Kaereille

Nachdem weitere Kunstwerke Aerys begrüßt, umarmt und geküsst hatten, wurden sie zu einem großen Tisch bei mehreren Fenstern gebracht, die zum Park hinausschauten. Terim war dabei den Tisch zu decken und er lächelte ihnen sachte zu. Hatte er etwa rote Wangen? Lilian fragte sich, ob Terim genauso nervös war wie er sich selbst fühlte. Terim schien noch zu überlegen wie er Aerys am besten zum Geburtstag gratulieren sollte, als plötzlich Lucero bei ihnen war. Lilian hatte ihn kaum an sich vorbeihuschen sehen, da lag er dem Adeligen bereits um den Hals und begrüßte ihn überschwenglich.
Bevor Lilian sich noch hätte zurückziehen können, landete er mit in der Umarmung und wurde gedrückt.
"Guten Morgen, Lucero", erwiderte er keuchend. "He-" Abrupt war er auf die Wange geküsst worden. Lilian wich überrascht zurück und rieb sich mit dem Handrücken über die Wange. Es war schon seltsam genug zu beobachten wie Aerys von allen geküsst wurde. Selbst wollte Lilian auf keinen Fall Küsse abbekommen, aber vielleicht hatte Lucero es nur als Begrüßungskuss gemeint. Er wirkte sehr aufgedreht und überschwenglich. Bestimmt freute er sich auch auf den Geburtstag. Aerys hatte zwar stets betont, es wäre nichts besonderes, doch Lilian kam es schon sehr besonders vor so viele herzliche Geburtstagsglückwünsche zu erhalten und im Mittelpunkt zu stehen. Aber vielleicht war der Prinz dies auch gewohnt.
Lucero erklärte lächelnd, dass Marlin für sie Pfannkuchen machen würde und Lucero ihm dabei etwas geholfen hätte. Lilian konnte sich den rotgewandten Prinzen kaum vor dem Herd vorstellen, doch Lucero konnte überraschend hilfsbereit sein. Er schien das aber lieber für sich behalten zu wollen.
"Das ist sehr nett von euch, danke", sagte Lilian.
Aerys war mehr daran interessiert auch endlich etwas von diesen Pfannkuchen zu sehen zu bekommen, aber Lucero schien keinerlei Interesse zu haben sie selbst zu bringen. Stattdessen schickte er Terim los, der sich natürlich nicht wehrte. Allmählich kannte Lilian die Männer etwas besser.
Lucero hakte sich bei Aerys ein und ging mit ihm zum Tisch, und Lilian blieb nichts anderes übrig, als ihnen zu folgen, da er immer noch halb bei Aerys untergehakt war. Das hatte ihm einige unfreiwillige Umarmungen eingebracht und so war der Jüngling froh, dass er sich endlich setzen konnte.

Schnell stellte sich aber heraus, dass Lucero ihm auch anders zusetzen konnte. Indem ihm auffiel, dass Lilian ja als allererstes Aerys gratuliert hatte, wo sie nur zu zweit gewesen wären. Das war sicher schön gewesen. Lilian blickte ertappt drein und senkte verlegen den Kopf.
"Ja.. ja, ganz schön", bestätigte er leise, doch er konnte nur daran denken, wie Aerys ihn ganz viel geküsst und gestreichelt hatte und was danach noch alles passiert war. Mitten am Morgen und viel zu lange. Lilian konnte immer noch nicht fassen, dass er da mitgemacht hatte und dass er so weit gegangen war. Das hatte er gewiss nicht vorgehabt und er war etwas erschrocken über sich selbst, dass er sich dazu hatte verführen lassen. Aerys hatte ihn dazu verführt oder? Lilian war es erst aufgefallen, als es schon längst passiert gewesen war.
"Ich.. eh, hab Aerys ein Bild geschenkt", sagte er scheu und versuchte nicht mehr an die Dinge zu denken, die sie im Bett gemacht hatten. Hoffentlich erwartete Aerys das nicht immer. Oder mehr. Lilian war nun noch unsicherer was den Abend betraf, wo er eigentlich geplant hatte mehr zu machen. Aber jetzt war das bereits passiert und hatte all seine Pläne durcheinander gebracht. Wenn Aerys abend noch mehr erwartete? Aber womöglich würde Aerys abends auch gar nicht zu ihm kommen, sondern Zeit mit seinen Kunstwerken verbringen.
"Ich wusste gar nicht, dass du Pfannkuchen backen kannst", sagte er Lucero. Aerys freute sich bestimmt darüber, denn er hatte unbedingt Pfannkuchen zum Frühstück haben wollen. "Ist das so eine Geburtstagstradition?"

"Und was für ein Bild", schwärmte Aerys, was Lilian ihm für eine Zeichnung geschenkt hat. "Eines, voller geheimer Geschichten, das man sich immer wieder ansehen und die Geschichten erneut erfahren kann. Es ist wunderschön." Auch der Morgen war sehr schön gewesen. Wie sie gemeinsam gekuschelt hatten. Sehr intensiv gekuschelt hatten. So intensiv, dass auch Aerys endlich einmal etwas davon gehabt hatte. Zumindest ein bisschen. Aber um Lilians Zartgefühl willen, war das nichts, was er Lucero nun hier am Frühstückstisch erzählen wollte. Sonst würde es nie wieder so weit kommen. Wobei Aerys schon hoffte, dass er noch etwas weiter verwöhnt wurde. Nicht von Lilian, das war ihm schon klar. Aber er hatte ja noch andere Kunstwerke. Überaus reizvolle, willige und hingebungsvolle Kunstwerke.

"Das klingt fantastisch", staunte Lucero jungenhaft über Lilians Geburtstagsgeschenk. "Darf ich es sehen?" Prompt wurde Aerys aus grossen Bettelaugen angesehen.
"Nach dem Frühstück", lachte der Prinz. "Hier ist es mir zu riskant, dass es schmutzig wird." Um seine Befürchtung zu unterstreichen, strich er Lucero eine Mehlspur von der Wange. Lilian wunderte sich derweil, dass Lucero Pfannkuchen backen konnte. Und ob das mit den Pfannkuchen eine Geburtstagstradition wäre.
"Oh, ich hatte einfach nur Lust auf Pfannkuchen", schmunzelte Aerys. "Pfannkuchen sind doch etwas leckeres und es ist ab und zu auch einfach mal schön, etwas anderes zum Frühstück zu essen."
"Jaaa, ich möchte auch einen", bettelte Lucero. "Den habe ich mir verdient, wo ich Marlin so tatkräftig unterstützt habe." Der junge Prinz nickte eifrig. Aerys nahm jedoch stark an, dass er Marlin viel eher geneckt und befummelt hatte, als tatsächlich Pfannkuchen zu backen.
"Na ja, so wirklich kann ich das gar nicht", gab Lucero mit einem süssen, entschuldigenden Lächeln zu. "Ich wollte, dass Marlin es mir beibringt, aber dann hat er mich dauernd vom Lernen abgelenkt." Fragend zog Aerys skeptisch seine Augenbraue nach oben. Er war sich ziemlich sicher, dass die Situation sich ganz anders abgespielt hatte.
"Ich kann auf jeden Fall ganz gut Pfannkuchen essen", lenkte der Prinz prompt vom Thema ab. Aerys musste lachen und versprach Lucero auch einen Pfannkuchen. Nicht zu früh, denn da kamen auch schon Terim und Marlin mit einem grossen Stapel Pfannkuchen aus aus der Küche. Scheu gesellten sie sich zu ihnen und wünschten ihm mit roten Wangen alles gute zum Geburtstag.

Lilian wurde ganz verlegen wie sehr Aerys über das Bild schwärmte. Dabei war es bestimmt nichts besonderes und Lilian auch nicht sehr gut im Zeichnen. Der Prinz pries es viel zu sehr an, so dass Lucero es prompt sehen wollte.
"Oh.. es ist nur so eine Bleistiftskizze...", wiegelte Lilian scheu ab. Zum Glück wehrte Aerys ab es hier in der Küche herumzuzeigen. Dabei strich er über Luceros mehlige Wange. Dieser fragte nicht mehr weiter nach dem Bild und wollte lieber auch einen Pfannkuchen haben. Er hätte ihn sich verdient, wo er Marlin tatkräftig unterstützt hätte. Als Lilian danach fragte, gab der Rotgewandte zu, dass er nicht wirklich Pfannkuchen zubereiten könne. Marlin hätte es ihm beibringen sollen, doch dieser hätte ihn dauernd vom Lernen abgelenkt.
"Naja, hier bei uns lernst du erst recht nichts", wandte Lilian schmunzelnd ein. Lucero schien auch mehr Interesse zu haben Pfannkuchen zu essen als sie zu backen. Selbstbewusst meinte er, dass er gut darin wäre Pfannkuchen zu essen.
Lilian musste ebenfalls etwas lachen. Es war irgendwie nett so unverfänglich zusammenzusitzen. Wenig später kam Terim mit Marlin und einem großen Stapel Pfannkuchen zurück von denen der Jugendliche gar nicht wusste wer die alles essen sollte. Die beiden Weißgewandten wünschten Aerys etwas zurückhaltender alles Gute zum Geburtstag.
"Wollt ihr mit uns essen? Das sind bestimmt viel zu viele Pfannkuchen", fand Lilian. "Aber sie sehen sehr lecker aus. Danke." Er lächelte Marlin an, und dann auch Lucero, falls er tatsächlich etwas mitgeholfen hatte.
Terim richtete Aerys gleich die ersten Pfannkuchen an und danach langten alle zu.
"Was habt ihr denn heute vor an eurem Geburtstag?", fragte Lilian, während er etwas Sirup auf seinen Pfannkuchen tat. Aerys schien nichts geplant zu haben und wollte es wohl eher spontan entscheiden. Das wunderte Lilian bereits weniger. Der Adelige war meistens eher spontan. Er erwähnte, dass er fürs erste Schwimmen gehen und eine Massage erhalten wollte.
Ob er damit das Innenbecken meinte? Denn für den See schien es draußen bereits zu kalt. Lilian war nur einmal in diesem Becken gewesen. Kurz vor der Entjungferung...
Er vertrieb die Gedanken rasch. Es war zu kompliziert und aufwühlend an das Erlebnis zu denken.
"Geht ihr denn alleine schwimmen?", fragte Lilian vorsichtig und nahm einen Bissen von dem Pfannkuchen. Er fragte sich was er bis zum gemeinsamen großen Abendessen machen sollte und ob Aerys ihn irgendwo dabei haben wollte.

