleichfalls an die Wand, atmete tief durch. Er hatte nicht wirklich viel Schlaf bekommen, doch anderseits wollte er auch überhaupt nicht in Gegenwart von Lia einschlafen. Alles wäre so viel einfacher, wären sie nicht hier gelandet, sondern bei der Stadt. Dann würden sich jetzt andere Heilerinnen um sie kümmern und die Leute vom Hof und er hätte nichts damit zu tun.
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Ja wahrscheinlich müsste Minan wirklich tatsächlich verhungern, wenn er alleine hier gelandet wäre. Sie wünschte, sie könnte ihm seinen Arm zurück geben, doch das war unmöglich. So sagte sie nichts dazu. Die Bitterkeit in seiner Stimme war durchaus berechtigt. Dann musste sie aber lächeln, als er ihr das Kissen hinter den Rücken schob. Aufmerksam war er ja wirklich. Ein richtig guter Krankenpfleger, trotz dieser miesen Laune. "Und alleine wäre ich wohl gar nicht hier", meinte sie sanft. "Danke." Die Wärme liess sie wieder etwas stärker werden und sie konnte ihre Gedanken wieder etwas ordnen.

"Ich weiss nicht so genau, wer mir das genau beigebracht hat", meinte sie nach einigem Überlegen. "Das kam wohl so ganz allmählich. Zuhause habe ich immer mal wieder geholfen zu kochen und wenn man dann alleine lebt, dann lernt man das durch ausprobieren und Fehlern. Ich habe so einige Male eine undefinierbare Pampe gegessen. Allerdings kriegt man bei der Ausbildung zur Waldläuferin beigebracht, wie man schnell eine gesunde Mahlzeit zubereitet."

Wäre das Stechen in ihrer Brust nicht gewesen, wäre die Situation als richtiggehend gemütlich zu bezeichnen, während sie hier das Gemüse schnippselte und er sich um den Tee, das Feuer und die Suppe kümmerte. Dabei tat sie so, als würde sie nicht bemerken, wie er sich erschöpft an die Wand lehnte und tief durchatmete. Er würde sich nur wieder Aufregen, wenn sie ihn darauf ansprach.

"Ja, ich glaube schon", beruhigte sie ihn. "Ich habe es noch nicht genau untersuchen können, aber die Verletzung schien nicht sonderlich gross zu sein. Das einzige, was problematisch werden könnte, sind die Schmerzen. Die verhindern, dass ich mich konzentrieren kann. Deswegen muss ich immer wieder eine Pause machen. Jetzt ist das nicht so schlimm, aber in einer gewissen Phase, darf ich mit der Heilung keine machen, sonst könnte ein ernsthafter Schaden entstehen. Ich muss mich einfach gedulden, bis ich zu genügend Kräften gekommen bin. Dann wird das schon irgendwie."
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Re: Regen

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Er winkte ab, als Lia sich doch noch daran erinnerte, ohne ihn wäre sie nicht hier und sich bedankte. "Ich hatte eine Vision davon... von dir... im Fluss", gestand er ihr, "Ich war jeden Tag-" Er brach ab, sie mußte nun wirklich nicht wissen, dass er jeden Tag deswegen am Fluss gewesen war. Besonders wo noch dieser ganze Streit und das wie er passiert war, zwischen ihnen lag. Die Heilerin erklärte ihm, sie wüßte nicht mehr genau wer ihr das Kochen beigebracht hätte, zuhause und später alleine durch Ausprobieren. Ein Teil von ihm beneidete sie um diese Selbstständigkeit. Er würde nie alleine leben können, würde immer jemanden brauchen, der bei ihm war und sich um ihn kümmerte. In diesem Falle momentan Caelvar, der ihm half. Darken hasste es, aber es ließ sich leider nicht ändern und vielleicht würde er es irgendwann auch akzeptieren können, doch er war längst nicht so weit. Er war endlich frei und dann gleichzeitig doch noch immer gefangen.
Angestrengt kämpfte er die Wut hinunter und erhob sich, um den fertig gezogenen Tee in die Tassen zu gießen und die Suppe umzurühren.

