Regen

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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Sie grinste etwas verlegen. "Ich glaube nicht, dass ich Minan damit erschrecken sollte", überlegte sie. "Er hat glaube ich schon genug Angst vor mir. Und dauernd befürchtet er, er würde mir zur Last fallen und Zeit stehlen." Zumindest hatte der Tänzer ihr gesagt, dass Minan Angst vor ihr hätte.

Darken schreckte erstaunlicherweise nicht zurück, als sie ihn fragte, ob er denn spielen wolle. Natürlich ging es nicht ohne Skepsis und der Beteuerung, dass er nur soweit mitmachen würde, wie er sich wohlfühlte. Sie konnte gar nicht anders, als einfach darüber Grinsen.
"Natürlich Darken. Ich werde dich zu nichts drängen", beruhigte sie ihn. "Und denk daran, dass auch ich sage, wenn mir etwas zu weit geht." Aber erst musste sie ihm noch einmal die Regeln erklären, da er sie nicht ganz verstanden hatte vorhin. Anschliessend dachte sie nach, was sie ihn fragen könnte, was ihn nicht gleich vertrieb.
"Hast du deine Haare schon einmal in viele kleine Zöpfen getragen? Jetzt bist du an der Reihe, die Frage zu beantworten und anschliessend mich zu fragen. Ich werde aber Tat wählen. Da kannst du dir etwas überlegen, was ich tun soll."
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Er wußte nicht was für eine Frage er erwartet hatte, aber bestimmt nicht so eine. Darken realisierte gerade, dass er sich irgendwie zu viele wilde Gedanken über das Spiel gemacht hatte. Bei Lias Frage mußte er lachen und die Anspannung fiel etwas von ihm ab.
"Was ist denn das für eine Frage?" Der Prinz grinste, er war irgendwie froh, dass ihm die Frage so leicht fiel zu beantworten. "Nein, hab ich nicht, aber ich hatte mal meine Haare ganz ganz kurz." Er strich sich über den Kopf. "Andere waren weniger begeistert davon, dass ich mir meine Haare abgeschnitten hatte."
Die Heilerin erinnerte ihn daran, dass er nun an der Reihe wäre und sie würde die Tat wählen. Nun mußte er sich irgendetwas für sie überlegen was sie tun solle. Der Prinz überlegte lange was er nehmen sollte, das fiel ihm nicht so leicht, weil er an all die Befehle denken mußte, die er schonmal gehört hatte. Und das schlimmste war, es reizte ihn. Er versuchte sich ja etwas harmloses zu überlegen, aber ihm kam nichts im Sinn, also nahm er schlußendlich etwas was er vergleichweise harmlos fand. Obwohl es das natürlich ganz und gar nicht wahr...

"Gut... komm hierher", forderte er mit rauer Stimme und blickte sie lange an. "Auf allen Vieren." Der Prinz selbst blieb auf dem Bett liegen, halb liegend, halb sitzend. Die Flammen warfen Schatten auf die Wand hinüber und auch einen feurigen Schein auf seine nackte Brust. "Und wenn du das machst, nehme ich auch Tat..." In sich drin war er aufgeregt, aber irgendwie war es auch reizvoll mit dem Feuer zu spielen.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Der Prinz hatte ein wirklich schönes Lachen und sie freute sich, es so entspannt zu hören. Sie grinste ebenfalls. "Ich weiss nicht. Das ist mir einfach so in denn Sinn gekommen, weil deine Haare so ungekämmt sind. Ich glaube, das könnte dir vielleicht sogar stehen. Wie du allerdings mit kurzen Haaren aussiehst, kann ich mir nicht so ganz vorstellen."
Normalerweise hätte sie ihm jetzt einfach mit den Händen das Haar zurück gehalten. Aber einerseits war er zu weit weg und andererseits reagierte er ja sehr empfindlich auf Berührungen. "So ganz kurze Haare mag ich auch weniger." Da kann man sich nähmlich nicht reinkrallen.

Doch als Darken an der Reihe war, sich etwas für sie zu überlegen, dauerte es sehr lange, bis er etwas sagte. Aber als er es dann sagte, erschauerte sie innerlich. Dieser intensive Blick und diese raue Stimme waren einfach der Wahnsinn. Und wie er es gefordert hatte. Wie er da so halb auf dem Bett sass und halb lag. Wie die Flammen ihren tanzenden Schein auf seiner nackten Brust flackern liessen.
Überrascht sah sie ihn an, doch dann veränderte sich ihr Blick und sagte so viel wie, na gut, du hast es so gewollt. Dann liess sie sich geschmeidig auf alle Viere nieder und kroch auf ihn zu. Besser gesagt tapste sie wie ein kleines Kätzchen auf ihn zu, unsicher, wackelig und so unerotisch wie nur möglich. Selbst ihr Blick war vollkommen unschuldig und harmlos. Schlussendlich, krabbelte sie zu ihm aufs Bett und machte es sich da an die Wand gelehnt gemütlich. Wenigstens hatte sie schon eine Frage, sollte er das nächste Mal Wahrheit wählen.

"Also, du hast Tat gewählt. Und meine Aufgabe an dich ist, dass du dir von mir die Haare kämmen lässt." Sie winkte mit dem Kamm, den sie aus ihrer Tasche herbei gerufen hatte. Es reizte sie schon lange, das seidene Haar zu berühren. "Ich wähle diesmal übrigens Wahrheit."
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Er ließ sie keinen Augenblick aus den Augen wie sie wirklich das tat was er ihr gesagt hatte, sich auf allen Vieren niederließ und zu ihm hinüberkam. Dass Lia es dabei total unsicher und tapsig machte, fand er irgendwie niedlich. Kaum hatte Darken das gedacht, hätte er sich am liebsten selbst geohrfeigt. Je näher die Heilerin kam, desto angespannter wurde er wieder. Dabei hatten sie schon gemeinsam in diesem Bett gelegen, er an sie gekuschelt. Aber letzte Nacht war es ihr sehr schlecht gegangen, sie hatte überhaupt nichts davon mitbekommen. Nun war alles anders.
Der Prinz setzte sich ganz auf, als Lia aufs Bett gekrabbelt war und sich ebenfalls setzte und an die Wand lehnte. Er fragte sich was ihn nur geritten hatte, Tat zu nehmen, weil er sich nun gar nicht mehr sicher war und was würde passieren, wenn sie etwas verlangte was er nicht konnte oder wollte? Wenn er Probleme mit etwas hatte, dann sich Schwächen einzugestehen.
Schließlich forderte sie etwas von ihm was Darken sie mißtrauisch ansehen ließ. "Du willst was?" Die Heilerin hatte schon den Kamm herbeigerufen. Er sagte nichts, schien noch mit sich zu ringen ehe er mit den Schultern zuckte. "Da du ja eh der Meinung bist mein Haar ist ungekämmt." Wie sollte es das auch nicht sein? Schließlich waren sie heute auch noch draußen bei heftigem Wind herumgelaufen. "Aber keine Zöpfe", drohte er ihr gespielt.

Der Prinz setzte sich so zu ihr hin, dass er ihr halb den Rücken zuwies. Im Schein konnte man seine zwei Narben dort erkennen. Da Lia sich für Wahrheit entschieden hatte, mußte er sich wohl eine Frage überlegen. Nur konnte er sich nicht so wirklich konzentrieren, weil die Heilerin kurz davor war ihm die Haare zu kämmen.
"Was würdest du gerne mal tun in deinem Leben, hast dich aber bisher nicht getraut?", fragte er sie schließlich, sah sie dabei jedoch nicht an, da er ihr ja den Rücken zugewandt hatte. Als der Kamm dann das erste Mal behutsam durch sein Haar glitt, erschauderte der Prinz unwillkürlich und neigte sich etwas nach vorne wie um dieser Nähe zu entkommen, da er Lia hinter sich spürte. Doch nach einigen Atemzügen entspannte er sich wieder, blieb ruhig sitzen. "Und ich nehme auch Wahrheit."
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Genau so wie er sie keinen Moment lang aus den augen verlor, blickte sie ihm ebenfalls unverwandt in die Augen, jedoch arglos und freundlich. Aber eigentlich beobachtete sie ihn ganz genau. Achtete auf jedes Zeichen, falls es ihm zuviel würde. Er wurde tatsächlich auch immer angespannter, je näher sie kam. Doch er schien es aushalten zu können.