Endlich bekam Aerys von seinen heiss ersehnten Pfannkuchen. Wenn er schon nicht so viel von Lilian naschen durfte, wie er wollte, dann doch wenigstens von den Pfannkuchen. Hatte er zumindest gedacht. Aerys war gerade mal dazu gekommen, einen Bissen zu essen, als Lilian auch schon nach seinen Plänen fragte. Das war bestimmt lieb gemeint, jetzt hatte Aerys allerdings Hunger. Ausserdem konnte er Lilian ja schlecht sagen, dass er vorhatte, heute noch ganz viel Sex zu haben. Da wollte Lilian bestimmt nicht mitmachen. Und er würde ihn bestimmt mit grossen, traurigen Augen anschauen, wenn er ihn wegschickte, weil er nun etwas ohne ihn machen wollte und das an seinem Geburtstag. Den ersten, den sie gemeinsam feierten. Nein, das konnte Aerys auch nicht tun.

Kaum hatte der Prinz diesen Gedanken zuende gedacht, als ihn ein beklemmendes Erschaudern durchfuhr. Wenn er Lilian nicht wegschicken konnte, der Jüngling aber auch keine Lust auf Sex, geschweige denn auf eine ordentliche Orgie hatte, dann würde es heute keine sinnliche und hemmungslose Leidenschaft mehr für ihn geben. Und das an seinem Geburtstag. Das war ja grausam. Gedankenverloren schob Aerys sich noch ein Stückchen Pfannkuchen in den Mund, ehe ihm in den Sinn kam, dass er Lilian noch antworten sollte.
"Hmmm, ich habe nichts geplant", antwortete er nachdenklich. Er hatte vorgehabt, sich ausgiebig zu vergnügen. Nur wie er das nun ohne Sex tun sollte, das hatte er sich nicht überlegt. Vielleicht konnte er ja etwas tun, wobei es spontan zu Intimität kam, so dass Lilian sich freiwillig zurück zog. Aerys wollte ihn nicht vergraulen oder so. Aber ein bisschen Sex wäre schon nett.

"Ich glaube etwas schwimmen gehen nachher, wäre ganz schön", überlegte er sich, wo es sinnlich werden konnte. "Ah, gefolgt von einer ausgiebigen Massage." Die konnte sogar ganz harmlos sein, wenn Lilian mitmachen wollte. Eine Massage fühlte sich immer gut an.
"Das klingt klasse", schwärmte Lucero prompt und schien sich selber gleich mit dabei zu sehen. Auch die anderen Kunstwerke nickten dazu mehr oder weniger verhalten und hofften wohl, ebenfalls dazu eingeladen zu werden. Zumindest die, die nicht so frech wie Lucero waren, sich gleich selber mit einzuladen. Lilian selbst war auch nicht so mutig. Allerdings gab er sich auch nicht so leicht geschlagen und fand einen anderen Weg, seiner Hoffnung Ausdruck zu verleihen. Vorsichtig fragte er ihn, ob er denn alleine schwimmen gehen würde.

"Kommt darauf an", gab Aerys sich unergründlich und musste sich alle Mühe geben, sein Grinsen zu unterdrücken. Schliesslich befreite er Lilian jedoch aus seiner Unsicherheit. Zumal die Augen des Jünglings immer grösser wurden und er offensichtlich schon sehr gerne wissen wollte, worauf es denn nun ankäme oder nicht.
"Ob du mitkommst oder nicht", erklärte Aerys schmunzelnd und freute sich schon jetzt auf den Anblick von Lilian in seinem Badeanzug.

Aerys wirkte zunächst etwas nachdenklich ehe er preisgab, was er als nächstes machen wollte. Lucero schien ebenfalls davon begeistert und wollte vielleicht mitschwimmen gehen und eine Massage bekommen. Ebenso wie andere Kunstwerke, die genau zuzuhören schienen, was Aerys erzählte. Keiner wollte direkt erklären, dass er mitkommen wollte, doch es war deutlich, dass sie darauf hofften eingeladen zu werden.
Genau wie Lilian. Dabei wollte er nicht wie die Kunstwerke auf so etwas hoffen. Mehr Zeit mit Aerys verbringen zu dürfen. Er wollte nicht zu einem Kunstwerk werden und den Adeligen verehren und anhimmeln. Aber den Geburtstag eines Freundes mitfeiern zu wollen, wäre doch nicht schlimm oder?
Lilian wusste immer noch nicht wann es passiert war, dass er den Prinzen mochte. Ob es Manipulation war, gepaart mit der Einsamkeit und dem Druck sich mit dem Adeligen gutzustellen. Oder war es ihre seltsame, besondere Verbindung zueinander? Vielleicht war es am Ende auch egal wie Aerys immer betonte. Er dachte nicht gerne über Gefühle nach und handelte lieber. Und in letzter Zeit hatte er Lilian sehr gut behandelt, viel Rücksicht auf ihn genommen und ihm viel erlaubt. Das hatte auch etwas zu bedeuten und womöglich gar mehr, als der Prinz realisierte.
Lilian fragte ob Aerys alleine schwimmen gehen würde. Der Adelige zögerte zunächst und meinte vage, dass es darauf ankäme. Der Jüngling blickte ihn fragend an ehe Aerys nach einer viel zu langen Pause zugab, es läge daran, ob Lilian mitkam oder nicht.
Der Junge lächelte erleichtert. "Ich komme gerne mit", erklärte er und war heimlich froh, dass Aerys es trotzdem nicht von ihm forderte. Es hatte so geklungen, als sei es allein Lilian überlassen was er machen wollte. Das war schön und so hatte er gleich zugestimmt.
Erst als er weiter seinen Pfannkuchen aß, kam ihm der Gedanke, dass er dazu quasi halbnackt sein müsste. Der Badeanzug verbarg nicht sehr viel und als klar wurde, dass noch andere der Männer mitkommen würden, sorgte sich der Jüngling noch mehr. Er hatte sich bisher nur wenigen so leicht bekleidet gezeigt und nun kam zu der üblichen Scham noch die Angst dazu, dass man seinem Körper vielleicht verräterische weibliche Formen ansehen könnte. Außer Yukarin wusste davon niemand und Lilian wollte bestimmt nicht Aerys' Geburtstag nutzen das den anderen zu zeigen und zu erklären.
Hoffentlich konnte er sich einigermaßen im Hintergrund halten.

Während sie frühstückten kamen noch mehr Männer vorbei, um Aerys zu sehen und ihm zu gratulieren. Alles bekam Lilian dann nicht mehr davon mit, da er nach dem Essen nach oben geschickt wurde, damit er sich in Ruhe umziehen und schonmal seine Badesachen holen konnte. Aerys schien sich gerade nicht sonderlich darum zu kümmern, dass Lilian alleine in der Villa umher lief. Vielleicht wollte er sich noch etwas mit seinen Kunstwerken unterhalten.
Lilian war froh sich von dem Trubel kurz zurückziehen zu können. So viele Männer dicht um ihn herum, machte ihn etwas mulmig zumute. Dafür waren die Gänge leer, als er die Küche verließ. Er wollte schon nach oben huschen, als Terim ihn einholte und leise meinte, dass er Lilian begleiten sollte.
Der Jüngling ließ die Schultern leicht hängen. Er hatte bereits gedacht, dass er unbeaufsichtigt durch Aerys' Gemächer gedurft hätte, doch der Prinz schien ihm dafür immer noch nicht zu trauen. Lilian wurde wieder bewusst, dass er im Grunde immer noch ein Gefangener war. Nur einer, der öfter mal nach draußen gelassen wurde.
Aber es war mehr als er vor ein paar Monden noch gedurft hatte...
"Danke, dass du mich begleitest", sagte Lilian, obwohl Terim bestimmt keine Wahl gehabt hatte. "Es dauert auch nicht lange. Ich ziehe mich schnell um."
Er hielt den Blick respektvoll abgewandt, als sie durch Aerys' Teil seiner Gemächer gingen.
Lilian zog sich in die Ankleide zurück und begann sich hastig auszuziehen. Er war froh dies nicht in beim Becken machen zu müssen.
"Oh, guck lieber nicht zum Bett. Ich hatte noch keine Zeit es zu machen", rief Lilian nervös, während er sich den hellblau karierten Badeanzug anzog. Lilian zupfte nervös an dem viel zu eng anliegenden Badeanzug ehe er sich in den kleinen Bademantel hüllte.
"Werden viele bei dem Schwimmen sein?", fragte er als er mit weißen Sandalen und einem Badetuch aus der Ankleide kam.