Als Lia auch mit dem Rest des Gemüses fertig war, gab er auch das in den Topf und legte dann wieder Schneidbrett und Messer beiseite, damit die Heilerin sich wieder für einen Moment hinlegen konnte falls sie wollte. Sie vertraute ihm an, dass ihrer Meinung nach, die Verletzung nicht so groß werde, ihr nur die Schmerzen Sorgen machen würden, weil sie sich dann nicht konzentrieren könnte. Und in einer bestimmten Phase dürfe sie deswegen keine Pause machen.
"Ich wünschte, ich könnte dir die Schmerzen abnehmen. Ich bin gut darin, sowas auszuhalten", rutschte ihm heraus, vielleicht weil er weiterhin müde war und nicht so genau auf seine Worte achtete wie sonst. Doch es entsprach nunmal der Wahrheit, er war sein ganzes Leben dazu dagewesen die stärksten aller Schmerzen zu ertragen. "Du kannst ja nachher etwas von der Suppe essen und dich dann nochmal ausruhen solange bis du dich stark genug fühlst. Und Schmerzen kann man ignorieren oder umgehen. Stell sie dir vor wie eine massive Wand aus Eisen an der du nicht vorbeikommst. Außer mit einem einzigen scharfen Gedanken, der durch den Stahl hindurchbrennt wie durch Butter." Er lächelte dünn.
"Konzentrier dich einfach auf den Gedanken und das Schneiden bis du eine Tür hast. Konzentrier dich auf ein Ziel und wieviel du dafür tun würdest um es zu erreichen." Darken zuckte mit den Schultern. Vermutlich wußte sie das als Heilerin eh schon alles. "Bei mir hat es jedenfalls immer geholfen." Er reichte ihr die Tasse mit dem Tee und ging dann noch einmal nach der Suppe schauen, die er noch ein wenig würzte und abschmeckte bis sie fertig war. Darken nahm den Kessel vom Feuer, trug ihn zur Anrichte und schöpfte dann etwas von der Suppe in die Teller, die es hier gab.
Kritisch blickte er hinüber zum Bett, es sah wohl so aus als würden sie dort essen. So legte Darken wieder das Holzbrett auf Lias Schoß als Unterlage und stellte ihr dann den Teller und Löffel hin.
"Ich muss dich doch nicht etwa füttern oder?" Er hatte ihr die Frage schon einmal gestellt, erinnerte er sich. Als die Heilerin so erkältet gewesen war und er sich vom Abendessen, das ihm zu Ehren gedacht gewesen war, fortgestohlen hatte, um ihr etwas zu Essen zu bringen. Mit der Entschuldigung Naischa hätte ihm das aufgetragen. Da waren Lia und er auch wieder aneinander geraten, hatten sich gestritten und er war wütend und aufgebracht davon. Ihre Begegnungen schienen immer so zu enden.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Überrascht sah sie ihn an, senkte aber gleich wieder den Blick und konzentrierte sich darauf, was sie tat. Er brach ab und wollte wohl nicht, dass sie es bemerkt hatte. Dennoch freute sie sich ungemein, dass er jeden Tag am Fluss gewesen war, um zu sehen, ob es ihr gut ging. Und das obwohl sie sich dauernd gestritten hatten und er am Schluss so gemein zu ihr gewesen war. Zwar war er unglaublich verwirrend aber auch total lieb.

Wie zum Beispiel, dass er ihr anbot, ihre Schmerzen zu übernehmen, wenn dies möglich wäre. Allerdings glaubte sie nicht, dass dies irgendwie ging. Ausserdem hätte sie ihn nie ihre Schmerzen erdulden lassen. Doch seiner Erklärung wie sie den Schmerz aushalten sollte, lauschte sie aufmerksam. Fragte nicht nach, weshalb er das so genau wusste. Sie hatte die Narben gesehen und er wollte nicht das sie Fragen stellte. Zur Hölle damit. Sie hatte keine Geduld mehr.

Aber bevor sie nachfragen konnte, fragte er sie auch schon, ob er sie füttern müsse. "Nein", lachte sie belustigt. "Das musst du nicht. Du solltest lieber selber dafür sorgen, dass du etwas isst."
Vorsichtig kostete sie von der Suppe, nachdem sie etwas abgekühlt hatte. "Ui, die schmeckt ja sogar richtig gut", stellte sie überrascht fest. Nun meldete sich auch der Hunger und sie schlug richtig zu. Es dauerte nicht lange, bis sie ihren Teller geleert hatte.
Erst überlegte sie, ob sie noch nach nachschlag bitten sollte, doch dann legte sie erschöpft und relativ gesättigt den Teller beiseite und legte sich hin. "Danke", seufzte sie. "Jetzt geht es mir schon viel besser." Zwar hatte sie noch immer Fieber und es viel ihr schwer zu atmen, doch wenigstens fühlte sie sich nicht mehr so schwach und ihr war richtig schön warm. "Minan?" fragte sie schläfrig. "Erzählst du mir eine Geschichte? Deine Stimme ist so schön. Ich mag es sehr, sie zu hören." Sie lächelte verträumt, konnte kaum glauben, dass sie dies sagte. "Sie hat mir sogar gegen meine Albträume geholfen."
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Lia lachte auf, verneinte, dass er sie füttern müßte und empfahl ihm lieber auch etwas zu essen. Was Darken dann auch tat indem er sich zu ihr aufs Bett setzte und den Teller mit den Beinen abstützte. Langsam die Suppe daraus löffelte. Die Heilerin meinte, es würde gut schmecken und erst glaubte er ihr das nicht, doch als sie wirklich alles aufaß, mußte es wohl so sein und ihm selbst schmeckte es auch nicht so schlecht.
Schweigend hing er seinen eigenen Gedanken nach, aß solange bis er satt war. Auch dies ein Privileg, das er immer noch sehr schätzte. Er hatte in seinem Leben bisher nicht oft essen konnte bis sein Hunger gestillt war und es hatte Zeiten gegeben wo er so heftig gehungert hatte, dass er getötet hätte nur für einen Kanten Brot. Darken vertrieb die Erinnerung und das Gefühl des Hungers. Als auch Lia mit ihrer Suppe fertig war, stellte er die Teller beiseite, wusch sie unter der Wasserpumpe ab.
Ein kaum wahrnehmbares Lächeln erschien auf seinen Lippen, als Lia sich für das Essen bedankte. "Ohne deine Hilfe hätte es keine Suppe gegeben", erwiderte er, wandte sich wieder zu ihr um. "Du solltest etwas schlafen."
Nachdem die Dea al Mon sich wieder richtig hingelegt hatte, nahm er ein feuchtes Tuch und tupfte ihre Stirn ab, spürte, dass sie immer noch Fieber hatte. "Ruh dich aus...." Seine Stimme wieder einlullend und suggestiv.