Ihre Forderung liess ihn auch sie misstrauisch ansehen, wozu er alles Recht hatte. Immerhin wollte sie ihn ja berühren, oder zumindest sein Haar. Aber nach einigem Abwägen gab er ihr die Erlaubnis. Erst nickte sie, ja, sein Haar war wirklich sehr ungekämmt, was ja eigentlich nicht der Grund war. Doch dann zog sie eine gespielt enttäuschte Schnute.
"Was keine Zöpfe? Dabei würden dir die bestimmt wunderbar stehen." Dem Lachen in ihrer Stimme war anzuhören, dass sie es nicht ernst meinte. Schliesslich wandte er ihr den Rücken zu, damit sie ihn kämmen konnte. Seine Narben leuchteten in dem Feuerschein zornig und Lia war sehr versucht sie sachte mit den Fingerspitzen nachzufahren, um sie zu besänftigen. Vielleicht sollte sie auch darüber eine Frage stellen. Oder wohl besser doch nicht oder noch nicht heute.
Statt die Narben tatsächlich zu berühren, riss sie sich zusammen und fuhr behutsam mit dem Kamm durch Minans Haar. Dieser neigte sich nach vorne und schien auf einmal sehr angespannt zu sein. Geduldig wartete sie darauf, bis er wieder soweit war und dachte währenddessen über seine Frage nach. Die war wahrlich nicht einfach. Kleine Prinzen verführen, schoss es ihr ungnädigerweise durch den Kopf.
Nach einigen Atemzügen hatte er sich wieder beruhigt und Lia kämmte ihn weiter. Zärtlich und sanft. Sein Haar war wirklich so seidenweich, wie sie es sich vorgestellt hatte, auch wenn sie darauf achtete ihn so wenig wie möglich zu berühren. Aber bei gewissen Knoten bedurfte es beider Hände.

"Darken, da kommt mir einfach nichts in den Sinn", gab sie schliesslich auf. "Ich habe das was ich will und bin zufrieden damit. Vielleicht bin ich auch einfach noch nicht auf so etwas gestossen, was ich tun will, aber Angst davor habe."
Sein Haar war mitlerweile relativ entzaust, aber sie kämmte es trotdem noch etwas weiter. Schliesslich hatte sie ja auch kämmen und nicht nur entwirren verlangt. "Du nimmst auch Wahrheit? Gut, dann habe ich jetzt auch eine schwere Frage für dich."
Ihre Stimme nahm leicht einen sinnlich, samtenen Tonfall an. "Wie enttäuscht warst du vorhin Darken, dass ich nicht lasziv und verführerisch auf dich zugekrochen bin? So mit ganz langsamen, bewussten Bewegungen, leicht unterwürfig und doch lockend. So, dass du die Rundungen meines Hintern und meiner Brüste und das Glitzern in meinen Augen beobachten konntest." Ihre rauchige Stimme zeichnete das Bild, so als ob Lia nun tatsächlich so auf ihn zukriechen würde. Aber um ihn nicht wirklich zu überforden, brach sie nach einer Weile den Bann und erklärte mit ganz normaler Stimme, dass sie wieder Tat wähle.
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Zwar zuckte er manches Mal zusammen wenn sie an seinen Haaren ziepte oder zog die Schultern zusammen, doch es gelang ihm immer besser das Gefühl der Beklemmung abzuschütteln. Nicht dass es ihm übermäßig gefallen hätte, dass Lia seine Haare kämmte, doch es war irgendwie in Ordnung, schätzte er.
Lia beantwortete seine Frage schließlich damit, dass ihr nichts einfiele und sie hätte alles was sie wollte und wäre zufrieden damit. Für Darken selbst war es fremd so rundum glücklich zu sein, vielleicht hatte er die Frage auch nur gestellt, weil er selbst darüber nachdachte und es da etwas gab was er tun wollte jedoch Angst davor hatte. Die Heilerin kämmte weiter seine Haare, manchmal spürte er auch ihre Finger, doch es war ihre nächste Frage, die ihn abrupt sich anspannen ließ. Dadurch dass sie hinter ihm saß, sah er sie nicht und konnte sich so noch besser auf ihre Stimme konzentrieren und wie sie ein sinnliches Bild davon malte wie sie unterwürfig und lasziv auf ihn zukroch. Darken atmete hörbar ein. War er enttäuscht gewesen? Er wußte es nicht genau, er mußte daran denken wie sie voller Lust Richtung Bett hatte kriechen wollen im Glauben, er wäre noch der Tänzer. Vielleicht hatte ihn etwas an diesem Bild gereizt, es noch einmal zu sehen. Dann hätte er sich vielleicht besser fühlen können, so als ob er die Kontrolle über all das hatte und nicht Lia.
"Ein wenig...", gab er schließlich widerstrebend zu, man konnte ihm aber anhören, dass da noch mehr dahinter steckte. Darken wollte die Kontrolle nicht verlieren, wenn es etwas gab was er hasste, dann hilflos und wehrlos zu sein. Er mußte entscheiden dürfen wie weit sie gingen, er wollte keine Initiative von der Heilerin, denn es würde ihn nur an all die Frauen erinnern, die ihn rücksichtslos genommen hatten. Nur wußte er nicht, ob Lia das je verstehen würde. "Ich... mochte es. Dass du kriechst...", gestand er ihr, weil es ihm leichter fiel ihr das zu sagen wo er sie nicht ansehen mußte.

Nachdem sie gesagt hatte, dass sie Tat wähle, drehte Darken sich wieder zu ihr um, blickte sie an. Sein Blick wanderte lange über ihre Erscheinung wie als überlege er sich noch was er ihr auftragen könnte, doch im Grunde wußte er das schon längst. Hatte es schon gewußt seitdem Lia das Spiel vorgeschlagen hatte. Der Prinz rutschte etwas näher zu ihr, beugte sich vor so dass seine Lippen dicht an ihrem Ohr waren. Seine Stimme voller magischer Verlockung und so intensiv...
"Ich will, dass du dich ausziehst....", hauchte er ihr zu, "Dich hinlegst... und deine Hände fesseln lässt..." Darken verspürte wie leichte Aufregung in ihm kribbelte, vielleicht war es auch Lust. Wollte er sie wirklich? Er wollte auf jeden Fall ausprobieren was er empfand wenn er sie sah, wie weit er gehen würde. Ob es ihm tatsächlich gefiel oder ob es ihn Überwindung kosten würde. Der Prinz zog sich wieder von ihrem Ohr zurück und blickte die Heilerin lächelnd an, seine dunklen Augen schimmerten wie Onyx, durchbohrten sie.
"Und danach... darfst du mir sagen was ich mit dir machen soll...", wählte er die Tat, allerdings hatte seine Stimme immer noch jenen rauen angespannten Unterton. Natürlich war alles immer noch freiwillig und er wußte nicht ob Lia sich fesseln lassen würde, aber wenn würde er den überflüssigen Ärmel seines Hemdes abreißen und sie mit ihrer Hilfe fesseln, die Hände über den Kopf. Er glaubte, es würde ihm ein Gefühl der Sicherheit verschaffen. Wenn er wußte, dass sie nicht plötzlich etwas tun konnte, was ihn überfordern würde, ihn berühren wenn er es nicht wollte.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Es dauerte eine Weile, bis er ihr antwortete, doch dann gestand er, dass er ein wenig enttäuscht gewesen war und sie hörte, seiner Stimme an, dass da noch etwas mehr war. Schliesslich brachte er heraus, dass er es mochte, dass sie kroch. Lia überlegte, was dies zu bedeuten hätte. Als sie sich in Erinnerung rief, was er hatte durchmachen müssen, wurde es ihr auch klar. "Du willst die Kontrolle haben", flüsterte sie verstehend. "Eine Frau, die sich dir unterwirft und nicht dich unterwirft. Aber es geht auch anders Darken. Knien und Unterwerfung müssen nicht immer hand in Hand gehen."