Es war kein runder Geburtstag des Meisters und deswegen war auch keine grosse Feier geplant. Durch Lilian wurde es jedoch zu etwas besonderem. Sie freute sich so auf den Tag und wollte dem Meister unbedingt etwas Kleines schenken, um ihm eine Freude zu machen. Irgendwie steckte sie mit ihrer Aufregung alle an und jeder überlegte sich, wie er dem Meister auch etwas gutes tun konnte. Für Marlin ergab sich die Gelegenheit, dass er für den Meister Pfannkuchen backen konnte. Er machte sich gleich mit Freude und Eifer hinter diese Aufgabe. Terim blieb die etwas bescheidenere Möglichkeit, dem Meister einen schönen Frühstückstisch vorzubereiten. Es mochte nicht so viel Ruhm einbringen, wie Pfannkuchen backen, doch Terim machte es trotzdem gern. Er wusste, dass der Meister es schätzen würde.
Lucero wuselte derweil zwischen ihnen hin und her, half etwas mit, stiftete leichtes Chaos und konnte es natürlich nicht sein lassen, sie ab und zu sinnlich zu streicheln und zu berühren. Terim genoss es. Es war schön, dass er in letzter Zeit so viel Aufmerksamkeit von dem hübschen Prinzen bekam. Da machte es ihm auch nichts aus, dass er ihn fast ein wenig überfuhr und ihm erstmal die Gelegenheit nahm, den Meister zu begrüssen. Gerne ging er in die Küche, um Marlin mit den Pfannkuchen zu holen. Gemeinsam mit dem blonden Krieger konnte er dem Meister nachher trotzdem noch zum Geburtstag gratulieren. Ausserdem durfte er neben Lucero sitzen und auch einen Pfannkuchen geniessen.

Eine Einladung, mit dem Meister schwimmen zu gehen, konnte jedoch nur Lilian sich ergattern. Das war nicht weiter verwunderlich, wo sie nun auch langsam ihr Zimmer verlassen konnte und der Meister ihr mehr vertrauen schenkte. Terim durfte Lilian nach dem Frühstück wenigstens in ihr Zimmer hoch begleiten. Da sie nicht nackt baden wollte, sollte sie ihre Badesachen holen und sich in Ruhe umziehen. Terim begleitete Lilian gern. Es war schön, sie auch einmal für sich alleine zu haben.
"Wegen mir musst du dich nicht beeilen", lächelte Terim scheu. Vielleicht konnten sie derweil ja noch gemeinsam über etwas sprechen. Auch wenn er nicht wusste über was. Vielleicht kam Lilian etwas in den Sinn. Ansonsten war es auch einfach schön bei Lilian zu sein. Terim fühlte sich bei ihr immer sehr wohl und sicher. Deswegen machte er ihr nur zu gerne den Gefallen, nicht zum Bett zu schauen. Wahrscheinlich war es ihr unangenehm, dass man vermuten konnte, dass sie dort gemeinsam mit dem Meister geschlafen hatte. Es dauerte auch wirklich nicht lange, bis Lilian wieder aus dem Ankleidezimmer zurück kam, eingehüllt in ihren hübschen, seidenen Bademantel.
"Bisher hast du als einzige eine Einladung erhalten, mit dem Meister baden gehen zu dürfen", antwortete er leicht wehmütig auf Lilians nervöse Frage. Anmutig ging er zur Tür, um sie Lilian höflich zu öffnen. "Es kann gut sein, dass es dabei bleibt." Ein schüchternes Schmunzeln stahl sich auf seine Lippen. "Es sei denn, Lucero erschleicht sich auch noch die Möglichkeit mitzukommen. Er ist wagemutig und schlau genug dazu."

Terim beteuerte zwar, dass Lilian sich nicht beeilen müsse, doch der andere Krieger wollte bestimmt auch zurück zu den Feierlichkeiten beziehungsweise Aerys. Der Adelige hatte ihn nur als Aufpasser mitgeschickt. Dabei brauchte Lilian den wirklich nicht. Er hätte schon nichts in Aerys' Gemächer versucht. Anderseits war es besser, dass Terim mitgekommen war und nicht einer der Blutigen. Lilian hatte den stillen Weißgewandten ganz gern, obwohl er befürchtete, dass Terim von vielen in der Villa ausgenutzt wurde.
Lilian kam zurück und als er nach dem Schwimmen fragte, erklärte Terim etwas traurig, dass Lilian der einzige gewesen wäre, der bisher eine Einladung dazu erhalten hätte. Terim begleitete ihn nach draußen und vermutete, dass es möglich wäre, dass Lilian der einzige beim Schwimmen sein könnte. Falls Lucero sich nicht doch noch eine Einladung erschlich. Er wäre wagemutig und schlau genug dafür. Lilian nickte wissend. Das konnte er sich gut vorstellen.
"Er ist frech", stimmte er zu.
"Möchtest du denn auch zum Schwimmen kommen?", fragte Lilian. Obwohl es ihm unangenehm war vor so vielen anderen im Badeanzug aufzutreten, so wollte er es auch nicht anderen versagen und sie ausschließen. Terim wollte eindeutig mitkommen, obwohl er es nicht auszusprechen wagte. Er hielt sich am Arm, strich leicht darüber ehe er kaum wahrnehmbar nickte. Bevor Lilian reagieren konnte, fügte Terim hinzu, dass er sich nicht aufdrängen sollte.
"Weißt du, manchmal könntest du dir auch was von Lucero abgucken und ein bißchen wagemutig sein", schlug Lilian vor und deutete es mit zwei Fingern an. "Bestimmt lässt dich Aerys mitschwimmen, wenn du ihn nett danach fragst."
Terim war viel zu nett, um ihm etwas abschlagen zu können. Aber Terim wirkte mehr als entsetzt seinen Meister tatsächlich um etwas zu fragen.

Als sie unten beim Eingang zum Wasserbereich ankamen, wollte Terim sich lieber zurückziehen.
"Aber Aerys ist doch schon drinnen..", wandte Lilian ein. Er konnte die Signatur genau spüren. Terim musste schon mit ihm kommen, wenn er den Prinzen fragen wollte. Lilian fasste Terim am Arm und zog ihn mit sich nach drinnen. Kurz stockte der Jüngling, da Aerys bereits im Wasser war, lässig am Beckenrand lehnend. Man sah genau seinen nackten Oberkörper. Nervös trat Lilian von einem Fuß auf den anderen.
"Also... Terim wollte..." Er stupste Terim leicht an, aber der sagte immer noch nichts. "Terim wollte auch gerne schwimmen", half Lilian ihm aus, als die Pause zu lang geworden war. Im Gegensatz zu Terim hatte er keine Probleme frech etwas zu fordern. Wobei er nicht glaubte, dass es so unverschämt war. Aerys wollte bestimmt auch mit Terim Zeit verbringen.
"Kann er mitmachen?", fragte er. Lilian nestelte an dem Band, das seinen Bademantel zusammenhielt. Er hoffte, er könne gleich ganz schnell ins Wasser schlüpfen.

Aerys genoss Lilians erfreutes Lächeln. Er hatte schon angenommen, dass es den Jüngling kränken würde, wenn er den Rest des Tages ohne ihn verbringen würde. Allerdings fragte er sich schon, wie lange Lilian es so beinahe nackt in seiner Gegenwart aushalten würde. Deswegen erlaubte er auch erst einmal niemandem sonst noch, mit ihm schwimmen zu kommen. So gerne er mit seinen Kunstwerken auch in dem Bad gekuschelt hätte. Das wäre sehr heiss geworden. Jedoch viel zu viel, als dass Lilian das ertragen hätte. Also genoss Aerys sein Bad lieber mit Lilian alleine. Wenn er schon die Möglichkeit hatte, ihn beinahe nackt in seiner Nähe zu haben.

Nach dem Frühstück schickte er Terim Lilian hinterher, als er kurz zurück in sein Zimmer wollte, um sein Badezeug zu holen. Aerys hätte ihm ja auch angeboten, dass sie nackt baden könnten, doch er wusste schon im Vorhinein, dass daraus nichts werden würde. Also liess er es bleiben und Terim würde sich über den Auftrag freuen. So ganz traute er Lilian nicht, alleine durch seine Gemächer zu gehen. Das war ohnehin etwas, was seine Kunstwerke erst ganz zuletzt bei ihrer Ausbildung tun durften und selbst dann nur, wenn es unbedingt nötig war. Und Lilian, nun, der Jüngling liess sich ganz gerne von interessanten Dingen ablenken. Deswegen wollte Aerys es heute nicht riskieren, ihn alleine durch seine Gemächer gehen zu lassen.

Selber liess er sich, zur allgemeinen Überraschung seiner Kunstwerke, seine schwarze, enganliegende Badehose bringen und ging schon einmal in das Bad. Kurz war er versucht, noch rasch über eines seiner Kunstwerke herzufallen, bis Lilian wieder kam. Nur fürchtete er, dass das nun doch zu rasch gehen würde. So liess er sich nur beim Umziehen helfen und blieb sogar Lucero gegenüber streng und lud ihn nicht auch mit ins Becken ein. Lilian würde schon genügend zu kämpfen haben, dass Aerys beinahe nichts anhatte. Sicherheitshalber liess er sich schon einmal in das runde Becken hineingleiten, so dass Lilian weniger sehen konnte.

Kurz darauf kam der Jüngling auch schon in das Bad hinunter, gekleidet in weisse Sandalen und ihren hübschen Bademantel. Im Schlepptau hatte er Terim, der ganz entsetzt schaute und wollte sich ganz offensichtlich so schnell wie möglich wieder zurück ziehen. Lilian liess ihn jedoch nicht und erklärte, dass Terim etwas wollte. Dem schüchternen Krieger hatte es vor Schreck die Sprache verschlagen. Er brachte keinen Ton heraus. Er wurde nur knallrot. Also sprach Lilian für ihn und erklärte, dass Terim auch gerne mit schwimmen kommen wollte. Lilian fragte auch gleich, ob Terim mitmachen dürfe. Aerys blickte ihn überrascht an. Er hatte gedacht, dass es Lilian zuviel wäre, wenn auch noch andere Kunstwerke zu ihnen ins Wasser kämen.
"Oh, wenn Terim darf, dann wollen wir auch mit baden", quengelte Lucero, der wohl an der Tür gelauscht hatte. Nun trat er ein und rannte rasch auf sie zu, um ja nicht die Erlaubnis zu verpassen. Dabei hatte Aerys noch nicht einmal die Gelegenheit gehabt, Luft zu einer Antwort zu holen. Im Schlepptau hatte der aufgeregte Prinz Marlin, der ganz verlegen wirkte, aber auch nicht recht bremsen konnte. Lucero merkte erst, dass er viel zu schnell war, als er auf dem glatten Boden bremsen wollte. Er hatte jedoch viel zu viel Schwung, so dass er prompt gegen Terim und Lilian prallte und nach einem erschrockenen, kollektiven Aufquitschen aller vier junger Männer, plumpsten die Vier in das Becken und überschwemmten Aerys mit einem Schwall warmem Wasser.