Lia war wirklich kurz davor einzuschlafen, doch dann fragte sie ihn, ob er ihr eine Geschichte erzählen könnte und Darken blickte sie irritiert an. "Was denn für eine Geschichte?", fragte er verwirrt nach. Möglicherweise war ihr Fieber doch höher als gedacht. Der Prinz dachte so, weil er einfach nicht den Brauch von Gutenachtgeschichten kannte. Er hatte nie eine gehört.
Seine Irritation wuchs, als die Heilerin ihm anvertraute, er hätte eine so schöne Stimme und sie hörte sie so gern. Darken wußte nicht was er darauf sagen sollte außer mal wieder eine patzige Antwort und so ließ er es ganz bleiben. Erst bei der Erwähnung ihres Albtraumes, blickte er sie forschend an, während er sich den Schemel herangezogen hatte und neben dem Bett saß.
"Ich wußte nicht, dass du mich gehört hast...." Also hatte es doch irgendwie funktioniert, es verwunderte ihn selbst. "Aber du erinnerst dich nicht mehr was ich gesagt habe oder?" Zwar hatte er ihr von Kaden erzählt, aber doch auch irgendwie nicht. Er wollte eigentlich gar nicht, dass sie davon wußte. Dachte er zumindest. Es reichte ja schon, dass sie wußte, dass er zerbrochen war.
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Re: Regen

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Sie nickte. "Ich habe dich gehört", murmelte sie. "Du meintest ich würde nicht ertrinken und das tat ich dann auch nicht. Du hast aber noch vieles mehr gesagt, doch das habe ich nicht verstanden. Vielleicht solltest du lernen deutlicher zu sprechen." Sie schien eindeutig schon wieder halb zu schlafen.

Da schreckte sie hoch, sah sich nach ihm um und stellte fesst, dass er neben dem Bett sass. "Warum sitzt du da? Willst du nicht schlafen? Das solltest du aber. Du musst dich erholen und zu Kräften kommen. Wir werden uns morgen wohl gegenseitig noch brauchen. Komm ins Bett." Sie rutschte etwas beiseite, war aber zu müde, um sich wirklich zu bewegen. So hatte sie Minan nicht wirklich Platz geschaffen, was sie jedoch nicht realisierte.

Erneut schwieg sie und schien schon wieder eingeschlafen zu sein, während sie mit ihrem knappen Atem kämpfte. "Ja, einfach eine Geschichte", murmelte sie undeutlich. "Oder etwas was du gehört oder erlebt hast. Ist egal. Ich will nur nicht alleine einschlafen. Ich will nicht wieder in den Fluss fallen. Von mir aus kannst du mir auch eine Heiltranklektion aufzählen. Doch bitte lass mich nicht alleine. Es ist so kalt in dem Wasser."
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Schon halb im Schlaf, redete Lia noch mit ihm und erzählte ihm, dass sie wirklich geträumt hatte, sie würde ertrinken und er hätte ihr geholfen es nicht zu tun. Darken war erleichtert zu hören, dass sie den Rest nicht mehr mitbekommen hatte. "Es war nichts wichtiges", wiegelte er ab, als sie ihm sagte, er müsse lernen deutlicher zu sprechen. Allerdings fand er es erstaunlich, dass seine Stimme sie überhaupt in ihrem Schlaf erreicht hatte. Der Prinz hatte nicht gewußt, dass er dazu überhaupt noch in der Lage war, doch er hatte auch gemerkt wie sehr es ihn angestrengt hatte.
Nachdenklich nahm er noch einen Schluck von dem Tee und sah hinüber zu dem Feuer, dachte die Dea al Mon wäre schon weggedämmert, als sie ihn plötzlich fragte, warum er da sitze und er solle schlafen, weil sie sich ja morgen noch gegenseitig brauchten. Komm ins Bett.
Ihre letzten Worte ließen ihn sofort angespannt wirken. Er hatte diesen Satz zu oft gehört, um damit nicht schlechte Erinnerungen zu knüpfen und es kostete ihn viel, sie auch wieder zu vertreiben. "Sag mir nie, ich soll ins Bett kommen", zischte er, aber wohl zum Glück war Lia schon zu müde, um das noch richtig mitzubekommen. Sie rutschte zwar zur Seite, jedoch nur minimal.

