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Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 12:29
von Aerys
Marlin kam seinem Befehl augenblicklich nach. Es dauerte eine Weile, bis er Lilian eingeholt hatte. Erst bei der Mauer. Da hatte Lilian nicht mehr weiter gekonnt und Marlin hatte ihn eingeholt. Von da aus waren die beiden Jünglinge zum Altar der Dunkelheit gegangen. Ab da hatte Aerys sich nicht mehr so stark auf sie konzentriert und hatte sich in seine eigenen Gemächer zurück gezogen, um etwas zu trinken und Musik zu hören. Vorallem, um zu trinken. Lilian machte ihn rasend. Er war so verführerisch und gleichzeitig aufmüpfig. Aerys wollte ihn bestrafen, ihn züchtigen und erziehen. Wenn er nur nicht so unschuldig und unberührt wäre. Das war zu kostbar, als dass Aerys das einfach so wegwerfen wollte.
Eine gute Stunde später war Lilians Signatur immer stärker zu spüren. Er war schon eine Weile wieder in der Villa. Zusammen mit Marlin, Terim und überraschenderweise auch Lucero. Alle vier kamen auf ihn zu und gleich darauf klopfte es bei ihm an. Seine Neugierde überwog seinen Ärger über Lilian und erhob sich. Er stellte seinen Drink beiseite und trat von seinem Salon in den Gang hinaus, ging bis zu der Tür, die seinen privaten Bereich versperrte, öffnete sie.
Vor ihm standen vier nervöse, hübsche, junge Männer. Aufgeregt baten sie ihn darum, Lilian bei den Vorbereitungen zu seiner Jungfrauennacht helfen zu dürfen. Ein Geschenk, was Aerys Lilian durchaus hatte geben wollen. Bis dahin, wo er so bockig geworden war beim Tanzunterricht. Das hatte ihm ordentlich die Freude daran verdorben, ihm etwas gutes gewähren zu wollen.
"Das ist sehr lieb von euch Jungs", schmunzelte er und streichelte Lucero durchs Haar, weil er es süss fand, wie die drei sich um Lilian bemühten. "Ich weiss eure Hilfsbereitschaft zu schätzen. Doch das wird nicht nötig sein. "Horatio und Licus werden das schon alleine schaffen. Ihr dürft die Zeit anders nutzen und müsst nicht arbeiten." Terim neigte auf diese Abweisung demütig seinen Kopf. Marlin nickte, verständnisvoll, wenn auch etwas enttäuscht und Lucero machte noch grössere, bettelnde Augen, nicht bereit, sich gleich abwimmeln zu lassen. Wie ein lieber aber ungezogener Junge eben. Sie waren alle so niedlich und verführerisch, wie sie da so gemeinsam vor ihm standen. Schlank, zierlich und sein Eigentum.
Nur Lilian musste aus der Rolle fallen. Frech sagte er einfach nein. Zögerlich kam er einen Schritt auf ihn zu, nachdem er gemerkt hatte, dass es nichts brachte, sich hinter seinen Freunden zu verstecken. Fest blickte er ihm in die Augne und sagte noch einmal nein. Forderte, dass die drei ihm helfen sollten. Aerys Blick verdüsterte sich. Er konnte Ungehorsam und Rebellion bis zu einem gewissen Grad dulden, doch Lilian nahm sich schon eine Weile zu viel heraus.
Der Krieger schien es zu merken. Er sah sehr verletzlich aus, wie er sich über den Arm strich und mit einem seiner niedlichen Schuhen über den Boden. Nuschelnd entschuldigte er sich dafür, dass er weggerannt sei. Die anderen hätten ihm gesagt, dass es sehr unhöflich gewesen sei. Nun, so schlimm hatte Aerys es nicht gefunden. Lilian war schlichtweg überfordert gewesen und brauchte eine Pause, um nicht zu zerbrechen. Aerys kannte das und nahm dies nicht so streng. Ihn ärgerte mehr diese störrische Aufsässigkeit, die er an den Tag legte und die Aerys ihm noch nicht ausprügeln konnte. Die süsse Entschuldigung besänftigte Aerys wieder etwas.
Zumindest so lange, bis Lilian erneut seinen Munt auftat und ihn beschuldigte, dass er etwas viel unhöflicheres mit ihm vor hätte. Etwas, dass er nicht wollte. Schmollend schob er seine Unterlippe vor und sah dabei einfach nur zum Anbeissen aus. Lilian wagte noch weiter zu fragen, ob er ihm nicht wenigstens erlauben könne, wer ihm half. Er wolle nicht vom Schneider vorbereitet werden. Der fasse ihn immer so komisch an und er sei gruselig. Lilian hatte ja keine ahnung. Bis jetzt hatte Horatio sich noch immer zurück gehalten.
"Lilian, du solltest wirklich lernen, wann es besser für dich ist, zu schweigen", wiess Aerys ihn scharf zurecht. "Deine Worte sind anmassend und unverschämt. Solche Kritik steht dir nicht zu." Er trat auf Lilian zu, fasste ihn sanft, aber bestimmend am Kinn, hob so seinen Kopf etwas an und zwang ihn, ihm in die Augen zu sehen. "Ausserdem verführt es mich immer mehr dazu, dir ordentlich den Hosenboden zu versohlen." Marlin sog erschrocken die Luft ein. Terim presste nervös seine Lippen zusammen und Lucero tänzelte aufgeregt von einem Fuss auf den anderen.
"Dein flatterhaftes Gedächtnis mag es schon wieder vergessen haben, Lilian, doch ich habe dir bereits mehrfach angeboten, dass du wählen darfst, wer die vorbereitet und dich begleitet", erinnerte er den aufmüpfigen Jugendlichen. "Doch du hast die Angebote ignoriert und ausgeschlagen. Du hast trotz Warnungen sogar das Recht ausgeschlagen und verspielt wählen zu dürfen. Wie kommst du auf den Gedanken, dass du jetzt noch wählen dürftest? Auch noch indem du frech forderst, anstatt demütig darum zu bitten?"
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 12:32
von Lilian
Er war offensichtlich zu unverschämt gewesen für das sittsame Mädchen, das er spielen sollte, doch Lilian war es leid. Er konnte einfach nicht so tun, als wollte er diese Jungfernnacht. Am liebsten hätte er den Prinzen angeschrien wie krank er doch war und dass er nicht hier sein wollte, dass der Adelige ihn freilassen sollte. Also fand Lilian, dass er sich bereits stark zusammenriss. Er bat gerade darum, dass ihn die Leute für die Vergewaltigung vorbereiteten, mit denen er sich angefangen hatte anzufreunden. Und Prinz Verden fand das immer noch zu unverschämt? Der Mann machte Lilian rasend.
Der Adelige maßregelte ihn im scharfen Tonfall. Er sollte lernen, wann er besser schweigen sollte. Er wäre zu anmaßend. Der Jugendliche schnappte empört nach Luft, ballte die Hände zu kleinen Fäusten. Erst als der Prinz näher kam, wurde Lilian wieder nervöser, überlegte noch, ob er zurückweichen sollte. Da hatte ihn Prinz Verden bereits am Kinn gefasst und hob Lilians Kopf an. Sie sahen sich an, beide nicht sonderlich zufrieden mit dem anderen.
"Ausserdem verführt es mich immer mehr dazu, dir ordentlich den Hosenboden zu versohlen", sagte der Hayllier. Lilian bemerkte nur aus den Augenwinkeln wie erschrocken die anderen drei reagierten.
Lilian schnaubte stattdessen. "Und ihr verführt mich dazu, euch anzuschreien", erwiderte er und zuckte leicht bockig mit dem Kopf, weil der Mann ihn immer noch festhielt. Seine Worte halfen natürlich überhaupt nicht, die Situation zu entschärfen. Prinz Verden warf ihm vor, dass Lilian all die Angebote ignoriert hätte, als er die Leute hatte aussuchen dürfen, die ihn vorbereiteten und begleiteten. Begleiteten? Der Jugendliche verstand den Part nicht so ganz.