Aerys wirkte überrascht von der Frage. Oh, hatte der Prinz mit ihm allein sein wollen? Daran hatte Lilian nicht gedacht und nun hatte er es irgendwie verdorben. Wo schon beim Frühstück so viel los gewesen war, hatte Lilian geglaubt, dass auch der Rest des Tages so viel Gesellschaft beinhalten würde. Aber vielleicht hatte Aerys nochmal so intensiv kuscheln wollen... im Wasser...
Bevor Lilian auch nur dazu kam sich auszumalen wie das wohl wäre, platzte Lucero in den großen hellen Raum und zog Marlin mit sich. Der junge Prinz brachte schmollend hervor, dass wenn Terim eine Erlaubnis kam, sie auch mitbaden wollten, womit er anscheinend sich und Marlin meinte. Lucero war mit so viel Schwung hereingestürmt, dass er nicht zu bemerken schien, dass der gekachelte Boden bereits etwas rutschig von Wasserspritzern war.
Lilian schaffte es nichtmal beiseite zu treten, als Lucero bereits taumelte und gegen ihn stieß. Es geschah alles so schnell und Lilian hielt Terim immer noch am Arm, damit der scheue Krieger nicht wieder floh. Aber so riss er den armen Weißgewandten prompt mit sich, als Lucero sie alle zu Fall brachte. Lilian quietschte erschrocken, versuchte sich mit dem freien Arm irgendwo festzuhalten, bekam nur Marlins Tunika vorne zu fassen, doch das machte alles bloß schlimmer.
Dann platschte bereits die gesamte Gruppe vornüber und fiel in das Becken, jede Menge Wasser überall verteilend. Lilian fand sich für einen kurzen Moment unter Wasser wieder, orientierungslos paddelnd. Sekundenschnell hatte sich der dünne Seidenmantel mit Wasser vollgesogen und klebte an seiner Haut. Keuchend tauchte der zarte Jüngling wieder auf, strich sich das nasse Haar aus dem Gesicht. Was war das denn gewesen?

"Uhh... oh.. oh, ist euch was passiert?", fragte er besorgt, als neben ihm die anderen jungen Männer auftauchten.
Nachdem sie sich alle irgendwie sortiert hatten und zum Glück niemanden etwas ernsthaftes zugestoßen war, fielen ihre Blicke auf den Adeligen, der ihnen gegenüber saß und den die volle Wucht des Wassers getroffen zu haben schien. Seine dunklen Haare waren nass, seine nackte Brust war nass... sehr viel war nass und mit vielen, vielen Tropfen auf der nackten Haut.
Entschuldigend blickte Lilian ihn an.
"Ich wollte das nicht", verteidigte er sich und blickte Lucero verschnupft an. Der war so ungestüm gewesen. "Geht es euch gut?", fragte Lilian und kam vorsichtig näher gepaddelt. Dann hielt er wieder inne, als ihm der Gedanke kam, dass Aerys womöglich nackt badete. Durch das aufgewühlte Wasser konnte man es zum Glück nicht sehen und Lilian vermied auch Blicke dahin.
Dagegen hatten Lucero, Marlin und Terim bestimmt keine Badekleidung unter diesen dünnen Leinengewändern an. Der Jüngling wusste gar nicht wo er hinschauen sollte, um nicht zu erröten. Die ganze Situation war furchtbar peinlich. So hatte er es sich nicht vorgestellt unauffällig ins Becken zu gelangen.
Lilian wich zum Beckenrand zurück, auch um sich dem Bademantel zu entledigen und die nasse Seide aus dem Wasser zu hieven und neben das Becken zu legen. Der zierliche Junge reckte sich etwas, um den Stoff auf den Fliesen etwas besser und säuberlicher auszubreiten, aber bestimmt würde das Stück nicht trocken sein, um es nachher anzuziehen.

Als er die Augen wieder aufmachte, brodelte das Wasser vor ihm. Verwirrt versuchten die Kunstwerke sich voneinander zu trennen, damit sie nicht untergingen. Es brauchte einen Moment, bis sie realisierten, wo oben und unten war und wann sie wieder gefahrlos atmen konnten. Lilian fasste sich als erster wieder und fragte gleich besorgt, ob jemandem etwas passiert war. Marlin, Terim und Lucero brauchten einen Moment, ehe sie antworten konnten. Wohl um herauszufinden, ob sie sich irgendwo gestossen hatten. Zum Schluss konnte dann aber jeder sagen, dass es ihm gut ging und ihnen nichts passiert sei.

"Was ist mit dir?" fragte Marlin besorgt. "Hast du dir wehgetan? Es tut mir leid. Ich wollte dich nicht überrennen." Lilian schien soweit auch nichts passiert zu sein. Ausser dass er einen grossen Schrecken bekommen hatte. Mit vorwurfsvollem Blick zu Lucero, erklärte er, dass er das nicht gewollt hätte. Aerys fragte sich, ob Lilian nicht so im Wasser hatte landen wollen, oder ob er nicht gewollt hatte, dass Lucero und Marlin ebenfalls mit ins Wasser kamen. Bevor er jedoch eine Antwort dazu bekommen konnte, kam es den Kunstwerken endlich in den Sinn, sich auch um ihn zu kümmern. Besorgt fragte Lilian ihn, ob es ihm gut ginge. Vorsichtig kam er näher gepaddelt, hielt dann aber Abstand.

Lucero kannte da keine Hemmungen. Wohl wissend, dass er diesmal zu weit gegangen war, entschuldigte er sich ausgiebig und auf süsseste, jungenhafte Art. Sehnsüchtig wollte er sich an ihn schmiegen und ihn streicheln und mit ihm kuscheln, um ihm zu zeigen, wie leid es ihm tat. Ausserdem gefiel es ihm auch, mit ihm zu schmusen. Aerys war jedoch nicht der Meinung, dass er das verdient hatte, weswegen er den Prinzen am Kragen seines Hemdes packte und ihn auf Armeslänge auf Abstand hielt. Was jedoch nur dazu führte, dass Lucero sich noch leidenschaftlicher entschuldigte und den Eindruck eines nassen Babykätzchens vermittelte. Auch Marlin wirkte ganz zerknirscht und entschuldigte sich reumütig und Terim wagte sich gar nicht erst hinter Marlin hervor, hinter dem er sich versteckt hatte. Seine roten Wangen sprachen für sich. Aerys seufzte. Er brachte es nicht über sich, böse mit den drei süssen Jungs zu sein.

"Also gut", gab er seine Erlaubnis, wobei er Lucero weiterhin streng am Kragen festhielt, da der Prinz ihn nun vor Freude um den Hals fallen wollte. "Aber geht erst in die Umkleide und zieht eure Badehosen an." Aerys war durchaus aufgefallen, dass Lilian sich kaum getraute, seine Augen offen zu halten, aus lauter Angst, er könnte, etwas sehen, was er nicht wollte. "Und nehmt Lilians Morgenmantel mit und hängt ihn zum Trocknen auf", wies er die drei an. Lilian gab sich nämlich gerade sehr Mühe, das Kleidungsstück auf den feuchten Fliesen auszubreiten. Hilfsbereit nahm Marlin ihm den Morgenmantel ab und Terim fasste Lucero scheu an der Hand, um ihn in Richtung Umkleide zu ziehen.

"Ist bei dir auch alles in Ordnung Lilian?" fragte er den verlegenen Jüngling behutsam und glitt im Wasser sanft näher zu ihm, als kurz wieder Ruhe ins Bad eingekehrt war. "Hast du dir auch nicht weh getan?" Sachte strich er ihm eine nasse Haarsträhne aus dem Gesicht. "Ist es für dich in Ordnung, wenn neben Terim auch deine anderen Freunde mit uns baden? Ich kann sie wieder wegschicken, wenn es dir zuviel wird." Aerys nahm an, dass Lilian sich nicht so genau überlegt hatte, wie es sein würde, wenn sie zu dritt im Becken sassen. Er hatte Terim wohl einfach eine Freude machen wollen.

Während die anderen sich noch sortierten und richteten, schwamm Lucero bereits zu Aerys hinüber und schien sich hingiebig bei ihm entschuldigen zu wollen indem er sich an ihn schmuste. Lilian wandte sich hastig ab und konzentrierte sich wieder darauf seinen Bademantel auszubreiten. Der Jüngling hatte nicht daran gedacht, was passierte, wenn andere Männer bei Aerys im Becken waren und dass die bestimmt schon alle miteinander Sex gehabt hatten. Es war so ein seltsamer Gedanke. Lilian wollte nicht daran denken und es verwirrte ihn, dass es ihn unbehaglich machte.
Verstohlen beobachtete er wie Aerys Lucero von sich schob und ihn tadelnd anblickte. Das hinderte den Blutigen aber nicht daran sich noch weiter zu entschuldigen, Marlin kam auch näher zum Adeligen, gefolgt von Terim. Sie alle bedrängten Aerys und schienen ganz außer sich, dass sie solch ein Chaos veranstaltet hatten.
War Lilian auch so wie sie? Wenn er genauso war wie die anderen und Aerys nichts anderes von ihm dachte als ein unfertiges Kunstwerk, das er noch etwas zurechtbiegen musste? Lilian schluckte. Wieso war es sonst für ihn unangenehm zu sehen wie nahe Aerys mit den anderen war? Sobald der Adelige seufzend nachgab, wollte Lucero ihn trotz der Armlänge Abstand wieder umarmen. Aerys schickte sie zurück und forderte, dass sie ihre Badehosen anzogen.
Lilian war darüber gleich erleichtert, doch die Szene war ihm nicht nur wegen der befürchteten Nacktheit unangenehm. Es war vielmehr diese andere intimere Nähe zwischen den Männern. Unsicher hielt sich der Jüngling am Beckenrand zurück, während seine drei Freunde aus dem Becken stiegen. Marlin nahm noch den nassen Bademantel mit und folgte dann den anderen beiden zur Umkleide. Lilian hatte vermieden ihnen nachzusehen. Nervös huschten seine Blicke stattdessen über das schwappende Wasser im Becken und den aufsteigenden warmen Dämpfen.

