Seite 9 von 11
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 17:36
von Lilian
Lucero und Darion schauten sich seltsam verwirrt an und schienen immer noch sehr überwältigt von Lilians Erscheinung. Dem Mädchen wurde das mehr und mehr unangenehm. Sie hatte gewusst, dass sie ganz hübsch aussah, doch soo viel Begeisterung war zu übertrieben. Die intensiven Blicke hörten gar nicht mehr auf. Lilian versuchte die Komplimente zu erwidern und drängte darauf, dass sie jetzt fertig mit dem Herrichten waren. Lucero hatte lange genug an der Schleife herumgezupft und das hatte sich auch komisch angefühlt.
"Ja, ich habe rote Schuhe", bestätigte Lilian. "Ich gehe sie gleich holen." Sie wollte schon zurück in die Ankleide verschwinden, wo sie vielleicht kurz ungestört wäre, als Darion bemerkte, dass Lucero etwas anderes als Lilians Aussehen meinte.
Verwirrt blickte Lilian zu dem älteren Krieger.
"Lucero wollte vielmehr wissen, wie du das mit deiner Signatur machst", sagte Darion und fragte sie, ob sie nicht spüren würde wie feminin sich ihre Signatur anfühlte. Lilian schlug erschrocken die Hände vor den Mund und wandte sich sofort hastig ab. Sie wusste genau was Darion meinte. Oh nein, oh nein, es war ausgerechnet jetzt passiert! Sie wollte am liebsten im Boden versinken. Es war soo peinlich. Lilian hatte die Signatur immer noch nicht unter Kontrolle und sie tauchte immer mal wieder auf. Meist bei Aerys und wenn der was... machte.
Aber dieses Mal war Aerys nicht dagewesen und Lilian hatte sich nur zurecht gemacht. Zu einem Mädchen.
Oh nein.
"Es tut mir leid, ich-", stammelte sie, "Es war nicht mit Absicht." Lilian blickte zu den Schiebetüren und wollte flüchten, doch sie war wie erstarrt und hatte sich nur umdrehen können. Lilian hatte sich bereits viel dazu überlegt wie sie ihre neue Identität ihren Freunden erklären und zeigen wollte. Sehr viele, vorsichtige Pläne und bestimmt nicht so!
"Ihr solltet das nicht so erfahren", sagte Lilian zerknirscht. Sie wagte nicht sich umzudrehen und versuchte angestrengt, dass die Signatur verschwandt. "Das... das so anders ist, fällt mir meist erst zu spät auf. Bisher ist es auch nur in Aerys' Nähe geschehen."
Die anderen beiden wollten natürlich wissen, was sie nicht so hatten erfahren sollen. Lilian schluckte. Es war schwer auszusprechen, weil es so unglaublich war und sie hatte Angst, dass ihre Freunde sie dann für andersartig und seltsam halten würden. Wenn Lilian nicht mehr nur ein Junge war...
"M-mein Körper ist seltsam... und nicht so wie bei anderen", fing Lilian an, doch das war auch nicht richtig. Ach, sie wusste nicht wie sie es sagen sollte und ihre Signatur war immer noch dumm! Lilian seufzte. "Aerys hat gesagt, ich bin einzigartig. Also... weil... Tuana hat meinen Körper untersucht, weil ich mich so komisch fühlte und meine Augenfarbe anders war und weil sich meine Signatur manchmal änderte. Zu der einer Hexe." So wie jetzt.
Lilian drehte sich langsam um, konnte die beiden aber nicht ansehen. Nervös nestelte sie an der Schürze herum. "Tuana hat da was gefunden... dass ich.." Lilians Stimme wurde ganz leise, doch sie hatte noch nie gut etwas verheimlichen können. Geheimnisse mussten einfach heraus, besonders wenn sie so gewaltig waren.
"Dass ich nicht nur ein Junge bin", brachte Lilian endlich heraus. "Sondern... auch... ein Mädchen. Eine Hexe. Weil... in mir drin.. also ich bin beides." Das Mädchen biss sich auf die sanften Lippen. Sie konnte unmöglich sagen, dass sie da einen Mutterleib hatte und Anlagen für Brüste und das alles. Lilian schüttelte sich leicht. Weiterhin hielt sie den Blick gesenkt, da sie Angst vor den Reaktionen hatte. Sie hoffte, dass Darion und Lucero sie weiterhin mögen würden. Aber vielleicht würden sie sie deswegen in Zukunft anders behandeln.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 17:39
von Darion
Darion hatte kaum ausgesprochen, da schlug sich Lilian auch schon erschrocken die Hände vor den Mund und wandte sich hastig ab. Sie wirkte ganz so, als wollte sie noch viel weiter fliehen, hätte aber nicht die Kraft dafür. Stammelnd und ganz eindeutig unglücklich entschuldigte sie sich, dass es keine Absicht gewesen wäre. Verblüfft und besorgt blickten Darion und Lucero einander hinter Lilians Rücken an. Sie konnten sich keinen Reim aus dieser Situation machen. Es klang ganz so, als hätte sie Lilian etwas schlimmes getan. Dabei flackerte ihre Signatur wie wild. Immer wieder blitzte die Signatur des Kriegers auf, so wie sie sie kannten. Als würde sie gegen ein Signatur verwischendes Netz ankämpfen. Schlussendlich blieb die weibliche Signatur jedoch dominant.
"Lilian?" fragte Darion vorsichtig und sanft. Er wagte es nicht, Lilian näher zu kommen, da er befürchtete, dass sie dann entgültig wegrennen würde. "Was hätten wir nicht so erfahren sollen?" Bis jetzt hatten sie noch gar nichts erfahren. Nur, dass Lilians Signatur aus irgend einem Grund anders wahr als sonst und dass es ihr deswegen sehr elend ging. Sie konnte sie beide noch immer nicht ansehen und brachte nur heraus, dass ihr Körper seltsam wäre. Nicht so wie bei anderen.
Unwillkürlich musste Darion sich an ein Gespräch erinnern, als er Lilian nach dem Tanzkurs nach oben begleitet hatte. Auch da hatte sie schon etwas davon erzählt, dass sie sich manchmal in ein Mädchen verwandeln würde. Immer dann, wenn sie dem Meister näher käme. Lilian hatte ihm erzählt, dass sie Angst hätte, sie wäre nicht normal. Und Javier hatte ihr irgend etwas von Schnecken erzählt, die sich ihrem Partner anpassten.
Anscheinend war an dieser Sache wirkich etwas dran. So unvorstellbar es auch war. Lilian hatte ihre Untersuchung bei Tuana gehabt und da war anscheinend etwas besonderes, einzigartiges heraus gekommen. Ganz vorsichtig wagte Lilian es allmählich, sich wieder zu ihnen umzudrehen. Lucero und Darion selbst taten keinen Wank, um sie nicht zu erschrecken. Ausserdem hörte man Lilian kaum noch, so leise sprach sie. Mit gesenktem Kopf und nervös an ihrer Schürze herumnestelnd gestand sie ihnen, dass sie nicht nur ein Junge wäre, sondern ein Mädchen. Sie wäre beides.
"Echt?" fragte Lucero jungenhaft neugierig nach einem Moment des verblüfften schweigens. "Sowas gibt es? Zeig mal." Prompt langte er nach Lilians kurzem Röckchen, um den Saum hochzuziehen und darunter spienzen zu können. Er kam mit seinen Fingern noch nicht einmal in die Nähe des Stoffes, da quitschte Lilian entsetzt auf und floh erschrocken vor ihm. Direkt hinter Darion und nicht in ihr Ankleidezimmer, weil sie dazu an Lucero vorbei gemusst hätte. Darion nutzte die Gelegenheit gleich, um tröstend einen Arm um Lilian zu legen und sie beruhigend an sich zu drücken. Etwas, was sie schon von Anfang an gebraucht, in ihrer Angst aber kaum zugelassen hätte. Deswegen hatte Lucero sie in seine Arme getrieben. Ein Blick in dessen weich lächelndes Gesicht verriet Darion genug. Dankbar nickte er ihm kurz zu.
"Es tut mir Leid, Lilian, dass du es uns nicht so sagen konntest, wie du es gerne getan hättest", tröstete er die aufgewühlte Hexe mitfühlend. "Das muss alles furchtbar verwirrend und beängstigend für dich sein." Kein Wunder hatte sie den Unterricht ausfallen lassen. "Ich hoffe nur, dass das nicht gefährlich ist für deinen Körper. Ist er gesund? Hast du deswegen schmerzen?"
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 17:41
von Lilian
Ausgerechnet Lucero reagierte als erster. "Echt? Sowas gibt es? Zeig mal", forderte er frech und war schnell bei ihrem Röckchen, streckte seine Hand danach aus. Was sollte das denn?
"Nicht!" Lilian quietschte entsetzt auf und wich ihm sofort aus. Rasch brachte sie sich in Sicherheit und floh zu Darion hinüber. Der Krieger würde ihr nichts antun, daran glaubte die junge Hexe fest. Zunächst versteckte Lilian sich hinter Darions Rücken.
"D-da gibts nichts zu sehen", wehrte sie erschrocken ab. Lucero sollte es gar nicht erst versuchen. Lilian war nichts zum Anschauen und Untersuchen. Darion schien das zum Glück zu verstehen und legte einen Arm beschützend um sie. Das Mädchen kuschelte sich trostsuchend an ihn, der hellrosa Unterrock schwang leicht hin und her, zeigte viel von den nackten Schenkeln über die sich die vielzähligen Strapsen spannten. Lilian hatte durch die Enthüllung aber erstmal alle Gedanken an das Kleid vergessen. Es war dann doch nicht so aufwühlend wie ihren Freunden zu gestehen was sie in Wirklichkeit wahr. Wenigstens reagierte keiner von beiden ablehnend. Lucero war neugierig wie immer und Darion blieb gelassen und offen.
Lilian war froh sich an ihn drücken zu können. Die Erleichterung über das enthüllte große Geheimnis ließen ihre rosa Augen feucht werden. Hastig blinzelte das Mädchen.
Darion tröstete sie, dass es ihm leid täte, dass sie es nicht so hätte sagen können wie sie es gewollt hätte. Lilian schüttelte den Kopf, blickte wieder auf.
"Dafür könnt ihr doch nichts", verteidigte sie.
Lilian hatte befürchtet die anderen zu schockieren und sie unwohl damit zu machen, was sie... er war. Es gab fast nur Männer in der Villa. Alles war auf die ausgerichtet und nicht auf jemand so seltsames wie Lilian.
Stattdessen redete Darion ihr einfühlsam zu und bemerkte, dass es sicher verwirrend und beängstigend wäre.
"Und wie", rutschte Lilian heraus. Als nächstes wollte der Krieger wissen, ob es gefährlich für Lilian sei und ob sie deswegen Schmerzen hätte. Das Mädchen schüttelte den Kopf.
"Nein... ich fühle mich nur... uneins und oft durcheinander, aber es tut nicht weh", versicherte sie. "Ich kann nicht kontrollieren, wann die Signatur sich ändert und das fühlt sich verwirrend an.." Lilian löste sich ein wenig aus der Umarmung.
"Ich weiß nicht, ob alles gesund ist. Bei mir ist alles sehr anders.." Ihre Hände legten sich zaghaft auf ihren Unterleib. "Da drin... da ist so ein Mutterleib.. wie bei einer Frau. M-mit Eierstöcken, obwohl nur einer ganz ausgewachsen ist", gestand sie und sah beschämt zu Boden. Das klang auch jetzt noch abartig und so als ob man sie dafür auslachen sollte. Doch ihre Freunde schienen nichtmal daran zu denken. Stattdessen sorgten sie sich nur um ihr Wohlergehen.