"Wie kommst du auf den Gedanken, dass du jetzt noch wählen dürftest? Auch noch indem du frech forderst, anstatt demütig darum zu bitten?", fragte der Hayllier.
"Ich erinnere mich nicht, dass ihr mir die Wahl gelassen habt", entgegnete der zierliche Jüngling. Wenn Prinz Verden ihm angeboten hatte, auszusuchen wer ihn vorbereitete, so hatte es Lilian eindeutig verdrängt. So wie er lange hatte verdrängen können, dass seine Jungfernnacht bevorstand. Aber das ging nicht mehr, nun wo der Vollmond so nahe war.
"Ihr... ihr wollt etwas furchtbares mit mir machen. Etwas was ich nicht will. Und... ihr wollt, dass es noch schrecklicher wird dadurch, dass mich der Schneider dafür.. vorbereitet?", fragte Lilian unverständig. "Bitte... wenn ihr wollt, dass ich euch irgendwann... mag", brachte er hervor, "Dann müsst ihr ab und zu nett zu mir sein." Und ja, das forderte er. Lilian sah nicht ein, dass er demütig bat für diese sicherlich sowieso erniedrigende Vorbereitung. Dann sollte ihn eben der Blutige vorbereiten. Lilian wollte nichts davon. Er konnte sich nicht entscheiden wegzurennen oder den Prinzen zu schlagen oder irgendetwas in der Richtung zu machen. Übermorgen würde er Sex haben. Mit einem Mann. Genau den der ihm jetzt gegenüberstand. Es war zu viel. Lilian erzitterte nur sachte, der Drang wegzurennen und sich zu verstecken wurde immer schwerer. Gerade hatte er nur sein Aufbegehren, um durchzuhalten und sich zu wappnen, und der Prinz wollte ihm selbst das nehmen. Wollte ihm alles nehmen. Lilian konnte seine Rebellion da nicht so schnell aufgeben.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 12:55
von Aerys
"Ich bin nett zu dir", entgegnete Aerys scharf, betonte jedes einzelne Wort. "Mit zwei Ausnahmen bin ich immer nett zu dir gewesen Lilian, seit du hier bist. Sogar schon davor. Du bist nur ein zu verwöhntes, arrogantes und undankbares Kind, als du das anscheinend bemerkt haben könntest. Ich hätte wirklich nicht gedacht, dass hinter so einer zarten, hübschen Fassade so ein hässliches Wesen lebt", warf er dem Jüngling eisig vor, der es wagte, ihn zu erpressen. Ihm vorwarf, dass er nie nett zu ihm sei.
"Kein Wunder erinnerst du dich nicht, dass ich dir die Wahl gelassen habe. Dich sogar davor gewarnt habe, dass du dieses Recht verspielst. Du hast es in deiner Gier nach immer mehr für zu gering gehalten. Jetzt musst du eben mit den Konsequenzen leben." Dabei hätte Aerys sich gerne von seinen drei Kunstwerken überreden lassen, dass sie Lilian helfen durften. Er fand die aufkeimende Freundschaft der drei sehr niedlich und eigentlich wollte er seiner hübschen Lilie viel gutes tun. Nur war sie dazu, noch viel zu unerzogen, als dass sie überhaupt merkte, wenn man sie verwöhnte.
"Ich sollte nicht nett zu dir sein, sondern dich viel eher, einmal richtig bestrafen, damit du erkennst, dass ich bis anhin sehr nett, freundlich und geduldig mit dir war", befand Aerys hart und trat zurück, liess Lilian angewidert los, um ihm klar zu machen, für wie minderwertig er ihn hielt. "Aber keine Sorge, ich werde dich nicht schlagen. So ein niedliches, zierliches Mädchen, wie du bist." Hart packte er Marlin am Oberarm und zog ihn grob zu sich, so fest, dass der blonde Krieger schmerzerfüllt wimmerte. "Marlin wird ab jetzt dein Prügelknabe sein. Jedes Mal, wenn du Strafe verdienst, wir er für dich geschlagen werden, damit du begreifst, was dir eigentlich zustünde." Der gepackte Krieger sog erschrocken die Luft ein, wurde schneeweiss im Gesicht vor Angst.
"Ihr... ihr könnt mich als Prügelknabe nehmen, Meister", bot Terim sich da leise und nervös an.
"Das ist freundlich von dir, meine kleine Hure, doch das täte dir viel zu sehr gefallen", verneinte Aerys. Dies sollte eine Strafe werden, kein Vergnügen. Beschämt darüber, dass er etwas dummes vorgeschlagen hatte, senkte Terim demütig seinen Kopf. "Ausserdem muss Marlin ohnehin endlich einmal lernen, Schmerzen ertragen und lieben zu können. Sonst wird er seine Ausbildung nie vollenden können und ich will keine unfertige Ware verkaufen. Dabei wartet seine neue Besitzerin schon sehnsüchtig auf ihn." Schuldbewusst liess Marlin seinen Kopf hängen, während er noch immer in dem schmerzhaften Griff seines Meisters stand. Gleichzeitig war Angst vor den Schlägen in seinem Gesicht zu sehen und erschrockene Verzweiflung, dass der Meister in von hier weg verkaufen und ihn nicht behalten wollte. Es war eine brutale Neuigkeit für ihn, so nebensächlich daher gesagt, was es um so unumstösslicher machte. Marlin musste von hier weg, durfte nicht für immer bei seinem Meister bleiben.
"Darf ich ihn schlagen, Meister?" fragte Lucero ganz aufgeregt. Der Blutige sah das ganze nicht so schlimm, wie die zarten, weissen Schäfchen. Aerys lächelte. Er würde Lilian viel mehr nehmen, als seine Lust zur Rebellion. Er würde ihm seine Freunde nehmen, dafür, dass er seine Freundlichkeit nicht anerkannte. Marlin dadurch, dass er für ihn all die harten Schläge ertragen musste und Lucero, indem er ihm aufzeigte, welchen Hang nach Grausamkeit das blutige Kunstwerk hatte. Der selbstgerechte Lilian würde von sich aus nichts mehr mit Lucero zu tun haben wollen. Wobei es Aerys für den Blutigen schon etwas leid tat, der als jüngster seiner dunklen Kunstwerke manchmal etwas einsam war.
"Nein, Lucero, das ist etwas, was ich tun muss", verwehrte er dem jungen Prinzen seinen Wunsch. "Aber du darfst dabei zusehen, wenn du möchtest und du darfst ihn anschliessend nehmen, wie es dir gefällt." Marlin erschauderte ängstlich wimmernd in seinem Griff.
"Oh, danke Meister", freute sich hingegen Lucero und hüpfte aufgeregt. "Ihr seid so grosszügig." Tänzelnd schien er es kaum erwarten zu können. Dennoch behielt er seine Finger brav bei sich, auch wenn sein Blick klar machte, dass er am liebsten schon über Marlins nackte Schenkel streicheln wollte.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 14:55
von Lilian
Prinz Verden ließ sich nicht umstimmen, erklärte bestimmend, dass er bis auf zwei Ausnahmen immer nett zu Lilian gewesen wäre, doch er wäre verwöhnt und undankbar.
Undankbar?? Lilian blieb die Sprache weg, er öffnete seinen Mund leicht, wollte etwas sagen, aber der Adelige war noch nicht fertig ihn herunter zu putzen. Er wäre ein hässliches Wesen und wäre zu gierig gewesen, so dass er all die Warnungen ignoriert hätte.
"Ihr.. ihr seid doch irre. Ich will kein Sklave sein! Vor einem Mond war ich noch ein freier Mann. Das nennt ihr undankbar? Ja, ihr wart nett, aber ihr seid nur nett, wenn es euch gerade passt", entgegnete Lilian wütend.