Die Augen der Heilerin fielen zu, sie fing wieder an über die Geschichte zu murmeln und Darken verstand immer noch nicht was es damit auf sich hatte. Keinesfalls würde er ihr erzählen was er gehört oder erlebt hatte. Dann würde sie bestimmt nicht gut schlafen. Lia sagte ihm auch gleich, warum sie ihn im Bett haben wollte: damit er sie nicht allein ließ.
"Du bist nicht mehr im Wasser", beschwor er sie, blieb aber sitzen wo er war. Vorsichtig streckte er die Hand nach ihr aus, streichelte über ihre Wange. Ihr angestrengter Atem machte ihm Sorgen, sie sollte besser ruhig schlafen, sich erholen. "Träum von etwas anderem. Denk dir einen schönen Ort aus... eine Wiese... voller hmm weißer Margeriten." Er wußte nicht wirklich von was er sprach, aber vielleicht reichte es ihr ja schon wenn sie einfach seine Stimme hörte. "Dort ist es nicht kalt, sondern warm und eine milde Sommerbrise geht und streichelt über deine Haut..." Sein Tonfall war sanft, einschmeichelnd, wie ruhiges Wasser. Er blickte hin und hergerissen zu Lia im Bett. Wie hatte sie sich das eigentlich vorgestellt, dass er einerseits schlief und anderseits ihr eine Geschichte erzählen sollte? Sie mußte im Fieber geredet haben. Aber nach diesem Satz von ihr, er solle ins Bett kommen, konnte er es nicht mehr, er war wie gelähmt.
"Und über dir im Himmel ziehen Wolken vorbei, wie weiße Seide. Und wenn du genau hinhörst, kannst du den Wind hören und wie er auf den Gräsern spielt und die Margeriten sich hin und herneigen. Weißt du, vielleicht wäre ich auch an so einem Ort. Oder jemand, den du magst." Womit er sich selbst ausschloss. "Vielleicht würden wir nochmal von vorn beginnen. Irgendwie..." Darken brach ab, seufzte. Kopfschüttelnd betrachtete er die schlafende Heilerin. "Wie soll ich denn ins Bett, wenn du es ganz blockierst?" Warum gab es in dieser verdammten Hütte nicht noch ein zweites Bett? Er hätte sofort dort geschlafen.
"Schlaf jetzt weiter...", murmelte er Lia zu und erhob sich, um sich vor den Kamin zu setzen. Die Nähe zum Feuer wärmte ihn und bald sank ihm der Kopf nach unten. Er wäre auch eingeschlafen, doch dann schreckte er hoch, hörte wie Lia unruhig wurde seitdem er nicht mehr da war.
Der Prinz unterdrückte ein Fluchen, stemmte sich wieder hoch und krabbelte dann müde über sie drüber, um neben sie unter die Decke zu kriechen.
"So. Zufrieden?", murrte er, bettete sein Gesicht auf dem Kissen neben ihr. Seine Hand legte sich kurz auf ihre Stirn, er konzentrierte sich stärker. "Du wirst nicht ertrinken... ich bin hier. Und wenn du aufwachst, wirst du erholt sein und dich stark genug fühlen." Dann fielen ihm auch wider Willen die Augen zu, seinen Arm hatte er wieder über ihren Bauch gelegt.
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Stimmt, sie war nicht mehr im Wasser und sie war auch nicht ganz alleine. Eine schöne Blumenwiese voller Margeriten. Dort auf dem Rücken zu liegen, sich in der warmen Sonne zu räkeln, sich von der lauen Sommerbriese die nackte Haut streicheln zu lassen, das war etwas unglaublich schönes. Wohlig seufzte sie auf. Minan war auch bei ihr. Lag neben ihr auf der Wiese. Ihre Hände berührten sich sacht und er erzählte ihr irgend etwas. Er sollte wirklich lernen deutlicher zu sprechen. Sie verstand ihn schon wieder nicht.
Er schien ihr das übel zu nehmen, dass sie ihn nicht verstand, denn auf einmal verschwand er wieder und sie trieb auf dem Rücken auf dem Fluss dahin. So strampelte sie mit den Beinen, um ans Ufer zu gelangen, das immer weiter fort zu sein schien. Verhalten stöhnte sie im Schlaf auf. Immerhin war sie beinahe gestorben, was ihr Unterbewusstsein zu verarbeiten versuchte, was die Heilerin selber noch gar nicht wirklich hatte realisieren können.
Doch dann war Minan wieder bei ihr und sie lagen wieder auf der Wiese mit den Margeriten, die Sonne schien weiter und Minan meinte zu ihr, sie solle doch etwas schlafen, denn dann würde sie nacher erholt sein und sich stark fühlen. Das war eine gute Idee. Sie sollte wirklich dringend etwas schlafen und so schlief sie in ihrem Traum ein.