So zuckte er etwas erschrocken zusammen, als Aerys plötzlich viel näher bei ihm war. Der Adelige war direkt vor ihm, fragte ihn, ob bei ihm auch alles in Ordnung wäre.
"Ja.. ich hab mich bloß erschrocken", wiegelte Lilian verlegen ab. Der Prinz wollte wissen, ob er sich nicht weh getan hätte. Der zierliche Junge begann den Kopf zu schütteln, hielt dann inne, als Aerys ihm eine nasse Strähne zurückstrich. Das half überhaupt nicht, dass Lilian sich beruhigte. Er versuchte nicht auf Aerys' nackte, nasse Brust zu starren oder daran zu denken, dass er die schonmal geküsst hatte und es auch heute Abend vorgehabt hatte.
"Mir tut nichts weh...", sagte er langsam.
Aerys hatte noch eine weitere Sorge und ob es in Ordnung wäre, dass nicht nur Terim, sondern auch die anderen mit ihnen baden würden. Der Adelige war bereit sie fortzuschicken, wenn Lilian es zu viel würde. Der Jüngling zögerte. Es war etwas überwältigend, dass Aerys so weit gehen würde andere wegen Lilians Wohlergehen wegzuschicken.
"Oh.. nein, ist in Ordnung", wehrte Lilian ab und strich sich über den Arm. Er wusste nicht wie er reagieren sollte. Er wollte seine Freunde nicht ausschließen.
"Wir haben bisher nur nichts gemeinsam gemacht... also wo wir alle zusammen waren." Entweder war Lilian mit Aerys oder mit seinen Freunden alleine gewesen. Es hatte kurze Momente gegeben wie der Strickunterricht mit Marlin oder als Lucero sein Kleid getragen hatte, um die suchenden hayllischen Soldaten zu täuschen. Aber irgendwie waren diese Momente immer seltsam gewesen...
"Es ist ein bißchen ungewohnt", gab Lilian zu, "Dass die euch küssen und streicheln...", murmelte er leise und blickte nach unten aufs Wasser.

Scheu und zierlich befand sich Lilian vor ihm im Wasser und allein dadurch wurde es für Aerys zu einer Herausforderung, den Lilian nicht gleich sinnlich umarmen und streicheln zu wollen. Er würde sich bestimmt wunderbar anfühlen, nur so in seiner Badebekleidung und ansonsten ganz nackt und nass. Allerdings wusste Aerys auch, dass er nicht viel davon haben würde, wenn er jetzt einfach so versuchte Lilian zu umarmen. Dazu war der Jüngling viel zu aufgewühlt und durcheinander.
Verlegen gab Lilian zu, dass er sich bloss erschrocken hätte. Entweder weil er ins Wasser gefallen war, oder weil Aerys sich ihm nun genähert hatte. Oder wegen beidem. Der Prinz fragte nicht genauer nach. Ihn interessierte mehr, ob es Lilian gut ging. Der junge Krieger schien es selbst nicht so recht zu wissen. So sagte er nur langsam, dass ihm nichts weh täte und als er abwehrte, dass Aerys seine Freunde wieder fortschickte, damit sie in Ruhe gemeinsam baden konnten, wirkte er auch nicht sonderlich überzeugt. Unsicher strich er sich über den Arm und schien nicht zu wissen wohin mit seinem Blick.
Bevor Aerys genauer nachfragen, oder Lilian trotzdem in den Arm nehmen konnte, um ihn zu trösten, begann Lilian von sich aus zu erklären, dass sie bisher noch nie etwas gemeinsam gemacht hätten. Also wo sie alle zusammen gewesen wären. Etwas, was seinen guten Grund hatte, wie Aerys fand. Er wollte sich Lilian ja schliesslich annähern und das ging noch nicht, wenn andere dabei waren. Da er heute Morgen jedoch schon mehr Nähe von Lilian bekommen hatte, als sonst jemals, stellte der Prinz sich erfahrungsgemäss wieder auf eine lange Durststrecke ein. Zumindest was Lilian betraf.
Dieser schien jedoch am Liebsten zu wollen, dass Aerys sich auch bei seinen anderen Kunstwerken zurück hielt. So murmelte er verlegen, dass es ungewohnt wäre, dass die anderen ihn küssten und streichelten. Aerys freute sich insgeheim, dass Lilian kleine Anzeichen von Eifersucht zeigte. Dass er ihm wichtig genug war, dass er ihn für sich haben wollte. Allerdings war das auch etwas, was er auf lange Sicht nicht zu stark werden lassen durfte. Seine Kunstwerke waren für ihn da und nicht umgekehrt. Eifersucht unter den Kunstwerken sollte es nicht geben.
"Das ist ihre Art, mir zu zeigen, wie gern sie mich haben, Lilian", beruhigte er den Jungen sachte und legte ihm tröstend einen Arm um die Schultern. Behutsam und stützend von unten. Nicht, dass er Lilian dadurch noch untertauchte. "Leichte, zärtliche Berührungen sind hier etwas normales Lilian und ich bin mir sicher, sie würden dich auch gerne streicheln und küssen, um dir zu zeigen, wie lieb sie dich haben, wenn du es zuliessest." Das war jedoch etwas, was Aerys noch nicht zulassen wollte. Nicht so lange er noch selber um jede Berührung kämpfen musste.
"Wenn du deine Freunde nicht wegschicken möchtest, du dich aber unwohl fühlst, wenn wir alle gemeinsam baden, wäre es dir dann lieber, wenn ich mich zurück ziehen würde?" Ein Angebot, was er normalerweise nie machen würde. Hier gab es ihm jedoch die Möglichkeit, sich taktvoll von Lilian zu lösen, so dass er sich endlich ausgiebig verwöhnen lassen konnte, ohne den Jüngling zurück zu weisen und alleine zu lassen.

Aerys hatte dafür eine einfache Erklärung und beteuerte, dass es die Art der Kunstwerke wäre ihm zu zeigen wie gern sie ihn hätten. Der Prinz legte einen Arm leicht um ihn, wobei Lilian erst recht nervös wurde, denn sie waren beide bloß halbnackt und da war nicht viel Kleidung oder Distanz zwischen ihnen.
Der ältere Mann sprach auf ihn ein, dass leichte, zärtliche Berührungen hier dazu gehörten und normal wären. Lilian kam das nicht sehr "leicht" vor und er wusste noch nicht wie er damit umgehen sollte. In seinem früheren Umfeld hatte es das bestimmt nicht gegeben. Waren alle in Hayll so oder war das etwas, was Aerys in seinem Reich so eingerichtet hatte? Der Prinz meinte, dass hier jeder so untereinander wäre und sie würden auch Lilian küssen und streicheln wollen, um ihre Zuneigung zu zeigen. Lilian müsse es nur zulassen.
Der Jüngling blickte Aerys erschrocken auf.
"Nein, ich will das nicht selber!", wehrte er ab. So hatte er das nicht gemeint. Er war nicht neidisch auf diese Zuwendungen. Es war eher irgendetwas anderes... weil er im privaten doch auch Aerys küsste und ihn streichelte. Aber Aerys hatte sehr viele, die das für ihn taten. Es war seltsam dem zuzusehen. Dann fühlte es sich nicht mehr so an, als hätten sie etwas besonderes zusammen.
"Es ist nur ungewohnt... aber selbst möchte ich das nicht", bekräftigte er nochmals. "Luceros komischer Wangenkuss war schon zu viel." Lilian verzog leicht das Gesicht.
Da bot Aerys ausgerechnet an, dass er sich zurückziehen könne, wenn Lilian sich unwohl fühlte, dass sie alle zusammen badeten. Lilian blickte ihn überrascht an. Aerys wollte lieber gehen, um es ihm recht zu machen?
"Oh, nicht doch. Ihr wolltet doch schwimmen", erwiderte Lilian, "Ich will das nicht verderben." Es wäre mehr als absurd, wenn nun ausgerechnet Aerys gehen würde.
"Es ist euer Geburtstag. Bestimmt wollen euch alle zeigen wie lieb sie euch haben." Lilian lächelte ihn an. Er musste sich einfach damit abfinden. Es war nichts schlimmes oder seltsames.

Aerys lächelte zurück und meinte, dass er in dem Fall bleiben würde. Außerdem könne er Lilian in den Arm nehmen und ihn als Schutzschild vor sich halten, wenn die anderen ihm zu doll zeigen wollten wie lieb sie ihn hatten.
Lilian blickte ihn etwas überrumpelt an. "Oh.. lieber nicht. Ihr braucht bestimmt kein Schutzschild. Es ist euer Geburtstag", wiederholte der Jüngling, "Ich möchte euch da von nichts abhalten." Er lächelte Aerys unschuldig an.
Da kamen seine Freunde wieder, fertig umgezogen. Lilian versuchte trotzdem nicht zu genau zu ihnen hinzuschauen. Dafür fiel ihm auf wie nah er Aerys war und schwamm nervös ein kleines Stückchen zurück.
"Kommt doch rein", lud er die anderen ein, um zu zeigen, dass es ihn wirklich nicht störte. Jedenfalls nicht solange die drei den Adeligen nicht mit Küssen bedeckten.
Es war egal ob das hier normal war. Lilian fand es weiterhin komisch.