Der Adelige ließ ihn scheinbar angewidert los. Die Reaktion gefiel dem Jugendlichen, denn alles was er tun konnte, damit der Kerl ihn nicht mehr anziehend fand, konnte nur gut sein, dachte er. Leider hatte der Prinz stattdessen etwas ganz anderes vor, drohte ihm an, dass er ihn einmal richtig hart bestrafen sollte, damit Lilian den Unterschied bemerkte. Der Jugendliche erwartete schon, dass der Mann ihn anfing zu schlagen, aber dann griff Prinz Verden ausgerechnet nach Marlin und packte ihn so grob, dass der Krieger wimmerte. Entsetzt musste Lilian mit anhören, dass Marlin ab sofort sein Prügelknabe sein würde.
"Jedes Mal, wenn du Strafe verdienst, wir er für dich geschlagen werden, damit du begreifst, was dir eigentlich zustünde", erklärte Prinz Verden. Bei den Worten wurde nicht nur Marlin blass, auch Lilian erbleichte. Niemals hätte er mit solch einer Reaktion des Adeligen gerechnet. Für Lilian war der Begriff Prügelknabe neu und was das war, doch er verstand es relativ rasch. Wie konnte Prinz Verden nur Marlin schlagen für Dinge, die er nicht gemacht hatte? Das... das war so grausam. Das war so eine furchtbare Idee und Lilian wusste nicht wie er da noch dagegen rebellieren konnte. Es überwältigte ihn.
"Prinz Verden, bitte...", setzte Lilian leise an.
Terim schlug vor, dass er der Prügelknabe sein konnte, was Prinz Verden jedoch sofort ablehnte und Terim dabei eine kleine Hure nannte. Lilian war noch zu gefangen in dieser neuen, perfiden Strafe, als dass er lange darüber nachdenken konnte. Der Hayllier redete weiter und sprach davon, dass Marlin sowieso lernen müsse Schmerzen zu ertragen. Es gehörte zu seiner neuen Ausbildung und seine neue Besitzerin würde bereits auf ihn warten.
Lilian machte große Augen. Marlin sollte weggegeben werden? Weiter... verkauft? Der Gedanke war entsetzlich. Ja, Marlin war ja auch ein Sklave, doch Lilian hatte nicht gedacht, dass Prinz Verden ihn verkaufen wollte. Wie eine Ware...
Und Marlin war sein Freund. Würde Lilian einen nach dem anderen verlieren? Würde der Prinz ihn auch irgendwann weiterverkaufen?
Noch während Lilian versuchte mit den neuen Worten klarzukommen und sie zu verdauen, fragte Lucero schon fast begeistert, ob er Marlin schlagen dürfte. Was? Wieso wollte Lucero denn Marlin schlagen? Gefiel ihm das etwa?
Lilian war viel zu überrumpelt. Verwirrt und überfordert blickte er zwischen den anderen hin und her, presste die Lippen aufeinander.
Prinz Verden lehnte ab, dass der Blutige Marlin schlug. Er sagte, er müsste das selbst tun, doch Lucero dürfe zusehen und danach Marlin nehmen. Lilian keuchte erschrocken. Fassungslos hörte er zu wie sich Lucero darüber auch noch freute. Er.. wollte das? Marlin einfach so wehtun. Lilian hatte fast vergessen können, dass der junge Prinz ein Blutiger war, doch jetzt ließ es sich nicht mehr länger leugnen. Der dhemlanische Jüngling wusste nicht was er tun sollte - oder konnte. Er war noch nie in solch einer Situation gewesen, dieses Erpressen.. er wusste nicht wie er damit umgehen sollte. Lilian musste irgendwie verhindern, dass Marlin geschlagen wurde - und dass Lucero daran teilnahm.
Hastig trat er auf Prinz Verden zu.
"Bitte, tut das nicht", flehte er, sah ihn mit großen Augen. "Es... es tut mir leid. Ich wollte nicht undankbar sein. Bitte, wenn ihr jemanden schlagen wollt, dann mich. Marlin hat das nicht verdient. Es tut mir so leid. Ich werde nicht mehr undankbar sein." Er hoffte einfach, dass er das richtige sagte und den Adeligen irgendwie erweichen konnte. Lilian war heillos überfordert, seine Augen waren feucht. Vorsichtig fasste er den Prinzen am Arm.
"Bitte, Marlin hat doch gar nichts gemacht. Ich war so frech, nicht er. Ich... ich hab nur so Angst vor der Entjungferung", sagte er. "Kann ich es wieder gutmachen?"
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 15:00
von Aerys
Für den Moment befürchtete Aerys, dass er Lilian erneut überforderte mit der Situation. Dass er wie beim Tanzen wieder weg rennen würde. Eine Menge Informationen prasselten auf ihn ein. Dass Marlin an seiner statt geschlagen werden sollte. Dass er Terim Hure nannte, dass Marlin ohnehin bald verkauft werden sollte. Und schliesslich die Erkenntnis, dass es Lucero anmachte, wenn Marlin geschlagen wurde. Dass er es am liebsten selber machen wollte.
Die Treue zu seinen Freunden war dann jedoch grösser, als sein Fluchtinstinkt. Rasch trat er auf ihn zu, blickte ihn mit grossen Augen an und bat flehentlich darum, dass er es nicht täte. Streng blickte Aerys zu ihm hinunter. So schnell liess er sich nicht erweichen. Lilian sollte nicht denken, dass er ihn so einfach um den Finger wickeln konnte. Auch wenn er sich jetzt entschuldigte und beteuerte, dass er nicht hätte undankbar sein wollen. Aerys Miene verfinsterte sich ob der dreisten Lüge. Natürlich hatte Lilian das gewollt und der Adlige war sich sicher, dass Lilian dies noch viele weitere Male sein würde, wenn ihm etwas nicht passte.
Als Lilian ihn dann aber vorsichtig am Arm berührte und seine Augen sich mit Tränen füllten, fühlte Aerys trotzdem, wie er dahin schmolz. Lilian war eigentlich sehr tapfer, wie er für seine Freunde einstand und lieber selber geschlagen wurde, als dass andere seine Prügel ertragen mussten. Wahrscheinlich war ihm nicht bewusst, dass sie das leichter ertragen konnten als er selbst. Lilian beteuerte, dass er frech gewesen wäre, nicht Marlin. Weil er doch so Angst vor seiner Entjungferung. Ob er es nicht wieder gut machen könne. Aerys versuchte noch einen Herzschlag lang böse zu schauen, musste sich dann aber vor dem süssen Jungen vor ihm ergeben.
"Ach Lilian", seufzte Aerys. Da der Jüngling ihn an seinem freien Arm berührte, liess der Prinz Marlin los, um ihm zärtlich eine Haarsträhne aus dem Gesicht zu streicheln. Seine eigene Miene drückte nun wieder Mitgefühl und Freundlichkeit aus. Lucero schnappte sich derweil gleich Marlin, schlang seine schlanken Arme um seine Taille und presste ihn fest an sich. Fast so wie ein Kuscheltier, dass er keinesfalls verlieren wollte.
"Ich weiss doch, dass du Angst hast", versicherte Aerys. Lilian war so nah zu ihm getreten, dass er nun recht dicht vor ihm stand und Aerys seinen Kopf neigen musste, um zu ihm hinunter blicken zu können. "Ich bin dir auch nicht böse, weil du mich beim Tanzen hast stehen lassen. Ich kann verstehen, dass dich das alles überfordert und du manchmal etwas Zeit und Luft für dich brauchst, um das alles verarbeiten zu können. Deine schmollende, trotzige Art ist es, die mich rasend macht. Dein freches, unverschämtes Verhalten und Reden. Das kann ich selbst dir nicht immer durchgehen lassen. Dabei würde ich viel lieber nett zu dir sein Lilian. Es ist viel schöner, dir deine Wünsche zu erfüllen und dich dann lächeln zu sehen. Gerade in Anbetracht von übermorgen, würde ich viel lieber mit dir Frieden schliessen, als mich dir dann im Streit und Groll zu nähern, um dich dann zu entjungfern. Es würde dein ganzes, restliches Leben zum negativen verändern."