"Tuana hat gesagt, dass es gefährlich werden kann, wenn ich mein Mondblut bekommen sollte. Dass es dann innen drin blutet und nirgendwohin kann. Weil... unter dem Rock ist alles männlich", gestand Lilian und wurde knallrot. Es war ihr sehr unangenehm so offen darüber zu reden, aber wie sollten ihre Freunde es sonst verstehen? Dazu musste man es aussprechen und all diese komischen Begriffe erwähnen zu denen sie immer noch keine rechte Verbindung hatte.
"Also musst du gar nicht da drunter gucken", warnte sie Lucero nochmal. Unter dem Rock waren keine Überraschungen.
"Danke, dass ihr so ruhig reagiert. Aerys und ich fanden das ganz schön schockierend als wir es erfahren haben. Zum Glück akzeptiert er mich so wie ich bin."
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 17:50
von Darion
Lilian schien es dringend nötig gehabt zu haben, auch mit ihren Freunden über ihren Körper sprechen zu können. Darion konnte die tiefe Erleichterund in der Signatur der Hexe spüren. Innig gab sie zu, dass es für sie wirklich sehr verwirrend und beängstigend war. Wenigstens tat ihr körperlich nichts weh. Sie fühle sich nur uneins und durcheinander. Zudem konnte sie nicht kontrollieren, wann die Signatur sich änderte, was sich ebenfalls verwirrend anfühlte. Das konnte Darion sich denken. Und gleichzeitig schien dies ein vollkommen natürlicher Vorgang zu sein. Wie wenn das eigene Herz mal schneller oder langsamer schlug. Das konnte man auch nur bedingt kontrollieren und man merkte es erst, nachdem es bereits passiert war.
Offen mit ihnen reden zu können gab Lilian ihren Mut zurück. Sie löste sich etwas aus der Umarmung und konnte wieder alleine stehen. Wenn auch noch dicht bei ihm. Sachte legte sie Ihre Hände auf den Unterleib und begann ihnen zu erklären, was bei ihr körperlich anders war. Sie hatte einen Mutterleib und Eierstöcke, auch wenn nur einer ganz ausgewachsen war. Darion versuchte sich das alles vorzustellen und was das aus Lilian machte. Sie hatte absolut recht. Es war verwirrend.
Lilian erzählte ihnen auch gleich weiter, dass Tuana ihr gesagt hätte, dass es gefährlich werden könne, wenn sie ihr Mondblut bekommen sollte. Denn, wenn es in ihr drinnen blutete, dann könne das Blut nirgendwo hin, weil unter dem Rock alles männlich sei. Das veranlasste Lucero natürlich prompt, erneut neugierig zu ihrem Rockrand zu gucken. Besonders, wo Lilian dabei auch noch so süss rot wurde. Allerdings quälte er sie nicht lange, ehe er mit grossen Augen zu Lilian blickte.
"Oh, da hast du ja grosses Glück gehabt, dass das rausgefunden wurde mit deinem Bauch", meinte er erleichtert. "Sonst wärst du sicher furchtbar krank geworden und niemand hätte gewusst, weshalb." Darion nickte. Ja, das hätte ganz schön schief gehen können. Er wollte gerade noch etwas dazu fragen, doch Lilian stellte gegenüber Lucero gerade nochmals klar, dass er nicht unter ihren Rock zu gucken brauchte. Ausserdem bedankte sie sich bei ihnen, dass sie so ruhig reagierten. Der Meister und sie wären ganz schön schockiert gewesen, als sie es erfahren hatten.
"Och, ich weiss nicht", lächelte Lucero zuckersüss, der mit den Gedanken offensichtlich noch immer bei Lilians Rocksaum war. "Ich bin mir sicher, dass es sich bei dir so oder so absolut lohnt, einen Blick darunter zu erhaschen." Darion verkniff sich ein schmunzeln. So leicht würde Lucero nicht aufgeben, zu versuchen Lilian unter den Rock zu schielen. Immerhin jagte er diesem Ziel schon seit Monaten nach.
"Natürlich hat der Meister dich so aktzeptiert, wie du bist", lächelte Darion warmherzig und kam damit wieder aufs eigentliche Thema zurück. "Warum sollten wir auch nicht ruhig reagieren. Natürlich ist es eine sehr überraschende und verwunderliche Sache, doch solange es dir nicht weh tut und du nicht in Gefahr bist, brauchen wir deswegen doch nicht unruhig zu werden. Aber was ich noch fragen wollte, Lilian, bekommen junge Hexen ihr Mondblut nicht früher?" Wie hatte es funktionieren können, dass Lilian nicht früher bemerkt hatte, dass etwas anders war mit ihr.
"Mondblut? Mutterleib?" begann auch Lucero allmählich die Tragweite von allem zu verstehen und er bekam richtig grosse Augen. "Heisst das, du kannst schwanger werden?"
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 17:53
von Lilian
Lucero versuchte zum Glück nicht mehr ihren Rock zu lüften, obwohl er immer noch neugierig dorthin schaute und frech meinte, dass es sich auch so gewiss lohnen würde unter den Rock schauen zu können. Dabei lächelte er ganz unschuldig und arglos, obwohl sein Vorhaben überhaupt nicht so war! Lilian presste den kurzen Stoff dichter an ihre Schenkel.
"Nein, komm nichtmal auf den Gedanken", wehrte sie sich. Lilian war sich nie sicher, ob Lucero solche Bemerkungen ernst meinte oder nicht. Vielleicht wusste es nichtmal der Prinz selber. Bisher war es nur bei bloßen Versuchen geblieben und Lilian hatte dem immer wieder entgehen können, aber sie wusste nicht wie es werden würde, wenn der Blutige es wirklich darauf ansetzte. Er würde ihre Freundschaft doch nicht so aufs Spiel setzen oder?
Der Prinz interessierte sich nämlich nicht nur dafür, sondern schien auch erleichtert zu sein, dass es Lilian gut ging und man herausgefunden hätte was mit ihr los sei. Nicht dass sie krank geworden wäre und niemand gewusst hätte wieso. Das Mädchen nickte beklommen. Das war keine schöne Vorstellung. Genausowenig, dass da etwas in ihr drin bluten konnte. Hoffentlich würde es nie eintreffen.
"Tuana möchte mich regelmäßig untersuchen und ich soll mich melden, wenn ich Krämpfe im Unterleib bekomme. Aber ich weiß gar nicht wie die sich anfühlen." Hoffentlich verpasste sie diese nicht. Lilian war es nicht gewohnt ständig auf ihren Körper achtzugeben und nun schien sie nichts anderes mehr zu tun. Alles war plötzlich anders geworden. Fremd. Sie wusste nicht wie sie damit umgehen sollte. Lilian war sehr froh, dass Aerys sie akzeptiert hatte wie sie war. Bei dem Prinzen war das gar nicht so sicher gewesen, wo er so strenge exakte Vorstellungen für alle in der Villa hatte. Auch Lilian musste sich auf eine gewisse Art und Weise verhalten und kleiden. Es kam ihr immer noch bedeutsam vor, dass ihre zwei Geschlechter so ohne Weiteres in Aerys' Vorstellungen gepasst hatten. Aerys meinte, genauso wäre es richtig und gut. Lilian wollte sich dieses Gefühl bewahren, wenn sie selbst mal wieder damit zu kämpfen hatte.
Darion fand es wenig verwunderlich, dass der Meister sie akzeptiert hatte. Auch nicht, dass sie beide trotz der überwältigenden Neuigkeiten ruhig geblieben waren. Es wäre zwar überraschend, doch kein Grund unruhig zu werden.
"Aerys hat gesagt, dass andere nicht verstehen würden und mich deswegen anfeinden könnten. Dass ich es außerhalb des Anwesens unbedingt verbergen muss", erklärte Lilian leicht niedergeschlagen. Auch die Heilerin hatte ihr ins Gewissen geredet, dass die normale Gesellschaft forderte, dass man nur eines von beiden war. Mann oder Frau. So wollte es das Protokoll des Blutes.
Damit waren weitere Träume und heimliche Pläne von Lilian zusammengebrochen. Selbst wenn sie irgendwann floh, würde es nie mehr etwas an der Tatsache ändern, dass sie ständig würde lügen müssen was sie wirklich war. Für Lilian ein entsetzlicher Gedanke.
Darion hatte dann noch weitere Fragen, was Lilian nicht verwunderte, denn nach der Untersuchung hatte sie tausend Fragen gehabt. Sie war froh, dass Tuana ihr die Untersuchungsergebnisse gegeben hatte und Aerys schien ihr auch alles gesagt zu haben. Selbst die schmerzhaften Teile darüber was ihre Eltern gemacht hatten.
Deswegen war Darions Frage auch so schwierig. Lilian musste automatisch an ihre Eltern denken. Sie hatten sie jahrelang angelogen und doch hatten sie den Eingriff gemacht, um ihr zu helfen. Es war so widersprüchlich und verworren.
"Tuana hat bei der Untersuchung entdeckt, dass einer meiner... Eileiter durchtrennt ist", erklärte Lilian. Sie wollte noch ansetzen mehr darüber zu sagen, als Lucero große Augen bekam und losplatzte, ob Lilian etwa schwanger werden könnte. Das Mädchen wurde sofort wieder rot.
"Ich weiß nicht... ich glaube nicht", wehrte sie ab. Lilian wollte darüber gar nicht nachdenken und alle anderen sollten darüber auch nicht nachdenken. Das war ihr zu unheimlich. "Vielleicht mit Hilfe...", räumte sie dann doch ein. Es hatte bei Tuanas Ergebnissen jedenfalls so geklungen.
"Aber das wird bestimmt nicht passieren", bekräftigte Lilian. "Meine Eltern müssen, als ich klein gewesen bin, eine Heilerin bezahlt haben, damit sie diesen Eiweg durchschneidet. Damit ich eben kein Mondblut bekomme. Damit ich ein Leben lang ein Junge bleibe. Aber seid der Zeremonie ist alles anders und passiert wieder mehr mit meinem Körper... Aerys hat irgendwas mit mir gemacht da..." Genauer wollte sie nicht darüber reden. Es war zu unangenehm und immer noch sehr aufwühlend. Dass ausgerechnet Aerys sie durch eine richtige Jungfrauennacht geführt hatte.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 18:01
von Darion
"Mir wurde gesagt, es fühle sich so an, als würde sich der ganze Bauch zusammen ziehen und hart werden", erzählte er Lilian, was er über die Mondblutung wusste. Viel war es jedoch nicht. "Es kann bis nach hinten in den Rücken strahlen oder hinunter zu den Beinen ziehen, so dass man gar nicht mehr stehen mag." Je dunkler die Juwelen, desto stärker die Schmerzen hiess es. Doch das wollte er Lilian lieber nicht sagen, die schon Angst genug hatte. Vor allem, wie andere Menschen von nun an auf sie reagierten.
"Ausserhalb der Villa ist es wohl wirklich besser, vorsichtig abzuwägen, wem du davon erzählst", nickte Darion verstehend, warum der Meister Lilian gewarnt hatte. Lilian sollte wirklich besser hier bleiben, bis sie zumindest ihre Signatur kontrollieren konnte.
"Aber wir sind deine Freunde, Lilian", versicherte er ihm lieb und auch Lucero nickte eifrig.."Auch wenn es schwer zu verstehen ist, werden wir dich deswegen nicht anfeinden. Jeder von uns ist auf seine Weise einzigartig und viele von uns würden für unsere Einzigartigkeit ausgelacht und verstossen werden." Nicht alle. Einige von ihnen konnten sich gut anpassen. Andere weniger. So oder so konnte jeder von ihnen nachempfinden, wie gefährlich die Welt für sie ausserhalb der Villa war.