Wie Aerys vermutet hatte, war Lilian gar nicht davon begeistert, solche Liebesbezeugungen zu bekommen, wo ihn die anderen Kunstwerke ebenfalls streichelten und küssten. Mit weit aufgerissenen Augen starrte er ihn erschrocken an und wehrte gleich hektisch ab, dass er das nicht wolle. Aerys musste sich Mühe geben, nicht frech zu grinsen. Als dann Lilian auch noch jammerte, dass Luceros komischer Wangenkuss schon zuviel gewesen sei, musste er doch lachen.
"Dieser alte-Oma-Schmatzer?" fragte er amüsiert. "Also der hatte nun wirklich nichts sinnliches oder bedrängendes an sich. Wirklich nicht." Auch wenn Lucero sicherlich gerne schnell sinnlicher geworden wäre. Aber das hätte Aerys definitiv rechtzeitig verhindert.

Um Lilian etwas zu beruhigen und freundlich zu ihm zu sein, und natürlich auch, um sich selber etwas freier bewegen zu können, bot er ihm an, dass er sich stattdessen zurück ziehen könne, damit er sie ungehemmt mit seinen Freunden vergnügen könne. Das wollte Lilian dann aber auch nicht. Lieb meinte er, dass Aerys doch hätte schwimmen wollen und er wollte ihm das nicht verderben. Immerhin wäre heute sein Geburtstag und da wäre es verständlich, dass ihm alle zeigen wollten, wie lieb sie ihn hatten.
"In dem Fall bleibe ich", lächelte Aerys sanft. Einerseits war er gerührt, wieviel Lilian für ihn und seinen Geburtstag auf sich nahm, andererseits fühlte er sich dadurch doch recht unerwartet eingeschränkt und das wollte ihm nicht so recht gefallen.
"Ansonsten kann ich dich ja noch immer in den Arm nehmen und dich als Schutzschild vor mich halten, wenn mir die anderen zu doll zeigen wollen, wie lieb sie mich haben", scherzte er sanft, um Lilian etwas aus seinem Unwohlsein aufzurütteln. Es klappte nur so halb. Der Jugendliche war viel zu irritiert und wehrte es überrumpelt ab. Ausserdem wäre heute sein Geburtstag und da wolle er ihn von nichts abhalten. Dabei lächelte er ihn ganz unschuldig an. Aerys seufzte innerlich gequält. Wenn Lilian wüsste, dass er ihn tatsächlich von etwas abhielt. Und von was erst.

Inzwischenzeit waren Lucero, Marlin und Terim umgezogen wieder zurück gekommen. Marlin trug einen dicken Stapel Frotteewäsche mit sich, den er in der Nähe auf eine Liege ablegte. Lilian lud seine Freunde ein, wieder ins Becken zu kommen und so genossen sie erst einmal gemeinsam das warme Wasser. Lucero schaltete für eine Weile die Funktion der Sprudeln ein. Der schlanke Prinz schien begriffen zu haben, dass er sich erst einmal zurück halten musste und dass es in Gegenwart von Lilian kein intensives Kuscheln mit dem Meister gar. Noch nicht einmal an seinem Geburtstag.
Später, als ihre Muskeln schön entspannt waren und das Wasser sich nicht mehr so warm anfühlte, stellten sie die Sprudeln ab und spielten mit einem Wasserball, um sich wieder aufzuwärmen. So bekam Aerys wenigstens etwas schönes zu sehen, wenn er schon nichts berühren durfte. Beim anschliessenden Wetttauchen nach bunten Ringen im Wasser, gab es dann sogar ab und zu zufällige Berührungen, die sich sehr schön anfühlten. Auch wenn es natürlich längst nicht genug für Aerys war und es ihn immer mehr nach mehr dürstete.

Irgendwann waren sie jedoch alle redlich erschöpft. Müde wankten sie aus dem Becken und hüllten sich in die grossen, weichen Handtücher, die Marlin zuvor gebracht hatte und legten sich geschafft auf die Liegen. Kurz darauf trat Darion ein und brachte ihnen je ein Glas mit frisch zubereitetem Eistee.
"Ich dachte mir, dass ihr den nun gut gebrauchen könnt", erklärte er mit seinem unnachahmlichen Lächeln. Anmutig verteilte er die Gläser, ehe er sich ehrerbietig vor Aerys verneigte. "Meister, ich gratuliere Euch ganz herzlich zum Geburtstag und wünsche euch alles Gute." Lilian zuliebe gab es keine Küsschen und Umarmung. Aerys wollte schon fast etwas schmollen. Anderseits schaute Darion so lieb und freundlich, dass Aerys ihm nicht wirklich böse sein konnte.
"Gute Idee, Darion", bedankte er sich stattdessen erfreut über den Tee. "Jetzt fehlt nur noch eine ausgiebige Massage.
"Das habe ich mir gedacht, Meister", lächelte Darion herzlich. "Ich habe im angrenzenden Raum auch schon Liegen vorbereiten lassen und es haben sich einige freiwillig bereit erklärt, euch fünf zu massieren. Wenn ihr dann bereit seid."

Der Prinz amüsierte sich ein wenig darüber, dass Luceros Schmatzer viel zu harmlos gewesen wäre. Das hätte nichts sinnliches oder bedrängendes an sich gehabt. Betreten blickte Lilian zur Seite. Woher wollte Aerys wissen wie sinnlich oder bedrängend es für Lilian gewesen war? Der Adelige sollte nicht darüber entscheiden, was Lilian fühlte, dachte der Jugendliche ein wenig trotzig. Allerdings traute er sich auf keinen Fall das laut auszusprechen. Aerys hatte es auch sicher nicht so dominant gemeint.
Viel schöner war es, wenn der Prinz lächelte und erklärte, dass er bleiben würde. Nur als Schutzschild wollte Lilian nicht herhalten. Es war ihm dann doch lieber wenn Aerys die Küsse abbekam und nicht er selbst. Es kam ihm auch ein bißchen peinlich vor sich selbst Aerys zu nähern und Küsse auszutauschen. Das wollte er nicht vor den anderen tun. Sie hatten sich nicht ohne Grund in den Unterrichtspausen irgendwohin verzogen, wo sie unbeobachtet dafür waren. Lilian war noch genau in Erinnerung wie manche Männer ihn angeglotzt hatten, als er in dieser aufreizenden Pose hatte stehen müssen oder die Erzählung, dass Kastor sich daran erregt hätte wie Lilian ihm Park mit der Rute geschlagen worden war. Auf keinen Fall wollte der Jüngling für die Lust der anderen herhalten. Er wollte nichtmal angestarrt werden. Die Versteigerung und der Gang zur Zeremonie waren weiterhin sehr präsent und traumatisierend.
Lieber wurde er davon abgelenkt, dass plötzlich die Düsen im Wasser anfingen zu blubbern und zu sprudeln. Das hatte ihm schon beim ersten Mal gefallen, denn er hatte noch nie ein Wasserbecken damit erlebt. Die anderen drei waren inzwischen ins Wasser gekommen und sie konnten gemeinsam das Sprudeln genießen. Befürchtete Lilian zunächst, dass seine Freunde wieder mit Aerys zu kuscheln beginnen könnten, so entspannte der Jüngling sich allmählich, als nichts davon eintrat. Er hatte sich selbst ganz verrückt mit dem Gedanken gemacht. Vielleicht kam es Lilian auch nur so intim vor und das war es eigentlich gar nicht.

Er versuchte nicht mehr daran zu denken. Sie plauderten ein wenig über die vergangenen Geburtstage und das heutige Abendessen ehe Lucero ein Wasserballspiel vorschlug.
Lilian ging nach anfänglichen Hemmungen so im Wasser herumzuspringen und zu -hechten richtig darin auf. Es war toll mit den anderen zu spielen und es war gar nicht so seltsam wie er befürchtet hatte. Natürlich wollten alle in einem Team mit Aerys sein, außer Terim, der zu scheu war es laut auszusprechen. Irgendwie arrangierten sie sich dann doch.
Der energiegeladene Jugendliche war froh sich endlich etwas intensiver bewegen zu können, aber so viel Gymnastikunterricht hatte er noch nicht mit Darion gehabt und seine Ausdauer ließ immer noch zu wünschen übrig. Nach dem Wasserspiel war Lilian bereits etwas erschöpft und dann schlug Lucero bereits das nächste Spiel vor. Ein Wetttauchen nach Ringen unten am Beckenboden oder welchen die durchhilfe der Kunst auf gewissen Tiefen im Wasser schwebten.
Natürlich wollte Lilian da nicht kneifen und der zierliche Junge gab sein bestes, um mit den anderen mitzuhalten. Besonders Marlin war gut darin. Der strohblonde Krieger schien schier unerschöpfliche Energien zu haben. Sein Körper war auch wesentlich kraftvoller und mit schnellen Schwüngen war er unten bei den Ringen. Lilian beneidete ihn ein wenig um seinen muskulösen Körper. Marlin sah eindeutig männlich aus und ihm ging auch nicht so schnell die Puste aus. Ihm würde man bestimmt niemals einen Badeanzug mit kleinem Röckchen aufzwängen. Anderseits war Lilian nun fast froh um den Badeanzug und dass er auch seine Brust bedeckte. Lilian kam sich so vor, als sollte er das nun verdecken. Dabei gab es da wirklich nichts zu sehen. Oder? Verstohlen zupfte der Jüngling manchmal am Badeanzug, ob auch wirklich alles richtig saß. Er hatte sich noch nie so viele Gedanken über seinen Körper gemacht wie hier im Anwesen.
Lilian fühlte sich ziemlich müde, als das Spiel zuende war und er war froh, dass er mit den anderen aus dem Wasser krabbeln konnte. Erleichtert nahm er eines der Handtücher entgegen und legte sich erschöpft auf eine Liege neben Aerys. Ihm waren fast die Augen zugefallen, als Darion hereinkam. Das zauberte dann doch ein Lächeln auf Lilians Lippen. Den Krieger hatte er heute noch nicht gesehen.
"Hallo, Darion", begrüßte er ihn. "Danke." Lilian nahm den Eistee entgegen und nippte daran.
Darion verteilte den Tee unter ihnen bevor er sich vor Aerys verneigte und ihm formvollendet zum Geburtstag gratulierte. Als der Adelige sich eine Massage wünschte, erklärte Darion, dass er bereits alles vorbereitet hätte. Man würde sie fünf massieren.
Fünf?
"Uns alle?", platzte Lilian nervös hervor. Musste er? Der Gedanke, dass irgendein Mann an seinem Körper herumdrücken könnte, behagte ihm gar nicht. Nun kam auch noch die Angst dazu, dass Lilians Körper anders war und ihn vielleicht irgendetwas verraten könnte. Weiterhin hatte der Jugendliche große Hemmungen vor den anderen preiszugeben was er war. Aerys hatte ihm eingeschärft, dass er das später unbedingt verbergen müsse. Anderseits auch, dass ihm in der Villa deswegen nichts passieren würde. Das war alles sehr widersprüchlich.