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 15:09
von Lilian
Zunächst blickte ihn der Adelige noch finster an und schien sich nicht überreden zu lassen. Lilian bekam noch mehr Angst, dass der Hayllier seine Androhungen wahrmachen und in Zukunft Marlin statt ihn verprügeln wollte. Nicht, dass Lilian Schläge wollte, doch noch weniger wollte er, dass einer seiner Freunde stattdessen die Strafe bekam. Es war eine grausame Erpressung, die den Jugendlichen schnell wieder die Frechheit ausgetrieben hatte für den Moment.
Flehend bat er Prinz Verden um Verzeihung, fasste ihn vorsichtig am Arm und kämpfte gegen die Tränen an, weil ihn die gesamte Situation überforderte. Der junge Krieger war so etwas nicht annähernd gewöhnt, er wusste nicht wie er hier leben konnte, wie es sein würde als... Sklave. Er war noch nicht bereit dies wirklich zu glauben, die Zeit hier war zu kurz gewesen und er wollte nicht glauben, dass er nie wieder zurück nach Dhemlan kommen würde. Aber irgendwie musste er bei Prinz Verden überleben und versuchen sich mit dem neuen Leben zu arrangieren, das ihm so völlig fremd war, und ihm so viel Angst bereitete.
Zum Glück seufzte der Adelige milde, streichelte ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und wirkte ein wenig besänftigt. Der Prinz sagte ihm, dass er wüsste wie viel Angst Lilian hätte. Er wäre ihm nicht böse, wenn es ihm manchmal überforderte und er deswegen weggerannt wäre, um die Situation zu verarbeiten. Nun war der hayllische Adelige doch sehr verständnisvoll, ehe er hinzufügte, dass ihn Lilians schmollige, freche Art rasend machen würde und er würde ihm das nicht immer durchgehen lassen. Nun, Lilian fand, er hatte allen Grund so "trotzig" zu sein, wenn er dagegen aufbegehrte, dass der Mann ihn nicht mißbrauchte. Der Jüngling fühlte sich hilflos und da wurde er nunmal wütend. Es war alles zu viel was Prinz Verden von ihm verlangte.
"Es ist viel schöner, dir deine Wünsche zu erfüllen und dich dann lächeln zu sehen", sagte er. Das würde Lilian auch gefallen, aber leider hatte ihn Prinz Verden nicht hierher geholt, damit Lilian es sich gutgehen lassen konnte. Er wollte.. Sex mit ihm haben. Lilian wollte das nicht, doch er wusste, dass ihm der Prinz diesen einen Wunsch nicht erfüllen würde. Er war trotzdem versucht es zu erflehen. Immer noch berührte er den Arm von Prinz Verden. Marlin hatte der ältere Mann dadurch losgelassen, den sich gleich Lucero herangezogen hatte, um ihn zu umarmen.
Lilians Aufmerksamkeit lag jedoch ganz auf Prinz Verden. Dieser wollte mit ihm Frieden schließen, statt ihn in Groll zu entjungfern. Es würde Lilians gesamtes, restliches Leben zum negativen verändern. Der Jugendliche schluckte, biss sich auf die Unterlippe.
"Das will ich nicht...", sagte er mit brechender Stimme. Er hatte das Gefühl, dass sich sein gesamtes Leben bereits zum Negativen verschlechtert hatte, doch genausogut hätte er bereits bei Lady Uleste von allen Männern vergewaltigt werden können und wäre dabei gewiss gestorben.
"Ich.. mag auch nicht, wenn ihr wütend auf mich seid", stimmte Lilian leise zu und strich über Prinz Verdens Arm. "Aber ich hab solche.. Angst vor der Zeremonie. Werdet ihr denn.. sanft sein?", fragte er mit rot werdenden Wangen. Er fürchtete sich vor den Schmerzen und dem Blut, das der Adelige prophezeit hatte, doch seine Fragen zeigten, dass er begonnen hatte zu akzeptieren, dass die Entjungferung passieren würde und er nichts dagegen machen konnte.. "Damit es nicht.. so weh tut..." Er blinzelte und versuchte nicht zu weinen. Er wünschte, er hätte es schon längst hinter sich. "Und... was passiert danach?"
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 17:19
von Aerys
Die Aussicht, wie sein restliches Leben verlaufen konnte, wenn Aerys Lilian mit Wut im Bauch entjungferte, schien auf Lilian zu wirken, so dass er nicht trotzig aufbegehrte und Aerys kla machen wollte, wie gemein er zu ihm wäre. Dass er nur nett zu ihm wäre, wenn es ihm gerade passte. Stattdessen sagte er mit brechender Stimme, dass er das nicht wolle, biss sich auf die Unterlippe. Sanft begann er über seinen Arm zu streicheln und stimmte leise zu, dass er es auch nicht mochte, wenn Aerys wütend auf ihn sei. Die zarten Worte des süssen Jünglings besänftigten den Prinzen weiter, verführten ihn dazu, lieb und freundlich zu ihm sein.
"Du musst keine Angst haben, Lilian", raunte er ihm sanft zu und genoss es, wie Lilians Wangen sich rosa färbten. Zärtlich streichelte er mit einem Finger darüber, bevor er erneut sein Kinn anhob, um ihm in die sanften, goldenen Augen zu sehen. "Ich werde dann so sanft wie möglich zu dir sein." Zumindest im Rahmen des Rituals, das er sich mit der Priesterin ausgedacht hatte. Es gäbe schon Möglichkeiten, noch sanfter zu Lilian zu sein. Schon nur, indem er ihn vorher erregte. Doch es sollte ja quasi Lilians Jungfräulichkeit der Dunkelheit geopfert werden. Da brauchte es schon auch etwas Dramatik, Blut und Schmerz.
"Es wird nicht immer weh tun und besser werden", beruhigte er den niedlichen Jüngling, der heftig blinzelte und versuchte nicht zu weinen. Tröstend legte Aerys ihm einen Arm um die Schultern. "Wenn du willst, kann ich dir vorher etwas geben, dass dich dich entspannen lässt. Dann wird es auch nicht so weh tun." Zärtlich küsste er Lilians Stirn, streichelte ihr über den Kopf.
"Danach? Nach deiner Entjungferung, darfst du dich erst einmal ausruhen und dann beginnt dein eigentlicher Unterricht. Aber mach dir deswegen keine Sorgen Lilian. Wir machen gemeinsam einen Schritt nach dem anderen. Zuerst bekommst du deine Zeremonie. Wie es danach weiter gehen soll, werde ich nach dem Ritual erkennen."
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 17:49
von Lilian
Der Prinz beteuerte, dass er keine Angst haben müsse, er würde so sanft wie möglich zu ihm sein. Lilian wusste nicht, ob es ihn beruhigen sollte. Er konnte sich immer noch nicht recht vorstellen was ihn erwarten würde und das machte es umso beängstigender. Er wusste nur, dass er es nicht wollte, doch das spielte für Prinz Verden leider keine Rolle. Er schien es einfach zu ignorieren.
Ganz im Gegensatz zu den sanften Worten und den zärtlichen Berührungen wie er ihm über die errötenden Wangen streichelte. Das furchtbare war, dass es nach dem ersten Mal nicht aufhören würde. Der Adelige wollte ihn vielleicht damit beruhigen, dass er ihm sagte, dass es nicht immer weh tun würde, doch das einzige was Lilian hörte, war, dass es danach noch weiter passieren würde. Prinz Verden würde nicht nur einmal mit ihm schlafen, sondern immer wieder. Dem Jugendlichen drehte sich der Magen um bei dem widerlichen Gedanken. Er atmete rascher, versuchte die Gedanken daran zu verdrängen. Sonst würde er ihr sofort zusammenklappen oder den Mann wieder anschreien und frech werden. Das konnte er sich jetzt nicht erlauben. Lilian fühlte sich elend zumute, ließ sich bewegungslos von dem Hayllier umarmen.
