Annäherungsversuche

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Lilian
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Für Aerys war die Menge an Essen anscheinend gerade ausreichend. Er würde glatt verhungern. Lilian grinste und förderte noch mehr Schälchen und Gläser mit Essen zutage. Es passte längst nicht alles auf den kleinen Tisch, aber er konnte genug auf die Decke stellen. Inzwischen goss ihnen Aerys etwas Wasser in die Gläser, die in den Halterungen beim Tisch steckten.
Lilian hatte gerade nach dem Besteck gegriffen, als Aerys ihn fragte, ob er ihn dieses Mal nicht füttern wollte. Der Jugendliche zögerte. Er wusste nicht, ob er das wollte, aber vielleicht ein paar Mal..
"Ja, was möchtet ihr denn?", fragte Lilian. Der Prinz deutete auf diverse Gerichte und der Jüngling nahm etwas davon auf die Gabel, um sie dann Aerys hinzuhalten, der davon dann auch brav aß. Und mit einem raubtierhaften Haps. Lilian musste lachen. "Ihr seid ja wirklich ausgehungert." Wo er ja auch nicht gefrühstückt hatte. "Ich wollte euch heute morgen nicht so drängen...", entschuldigte sich der junge Krieger und bereitete noch eine Gabel vor, während sie fast vertraut nebeneinander saßen.
Er fütterte den Adeligen noch ein paar Mal, doch irgendwann reichte er ihm scheu die Gabel, damit er selbst weiteressen konnte. Es war immer noch komisch so etwas mit Aerys zu machen. So vertraut...
Dabei hatte er nie mit dem Prinzen vertraut sein wollen. Er war dazu gezwungen worden. Selbst jetzt irgendwie... Lilian nahm sich ebenfalls von dem leckeren Essen, während er nachdenklich hinaus auf den See blickte. Ein weiteres Mal fragte er sich hilflos, was er hier machte. Aerys hatte ihn entjungfert, ihn geschlagen und noch vieles mehr. Und hier saß Lilian und hatte Spaß mit ihm. Er wusste nicht wann das passiert war. Geschweige denn wie er es aufhalten sollte, dass seine Gefühle gegenüber dem zurückgezogenen Prinzen immer verworrener wurden.
Er wusste nicht wieso er so fühlte. Aerys ließ auch gar keinen Platz mehr für andere zu, über die Lilian hätte nachdenken können. Es schien nur noch den Prinzen zu geben. Hatte er ihn deswegen solange eingesperrt? Solange bis Lilian akzeptierte was mit ihm passierte?
Aber Aerys hatte gesagt, er wäre auch verwirrt....

Der Jüngling wusste es nicht. Das überstieg bei weitem seine kurzen Erfahrungen. Er wusste bloß, dass es ihn ängstigte. Schweigend aß er weiter und probierte sich durch verschiedene der Gerichte. Und vorhin hatte er einfach zugelassen, dass Aerys ihn unter dem Rock streichelte. Mehr noch, er hatte danach gefragt. Lilian wusste ebenfalls nicht wieso er das gemacht hatte. Es war irgendwie so reizvoll gewesen...
Er hätte das nicht tun sollen. Nicht mit Aerys.
Aber er wollte so verzweifelt endlich wieder etwas genießen. Die letzten Tage waren so furchtbar gewesen. So still und einsam. Lilian nahm einen Schluck Wasser, probierte etwas Honigmelone. Scheu blickte er zu dem Prinzen. Der Jüngling wollte gerne glauben, dass ab sofort alles besser würde. Er war sehr versucht zu fragen, ob er nun öfter herauskonnte, aber er traute sich nicht aus Angst, dass Aerys darüber wütend wurde.
Lilian sah wieder zum See. Er musste daran denken, wie er früher oft mit Freunden oder der Familie zu einem See gefahren waren, um zu schwimmen oder zu spazieren. Es schien eine Ewigkeit her. Würde er sie nie wieder sehen?
Der Prinz schien seine Schweigsamkeit irgendwann zu bemerken und riss ihn aus seinen Gedanken indem er ihn fragte, was ihm von dem Essen am besten schmecken würde.
"Ich weiß nicht.. ich glaube, der Pastasalat mit Lammfilet", überlegte Lilian. "Die Küche hat sich echt viel Mühe gegeben. Meine Mutter hat mal Pasta selbst gemacht. Das war sehr lustig..." Seine Gedanken drifteten wieder ab ehe Aerys eine neue Frage stellte. Nach welchen Regeln er denn Croquet spielen würde.
Lilian begann ihm zu erzählen wie sie dies in der Schule gespielt hatten. "Ich war nicht so schlecht. Wir haben oft gegen andere Schulen gespielt und später, als ich meine Ausbildung begonnen hab, da hab ich manchmal mit Freunden gespielt. Auch so wie hier auf einer Wiese oder so.. ich kann das Spiel gleich aufbauen", bot er an. Der Jüngling stellte sein Essen beiseite und wollte schon eifrig aufspringen. Er wollte lieber etwas machen. Dabei würde er hoffentlich nicht so viel schwieriges nachdenken. Er wollte nicht an die schlimmen Sachen denken. Nicht an die Zeremonie oder den Kerker oder den Sklavenmarkt oder die Versteigerung. Nichts davon. Das würde ihm nicht mehr zustoßen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

"Alles", antwortete er ausgehungert auf Lilians Frage, was er denn gerne essen mochte, damit er ihn, wie von Aerys gewünscht, damit füttern konnte. Am liebsten hätte er Lilian gehabt, doch nach dem Streicheln in der Kutsche musste Aerys sehr vorsichtig sein, um den Jüngling nicht gegen sich aufzubringen. Auch wenn es Lilians eigener Wunsch gewesen war, dass Aerys ihm mit den Strumpfbändern half. Besser war es, Lilian kam gar nicht so genau dazu, darüber nachzudenken. Momentan konnte Lilian ihn so ablenken, indem er dramatisch darstellte, wie Hunger er hatte und den ersten Bissen auf der gereichten Gabel mit einem Haps verschlang. Wenn er schon mit der Gabel gefüttert wurde und nicht an Lilians Finger saugen durfte.

"Ist schon in Ordnung, Lilian", nahm er die Entschuldigung des Jünglings freundlich an, als dieser sich dafür entschuldigte, dass er ihn heute Morgen so gedrängt hatte. "Ich habe dir diesen Ausflug versprochen." Genauer gesagt, nur vorgeschlagen, doch man hätte es auch als Versprechen verstehen können. Und Aerys hielt in der Regel seine Versprechen. Der Prinz wusste, dass er nur so das Vertrauen seiner Kunstwerke gewinnen und halten konnte. Einmal ganz davon abgesehen, dass er es schlichtweg anständig fand, zu seinem Wort zu stehen.
"Es kommt oft vor, dass ich durch das Malen die Zeit vergesse", erklärte er Lilian beruhigend. "Das geschieht nicht absichtlich. Lass dich dadurch nicht entmutigen."

Gemütlich sassen sie beieinander. Lilian fütterte ihn noch ein paar Mal, reichte ihm dann jedoch die Gabel, damit er auch selber zum Essen kam. Aerys hatte nichts dagegen. So schön es auch war, von dem Jüngling gefüttert zu werden, so war es einerseits nicht mit den Fingern, was ein sinnliches Spiel hätte ergeben können, und andererseits war es nun wirklich nicht sättigend. Dabei hatte Aerys grossen Hunger. Entsprechend grosszügig bediente er sich an den verschiednen Speisen. So fiel ihm erst nach einer Weile auf, dass Lilian sich zusehends mehr in sich zurück zog und nicht nur deswegen schweigsam war, weil er mit essen beschäftigt war.
"Was schmeckt dir denn am Besten?" wollte Aerys also von dem zarten Krieger wissen, um ihn aus seinen Gedanken zu reissen. Ausserdem war es gut zu wissen, was Lilian schmeckte. Dann konnte er ihm eine Freude machen und es öfters auftischen lassen. So ganz konnte der Jüngling sich nicht entscheiden, meinte schlussendlich jedoch, dass der Pastasalat mit Lammfile wohl sein Liebling wäre. Erstaunt lobte er die Küche, wieviel Mühe sie sich gegeben hätte. Dummerweise brachte das Lilians Gedanken auf sein früheres Zuhause zurück und daran, dass seine Mutter einmal selber Pasta gemacht hätte, was lustig gewesen wäre. Warum wohl? Doch Aerys fragte nicht nach. Lilian sollte nicht zu oft an seine alte Familie denken. "Selbstgemachte Pasta ist das Beste", meinte er stattdessen freundlich.

"Nach welchen Regeln hast du denn bis jetzt Croquet gespielt?" bedrängte er Lilian kurz darauf mit der nächsten Frage, da die Gedanken des Jugendlichen schon wieder am Wandern waren. Er sollte besser hier bleiben, den Ausflug geniessen und nicht jetzt Trübsal blasen. Das konnte er noch immer dann machen, wenn er wieder einmal bestraft wurde. Diese Frage nach den Regeln, hielt ihn glücklicherweise länger beschäftigt. So, dass Aerys ihm eine Weile einfach zuhören und dabei weiter essen konnte. Zum Schluss schien Lilian ganz von selbst die Idee zu kommen, dass er sich von seinen Gedanken ablenken sollte. So sprang er auch gleich auf und bot eifrig an, das Spiel schon einmal aufzubauen. Aerys musste lachen ob so viel Enthusiasmus.
"Von mir aus gerne", nahm er das Angebot an. "Aber vergiss nicht, deine Schuhe wieder anzuziehen." Lilian hatte sie vorhin so adrett abgezogen. Wenn er jetzt mit den zarten Strümpfen über die Wiese rannte, waren die innert kürzerster Zeit ruiniert und Lilian müsste sie sich ausziehen. Hmmm, Aerys täte ihm gerne dabei helfen. Aber es war auch schön, Lilian dabei zu beobachten, wie er sich um das Aufstellen der kleinen Tore bemühte. Wie er über die Wiese huschte und sich immer mal wieder bückte. In seinen Gedanken jagte Aerys dem Jüngling verspielt hinterher. Wohlig legte er sich auf der Decke hin und ehe er sich versah, war er eingeschlafen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Bevor Lilian noch auf die Wiese springen konnte, erinnerte ihn Aerys daran wieder die Schuhe anzuziehen. Ach ja. Hastig schlüpfte der Jüngling hinein ehe er aufgesprungen war und mit der Croquet Ausrüstung über die Wiese eilte. Er suchte die Tore aus der Tasche heraus. Es waren sehr schön gearbeitete Tore aus lackiertem, bemalten Holz. Viel bessere Qualität als Lilian je damit gespielt hatte. Der Jugendliche überlegte, wie er das Spielfeld am besten ansetzen wollte und war dann ganz beschäftigt damit, die Tore aufzustellen. Jedes Mal, wenn er sich dazu bückte, spürte er wieder wie die Strümpfe fest an seinem Höschen zogen. So wie Aerys in der Kutsche daran gezogen hatte. Mit der Hand unter Lilians Kleid.
Wieso hatte Lilian danach gefragt? Er wollte sich dem Prinzen nicht annähern. Er stand nicht auf Männer und das würde sich bestimmt nicht ändern. Der Jugendliche wollte nicht so verändert werden. Er wollte etwas von sich selbst bewahren, aber er wusste kaum noch was das war, nun wo er in einem völlig fremden, beängstigenden Umfeld war. Hastig vertrieb Lilian die Gedanken und bemühte sich einen schönen Parqour aufzustellen. Sorgsam rückte er die Tore gerade und setzte den letzten Zielstab. Er freute sich bereits darauf zu spielen und kam entsprechend eifrig zurück zur Decke.
"Ich hab alles aufgebaut! Spielen wir jetzt?", fragte er aufgeregt. Aerys antwortete nicht. Da erkannte Lilian, dass der Prinz eingeschlafen war. Er hatte das schmale Picknicktischchen beiseite geschoben und sich auf die Decke gelegt. Unschlüssig stand Lilian vor der Decke und wusste nicht was er nun machen sollte. Er blickte hoch zur Wiese, wo die Kutsche stand. Lysander lehnte gegen die Kutsche und aß dabei ein belegtes Brot. Er würde sicherlich bemerken, wenn Lilian wegrannte...
Der Gedanke kam dem jungen Krieger nur kurz. Fortrennen. Dann müsste er sich all den schwierigen Fragen nicht mehr stellen. Er müsste sich nicht mehr mit Aerys auseinandersetzen. Der Prinz würde ihm bloß wieder weh tun. Er hatte ihn... mißbraucht. Sollte Lilian das vergessen? Es ging nicht.