Sie wusste nicht, wie lange sie geschlafen hatte, als sie wieder aufwachte. Von draussen fiel nur dieses Dämmerlicht herein und sie konnte hören, wie der Sturm noch immer über die Baumwipfel fegte. Es war unmöglich zu bestimmen, welche Tageszeit es gerade war und wie lange sie geschlafen hatte. Aber auf jeden Fall fühlte sie sich schon viel gesünder und ausgeruht.
Langsam wurde sie sich auch Minan bewusst, der an sie gekuschelt im Bett schlief, den Arm über ihren Bauch gelegt. Seine regelmässigen, tiefen Atemzüge, verrieten ihr, dass er sich am erholen war. Rasch untersuchte sie ihn mit Hilfe der Kunst. Sie konnte einfach nicht anders. So war ihr Wesen. Anschliessend untersuchte sie sich selber. Hier gefiel ihr das Ergebnis weniger gut. Unwillig verzog sie das Gesicht. Sie hatte gerade gar keine Lust, sich so heilen zu müssen. Aber in ihrem Zustand würde sie es wohl kaum in die Stadt schaffen und eine andere Heilerin um Hilfe bitten. Das musste sie wohl schon selber tun. Doch erst wollte sie Minan noch den Schlaf gönnen, den er so dringend brauchte. Nacher würde noch früh genug sein.
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Er wußte nicht mehr genau von was er träumte, vielleicht weil er selbst viel zu erschöpft war. Womöglich beinhaltete es auch eine Wiese voller Margeriten, doch hinterher vermochte er es nicht mehr zu sagen. Hauptsache war es kein Albtraum und das allein war schon selten genug. Ehe sich die Wiese doch zu verändern begann, da war Lia und sie lag leblos neben ihm, blass und kalt. Bemüht sie zu retten beugte Darken sich über sie.
"Wach auf, hörst du? Du darfst nicht sterben", murmelte er, strich das Wasser aus ihrem Gesicht bis er realisierte, dass es Tränen waren, er hob seine eigene Hand, sah die Tropfen daran glitzern. Plötzlich wurde es dunkel um ihn herum, er hatte das Gefühl von einen Moment auf den anderen erblindet zu sein. Der Prinz tastete mit seinen Händen umher, stieß gegen Holz, das um ihn herum war, beengend. Über ihm eine Art geschlossener Deckel, er klopfte dagegen, versuchte aus dem hölzernen Gefängnis zu kommen, doch irgendein anderes Gewicht drückte dagegen und dann hörte er ein Lachen, ihr Lachen. Das Holz knarrte, durch die Ritzen konnte er erkennen wie sich jemand auf den Deckel gelegt hatte. Man hörte das Geräusch von ausgetauschten Küssen und plötzlich vernahm er seine eigene Stimme, Minans Stimme.
"Lass ihn in Ruhe!" Darken versuchte sich wieder gegen den Deckel zu stemmen, zwecklos. Bald schon hörte er das sinnliche Stöhnen Talians und die Geräusche der beiden wie sie es miteinander trieben. Niemand hörte ihn und jeder Versuch sich zu befreien, führte zu nichts.
Neben ihm vernahm er mit einem Male heißes Atmen, für eine Schrecksekunde hatte er das Bild eines Wolfes im Kopf, doch als er sich umwandte, war es Lia, die dicht gedrängt an ihm lag, immer noch blass und wie tot. Nur ihre Augen wirkten mehr als lebendig. Sie legte zwei ihrer Finger an den blutlosen Mund, bedeutete ihm still zu sein.
Shh... das ist unser kleines Geheimnis... Ihre Hand wanderte über seine Brust, weiter hinab und dann zwischen seine Beine. Er war schon erregt, doch erst jetzt wo ihre Hand dort war, realisierte er es so richtig und es beschämte ihn zutiefst. Er wollte nicht erregt sein. Über ihnen war immer noch das angeregte Treiben zu hören, das sich zu seinem Höhepunkt steigerte. Blut tropfte von oben durch die Ritzen, benetzte ihn.
"Hör auf...", keuchte er leise, nicht wissend an wen sich das überhaupt richtete. Ein Sarg, bemerkte er plötzlich, er lag in einem Sarg. Kaum hatte er den Gedanken vollendet, fuhr von oben ein Schwert hinab, durchstieß seine Stirn.