Doch da drehte er sich auch schon wieder zu ihr um und er musterte sie ausführlich. Fragend zog sie die Augenbrauen hoch und ihr Blick sagte so viel wie, dir ist schon klar, dass wenn ich dich einfach so ansehen würde, dass du mich aufs übelste anfauchen würdest? Dein Blick ist schon beinahe unverschämt.
Trotzdem wartete sie geduldig und spürte wie es in ihrem Unterleib zu Kribbeln begann. Sie ahnte was nun in etwa kommen würde. Zumindest in welche Richtung es ging. Und wirklich, als er sich vor beugte und mit dieser sinnlich lockenden Stimme sagte, was er von ihr wollte, musste sie sich zusammenreissen, um nicht aufzukeuchen und sich an ihn zu klammern. Der Atem auf ihrem Hals, das sanfte, wunderschöne Lächeln und sein dunkler, intensiver Blick, brachten ihr Herz schneller zum Schlagen.

"Fesseln also?" hakte sie nach. Auch wenn ihre Stimme samten war, so war ihr Blick und ihre Worte ernst. "Darken, das mache ich nur mit einem Partner, dem ich vertraue. Zudem bin ich noch immer verletzt. Ausserdem, was sagt Minan zu der Geschichte? Er muss schliesslich auch damit klar kommen."
Sie sah ihn eindringlich an, damit ihm bewusst wurde, was er forderte und was für Konsequenzen es haben konnte. Dann wurde ihr Blick aber wieder weicher und verführerisch. "Wir haben das Anfängerstadium des Spiels nun wohl eindeutig verlassen." Geschmeidig erhob sie sich und liess ihr Kleid langsam über ihre Schultern nach unten gleiten. So dass der Wollstoff ihren Körper streicheln konnte. Schliesslich stand sie nackt vor ihm, trug nur noch die Verbände um die Rippen und ihren Knöchel, während ihr goldenes, seidenes Haar sie zärtlich umschloss und das Licht des Feuers auf ihrer Haut zu tanzen schien.
Anmutig legte sie sich zu ihm ins Bett auf den Rücken. Dadurch, dass der Prinz sich aufgesetzt und an die Wand gelehnt hatte, lag sie ihm nun so zu sagen zu Füssen. Selbstbewusst legte sie ihre zierlichen Handgelenke übereinander und streckte sie gekreuzt Darken entgegen, damit er sie Fesseln konnte. "Ich will, dass du mich erforschst, meinen Körper erkundest", hauchte sie. "Befriedige deine Neugier." Sie atmete tief durch, wodurch sich ihre Brust langsam hob und senkte. "Wahrheit."
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Sie blickten sich beide an und er hatte auch bemerkt, dass Lia auffiel wie sehr er sie ansah und mit Blicken erkundete, was jetzt noch verborgen unter dem Wollkleid lag. Dann ergriff die Heilerin das Wort, samten und doch auch ernst, sagte ihm, sie würde das nur mit einem Partner tun, dem sie vertraue, außerdem wäre sie immer noch verletzt. Der Prinz nickte langsam, glaubte, dass das die Eröffnung ihrer Worte wäre, dass sie nicht wollte. Er fühlte einen Stich, ein seltsames Gefühl. Da überwand er sich und wollte weitergehen und dann war sie es, die nicht wollte. Seine eigene Sicherheit und Überzeugung schwand, auch als Lia ihn an seinen anderen Splitter erinnerte und was Minan davon halten würde. Darken lauschte kurz in sich, um jetzt wieder deutlicher die Gedanken und Empfindungen von Minan wahrzunehmen, die zwar immer da waren, auf die er aber nicht immer hörte.
Bitte... ich will nicht. Hör auf damit.
Willst du für immer die Vergewaltigungen im Kopf haben, fragte Darken zurück. Ich dachte, es wäre zur Abwechslung mal ganz nett, Sex zu haben, den wir alle wollen.
Ist das der Grund warum du es tust? Um das andere zu vergessen? Aber das werden wir nie... und was passiert danach, wenn ihr es getan habt? Sie liebt dich nicht, sie liebt niemanden von uns... sie findet uns einfach nur anziehend. Wie jeder.
So was wie Liebe existiert nicht, erwiderte er hart.
Trotzdem mußte Darken sich sehr zusammenreißen Minans Gedanken auszublenden und zu verdrängen, es gelang ihm nicht ganz und es nagte an ihm.

Die Dea al Mon hatte sich anmutig erhoben. Es war auch dem Prinzen klar, dass sie längst über das Anfängerstadium des Spiels hinaus waren. Fragte sich nur welches Spiel genau. Sein Atem ging rascher, als Darken ihr zusah, wie das Kleid langsam von Lia hinabglitt und sie nackt dastand. Natürlich hatte er sie schon nackt gesehen, aber jetzt führten seine Gedanken dazu in eine eindeutige Richtung. Er leckte sich lasziv über die Lippen, trank sie mit Blicken. Sie sah unheimlich schön aus. Und es fiel gerade ihm schwer, überhaupt so etwas wie Schönheit festzustellen.
Nachdem Lia sich auf das Bett gelegt hatte, kreuzte sie ihre Handgelenke übereinander und hielt sie Darken entgegen. Gleichzeitig trug sie ihre Bitte vor, dass er sie erforschen und erkunden solle. Es war eine wundervolle Einladung seine Neugier zu befriedigen, es lockte ihn. Blut schoss in seine Lendengegend. Der Prinz riss kurzerhand den Ärmel von dem Hemd und fesselte mit dem weichen Stoff Lias Handgelenke. So wie Lia es schon erfasst hatte, er tat es nicht unbedingt weil ihn Fesselspiele so sehr erregten, sondern schlicht um sicherer zu werden. Jetzt mußte er sich nicht mehr so viele Gedanken darum machen, dass sie ihn plötzlich auch streicheln könnte.
Und was passiert danach, wenn ihr es getan habt?
Mit aller Macht vertrieb er die Gedanken, seine Blicke schweiften über ihren nackten Körper, betrachteten sie in aller Ausführlichkeit. Sie will, dass du sie berührst, dachte er. Wollte er das auch? Aber was wenn es sich wie all die anderen Male anfühlen würde? Falsch und schlecht? Wenn er überhaupt nichts empfinden würde dabei oder noch schlimmer, Hass wie sonst auch....
Der Prinz streckte die Hand nach ihr aus. Was wenn er es nicht konnte? Er wollte nicht versagen, er wollte nicht schwach sein. Seine Fingerspitzen legten sich auf ihre Schenkel, er strich vorsichtig über ihre samtweiche Haut, langsam ihre Innenseite hinunter. Sein Blick glitt kurz zu ihren Fesseln. Er könnte jetzt alles mit ihr machen, was er wollte. Sie hatte ihn praktisch dazu eingeladen. Wehrlosigkeit, Hilflosigkeit. Er könnte es ausnutzen...
Seine Finger strichen höher, näherten sich ihrer Weiblichkeit. Darken stellte sich vor wie es wäre sie zu nehmen, in sie einzudringen. Fühlte er Lust? Ekel? Angst? Eigentlich eine Menge von allem, seine Gefühle waren im Aufruhr. Er beugte sich über sie, blickte ihr tief in die Augen, um zu sehen was sie dabei empfand. Dann neigte er sein Gesicht, sein Mund näherte sich einer ihrer Brüste. Im gleichen Moment wo sich die Spitze seines Zeigefingers auf ihre Perle legte, küsste er ihre Knospe, nahm sie in den Mund und saugte zärtlich daran.
Sein Herz schlug wilder, die Erregung verfestigte sich in seinem Schritt. Bilder blitzten vor seinem inneren Auge auf, von sich im Safframatterausch und wieviele schreckliche Dinge er damals getan hatte. Rasch zog er sich wieder von ihr zurück, blickte Lia schwer atmend an.
"Warum?", fragte er schließlich leise, "Warum willst du mit mir schlafen?" Er mußte die Antwort darauf wissen, es war wie ein quälendes Verlangen. Doch im Grunde stammte die Frage nicht nur von ihm, sondern auch von Minan. "Wahrheit", fügte er hinzu, saß zwar dicht neben ihr, berührte sie jedoch nicht mehr.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Sie genoss es zu sehen, wie er sie mit seinen Blicken förmlich verschlang, wie er sich vor Aufregung lasziv über dir Lippen leckte. Ob Darken sich eigentlich bewusst war, dass er manchmal eine unglaublich ähnliche Ausstrahlung wie der Tänzer hatte? Wahrscheinlich, bemerkte er nicht, dass er genau so sinnlich sein konnte, gab lieber denen die Schuld, die darauf ansprangen.