Er entfernte sich etwas von der Decke und ging über den kleinen Strand. Lilian suchte ein paar flache Steine, um sie über die glatte Wasseroberfläche flitschen zu lassen. Er blickte wieder zurück zu dem schlafenden Prinzen. Lilian ging noch ein bißchen weiter fort, aber Aerys bemerkte es nicht. Nur wegrennen konnte Lilian trotzdem nicht. Er würde bestimmt nicht weit kommen und dann würde Aerys gewiss sehr böse mit ihm sein. Der Junge seufzte und blickte über den See. Die letzten Steine warf er einfach flatschend in einem Schwung hinein.
Dann ging er weiter am See entlang. Ab und zu fand er einen guten Stein und warf ihn wieder über den See. Er dachte dabei an früher... dabei war früher nur ein halbes Jahr her. Es schien soweit weg. Da hatte er noch Hosen und Hemden getragen und kurze Haare gehabt. Lilian zwirbelte an den Zöpfchen herum. Wenn er wenigstens eine Hose hätte haben können. Ein kleiner Zeitraum wo er er selbst sein durfte, dachte er sehnsüchtig. Ob er Aerys danach fragen könnte? Während eines besseren Zeitpunktes natürlich..
Er blickte wieder zurück zu dem Picknickplatz. Er sollte froh sein, dass er überhaupt noch lebte und Aerys ihn mit allem versorgte. Fast allem. Lilian vermisste seine Freunde. Mit denen wäre er jetzt am See gewesen, hätte gespielt, etwas gegessen und sich unterhalten. Und mit Aimée...
Ach, er sollte nicht daran denken. Es tat bloß weh.
Lilian merkte, dass seine Blase drückte. Er ging zu einem Baum etwas weiter weg ehe er nach unten zum Rock blickte, leicht ratlos. Wie machten Mädchen das draußen? Er hatte keine Ahnung. Etwas verwirrt und unbehaglich begann er das Kleid hochzuschieben. Das dauerte viel zu lange. Nervös sah er sich um, doch niemand sah ihn hinter dem Baum. Dennoch war es ihm sehr unangenehm, den gesamten Rock hochzuziehen. Er war total entblößt! Das konnte doch nicht richtig sein.
Mit einer Hand hielt er den Rock gerafft, schob mit der anderen sein Höschen vorne etwas hinunter. Sein Herz klopfte wie wild. Kleider waren so unpraktisch!
Lilian erwartete jederzeit, dass ihn jemand erwischte. Als er fertig war, strich er hastig das Kleid wieder hinunter und trat hinter dem Baum hervor. Zu seinem Entsetzen sah er wie Lysander auf die Picknickdecke zueilte. Lilian winkte ihm zu und versuchte ihn abzufangen.
"Nicht!", sagte er gepresst, als er vor dem Wächter stand. "Nicht wecken." Aerys hatte doch die ganze Nacht über nicht geschlafen. "Ich war nur.. ich hab.. hinter dem Baum.." Er wurde rot. "Mit.. mit dem Kleid dauert das so lange..", stotterte er.
Lysander schien endlich zu verstehen. Er musterte Lilian prüfend ehe er nickte und sich wieder zurückzog. Lilian ging zurück zur Decke und setzte sich leise. Er wagte für eine Weile nicht, sich zu rühren. Weglaufen stand außer Frage. Selbst wenn Aerys schlief, Lysander schien ihn genau im Auge zu behalten. Deswegen war er bei dem Ausflug dabei. Er war nicht nur der Kutscher.
Der Jüngling schalt sich für seine Naivität, dass er nicht vorher daran gedacht hatte.
Er hatte die Schühchen wieder abgestreift und aß noch ein bißchen, während er hinüber zu Aerys schaute. Jetzt wirkte er friedlich und ruhig. Aber Lilian empfand trotzdem nichts, wenn er den Prinzen ansah. Er fühlte sich nicht von ihm angezogen, bestimmt nicht. Er fühlte sich bloß so... einsam und Aerys... er wurde langsam vertraut. Seine Güte und seine Schrecken. Lilian legte sich ebenfalls zurück, blickte hoch zu den Ästen der Weide.

Er wollte gerne Croquet spielen, aber vielleicht war es besser, wenn Aerys ein bißchen schlief. Hatte er wirklich die ganze Nacht über gemalt? Gestern Abend... das war sehr schön gewesen. Fast magisch... und das nur wegen Aerys' Juwel.
Lilian drehte sich zur Seite und schaute, ob er das Juwel um den Hals des Prinzen entdecken konnte. Vorsichtig rückte der Junge näher, lauschte den ruhigen Atemzügen des Adeligen. Ob er etwas träumte? Lilian streckte die Finger nach dem Hemdkragen aus und schob ihn ganz vorsichtig beiseite. Da war die Kette an der das Juwel hing. Der junge Krieger wurde magisch davon angezogen.
Bevor er überhaupt darüber nachdachte was er da eigentlich tat, hatte er schon einen Hemdsknopf geöffnet. Und dann noch einen. Solange bis er das Juwel zu Gesicht bekam. Lilians Gesicht hellte sich auf. Näher an Aerys gerutscht, begann er mit den Fingerspitzen über das Purpur zu streicheln. Ohh... das fühlte sich schön an. Lilian atmete rascher. Vor Aufregung und verstecktem Verlangen. Ganz vorsichtig glitten seine Fingerkuppen an den Kanten des Juwels entlang.
Erschrocken zuckte er zusammen, als Aerys sich plötzlich regte und leise wohlig seufzte. Lilian hielt inne. Er wusste nicht wieso, aber sein Blick fiel dabei auf die Hosen des Prinzen. Respektive eine große Beule in seiner Lendengegend. Die Augen des Jugendlichen weiteten sich. War das etwa... weil Lilian das Juwel gestreichelt hatte? Aber.. er hatte schon öfter das Juwel gestreichelt. Wurde Aerys dabei immer... hart? Spürte er das Streicheln etwa körperlich? Aerys hatte so etwas erwähnt, doch Lilian hatte es nicht verstanden. Nun allerdings sah er eindeutige Beweise.
Hastig wollte der Jüngling seine Hand fortziehen, als der Prinz sich drehte und dabei Lilian halb in einer Umarmung begrub. Der junge Krieger keuchte, versuchte sich wieder zu befreien. Als er sich umdrehte, glitt Aerys' Arm hinunter an Lilians Taille, lag nun locker über seinem Bauch. Das war nicht der einzige Körperkontakt, den der zierliche Jüngling spürte. Er konnte Aerys' Becken fühlen. Und seine Härte.
Und das Juwel... an seinem Rücken. Lilian erstarrte. Es dauerte einen Moment bis er sich dazu durchgerungen hatte, sich stärker zu bewegen, um freizukommen.
"A-aerys?", wagte er zu fragen, "Das ist zu fest.. Aerys?" Der Jugendliche versuchte den Prinzen von sich zu schieben.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Sein Schlaf war angenehm. Wohlig warm und doch nicht zu heiss. Gemütlich, weich in traumlose Watte gepackt. Aerys räckelte sich zufrieden seufzend. Endlich Ruhe und Schlaf. Er war beim Malen so angespannt gewesen. Nun konnte er sich etwas erholen und es tat gut. Träge drehte er sich zur Seite und griff instinktiv nach seinem Spielzeug, welches sein Bett teilte. Er mochte es, wenn jemand oder auch mehrere mit ihm in seinem Bett schliefen und er sie an sich kuscheln konnte, wenn ihm danach war.
Oh und jetzt war ihm gerade sehr danach. Die Nacht war so anstrengend gewesen. Und dann... Nein, er war nicht in sein Bett gegangen, erinnerte sich sein schlafumnebelter Verstand allmählich. Er war mit Lilian auf diesen Ausflug gegangen. Und jetzt schlief er unter der einen Weide. Mit dem Jüngling in seinem Arm. Schön.

"Lilian?" fragte er träge und verschlafen, als er hörte, wie der Jüngling seinen Namen sagte. Kuschelig zog er ihn enger in seine Arme, knabberte mit geschlossenen Augen an Lilians Ohr. Wohlig erregt hatte er noch mehr neckische Dinge mit dem jungen Krieger vor, als eine Welle der Aufregung über ihm zusammen schlug. Lilian zappelte ganz heftig, so dass es sogar Aerys zu ungemütlich wurde. Unwillig rollte er sich zurück auf den Rücken und liess Lilian frei. Gähnend öffnete er seine Augen, nun wo er langsam wach wurde. Viel zu früh, für seinen Geschmack. Jedoch sicherlich ausgeruhter als auch schon.
Während er Lilian mit einem fragenden Blick bedachte, was die ganze Aufregung denn sollte, setzte er sich träge auf. Nur um zu seiner Überraschung zu spüren, dass sein Juwel aus seinem Hemd fiel. Verblüfft starrte er an sich hinunter. Sein Geburtsjuwel hing an der silbernen Kette und war tatsächlich aus seinem Hemd gefallen, welches fast schon unziemlich weit offen stand. Zumindest unziemlich weit für ein harmloses Picknick. Und überaus scharf war er ausserdem auch noch.