Lilian erzählte ihnen, warum sie selbst noch keine Mondblutung gehabt hatte, als Lucero unversehens mit seiner Erkenntnis heraus platzte, wie sehr Lilian ein Mädchen war. So sehr, dass sie Schwanger werden konnte. Prompt wurde Lilian wieder feuerrot und stammelte sich windend. Sie wusste es nicht, glaubte es nicht, aber mit Hilfe würde es vielleicht gehen. Nun bekam Lucero erst recht grosse Augen, starrte auf Lilians Bauch und sein Blick wurde ganz weich. Wie als würde Lilian bald schon ein Kind gebären, dass er dann lieb in den Armen halten konnte. Darion schmunzelte ob dem Prinzen, der geistig wohl schon ein Geschwisterchen in den Armen hielt, konzentrierte sich dann aber auf Lilian und was sie noch mehr zu erzählen hatte.
"Der Meister hat dich wohl noch viel tiefer in deiner Seele berührt, als du angenommen hast", erkannte Darion lächelnd. "Ich denke, er hat dich auf eine Art und Weise befreit, wie wir uns noch gar nicht richtig vorstellen können. Ich weiss noch genau, wie es war, als er dich zum ersten Mal gesehen hat Lilian. Plötzlich sah er nichts mehr anderes ausser dich. Ausser dir schien nichts mehr anderes auf der Welt zu existieren. Jetzt denke ich mir, dass der Teil, der von deinen Eltern vor allen verborgen worden war, ihn zu sich gerufen hat, damit er ihn befreit. Es war zwar wichtig, dass du dein Mondblut nicht bekommst. Da haben deine Eltern gut reagiert, mit den Mitteln, die ihnen zur Verfügung standen. Aber was sie damit deiner Seele antaten, konnten sie wohl nicht erahnen."
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 18:07
von Lilian
Lilian hoffte, dass sie diese Schmerzen würde nie spüren müssen, denn das klang alles andere als angenehm. Auch Darion fand, dass es besser wäre, wenn Lilian sich außerhalb der Villa gut überlegte wem sie von ihrer Art erzählte. Das Mädchen fragte sich wann sie je wieder Gelegenheit bekam das Anwesen zu verlassen. Ob Aerys es überhaupt zulassen würde. Sie glaubte nicht mehr, dass es nur geschah, weil er sie einsperren wollte und befürchtete, sie könne ansonsten fliehen. Er hatte auch sehr besorgt gewirkt. All diese Nachteile zu diesem neuen Teil in ihrem Körper, entmutigten Lilian zunehmend. Es musste doch auch irgendetwas gutes an sich haben außer Schmerzen und Gefahren und Verwirrung.
Wenigstens wusste es nun ein Teil ihrer Freunde in der Villa und beide waren sehr unterstützend und verständnisvoll. Lilian hatte noch keine Ahnung wie sie es Marlin erklären und sagen sollte, doch die Reaktionen Darions und Luceros machten ihr Hoffnung, dass auch Marlin relativ besonnen reagieren würde. Vielleicht war es nicht so schlimm wie sie es sich ausgemalt hatte. Es gab bestimmt schlimmere Reaktionen als das einer unter ihren Rock linsen wollte. Aerys hatte gesagt, dass die anderen sie womöglich necken würden, doch sie würden sie akzeptieren und bisher hatte der Adelige Recht behalten.
Darion versprach ihr, dass sie Lilian nicht anfeinden würden. Jeder im Anwesen wäre einzigartig und Lilian wäre nicht die einzige, die außerhalb der Villa für diese Einzigartig verstoßen werden könnte. Wen er damit wohl meinte? Vielleicht Alazier, weil er so furchteinflößend aussah. Der Kriegerprinz ängstigte sie weiterhin, doch er hatte sie auch vor den hayllischen Soldaten verborgen.
"So langsam verstehe ich, wieso ihr das Leben in der Villa mögt", musste Lilian zugeben. Sie mochte längst nicht alles daran und das Gefühl des Eingesperrtseins ging auch nicht einfach so weg. Sie würde ihre Freiheit nicht vergessen, doch seit der Untersuchung hatte sich Lilians Perspektive geändert. Das Leben was sie davor gehabt hatte, war gar nicht so frei und perfekt gewesen wie sie es in Erinnerung gehabt hatte. Es hatte alles auf einer Lüge basiert. Lilian wusste nicht wie sie über ihre Eltern denken sollte. Aber es war nicht das einzige Dilemma. Würde sie problemlos mit einer Ausbildung weitermachen können? Eine Arbeit als Notar ausüben können, wenn man wüsste was sie war? Würde man sie offen anfeinden?
Lilian hatte gedacht in der Villa lauere die schreckliche, aussichtslose Zukunft, doch mit einmal war alles auf den Kopf gestellt und diese Zukunft wartete auch da draußen auf sie.
Die beiden wollten noch mehr wissen, wobei Lucero es aus irgendeinem Grund interessant fand, ob Lilian schwanger werden könne. Das Mädchen musste sich bei dem Gedanken bloß schütteln. Das würde sowieso nicht gehen und Aerys würde das bestimmt nicht wollen.
Oder? Lilian verdrängte die Frage hastig. Nein, sie wollte sich das nicht einmal überlegen.
Als sie andeutete, dass Aerys mit der Zeremonie dafür gesorgt hatte, dass Lilians weibliche Seite wieder erwachte und zum Vorschein kam, wirkte Darion nicht verwundert. Der Meister hätte ihn viel tiefer in seiner Seele berührt, als Lilian geglaubt hätte.
"Ich wollte das nicht...", schmollte das Mädchen ein wenig. An dieser Überzeugung hatte sich nichts geändert, wobei Aerys ja nicht hatte wissen können, was bei der Entjungferung passieren würde. "Ich bin froh, dass ich nicht zerbrochen bin. Vielleicht war das sein Verdienst.." Oder schieres Glück. Es war ein verquerer Gedanke, dass diese Zeremonie... dieser Missbrauch etwas gutes gewesen sein sollte. Alles in Lilian sträubte sich dagegen so zu denken.
"Ich denke, er hat dich auf eine Art und Weise befreit, wie wir uns noch gar nicht richtig vorstellen können", vermutete Darion lächelnd.
"Er hat etwas in mir erweckt", musste Lilian zugeben. Dann beschrieb Darion wie Aerys bei der Versteigerung reagiert hatte, sobald er Lilian entdeckt hatte. Er hätte sich auf ihn fixiert und es hätte nichts anderes mehr außer Lilian gegeben. Leicht skeptisch blickte Lilian zu dem älteren Krieger.
Es war ein schöner Gedanke, doch so ganz glaubte Lilian ihn nicht. Aerys hatte ein zukünftiges, interessantes Kunstwerk gesehen. Er hatte mit ihr... Sex haben wollen und darum war es zuerst gegangen. Aber vielleicht nicht nur. Vielleicht hatte Aerys das nur geglaubt. Er redete nicht mehr so häufig davon sie zu einem Kunstwerk zu machen. Er bemühte sich sehr. Zu Anfang sehr seltsame Angst einschüchternde Bemühungen, doch inzwischen hatte Lilian ihn sehr gern und es war schön in seinen Armen zu sein.
Darion glaubte, dass Lilians verborgener Teil Aerys zu sich gerufen hatte, damit er diesen Teil befreite. Das klang ungeheuerlich. Und doch war es am Ende so passiert.
"Ich weiß, dass wir uns gesehen haben. Als er unter den Gästen saß und ich hab irgendjemanden gesucht, der mir hilft..", erinnerte Lilian sich leise. Da war ein kurzer Blickkontakt gewesen. Aber Lilian hatte nicht an solche Hilfe gedacht.
Darion fand, dass ihre Eltern gut reagiert hätten, damit sie ihr Mondblut nicht bekam, doch sie hätten wohl nicht geahnt was das mit Lilians Seele anrichtete.
"Viel", konnte Lilian nur überwältigend sagen. "Danke, dass ihr das so gut versteht. Ich hoffe.. ich kann irgendwann besser damit umgehen. Ich weiß nicht wie ich es Marlin sagen soll. Aerys, Tuana und Yukarin waren bisher die einzigen, die es wussten."
Lilian wurde dabei wieder bewusst, dass sie schon viel zu lange in ihrem Zimmer herumgetrödelt hatten und ein großes Abendessen ausstand. Eines wo jedes Kunstwerk in der Villa anwesend sein würde. Und sie war immer noch eine Hexe.
"Oh nein, was mache ich denn nachher beim Essen?", fragte sie besorgt, "Ich kann so nicht nach unten. Nicht vor allen anderen." Plötzlich stellte das aufreizende Kleid die geringsten Probleme da.
Angestrengt versuchte Lilian die Signatur zu wechseln, aber sie wusste nicht wie.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 18:28
von Darion
Lilian haderte noch sehr damit zu glauben, dass der Meister und sie eine ganz spezielle Verbindung zueinander hatten. Sie schien es nicht glauben zu können, dass der Meister damals wirklich so von ihr verzaubert worden war. Oder sie wollte es nicht glauben. Allerdings musste sie bei einigen Dingen dann schon zugeben, dass da etwas speziell gewesen war. Dass er wirklich etwas in ihr geweckt hatte. Dass er dafür gesorgt hatte, dass sie bei ihrer Entjungferung nicht zerbrochen war und dass es da einen besonderen Blick zwischen ihnen beiden gegeben hatte bei der Versteigerung. Darion und auch Lucero sagten jedoch nichts mehr dazu. Das war etwas, was Lilian selbst erkennen musste. Sie konnten ihr diese Erkenntnisse nicht aufzwingen. Sie konnten nur ab und an etwas von ihrer Sichtweise etwas erzählen und sonst vor allem Lilian zuhören. Die süsse Hexe bedankte sich innig bei ihnen dafür und hoffte, sie könne irgendwann besser damit umgehen.
"Wir hören dir immer gerne zu Lilian", beteuerte Darion sanft. "Vielleicht gibt es ja einen Weg, wie du das üben kannst, mit deiner Signatur."
"Yukarin weiss bereits davon?" interessierte sich Lucero hingegen für etwas ganz anderes. "Ich dachte, ihr hättet euch zerstritten."
Stimmt, es war verwunderlich, dass ausgerechnet der Bibliothekar bereits über so etwas intimes Bescheid wusste. Darion hatte angenommen, Marlin und Terim wären die ersten Freunde, denen Lilian es erzählte. Sie hatte sich wohl nicht getraut. Auch ihnen hätte sie es nicht freiwillig gesagt, wenn ihre Signatur sie nicht verraten hätte. Ihre Signatur die nun konstant feminin blieb und sie in helle Aufregung versetzte, weil doch bald das Essen begann und sie nicht so nach unten könne. Nicht vor allen anderen.
"Warum nicht?" fragte Lucero gelassen und zuckte dabei mit den Schultern. "Das gehört einfach zu dem Kleid dazu."
"Er hat recht", stimmte Darion dem sanft zu, nahm sich aber vor, Luceros lockeren Spruch etwas behutsamer zu erklären. "Deine Signatur hat sich gewechelt, als du das Kleid angezogen hast. So natürlich, dass du es noch nicht einmal gemerkt hast. Es scheint wirklich da einfach dazu zu gehören. So sehr, dass ich zuerst dachte, dass ein Netz einer Schwarzen Witwe in das Kleid eingewebt sei."