Es überraschte sie allerdings schon, wie schnell er das Hemd ruinierte und sie fesselte. Danach liess er sich jedoch wieder Zeit, sie zu betrachten. Liasanya kam der Gedanke, dass er sie vielleicht nicht deswegen fesselte, weil ihm der Anblick gefiel, sondern viel mehr sich in Sicherheit wiegen wollte, während er sie erkundete. Nicht, dass sie ihn auch zu streicheln anfing, wenn er es nicht wollte. Dabei war die Fessel auf die Art, kein grosses Hindernis.
Trotzdem legte sie sich ruhig die Hände über den Kopf und bot ihm so regelrecht ihre Brüste und ihren Körper dar. Zwar ziepte das etwa in ihrem Brustkorb und es war bestimmt nicht beste Haltung, aber es war aushaltbar

Zum Glück hatte sie es nicht das erste Mal mit einer Jungfrau zu tun, schoss es ihr durch den Kopf, als sie so angespannt da lag und darauf wartete, dass er etwas tat, während er sie einfach nur ansah. Doch so wusste sie, dass er einfach nur Zeit brauchte. Zeit die ganze innere Aufruhr zu bewältigen. Sie erinnerte sich noch gut an ihre eigene Jungfrauennacht. Und genau aus diesem Grund beschloss sie, heute nicht mehr viel weiter zu gehen. Sie wollte gesund für ihn sein und ihm wirklich genügend Zeit und Ruhe lassen über alles nachzudenken.

Ein Zittern erfasste ihren Körper, als er sie schliesslich doch ganz sacht an ihrem Schenkel berührte. Sie hatte gar nicht gemerkt, wie angespannt sie gewesen war. Doch nun wo er vorsichtig seine Finger über ihre Haut und sogar noch auf die Innenseite ihrer Schenkel gleiten liess, löste sich diese Anspannung und sie seufzte wohlig auf.
Allerdings kam die Anspannung gleich wieder, als seine Fingerspitzen höher wanderten und sich ihrer Weiblichkeit näherte. Ihr Atem ging schwerer und ihre Brust hob und senkte sich schneller. Voller Erwartung erwiderte sie seinen Blick. Ihre Lippen leicht geöffnet und in ihren Augen die erwachende Lust, die immer stärker wurde, als er sich vorbeugte und sein sinnlicher Mund sich ihren Brüsten näherte. Doch auch Vertrauen und Wohlbefinden war darin zu lesen.
Und dann endlich umschlossen seine Lippen eine ihrer Knospen, küssten sie und saugten zärtlich daran. Gleichzeitig berührten sein Finger ihre Perle. Lustvoll stöhnte sie auf, bog ihren Rücken durch, um sich ihm entgegen zu strecken und spreizte ein ganz klein wenig ihre Beine für ihn. Diese zeitgleiche Berührung war so unglaublich intensiv und elektrisierend, gerade weil sie so sanft und erkundend war. Aber dann zog er sich abrupt zurück und sie sah ihn fragend an. Sein Atem ging eben so schwer wie ihrer. Gefallen hatte es ihm bestimmt. Seine Frage erklärte aber so einiges.

"Ich will nicht mit dir schlafen, Darken", sagte sie warm. "Zumindest nicht heute. Etwas streicheln und küssen ist in Ordnung, aber mehr nicht. Aber wenn es ein ander Mal dazu kommt, dann will ich mit dir schlafen, weil ich dich interessant finde und du sehr anziehend auf mich wirkst. Ich will mit dir schlafen, weil du einfach heiss bis, weil ich dich mag und weil ich mich in deiner Gegenwart wohl und sicher fühle."

Warm und freundschaftlich, aber noch immer lusterfüllt sah sie ihn an, forschte in seinem Gesicht, ob diese Antwort für ihn stimmte. "Stösst du mich nacher wieder fort?" fragte sie doch etwas unsicher. Sie würde zwar damit umgehen können, aber gefüllen würde es ihr trotzdem nicht. "Wahrheit."
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Ihr leises Aufstöhnen hing ihm immer noch in den Ohren und Darken hatte auch bemerkt wie sie sich ihm weiter entgegen gestreckt hatte, die Beine etwas gespreizt. Vielleicht wartete sie darauf, dass er weiter ging, doch er konnte nicht, saß schweigend neben ihr und wandte den Blick ab, ließ ihn über das aufgewühlte Bett schweifen.
Lia antwortete auf seine Frage, dass sie nicht mit ihm schlafen wolle, jedenfalls jetzt nicht. Sie redete jedoch weiter, meinte, streicheln und küssen wäre in Ordnung, aber ein ander Mal würde sie gerne mit ihm schlafen, weil sie ihn interessant und anziehen fand. Ihre Worte machten ihn nun vollends durcheinander und aufgewühlt. Es kostete Darken Kraft den Kopf wieder zu heben und die Heilerin anzusehen. War es das was er hatte hören wollen? Er war sich nicht sicher... genausowenig wie er ihr vertrauen konnte, dass sie es ernst meinte.
Ihr Blick war von Lust aber auch Freundschaft erfüllt. Eine seltsame Mischung. Darken konnte wirklich nicht glauben, dass sie sich in seiner Gegenwart sicher und wohl fühlte. Nichtmal er fühlte sich in seiner Gegenwart sicher und wohl. Wie konnte sie es dann? Ihre nächste Frage zielte darauf ab, ob er sie später wieder von sich stoßen würde und der Prinz konnte ihre Unsicherheit heraushören. Aber trotzdem blieb ihm nichts anderes übrig als nach einer Weile schwer zu nicken.
"Ich kann nicht anders...", erwiderte er leise, doch er würde sich nicht dafür entschuldigen. Darken legte sich neben sie, hauchte einen zögerlichen sanften Kuss auf ihren Hals, aber dann tat er nichts mehr, seinen Kopf halb auf ihre Schulter gebettet. "Du weißt nicht wie das ist... sein ganzes Leben nur mißbraucht worden zu sein... körperlich, geistig... ich kann dir nicht vertrauen. Ich will, aber ich kann nicht. Noch nicht." Er atmete tief durch. "Und ich kann meine Erinnerungen nicht ausblenden... und..." Er hatte Angst, dass alles was er fühlen würde, wenn er sie berührte, Hass und Abscheu war. Aber Darken brachte es nicht über sich, ihr das zu sagen. Es war auch so schon sehr schwer gewesen ihr den Rest zu sagen.