"Wa...?" Irritiert blickte er Lilian fragend an. "Was ist passiert?" wollte er wissen. Hatte Lilian ihn etwa heimlich doch befummelt, weil ihm das mit dem Strumpf besser gefallen hatte, als angenommen? Oh, das wäre aber gemein, wenn Aerys das verpasst hätte. "Warum steht mein Hemd so weit offen, Lilian?" fragte er etwas strenger. Dabei war der Jüngling so oder so schon flammend rot geworden. Nun wand er sich unwohl, bis er schliesslich zugab, dass er sein purpurnes Juwel so gerne noch einmal hatte streicheln wollen.
"Und da hast du einfach mein Hemd geöffnet und es angefasst, ohne mich zu fragen?" hakte Aerys schmunzelnd nach. "Wie frech ist das denn?" Sehr intim auf jeden Fall. Kein Wunder war er hart. "Wie würdest du das denn finden, wenn ich einfach deine Kleidung öffnete und dein Juwel streichelte?" Seine Stimme hatte unwillkürlich einen rauen Unterton bekommen und Aerys meinte nicht im wortwörtlichen Sinne Lilians Juwel. Sinnlich lauernd fixierte er den Jüngling mit seinem Blick.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Aerys nannte ihn beim Namen, aber er klang dabei sehr schläfrig und bevor Lilian protestieren konnte, wurde er bereits dichter an den Adeligen gezogen. Der Mann begann an Lilians Ohr zu knabbern. Der Jüngling verzog das Gesicht, musste aber ungewollt kichern.
"Das kitzelt.. Aerys... nicht, das ist zu eng", wehrte er sich und zappelte stärker, um aus der festen Umarmung zu entkommen. Vor allem, da ihn die Erregung in Aerys' Hose sehr verängstigte. Lilian wollte damit nicht in Berührung kommen. Auf keinen Fall. Es erinnerte ihn an die Male, wo der Prinz sich erregt an ihn gepresst und ihn sehr intim und drängend gestreichelt hatte. Dazu war der junge Krieger gewiss nicht bereit. Er stand nicht auf Männer und er wollte nicht noch einmal so etwas furchtbares wie die Zeremonie erleben.
Endlich ließ Aerys ihn los und rollte sich auf den Rücken. Der zarte Junge krabbelte rasch ein Stück fort, um sich in Sicherheit zu bringen.
Der Adelige gähnte und setzte sich schlaftrunken auf. Er wirkte noch nicht vollkommen wach, doch das änderte sich schlagartig, als er bemerkte, dass sein Hemd weit offen war und sein Juwel nicht mehr sicher dahinter verborgen war. Ohje. Schuldbewusst knabberte Lilian an seinen Fingerknöcheln, während er auf der Decke kniete. Sein Blick huschte kurz in die Lendengegend. Oh nein, Aerys war immer noch... erregt. Würde er deswegen etwas unternehmen? Also nun, wo er richtig wach war.
Lilian war aber noch aus anderen Gründen besorgt und unruhig. Aerys realisierte, dass sein Hemd vor dem Einschlafen längst nicht so liederlich geöffnet war und wollte prompt wissen, was passiert sei und wieso sein Hemd so offen wäre. Der Jüngling wandt sich und begann stark zu erröten. Oh nein, oh nein. Er hätte das nicht tun sollen.
"Ich..." Er biss sich auf die sinnlichen Lippen. "Ich.. wollt nur.. ich hab... ich wollt nur euer purpurnes Juwel nochmal sehn...", stotterte er verlegen. Aerys blickte ihn forschend an. "Streicheln", verbesserte sich Lilian hastig.

Der Prinz wirkte aber nicht übermäßig wütend. Er schmunzelte stattdessen und hakte noch einmal nach, ob Lilian tatsächlich Aerys' Hemd geöffnet und das Juwel ohne Erlaubnis angefasst hatte. Der junge Krieger knetete unbehaglich seine Hände im Schoß, nickte zaghaft und blickte Aerys vorsichtig an.
"Ich weiß nicht wieso.. ich das gemacht hab", gestand er. Er hatte nicht nachgedacht. Nicht ein einziges Mal, während er sehnsüchtig die Hemdsknöpfe geöffnet hatte. Er konnte nicht anders. Das Juwel zog ihn magisch an. Aerys nannte es frech.
"Wie würdest du das denn finden, wenn ich einfach deine Kleidung öffnete und dein Juwel streichelte?", fragte ihn Aerys rau und blickte ihn lauernd an.
"Das geht ja nicht. Ich darf mein Juwel ja nicht tragen", rutschte Lilian heraus. Direkt danach schlug er sich die Hände vor den Mund. Oh, er war wirklich frech.
"Es tut mir leid", schob er danach nuschelnd hinterher. "Ich dachte nur an gestern und wie schön es war euer Juwel zu halten... es fühlt sich so gut an", gestand er bebend. Lilian stockte. Erneut blickte er verstohlen in Aerys' Lendengegend. Rasch sah er wieder woanders hin. "Ich.. wusste nicht, dass ihr soo darauf reagiert, wenn jemand euer Juwel streichelt."
Dann würde er es bestimmt nicht mehr machen. Er wollte Aerys nicht erregen!
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Lilian war so niedlich, wie er sich verlegen wand und selbst die Welt nicht mehr so recht verstand, warum er so gebannt von Aerys Geburtsjuwel war, dass er ihn sogar auszog, um es ganz ohne zu fragen zu berühren. Der Prinz genoss es, wie der Jüngling sich wand und seine zierlichen Hände im Schoss knetete. Um ihm noch etwas mehr einzuheizen fragte er ihn, wie er es denn finden würde, wenn man ihn einfach so intim streichelte. Leider verstand Lilian die eigentliche Frage nicht, sondern nahm sie sehr wörtlich. Was ihn dazu brachte, damit herauszuplatzen, dass dies ja gar nicht gehen würde, da er sein Juwel nicht tragen dürfte.

Aerys musste lachen, als Lilian sich augenblicklich die Hände vor den Mund schlug und ihn mit grossen, roséfarbenen Augen anstarrte. Er war wirklich niedlich, wenn er nervös war. Nuschelnd entschuldigte er sich und erklärte, dass er an gestern hätte denken müssen. Wie schön es gewesen sei, sein Juwel zu halten. Ja, das hatte sich wirklich gut angefühlt. Nicht nur für Lilian. Allerdings war es auch sehr beängstigend gewesen. Aber darüber wollte Aerys jetzt nicht nachdenken. Dazu war er zu scharf. Etwas, was auch Lilian bemerkte. Sein Blick glitt tatsächlich zu der Lendengegend des Prinzen. Wenn auch nur ganz kurz.

"Ich reagiere so darauf, weil DU mein Juwel gestreichelt hast", korrigierte Aerys sammten. Geschmeidig glitt er auf seine Knie, stützte sich langsam mit seinen Händen links und rechts neben Lilians Knien ab. "Sonst passiert da nichts. Auch erlaube ich niemandem sonst, mein Juwel auf diese Weise zu berühren." Bedächtig glitt er näher zu dem schlanken Jugendlichen. So, dass er einen guten Blick auf das purpurne Juwel hatte. "Du bist der Einzige, der dieses Privileg hat." Er kam noch näher, schob seine Wange an der von Lilian entlang, ohne sie jedoch tatsächlich zu berühren. Auch wenn kaum ein Haar mehr dazwischen gepasst hätte. "Magst du es noch einmal streicheln?" fragte Aerys rau in Lilians Ohr flüsternd. "Es mit deinen Fingern erkunden?" lockte er sinnlich.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Der Prinz widersprach und sagte, dass er nur bei Lilian so intensiv reagieren würde, wenn dieser sein Juwel streichelte. Der Jüngling wusste nicht was er darauf sagen sollte. Aerys kniete sich vor ihm hin, beugte sich vor und stützte die Hände direkt bei ihm ab. Links und rechts neben Lilians schmalen Knien. Der junge Krieger wagte nicht sich zu rühren, spürte wie er gleich wieder aufgeregt wurde, nur weil der Prinz sich ihm so eindringlich näherte. Aerys stellte klar, dass niemand außer Lilian sein Juwel berühren dürfte. Und keine anderen Berührungen würden ihn so reagieren lassen.
Lilians Herz wummerte heftig. Aerys hatte schon öfter gesagt, dass Lilian etwas besonderes war. Nur bekam der Jüngling hier zum ersten Mal die direkten Folgen davon mit. Er war etwas besonderes... Aerys ließ sonst niemanden an seine Juwelen. Aber Lilian schon. Der Junge blickte den Prinzen aus großen roséfarbenen Augen an. Er wusste nicht wie er mit dieser Information umgehen sollte. Er.. er wollte etwas besonderes sein. Es schmeichelte nicht nur, es gab ihm auch Hoffnung, dass Aerys gut zu ihm war.
Der Prinz kam noch näher. Das Juwel baumelte an der Kette um seinen Hals. Dunkles, flammendes Purpur, hart und scharfkantig. Lilians Blick glitt unwillkürlich dorthin. Er hatte das Gefühl, dass Juwel würde pulsieren.
"Du bist der Einzige, der dieses Privileg hat", sagte der Adelige. Seine Wange schob sich an Lilians. Der Jugendliche konnte fast die Haut auf seiner spüren. Es knisterte und als Aerys ihm mit rauer Stimme zuflüsterte, ob Lilian das Juwel noch einmal streicheln wollte, fühlte er sich komisch. Aerys Signatur schien überall. Aerys selbst war überall. Der Junge starrte das Juwel an. Es war seins. Es musste seines sein. Vorsichtig streckte er die Hand danach aus.
Er hatte vielleicht nicht viele Rechte, aber er hatte das. Er durfte das Juwel berühren.

"Ich... ich weiß nicht", flüsterte er verwirrt. Das war doch komisch, dass er das Juwel streichelte. Vor allem, wo Aerys so... erregt darauf reagierte. Lilian wollte ihn nicht erregt machen. Dann wurde es gefährlich für ihn selbst. Er hatte Angst, dass der Prinz ihn dann wieder bedrängte.
"Ihr macht doch nichts... oder?", vergewisserte er sich leise. Lilian rang mit sich. Nein, er sollte das nicht machen. Das war doch genau das, was Aerys wollte. Er manipulierte ihn irgendwie. Genau. Doch Lilian konnte sich dem Juwel und der Nähe zu dem Prinzen auch nicht entziehen. Sachte griff er nach dem Juwel. Sofort spürte er es in sich anspannen und kribbeln. Hastig ließ Lilian los und rückte verunsichert zurück. Das war zu viel. Er wusste nicht was das war, doch es machte ihm Angst.
Der zarte Jugendliche schüttelte den Kopf. "Lieber nicht", sagte er. Er zog die schlanken Beine an und schlang die Arme um die Knie. "Das ist doch seltsam, dass ihr so darauf reagiert", sagte er leise.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Aerys spüre Lilians Aufregung und Nervosität. Es liess den angespannten Prinzen beben. Überall war Lilians Signatur, prickelte auf ihm, erregte ihn über die Massen. Für einen Herzschlag lang hätte Aerys nicht sagen können, was er getan hätte, wäre Lilian weggerannt. Zum Glück blieb der Jüngling wo er war und starrte nur nervös auf Aerys Juwel, welches er so gerne selber berühren zu wollen schien. Nur traute er sich jetzt leider nicht mehr, wo Aerys wach und ihm so nahe war. Immerhin, er krabbelte nicht panisch davon.

"Nein", raunte der Adlige dunkel, angestrengt beherrscht. Er wollte Lilian nicht erschrecken. Er war nur so scharf und es war berrauschend, dass Lilian ihn erkunden wollte. Und sei es nur sein Juwel. Stück für Stück würde mehr kommen. Dann würde Lilian seine schlanken Finger nicht nur um das Juwel legen, sondern auch um Aerys heftig pochende Männlichkeit. Gleichzeitig fühlte es sich, nun wo der Prinz wieder wach war, aber auch so an, als würde Lilian ihn noch viel tiefer berühren. Unwillkürlich musste Aerys an das Bild denken, welches er gemalt hatte. Da wo Lilian im Sternenhimmel lag und locker sein blutendes Herz in der Hand hielt.