Das einzige was Prinz Verden ihm anbieten könnte, wäre ein Mittel, dass Lilian bei der Jungfernnacht etwas entspannen würde. Der zarte Jüngling nickte sofort. "Ja, bitte", stimmte er zu. Er glaubte nicht, dass er sich gegen den viel stärkeren Prinzen wehren konnte. Und selbst wenn, dann würde der Adelige vielleicht doch Marlin schlagen. So wäre es vielleicht besser, wenn er ein Beruhigungsmittel bekam.
Prinz Verden küsste ihm die Stirn, streichelte ihm durchs Haar. Lilian ließ es mit sich geschehen, auch wenn es gerade nicht wirklich tröstend war. Nicht von dem Adeligen. Seine Nähe war gerade schlicht eine ständige Erinnerung daran was übermorgen grausames passieren würde. Als Lilian fragte was danach passieren würde, erklärte ihm der ältere Mann, dass er sich danach ausruhen würde. Dann begänne sein eigentlicher Unterricht.
"Eigentlicher Unterricht?", fragte Lilian. Er bekam doch schon ganz viel Unterricht wie er sich als Mädchen zu verhalten hatte. Prinz Verden vertröstete ihn auf später, selber würde er auch nach dem Ritual erkennen wie genau es weitergehen würde. Der Jugendliche verstand dies nicht so richtig, doch der Adelige hatte recht, es war schon schwer genug an die Jungfernnacht zu denken.
"Und... darf ich mir aussuchen wer mich vorbereitet? Bitte, Prinz Verden", bat Lilian kleinlaut. Er wollte den Mann nicht weiter wütend machen. Lilian wollte danach gerne gleich zurück in sein Zimmer rennen und sich im Bett verkriechen. Er fühlte sich alles andere als besser seit der Begegnung.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 17:52
von Marlin
"Ich werde die Heilerin rechtzeitig bei dir vorbei schicken, damit sie dir etwas gibt", versprach der Meister Lilian sanft. "Hab keine Angst Lilian, so schlimm, wie du es dir ausmalst wird es nicht werden. Es dauert auch nicht lange und dann ist es schon wieder vorbei. Jedes Mädchen kann das ertragen. Du wirst es auch können." Noch einmal gab der Meister Lilian ein Küsschen auf die Stirn.
Marlin atmete innerlich erleichtert auf. Er war so froh, dass der Meister und Lilian sich wieder vertrugen. Ihre lauten und wütenden Worte hatten ihn sehr eingeschüchtert und dass er für Lilian geschlagen werden sollte, hatte ihn zutiefst erschreckt. Er mochte keine Schmerzen. Daran würde er sich sicher nie gewöhnen können. Zwar hatte er Lilian schon helfen wollen, damit es für sie nicht schmerzlich wurde, doch selber geschlagen werden wollte er dann doch auch nicht. Weder von Lucero noch vom Meister. Der Meister hatte Lucero zwar gesagt, dass er ihn nicht schlagen dürfe, jetzt, dafür durfte er ihn nacher benutzen.
Schlussendlich wirkte es jedoch nicht so, als sollte er heute noch Schläge bekommen. Der Meister hatte ihn losgelassen, um sich mit Lilian versöhnen zu können. Marlin war dafür in Luceros enger Umarmung gelandet. Der Krieger hielt darin erschaudernd still. Konnte er doch durch ihre dünne Kleidung überdeutlich spüren, wie sehr Lucero die Vorstellung gefallen hatte, ihn zu nehmen, nachdem er hatte zuschauen können, wie der Meister ihm den Hintern versohlt hatte.
"Lilian, ich kann verstehen, dass dir das schwer auf dem Herzen liegt, wer dich vorbereitet und ich bin wirklich versucht, dir in dieser Bitte nachzugeben", erklärte der Meister mitfühlend. Es schwang jedoch auch Bedauern in seiner Stimme mit. "Doch wie sollst du lernen, wo die Grenzen sind, wenn ich immer wieder Ausnahmen für dich mache? Deswegen, nein, Lilian, du darfst dir nicht aussuchen, wer dich vorbereitet." Das war sehr schade, fand Marlin. Er hätte Lilian gern geholfen und ihr Mut gemacht. Terim und Luceros Gesichtern nach, schienen sie ähnlich enttäuscht zu sein. Der Meister schaute sie alle an, lachte dann leise.
"Ihr seid furchtbar", schimpfte er gutmütig mit ihnen. "Alle zusammen." Marlin schaute verwundert zu ihm auf, noch immer in Luceros engem Griff gefangen, seine harte Männlichkeit an seinen Schenkeln spürend. "Aber ich werde den Wünschen deiner Freunde entsprechen Lilian", meinte der Meister in einer seufzenden Tonlage, die Marlin nicht so recht nachvollziehen konnte. Doch er freute sich jedenfalls sehr über dieses Geschenk. "Immerhin haben sie von Anfang an höflich gefragt und sie dienen mir gut. Sie haben sich eine Belohnung verdient."
"Danke, Meister", bedankte sich Marlin innig, verneigte sich tief vor dem Prinzen, auch wenn er dafür seinen Hintern an Luceros Becken entlang reiben musste. Auch Terim und der Blutige bedankten sich bei ihm. Terim leise und zurückhaltend, dafür um so ergebener, Lucero glücklich strahlend. Sie alle wollten gerne den Meister umarmen. So kam Marlin endlich auch Luceros Umarmung frei. Doch der Meister scheuchte sie in den Gang zurück.
"Was treibt ihr euch hier eigentlich noch rum", schalt er freundlich. "Es ist spät in der Nacht. Ihr solltet schon längstens schlafen gehen. Los, bringt Lilian zurück in ihr Zimmer und kümmert euch gut um sie, bis zur Zeremonie. Ich warne euch, enttäuscht mich nicht." Alle drei Kunstwerke schüttelten mit grossen Augen ihre Köpfe.
"Gute Nacht, Lilian", verabschiedete sich der Meister nun auch von dem Mädchen. "Schlaf gut und erhole dich ausgiebig. Wir werden uns erst bei der Zeremonie wieder sehen. Ich freue mich darauf. Ich bin mir sicher, dass es etwas ganz besonderes werden wird." Leicht neidisch konnten sie beobachten, wie Lilian sogar einen zärtlichen Kuss auf den Mund zur Verabschiedung vom Meister bekam.
Dann standen sie wieder alleine im Gang, nachdem der Meister sich zurück gezogen hatte. Marlin umarmte Lilian gleich innig, froh, dass sie alle den Schrecken überstanden hatten und alles so glimpflich ausgegangen war. Lucero fasste sie an der freien Hand und zog sie Beide den Gang entlang zurück.
"Komm, wir bringen dich zurück in dein Zimmer", entschied er.
"Wir werden uns gut um dich kümmern", versprach Terim leise. "Und nur ganz viele schöne Dinge für dich tun." Marlin nickte strahlend. Es tat ihm so Leid, dass Lilian so viel Angst hatte. Sie würden alle ihr bestes geben, damit sie diese Angst für eine Weile vergessen konnte.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 18:22
von Lilian
Prinz Verden war nun wieder sehr freundlich, versprach ihm ein Mittel für die Jungfernnacht und meinte, dass es schon nicht so schlimm werden würde wie sich Lilian das vorstellte. "Es dauert auch nicht lange und dann ist es schon wieder vorbei. Jedes Mädchen kann das ertragen. Du wirst es auch können", sagte er. Der Jugendliche beherrschte sich, nicht zu sagen, dass er es nicht wollte. Es schien vergeblich. Die furchtbare Angst und Abscheu konnte er auch nicht abstellen, es fehlte nicht viel und er zitterte wie Espenlaub. Starr blieb er stehen, als ihm der Hayllier ein weiteres Küsschen auf die Stirn gab. Aber nichts vermochte Lilian gerade zu trösten. Er wollte nicht für seine kommende Vergewaltigung vorbereitet werden, er wollte partout nicht von dem anderen Mann genommen werden. Es klang furchtbar, egal wie oft die anderen beteuerten, dass er irgendwann schon Gefallen daran finden würde.