"Warst du jemals verliebt?", stellte er ihr die Frage. Der Prinz zog sich wieder von ihr zurück. Küssen und Streicheln... er war nicht mal sicher, ob er das wollte. Es war nur schwach. Machte ihn verwundbar, weil sie es dann ausnutzen konnte. Und er brauchte nicht getröstet werden, er kannte das von Talian, wenn sie einen in den Armen gehalten und hin und hergewiegt hatte wenn man von einem fünfstündigen Schmerzensmarathon dann doch mal zusammengebrochen war. Es war so herablassend und demütigend gewesen, schlimmer fast als die Schmerzen. Ihre gurrende leise Stimme dabei, dass alles wieder gut werden würde. Oh, es hatte seinen Hass nur genährt, aber er war körperlich zu schwach gewesen um sich dann noch zu wehren. Oder sie hatte irgendwelche Drogencocktails benutzt um ihn soweit zu kriegen. Aber er hatte niemals aufgegeben, niemals. Und er hatte den Teil in sich gehasst, der trotzdem auf diesen falschen Trost angesprungen war. Nur hatte er niemals zugelassen diesem Teil nachzugeben.
Er atmete tief durch. "Tat..." Obwohl er sich nichtmal sicher war wie lange er dieses Spiel, das an seine Substanz ging, durchhalten würde bevor er sich darüber aufregte und wieder mit verletzenden Worten reagierte, um sie ganz von sich zu stoßen.
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Es war schön, wie er er sich neben sie legte und ihr einen sanften Kuss auf den Hals hauchte. Zwar konnte sie ihn selber nicht auch umarmen, aber einfach nur seine Nähe zu spüren war schön. Schliesslich bestätigte er ihr doch ganz leise, dass er sie nacher wieder fortstossen würde, weil er einfach nicht anders konnte.
"Das kann ich verstehen", nickte sie langsam und keine Wut war ihrer Stimme anzuhören, nur etwas trauer. "Ich meine, ich habe nicht deine Erfahrungen gemacht, aber ich weiss wie schwer es ist, verlorenes Vertrauen wieder zu finden. Zwing dich nicht dazu. Es wird kommen, wenn du soweit bist." Das glaubte sie wirklich und sagte es voller Zuversicht. "Und ich glaube, dass es auch gar nicht gut wäre, wenn du deine Erinnerungen ausblendest. Die musst du doch irgendwie verarbeiten. Ich werde es aber verkraften, wenn du mich wegstösst. Allerdings wär ich schon dankbar, wenn du es nicht zu oft tätest und du nächstes mal etwas freundlicher wärst. Natürlich werde ich entsprechend grummlig reagieren, auch wenn ich damit fertig werde. Allerdings nicht für immer. Auch ich habe so meine Selbstschutzmechanismen."

Bei seiner Frage grinste sie breit, obwohl sie noch immer gefesselt neben ihm lag und er sich leider wieder von ihr zurück zog. "Aber natürlich war ich schon verliebt", lachte sie fröhlich. "Sogar schon ganz oft. Es ist ein herrliches Gefühl verliebt zu sein. Wenn die ganzen Schmetterlinge in deinem Bauch flattern und du vor lauter Aufregung nicht Essen kannst." Da kam ihr in den Sinn, dass Darken vielleicht etwas anderes gemeint haben könnte. "Aber es war bis jetzt noch nie so, dass ich mich in jemanden verliebt habe, bei dem ich wusste, mit der Person will ich den Rest meines Lebens verbringen. Ich glaube für so etwas bin ich gar nicht geschaffen. Ich mag viele Leute, Ungebundenheit und Abwechslung. Ich bin mehr so der Typ für wechselnde und Dreiecksbeziehungen."

Eine weitere Tat für ihn. Hoffentlich würde sie ihn nicht erschrecken. "Ich möchte, dass du mich wieder befreist und anschliessend sollst du mich noch einmal Küssen. Die Entscheidung wie und wo überlasse ich dir und anschliessend bist du dran mir wieder eine Frage zu stellen." Sie hoffte wirklich, dass er mutig genug dazu war. Selber würde sie regungslos liegen bleiben, die Arme über dem Kopf gekreuzt, so als ob sie noch immer gefesselt wäre.
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Lia sagte ihm, sie hätte Verständnis für ihn und er solle sich zu nichts zwingen. Darken nickte, nur dazu, dass er seine Erinnerungen nicht ausblenden solle, weil er sie doch verarbeiten müsse, sagte er nichts. Das war seine Sache und würde er sie nicht wenigstens ab und zu ausblenden, würde er noch schwarzseherischer werden als er es ohnehin schon war. Die Heilerin versicherte ihm, sie würde es verkraften wenn er sie wieder von sich wegstoßen würde, nur wäre sie dankbar wenn es nicht so häufig passieren würde und er etwas freundlicher wäre.
Der Prinz hätte erwartet auf seine Frage würde es ihr schwer fallen zu antworten, doch sie tat es sehr bereitwillig, wirkte sogar fröhlich. Während sie davon erzählte, betrachtete er wieder ihren Körper, fuhr mit Gedanken die Konturen ihrer Rundungen nach. Als sie die Schmetterlinge erwähnte, mußte Darken daran denken wie es wäre wenn überall auf ihrer nackten Haut schillernde bunte Schmetterlinge wären.
"Ich war noch nie verliebt", gestand er ihr, "Das was du beschreibst, klingt sehr merkwürdig. Ich glaub nicht so richtig an dieses Gefühl." Und er wußte auch nicht, ob er das je fühlen würde oder wollte. Lia sprach weiter, dass sie bisher aber noch nie so sehr verliebt wäre als dass sie den Rest ihres Lebens nur noch mit einer Person verbringen wollte, dass sie ihre Freiheit und Ungebundenheit mochte, lieber wechselnde Beziehungen hatte.

Darken näherte sich ihr wieder etwas, jedoch nur vorsichtig. "Ich hab eigentlich genug von wechselnden Partnern... glaube ich jedenfalls. Aber anderseits klingt dieser Beziehungskram unheimlich kompliziert." Er schnaubte, verärgert über sich selbst. "Dunkelheit, ich weiß nicht was ich will." Er fühlte sich sehr zerrissen. Wissend, dass der Tänzer sehr gerne viel Abwechslung und lockere Bindungen hatte, während er glaubte, dass Minan jemand suchte, der ihm Halt im Leben gab. Jemand, der ihn liebte.
Dann sagte ihm die Heilerin seine nächste Tat beziehungsweise Aufgabe, er solle sie befreien und noch einmal küssen. Der Prinz atmete tief durch, seine Hand glitt zu ihrer Fessel, öffnete leicht den Knoten und zog das Tuch fort. Sich dann mit der Hand abstützend, kam er Lia langsam näher, beugte sich über ihr Gesicht. Seine Lippen kamen den ihren immer näher, er spürte ihren Atem. Er wollte sie küssen, er wollte es wirklich, doch da war eine Barriere in ihm, die ihn zurückhielt. Zweifel, Angst und so vieles andere.
"Ich kann nicht..." Er ließ sich neben sie sinken, hörbar atmend. Darken strich sich über die Stirn. "Können wir es einfach sein lassen und nicht mehr über dieses Zeug reden? Das war alles sowieso eine dumme Idee", blockte er ab, schloss die Augen. Sie hatten den ganzen Tag schon so viel geredet und er so viel von sich preisgegeben, es war einfach alles etwas viel und gerade war der Punkt erreicht wo er nicht anders konnte als sie von sich zu stoßen.
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Liasanya
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

"Na du bist ja auch noch jung", meinte sie freundlich, als er ihr sagte, dass er noch nie verliebt gewesen sei. "Ausserdem hast du doch noch gar keine Gelegenheit gehabt, um dich zu verlieben. An dieses Gefühl musst du übrigens auch gar nicht glauben. Das erwischt dich einfach. Manche früher, manche später. Aber dann packt es dich einfach und du kannst nichts dagegen tun. Du kannst es verleugnen und dagegen ankämpfen, aber schlussendlich wirst du verlieren und sie erfasst dich mit voller Macht. In der Regel vergeht es nach einer Weile wieder, nach Wochen, Monaten oder Jahren. Ausser natürlich, es wandelt sich in Liebe um."