Darken wurde abrupt aus dem Traum gerissen, fuhr keuchend auf, griff sich an die Stirn. Der Prinz blinzelte. Nein, kein Sarg, er war immer noch in dieser verdammten Hütte und Lia lag neben ihm. Rasch rutschte er etwas von ihr fort, strich sich die Haare zurück.
"Es ist nichts, mir gehts gut", wiegelte er ab, da er bemerkte, dass die Heilerin wach war und er eventuellen Fragen zuvor kommen wollte. Vielleicht hatte sie ihn erst aus dem Traum gezogen. Forschend sah er sie an. "Wie gehts dir? Hast du wenigstens gut schlafen können?" Er hörte draußen das Rauschen des Sturmes, es war noch nicht vorbei. Nach seiner Schätzung mußten einige Stunden vergangen sein, der nächste Tag war angebrochen, doch bei dem wenigen Licht hätte man es kaum sagen können. Nur war Darken gewohnt Stunden, Tage im Dunkeln auszuharren und so hatte er sich ein gutes Zeitgefühl antrainiert. Er erhob sich, streckte seinen Körper geschmeidig wie es vielleicht eine Katze getan hätte, und ging dann zur Anrichte, um sich ein Glas Wasser einzuschenken und zwei tiefe Schlucke zu nehmen.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Auf einmal begann Minan im Schlaf zu reden, oder besser gesagt zu murmeln und Tränen rannen ihm über die Wangen. Sie solle aufwachen und dürfe nicht sterben. Armer Prinz. Ihn hatte das ganze wohl auch sehr mitgenommen. Zuhause hatte er wohl immer in seinem grossen Steinhaus gelebt und nun war er auf einmal mitten in der Wildnis, spürte die Elemente am eigenen Leib. Zudem war er wirklich noch sehr jung. Es war eine grossartige Leistung, was er bisher vollbracht hatte.
Aber als sie ihm zärtlich die Tränen von der Wange streicheln wollte, fuhr er sie an, sie solle ihn in Ruhe lassen. Seltsame Formulierung und auch der Tonfall war viel weicher als sonst. Dunkelheit, diese Schwarzen Witwen konnten schon unglaublich unheimlich sein.
Beruhigend legte sie ihm ihre Hand auf die Brust. "Shh, ganz ruhig, du träumst. Du bist hier in Sicherheit", flüsterte sie beruhigend. Doch anscheinend hatte ihr Handeln eine vollkommen andere Auswirkung, als sie gedacht hatte. Aber eigentlich war es nicht sonderlich überraschend, denn immerhin war Minan trotz allem ein junger Mann. Dennoch musste sie grinsen, als er eindeutig sinnlich keuchte, dass sie aufhören solle. Gleichzeitig hörte es sich so an, dass sie auf keinen Fall damit aufhören solle. Sie zog dann ihre Hand aber trotzdem zurück, denn schliesslich wollte sie das nicht ausnutzen. Letztes Mal hatte es ja ganz unschön geendet.

Da fuhr er auch schon aus seinem Traum hoch und griff sich an die Stirn. Verwundert sah sie ihn an. Das hatte er schon einmal getan. Ob er Kopfschmerzen hatte? Vielleicht hatte er ihn ja angeschlagen. Sie sollte ihn nacher noch einmal untersuchen.
"Ja, danke, ich habe wunderbar geschlafen", bestätigte sie lächelnd und rappelte sich mühsam hoch, damit sie sich an die Wand lehnen konnte. Langsam, nicht zu viel auf einmal, denn sie musste ihre Kräfte schonen. So stand sie auch nicht auf, um das Feuer neu zu entfachen, oder sonst etwas sinnvolles zu tun. "Und wie du gesagt hast, fühle ich mich richtig ausgeruht und schon viel stärker." Trotzdem atmete sie noch sehr vorsichtig.
Derweil erhob sich Minan und streckte sich ausgiebig, um dann zur Anrichte zu gehen und etwas Wasser zu trinken. Etwas zu trinken wäre jetzt bestimmt nicht schlecht. "Hmmm, als ein nichts würde ich das jetzt nicht gerade bezeichnen", entschlüpfte es ihr nachdenklich grinsend, als sie ihn so betrachtete. "Aber schön, dass es dir so unverkennbar gut geht."
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Wenigstens schien Lia gut geschlafen zu haben, er nickte nur abwesend. "Schön, gut, meinst du, du hast genug Kraft dich zu heilen?", erkundigte er sich und griff zu einem zweiten Glas in das er auch etwas Wasser goss, weil ihm auffiel, dass die Heilerin vielleicht auch etwas wollte. Fragend hob er das Glas. "Auch etwas?"
Dann fiel ihm erst auf, dass die Dea al Mon ihn grinsend betrachtete, um schließlich einen ziemlich zweideutigen Kommentar abzugeben und dann noch zu sagen, es wäre schön, dass es ihm so unverkennbar gut ginge. Der Prinz begriff, blickte an sich herab und erkannte, dass er die Erregung offensichtlich nicht nur im Traum gehabt hatte.
Unwillig knurrte er auf, doch ansonsten gab es keinerlei Anzeichen davon, dass er peinlich berührt war. "Hör auf mich anzustarren", fuhr er sie an, reichte ihr dann aber doch das Glas Wasser und kniete sich dann anschließend vor den Kamin, um das Feuer wieder in Gang zu bringen. Die Erektion würde schon von selbst weggehen, wenn er sich nur auf etwas anderes konzentrierte. "Ich hatte nur einen Albtraum, wie jede Nacht, das ist alles", fügte er erklärend hinzu, würde aber nicht sagen wovon er geträumt hatte. Noch so ein Grund warum er froh war, wenn er wieder ein Bett nur für sich alleine hatte. Sein Schlaf war eben unruhig, außerdem war es wohl Morgens und sein Körper war der eines jungen Mannes. Er mußte sich für nichts rechtfertigen oder entschuldigen. Trotzdem war die Situation seltsam. Darken mußte an Talian und die vielen anderen denken und wie sie es jedesmal als Beweis angesehen hatte, dass er auch wollte, wenn er erregt war.