Lilian wusste nicht wie er in diese Situation geraten war. Es war immer noch so unwirklich für ihn, dass er jetzt ein Sklave sein sollte, dass er dafür da war.. Sex mit seinem Besitzer zu haben. Er presste die Lippen ganz fest aufeinander, um nicht sofort loszuheulen wie es wirklich kleine Mädchen taten. Die Gespräche mit Prinz Verden waren anstrengend und verlangten ihm alles ab, um sie zu überstehen. Besonders jetzt so kurz vor dieser Vollmondnacht.
Nochmal riss er sich zusammen, um zu fragen, ob er sich aussuchen dürfte wer ihn vorbereitete. Zunächst klang es so, als würde Prinz Verden es ernsthaft in Erwägung ziehen, aber in bedauerndem Tonfall fügte er hinzu, dass er nicht immer Ausnahmen für Lilian machen könnte. Er müsste die Grenzen lernen. Lilian war nicht sonderlich erpicht darauf. Er wollte hier am liebsten weg, er wollte den Mann nicht zufrieden stellen. Der Jüngling hatte auch gerade nicht den Mut noch einmal aufzubegehren, nachdem der Adelige abgelehnt hatte. Er nickte bloß langsam, ließ den Kopf sinken.
Er wollte schon fragen, ob er jetzt wieder gehen könnte, als der Hayllier plötzlich lachte und amüsiert mmeinte, dass sie alle furchtbar sein. Er würde Lilians Anfragen erlauben, da sie höflich geblieben wären und sich eine Belohnung verdient hätten. Lilian sah vorsichtig wieder auf. Bedeutete das, die drei konnten ihm doch helfen?
Die drei anderen jungen Männer bedankten sich erfreut. "Danke, Prinz Verden", sagte auch Lilian, aber er strahlte nicht wie die anderen.
Der Adelige erinnerte sie daran, dass es schon sehr spät wäre und sie längst schlafen sollten. Er forderte die anderen auf, Lilian zurück zu ihrem Zimmer zu bringen und sich gut um sie zu kümmern. Prinz Verden verabschiedete ihn noch einmal speziell, sagte ihm, er sollte sich gut erholen. Für was? Dafür, dass er entjungfert wurde? Lilian wusste nicht wie er sich mit den erschreckenden Gedanken je erholen sollten. Er konnte kaum an etwas anderes denken und es lähmte ihn vor Angst. Auch dann, als sich der Adelige vorbeugte und ihm einen kleinen Kuss auf den Mund kam. Trocken und sanft, aber trotzdem gefiel es dem jungen Krieger nicht von einem anderen Mann geküsst zu werden. Es war seltsam.
Lilian schluckte, knickste danach. Als der Prinz sich endlich wieder in seine Gemächer zurückgezogen hatte, wischte sich der Jüngling hastig über die Lippen. Kurze Zeit später wurde er von Marlin umarmt und Lucero griff ihn an der Hand, um mit ihm wieder zurück zum Zimmer zu gehen. Terim sagte, sie würden viele schöne Dinge für ihn tun. Lilian konnte sich nicht vorstellen, was das sein sollte. Er blinzelte verstohlen, hielt den Blick nach unten gesenkt.
"Es tut mir leid, dass ich euch beinahe in Schwierigkeiten gebracht habe", sagte Lilian, als sie nach einer Weile wieder vor der Zimmertüre standen. "Danke für die Hilfe, aber ich glaube, ich will einfach nur allein sein und schlafen... wir sehen uns ja morgen..." Zu der Vorbereitung, wie auch immer die ablaufen würde.
Der Jugendliche öffnete die Türe und ging in sein Zimmer. "Danke, gute Nacht...", sagte er leise und schloss die Türe, nachdem er sich verabschiedet hatte. Lilian ließ sich noch in seinem zartrosa, kurzen Kleidchen aufs Bett fallen, umschlang eines der Kissen und begann bitterlich zu weinen und leise zu schluchzen, kaum dass er endlich alleine war und die Tränen nicht länger zurückhalten musste.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 18:26
von Marlin
Lilian wollte sich nicht mehr von ihnen aufmuntern lassen. Auf dem ganzen Weg zurück zu seinem Zimmer sagte sie kein Wort mehr. Erst als sie dort waren und sie sie eigentlich in ihr Zimmer begleiten wollten, entschuldigte sie sich leise dafür, dass sie sie beinahe in Schwierigkeiten gebracht hätte. Die Kunstwerke blickten einander überrascht an.
"Es ist doch gar nichts passiert, Lilian", lächelte Marlin herzlich. Lilian musste sich nicht noch mehr Sorgen machen. "Es ist doch gut ausgegangen. Der Meister hat uns unsere Bitten gewährt und dir ist nicht mehr böse. Das ist doch gut." Marlin wollte Lilian wieder glücklich und lächeln sehen. Doch sie schien ihn gar nicht zu hören. Sie dankte ihnen nur für ihre Hilfe und wollte dann alleine sein. Sie sähen sich ja morgen. Sie wünschte ihnen noch eine gute Nacht, noch leiser, als Terim normalerweise sprach, und machte dann einfach die Türe zu.
Es war ein merkwürdiges Gefühl, einfach so ausgesperrt zu werden. Das kannten die Kunstwerke so nicht. Sie hatten doch mit Lilian feiern, sie trösten und sie auf andere Gedanken bringen wollen. Mit einem ungutem Gefühl standen sie im Gang, wussten nicht so recht, was machen. Bis sie Lilian auf einmal durch die Tür weinen hörten. So traurig und verzweifelt. Marlin schnitt das Schluchzen ins Herz. Instinktiv griff er zur Türklinke. Terim packte gerade noch rechtzeitig sein Handgelenk.
"Nicht", flüsterte er besorgt. "Wir dürfen hier nicht einfach eintreten. Du weisst, bei ihr ist es anders."
"Aber sie weint", flüsterte Marlin genau so besorgt zurück. "Wir können sie doch nicht alleine lassen."
"Nein", befand auch Lucero bestimmt. "Wir holen Darion."
Während Terim an Lilians Zimmertür aufpasste, dass niemand sie belästigte oder dass Lilian vielleicht doch mit einem von ihnen reden wollte, rannten Marlin und Lucero auf leisen Sohlen zu Darions Zimmer, klopften da leise, aber um so drängender an. Es dauerte eine schiere Ewigkeit, bis der verwundete Krieger ihnen aufmachte und noch länger, bis er es endlich zu Lilians Zimmer geschafft hatte. Zumindest gefühlt dauerte es sehr lange. Eigentlich hatte Darion schon sehr grosse Fortschritte gemacht und er humpelte kaum noch. Es wirkte nur etwas befremdlich, dass er einen Schlafanzug trug. So mit Hose und Hemd. Sie schliefen doch sonst eigentlich alle in der Regel immer nackt.
"Lilian?" Darion klopfte leise an. Marlin bewunderte den Krieger, wie bei ihm selbst so eine einfache Geste unglaublich anmutig und sinnlich aussah. Gleich darauf sog er jedoch erschrocken die Luft ein, denn Darion öffnete einfach ohne Einladung die Tür und trat ein. Gleich darauf standen die drei jungen Kunstwerke wieder alleine im Gang vor dem verschlossenen Zimmer. Ratlos blickten sie einander an und wussten nun nicht mehr so recht, was sie noch tun konnten. Das beste würde wohl sein, sie warteten hier, bis sich etwas konkretes ergab.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 18:50
von Lilian
Lilian hatte noch nicht lange so auf dem Bett gelegen und geweint, als es auf einmal leise klopfte. Zuerst dachte der Jüngling, es wären die drei anderen, aber dann erkannte er Darions Stimme. Darion? Was machte er denn hier? Bevor Lilian noch überlegen konnte, ob er überhaupt jemand sehen wollte, öffnete sich schon die Türe und der ältere Krieger trat in einem Schlafanzug ein. Lilian wischte sich über die Wangen, blickte aus verheulten, großen Augen von dem Kissen auf.