"Genau, tu einfach so, als wäre es das normalste auf der Welt", nickte Lucero zuversichtlich. "Du musst den anderen ja auch nichts erklären, wenn du noch nicht soweit dafür bist. Sag einfach, dass gehört eben zum Kleid dazu. So wie diese niedliche Schürze oder deine roten Schuhe. Es ist dein Geheimnis, wie du das machst." Verschwörerisch zwinkerte der Prinz ihr zu.
"Lilian." Sanft nahm Darion Lilians in die seine, um sie sachte zu drücken. "Du hast dich seit Wochen auf diesen Tag gefreut und wolltest dem Meister mit diesem Kleid eine besondere Freude machen. Lass dich nicht von deiner Signatur und deinem Körper einschüchtern. Geniess diesen Tag. Du hast ihn dir verdient."
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 18:32
von Lilian
Darion überlegte, ob Lilian üben könne ihre Signatur zu wechseln. Die zierliche Hexe hoffte es sehr, denn es gefiel ihr nicht, dass sie das unkontrollierbar überkam und sie nicht selbst festlegen konnte wann sie sich jemanden in dieser Form zeigte. Nicht, dass sie sich immer verstellen und verheimlichen wollte. Lilian wollte nur selbst bestimmen, wann sie mit jemanden dieses Gespräch hatte. Zwar hatten ihre Freunde verständnisvoll reagiert, aber sie waren auch extra lieb und geduldig, während Lilian aufgewühlt herumgestammelt und nach Worten gesucht hatte was mit ihr los war.
Nicht jeder würde so sein, das war auch Lilian bewusst.
"Ich hoffe, man kann es üben... aber es gibt keinen, den ich fragen kann und der das gleiche durchgemacht hat wie ich", sagte Lilian leicht betrübt und ratlos.
Lucero lenkte sie wieder davon ab und wollte lieber wissen wieso Yukarin bereits davon wusste, wo Lilian und er sich zerstritten hätten. Der Bibliothekar war immer noch nicht gut auf sie zu sprechen, doch Lilian glaubte, dass das letzte Gespräch vor Aerys' Geburtstag geholfen hatte. Sie hatte helfen dürfen die zurückgebrachten Bücher einzuräumen. Das war fast so etwas wie ein Versöhnungsangebot gewesen.
"Das war auch nicht geplant", gab Lilian zu, "Es.. hat mich beschäftigt." Das Mädchen brachte nicht über sich zuzugeben, dass sie in Tränen ausgebrochen war. "Ich wollte seinen Rat was ich Aerys zum Geburtstag schenken kann. Und dann habe ich ihm erklärt wieso ich die letzten Tage so schlecht im Unterricht gewesen bin. Ich glaube, er hat es verstanden. Ich meine, er war auch grummlig und so... Yukarin halt." Lilian zuckte mit den Schultern.
"Er hat gesagt, normal sein sei langweilig." Dabei lächelte das Mädchen leicht.
Das mochte vielleicht stimmen, doch trotzdem fühlte sich Lilian nicht gewappnet in dieser Signatur und Identität nach unten zu gehen. Sie musste unbedingt die Signatur wechseln bevor das Essen begann!
Seltsamerweise hatten Lucero und Darion weniger Probleme damit. Der Prinz erklärte schlicht, dass die Signatur zum Kleid dazu gehörte. Darion sah es ähnlich und fügte hinzu, dass sich die Signatur auf natürliche Weise gewechselt hätte, als Lilian das Kleid angezogen hätte. Darion hätte den Vorgang zunächst für ein eingewebtes Netz in dem Kleid gehalten.
"Es ist kein Accessoire. Es ist echt und ein Teil von mir", bekräftigte Lilian. "Ich wünschte, es wäre so einfach wie das Überstreifen eines Kleides." Oder würde sie wieder zum Krieger werden, wenn sie das Kleid auszog? Aber es war Aerys' Geburtstagsüberraschung...
Lucero ermutigte sie trotzdem so nach unten zu gehen. Sie solle so tun, als wäre es normal und sie müsse auch niemanden etwas erklären, wenn sie nicht wollte.
"Sag einfach, dass gehört eben zum Kleid dazu. So wie diese niedliche Schürze oder deine roten Schuhe", schlug der Prinz vor. Lilian trat unwohl von einem Fuß auf den anderen.
"Ich weiß nicht ob ich das kann. So tun als sei alles normal. Nichts daran ist normal.. und ich bin nervös..", gestand sie und schlug die dichten Augenlider nieder.
Darion griff nach ihren Händen und drückte sie. Sanft sprach er auf sie ein, dass Lilian sich seit Wochen auf den Tag freuen würde. Sie solle sich nicht von ihrer Signatur und ihrem Körper einschüchtern lassen. Lilian blickte zweifelnd wieder auf, schimmernde rosafarbene Augen.
"Meint ihr? Aber... es ist Aerys' Tag und nicht meiner. Ich will nicht alle Aufmerksamkeit stehlen und ich fürchte, die anderen werden doch fragen warum ich plötzlich so verwandelt bin... ich könnte sagen, dass es Aerys' Geburtstagsgeschenk ist", kam Lilian ein Gedanke. "Aber das ist nicht ganz richtig." Außerdem sollten die anderen nicht denken, dass Lilian für Aerys zum echten Mädchen geworden war. Lilian wollte das nicht signalisieren. Aerys hatte eine große Rolle dabei gespielt, doch Tuana hatte gesagt, dass es auch ohne den Adeligen in Dhemlan irgendwann zum Vorschein getreten wäre. Vielleicht mit einer höheren Gefahr daran zu zerbrechen...
"Oh, wir müssen uns schnell etwas überlegen. Das Essen ist schon bald und jetzt habe ich dich noch länger aufgehalten, Darion." Der Krieger musste sich ja auch noch zurecht machen. Lilian war normalerweise sehr pünktlich, aber momentan schien sie das nicht mehr bewerkstelligen zu können. Hoffentlich war Aerys nicht verärgert.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 19:56
von Darion
Unglücklich wehrte Lilian ihre Vorschläge ab, was sie sagen könnte, wenn sie nun bald auf die anderen Kunstwerke traf. Es schien sie zu empören, dass man denken könne, ihre Signatur wäre nur ein Accessoire, was Darion sehr gut verstehen konnte. Allerdings müsste Lilian dann die Wahrheit sagen, wozu sie auch nicht bereit war. Unwohl trat sie von einem Fuss auf den anderen und gestand mit anmutig niedergeschlagenen Lidern, dass sie nervös wäre und nicht wisse, ob sie so tun sein könne, als sei alles normal.
Was natürlich auch verständlich war. Behutsam nahm Darion Lilians Hände in die eigenen um sie lieb zu drücken und ihr etwas Mut zu machen. Besonders wo sie sich doch schon so lange auf giesen Tag gefreut hatte. Sie war sogar so mutig gewesen und hatte ausgerechnet mit Yukarin, der so wütend auf sie gewesen war, um Hilfe gebeten, als es um das Geburtstagsgeschenk für den Meister gegangen war. Darion fand, dass es nicht fair wäre, wenn nun ausgerechnet Lilian sich in ihrem Zimmer ängstlich verkriechen müsste und nichts von der Feier mitbekam.
"Ja, es der Tag des Meisters", nickte Darion lächelnd. "Aber du freust dich so für ihn. Du möchtest mit ihm diesen Tag feiern. Fast mehr als jeder andere von uns. So lange, wie du dir deswegen schon Gedanken machst. Du wirst ihm nicht die Aufmerksamkeit stehlen, nur weil du es geniesst, mit dem Meister seinen Tag zu feiern." Lilian befürchtete nur, dass alle sie fragen würden, was mit ihrer Signatur wäre. Darion nickte bedächtig. Das könnte sschon geschehen. Deswegen fand er es gar keine so schlechte Idee, wenn Lilian sagte, dass es ein Geburtstags geschenk für den Meister wäre. Bevor er jedoch dazu kam, verwarf Lilian auch diese Idee, da diese Aussage nicht richtig wäre. Nur um gleich darauf ganz aufgeregt zu betteln, dass sie sich schnell etwas überlegen mussten. Jetzt hätte er ihn doch noch länger aufgehalten.
"Ich werde mich besonders beeilen, damit ich nicht zu spät komme", beteuerte Darion mit einem beruhigenden lächeln. Er wollte Lilian nicht im Stich lassen. Aber allmählich wurde die Zeit doch knapp.
"Nein, Lilian, wir müssen uns nichts überlegen", schüttelte Lucero da seinen Kopf und trat ebenfalls näher, um auch eine von Lilians schlanken Händen zu halten. "Du musst dich einfach nur entscheiden. Willst du beim Essen dabei sein oder nicht? Willst du etwas zu deiner Signatur sagen oder nicht? Dass musst du entscheiden. Nicht Darion. Wenn, dann wäre ich es, der über andere entscheidet. Nicht Darion." Darion nickte sachte. Das stimmte. Lucero war der Rotgewandete. Ihm lag es im Blut Entscheidungen zu treffen. Darion selbst liess sich führen.
"Wir können höchstens dafür sorgen, dass dich niemand auf deine Signatur anspricht", bot der Prinz lieb an. "Aber wenn du nicht befohlen bekommen willst, mit ans Abendessen zu kommen, dann musst du dich selber entscheiden, Lilian, was du tun möchtest. Wie... Wie wäre es, wenn ich dir deine Haare frisiere und du Darion nun erstmal gehen lässt, damit er sich selber zurecht machen kann. Dann hast du noch ein paar Minuten, um dich zu entscheiden."
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 19:59
von Lilian
Darion redete weiter auf sie ein und lächelte sie dabei zuversichtlich an. Lilian würde sich doch so für den Meister freuen. Mehr als jede andere und sie würde dem Meister sicher nicht die Aufmerksamkeit stehlen, bloß weil sie es so freue mitzufeiern. Lilian begann sich zu fragen warum sie sich mehr freute als die anderen. Weil es der erste gemeinsame Geburtstag war? Vor ein paar Monden hätte sie sich nicht vorstellen können sich überhaupt darauf zu freuen. Geschweige denn Aerys Geschenke zu machen. Er war derjenige, der sie hier festhielt.
Doch er hatte am Ende recht behalten. Lilian begann es bei ihm zu gefallen. Der Wunsch zu fliehen war zu einem leisen Flüstern verklungen. Es hatte sich so viel verändert, obwohl Lilian das niemals geglaubt hätte. Sie wollte sich nicht von ihm angezogen fühlen und doch wurde es von Tag zu Tag schwieriger sich dem zu entziehen. Sie war müde geworden dagegen anzukämpfen, wo die Alternative so viel schöner und... aufregender war. Die Küsse, das Streicheln und Gehalten werden.
"Ich dachte, es ist etwas besonderes und schönes.. oder ich wollte es so", sagte das Mädchen leise nachdenklich. Das letzte offizielle Ereignis in der Villa bei dem alle teilgenommen hatten war traumatisch und einschneidend gewesen. Es musste auch gute Anlässe geben. Friedliche Feiern. Sie wusste nicht, ob Aerys es zuließ nur weil sie es so wollte.
Dennoch war das Aerys' besonderer Tag und Lilian wollte darin nicht auffallen. Nur wurde das mit der anderen Signatur noch schwieriger. Sie wusste nicht was sie dagegen machen konnte. Den Männern beim Geburtstagsessen zu sagen, die Signatur läge am Kleid oder es wäre eine Geburtstagsüberraschung, kam ihr aus verschiedenen Gründen nicht richtig vor. Es stimmte alles nicht. Die Signatur gehörte nicht zum Kleid, sondern immer zu ihr. Und sie wollte auch kein Mädchen sein nur für Aerys. Lilian seufzte. Es war einfacher gewesen bloß Junge zu sein.