Fast schon erleichtert atmete Aerys auf, als Lilian das Juwel wieder los liess und etwas zurück rückte. Der Prinz folgte ihm nicht. Stattdessen liess er sich zurück auf seine Fersen sinken und war froh, dass sein Herz wieder da war, wo es hingehörte. Gleichmässig, kräftig pumpend in seinem Brustkorb.
"Wir beide haben eine ganz besondere Beziehung zueinander, Lilian", widersprach Aerys, als der Jüngling meinte, dass es doch komisch sei, dass Aerys so darauf reagieren täte, wenn er sein Juwel berührte. "Du hast auch gesagt, dass dir ganz kribbelig zumute wird, wenn ich mein Geburtsjuwel benutze. Dass ein tiefer Zug in dir drin entsteht. Diesen Zug spüre ich auch, wenn du mein Juwel berührst. Ausserdem weisst du schon längst, Lilian, dass ich dich heftigst begehre. Da ist es nicht verwunderlich, dass mein Körper so reagiert, wenn du mich derart intim berührst." Aerys fand das gar nicht seltsam. Er wollte es nicht seltsam finden. Sonst musste er nur an das erschreckende Bild in seinem Atelier denken.
Abrupt erhob er sich und reichte Lilian seine Hand, um ihm beim Aufstehen behilflich zu sein. "Du wolltest doch Croquet spielen. Wie wäre es jetzt mit einer Partie?"
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Aerys musste auch erst einmal durchatmen. Er folgte Lilian nicht, sondern setzte sich ebenfalls. Der Prinz fand, dass sie eine besondere Beziehung hätten. Der Jüngling presste bei den Worten die Lippen aufeinander und blickte schweigend hinüber zum See. Er wollte keine Beziehung zu Aerys haben. Er wollte nicht an ihn gebunden sein.
Der Adelige ließ nicht locker und erinnerte ihn daran, dass Lilian auch etwas spürte, wenn Aerys sein Geburtsjuwel benutzte. Lilian würde doch einen tiefen Zug in sich spüren, genauso wie Aerys diesen Zug spürte, wenn Lilian sein Juwel streichelte. Der Jüngling ahnte auch, dass dies beides zusammenhing, aber er wusste nicht wie. Er hatte noch nie von so etwas gehört. Ob es etwas mit der Zeremonie zu tun hatte? Hatte die Priesterin einen Zauber gewirkt, dass sie aneinander band? Lilian hätte gerne mehr darüber herausgefunden, aber es machte ihm auch Angst, wo es unmittelbar mit Aerys' Körper zu tun hatte. Offen hatte der Adelige zugegeben, dass es ihn sehr erregte, wenn Lilian das Juwel berührte.
Es wäre nicht seltsam. Schließlich hätte er Lilian schon öfter gesagt, wie heftig er ihn begehrte. Lilian wurde verunsichert. "Ja.. aber, ich hab noch nie gehört, dass jemand so reagiert, wenn man sein Juwel berührt... oder so fühlt, wenn ein anderer sein Juwel benutzt...", wandte er verwirrt ein. Bildeten sie sich das alles bloß ein? Wenn Aerys ihn so sehr wollte und wenn Lilian nichts anderes als sein Juwel berührte... vielleicht stellte er sich dann einfach vor, wie Lilian seinen Körper berührte...
Das wäre eine gute Erklärung, wäre da nicht der Umstand, dass Aerys vorhin tief geschlafen hatte, als Lilian das purpurne Juwel angefasst hatte. Davon hatte Aerys nichts mitbekommen...

Der Prinz stand plötzlich auf und lenkte Lilian damit ab, dass sie ja noch Croquet hatten spielen wollen. Der Jüngling ließ sich aufhelfen. "Ja, gerne", stimmte er erfreut zu und ging mit Aerys zur Wiese, um ihm das aufgebaute Spielfeld zu zeigen.
"Aber glaubt nicht, dass ich euch gewinnen lasse", sagte der Junge frech. Er holte die Croquetschläger und die Kugeln aus der Tasche und hielt sie Aerys hin, damit er eine Farbe aussuchen konnte.
Lilian freute sich, endlich spielen zu können, was man ihm auch bald anmerkte. Seine Augen glänzten und er strahlte viel über jedes Tor. Auch die, die Aerys schaffte. Der Jugendliche konnte gut Croquet spielen, wenn es auch noch etwas ungewohnt war in einem Kleidchen zu spielen. Eifrig eilte der zarte Jugendliche über die Wiese, ein Tor nach dem anderen passierend. Aerys war auch nicht schlecht, aber er spielte Croquet wohl nicht so oft wie Lilian es getan hatte. Dafür hatte der Prinz sehr viel mehr Erfahrung.
Lilian bückte sich und platzierte einen Ball neu, der hinter eine Grasnarbe gerollt war. Hastig strich er sich seinen Rock glatt, als er merkte, dass Aerys dorthin schaute.
"Deswegen führe ich", stellte der junge Krieger fest. "Weil ihr abgelenkt seid." Er kicherte und streckte die Zunge kurz raus. Und dann brach plötzlich ein Wolkenbruch über ihnen herein. Heftig und unvermittelt. Lilian war so abgelenkt vom Spiel gewesen, dass er die aufziehenden Gewitterwolken nicht bemerkt hatte.
Es platschte regelrecht auf sie nieder. Lilian keuchte erschrocken, die Arme über den Kopf halten, aber es brachte nicht viel. Was... eben war es doch noch sonnig gewesen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Trotz seiner Angst vor Aerys' Erregung, liess Lilian sich von ihm aufhelfen und war sofort begeistert als es endlich um sein heiss ersehntes Croquetspiel ging. Frech meinte er gar, dass Aerys nicht glauben solle, dass Lilian ihn gewinnen lassen würde. Der Adlige lachte. Da würde Lilian sich aber ganz schön anstrengen müssen, wenn er ihn absichtlich gewinnen lassen wollte. So gut war er nämlich nicht in dem Spiel. Auch wenn er es zwischen durch einmal bei unterschiedlichen Gelegenheiten spielte, hatte er sich nie sonderlich dafür interessiert. Deswegen hatte er Lilian auch gefragt, nach welchen Regeln er gewöhnlich spielte. Einfach nur, um seine eigenen Kentnisse der Spielregeln aufzufrischen.

Dafür hatte Aerys eine ruhige Hand und einen guten Blick für Geraden und Distanzen. Das verhalf ihm, nicht vollkommen von Lilian abgehängt zu werden, der wirklich sehr gut spielte. Allerdings auch sehr adrett, was dazu führte, dass Aerys viel zu oft auf Lilians wippendes Kleidchen schaute oder auf seinen knackigen, kleinen Hintern. Dabei überlegte er sich neugierig, was für ein Höschen mit Bändern für Strümpfe Lilian genau trug. Noch so ein Thema, was ihn vom ordentlichen Spiel abhielt.
Lilian ertappte ihn dabei. Diesmal wurde er jedoch nicht ganz verlegen darob. Stattdessen kicherte er und streckte ihm gar die Zunge raus und meinte selbstgefällig, dass dies der grund sei, warum er am gewinnen sei. Weil Aerys abgelenkt sei. Der Adlige seufzte. Damit hatte der Jugendliche absolut recht. Vielleicht sollte er sich wirklich etwas mehr Mühe geben. Aber wenn dieser sich so nach dem Ball bückte, war es wirklich schwer.

Aerys überlegte sich noch, wie er sich zusammenreissen könnte, um nicht zu sehr zu verlieren, als auf einmal ein seltsames Geräusch zu hören. Irgendwie eine Dusche. Regen! Kaum hatte er zu Ende gedacht, da wurde er von grossen, heftigen Regentropfen übergossen. Überrascht schnappte er nach Luft. Er hatte gar nicht auf den Himmel geachtet. Immer nur auf Lilian und prompt wurde sein Blick wieder von ihm angezogen. Der Regenguss hatte gereicht, dass Lilians Kleid beinahe augenblicklich völlig durchnässt war und an seinem verführerischen, schlanken Körper klebte. Heiss. Oh und jetzt hielt er sich auch noch seine Arme über den Kopf. Noch viel heisser.

Heftiges Donnerknallen liess ihn zusammen zucken. Die Pferde etwas weiter weg auf der Wiese wieherten erschrocken, bäumten sich auf und wollten lospreschen. Aerys hatte dafür nur einen kurzen Blick übrig. Lysander würde sich schon darum kümmern. Er sorgte sich um Lilian. Wenn das Gewitter genau so schnell näher kam, wie der Regen gekommen war, konnte das gefährlich sein, wenn sie da so auf der Wiese standen. Sie würden leichte Ziele abgeben. Rasch eilte er zu Lilian und erschuf über ihnen Beiden ein Schutzschild. Beschützend legte er einen Arm um den nassen Jüngling und zog ihn zügig mit sich zu ihrer Weide. Da waren sie zwar nicht viel geschützter vor dem Gewitter, aber wenigstens vor dem Regen.
"Alles in Ordnung, Lilian?"
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Lilian blickte zu der Kutsche, als die Pferde wieherten. Ohje, hoffentlich gingen die Pferde nicht durch. Lysander war schnell auf den Kutschbock gesprungen. Der Jugendliche hörte ein weiteres Donnerkrachen und zuckte zusammen. Er sah hastig zum See. Dort in der Ferne kamen fette, dunkle Wolken angerollt. Und es goss immer noch ganz furchtbar, durchnässte seine Kleidung in Sekundenschnelle. Schnell, sie mussten sich unterstellen. Der junge Krieger sah sich suchend um, als Aerys bereits zu ihm gerannt kam. Ein Schutzschild, dieses Mal saphir glitzernd, schob sich über sie und ein dröhnendes Regenprasseln setzte ein, prallte aber am Schild ab.
Der Prinz legte einen Ark um ihn ehe er ihn mit sich zog. Gemeinsam rannten sie über die nasse Wiese zu ihrer Picknickdecke. Dort war der Regen noch nicht so gut hingekommen, trotzdem platschte er in die Gläser und prasselte auf das Tischchen. Lilian zog rasch einige der Körbe und Taschen unter Aerys' kleinen Schutzschild.
Der Prinz fragte ihn besorgt, ob alles in Ordnung sei.
"Ja, ich hab mich nur erschrocken", erwiderte Lilian, als sie dicht zusammenstanden. "Ich hab gar nicht mitbekommen, dass dunkle Wolken kommen..." Er bibberte und rieb sich die Arme, während er hinüber zum See sah. Sie hatten doch schwimmen wollen... in der Sonne dösen und Croquet spielen. Nun zog der Regen in dichten Strömen über die Wiese, wo das Spiel noch aufgebaut war.
Aerys strich ihm ebenfalls über die Arme ehe er ihn auf die Decke zog. Das Wetter wurde immer schlimmer. Der Wind ließ die herabhängenden Zweige der Weide hin und herpeitschen. Donner krachte erneut und Blitze zogen sich über den verdunkelten Himmel. Lilian hatte normalerweise keine Angst vor solch einem Gewitter, aber hier draußen und mit dieser Heftigkeit wirkte es schon etwas einschüchternd. Zum Glück hatten sie Aerys' Schutzschild.
"Und was machen wir jetzt?", fragte Lilian. Ihm wurde rasch kalt in dem durchnässten Kleidchen. Tropfen rannen an seinen Zöpfchen entlang, perlten auf den weißen Halbschuhen.
Sie konnten nichts anderes machen als das Gewitter abzuwarten, das nun noch an Heftigkeit zunahm. Es krachte und donnerte direkt um sie herum. Einmal jagte ein Blitz genau auf den See hinab. Erschrocken zuckte der Jüngling zusammen. Aerys zog ihn feste an sich, hielt ihn an seine Brust gedrückt. Lilian kuschelte sich an ihn, auch weil er zitterte und der Prinz etwas Wärme versprach. Nur ein bißchen, denn dessen Kleidung war auch ganz nass. Und jetzt? So hatte Lilian sich den Ausflug nicht vorgestellt. Enttäuscht blickte er zum unfertigen Croquetspiel, das sie nun nicht mehr fertig spielen konnten.