"Ja, unbedingt uns alle", strahlte Lucero, der sich schon sehr auf eine Massage freute und Darion schwärmerisch anhimmelte. Vermutlich sehnte er sich danach, von dem schönen Krieger kraftvoll und hingebungsvoll massiert zu werden. Aerys konnte das gut nachvollziehen. Ihm ging es ebenso. Nur Lilian schien entsetzt und wollte nervös wissen, ob wirklich sie alle massiert werden sollten.
"Ich wollte niemanden ausschliessen", erklärte er sanft mit einem freundlichen Lächeln. "Ihr alle habt euch im Wasser verausgabt." Es war lieb gemeint, doch Aerys konnte sich schon denken, was Lilian beschäftigte. Besonders wo ihm der harmlose Wangenschmatzer von Lucero schon so zu schaffen gemacht hatte. Da musste eine Massage besonders erschreckend für ihn wirken.

"Du musst dich nicht massieren lassen, wenn du nicht willst, Lilian", versicherte Aerys lieb und erhob sich träge. Wobei er innerlich ganz schön im Zwiespalt war. Einerseits war das die Gelegenheit endlich zu etwas Kuscheleinheiten und Sex zu kommen, wenn Lilian sich nun zurück zog. Andererseits tat es ihm auch leid, wenn der Jüngling nun einsam und alleine in sein Zimmer zurück gehen musste, während sie es sich hier gutgehen liessen. Das klang so traurig.
"Aber wenn du dich doch von Darion massieren lassen möchtest, dann kannst du dir sicher sein, dass du in den besten Händen sein wirst", bot Aerys mit einem innerlichen Seufzen. Lucero war da weniger diskret und zog eine enttäuschte Schnute. Er hatte eindeutig von Darion massiert werden wollen. Aerys auch. Doch wenn Lilian jemandem hier vertraute, dass er ihn massierte, dann war das Darion. Zu dem Krieger hatte er ein sehr inniges Vertrauen aufgebaut.

"Na komm", forderte er ihn sanft auf und fasste Lilian an der Hand. "Lass dich erst einmal trocknen." Es war nicht gut, wenn man nasser Kleidung lang an sich kleben hatte. Schon gar nicht im Winter. So hüllte er Lilian in die wärmende Kraft seines Geburtsjuwels ein. Wohl wissend, dass sich das schön für Lilian anfühlen wollte. Er sollte keine Angst haben müssen wegen der Massage und sich getröstet fühlen. Allerdings trocknete er auch seine anderen Kunstwerke und sich selbst. Nur nahm er hier sein Aufstiegsjuwel zuhilfe. Nicht dass Lilian noch spürte, wie er auch die anderen und sich selbst einhüllte und sie in der Lendengegend wärmte, damit die Badehosen trocken wurden. Aerys glaubte nicht, dass Lilian das verkraftet hätte.

Lucero war dagegen von der Aussicht auf eine Massage sehr begeistert und blickte Darion erwartungsvoll an. Vielleicht erwartete er eine Massage von ihm? Lilian hatte mitbekommen, dass die beiden schon manchmal etwas miteinander hatten, aber Darion mochte auch Alazier und Terim mochte Lucero und überhaupt war es sehr schwierig den Überblick über diese Beziehungen zu bewahren, die die Kunstwerke eigentlich nicht haben sollten. Ob Aerys wusste wer sich wie mochte?
Darion erklärte, dass er niemanden ausschließen wolle, da sie sich ja alle beim Schwimmen verausgabt hätten. Lilian setzte sich unruhig auf. Er war zwar erschöpft, aber er wollte trotzdem keine Massage haben. Allein der Gedanke daran machte ihn unwohl. Anderseits wollte er auch nicht unbedingt ein Spielverderber sein. Es war schließlich Aerys' Geburtstag und der Prinz hatte bereits viel Rücksicht auf ihn genommen. Sicher hätten die anderen Männer alle nackt gebadet, wäre Lilian nicht dabei gewesen.
Aerys erhob sich und erklärte, dass Lilian sich nicht massieren lassen müsse.
"Danke...", erwiderte der Jüngling leise. Er konnte sich in sein Zimmer zurückziehen und sich in Ruhe umziehen. Falls ihn jemand nach oben brachte. Das schien Aerys ihm weiterhin nicht alleine zu überlassen. Bevor Lilian danach fragen konnte, bot Aerys an, dass Darion ihn massieren könne. Da könnte er sich sicher sein, in besten Händen zu sein. Überrascht blickte Lilian zu dem Krieger. Von Darion massieren lassen? Das wäre bestimmt nicht so schlimm wie bei anderen Männern. Trotzdem hatte Lilian Sorge, dass es komisch würde oder dass gar seine andere Signatur zum Vorschein kommen würde. Lilian konnte das nicht kontrollieren.
Außerdem zeigte Luceros enttäuschte Miene, dass er nicht begeistert davon war, dass Lilian ihm Darion wegschnappte. Lilian wollte sich nicht dazwischenstellen.

"Ich weiß nicht... ist man bei der Massage nackt?", fragte der Jüngling besorgt und wollte schon höflich ablehnen. Doch Aerys zog ihn zunächst von der Liege und wollte ihn abtrocknen. Das machte der Adelige gerne und der Junge erwartete bereits von einem Handtuch trocken gerubbelt zu werden, als ihn plötzlich ein Schwall purpurner Kraft einhüllte. Lilian keuchte überrascht auf und wäre beinahe benommen zurück auf die Liege gesunken, hätte Aerys ihn nicht festgehalten. Mit glänzenden Augen blickte Lilian zu dem Adeligen und fühlte Sehnsucht in sich aufsteigen, ihm besonders nahe sein zu wollen.
Plötzlich kam es ihm sehr absurd vor, dass er eben noch zurück aufs Zimmer hatte flüchten wollen. Dann wäre er Aerys nicht mehr nahe.
"Sind wir im gleichen Raum bei der Massage?", fragte er und wankte einen Schritt auf Aerys zu. Die Juwelenkunst kribbelte in ihm, fühlte sich warm und erfüllend an. Wie ein Sommerhauch, der über seine Haut kitzelte. Lilian fühlte sich so wohl.
"Ja.. ich kanns ja mal versuchen... ich hatte noch nie eine Massage." Entsprechend unsicher war er darüber. "Außer wenn ihr meine Füße massiert...", fiel ihm ein. Manchmal machte Aerys das und das fühlte sich eigentlich auch sehr schön an. Mit glänzenden purpurnen Augen verfolgte er wie die Wassertropfen von Aerys' nackter Haut verdunsteten. Dieses Mal spürte Lilian nichts und das Gefühl der Kunst, das eben noch in ihm aufgestiegen war, war wieder weg. Selbst war er auch wieder trocken und seine langen dunklen Haare wellten sich zu noch leicht feuchten, glänzenden Locken.

Sein Versuch, Lilian mit Hilfe der Kunst zu trösten klappte wunderbar. Mehr noch, Lilian fühlte sich nicht nur allein gelassen, sondern auch seine Angst vor der Massage sank rapide. Hauptsache sie waren bei der Massage im gleichen Raum. Auch wenn er vorher noch ganz nervös gewesen war, dass sie dazu eventuell nackt sein müssten. Jetzt jedoch trat er leicht unbeholfen auf ihn zu und blickte ihn mit glänzenden, purpurnen Augen an. Aerys lächelte etwas überrumpelt zurück. Er unterschätzte jedes Mal wieder, wie intensiv Lilian auf sein Geburtsjuwel reagierte. Aber vielleicht lag es auch daran, dass Lilian von mal zu mal intensiver darauf reagierte. Zumindest kam Aerys es so vor.