Zudem hielt sie Darion auf und die Zeit zum Abendessen war weiter zusammengeschrumpft. Darion wirkte deswegen trotzdem nicht beunruhigt. Er würde sich einfach besonders beeilen.
Lucero kam näher und ergriff unerwartet die andere Hand Lilians. Fest entschlossen erklärte der Prinz, dass sie sich nichts überlegen müssten. Lilian müsse sich einfach entscheiden, ob sie beim Essen dabei sein wollte oder nicht.
Das zarte Mädchen nickte sofort. Trotz aller Zweifel und schweren Gedanken, warum sie es wollte, spürte sie gleich, dass sie dabei sein wollte. Die Frage über die Signatur war bereits schwieriger. Lucero machte ihr deutlich, dass sie diese Entscheidung allein treffen müsse. Darion könne das nicht. Es wäre Lucero, der über andere entschied. Weil er Blutiger war?
Lilian wollte aber nicht, dass der Prinz für sie entschied. Das war ihr Problem. Vielleicht hatte Lucero ihr das damit nur zeigen wollen.
Etwas sanfter bot der Prinz an beim Essen Fragen nach der Signatur abzuwehren.
"Nein, ich will nichts befohlen bekommen", sagte Lilian hastig. Da musste sie nicht lange überlegen wie ihre Gefühle dazu waren. Lucero schlug vor, ihr die Haare zu frisieren, damit Darion sich selbst vorbereiten könne. Dann hätte Lilian noch ein paar Minuten für ihre Entscheidung.
Das Mädchen nickte. "Ich will zum Essen gehen", sagte sie. "Vielleicht geht die Signatur bis dahin auch wieder weg."
Lilian drückte die Hände beider Männer. "Danke für eure Hilfe. Hast du denn noch Zeit?", fragte sie Lucero. Der Prinz war zwar schon zurechtgemacht, doch vielleicht musste er noch etwas erledigen bevor die Feier begann.
Es war lange her, dass sie beide alleine gewesen waren, wurde ihr dabei bewusst. Aber Lucero war ihr Freund. Er würde ihr beistehen. Wenn sie alleine waren, würde er ihr sicher auch nicht unter den kurzen Rock schauen wollen.
"Okay..", stimmte Lilian schließlich scheu zu. "Danke, Darion. Bis nachher", verabschiedete sie sich von dem Krieger und drückte ihn nochmal.
Darion zog sich lächelnd zurück und dann war sie mit Lucero allein. Lilian ließ seine Hand betreten los. Und jetzt?
"Was für eine Frisur willst du mir denn machen? Brauche ich eine?", durchbrach die zierliche Hexe die Stille. "Weißt du wie die Sitzordnung beim Essen ist?", kam ihr eine weitere neugierige Frage.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:02
von Lucero
Seine strengen Worte schienen geholfen zu haben. Lilian wusste sofort ganz klar, dass sie nichts befohlen bekommen wollte. Damit das aber nicht passierte, musste sie auch selber entscheiden, was sie tun wollte. Lucero konnte ihr höchstens noch ein paar Minuten heraus schlagen, indem sie sich erst einmal mit ihrer Frisur beschäftigten. Dann konnte sie noch etwas nachdenken. Aber Lilian wusste eigentlich schon selber, was sie wollte. Sie war nur noch etwas zu schüchtern, es auch durchzuziehen mit dieser deutlich femininen Signatur. Doch eigentlich wollte sie sehr gerne zum Essen kommen und bedankte sich bei ihnen für ihre Hilfe. Dabei drückte sie ihnen lieb die Hand.
"Aber natürlich habe ich Zeit für dich, Lilian", strahlte Lucero und freute sich, dass er Lilian hatte helfen können. "Wir haben noch einen Moment bis zum Abendessen." Einen Moment, den er ganz alleine mit der süssen Lilian verbringen durfte. Denn Darion musste sich nun entgültig verabschieden, um sich noch für nachher zurecht machen zu können. Leider zog Lilian mit der Verabschiedung von Darion auch ihre Hand von ihm zurück. Lucero bedachte sie mit grossen, traurigen Welpenaugen. Zu gerne hätte er weiter ihre Hand gehalten und sie so vor ihren Frisiertisch in ihrem Ankleidezimmer geführt.
"Ich wollte vor allem einmal dein Haar kämmen", erklärte Lucero jedoch gleich wieder begeistert bei der Vorstellung, Lilians Haare berühren zu dürfen. Sie schienen so seidenweich zu sein. "So lange, bis sie richtig glänzen. Du hast so wundervolles Haar. Danach können wir schauen, ob es zu dem Kleid besser aussieht, wenn du es offen trägst, oder wenn es hochgesteckt ist. Ich könnte mir vorstellen, dass an dir auch so zwei kleine Pferdeschwänzchen links und rechts sehr süss aussehen würden." Dabei sähe man Lilians schlanken Hals besonders gut. Der Meister hatte bestimmt grosse Lust, dort etwas an Lilian zu knabbern.
"Die Geburtstagsessen des Meisters sind selten formell", schüttelte Lucero den Kopf und wagte es, als wäre es das normalste der Welt, doch nochmals Lilians Hand in die eigene zu nehmen, um sie so zu ihrem Frisiertisch führen zu können. "Es wird wohl keine Sitzordnung geben. Du wirst sicher das Privileg haben, an seiner Seite Sitzen zu dürfen. Ansonsten wechseln die Weissgewandeten sich regelmässig ab, wer neben ihm sitzen darf."
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:03
von Lilian
Lucero strahlte sie an und sagte erfreut, dass er selbstverständlich Zeit für sie hätte. Bis das Abendessen begann, wäre es noch einen Moment.
"Ich will nicht zu spät kommen", sorgte Lilian sich, nachdem Darion gegangen war. Besonders nicht für dieses Essen. Wobei sie vermutete, dass Aerys auch dann auftauchen würde, wenn er es für richtig hielt und nicht zu einer festgelegten Uhrzeit. Sie hatte bereits erfahren, dass der Prinz darauf nicht viel Wert legte. Was nicht bedeutete, dass er tolerieren würde, wenn alle anderen später als er zum Essen erscheinen würden. Der Adelige war es gewohnt, dass sich in seinem Anwesen alles nach ihm richtete. Allerdings war heute auch sein Geburtstag und da durfte sich ruhig alles nach ihm richten. Lilian erinnerte sich an eigene Geburtstage und wie ihre Familie dann besonders liebe Sachen für sie gemacht hatten. Ihr Lieblingsessen, Ausflüge, die sie hatte bestimmen dürfen, Geschenke, die sie sich gewünscht hatte.
Und bei jedem Geburtstag war sie angelogen worden...
Hatte es Geburtstage gegeben, wo sie sich Kleider gewünscht hatte?
Lilian vertrieb die Gedanken schnell wieder. Sie wollte nicht wieder traurig sein. Das Mädchen riss sich zusammen und fragte Lucero, was er mit ihr vorhatte. Der Prinz war sofort energiegeladen an ihrer Seite und erzählte ihr, dass er ihr Haar kämmen wolle bis es glänzte. Lilian blickte ihn zweifelnd an.
"Aerys macht das auch gerne. Wieso?", fragte sie sich. Lilian selbst war sich immer noch nicht sicher, ob sie das lange Haar mochte, das ihr aufgezwungen worden war. Lucero überlegte inzwischen, ob zum Kleid eine offene oder hochgesteckte Frisur passen würde. Oder zwei Pferdeschwänzchen links und rechts.
"Aber ich will nicht zu jung aussehen", sagte Lilian. Lucero fasste sie an der Hand und ging mit ihr tatkräftig zurück in die Ankleide, wo sich der Frisiertisch befand. Währenddessen erzählte der Prinz ihr, dass es vermutlich keine Sitzordnung beim Essen gäbe. Es wäre nicht so formell.
"Du wirst sicher das Privileg haben, an seiner Seite sitzen zu dürfen."
Lilian stockte und nickte. Leichte Beklommenheit stieg in ihr auf, denn sie merkte, dass sie automatisch davon ausgegangen war neben Aerys zu sitzen. Sie hatte nur überlegt, wer sonst in ihrer Nähe sitzen würde. Aber vielleicht war das zu vermessen. Aerys hatte sie zwar gern, doch er mochte auch alle anderen Männer, die ihm gehörten. Der Gedanke mit denen um Aerys Gunst zu buhlen, gefiel Lilian nicht, doch eigentlich wäre es gut, wenn sie irgendwo still und leise sitzen konnte, wo man ihr nicht viel Beachtung schenken würde.
Lilian setzte sich vor den Frisiertisch. Aus dem Spiegel blickte ihr ein Mädchen entgegen, zierlich und adrett in dem kurzen Kleid mit der kirschbedruckten weißen Schürze. Aber jetzt sah sie nicht nur so aus wie ein Mädchen, sie war eines.
"So lange hat die Signatur selten angehalten", sorgte sie sich. Lilian versuchte den Rock weiter nach unten zu ziehen. Wenn sie saß, sah es noch kürzer aus. Unruhig blickte sie auf die Strapsen, die sich über die schmalen Schenkel zogen. "Vielleicht sollte ich Aerys senden und ihn vorwarnen. Normalerweise hatte er immer einen Einfluss auf die Signatur." Lilian wusste nicht wieso. Vielleicht lag es an der Zeremonie und dass Aerys derjenige gewesen war, der.. sie entjungfert hatte. Oh, der Gedanke war so seltsam. Nein, sie wollte nicht mehr an diese Nacht denken.
Lucero stand hinter ihr und begann ihr Haar zu kämmen. Lilian ließ ihn machen.
"Wenn ich sitze, ist der Rock nicht zu kurz?", fragte sie. "Du kannst mein Höschen nicht sehen oder?" Lilian presste die Schenkel zusammen.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:09
von Lucero
"Das glaube ich gerne", nickte Lucero verstehend, als er hörte, dass der Meister Lilians Haare ebenfalls gerne kämmte. Lilian hingegen konnte es weniger verstehen. Lucero blickte sie etwas verblüfft an, ehe er eifrig zu erklären begann. "Dein Haar ist so seidenweich", schwärmte er begeistert. "So sanft und anschmiegsam. Es fühlt sich wunderbar an unter den Händen. Hast du noch nie mit den den Händen durch es hindurch gestrichen und bemerkt, wie gut es sich anfühlt. Oder wie es sich leicht wie ein Seidenschal in deinen Nacken legt. Das muss doch ein wundervolles prickelndes Gefühl sein." Lucero konnte nicht verstehen, dass Lilian das nicht schon selbst längst erkannt hatte. Stattdessen fürchtete sie nur, dass sie je nach Frisur zu jung aussehen könnte. Lucero wusste nicht, was daran falsch sein sollte, jung auszusehen. Vielleicht lag es daran, dass sie noch in dem Alter war, wo man gerne älter war, als man tatsächlich war. Wo man schon erwachsen sein wollte.
"Ich werde aufpassen", versprach er, freute sich aber erstmal einfach darüber, die hübsche, silberne Bürste mit den wunderschönen Lilienmotiven in die Hand zu nehmen und Lilians Haare damit zu bürsten. Sie fühlten sich noch viel besser an, als er es angenommen hatte.