"Müssen wir dann zurück?", fragte Lilian. Aerys sagte, es wäre besser, wenn sie ins Trockene kämen. Der junge Krieger nickte verständig, aber auch etwas geknickt. Das bedeutete, der Ausflug wäre nun vorbei. Dann präzisierte der Adelige aber, dass sie bei diesem Wetter nicht zurückfahren könnten. Sie würden sich ein trockenes Plätzchen suchen, damit sie sich nicht erkälteten. Lysander hätte ihm gesandt, dass es ganz in der Nähe ein Häuschen gäbe, wo sie Schutz finden könnten.
Neugierig blickte Lilian auf. "Ein Häuschen? Wohnt dort jemand?", fragte er, aber Aerys erklärte, dass es sich vermutlich um eine Försterhütte handelte. Lilian war es egal. Trocken und warm klang momentan sehr gut.
"Können wir dort unseren Ausflug fortsetzen?", fragte Lilian, "Bitteeee." Er machte große, herzerweichende Augen, die Lippe leicht betrübt vorgeschoben. "Wir haben doch noch unser Dessert."
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

"Ja, das habe ich mich auch", gab Aerys zu, dass er sich genau wie Lilian ziemlich über das heftige Donnern erschrocken hätte. "Das Gewitter ist sehr schnell aufgezogen. Das kann es hier durchaus geben, wenn es am Tag über so warm ist. Ich habe auch nicht darauf geachtet." Er hatte sich von dem bezaubernden Lilian ablenken lassen. Wärmend strich er ihm mit den Händen über seine Oberarme, damit er nicht so bibbern musste. Beim nächsten Blitz zog er Lilian jedoch sofort wieder dichter an sich heran, setzte sich mit ihm auf die Decke. Hier unter der Weide war der Regen noch nicht so hingekommen. Dennoch wollte er mit Lilian nur eine kleine Fläche abgeben, die er mit seinem Schutzschild abdecken musste.

Aerys hatte die ganze Nacht über sein Juwel benutzt. Nicht sonderlich heftig, aber stetig. Er hatte kaum geschlafen und zuwenig gegessen. Der Prinz war sich plötzlich nicht so ganz sicher, wie lange er den Schutzschild noch würde aufrecht erhalten können. In so eine Kunstfordernde Situation war er schon lange nicht mehr geraten. So ein Gewitter konnte gut und gerne eine ganze Nacht oder noch länger andauern. So lange konnten sie hier nicht sitzen und sich nicht bewegen. Zumal Aerys sie mit dem Schild vor einem direkten Blitzeinschlag auch nicht hätte schützen können. Zumindest nahm er das an. Er hatte noch nie versucht, gegen einen Blitz zu bestehen. Es hatte keinen Grund dazu gegeben. Und jetzt kam ihm diese Urgewalt viel zu brutal vor, als es versuchen zu wollen.
Lilian stellte die gute Frage, was sie nun machen sollten. Er war klitschnass und musste frieren, so wie der Stoff dünn an seinem Körper klebte. Er sollte ins Trockene. Doch wenn sie unter der Weide hervor kamen, gäben sie ein leichtes Ziel für die Blitze ab. Andererseits schien das Gewitter nur noch heftiger zu werden und näher zu kommen. Prompt jagte ein Blitz über den See. Erschrocken zog er Lilian nochmals fest in seine Arme. Rein instinktiv, da auch der Jüngling heftig zusammengezuckt war. Hier konnten sie nicht bleiben.

"Wir sollten schauen, dass wir ins Trockene kommen", antwortete Aerys nachdenklich auf Lilians frage, ob sie jetzt zurück müssten. Lilian konnte nicht die ganze Nacht in dem nassen Kleid verbringen. Er würde sich den Tod holen. Fragend sandte Aerys Lysander, wie es ihm mit den Pferden ging. Der Wächter sandte zurück, dass sie sehr aufgebracht und verängstigt seien. Man könnte unmöglich mit ihnen zurück fahren. Es sei jedoch ein Wald in der Nähe, wohin er die Tiere gebracht hatte, damit sie geschützter vor dem Gewitter seien. Kurz darauf sandte Lysander erfreut, dass er eine Försterhütte im Wald gefunden hätte. Hier könnten sie alle Schutz finden. Sehr gut. Jetzt mussten sie nur noch dahin gelangen.
"Bei dem Wetter können wir nicht zurück fahren", erklärte er Lilian. "Es ist zu weit. Wir brauchen ein trockenes Plätzchen, damit wir uns nicht erkälten. Lysander hat mir gerade gesandt, dass es ganz in der Nähe ein Häuschen gibt, wo wir Schutz vor dem Gewitter finden können." Das schien Lilian zu gefallen, denn er fragte neugierig nach, was das denn für ein Häuschen sei. Ob dort jemand wohnen täte. "Nein, Lilian, es scheint eher eine Försterhütte zu sein", erklärte Aerys, stockte, weil es gerade wieder in ihrer unmittelbaren Nähe blitzte und gleich darauf gewaltig donnerte. Das Stadtkind Lilian schien dies nicht sonderlich zu beeindrucken, denn er war gleich schon wieder dabei, um mehr zu bitten. Um mehr Ausflug und Dessert.

"Lilian, das ist nun wirklich nicht der richtige Augenblick, um zu quengeln und zu betteln", fuhr Aerys ihn angespannt und heftig an. Heftiger als beabschichtigt. Doch dieser süsse Bettelblick war nun wirklich alles andere, als angebracht. Hastig schulterte Aerys die Taschen und liess das Tischchen mit den Gläsern und die Körbe in seinem Juwelengepäck verschwinden. Das Croquet-Spiel musste liegen bleiben, wo es war. Der Prinz erhob sich und zog dabei auch Lilian mit sich. Rasch bückte er sich nach der Decke und schlang sie wärmend um den zitternden Jüngling. So, das ein Teil der Decke als Kapuze diente.
"In dieser Richtung beginnt ein Wald", erklärte er Lilian ernst und deutete in die Richtung wo auch der Weg weiter ging, den sie gekommen waren. "Hier können wir nicht bleiben." Das Gewitter schien sich genau über ihnen austoben zu wollen und Aerys war sich wirklich nicht sicher, ob seine Juwelenkraft dafür ausreichte. Er wollte es jedenfalls nicht ausreizen. "Also werden wir versuchen zu dem Wald zu gelangen. Dort ist dann auch die Hütte."
Aerys wartete nicht ab, ob Lilian es verstanden hatte oder damit einverstanden war. Beschützend legte er einen Arm um ihn und sobald der letzte Blitz vorbei war, zog er ihn mit sich. Schnell zu Anfang, aber bald schon rennend eilten sie über die aufgeweichte Wiese Richtung Wald. Den Schutzschild erhielt er noch immer aufrecht. Trotzdem kamen die besonders heftigen Windböen hindurch und Regen peitschte ihnen ins Gesicht. Es war schwierig einen Schutzschild aufrecht zu erhalten, wenn man über eine Wiese rannte. Zudem war es unheimlich beängstigend, sich auf so freiem Gelände zu bewegen, während die Blitze nur so um einem herum zuckten.
Schliesslich erreichten sie jedoch unversehrt den Wald. Aerys wollte schon erleichtert aufatmen und den Rand hinter sich lassen, um tiefer in den Wald zu gehen, als seitlich hinter ihnen unwillkürlich ein Blitz in einen hohen Baum am Waldrand einschlug. Aerys spürte die Hitze in seinem Rücken. Instinktiv zog er Lilian in eine sichere Umarmung, beugte sich beschützend über ihn und verstärkte seinen Schutschild noch einmal so stark es ging. Es krachte und knarzte ohrenbetäubend. Brennende Holzsplitter schossen wie Pfeile an ihnen vorbei. Aerys spürte, wie einige auch hart gegen den Schild prallten, sich hinein zu bohren versuchten. Es donnerte und dann war es für einen Moment lang unheimlich still. Vorsichtig entliess Aerys Lilian etwas aus seiner Umarmung und betrachtete ihn besorgt.
"Alles in Ordnung, Lilian?" wollte er erneut sorgenvoll wissen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Aerys sagte, er wäre auch von dem Gewitter überrascht worden. Sie waren wohl beide abgelenkt gewesen. Lilian vom Criquetspiel und Aerys von Lilian. Jetzt war das Gewitter direkt über ihnen und es donnerte und blitzte gewaltig. Einmal schlug es sogar auf dem See ein, nicht weit von ihnen entfernt. Lilian war erschrocken zusammengezuckt, doch da hatte Aerys ihn schon dichter zu sich gezogen. Dieses Mal hatte der Jugendliche nichts gegen die Nähe einzuwenden. Der Prinz bot Schutz und Wärme. Trotzdem konnten sie das gewaltige Gewitter nicht unter der Weide abwarten. Es war viel zu kalt und Aerys' Schutzschild sehr klein. Es beschützte gerade einmal einen kleinen Fleck der Picknickdecke. Von Gemütlichkeit war keine Rede mehr. Lilian kauerte dicht neben dem Prinzen auf der Decke. Er fror zunehmend mehr in dem durchnässten, dünnen Kleid. Da klang die Aussicht auf eine warme Försterhütte sehr verlockend. Es bedeutete außerdem, dass sie in dem furchtbaren Wetter nicht zurückfahren würden. Aerys sagte, dies wäre ohnehin nicht möglich und sie sollten Schutz in der Hütte suchen bevor sie sich erkälteten. Das sah Lilian ein. Nur hätte er zu gerne den Ausflug fortgesetzt. Das Gewitter war bedrohlich, aber der Junge vertraute dem Schutzschild des Adeligen vollkommen. Bei Aerys wäre er sicher. Weswegen der Jugendliche auch gleich wieder ans Dessert und den nächsten Spaß dachte. Er wollte nicht, dass der Ausflug misslang und Aerys ihn vielleicht nicht mehr mitnahm.
Leider hielt der Prinz rein gar nichts von Lilians Vorschlag. Laut wurde der zierliche Jüngling angeschnauzt, dass es nun nicht angebracht wäre, zu quengeln. Lilian verstummte eingeschüchtert. Er verstand nicht ganz wieso Aerys so angespannt war. Sie hatten doch das Schild. War denn die Hütte zu weit weg?