Sie musste leise lachen und hoffte, er würde noch etwas näher kommen. "Das musst du doch gar nicht wissen, was du in der Beziehung willst. Lass es einfach auf dich zu kommen. Aber ja, der Beziehungskram kann schon ganz schön kompliziert sein. Aber das mit den wechselnden Partner zählt so nicht." Weiter ging sie darauf aber nicht ein, weil sie ihm nicht Erinnerungen hochrufen wollte. Zumindest nicht noch mehr.

Erwartungsvoll gespannt öffnete sie leicht die Lippen, als er sich ihr immer mehr näherte. Entfesselt hatte er sie schon und das war das was für sie zählte. Sie war nicht mehr gefesselt und sie waren sich sehr nahe. Dass er es schlussendlich nicht schaffte sie zu küssen, fand sie gar nicht so schlimm. Er war ihr sehr nahe und sie hätte ihn berühren können, doch sie hielt die Hände über dem Kopf gekreuzt. Er hatte es versucht und sie hatte ihn nicht bedrängt. Das war alles, was zählte. Vielleicht würde er es auch noch bemerken.

"Ja, das können wir", meinte sie freundlich und griff nach der Decke, um sich darin einzukuscheln. "Aber es war keine dumme Idee. Es war sehr schön." Nun, da die Anspannung und Erregung wieder weg war, wurde sie wieder müde. Sie hatte sich ja eigentlich schon lange hinlegen wollen Ihr entfloh ein wohliges Gähnen. "Wie wäre es mit einschlafen?", fragte sie ihn schläfrig. "Wir müssen morgen früh auf, wenn wir zurück in die Stadt wollen."
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Darken
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Darken hatte erwartet, Lia wäre verärgert, doch sie klang verständnisvoll und meinte, sie könnten nun aufhören zu reden, widersprach ihm nur, dass es eine dumme Idee gewesen wäre. Der Prinz rutschte etwas von ihr fort, kroch dann aber auch unter die Decke, nachdem die Heilerin vorgeschlagen hatte, schlafen zu gehen. Sie wirkte auch schon recht müde.
"Ja... dann..." Was zur Hölle sagte man dann? Er wollte überhaupt nicht neben ihr einschlafen, er wußte nicht ob er das konnte. "Schlaf gut..." Darken schloss die Augen. Das Feuer im Kamin brannte noch, doch nicht allzu stark. Obwohl er die Augen geschlossen hatte, lag er wach da, lauschte den Atemzügen von Lia. Wartete. Wartete darauf bis sie endlich einschlief, weil er sich vorher sicher nicht entspannen konnte. In der letzten Nacht hatte sie schon geschlafen als er zu ihr gekommen war, das war leichter für ihn gewesen.
Es dauerte lange bis seine Gedanken fortdrifteten und der Schlaf ihn einholte in dessen Verlauf er sich wieder näher an Lia kuschelte. Seine Träume waren wirr, aber im Grunde waren es Albträume wie immer, noch dazu verstärkt durch den für ihn anstrengenden und aufregenden Tag. Hexe träumte auch, es waren gewalttätige schlimme Träume, sie war eine wirkliche Frau und dieses Mal traf der Dolch sie, verzehrte sie, fraß sie von innen heraus aus bis Spinnen und Würmer aus ihrem Mund quollen.

Keuchend fuhr Darken auf, wischte sich den Schweiß von der Stirn und löste sich rasch von Lia, um so lautlos wie möglich das Bett zu verlassen. Jede verdammte Nacht das gleiche, manchmal hatte er es so satt. Er lauschte im Dämmerlicht, doch draußen war es ruhiger geworden, so dass der Prinz nach draußen ging, sich gegen die Wand lehnte. Die Nacht war fast vorbei und er wollte nicht mehr schlafen gehen.
Er wartete bis er durch die Zweige die ersten klaren Sonnenstrahlen sehen konnte. Endlich kamen sie hier weg. Der Prinz ließ seinen Gedanken freien Lauf, er wußte nicht genau wie er sich jetzt Lia gegenüber verhalten sollte. Er wollte sie wirklich nicht mehr küssen, aber vielleicht konnte er akzeptieren, dass sie mit dem Tänzer geschlafen hatte und auch nicht mehr so wütend deswegen sein. Als sich die Türe öffnete und die Heilerin am Morgen heraus kam, nickte er ihr zu.
"Morgen... können wir los?", fragte er. "Was macht dein Knöchel?"
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

"Danke", murmelte sie auf einmal sehr müde. Es war gemütlich warm und sie mochte es, dass Minan bei ihr war. Sie schlief gerne mit jemandem im Bett. Da musste nicht einmal Sex vorangegangen sein. "Dir auch eine gute Nacht und so wenig Albträume wie möglich." Darauf schlief sie relativ schnell und tief ein.

Von seinem Aufkeuchen wachte sie ebenfalls auf, blieb aber ruhig liegen und atmete gleichmässig weiter. Da er so schnell das Bett verliess, nahm sie an, dass es ihm lieber war, wenn sie nichts mitbekam und noch mehr, dass sie nicht wach war, bis er sich angezogen hatte.

Sobald er die Hütte verlassen hatte, erhob sie sich ebenfalls. Rasch und geschickt überprüfte sie ihre Verbände und schlüpfte in ihre Lederkleidung, mit der sie in den Fluss gefallen war. Darin liess es sich besser durch den Wald gehen, als in dem Wollkleid. Dieses packte sie ein, um es zuhause zu waschen. Ihr Haar flocht sie zu einem festen Zopf, wusch rasch ihr Gesicht, räumte die Hütte auf und nachdem sie etwas Kunst für ihren Knöchel eingesetzt hatte, ging sie hinaus zu Minan.

"Guten Morgen Darken", begrüsste sie ihn mit einem fröhlichem Lächeln und streckte sich ausgiebig. Es regnete nicht mir und der Wald duftete frisch, was sie genüsslich aufsog. Auch der Wind war nicht mehr so stark. "Ja, wir können los. Meinem Knöchel geht es gut genug für den Heimweg. Geh du schon mal runter. Ich werde die Strickleiter befestigen und dir dann folgen."
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

"Wie kann man nur am Morgen so gut gelaunt sein?", erwiderte er murrend, nachdem Lia ihn so fröhlich begrüßt hatte und bestätigte, dass sie aufbrechen konnten. Darken hatte auch seine alten Sachen angezogen, zog jetzt noch seine Stiefel an und kletterte nach unten auf den Boden. Es würde sich ja noch zeigen wie gut genug der Knöchel für einen Tagesmarsch verheilt war und sicher machte ihr die Rippe auch noch zu schaffen, aber so wie er Lia kannte würde sie sich nicht beschweren und aus reiner Sturheit weiterzugehen. Also mußte der Prinz dafür sorgen, dass sie regelmäßig Pausen machten.
Sie gingen los, der Sturm hatte einige Verwüstung angerichtet, aber nichts übermäßig schlimmes. Darken war froh, dass er sich wieder so ausgiebig bewegen konnte, er mochte es nicht so lange still zu sitzen und das hatten sie definitiv in der Hütte getan. Trotzdem unterdrückte er manchmal seinen Bewegungsdrang, legte eine Pause ein und war stur wie er war dann auch nicht zum Weitergehen zu bringen; alles nur damit Lia sich ausruhen konnte.
Trotzdem war schon am Mittag zu erkennen, dass die Heilerin sicher nicht ohne Hilfe den ganzen Weg schaffen würde. Darken unterdrückte seine Wut über die ganze Situation. Waren sie zu früh losgegangen? Oder nur weil er die ganze Zeit dazu gedrängt hatte? "Weißt du, du hättest mir ruhig sagen können, hättest du noch einen Tag mehr gebraucht", erinnerte er sie, als sie in der Nähe des Flusses waren. Er hatte immer noch mehr Wasser als sonst, doch abgesehen davon konnte sich der Prinz überhaupt nicht mehr vorstellen darin beinahe ertrunken zu sein. Sie tranken etwas Wasser, als er plötzlich einen Gedankenfaden erhielt. Von Merion. Er klang sehr aufgeregt und durcheinander und wo er denn wäre und wie es ihm ginge und sie würden nach ihm suchen.