"Du hast sehr schöne Füsse", versicherte Aerys sanft. "Die massiere ich dir gerne." Zumal es ihm die Gelegenheit bot, Lilian so zu berühren und ihm körperlich näher zu kommen. Etwas was Darion jetzt allerdings nicht tun sollte. Er sollte ihn ganz professionell massieren. Von dem her war es wohl wirklich das Beste, wenn Darion Lilian massierte. Er würde sich nicht in Versuchung führen lassen, mehr zu tun, als er sollte. Aerys konnte sich immer wieder von ihm massieren lassen.
"Heute ist niemand nackt bei der Massage", versprach Aerys dem Jüngling sanft und bot ihm den Arm an, um ihn in den angrenzenden Raum zu geleiten, den Darion schon vorbereitet hatte. Er brachte es einfach nicht über sich, Lilian mit Schreckensgeschichten zu vergraulen.
"Ausserdem wird der Rest des Körpers, der nicht massiert wird, stets mit einem dicken Tuch zugedeckt, damit er nicht kalt wird", erklärte er weiter und gab Lilian so noch weiteren Schutz. "Du musst dich auch nicht gänzlich massieren lassen, wenn du nicht willst. Darion kann dir auch einfach nur die Füsse und Waden und die Schultern und Arme massieren." Das sollten auch für Lilian harmlos genug sein. Das Gesicht klang auf den ersten Moment auch harmlos, doch das war dann Aerys zu sinnlich. Lieber wollte er selber Lilians Wangen entlang streichen, der hübschen Nase und den sinnlichen Lippen.

Lilian errötete leicht, als Aerys ihm Komplimente machte, dass seine Füße sehr schön seien und er sie gerne massiere. Wieso hatte Lilian das überhaupt vor den anderen erwähnt? Im Nachhinein war es ihm peinlich. Es war irgendwie aus ihm herausgerutscht. Wenn Aerys seine Geburtsjuwel benutzte, war Lilian danach immer so durcheinander. Er konnte diesen Zug zu dem Adeligen nicht erklären. Da war ein innerer Drang ihm dann ganz nahe sein zu müssen. Als würde der Prinz ihn in eine Tiefe locken, wo er sich fallen lassen sollte.
Der Jugendliche versuchte das Gefühl zu ignorieren.
Der Adelige beruhigte ihm, dass heute niemand bei der Massage nackt sei und die Bereiche des Körpers, die nicht massiert wurden, wären mit einem Tuch bedeckt. Lilian nickte einigermaßen beruhigt. Vor allem wollte er vor den anderen nicht als Feigling dastehen. Trotzdem war er etwas nervös, da er nicht wusste wie sich eine richtige Massage anfühlte. Aerys hatte viel Verständnis dafür und erklärte auch, dass Lilian sich nicht komplett massieren lassen müsste. Darion könnte ihm nur die Füße, Waden, Schultern und Arme massieren.
Lilian nickte. "Ja, gerne", stimmte er zu. Das klang als wäre es zu bewältigen. Der Jüngling war Aerys in den nächsten Raum gefolgt, wo mehrere gepolsterte Liegen bereit standen. Kurz musste Lilian an die Untersuchungsliege in der Krankenstation denken, aber die hier hatten ein Loch am Kopfende. Ein schmales Tuch war weiter unten ausgebreitet.

Lilian beobachtete wie sich Lucero und die anderen bereits bäuchlings auf ihre Liegen legten. Anscheinend war das Loch dazu da, dass man seinen Kopf halb dadurch streckte. Vorsichtig machte Lilian es nach und legte sich hin, war aber noch nicht bereit das Gesicht nach unten zu wenden.
"So?", fragte er und blickte zu Aerys. Dann zu Darion.
Lilian setzte sich wieder auf, als andere Weißgekleidete hereinkamen und zu den anderen Liegen traten. Würden sie die anderen massieren? Von irgendwoher erklang eine leise Musikkugel und das Licht im Raum wurde schwächer.
Der Jüngling entspannte sich etwas, als nichts weiter geschah. Er war froh, dass er eine Liege neben Aerys hatte. Als Darion ihn aufmunternd anlächelte, legte Lilian sich richtig hin. Er spürte wie Darion ihm ein Tuch über den unteren Rücken und Hintern legte.
"Und jetzt?", fragte Lilian. Darion erklärte ihm zum Glück genau was er machen wollte. Zunächst die Arme massieren, dann die Schultern und den Nacken. Lilian nickte zustimmend und versuchte nicht zu verkrampfen. Wenn Darion ihm die richtige Haltung bei den Gymnastikübungen zeigte, musste er ihn auch berühren. So war er die Hände des älteren Kriegers bereits gewohnt und erschrak nicht gleich.
Aerys empfahl ihm auf die Musik zu lauschen und die Augen zu schließen.
Es war dann auch sehr leise im Raum, abgesehen von der gemächlichen, friedlichen Musik und ab und an leise gewisperten Gesprächsfetzen. Lilian schloss die Augen, während Darions Hände seine Oberarme sanft massierten. Der Jüngling hatte befürchtet, es würde mehr wie ein Streicheln sein, doch es waren eher Lockerungsübungen. Das fühlte sich okay an und nachdem die erste Aufregung fort war, merkte der Jüngling wieder die Erschöpfung des Schwimmens. Sie hatten wirklich lange Wasserball gespielt und das Tauchen war auch kräftezehrend gewesen.
Unter dem flauschigen Handtuch begann es sich sehr gemütlich anzufühlen. Darion massierte kundig seine verkrampften Schultern. Erst war das Herumdrücken etwas gewöhnungsbedürftig, denn manchmal waren da durchaus kraftvolle Handgriffe dabei. Trotzdem schien es zu wirken. Lilian unterdrückte ein Gähnen. Es war jetzt sehr viel leichter geworden die Augen zuzuhalten. Eher war es schwerer sie überhaupt nochmal zu öffnen. Der zierliche Junge kämpfte damit eine Balance zwischen Entspannen und Nicht Einschlafen zu halten. Es gelang nicht so ganz.
Erst als Darion ihm seine Beine massieren wollte, wurde Lilian wieder etwas wacher.
"Ja... aber nicht übers Knie, bitte", bat er leise. Wenn Aerys ihn an den Oberschenkeln streichelte, war das sehr kribbelnd... Lilian wusste nicht, ob das an Aerys oder seinen empfindlichen Oberschenkeln lag. Lieber wollte er nichts riskieren. Darion hielt sich daran und begann ihm die Waden zu massieren.
Lilian summte leise behaglich und ab dann erinnerte er sich an nicht mehr viel. Mehrmals hatte er noch dagegen angekämpft wach zu bleiben, doch wenig später erlag das Nesthäkchen dem Schlaf.

Es brauchte noch etwas guten Zuredens, doch dann liess Lilian sich überreden, sich ebenfalls massieren zu lassen. Zwischendurch fragte Aerys sich, warum er das machte. Es wäre so viel leichter und entspannter, wenn er Lilian sich einfach zurück ziehen lassen würde. Dann könnten sie alle sich ungehemmt nackt massieren und anschliessend auch noch anderweitig verwöhnen lassen. Andererseits, wenn er sich jetzt vorstellte, wie Lilian zurück in sein Zimmer schlich und sich dabei ausgeschlossen fühlte, wollte Aerys das auch nicht so recht gefallen. Zumal Lilian derjenige war, der sich so sehr auf diesen Tag gefreut hatte. Auch wenn es Aerys Geburtstag war.

Also nahm Aerys Lilian mit in den Nebenraum, wo Darion schon alles vorbereiten lassen hatte. Bis sie sich jedoch entspannen konnte, verging noch ein Weilchen. Man musste Lilian erklären, wie er sich hinlegen sollte und kaum lag er, setzte er sich wieder auf, als ihre Masseure eintraten. Danach begann das Spiel von vorne. Lilian wollte alles ganz genau wissen, was auf ihn zukam, bevor es geschah. Lucero und die anderen liessen sich schon längst massieren, währen Aerys und Darion sich noch um den Jüngling bemühten.
"Und jetzt kannst du dich einfach entspannen und an nichts denken", schlug Aerys ihm vorsichtig vor. "Versuche dder Musik zu lauschen und die Augen zu schliessen. Dann geht das ganz von selbst." Der Prinz hoffte es. Wenn er heute schon nicht ganz viel Sex haben konnte, dann zumindest doch eine entspannende Massage. Und zwar jetzt und nicht erst in einer Ewigkeit.

Langsam konnte Lilian sich endlich darauf einlassen und wurde ruhiger. Damit konnte auch Aerys sich entspannen. Es wurde still im Raum. Mit Ausnahme der ruhigen, harmonischen Musik und ab und zu einem Flüstern. Aerys seufzte erleichtert. Das tat so gut. Er mochte es massiert und verwöhnt zu werden. Nur zu würde er sich zum Schluss gerne auf den Rücken umdrehen, damit sein Masseur sich auf ihm pfählen und ihn auch noch so entspannen konnte.
Diese sinnlichen Gedanken bewirkten, dass die Massage eher eine belebende, denn eine beruhigende Wirkung auf ihn hatte. Er fühlte sich nicht nur entspannt, sondern auch aufgekratzt. Vorsichtig schielte er zu Lilian, ehe er sich erhob. Der Jüngling schien sich unter Darions kundigen Händen dermassen gut entspannt zu haben, dass er prompt eingeschlafen war. Auch Marlin war es so ergangen. Lächelnd betrachtete Aerys die beiden. Sie sahen so süss aus. Zärtlich streichelte er Lilian eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Für den Moment war er versucht, einfach hier zu sitzen und zu warten, bis Lilian wieder aufwachte. Ihn vielleicht zu zeichnen und zu schauen, wie er ihn anlächelte, wenn der süsse Schlaf ihn entliess.
Allerdings packte ihn dadurch seine Begierde erst recht wieder und er beschloss, die Gelegenheit zu nutzen und etwas dagegen zu tun. Leise wies er Darion und Lucero an, auf Lilian aufzupassen, während er hier ausschlief. Selber hob er Marlin behutsam auf seine Arme und gab Terim ein Zeichen, mit ihm zu kommen. Sie würden sich jetzt ein grosses, gemütliches Schlafzimmer mit einer grossen Spielwiese suchen. Eines mit einem richtig grossen Bett, wo möglichst viele Kunstwerke darauf Platz hatten. Je mehr desto besser. Und dann musste er endlich aus dieser verflixt engen Badehose raus.