Bevor der Junge noch erklären konnte, dass er bestimmt nicht hatte quengeln wollen, war der Prinz schon dabei, alle Körbe und Taschen zu packen, einige verschwanden auch im Juwelengepäck. Lilian folgte in kleinen Schritten, um sich bei Aerys zu halten. Außerhalb des Schildes tobte Wind und Regen ohne jegliche Kontrolle.
Bevor sie losgingen, legte Aerys ihm die Picknickdecke um die Schultern. Mit einer kleinen Haube über Lilians Kopf. Der zitternde Jüngling schlang die Decke fester um sich. Aerys erklärte ihm, wo der Wald lag. Sie wollten versuchen ihn zu erreichen. Versuchen? Was sollte das heißen?
"Wir sind doch sicher unter eurem Schild oder?", fragte der Jugendliche ahnungslos, aber Aerys sagte nichts. Er packte ihn nur und zog ihn kräftig mit sich. Lilian rannte ihm mit mulmigen Gefühl hinterher. Sie eilten über die nasse Wiese, wo das viele Wasser das Gras besonders rutschig machte. Lilian merkte, dass die Halbschuhe dafür denkbar ungeeignet waren. Mehr als einmal wäre er beinahe gestolpert. Erschrocken stellte er fest, dass ihm plötzlich Wind und Regen ins Gesicht kamen.
"Aerys, das Schild!", rief er alarmiert und klammerte sich an dem Prinzen. Lilian hatte geglaubt, dass er aus dem Schild geraten war oder Aerys es aufgelöst hätte, doch dann sah der junge Krieger wieder den saphirnen Schimmer aufblitzen. Der schlimmste Regen wurde abgehalten, doch Lilian wurde trotzdem weiter nass. Der Wind stach im Gesicht. Allmählich bekam es der Jugendliche mit der Angst zu tun. Er hatte gedacht, Aerys' Schild würde alles abhalten und sie beschützen. Sie rannten mitten über eine offene Wiese! Über ihnen hingen die dunklen Wolken, Donnergrollen hinter ihnen, und der schützende Wald vor ihnen. Aerys sollte ihn bloß nicht loslassen. Lilian blickte nach hinten, wo die Croquettörchen umgenickt waren. Endlich kamen sie zum Waldrand, aber bevor Lilian einen Moment gehabt hätte durchzuatmen, krachte es auf einmal gewaltig. Der Junge schrie erschrocken. Es war ganz bleißend hell. Er wurde gepackt und in eine Umarmung gerissen, Aerys hinter ihm. Lilian kauerte sich zusammen, als schon um sie herum Holz explodierte. Krachend fiel ein Teil des Stammes um, weitere Äste und Späne regneten herab.
Lilian hielt die Hände schützend vor sich, aber Aerys' Schild und nicht zuletzt sein Körper hielt alles ab und der Jüngling kam unversehrt davon. Trotzdem steckte ihm der Schock in den Gliedern. Er blickte Aerys blass an und nickte schwach auf dessen besorgte Frage. Der Baum in ihrer Nähe war gespalten und schwelte noch knackend.
"Ja, glaub schon", sagte er, "Danke..." Er musterte Aerys nun ebenfalls besorgt. "Und ihr? Euer Rücken?" Er tastete danach. Hoffentlich hatte der Prinz nichts abbekommen. In dem Moment begannen dicke Hagelkörner auf sie niederzuprasseln. Lilian erschauderte und sah entsetzt wie nur einige wenige Hagelkörner vom Schild abgehalten wurden. Es flackerte bedrohlich.
"Ist euer Juwel leer?", fragte Lilian. Er löste die Decke, um Aerys die Hälfte hinzuhalten. Sie passten beide da drunter. So konnten sie vieleicht bis zur Hütte kommen. Solange Aerys sich nicht verletzt hatte, sorgte sich Lilian.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Bleich und erschrocken sah Lilian ihn mit grossen, eingeschüchterten Augen an. Sein Blick huschte zu dem vom Blitz getroffenen Baum hinter ihnen und dann wieder zurück zu Aerys, vevor er schliesslich schwach nickte. Verständlicherweise war er ganz durcheinander, was der Prinz durchaus nachvoll ziehen konnte. Das war wirklich unglaublich knapp gewesen. Vorsichtig sagte Lilian, dass er schon glaube, dass es ihm gut ginge und bedankte sich sogar für den Schutz. Aerys lächelte gerührt. Besonders, als Lilian nun seinerseits ihn besorgt an blickte und ihn fragte, wie es ihm, wie es seinem Rücken ginge.
"Alles gut", beruhigte er den Jugendlichen sofort, ohne überhaupt darüber nachgedacht zu haben. Er fühlte ja auch keine Schmerzen. Es war zwar kurz etwas warm geworden im Rücken und nun juckte es an verschiedenen Stellen etwas, wie kleine Mückenstiche, doch Aerys schenkte dem keine Beachtung. Das war nichts. Ausserdem fing es genau in diesem Moment an zu hageln. Und das auch nicht so wie kleine Reiskörnchen. Oh nein, die Körner waren fast so gross wie Kirschen und die schmerzten ganz ordentlich, wenn sie einem auf den Kopf trafen. Zum Glück befanden sie sich schon im Wald und waren durch die Äste und die Blätter etwas geschützt.

"Ich war nur etwas unkonzentriert", straffte sich Aerys, als Lilian prompt fragte, ob sein Juwel leer sei, weil so viele Hagelkörner durch den Schild gerieten. Der Adlige konzentrierte sich wieder mehr darauf und der Schild wurde wieder etwas stabiler. Trotzdem verriet ihn leichtes flackern. "Fast", gab er deswegen zu und nahm mit einem aufmunternden Lächeln Lilians Angebot an, sich unter seiner Decke zu verkriechen und Schutz zu suchen. "Ich habe es die ganze Nacht über gebraucht, um zu malen. Aber keine Sorge, Lilian, es wird so lange reichen, wie es reichen muss." Er war nur nicht darin geübt, einen Schutzschild aufrecht zu erhalten, während er über Feld, Wald und Wiese hetzte. Schliesslich war er kein Soldat.
"Es ist nicht mehr weit." Beruhigend schlang er Lilian einen Arm um die Taille, zog ihn beschützend ganz dicht an sich, damit der Jüngling keine Angst haben musste und ging dann zügig, aber vorsichtig weiter. Nach ein paar Metern gelangten sie auf die Strasse, respektive Weg, auf dem sie vorher gefahren waren. Hier kamen sie besser vorwärts, da ihnen nicht dauernd Kleingebüsch zwischen die Beine kam. Dankbarerweise führte der Weg dann auch direkt zu der Hütte. Sie war wirklich nicht sehr gross, hatte aber einen Anbau, der wohl für Pferde gedacht war. Lysander war darin zu spüren und vor der Hütte stand ihre Kutsche, die mit einer Plane abgedeckt worden war.

*Prinz Verden?* sandte Lysander ihm, der ihn nun seinerseits gespürt hatte. *Alles in Ordnung bei Euch? Die Pferde sind noch immer sehr aufgebracht. Wenn es recht ist, bleibe ich bei ihnen, damit sie sich nicht verletzen.*
*Ja, selbstverständlich*, stimmte Aerys zu. Er musste nicht von dem Wächter bedient werden. Ihm war es lieber, wenn die Tiere gesund blieben. *Kümmere dich nur gut um sie. Lilian und ich werden uns derweil im Haus aufwärmen.*
Die Tür war glücklicherweise unversperrt. In diesen abgelegenen Teil verirrte sich kaum jemand und die, die es doch taten, waren ganz froh, um ein Dach über dem Kopf. Rasch traten Lilian und Aerys ein. Im ersten Moment war es ziemlich dunkel, doch da Aerys den Schutzschild nun nicht mehr brauchte, konnte er ihnen ein Hexenlicht erschaffen. Die Försterhütte war einfach eingerichtet. An der einen Seite gab es so etwas, wie eine Anrichte oder eine Küche, mit einigen Regalen mit Geschirr und ähnlichem. Ein grosser Tisch mit zwei Bänken dominierte den Raum. An einer Wand gab es noch einen Schrank und daneben eine schmale, weitere Tür. Eine nur halbwegs stabil aussehende Leiter führte auf eine breite Plattform direkt unter dem Dach, die etwa die Hälfte des Raumes bedeckte. Dort oben würde es wohl eine Schlafgelegenheit haben.
Aerys hatte jedoch nur Augen für den Kamin, in dem dankbarerweise schon jemand Holz für eine Feuer aufgeschichtet hatte. Zielstrebig zog er Lilian dahin, nachdem er die Tür gut hinter ihnen verschlossen hatte. Denn draussen prasselte und tobte es noch immer. Im Vorbeigehen liess er all die Taschen und Körbe aus seinem Juwelengepäck auf dem grossen Tisch erscheinen. Bevor er nacher keine Kraft mehr dazu fand. Vor dem Kamin schälte er sie Beide aus der Wolldecke und entfachte mit Hilfe der Kunst ein Feuer, welches gleich hell und wärmend aufloderte.
"Dann wollen wir dich mal aus den nassen Sachen hier schälen, Lilian", meinte er erleichtert zu dem Jüngling, der wirklich wie ein begossener Pudel aussah. Sachte machte er Anstallten, Lilian sein Sommerkleid zu öffnen, damit er ihm den nassen Stoff vom Leib ziehen konnte. Irgendwo hatten sie ja noch Badetücher dabei. Damit konnte er den schlanken Jugendlichen anschliessend warm und trocken rubbeln.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Zum Glück schien Aerys nichts passiert. Er wiegelte gleich ab bei Lilians besorgter Frage, ob er sich verletzt hätte. Dafür gab er zu, dass seine Juwelen fast leer wären. Er hätte sie verbraucht, da er die ganze Nacht über gemalt hätte. Besorgt sah der Jugendliche zu dem Prinzen. Sie waren zwar beim Wald angekommen, doch der Baum, der direkt neben ihnen zersplittert war, zeigte, dass sie alles andere als in Sicherheit waren. Die Hütte war noch nicht in Sicht und zu allem Überfluss hatte es noch zu Hageln begonnen. Würde das ohne Juwelen gutgehen? Lilian bekam Angst. Dieses Mal war Aerys nicht der Grund der Angst, vielmehr versprach er Schutz und Sicherheit. Der Prinz beruhigte ihn, dass seine Juwelenkraft schon ausreichen würde. Lilian müsse sich keine Sorgen machen, es wäre nicht mehr weit. Lilian wusste nicht, ob Aerys das nicht nur so sagte, damit er keine Angst hatte. Er sah besorgt in den Wald, wo sich die Bäume unter dem Wind bedrohlich beugten. Zweige stürzten immer wieder zu Boden.
Der Jüngling hielt Aerys einen Teil der Picknickdecke hin, so dass sie sich vor dem Hagel schützen konnte. Ehe Lilian es sich versah, zog ihn Aerys feste zu sich und dann weiter mit sich. Lilian hastete mit ihm mit, die Decke an einer Seite hoch haltend. Er hörte den Hagel über ihnen heftig prasseln. Froh, dass Aerys anscheinend wusste wo sie hinmussten, folgte er ihm und hielt sich dicht bei ihm. Sie kamen auf den Waldweg, wo sie leichter vorwärts rennen konnten. Bald trafen sie auf eine Abzweigung, die anscheinend zu der Hütte führte. Erleichtert sah Lilian die Blockhütte zwischen den Bäumen auftauchen. Bei einem Anbau hörte der Junge die Pferde ängstlich wiehern. Sie gingen aber nicht zum Stall, wo Lysander die Pferde zu beruhigen schien, sondern gleich zum Eingang. Es war nicht verschlossen und sie kamen endlich aus dem Gewitter hinaus. Gerade rechtzeitig wo weiterer Hagel runterprasselte und der Platzregen nur so niederrauschte. Lilian hüpfte über die Schwelle und schüttelte sich bebend. Das war knapp gewesen.