"Ich hoffe, wir kommen hier heute weg", murmelte er und sah zu wie die Flammen im Kamin an den neuen Holzscheiten fraßen und leckten. "Sag mal... hast du zufällig von Margeriten geträumt?", fragte er Lia und blickte über seine Schulter zu ihr. "Davon habe ich dir nämlich erzählt..." Darken ließ mal weg, dass er eigentlich gar nicht bei ihr im Bett hatte schlafen wollen, es dann aber doch dazu gekommen war als sie so unruhig geworden war. Die Hitze des Feuers wärmte sein Gesicht und er strich kurz darüber, bemerkte plötzlich eine verbliebene Träne. Prüfend schmeckte er das Salz von seinem Finger. Hatte er etwa geweint?
Erschrocken drehte er sich ganz zur Heilerin um, immer noch vor dem Kamin sitzend, blickte sie mit einer stummen Frage in den Augen an. Er weinte nie. Und ganz sicher hatte er nicht gewollt, dass sie das sah. Rasch wandte er wieder den Blick ab. Er fand diese Zeichen der Schwäche beschämender als seine Erektion.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Auf sein Knurren hin, grinste sie nur noch breiter und meinte gut gelaunt: "Ich starre nicht und nach einem Albtraum sieht das nun wirklich nicht aus. Weisst du, das ist ganz normal für einen jungen Mann. Nicht nur die körperliche Reaktion, sondern auch die Träume", neckte sie ihn freundlich. Sie wusste ja inzwischen, dass er schon so einiges an Erfahrung hatte, wenn auch nicht was für welche. Sonst hätte sie natürlich nichts gesagt.
Minan drückte ihr jedoch nur unwillig ein Wasserglas in die Hand und kümmerte sich ums Feuer. Dankend nahm sie es entgegen und trank gleich gierig davon. Sie hatte ganz schön geschwitzt während dem Schlafen und brauchte dringend Flüssigkeit. Allerdings konnte sie sich noch nicht dazu überwinden, Minans erste Frage zu beantworten, während sie vorsichtig das Wasser schluckte. Bald. Nur noch ein wenig warten. Trotzdem zuckte sie schuldbewusst zusammen, als er murmelte, dass er hoffe heute noch weg von hier zu kommen. Das würde sie nicht schaffen. Schon gar nicht bei dem Unwetter.

Doch zum Glück kam er dann auf die Margeriten zu sprechen und sie strahlte ihn an. "Ja, ich habe davon geträumt, wie wir zwei mitten in einer solchen Blumenwiese lagen und Wolkenbildersuchen gespielt haben." Sie seufzte. "Das war total schön und so gemütlich. Doch dann warst du auf einmal fort." Sie runzelte nachdenklich die Stirn und versuchte sich ihren Traum wieder in Erinnerung zu rufen. "Ich weiss nicht genau was passierte, aber zum Glück bist du dann wieder zurück gekommen."

Sie sah wieder zu ihm hin, als er seinen Finger ableckte. Ob er sich verbrannt hatte. Doch der erschrockene Ausdruck in seinem Gesicht und die fragenden Augen, passten so gar nicht dazu. Auch nicht, dass er gleich wieder den Blick abwandte. Da kam ihr etwas in den Sinn, was das erklären mochte.
"Du warst auch sehr erschöpft", erklärte sie sanft. "Noch dazu ist hier alles so neu für dich. Das passiert dann halt einfach. Wie geht es dir inzwischen eigentlich? Konntest du dich besser ausruhen als vorhin?"
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Er blickte sie leicht zornig an, als sie unbekümmert meinte, es wäre ganz normal für einen jungen Mann so etwas zu träumen. Klar, es ist ganz normal zu träumen, man ist in einem Sarg eingesperrt, während die eigene Mutter es darauf mit dem anderen Ich treibt. Davon sagte er natürlich nichts. "Du hast doch keine Ahnung wovon ich träume", murrte er ungehalten. Andernfalls würde sie ihre Klappe halten. "Und wenn ich sage, es war ein Albtraum, kannst du mir das ruhig glauben. Andere Träume kenn ich nicht."
Er hoffte damit wäre das Thema erledigt und sie müßten nicht weiter darüber reden, dazu hatte er nämlich absolut keine Lust. Dafür erzählte Lia ihm bereitwillig von ihrem Traum und dass sie mit ihm auf einer Blumenwiese gelegen hätte und wie schön und gemütlich das doch gewesen wäre.
"Ja, das ist das was ich dir beschrieben habe", erklärte er, war immer noch ein wenig verwundert, dass er sie so hatte erreichen können. Die Heilerin sagte ihm auch, dass er während des Traumes einmal fortgegangen wäre nur um später wiederzukommen. Ein bißchen schuldbewußt sah er sie an. "Ja... ich hatte mich vor den Kamin gesetzt. Du wurdest unruhig und dann hab ich mich ins Bett gelegt." Darken zuckte mit den Schultern. "Ich wußte nicht, dass das so einen Effekt auf dich hat", fügte er nachdenklich hinzu.