"Du hattest Recht. Jemand sucht nach uns. Ich hab gerade einen Gedankenfaden von Merion erhalten." Was machte der nur bei der Suche? Da Darken nicht zurücksenden konnte und Lia wohl zu schwach war um die Kunst anzuwenden, gingen sie den anderen Dea al Mon entgegen und wirklich, es dauerte nicht lange, da glitten drei Dea al Mon geschmeidig von den Bäumen und landeten vor ihnen.
Es war eine Heilerin, die er nicht kannte, ein Prinz, der ihm ebenfalls unbekannt war und eben Merion. Der junge Krieger kam auf sie zugeeilt. "Geht es euch gut? Wir haben uns Sorgen gemacht." Er umarmte Lia vorsichtig und blickte dann etwas unsicher zu Darken hinüber. Es schien so als wolle er ihn auch umarmen, doch der Prinz machte instinktiv einen Schritt zurück. "Seid ihr verletzt? Was ist denn passiert?"
Der Prinz überließ es Lia zu antworten. Die andere ältere Heilerin trat zu ihr und begann sie zu untersuchen. "Ich werde mich um deine Verletzungen kümmern." Sie nickte auch Darken freundlich zu. "Ich bin Luthien und das ist mein Mann Eolar. Wir sind Lexies Eltern. Du mußt Minan Darken sein. Schön dich kennenzulernen."
Luthien legte ihre Hand an Lias Knöchel und schien sie dort zu heilen.
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

Sie lachte amüsiert auf, als er sie grummelig fragte, wie man am Morgen so gut gelaunt sein konnte. "Wieso auch nicht?" fragte sie belustigt. Es hat aufgehört zu regnen und mit einem neuen Tag gibts die Möglichkeit für neue Abenteuer." Lia mochte den Morgen. Na ja, eigentlich mochte sie jede Tageszeit. Sie sah nicht ein, weshalb man den Morgen nicht mögen sollte. Ihr kam nicht in den Sinn, dass für Minan füher jeder neue Tag neue Schrecken bedeutet hatte.

Doch der Rückweg stellte sich als gar nicht so angenehm heraus, wie sie es sich erhofft hatte. Der störrische Prinz hatte die lästige Angewohnheit andauernd stehen zu bleiben und war dann für eine Weile nicht mehr wegzubewegen. Mit der Zeit realisierte sie, dass er das für sie tat. Damit sie eine Pause machte und sich erholte. Dabei wäre das doch nicht nötig gewesen. Zumindest nicht so oft und sie stritt sich entsprechend mit ihm, doch er liess sich nicht davon abbringen.

"Das Essen ging zuneige", erklärte sie erstaunlich wortkarg, als sie am Fluss eine Pause machten. Es hätte wohl noch für einen weiteren Tag gereicht, doch sie hatte den Prinzen nicht weiter einsperren wollen. Da erreichte sie einen Speerfaden von einem befreundeten Waldläufer. Lia versuchte zurück zu senden, doch ihre Juwelen waren aufgebraucht von dem Stützen ihres Knöchels.

"Ja, ich habe auch einen erhalten", nickte sie. "Lass uns ihnen entgegen gehen. Nun Merion will der Wache beitreten, da gehört so etwas zu seinen Aufgaben. Doch das wird wohl nicht der hauptsächliche Grund sein." Aber darauf musste Darken schon selber kommen, was dies für ein angerer Grund war.
Mühsam humpelte sie weiter. Sie war wirklich erleichtert, dass ihnen Hilfe entgegen kam. Zwar hätte sie es nicht gestört, eine Nacht im Wald zu verbringen, doch Darken wollte sie das nicht antun und alleine würde er den Weg wohl kaum finden.

Da befand sie sich auch schon auf einmal in Merions Armen, der sie behutsam an sich drückte. "Ja, inzwischen geht es uns ganz gut", lachte sie fröhlich. "Mein Knöchel ist verletz", beantwortete sie seine aufgeregten Fragen, informierte gleichzeitig auch Luthien, die sich daran machte sie zu heilen. "Dazu zwei halb verheilte Rippen und eine recht gut verheilte Platzwunde am Kopf."
Darken zog sich etwas zurück, aber Lia tat so als würde sie es nicht merken. "Ich bin in den Fluss gefallen. Doch dummerweise habe ich mir vorher den Kopf angeschlagen und mir ist schwarz vor Augen geworden. Aber Minan Darken hat das mitbekommen und ist mir hinterher gesprungen. Nachdem er mich gepackt hatte und uns beide aus den Fluten gekämpft hatte, schleppte er uns in eine Jagdhütte und hat mich hervorragend versorgt." Eine kleine Rache dafür, dass er so störrisch auf Pausen bestanden hatte. Andererseits war sie wirklich sehr stolz auf ihn und war ihm auch dankbar. Deswegen sagte sie auch seinen Vor- und Nachnamen. So wurde Darken gelobt, ohne dass sie ihn verriet.
"Danke Luthien", atmete sie auf. "Das fühlt sich schon viel besser an. Jetzt wird der Heimweg ein Spaziergang. Könnt ihr bitte Eoshan Bescheid geben? Meine Juwelen reichen dazu gerade nicht aus."
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Vielleicht hätte er doch lieber erzählen sollen was passiert war, denn Lias Erklärung stellte ihn irgendwie als Held da und auch noch in den Mittelpunkt und eigentlich wollte Darken das ganz und gar nicht. Merion blickte ihn mit großen Augen an.
"Du hast sie aus dem Fluss gezogen? Unglaublich... ich meine, das ist toll. Ich bin froh, dass es euch gut geht", sagte der junge Krieger und lächelte. Sein Blick wanderte wieder hinüber zu dem Prinzen, ein bißchen besorgt. "Und du bist wirklich nicht verletzt?"
"Ich sag doch, mir gehts gut", wiederholte er und die Heilerin nickte bestätigend. Sie heilte gerade den Rest von Lias Verletzungen, die sich danach dafür bedankte. Eolar klopfte Darken auf die Schulter, sein Gesichtsausdruck war milde und gütig.
"Danke, dass du Liasanya gerettet hast. Wir sind stolz auf dich."
Der Prinz wollte den Waldläufer schon angiften, warum denn sie stolz auf ihn wären, aber irgendwie war es auch ganz nett. Wenn der Kerl nur endlich seine Hand wegnehmen würde. Darken atmete tief durch, da hatte der Dea al Mon sich schon wieder zurückgezogen und ließ einen Wasserschlauch erscheinen.
"Wir haben etwas zu Essen und zu Trinken mitgenommen. Eoshan habe ich gerade gesendet, sie weiß Bescheid", erklärte er. Seine Frau hatte derweil einen Korb mit Leckereien herbeigerufen.
"Wir sollten hier eine Pause machen, ihr seid bestimmt hungrig", schlug die Heilerin vor und ließ sich unter den Bäumen nieder. Sie lächelte. "Und ich muss mich ein bißchen ausruhen." Eolar setzte sich neben sie, streichelte liebevoll über ihr Haar und küsste sie auf die Wange. Es war irgendwie unheimlich befremdlich für Darken den beiden erwachsenen Dea al Mon dabei zuzusehen. Er fragte sich wie es gewesen wäre, hätte er solche Eltern gehabt.
"Wir hätten schon früher nach euch gesucht, aber der Sturm war gestern noch so stark. Zum Glück seid ihr in einer Hütte untergekommen", murmelte er den letzten Satz ein bißchen leiser. Darken setzte sich neben ihn und nahm einen Schluck Wasser.