Ohne etwas zu sagen, legte sich Darion zu ihm auf das Bett und umarmte ihn. Lilians schwacher Versuch die Tränen zurückzuhalten, schwand in Nu wieder. Mit einem Aufschluchzen presste er sich an Darion, hielt sich bei ihm fest und weinte sich bitterlich aus.
"Darion...", stieß er leise und mit bebender Stimme aus. "I-ich will nicht, ich.. hab so-holche Angst." Tränen kullerten ihm dick über die Wangen und er kuschelte sich so fest es ging an den Krieger. "Ich... ich will nicht, da-has er das mit... mit mir macht. Ich.. will kein Sklave sein... und... i-immer wieder mit ihm... ich will nach... nach Hause." Er hickste und schluchzte gleichzeitig, während Darion ihm zärtlich das wirre Haar aus der Stirn strich und ihn sachte wiegte. Lilian wusste, dass Darion auch keine Lösung anbieten konnte, aber es tat gut einfach bei ihm zu sein und gehalten zu werden. Wenigstens für einen Moment.
Erschöpft und müde hielt er sich bei dem Krieger fest, netzte den weichen Stoff des Schlafanzuges mit feuchten Tränen. Es dauerte eine Weile bis sich Lilian beruhigte, doch der Junge war inzwischen schon so lange auf den Beinen, dass er sich langsam in den Schlaf weinte und irgendwann auch die letzten Tränen versiegten und er mit nassen Wangen in Darions Umarmung schlief.
Zumindest schlief Lilian tief und fest bis in den späten Morgen, regte sich nur leicht, als Darion bereits früher wach wurde. Lilian schlief mit ruhigen Atemzügen weiter ehe er erst am Vormittag verschlafen blinzelte und hoch zu dem älteren Krieger blickte an dessen Brust er gekuschelt war. Jetzt war Lilian das etwas peinlich. Vage erinnerte er sich an letzte Nacht. Es war sehr viel aufwühlendes passiert und am Ende war Darion dagewesen und hatte ihn getröstet.
Lilian blickte an sich herunter und erkannte, dass er immer noch in dem, nun zerknitterten, rosa Kleidchen steckte. Von draußen kam nur trübes, bewölktes Licht.
"Bist du...", er räusperte sich ob seiner krächzenden Stimme, "Bist du schon lange wach?" Lilian zupfte betreten an seinem Röckchen. "Danke, dass du hier übernachtet hast..." Ihm fiel dabei etwas ein. "Haben dich die anderen gerufen?"
Darion bejahte. Lilian sollte sich bei ihnen bedanken. Sie hatten ihm ja auch nur helfen wollen, doch vor ihnen hatte er sich nicht ausheulen wollen und sie hatten sich teilweise so anders vor Prinz Verden verhalten. Der Jugendliche hatte noch keine Zeit gehabt, genauer darüber nachzudenken.
Er rieb sich den Kopf, rutschte vom Bett und ging zur Kommode und den aufgehangenen Kleidern. Seufzend starrte er darauf. Er wollte ins Bad und sich umziehen, aber er wollte kein Kleid anziehen. Lilian guckte in jede Schublade hinein, aber das einzige was er hatte war die weiße Rüschenhose und die hatte hinten ein Loch - er mochte gar nicht wissen weswegen - und war auch viel zu kurz. Dann hatte er noch die kleine Schlafanzughose, doch das wäre auch nicht geeignet, es sei denn er wollte den ganzen Tag im Bett verbringen. Etwas wozu Lilian gut Lust hätte. Er schloss die Kommode wieder und ließ sich zurück aufs Bett sinken.
"Ich hab nix zum Anziehen", seufzte er.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 19:10
von Darion
Er war sofort wach, als Marlin und Lucero bei ihm anklopften. Schon lange war ihm ein leichter Schlaf antrainiert worden, damit er bereit war, wenn man nach ihm verlangte. Dass er jedoch ausgerechnet den sonnenscheinigen Krieger, der sich so vor Schmerzen fürchtete mit einem Blutigen vor sich seiner Tür stehen sah, überraschte ihn schon sehr. Allerdings nicht mehr, als er hörte, dass es um Lilian ging. Der junge Krieger hatte etwas an sich, das sie alle tief berührte. Bei Lucero hatte Lilian es gar vermocht, dafür zu sorgen, dass er sich vielleicht mit anderen in seinem Alter anfreunden konnte. Entsprechend besorgt schimmerten die Augen des Prinzen auch, als er ihm hastig erzählte, dass es Lilian schlecht ginge. Dass er so traurig sei, dass er in seinem Zimmer weinte. Die Jungen hofften wohl, dass Darion irgendwie helfen konnte.
Der Krieger wusste auch nicht, wie er tun sollte. Er konnte und wollte nicht ändern, was der Meister vor hatte. Dazu war er zu sehr sein Geschöpf. Er konnte aber auch nicht ändern, dass Lilian doch noch wollte. Die Worte dazu hatte er mit dem Neuzugang längst gewechselt. Dennoch kam er so schnell es ging, mit den beiden jüngeren Kunstwerken zu Lilian mit. Dank seines jungen Freundes konnte er auch schon wieder viel besser gehen. Um ihm zu helfen liess er sich auch nicht von der verschlossenen Tür abhalten, wissend, dass er gegen ein grosses Tabu verstiess. Doch schlussendlich wusste er, dass er das richtige getan hatte. Zwar konnte er sich nur zu Lilian aufs Bett legen und ihn tröstend im Arm halten, ihm zuhören und ihn streicheln, aber dies schien genug zu sein. Genug für den Moment.
Irgendwann schlief Lilian tief ein und die letzten Tränen versiegten. Darion hielt ihn weiter innig fest. Auch dann, als er selbst einschlief und auch als er wieder aufwachte und Lilian noch immer tief schlief. Erst in den späten Morgenstunden erwachte Lilian, blinzelte unendlich süss zu ihm hoch. Darion lächelte ihn warm an, liess ihn aus seiner Umarmung gehen, als er sich erheben wollte.
"Die letzten Stunden habe ich noch etwas gedöst", gab er zu, dass er schon eine Weile wach war." In Dösen und Meditieren hatte er in den letzten Tagen viel Erfahrung gesammelt. "Ja, Darion und Lucero haben an meine Tür geklopft. Sie waren sehr in Sorge um dich. Terim hat solange hier Wache gestanden." Alle drei hatten etwas für Lilian tun wollen, damit er sich wieder besser fühlte.
Lilian begann im Zimmer herum zu tigern. Darion erhob sich vorsichtig. vielleicht war es Lilian jetzt lieber, doch allein zu sein. Verwundert beobachtete er ihn, wie er die Kommode durchwühlte und sich schliesslich zurück aufs Bett sinken liess. Seufzend erklärte er, dass er nichts zum Anziehen hätte. Darion blinzelte überrascht. Da hingen doch eine ganze Menge Kleider herum. Aber die zog Lilian nicht gerne an. Deswegen hatte er wohl nichts zum Anziehen. Und was war mit der kurzen Hose, die er hatte? War die auch nicht gut genug? Vielleicht war das auch nur ein Kleidungsstück gewesen, was er für einen Tag bekommen hatte.
Da er keine andere Lösung wusste, schlüpfte Darion kurzerhand geschmeidig aus seinem eigenen Schlafanzug, bis er nur noch in knappen, schwarzen Pants da stand. Anmutig legte er die Kleidungsstücke neben Lilian auf das Bett. "Bitte sehr, kein Kleid", lächelte er Lilian herzlich an. "Etwas anderes kann ich dir leider nicht bieten."
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 19:10
von Lilian
Als sich Lilian noch niedergeschlagen auf dem Bett wälzte, war Darion inzwischen aufgestanden und zog dann plötzlich seinen Schlafanzug aus. Erst das Hemd und danach folgte auch noch die Schlafanzughose bis der ältere Krieger bloß in Unterwäsche vor Lilian stand. Der hatte das ganze mit großen Augen beobachtet. Er verstand nicht ganz wieso Darion sich auszog, vielleicht wollte er sich auch etwas neues anziehen. Doch dann legte er die Kleidung in einer anmutigen Geste auf das Bett und erklärte lächelnd, dass das kein Kleid wäre.