"Der Meister kennt doch diese Art deiner Signatur. Weswegen solltest du ihn warnen?" fragte Lucero arglos zurück. "Mag er es nicht, wenn seine Signatur so weiblich ist? Das kann ich mir kaum vorstellen." Überhaupt, dass man an Lilian etwas nicht mögen sollte. "Meinst du, es ist etwas falsch, dass deine Signatur nun so ist, wie sie ist?" Lucero verstand Lilians Befürchtungen nicht so recht. "Und der Meister hat Einfluss auf deine Signatur? Wie soll denn das gehen? Kann er machen, dass sie sich anders anfühlt?" fragte er neugierig nach. Das war alles sehr spannend. Ausserdem war er ganz aufgeregt, weil er mit der süssen Lilian ganz alleine in ihrem Ankleidezimmer sein durfte. Das war schon etwas besonderes.
Lilian hatte nebst ihrer Signatur jedoch noch ganz andere Sorgen. Respektive noch die selbe Sorge wie zu Anfang. Nämlich dass ihr Röckchen zu kurz wäre. Dabei könnte es für Luceros Geschmack durchaus noch etwas kürzer sein. So oder so war es wunderbar Lilian in diesem Kleid zu sehen und ihre Frage gab ihm erst recht die Erlaubnis, sie anzuschauen. Lilian hatte recht. Wenn sie sass, wurde der Rock kürzer. Neckisch sah man jetzt deutlich die Strapsen, wie sie sich fest und bestimmend über Lilians schlanke Beine spannten. Oh, das war so heiss. Und er war sich sicher, dass das absolut beabsichtigt vom Schneider gewesen war. Lucero hätte so gerne damit gespielt. Doch er riss sich für Lilian tapfer zusammen und ging stattdessen nur um sie herum, um gewissenhaft zu prüfen, ob man aus irgend einem Winkel ihr Höschen sehen konnte. Er bückte sich sogar und setzte sich auf den Boden, um vielleicht doch noch einen Blick auf ihr Höschen erhaschen zu können. Schlussendlich musste er jedoch enttäuscht seufzend aufgeben und den Kopf schütteln.
"Nein, es tut mir Leid, Lilian", bedauerte er aufrichtig. "Keine Chance, dass man dein Höschen sieht. Vielleicht solltest du doch etwas anderes anziehen, wo man es doch ab und zu hervor blitzen sehen kann." Unschuldig lächelte er Lilian an. Lilian in ihrer Unterwäsche zu sehen, wäre bestimmt sehr reizvoll. Allein die Vorstellung davon liess ihn ganz wuschig werden.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:18
von Lilian
Der Prinz erklärte ihm ausführlich und in einem viel zu schwärmenden Tonfall wieso es so toll war Lilians Haar zu kämen. Das Mädchen wurde dabei etwas mulmig zumute. Sie wollte nicht, dass Lucero auch so... angezogen von ihr war oder interessiert. Das machte alles nur noch komplizierter und schwieriger. Lilian war es nicht gewohnt, dass so viele Männer Interesse an ihr hatten, aber vielleicht bildete sie sich das nur ein.
"Ich finde, es ist zu lang", wandte Lilian leichten Protest ein. Wenn sie durch ihre Haare strich, dann blieb meist ein Gefühl der Irritation zurück und nichts prickelndes wie Lucero sagte. Sie wusste nicht, wann es sich normal anfühlen würde lange Haare zu haben. Es war seltsam, dass sie sich im Anwesen an so vieles andere gewöhnt hatte, aber nicht daran.
Lucero versprach, dass er aufpassen würde und begann dann langsam ihr Haar zu bürsten. Er tat es sehr sorgsam und so blieb Lilian ruhig sitzen. Lucero war ihr Freund. Vielleicht war es normal, dass man sich hier gegenseitig die Haare kämmte. Ihre Gedanken wanderten zurück zum bevorstehenden Geburtstagsessen und wie Aerys auf ihre Signatur reagieren würde. Lucero hatte dazu gleich weitere Fragen.
"Ja, er kennt sie, aber bisher war es etwas privates... zwischen uns beiden, mein ich", erklärte Lilian. Sie wusste nicht, ob der Adelige es gutheißen würde, wenn jeder andere in der Villa ausgerechnet beim Essen von ihrer Signatur erfahren würde.
"Ich weiß nicht, ob er es mag... ich glaube, ihm ist beides recht", überlegte Lilian. "Er hat mich so akzeptiert wie ich bin." Sie lächelte leicht. Lilian hatte genügend eigene Probleme mit ihrem Körper umzugehen. Es half sehr, dass Aerys dem gegenüber so offen war. Er mochte sie noch immer. Egal was sie war.
Lilian wusste auch nicht, ob gerade etwas falsch an ihrer Signatur war. "Es ist neu, dass es so lange andauert und ich weiß nicht wieso. Normalerweise war Aerys immer der Auslöser dafür", sagte sie. Lilian rutschte leicht unruhig hin und her, weil sie sich erinnerte, was Aerys mit ihr machte, um den Signaturwechsel auszulösen. Sehr kribblige, aufregende Sachen...
"Und der Meister hat Einfluss auf deine Signatur? Wie soll denn das gehen?", fragte Lucero.
Lilian blickte nach unten. Sie konnte den Prinzen dabei nicht im Spiegel ansehen. "Ja... schon..." Nervös spielte sie am Schürzensaum herum. "Meist ändert es sich, wenn.... also wenn er mir nahe ist." Röte blühte auf ihren Wangen auf. "So... intim. Danach oder davor", gab Lilian leise zu. "Aber so fühle ich mich gerade überhaupt nicht!", fügte sie schnell hinzu. Lucero sollte nicht das falsche denken.
Besonders wo er sehr, sehr gewissenhaft kontrollierte, ob man Lilians Höschen unter dem Rock erkennen konnte. Lilian hatte zwar darum gebeten, aber das Mädchen bezweifelte, dass jemand in die Hocke gehen würde, um ihr zwischen die Schenkel schauen zu können.
"Ähh, Lucero, ich glaub, das ist genug", wehrte Lilian unbehaglich ab und bemühte sich ihre Schenkel ganz fest aneinander zu drücken. Lucero klang viel zu betrübt, dass er keinen Blick auf ihr Höschen hatte erhaschen können. Sie solle lieber etwas anderes anziehen, wo man es besser sähe.
Lilian schüttelte heftig den Kopf.
"Nein, das hier reicht. Das ist kurz genug. Niemand soll mein Höschen sehen", sagte sie und musste sich beherrschen nicht aufzuspringen. "Bist du fertig mit kämmen? Können wir zur Feier?"
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:19
von Lucero
Lucero liess sich nicht davon stören, dass Lilian noch immer nicht glücklich mit ihrem Haar war und es zu lang fand. Dabei hatte Yukarin mindestens doppelt so langes Haar und auch einige andere Kunstwerke hatten längeres Haar als sie. Langes Haar war etwas tolles. Damit konnte man spielen. Man konnte es Frisieren, schön hindurch streicheln und neckische Dinge beim Sex damit tun. Lilian würde es schon noch erfahren und geniessen lernen. Lucero wollte jetzt geniessen können, dass er ihr Haar berühren und bürsten durfte. So eine Gelegenheit bekam er vielleicht nie wieder. Deswegen widersprach er ihr auch nicht bei der Haarlänge, sondern genoss es einfach.
Zudem war es auch schön, Lilian zuzuhören, wie sie von sich und dem Meister sprach. Wie sie davon erzählte, dass er von der Signatur wusste und dass ihm beide Signaturen recht wären. Er würde sie so aktzeptieren, wie sie wäre. Lucero nickte versonnen. Natürlich tat der meister das. Viel interessanter war es da, dass der Meister Einfluss auf Lilians Signaturen, beziehungsweise dafür sorgen konnte, dass sie wechselte. Leider wollte Lilian nicht genau sagen, wie das funktionierte. Sie stammelte nur etwas von Nähe und intim sein und eine süsse Röte blühte auf ihren Wangen auf. Das sagte eigentlich genug. Lucero musste sich ein Grinsen verkneifen, als Lilian schnell hinzufügte, dass sie sich gar nicht so fühlen würde, wie dann, wenn sie mit dem Meister intim war.
"Vielleicht liegt es ja daran, dass du dich so auf ihn freust", überlegte er, warum Lilians Signatur so lange ungewohnt verändert blieb. "Weil du dich für ihn zurecht machst, um ihm eine Freude zu machen. Weil du dieses besondere Kleid extra für ihn anziehst und ganz viel an ihn denkst. Das ist auch sehr nah und intim." Lucero war sogar überzeugt, dass es an dem Kleid lag. Sich für jemanden speziell anzuziehen konnte sehr erregend sein. Besonders wenn man spezielle Wäsche trug, die einem an empfindlichen stellen berührten und stimmulierten. Doch Lucero hütete sich, das Lilian zu sagen. Nicht, dass sie die reizenden Sachen schnell wieder auszog. Das würde ihm der Meister niemals verzeihen.
"Lilian, ich mach doch nur ein Scherz", musste er dann aber doch kichern, als das Mädchen entsetzt auf seinen Vorschlag, dass sie etwas noch kürzeres anziehen sollte, fliehen wollte. "Ich wollte dir doch nur zeigen, dass man auch wirklich nichts von deinem Höschen sieht. Egal wie sehr man sich verrenkt. Bitte sei mir nicht böse." Reumütig lächelt er sie an. "Ich habe es nur gut gemeint." So ganz schien Lilian ihm das nicht glauben zu können, allerdings konnte sie seinem arglosen Blick doch nichts böses unterstellen. Lucero hatte auch keine bösen Absichten. Er hatte sie nur etwas necken wollen, damit sie von ihrer Angst abgelenkt wurde.
"Ich bin noch nicht ganz fertig. Einen Moment noch bitte", wehrte er ab, dass sie zur Feier gehen konnten. Rasch nahm er vom Frisiertisch einen Kamm und zwei rote Haargummis mit jeweils zwei kleinen roten Kugeln daran. Geschickt teilte er mit dem Kamm Lilians Haare in zwei Hälften und kämmte sie seitlich nach oben, wo er sie mit den Gummibändern zu zwei bauschigen, kurzen Pferdeschwänzen zusammen band. Die roten Kugeln platzierte er dabei oben schön sichtbar, so dass es aussah, als hätte Lilien je zwei Zwillingspaar Kirschen im Haar.
"Was meinst du, sieht das nicht absolut hübsch aus?" gab Lucero den Blick auf den Spiegel frei. Wobei er das leise Gefühl hatte, dass Lilian sich durchaus irgendwie gefiel. Denn ihre Signatur fühlte sich satter, femininer an. Gefestigter. Etwas was sich sofort wieder verflüchtigte, als Lucero vorschlug, noch etwas zartrosa Lippgloss aufzutragen. Da wurde die Signatur sofort wieder schwankend und unsteht.
"Nur ein bisschen", bettelte Lucero in süssester Jungenmanier. "Beim ersten Schluck zu trinken ist das ohnehin schon wieder verschwunden. Nur, um den Meister zu Begrüssen und ihm noch einmal zum Geburtstag zu gratulieren. Ich bin auch ganz schnell und dann helfe ich dir mit deinen Schuhen und zieh sie dir an, damit du dich in dem kurzen Kleid nicht danach bücken musst."