Der Prinz musste daran denken was Lia vorhin gesagt hatte. Dass Merion bei der Suche war weil er ja der Wache beitreten wolle, doch dies wäre nicht der hauptsächliche Grund. Darken zerbrach sich ein wenig den Kopf darüber, kam aber nicht drauf was die Heilerin gemeint hatte. Gedankenverloren nahm er sich eines der belegten Brote und aß schweigend.
Nach dem Essen brachen sie wieder auf und Lia schien es wirklich wieder besser zu gehen. Nun mußten sie auch nicht mehr so viele Pausen einlegen und irgendwann erkannte Darken sogar die Gegend wieder, obwohl man ja hätte meinen sollen, alle Bäume sähen gleich aus. Doch hier war er schon einmal gewesen, noch ein paar Schritte weiter würde einer der ersten Aufzüge sein.
Während des Weges hatte Merion immer mal wieder verstohlen zu ihm rübergesehen bis es Darken irgendwann zu bunt wurde. Vielleicht wäre es jemand anderen gar nicht aufgefallen, doch der Prinz war trainiert darauf solche Blicke zu sehen und er reagierte allergisch darauf.
"Ich kanns nicht haben wenn man mich anstarrt, Merion. Dunkelheit, ich bin wirklich nicht verletzt", stellte er gereizt richtig. Der Dea al Mon nickte nur stumm und strich sich etwas verlegen durchs silberne kurze Haar. Seine Ohrspitzen waren rot geworden, aber da hatte Darken wieder nach vorne geblickt.
Es war nun schon später Nachmittag und der Prinz freute sich tatsächlich auf sein Quartier und ganz besonders auf ein schönes heißes Bad. Mit dem Aufzug fuhren sie nach oben, wo schon mehrere andere Dea al Mon waren und sie aufgeregt fragten wie es ihnen ginge und was passiert sei. Darken blickte gleich in ein Dutzend anteilnehmende und erleichterte Mienen. Ein Dutzend war eindeutig zu viel, er kam ja nicht mal mit einer Person klar, die so reagierte.
"Ich... werd dann mal gehen...", wandte er sich leise an Lia. "Erzähl du unsere aufregende Geschichte." Dann neigte sich sein Mund nochmal zu ihrem Ohr, um ihr etwas zuzuflüstern. "Und kein Wort zu niemanden über das was ich dir erzählt hab. Außer Eoshan." Die wußte eh schon eine Menge und da fand es Darken nicht so schlimm.
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Re: Regen

Beitrag von Liasanya »

"Danke Eolar", sie nickte dem Prinzen zu und setzte sich gleich, als seine Frau eine Pause vorschlug. Gegen Luthien, Eolar und Darken würde sie nicht ankommen. Aber eigentlich hatte sie gar nichts dagegen. "Eine Pause wäre sehr angenehm und erst recht etwas zu Essen. Wir hatten heute nähmlich noch nichts."
Es wurde diesmal eine lustigere Pause, oder zumindest interessanter, weil Lia die Geschichte noch einmal erzählte und alles ausführlich ausschmückte. Natürlich verriet sie nichts Intimes, aber sie wurde nicht müde zu betonen, wie sehr ihr Darken geholfen hatte. Dieser war wie immer recht schweigsam und ass sein belegtes Brot.

Die kleine Szene zwischen Merion und Darken auf dem Heimweg bekam sie auch mit. Für solche Sachen hatte sie einfach ein Auge. Doch sie ging nicht darauf ein, würde aber gespannt beobachten, wie sich das weiter entwickeln würde. Schon nur weil es hochstwahrscheinlich Missverständnisse geben würde. Da war sie sich sicher, nun da sie von Minans Vergangenheit wusste. Vielleicht konnte sie nacher helfen, die zu klären.

In der Stadt wurden sie von einem Haufen aufgeregter Dea al Mon empfangen, die wissen wollten, wie es ihnen ging. So im Mittelpunkt zu stehen, machte ihr nichts aus. Sie genoss es sogar, doch Darken wollte sich zurück ziehen.
*Natürlich werde ich nichts sagen*, beteurte sie ihm. *Ich seh auch keinen Grund, weshalb ich mit Eoshan über dich reden sollte, ausser normalem Geplauder. Danke und nun erhole dich gut. Ich werde das hier übernehmen. Aber du lässt Minan gefälligst wieder in den Unterricht kommen. Schäm dich kleine Jungs zu bedrohen", schimpfte sie noch gutmütig mit ihm.
Danach trat sie auf die Dea al Mon zu und fesselte deren Aufmerksamkeit, indem sie die Geschichte noch einmal ausführlich und ausgeschmückt erzählte.
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Re: Regen

Beitrag von Darken »

Lia sandte ihm, sie würde nichts sagen, nichtmal Eoshan. Zuletzt tadelte sie ihn noch gespielt, dass er Minan wieder zum Unterricht kommen lassen solle, er solle sich schämen kleine Jungs zu bedrohen. Darken grinste nur als Antwort. Nachdem sie wieder miteinander sprachen und er nicht mehr ganz so wütend wegen dem Sex war, vielleicht irgendwann sogar selbst daran interessiert, sah er keinen Grund warum er Minan den Unterricht bei der Heilerin vorenthalten sollte.
Der Prinz zog sich dezent aus der Menge zurück und überließ Lia das Erzählen. Er schlenderte Richtung Haupthaus als er hinter sich Schritte hörte und er Merion erkannte, der ihm rasch hinterher geeilt war.
"Hey, meinst du, du bist morgen wieder erholt genug, damit wir was... ich weiß nicht, unternehmen können?", stellte er link eine Frage und blickte Darken erwartungsvoll an. Dieser zuckte nur mit den Schultern.
"Klar, warum nicht. Ich würd gern wieder trainieren", antwortete er. Sie verabredeten sich für morgen und dann konnte der Prinz endlich in sein Quartier, wo auch Caelvar war und ihn auch gleich ausfragen mußte was passiert war. Darken gab ihm nur eine knappe Kurzfassung mit dem Kommentar, dass er jetzt endlich baden wolle. Nachdem der Eyrier ihn wieder allein gelassen hatte, ließ Darken sich ein schönes heißes Bad ein. Normalerweise war er mehr für Duschen, doch nach den Tagen in dieser Hütte genoss er die Entspannung. Danach schlüpfte er in frische Kleidung und überließ Minan die Kontrolle, der noch ein Buch las. Abendessen sandte ihm Naischa aufs Zimmer, was ihm nur recht war, er hatte jetzt gerne seine Ruhe. So wie Lia es ihm empfohlen hatte, erholte er sich. Am nächsten Tag machte sich Minan dann auch wieder auf zum Unterricht, obwohl es ihm immer noch peinlich war und er nicht wußte wie er überhaupt ein Wort rausbringen sollte. Er hatte schließlich mitbekommen was sich zwischen Liasanya und Darken abgespielt hatte.
Vermutlich wäre es das beste wenn er sich einfach auf den Unterricht konzentrierte und er mochte es ja auch mehr über Heilpflanzen zu erfahren, Tränke, Salben und Tinkturen.

Trotzdem war er nervös und blieb dann zögerlich vor der Krankenstation stehen, zupfte an dem weißen ärmellosen Shirt, das er über einer grünen Hose trug. Schließlich atmete er tief durch, betrat das große Zimmer von dem weitere abzweigten.
"Hallo, Lia...", begrüßte er sie und lächelte scheu. Wenn er daran dachte wie er sich mit Darken gestritten hatte weil er nicht mehr hierher hatte kommen sollen... aber einen Teil von ihm war das nur recht gewesen. Nachdem er vom Tänzer erfahren hatte, dass er wieder Sex gehabt hatte. Es hatte ihn schockiert, schockierte ihn immer noch. Der junge Prinz blickte die Dea al Mon, doch keine Erinnerungen stiegen in ihm auf, er wußte nicht wie es gewesen war mit ihr geschlafen zu haben und irgendwie war er auch froh darum. Er wollte nichtmal daran denken. "Gehts dir wieder gut?", fragte er zaghaft.
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