Der Jugendliche lächelte das erste Mal seit Tagen wieder ohne dahinterliegenden Trübsinn. Er hüpfte vom Bett und umarmte Darion tief ergriffen.
"Nein, das reicht vollkommen. Es ist toll. Danke, Darion", bedankte er sich, als der Krieger betrübt darüber war, dass er nichts besseres für Lilian hatte. Der Jüngling löste sich wieder von seinem Freund, lächelte ihn an. "Heute werde ich Prinz Verden auch nirgendwo sehen. Das heißt, ich kann tragen was ich will." Jedenfalls verstand er das so. Lilian versuchte hinten das Kleid zu öffnen, drehte sich dabei halb um sich selbst. Kleider an- beziehungsweise auszuziehen, hatte er immer noch nicht ganz gelernt. Jedes Kleid schien irgendwie andere Techniken zu erfordern, aber es endete oft in wildem Gehampel im Badezimmer.
"Hilfst du mir mal?", bat Lilian und wartete bis Darion ihm hinten das Kleid aufgebunden hatte, so dass der zierliche Jüngling einfach hinausschlüpfen konnte. Nun war er auch nur noch in Unterhose, doch im Gegensatz zu Darion, trug er ein knappes, verspieltes Höschen in weiß mit zartrosa Applikationen. Lilian schlüpfte aufgeregt in Darions dunkelgrüne Schlafanzughose. Sie war ihm natürlich viel zu weit, aber es war eine lange Hose. Endlich. Er fühlte sich wieder wie ein Junge.
"Danke. Ich gebe sie dir heute abend wieder zurück, ja?" Lilian nahm die weißen Bänder vom letzten Kleid und nutzte sie als Gürtel. Da er kleiner als Darion war, band er auch unten die Hosenbeine fest. Unbemerkt war dadurch eine kleine Pluderhose entstanden. Der Jüngling griff nach dem Oberteil. "Das riecht nach dir", stellte er fest, lächelte. Es war kein unangenehmer Geruch. Lilian streifte das zu weite Hemd über. Die Größe war ihm egal, aber es waren endlich normale Sachen. Nichts davon sah mädchenhaft aus. "Ich bin mal im Bad... danke, Darion, dass du heute hier warst. Prinz Verden hat gesagt, ich soll heute nicht mit dir trainieren. Ich soll mich.. ausruhen." Dabei wollte Lilian das gar nicht.
Als der Jugendliche die Türe zum Gang öffnete, schien sie zu klemmen. Er drückte sich dagegen und dann gab die Türe halb nach. Nachdem Lilian durch den Spalt geschlüpft war, stellte er verdutzt fest, dass es Marlin gewesen war, der sie blockiert hatte. Einfach in dem er eingerollt davor lag und bis gerade eben wohl noch geschlafen hatte. Direkt daneben regten sich Lucero und Terim.
Lilian machte große Augen.
"Habt ihr etwa auf dem Gang geschlafen?", entfuhr ihm überrascht. Daran hatte er nicht gedacht. Er war so unglücklich gewesen, dass er nur noch ins Bett hatte gehen wollen. Lilian hatte geglaubt, die anderen würden in den Schlafsaal gehen, nachdem sie Darion geholt hatten. Es war lieb, dass sie hier ausgeharrt hatten. Wenn auch seltsam. Sie warteten hier, damit sie ihn nachher vorbereiten konnten.
"Das wäre nicht nötig gewesen. Danke...", sagte Lilian beklommen. Er stakte über die zerknäulten Körper hinweg. "Ich äh... wollte ins Bad." Da fiel ihm etwas ein und er zupfte an der Hose. "Guckt mal. Hat mir Darion ausgeliehen. Eine richtige Hose." Es tat so gut sich darin zu bewegen und nun nicht befürchten zu müssen, dass die anderen jungen Männer am Boden ihm unter den Rock würden schauen können.
Re: Der Handel
Verfasst: Fr 8. Mai 2020, 19:11
von Darion
Was er anbieten konnte, war offensichtlich mehr als genug. Freudestrahlend hüpfte Lilian vom Bett und umarmte ihn innig. Lilian sah dabei so unglaublich hübsch aus. Mit einem sanften Lächeln erwiderte Darion die Umarmung zärtlich, streichelte Lilian einmal sanft über den Kopf. Lilian löste sich wieder von ihm und erklärte, dass er den Meister heute nirgendwo sehen könne. Das heisse, er könne tragen, was er wolle und anscheinend wollte er das Kleid was er anhatte, heute definitiv nicht tragen. Allerdings konnte er es auch nicht selber ausziehen, weswegen ihm Darion gerde dabei half.
"Du kannst den Schlafanzug so lange behalten, wie du willst", versicherte Darion sanft. Es war ohnehin komisch darin zu schlafen. Andererseits war es auch komisch nackt alleine in einem Bett in einem abgeschiedenen Zimmer zu schlafen. Er fand das gehörte sich irgendwie nicht. So sehr gehörte er noch nicht wieder zu den Kunstwerken und solange er nicht wieder bei ihnen im Gemeinschaftsaal schlafen durfte, fühlte er sich unwohl, wenn er nackt schlief.
"Dann wünsche ich dir heute einen erholsamen Tag", lächelte Darion. "Wir können ein ander Mal wieder miteinander trainieren. Ich werde es auch geniessen, meine Muskeln einmal nicht zu quälen." Lilian brauchte sich deswegen wirklich keine Sorgen zu machen. Er sollte in Ruhe ins Bad gehen und auch Darion würde sich erst einmal wieder in sein eigenes Bad zurück ziehen und sich etwas anderes anziehen.
Es stellte sich jedoch schwieriger als vermutet heraus, wieder aus dem Zimmer zu kommen. Verwundert beobachtete Darion Lilian, der in seinem zu grossen Schlafanzug unglaublich verführerisch aussah, wie er sich gegen die Tür stemmte, um sie aufzukriegen. Sobald sich Marlin jedoch auf die Knie aufrappelte und etwas beiseite kroch, konnte Lilian die Türe aufmachen und hinaus schlüpfen. Darion folgte ihm. Drei sehr süsse, zerknautschte Kunstwerke lagen halb auf dem Boden und blickten Lilian mit grossen Augen verschlafen und bewundernd an.
"Du siehst gut aus darin", raunte Marlin ehrfürchtig.
"Die ist dir doch viel zu gross", krähte Lucero hingegen und streckte grinsend seine Hand aus, um an dem weichen Stoff zu ziehen und so die Hose herunter zu holen. Darion beugte sich gerade rechtzeitig vor, um dem frechen Prinzen sein Handgelenk zu packen.
"Lucero, bedränge Lilian nicht so", schalt er ihn. "Das ist sehr ungehörig. Na kommt, auf die Beine mit euch Schlafmützen. Lilian hat ganz recht. Ihr solltet es nachtun und ebenfalls ein Bad aufsuchen. Husch, husch und dann seht zu, dass ihr euch frisch macht." Allmählich kam Leben in die verschlafenen Kunstwerke.
"Ich komme mit geh mit dir in ein Bad", bestimmte Lucero und hängte sich an seinen Arm. Darion lächelte. Das war nicht anders zu erwarten gewesen, nachdem er es gewagt hatte, Luceros Handgelenk zu packen. Der junge Prinz würde nacher klarstellen, wer von ihnen beiden wo in der Rangfolge stand. Terim wirkte darob jedoch eher unglücklich. Darion wollte ihn schon miteinladen, doch Marlin hängte sich strahlend an ihn.
"Terim und ich gehen ein Frühstück organisieren", versprach er Lilian. "Oder ein Mittagessen, so spät wie es ist. Wir sind auf jeden Fall bald wieder da. Mit einem Frühstücksmittagessen." Der junge Krieger kicherte fröhlich und schien einfach nur glücklich zu sein, dass Lilian wieder etwas lächeln konnte.