Dann versuchte Lia doch tatsächlich den Grund seiner Tränen zu erklären, meinte, das wäre nur selbstverständlich wo er doch so erschöpft gewesen war. Darken nagte an seiner Unterlippe, sagte kein Wort dazu. Er weinte nicht.
"Ja, mir gehts fantastisch", antwortete er ein bißchen zynisch auf ihre Frage. "Naja, im Vergleich gesprochen... mir gehts gut. Und ich schlafe immer so schlecht. Eine gewisse Person wollte mir ja damals kein Schlafmittel geben", machte er eine Anspielung darauf wie Minan ihr einmal anvertraut hatte, dass er jede Nacht so schreckliche Albträume hatte. Der Prinz winkte ab.
"Aber lenk nicht ab. Was ist mit dir? Wie ausgeruht bist du? Müssen wir etwa noch eine Nacht hierbleiben?" Ihm war deutlich anzuhören, dass er sich nicht gerade darauf freute. Nach allem was zwischen ihnen passiert war, konnte man es ihm da verdenken? Seit Tagen ging er Lia aus dem Weg, wich jedem ihrer Versuche aus mit ihm zu reden und ausgerechnet mit ihr war er nun gezwungen in dieser Baumhütte zu sitzen und nicht wegzukönnen.
Aber solange das Unwetter tobte und Lia eine verletzte Lunge hatte, war wohl nicht mal dran zu denken. Darken seufzte.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Er schien wirklich ein Albtraum gehabt zu haben. Deswegen sah sie ihn auch etwas entschuldigend an und sagte nichts mehr dazu. Stattdessen war er sehr überrascht, dass er so sehr in ihren Traum eingedrungen war und erklärte ihr, weswegen sie wohl geträumt hatte, dass er verschwunden sei.
Sie zuckte mit den Schultern. "Du bist eine Schwarze Witwe", meinte sie etwas verwundert über seine Überraschung. "Was glaubst du denn, was für einen Einfluss damit auf andere haben kannst? Aber danke, dass du dann bei mir geblieben bist."

Gleich darauf fuhr er sie an und machte ihr Vorwürfe, wegen seiner Albträume. "Ich werde dir auch weiterhin keinen Schlaftrunk geben", fauchte sie zurück. "Denn das hilft dir überhaupt nicht."
Sie verstummte allerdings gleich darauf, als er auf ihre Verletzungen zu sprechen kam und wissen wollte, ob sie noch eine Nacht hier verbringen mussten. Etwas, was ihm gar nicht zu behagen schien. Unwillig sah sie in ihr leeres Wasserglas, hob nur langsam ihren Blick.

"Ich bin ausgeruht genug, um mich selber zu heilen", sagte sie ihm in einem Tonfall, der so gar nicht zu der guten Nachricht passen wollte. "Allerdings habe ich nur die Kraft entweder meinen Knöchel und die Kopfwunde zu heilen oder meine Lunge. So oder so, schaffe ich es nicht bis in die Stadt zurück. Ich werde noch eine Nacht hierbleiben müssen und solange der Sturm noch so tobt wirst du wohl auch noch hier bleiben müssen. Ich werde dich nicht in dieses Unwetter gehen lassen."
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

"Eine zerbrochene Schwarze Witwe", verbesserte Darken sie, "Ich bin nicht mehr das was ich einmal war." In dem Satz steckte mehr drin als er eigentlich wahrhaben wollte. Dass Lia sich bei ihm bedankte, nahm er so hin, reagierte jedoch nicht weiter darauf. Er fand es immer noch ungewohnt, dass Leute sich bei ihm ernsthaft bedankten. Es erinnerte ihn an all die hämischen spöttischen Dankungen, wenn er mal wieder irgendjemanden befriedigt hatte. Obwohl man Darken dazu immer hatte zwingen müssen, er war nicht so wie Minan, der sich gefügt hatte aus Angst vor den Bestrafungen und Schmerzen, die sonst auf ihn gewartet hätten.
Gleich darauf gab Lia aufgebracht zurück, sie würde ihm auch in Zukunft keine Schlafmittel geben, weil ihm das überhaupt nicht helfen würde.
"Ach ja, und was hilft mir dann?", gab er patzig zurück. Vermutlich hielt sie seine Albträume für harmlos. Es war ja auch ganz schön lächerlich, dass er mit sowas zu kämpfen hatte. Doch selbst Darken wußte, dass ein Schlaftrunk nur das eigentliche Problem überlagern würde, keine wirkliche Hilfe war. Diese Erkenntnis war auch das einzige was ihn bisher davon abgehalten hatte, sich das Mittel selbst zusammenzubrauen. Auch wenn er sich dafür auf Lias Krankenstation hätte schleichen müssen.

Die Heilerin beantwortete endlich seine Frage, die er für viel wichtiger empfand. Nämlich wie es ihr ging und dass sie sich selbst heilen könnte, allerdings entweder nur die Lunge oder den Knöchel und die Kopfverletzung.
"Darüber mußt du noch nachdenken? Natürlich deine Lunge. Und wenn ich dir irgendwie helfen... oder beistehen kann, dann sags." Er erhob sich geschmeidig und ging zu ihr zum Bett. Mittlerweile war auch seine Erregung abgeklungen, so setzte er sich auf den Schemel neben ihr. "Und selbst wenn ich die Situation... dumm finde", womit er noch weit untertrieb, "Natürlich bleibe ich bei dir. Was denkst du denn?" Kopfschüttelnd sah er sie an, im Stich lassen würde er sie gewiss nicht. Da war es im Grunde egal, ob noch der Sturm tobte oder nicht. Der Prinz hatte nur irgendwie gehofft, dem hier eher entfliehen zu können, er konnte damit nicht umgehen.
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