Im Schein von Aerys' Hexenlicht blickten sie sich in der Hütte um. Der Förster würde hoffentlich ein Nachsehen haben, dass sie sich hier aufhielten, um vor dem Gewitter Schutz zu suchen. Bevor Lilian sich umschauen konnte, zog ihn der Adelige bereits zum Kamin. Oh, gute Idee, sich am Feuer zu wärmen, klang gerade sehr verlockend. Lilian fror erbärmlich. Nur das Rennen über die Wiese und den Wald hatten ihn bisher davon etwas abgelenkt.
Aerys hatte offenbar noch genug Juwelenkraft, um gleich das aufgeschichtete Holz zu entzünden. Feuerschein hellte Lilians blasse Gesicht. Der junge Krieger streckte die Arme aus, um sich die Hände am Feuer zu wärmen.
Das reichte ihm für den Moment, doch Aerys wollte ihn sofort entkleiden. Der Prinz war hinter ihn getreten, um ihm das nasse Kleid hinten zu öffnen. Erschrocken drehte sich der Junge um, um dem zu entgehen.
"J-jetzt gleich?", fragte er, "Aber ich hab gar keine Wechselkleidung dabei.." Lilian blickte Aerys verunsichert an. "Und.. und dadrunter doch diese komische Unterwäsche." Bei der Kutschfahrt hatte er sich noch sehr geziert, dass der Prinz überhaupt etwas von dem Höschen und den Strumpfbändern zu Gesicht bekam und nun sollte er einfach alles ausziehen?
Aber erkälten wollte er sich doch auch nicht... Lilian zögerte noch. Es war unsinnig, die Kleidung anzubehalten und der Prinz hatte gerade sicher auch anderes im Sinn.
"Aber ihr müsst auch aus eurer Kleidung heraus. Ihr seid auch ganz nass", wandte Lilian ein. Er blickte den Prinzen scheu an. "Danke, dass ihr auf mich aufgepasst habt..." Dann drehte er sich um, damit Aerys ihm hinten das Kleid öffnen konnte. Der Adelige musste ihm das durchnässte Stück Stoff regelrecht von der Haut schälen. Bis es von Lilian hinabglitt und zu seinen Füßen landete. Der zarte Jüngling stand nun in Unterwäsche vor dem älteren Mann. Ein knappes pinkes Höschen und hohe weiße Strümpfe, die mit den neckischen Bändern an dem Miederhöschen gebunden waren. Lilian blickte scheu zur Seite, sich über den Arm streichend.
"Habt ihr meinen Bademantel? Ich hab dortdrin ein zweites Höschen eingewickelt", sagte Lilian leise verlegen. Gut, dass er daran gedacht hatte. Nur hatte es der Adelige auch mitgenommen? Und sich vor Aerys ganz ausziehen? Lilian blickte sich in der Hütte um. Sie war klein. Nirgendwo eine Rücksichtsmöglichkeit und er wusste nicht wohin die Leiter führte. Der Junge rieb die nassen schlanken Beine aneinander und bibberte.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Bevor er dazu kam, Lilian das Kleid zu öffnen, drehte der zarte Jüngling sich zu ihm um und blickte ihn erschrocken an. Überrumpelt fragte er, ob er jetzt gleich das Kleid ausziehen sollte. Aerys blickte verwirrt zurück. Natürlich jetzt. Schliesslich war er jetzt ja nass und eiskalt. Der junge Krieger wandte verunsichert ein, dass er doch gar keine Wechselkleidung daei hätte und drunter würde er doch diese komische Unterwäsche tragen. Oh, ja, stimmt, die gefährliche, neckische Unterwäsche. Ja, natürlich sollte Lilian das Kleid jetzt ausziehen.

"Erst kümmere ich mich um dich", stellte Aerys fest klar, lächelte dann aber und fügte sanfter hinzu. "Nacher werde ich mir auch etwas trockenes anziehen. Eines nach dem anderen." Sachte streichelte er Lilian eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht, während der Jüngling sich bei ihm für den Schutz von vorhim bei ihm bedankte. "Immer", versprach er ihm innig und bekam auf einmal ordentliches Herzklopfen, als der zierliche Jugendliche sich vertrauensvoll vor ihm umdrehte, ihm den Rücken zuwandte, damit er ihm nun doch noch das Kleid ausziehen konnte.
Es stellte sich als gar nicht so leicht heraus. Denn selbst als Aerys den Verschluss offen hatte, blieb das Kleid wo es war. Es klebte wie eine zweite Haut an Lilian. Aerys musste Lilian förmlich daraus heraus schälen. Es fühlte sich wunderbar an, die Fingerspitzen über die weiche Pfirsichhaut gleiten zu lassen. Ganz langsam und vorsichtig, um es möglichs lange geniessen zu können. Lilian sah aber auch einfach zum Anbeissen aus mit seinen nassen Zöpfen in der neckischen Unterwäsche. Aber Aerys brachte es nicht über sich, den Jüngling lange frieren zu lassen, nur damit er ihn anstarren konnte.

"Ja, warte einen Moment", nickte er mit leicht krächzender Stimme, als Lilian nach seinem Bademantel fragte. "Wir sollten ja noch irgendwo Badetücher haben." Unwillig löste er sich von Lilian, um rasch zum Tisch zu eilen. Da war doch irgendwo Lilians Tasche mit seinen Sachen drin. Es dauerte einen Moment, bis er sie fand. Hastig rupfte er das Handtuch heraus, welches Lilian sich eingepackt hatte. Schnell ging er damit wieder zu dem Jüngling, wickelte ihn fest damit ein und rubbelte mit den Händen über seinen Oberkörper, um ihn auch ja trocken und warm zu bekommen. Dabei wurde ihm selber ganz warm und gleichzeitig begann er erst allmählich zu spüren, wie kalt ihm war. Ausserdem begann sein Rücken wieder zu jucken. Irgendwie fühlte es sich so an, als würde sein Hemd ganz komisch an seinem Rücken hängen bleiben. Nicht kleben bleiben, weil es nass war. So nass war sein Hemd unter der Anzugsjacke und der Weste nähmlich gar nicht geworden.

Aerys kümmerte sich jedoch nicht darum. Nachdem er Lilian gut in sein Badetuch eingepackt hatte, löste er die Bänder an den kleinen Zöpfen und öffnete vorsichtig das nasse Haar. Es würde nicht trocknen können, wenn es so gebunden war. Anschliessend ging er vor Lilian in die Knie. Sachte, fast ehrführchtig streichelte er ihm über die schlanken Knöchel, um ihm aus seinen ruiniert aussehenden Halbschuhen zu helfen. Erst bei dem einen Fuss, dann bei dem anderen.
"Nicht verschrecken, Lilian", blickte er zu dem süssen Krieger auf. "Ich werde dir jetzt die Strümpfe von den Bändern lösen und sie dir ausziehen, damit auch deine Beine wieder warm werden können. Nicht mehr. Einverstanden?"
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Aerys wollte ein Badetuch holen, um ihn abzutrocknen. Dabei klang seine Stimme seltsam rau. Hoffentlich hatte er sich nicht schon erkältet. Lilian wollte nicht daran schuld sein. Er wärmte sich weiterhin vor dem Kamin, während er hinüber zu dem Prinzen sah, der die Taschen und Körbe auf dem rustikalen Holztisch nach einem Handtuch durchsuchte.
"Soll ich helfen zu suchen?", fragte der Jüngling, aber Aerys wehrte ab und kam dann schon mit dem Badetuch zurück. Er schlang es gleich um Lilians schmale Schultern und begann ihn kräftig abzutrocknen und warm zu reiben. Es war mit sehr festem Druck, doch danach begann es sich gut anzufühlen und Lilian fror nicht mehr so viel.
"Ich kann doch den Rest selber machen... dann könnt ihr euch auch ausziehen. Euer Anzug ist auch ganz nass und ihr seht blass aus", sorgte sich Lilian, nur wollte Aerys davon immer noch nichts hören und sich erst um Lilian kümmern. Das war lieb, aber auch neu und seltsam. Dass der Adelige seine eigenen Bedürfnisse hinten an stellte und stattdessen Lilians eigene vorzog. Natürlich war ihm der Prinz schon mehrmals entgegen gekommen oder hatte sich rücksichtsvoll beherrscht, aber das hier war nochmal eine Spur intensiver. So viel Fürsorge hätte Lilian ihm nicht zugetraut. Trotzdem sollte Aerys sich jetzt lieber um sich selbst kümmern.
Der Prinz hatte andere Pläne und öffnete geduldig Lilians Zöpfe, entflechtete das nasse, schulterlange Haar. Lilian hatte die Zöpfe gemocht. Damit war ihm sein langes Haar nicht so sehr aufgefallen. Er hatte wieder den Wind im Nacken spüren können.
"Danke... aber ich kann doch..", setzte der Junge an, als Aerys plötzlich vor ihm in die Knie ging. Was wurde das denn? Lilian hielt das Badetuch fest um sich geschlungen und machte nervös einen kleinen Schritt zurück, als er sah, dass der Prinz ihm behutsam die weißen Schühchen auszog. Das hätte Lilian doch auch alleine machen können. Und ohne dass er sich dabei über die Knöchel streichelte... kümmerte sich Aerys deshalb so intensiv um ihn? Der kniende Prinz sah hoch zu ihm. Es war eine seltsame Position... Lilian scharrte leicht unsicher mit dem Fuß über den Boden. Er stand nur in Unterwäsche dar und Aerys konnte von da unten sicher alles gut sehen...
Nein, Lilian sollte besser nicht daran denken. Es ging doch nur darum sich aufzuwärmen.

Da wollte Aerys ihm die Strümpfe ausziehen, damit er nicht mehr an den Beinen fror. Der Jugendliche sah ihn erschrocken an und presste die Schenkel zusammen. "Nein!", entfuhr ihm, vielleicht etwas heftiger als beabsichtigt. "Ich meine.. ich kann das selbst... und.. und ihr habt immer noch nichts ausgezogen", fiel ihm dabei wieder ein. "Ihr müsst wenigstens auch ein Kleidungsstück ausziehen. Ih seid ganz blass", wiederholte Lilian. "Danach könnt ihr ja meine Strümpfe ausziehen..." Vielleicht ließ Aerys sich ja so überzeugen. Und hoffentlich wurde er nicht wütend, dass Lilian ihm Bedingungen stellte. "Und danach zieht ihr noch ein Kleidungsstück aus.. und danach wieder ich", fügte er nervös hinzu. Dann wäre er nackt... hoffentlich war sein Wechselhöschen irgendwo. Er wollte nicht nackt mit dem Prinzen in einer Hütte sein. Aber irgendwie wollte er auch nicht, dass es Aerys schlecht ging. Er hatte ihn so gut beschützt auf dem Weg hierher. Ohne ihn hätte Lilian bestimmt etwas von dem Blitzeinschlag abbekommen.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Aerys bekam ein heftiges 'Nein' entgegen geschleudert. Fast etwas erschrocken zuckte der Adelige zusammen und blickte getroffen zu Lilian hoch. Er hatte ihm doch nur helfen wollen. War das denn noch immer immer nicht klar? Obwohl er ihn vorhin mit dem Schild die ganze Zeig geschützt hatte? Das war nun doch etwas verletzend. Lilian redete sich rasch damit heraus, dass er sich ja selbst ausziehen könne und ausserdem hätte Aerys selbst ja auch noch nichts ausgezogen. Wenigstens etwas sollte Aerys ausziehen. Er wäre ganz blass. Danach könne er ja noch immer Lilians Strümpfe ausziehen.