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:27
von Lilian
Lucero hatte eine einfache Erklärung dafür warum Lilians feminine Signatur so lange anhielt. Sie würde sich auf Aerys freuen und sich für ihn zurecht machen. Dadurch würde sie automatisch viel an ihn denken, das wäre auch sehr nah und intim. Lilian dachte kurz darüber nach. Es klang einleuchtend, doch es passte Lilian nicht ganz, dass ihre Signatur dermaßen abhängig vom Adeligen wäre. Sie wollte selbst darüber bestimmen. Es schien, als würde die Kontrolle über ihren Körper, über ihr Ich, in immer weitere Ferne rücken. Ob sie jemals ihre Signatur selbstständig würde wechseln können; so wie sie es wollte und nicht jemand anderer? Zudem war es schwierig vor sich zugeben zu müssen, dass sie sich so sehr auf Aerys freute. Wann war das passiert und war es richtig? Er akzeptierte sie, er mochte sie, aber er hatte auch viele Erwartungen und Bedingungen an Lilian.
Das Mädchen sagte sich, dass sie das Kleid nur wegen dem Geburtstag angezogen hatte. Es war etwas besonderes und sonst hätte sie es nicht getan. Nichts so auffälliges und aufreizendes. Und wenn sie es nun immer öfter anziehen musste? So wie sie sich immer öfter küssten, weil sie es irgendwann zugelassen hatte?
Es waren schwierige Fragen und keine Antworten wollten sich unmittelbar einstellen. Lucero lenkte sie auch wieder ab indem der Blutige weiter um sie herumschwärmte und sie zurechtfrisierte. Lilian wurde es allmählich zu viel. Sie wollte jetzt zur Feier und den angespannten Moment davor rasch hinter sich bringen. Lucero hatte es alles andere als eilig und war weiterhin mit ihrem Haar beschäftigt. Er teilte es in zwei Pferdeschwänze, kämmte es weit nach oben und band sie mit je zwei roten Kirschnachbildungen fest. Skeptisch betrachtete Lilian sich im Spiegel. Die Haare standen nicht so weit ab wie sie befürchtet hatte, aber die Frisur war sehr ungewohnt und so... mädchenhaft. Allerdings war sie gerade ein Mädchen.
"Damit seh ich noch jünger aus als ich es bin", sagte sie. "Ich mags, dass mein Nacken wieder frei ist. Danke", gab sie Lucero ein Kompliment. Es war nett, dass der Prinz sich so viel um sie kümmerte und abgesehen von einigen Späßen war er sehr lieb zu ihr.
Bis Lucero vorschlug ihr Lippgloss aufzutragen. Lilian verzog sofort das Gesicht. Horatio hatte sie dazu auch bereits einmal gezwungen und bisher hatte Lilian nur Schminke benutzt, wenn Aerys es befohlen hatte oder ihr absolut tödlich langweilig gewesen war.
"Nein nein, bitte lass uns gehen", lehnte Lilian ab. Lucero hielt dagegen, dass es nur ganz wenig wäre und nach dem ersten Schluck zu Trinken wäre es wieder weg. Wozu sollte Lilian es dann überhaupt tragen? Es ging anscheinend um den ersten Eindruck beim Meister.
Lucero wollte ihm danach mit den Schuhen helfen, damit Lilian sich nicht bücken müsse.
"Oh, ich kann mich nicht bücken oder? Man würde unter das Kleid sehen können?" Vermutlich halfen da auch die Unterröcke nicht mehr. Lilian begann sich zu sorgen, ob er sich irgendwann bei der Feier würde bücken müssen. Hoffentlich nicht. "Kleider sind so unpraktisch", beschwerte sie sich. Lucero beugte sich mit dem Lippenstift zu ihr hinüber.
"Lucero, du würdest mich doch warnen, wenn man was sieht, ja?", bat Lilian. Der Prinz bejahte hilfsbereit und wollte dann, dass sie still hielt. Kurz darauf bekam Lilian den Lipgloss aufgetragen. Aber... hatte sie den jetzt überhaupt gewollt?
Lucero fragte nach den Schuhen und Lilian deutete in die Richtung, wo die verschiedenen Schuhe fein säuberlich aufgereiht waren. "Die roten", sagte sie. Der Lipgloss fühlte sich komisch auf den Lippen an. Lilian widerstand darüber zu lecken.
Der Prinz kam mit den Schuhen zurück, kniete sich vor sie und Lilian streckte die zarten Füße aus. Lucero streifte ihr die Schuhe langsam über.
"Können wir jetzt los?", drängte das Mädchen bevor ihr Freund auf weitere Verschönerungsideen für sie kam.
"Ist es im großen Speisesaal? Können wir hingehen bevor alle anderen da sind?" Dann fiel sie vielleicht nicht so sehr auf und konnte sich schonmal setzen. Aufregung erfasste sie wieder. Lilian rutschte vom Stuhl. Wenn die Begrüßung und der Beginn erst einmal vorbei waren, konnte sie sich vielleicht während des Essens entspannen.
"Weißt du wieviele Gänge es geben wird?", sprudelte eine weitere aufgeregte Frage aus ihr heraus.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:40
von Lucero
"Das war nicht meine Absicht", beteuerte Lucero aufrichtig, dass er Lilian mit der Frisur nicht hatte jünger machen wollen, als sie war. "Du siehst einfach nur süss aus so." Es passte zu dem süssen Kleid. Auch wenn es Lilian vielleicht noch etwas fremd war. Sie gab dann allerdings zu, dass sie es mochte, dass ihr Nacken wieder frei wäre und bedankte sich bei ihm. Lucero nickte zufrieden und wollte nun gleich zum Schminken über gehen. Weil er ahnte, dass das ebenfalls ungewohnt für Lilian war, schlug er nur ganz harmlos Lippgloss vor. Doch selbst das brauchte schon einiges an Überredungskunst. Schlussendlich schaffte er es mit einem kleinen Tauschhandel.
"Dafür sind sie wunderschön", entgegnete Lucero darauf, dass Kleider so unpraktisch wären. "Aber du hast recht, bücken geht darin nicht so gut. Man muss in die Hocke gehen, wenn man etwas vom Boden aufheben möchte. Es gibt da so ein paar Tricks, wie man sich besonders in kurzen Röcken bewegen sollte, damit man nicht ungewollt etwas offenbart." Lucero fragte sich, ob Lilian die noch nicht gelernt hatte. Wenn nicht, war es nicht Luceros Intension, ihr die beizubringen. Sonst wurde seine Chance, ihr unter den Rock zu schielen nur noch kleiner. Es war schon so schwierig genug. Besonders wo sie ihm auch noch so Versprechen abrang, dass er sie an diesem Abend warnte, wenn man zu viel sehen könnte.
"Das mache ich, Lilian", versprach er ihr schweren Herzens. "Aber halt jetzt kurz still. Sonst werden wir nie fertig." Lilian gehorchte wenigstens diesmal brav und Lucero konnte ihr behutsam den Lippgloss auftragen. Er musste sich beeilen. Dennoch nahm er sich einen Moment, es zu geniessen, sich voll und ganz auf Lilians sinnliche, geschwungene Lippen zu konzentrieren. Genau so schön war es, Lilian zu helfen, ihr ihre roten Schüchen überzustreifen. Dabei sachte und rein zufällig über die schlanken Fussgelenke zu streicheln. Lilian war wirklich überaus hübsch und verührerisch.
"Ja, wir können los", erhob er sich nickend und seufzte in Gedanken wehmütig, weil ihre Zweisamkeit schon wieder vorbei war. Für Luceros Geschmack war das viel zu kurz gewesen. Mehr Zeit konnte er jedoch nicht heraus schinden. Lilian war schon fast ohne ihn zum Zimmer heraus. Sie konnte das Abendessen kaum mehr abwarten und war viel zu nervös, um weiter mit ihm alleine in einem Raum zu sein. Da er nicht alleine zurück gelassen werden wollte, stellte er sich lieber an Lilians Seite und bot ihr galant seinen Arm. So konnte er sie wenigstens noch etwas geniessen.
"Uh, ich fürchte, dass die Meisten schon im Saal sein werden", erklärte er Lilian, die in ihrer Aufregung darum bar, möglichst als erste da zu sein. "Immerhin haben wir ganz schön viel Zeit vertrödelt. Wir werden gerade noch so rechtzeitig kommen." Das hätte Lilian sich früher überlegen müssen, wenn sie als erste im Speisesaal hätte sein wollen. Warum auch immer. Je näher sie dem Speisesaal kamen, desto aufgeregter und zappeliger wurde sie und ihre Signatur wurde immer unsteter. Allmählich begann Lucero sich Sorgen zu machen, dass es zuviel für sie werden würde. Er hoffte, dass es besser wurde, wenn er sie zum Meister bringen konnte. Er würde sie sicherlich zu beruhigen wissen.
"Oh, ich weiss nicht, wieviele Gänge es geben wird", antwortete Lucero überrascht. "Wahrscheinlich nicht so viele." Immerhin wollten sie sich nach dem Essen ja noch vergnügen. Das ging nicht so gut mit vollem Bauch. Allerdings war das nichts, was er Lilian so sagen konnte. "Ich denke, so zwischen drei und fünf Gängen", antwortete er stattdessen. "Ich freue mich vorallem auf das Dessert. Das wird bestimmt wieder besonders lecker." Unwillkürlich stellte er sich vor, wie er etwas Eis von Terims Brust leckte, der gefesselt und bebend unter ihm lag. Hmm, ja, das wäre wirklich lecker.
Lilian selbst schien jedoch nicht wirklich Gedanken für leckere Desserts übrig zu haben. Viel zu sehr waren ihre Gedanken bei ihrem kurzen Kleid und den Reaktionen der anderen. Zumindest nahm Lucero das an. So wie sie immer an ihrem Rocksaum zupfte und erschreckt zusammen zuckte, wenn sich ihnen jemand zu nähern schien. Sie trafen jedoch niemand auf den Gängen an. Die meisten waren wohl wirklich schon unten beim Meister.
"Hab keine Angst, Lilian", flüsterte er ihr unterwegs lieb zu. "Es wird alles gut. Du sieht umwerfend aus und darauf darfst du stolz sein." Sachte zupfte er an Lilians Haar, um sie etwas zu necken und aufzubauen. Ihre Nervosität wurde allmählich ansteckend. Besonders, weil er sich ihr nicht körperlich nähern durfte, um ihre Nervosität vollends auszukosten.
"Ausserdem fühlt sich deine Signatur schon fast so wie gewohnt an", merkte er an, weil Lilians Signatur schon wieder flackerte. Vielleicht half ihr das, sich zu beruhigen. Dabei hatte ihm die eindeutig weibliche Signatur sehr gefallen. Jetzt fühlte sie sich schon fast wieder so an wie sonst. Nur eine Spur zarter und femininer. Etwas was man ihrer Aufregung zuordnen konnte. Wenn man nicht, wie Darion und er es vorher gespürt hatten, erfahren hatte, wie weiblich Lilian tatsächlich war.
Vor dem Speisesaal hatten sich, wie schon vermutet, einige Kunstwerke angesammelt. Terim und Marlin standen da und warteten eindeutig auf sie. Auch im Saal selbst waren schon viele Kunstwerke. Genau wie der Meister, der von ihnen umringt war und sich lachend feiern liess. Es schien ein kleiner Wettstreit zu geben, wo der Meister sitzen sollte an der langen Tafel. Respektive neben wem. Doch sobald Lucero mit Lilian am Arm eingetreten war, schien für den Meister nichts anderes mehr zu existieren als Lilian. Seine Hand ruhte zwar noch auf Priams Schulter, aber ansonsten sprach er nicht mehr mit seinen Kunstwerken, sondern blickte ganz verzaubert zu Lilian. Kein Wunder. Sie sah auch atemberaubend hübsch aus. Stolz, als hätte er das alles alleine vollbracht, führte Lucero Lilian zum Meister.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:45
von Lilian
Lilian hätte gerne noch gefragt was für Tricks es gab, damit man ihr Höschen nicht bei solch kurzen Röcken sah, doch die Zeit drängte und war definitiv nicht genug, um noch auf die Schnelle neue Bewegungen einzustudieren. Hoffentlich gab Lucero ihr wirklich ein Zeichen, wenn man etwas bei ihr sah. Je näher das Abendessen rückte, desto aufgeregter und nervöser wurde Lilian. Allerlei Fragen fielen ihm noch ein. Vielleicht wäre sie sicherer, wenn sie möglichst gut informiert über die Geburtstagsfeier war.