"Das ist unvernünftig, Lilian", schollt er den Jugendlichen, erhob sich dann aber und drängte ihn nicht dazu, herzuhalten, damit er die ungeliebte Unterwäsche loswerden konnte. Sie war dünn und würde rasch trocknen, wenn Lilian schön dicht am Feuer blieb. So süss und verlockend Lilian mit seinen nassen Haaren gut in das Badeduch eingewickelt auch aussah, so neckisch die Strümpfe seine schlanken Beine betonten, Aerys hatte gerade keine Energie, ihn weiter zu bedrängen. Also erhob er sich und hob dabei Lilians Sommerkleid auf, damit es nicht zusammengeknittert auf dem Boden lag. Sachte schüttelte er es aus und ging damit hinüber zum Tisch, um es auf eine der Bänke zum Trocknen zu legen.
Dabei fiel ihm auf, dass auf dem Tisch noch einige von Lilians Kleidungsstücken lagen, die wohl aus der Tasche gefallen waren, als Aerys das Handtuch daraus heraus gerupft hatte. Ein zartes, unschuldiges Höschen war sogar zu Boden gefallen. Aerys hob es auf und legte es zu dem seidenen Bademantel und dem hauchzarten Stöffchen, was ein Kleidungsstück für die Nacht darstellte. Etwas, was Aerys leider viel zu wenig an Lilian sehen konnte. Gerade mochte er jedoch nicht zu dem Jüngling schauen, wo dieser ihn schon wieder so rüde zurück gewiesen hatte. Dabei hatte Lilian ja schon recht. Aerys sollte sich auch etwas trockenes anziehen.

Vorsichtig schälte er sich aus seiner Anzugsjacke. Sie klebte und zupfte an seinem Rücken, von dem er nun immer deutlicher spürte, dass er juckte und brannte. Aerys dachte sich nichts dabei, solange bis er seine Jacke an dem Hacken an der Tür aufhängte und ihm dabei etwas auffiel. Da waren Löcher in dem Stoff. Meistens nur kleine, die man im ersten Augenblick gar nicht sah. So von Mitte der Schulter abwärts bis zum Kreuz konnte Aerys einige Risse ausmachen. Er musste an einem Dornengebüsch hängeng geblieben sein. Wobei... eigentlich hatte er sich doch mit einem Schild geschützt.
Eine vage Ahnung stieg in dem Prinzen auf. Hastig öffnete er seine Weste und zog sie sich aus. Diesmal tat es richtig weh. Es brannte und schien an seiner Haut zu kleben und zu ziehen. Auch der dünne Stoff am Rücken der Weste wies Löcher auf. Löcher mit dunklen Flecken am Rand. Aerys liess das Kleidungsstück auf die Bank fallen und machte sich fahrig daran, sein naturfarbenes Hemd zu öffnen. Diesmal schlüpfte er ganz vorsichtig aus dem Stoff heraus, möglichst ohne sich zu bewegen. Es tat trotzdem weh. Immer mehr. Aerys konnte nicht verhindern, dass er zwischendurch schmerzerfüllt keuchen musste. Aber schliesslich hatte er es ausgezogen. Fassungslos hielt er das Hemd vor sich ausgebreitet in den Händen und starrte es ungläubig an. Hier waren die Löcher nun gut zu sehen. Die meisten von ihnen waren mit einer dunklen Blutspur umrandet. Manchmal weniger, manchmal mehr. Die Splitter des explodierenden Baumes mussten es doch etwas durch seinen Schild geschafft haben. Geradewegs in seinen Rücken hinein.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Lilian »

Lilian zuckte ebenfalls zusammen, als er sah das Aerys unerwarteterweise erschrak. Der junge Krieger hatte nicht so heftig reagieren wollen und Aerys ermahnte ihn gleich, dass es unvernünftig wäre. Lilian wandt sich etwas.
"Ich will es ja ausziehen", erwiderte er. Nur konnte er das doch alleine. Es wäre besser, wenn er es selbst tat. Dann hatte Aerys Zeit aus seiner eigenen kalten Kleidung zu kommen. Der Prinz schien trotzdem etwas verletzt, dass Lilian ihn zurückgewiesen hatte.
"Es ist doch besser, wenn ihr auch erst einmal etwas ausziehen könnt", versuchte der Jugendliche zu erklären. Aerys war inzwischen aufgestanden, schüttelte das rosa Kleidchen aus und legte es über eine der Bänke. Lilian blickte unsicher hinterher. War Aerys nun beleidigt? Aber er sah wirklich blass aus. Lilian machte sich bloß Sorgen.
"Kann ich euch helfen?", fragte Lilian vorsichtig, während er sich am Feuer wärmte und überlegte, ob er nun die Strümpfe ausziehen sollte oder ob Aerys dies später lieber selbst machen wollte. Lilian wollte ihn nicht verärgern. Besonders, wo Aerys sich gerade so gut um ihn gekümmert hatte. Bis zum Gewitter war es auch ein schöner Ausflug gewesen. Der Junge huschte zu einem der kleinen Fenster. Regen schlug gegen die dicken Scheiben. Es stürmte und hagelte immer noch sehr heftig. Erst einmal saßen sie hier drinnen fest.
"Das Wetter draußen ist ganz schlimm. Wir hatten Glück, dass der Blitz uns nicht erwischt hat", sagte Lilian, während er hinaussah, das Handtuch um sich geschlungen. Es war immer noch kalt. Er hätte mehr Kleidung mitnehmen sollen, doch Lilian hatte nicht mit solch einer Situation gerechnet. Sie hatten baden wollen...

Der Junge ging hinüber zum Tisch, um zu begutachten, was für Kleidung für ihn da war, aber auch, ob Aerys nicht doch Hilfe benötigte.
"Meine Füße sind kalt.. habt ihr Socken dabei oder Pantoffeln?", fragte Lilian, während sich Aerys schweigend die Jacke auszog und danach die Weste. Lilians Blick fiel auf das Kleidungsstück, das der Prinz über die nächste Bank legte.
"Eure Weste sieht aber komisch aus", fiel dem Jüngling auf. Irgendwie nicht nur nass, sondern auch dreckig. Aber Aerys hatte bestimmt Kleidung für sich in seinem Juwelengepäck.
Lilian drehte sich um, als er den Prinzen aufkeuchen hörte. Es klang schmerzerfüllt. Besorgt kam der Jüngling näher.
"Habt ihr euch etwas getan?", fragte er. Dann stockte Lilian mitten im Schritt und sog erschrocken die Luft ein, als er den Rücken des Prinzen erblickte. Das Hemd war durchlöchert und blutig! Es war genau in der Mitte des Rücken und zog sich weit nach unten. Lilian keuchte entsetzt.
"Aerys, euer Rücken!", rief er. Der Prinz war gerade dabei, sein Hemd auszuziehen. Oder es vielmehr von der Haut zu pflücken. "Nicht! Nicht von der Haut ziehen", rief Lilian, aber Aerys hatte das Hemd bereits fast ausgezogen und es war zu spät. Damit hatte er der verbrannten und verletzten Haut sicher noch weiter geschadet. Ohje, wann war das bloß passiert?
"Der Blitz! Ich hab gefragt, ob es euch gut geht und ihr habt gelogen", erkannte Lilian erschrocken. Aerys ging es eindeutig nicht gut. Das war eine schlimme Verletzung. Der Junge sah Holzsplitter in der Haut stecken. "Ihr.. habt mich geschützt und dafür alles abbekommen... wieso habt ihr denn nichts gesagt?", fragte Lilian fassungslos. Und sie hatten sich mit dem langsamen Ausziehen von Lilians Kleidung herumgeschlagen. Dabei musste Aerys furchtbare Schmerzen haben. Lilian wusste gar nicht was er nun machen sollte. Es sah schrecklich aus. Er starrte Aerys furchtsam an.
"Ihr braucht eine Heilerin. Oder.. oder Verband und Wundsalbe oder.. ich weiß nicht.. euer Rücken sieht ganz schlimm aus", plapperte er aufgeregt, "Da sind noch Holzsplitter drin... ich.." Lilian biss sich auf die Lippen und wurde nun ebenfalls ganz blass. Er hatte das Gefühl, sein eigener Rücken stünde in Flammen. "Ihr habt mich geschützt", wiederholte er leicht fassungslos. Aerys musste gewusst haben, dass sein Schild nicht alles abhalten konnte. Und trotzdem hatte er mit seinem Körper die Wucht des Einschlages abgefangen. Lilian blickte ihn mit weit aufgerissenen roséfarbenen Augen an, aufgeregt zitternd.
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Re: Annäherungsversuche

Beitrag von Aerys »

Lilian plapperte aufgeregt, als Aerys sich sein Hemd auszog, wollte nun doch nicht, dass er es tat. Der Adlige ignorierte den Jüngling. Er wollte ihm nun wirklich nichts tun, sondern sich nur etwas trockenes anziehen, so wie Lilian es gewollt hatte. Es war besser, wenn Lilian auch aus seinem nassen Höschen kam. Und wenn er das erst tun wollte, nachdem Aerys sich etwas trockenes angezogen hatte, bitte schön. Der Prinz hatte nichts dagegen, in trockene Sachen zu kommen. Ausserdem war er viel zu abgelenkt von seiner komisch zerstörten Weste, als dass er auf Lilians aufgeregtes hin und her hätte achten können.

Als er dann das zerstörte Hemd vor sich hielt, verstand er, was passiert sein musste und endlich begriff er auch Lilians aufgeregtes Plappern zu bedeuten hatte. Der Jüngling erkannte nun genau wie er, dass Aerys etwas von dem Blitzeinschlag abbekommen hatte. Aufgebracht warf er ihm vor, dass er ihn angelogen hätte. Gütige Dunkelheit, was ging nur in dem Jüngling vor, dass er ihm nun so etwas jetzt vorwarf?
"Ich habe nicht gelogen, ich..." Aerys bemühte sich über seine Schulter einen Blick auf seinen rücken zu erhaschen. Er war jedoch nicht sonderlich erfolgreich dabei, da er sich gerade nicht sehr beweglich fühlte. Doch selbst so sah er, dass Holzsplitter in seinem Rücken steckten und seine Haut stellenweise verbrannt war. Oh! Deswegen brannte und piekste sein Rücken so. Deshalb war Lilian so aufgeregt.

Oder vielmehr den Tränen nahe. Mit grossen roséfarbenen Augen blickte er ihn fast schon furchtsam an. Aerys verstand nicht ganz warum. Lilian plapperte durcheinander, dass Aerys alles abbekommen hätte. Warum er denn nichts gesagt hätte. Er bräuchte eine Heilerin. Oder einen Verband und Wundsalbe. Ausserdem sähe sein Rücken ganz schlimm aus. Da seien noch Holzsplitter darin.
"Schlimm? Ach, verflixt", meinte Aerys scherzhaft enttäuscht. "Dabei wollte ich doch umwerfend für dich aussehen, wenn du mich das erste Mal so richtig ohne Hemd siehst." Lilian war jedoch noch zu fassungslos, um den Scherz zu verstehen. Zitternd meinte er nochmals, dass Aerys ihn geschützt hätte.
"Lilian", sagte er beruhigend und ging langsam auf ihn zu. "Lilian, es ist alles in Ordnung." Sachte nahm er das Gesicht des Jünglings in seine beiden Hände. Die Wangen waren ganz kalt. Lilian musste rasch wieder ans Feuer. "Alles gar nicht so schlimm. Ganz bestimmt, Lilian. Es sieht nur viel schlimmer als es ist. Du musst keine Angst haben." Aerys beugte sich vor und gab dem jungen, zitternden Krieger ein tröstendes Küsschen auf den Scheitel.
"Weisst du was, Lilian? Ich setze mich jetzt ans Feuer, wo es schön warm ist. Du gehst in die Küche und holst eine grosse Schüssel mit wasser und ein Tuch. Damit wäschst du mir den Rücken. Du wirst sehen. Dann ist das Gröbste schon weg und für den Rest habe ich ein Erste-Hilfe-Set in meinem Juwelengepäck. Alles wird wieder gut. Du wirst schon sehen. Und dann essen wir in Ruhe noch unser Dessert. Was meinst du, Lilian? Kriegst du das hin?"
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