Lucero war ihr rasch hinterher geeilt, als Lilian bereits aufgebrochen war. Dann hielt er ihr seinen Arm entgegen. Lilian fand, dass dies eigentlich nicht notwendig war, doch dann hakte sie sich trotzdem bei ihm unter. Der Prinz vermutete, dass die meisten bereits im Saal sein würden. Sie hätten zu viel Zeit vertrödelt.
"Oh je.. normalerweise passiert mir das nicht oft", sorgte der junge Krieger sich. Lilian ging ein wenig schneller, doch das bewirkte, dass die vielen Bänder um ihre Schenkel heftiger zogen und kribblige Gefühle durch sie hindurch schickten. Vielleicht war das mit dem Kleid doch keine so gute Idee gewesen.
Lucero wusste nicht wieviele Gänge es beim Essen geben würden, doch schätzte es zwischen drei und fünf ein. Lilian entspannte sich ein wenig. Das klang nach keinem allzu langen Essen. Aber was würde danach passieren? Würde jeder seine getrennte Wege gehen? Würde Aerys mit ihm nach oben kommen wollen? Ausgerechnet da sprach Lucero das Dessert an, das sicher besonders lecker sein würde. Lilian nickte nervös.
"Ja.. bestimmt", pflichtete sie bei und dachte daran wie Desserts zwischen Aerys und ihr oft zu mehr geführt hatten...
Eigentlich hatten sie noch nie zusammen bei den anderen gegessen. Lilian hatte es getan, als der Adelige sie in den Schlafsaal verbannt hatte, doch das war etwas anderes gewesen. Aerys war bei diesen Essen nie dabei gewesen. Lilian war unsicher wie es bei so einer großen Feier ablaufen würde, aber auch etwas neugierig darauf. Die Blutigen und Weißgewandten würden sich heute bestimmt vertragen. Es war schließlich Aerys' Geburtstag.
Lilian rückte nochmal die Schürze gerade und strich den Rock nach unten. So kurz. Was hatte er sich dabei nur gedacht? Er war kurz davor wieder umzudrehen und zurück ins Zimmer zu flüchten, doch Lucero führte sie ungerührt immer weiter. Der Prinz flüsterte ihr zu, dass er keine Angst haben müsse. Er sähe umwerfend aus und könne stolz darauf sein. Dabei zupfte Lucero neckisch an ihren herabhängenden Haarzöpfen.
"He..", beschwerte sich Lilian, musste aber leicht lächeln. Er spürte, dass Lucero es nicht böse gemeint hatte und ihn nur aufzubauen versuchte.
"Ausserdem fühlt sich deine Signatur schon fast so wie gewohnt an", verriet ihm der Prinz noch etwas wichtiges. Lilian stockte, sah aus großen Augen überrascht zu Lucero.
"Wirklich? Oh... ich habs nicht gemerkt. Das ist gut." Lilian beruhigte sich leicht. Wenigstens darüber müsste er sich keine Gedanken machen. Lilian strich an ihrer Seite entlang. Das Kleid schmiegte sich dort dicht an ihren Körper und es fühlte sich gut an. Er wusste nicht, ob er stolz darauf sein sollte, das kam ihm anmaßend vor, aber vielleicht bedeutete es nur, dass man zufrieden mit dem eigenen Körper war. Eigenheiten und alles.
Lilian war noch weit davon entfernt im Einklang mit seinem Körper zu sein, aber dass er nicht komplett wie ein Junge aussah, war nicht so abstoßend wie er zuerst befürchtet hatte. Es fühlte sich auch gut an.
Sie bogen um eine Ecke und sahen bereits mehrere Männer beim Eingang des Speisesaales stehen. Lilians Herz schlug prompt schneller. In dem Kleid kam er sich sehr ausgestellt vor und der Plan sich schnell im Saal verstecken zu können, verflüchtigte sich prompt. Wenigstens entdeckte Lilian ein paar bekannte Gesichter. Marlin und Terim warteten auf sie.
Lilian lächelte sie an.
"Guten Abend", begrüßte er sie, "Lucero hat mich herausgeputzt", schob er erklärend hinterher. Wenn es viel zu übertrieben für das Essen war? Lilian bemerkte wie man ihn musterte, doch er konnte die Blicke nicht deuten. Gefiel ihnen was sie sahen? Gefiel es zu sehr? Fanden sie es lächerlich? Der Jüngling war versucht den Blick zu senken, widerstand aber.
Lucero ließ ihnen nicht viel Zeit zum Plaudern und sie gingen weiter. Lilian wusste wieso. Er hatte Aerys im Speisesaal längst gespürt. Eine unwiderstehliche Signatur, die den gesamten Raum füllte. Die anderen mussten es auch spüren oder? Dass ständig so viele der Männer in Aerys' Nähe sein wollten, konnte nicht nur an daran liegen, dass er sie so erzogen hatte. Das würde nicht funktionieren, wenn der Prinz nicht auch eine einfangende Ausstrahlung hatte, überlegte Lilian.
Eine, die sich auch der Jüngling nicht mehr länger entziehen konnte.
Im Saal war alles festlich geschmückt und es waren viel mehr Kunstwerke hier als es Lilian für möglich gehalten hatte. Selbst bei den gemeinsamen Mittagessen waren nie so viele zur gleichen Zeit am Tisch gewesen. Jetzt schienen fast alle Männer der Villa anwesend zu sein. Einschüchternd viele.
Am anderen Ende stand Aerys, umgeben von einer Gruppe an Kunstwerken, die sich mit ihm unterhielten und ihn scheinbar zu diversen Sitzgelegenheiten locken wollten. Das hatte Lucero wohl damit gemeint, dass es keine feste Sitzordnung gab.
Lilian hätte nichts dagegen gehabt abzuwarten wie die Entscheidung ausfallen würde, doch Aerys bemerkte sie praktisch sofort und bedachte sie mit einem fast abwartenden Blick. Lilian erschauderte unwillkürlich. Bevor er Lucero fragen konnte, ob sie zu Aerys gehen könnten, führte der Prinz ihn bereits dorthin. Gerade rechtzeitig erinnerte sich Lilian daran vor Aerys zu knicksen. Nur ein kleiner Knicks, weil sie in dem Kleid sehr unsicher war.
Es war schon länger her wo Lilian vor dem Adeligen geknickst hatte. Aerys bestand längst nicht mehr darauf, dass Lilian jedes Mal knickste wenn sie sich sahen. Es geschah vermutlich einfach zu oft. Aber für solch einen offiziellen Anlass war es vielleicht angebracht. Danach lächelte Lilian den Prinzen an.
"Überraschung", sagte er leise. "Es ist das... naja Bonbonkleid", erklärte Lilian. Aerys hatte ja von der Existenz des Kleides gewusst, aber Lilian hatte sich bisher nie getraut es vor ihm anzuziehen. "Oder eher Kirschkleid... weil es hat doch viele Kirschen... zwei auf der Schürze." Er tippte auf die Kirschpaare auf der kleinen, weißen Schürze. "Und ein bißchen auf dem Kleid... und Lucero hat mir zwei ins Haar geflochten." Ah, er sollte aufhören Kirschen aufzuzählen. Lilian war viel zu nervös. Zahlen hatten ihn da immer beruhigt.
"Gefällts euch?", fragte er und zupfte an einem der Pferdeschwänze. Die Spitzen kitzelten ihn manchmal an der Schulter.
Re: Aerys Geburtstag
Verfasst: Mi 17. Feb 2021, 20:48
von Aerys
Aerys hatte sehr mit sich gehadert, Lilian nach der Massage alleine zu lassen. Er wollte ihn weder kränken noch im Stich lassen. Andererseits wollte er den Jüngling mit seiner Lust auch nicht bedrängen und überfordern. Der Morgen war wunderbar gewesen. Aber bei weitem nicht genug. Erst recht nicht an seinem Geburtstag. Deswegen liess er Lilian dann doch bei Darion und Lucero zurück. Aerys wusste, wie sehr Lilian Darion mochte und hoffte, dass der Jüngling nicht zu traurig sein würde, wenn er dafür mit Darion zusammen sein konnte.
Es war die richtige Entscheidung gewesen. Aerys konnte den Nachmittag hemmungslos und leidenschaftlich geniessen. Er wurde von all seinen Kunstwerken so richtig verwöhnt und war entsprechend entspannt und locker, als er in einem eleganten Anzug im Speisesaal stand und sich von seinen Lieblingen umschwärmen und feiern liess. So würde er auch den Abend überstehen können, auch wenn er nicht an Lilian herum fummeln durfte.
In dem Moment, in dem Lilian jedoch den Speisesaal betrat, wusste Aerys, dass alles umsonst gewesen war. Priam keuchte neben ihm leise überrascht auf. Aerys nahm am Rande war, dass es deswegen war, weil er sich mit der Hand fest auf seiner Schulter abstützte und sie wohl etwas quetschte. Er brauchte dringend etwas zum Festhalten. Lilian sah einfach fabelhaft aus. Wie verwandelt. So süss, zart, jung und höllisch verführerisch. Das Kleid was er trug war adrett, brav und doch so sündig, weil es so kurz war. Weil es viel von Lilians schlanken Beinen in den zarten Strümpfen preisgab. Mehr noch, man sah sogar die Bänder, die die Strümpfe nach oben zogen. Ganz viele von denen. In Lilian musste es vibrieren. Aerys wusste genau, was schon wenige dieser Bänder mitt dem Jüngling anstellten. So viele mussten ihn beinahe um den Verstand bringen. Deswegen fühlte sich seine Signatur womöglich auch so zart an. Kurz davor, weiblich zu werden.
Oh, Aerys selbst ging es jedenfalls so, dass Lilians Anblick ihn um den Verstand brachte. Er wollte ihn berühren. Ihn in den Arm nehmen. Ihn küssen. An den Bändern spielen und ihn zum glückseeligen Seufzen bringen. Aerys musste sehr an sich halten, nichts dergleichen zu tun. Glücklicherweise brachte Lucero Lilian gleich zu ihm, während er ihn noch verzehrend anstarrte.
"Lilian", brachte er schliesslich rau heraus. Sachte fasste er seine Hand und verneigte sich im Gegenzug zu Lilians Knicks mit einem Handkuss. Elegant und so wie es sich gehörte. Doch dann hielt er es nicht mehr aus. So wie Lilian zart vor ihm stand, mit seinen Haaren spielte und süsses Zeug plapperte. Sanft legte er ihm die freie Hand hinten auf Taillenhöhe auf den Rücken und zog ihn ihn eine vorsichtige, doch innige Umarmung.
"Du siehst umwerfend aus, Lilian", flüsterte er ihm zärtlich ins Ohr. Lilians Frisur war dazu besonders geeignet. Und auch dafür, an Lilians Hals zu knabbern. Das würde er später unbedingt noch ausprobieren. "Warn mich nächstes Mal vor. Dann setze ich mich vorher hin." Lilians Anblick hatte ihm wirklich ganz weiche Beine verschafft.
"Du musst mich jetzt stützen", erklärte er dem Jüngling, weswegen er ihn auf keinen Fall loslassen konnte.