Wer ist Prinz Erenos?
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Für einen Moment wirkte es ganz so, als käme Zucker doch noch darum herum, einen Brief zu schreiben. Anständig wie Kalliope war, wollte sie die Aufgabe selber übernehmen, da sie es ja auch war, die Lady Tyrelli um etwas bitten wollte. Wobei sie damit nicht alleine war. Auch Andiël, Eneas und Kosta wollten sie darum bitten. Denn schliesslich fühlte sich keiner von ihnen dem gewachsen, Cassiel bei sich aufzunehmen, obwohl sie alle es wahrscheinlich schon fertig brächten, wenn sie sich nur etwas mehr zusammen reissen würden. Andererseits hatten sie alle ihre Traumas erlebt und es wäre wohl auch nicht so gut für den kleinen Kriegerprinzen, wenn ihn jemand aufzog, der sich nur mit Mühe durchs Leben hangelte.
Glücklicherweise kam Kalliope dann die Idee, dass es gut wäre, wenn Zucker sie vorstellte. Schliesslich konnte sie nicht aus heiterem Himmel einer völlig fremden Frau einen Brief schreiben und sie darum bitten, Sions Sohn bei sich aufzunehmen. Kalliope liess auch nicht locker, als Zucker ganz entsetzt darüber reagierte. Eneas stiess gleich in die selbe Kerbe. Er hatte schon eher eine Ahnung, was Kosta im Schilde geführt hatte. Es reichte, dass Zucker schliesslich klein beigab. Auch wenn er sie warnte, dass der Brief nicht lange werden würde.
"Das macht nichts", beteuerte Kosta aufmunternd. "Ein paar Zeilen werden schon reichen." Wenn es kein langer Brief war, würde Zucker merken, dass es gar nicht so viel brauchte, um ein Erfolgserlebnis zu haben. Kosta hoffte, dass ihn das motivieren würde, sich später noch einmal im Schreiben zu versuchen.
Nach dem Hauptgang schlug Kosta vor, sich dem Dessert zu widmen. Etwas süsses und fröhliches. Lieb wie Eneas war, erklärte er auch, warum sie sich für Mousse au Chocolat entschieden hatten. Weil es eine dhemlanische Spezialität war. Etwas Heimat für Andiël, der noch so sehr damit zu kämpfen hatte, wieviel er verloren hatte. Sehr gerne wollte er sich mit Zucker verbrüdern, um noch etwas mehr von seiner Heimat retten zu können. Zucker allerdings hatte nur schlimmes in seinem Geburtsterritorium erlebt, weswegen er diese Gefühle nicht erwidern konnte. Kosta konnte das verstehen. Dennoch tat es ihm leid, wie allein gelassen Andiël gerade wurde. Hoffentlich konnte er es annehmen, wie Eneas ihn tröstete und ihm versicherte, dass Dhemlan sich wieder erholen würde. Dass Sion nicht alle starken Leute korrumpiert hätte.
"Nein, das hat er nicht", stimmte Kosta überzeugt zu. "Ich weiss es. Schon nur, wenn ich an Prinz Varlyn denke. Er hat sich Sion nie gebeugt und er ist noch am Leben." Allerdings waren viele der starken, rebellischen Menschen im Kerker von Dunrobin Castle gelandet. Kosta fürchtete, dass sie alle darin begraben worden waren. Mit Ausnahme dieses einen adligen Prinzen, der das Glück gehabt hatte, aufgrund seiner dunkler Juwelen als Energiequelle in Dalmadans Kerker gebraucht zu werden.
"Ausserdem hat diese schlimme Besetzung von Sion einige Leute dazu gebracht, sich für etwas gutes einzusetzen, die sonst nie darüber nachgedacht haben, was ihr eigenes Handeln für Auswirkungen haben mag", deutete Kosta auf einen weiteren Hoffnungsschimmer.
"Als wir euch gesucht haben, zum Beispiel", blickte er zu Kalliope und Andiël. "Diese grossen Anschlagstafeln, die aufgebaut worden sind, damit die Leute nach ihren Familien und Freunden suchen können, das hat mich sehr berührt. Diese Hoffnung, gemeinsam, mit Hilfe von Anderen doch noch etwas gutes finden zu können. Wie die Leute sich gegenseitig geholfen haben, Bilder und Briefe aufzuhängen. Wie sie sich geholfen haben, den beschwerlichen Weg nach Askavi zu machen. Manchmal helfen so ganz kleine Sachen wie ein Händedruck oder ein liebes Lächeln, um etwas Grosses zu bewirken. Wie zum Beispiel, dass ihr beide auf dem Karren mitfahren durften. Eine einfache Geste, die nicht viel gekostet hat und uns doch alles bedeutet, weil wir euch dadurch haben finden können. Oder du Andiël. Ich weiss, du bist am Liebsten in schönen Salons mit Musik, leckerem Essen, lockeren Gesprächen und prickelnder Erotik. Mehr Abenteuer brauchst du nicht. Dennoch bist du über dich hinaus gewachsen und hast es all die Zeit in Dunrobin Castle ausgehalten, um deine Familie zu beschützen. Noch mehr, du hast es geschafft Ciryon genügend Mut zu geben, um mit dir zu fliehen. Du hast Kalliope, Ciryon und Caleb bis an die Grenze geschafft. So lange, bis sie in Sicherheit waren."
"Oder du Zucker", aufmunternd lächelte er auch den verwundeten Prinzen an. "Du sagst mir immer, dass du dich vorallem um dich selbst kümmern möchtest. Trotzdem schreibst du bald einen Brief, der einem Kind womöglich den Weg in eine glückliche, unbeschwerte Zukunft bereitet. Ein Kind, das ansonsten von vielen Aufgrund seiner Herkunft ausgestossen und geplagt werden würde. Einfach durch einen einfachen Brief. Oh oder wie oft hast du mir in den letzten Monaten durch ein einfaches Lächeln, eine liebe Umarmung oder mit einem zottigen Spruch wieder auf die Beine geholfen. Ich glaube nicht, dass ich ohne dich bis zum Ende durchgehalten hätte. Einmal davon abgesehen, dass du nachher gleich nochmals losgezogen bist, um uns alles zu retten. Wenn ich euch beide so ansehe, dann weiss ich ganz genau, dass Dhemlan nicht alle starken, anständigen Leute verloren hat. Sie müssen sich nur erst wieder finden. Dhemlan ist nicht unter Sion gestorben. Das weiss ich ganz genau."
Glücklicherweise kam Kalliope dann die Idee, dass es gut wäre, wenn Zucker sie vorstellte. Schliesslich konnte sie nicht aus heiterem Himmel einer völlig fremden Frau einen Brief schreiben und sie darum bitten, Sions Sohn bei sich aufzunehmen. Kalliope liess auch nicht locker, als Zucker ganz entsetzt darüber reagierte. Eneas stiess gleich in die selbe Kerbe. Er hatte schon eher eine Ahnung, was Kosta im Schilde geführt hatte. Es reichte, dass Zucker schliesslich klein beigab. Auch wenn er sie warnte, dass der Brief nicht lange werden würde.
"Das macht nichts", beteuerte Kosta aufmunternd. "Ein paar Zeilen werden schon reichen." Wenn es kein langer Brief war, würde Zucker merken, dass es gar nicht so viel brauchte, um ein Erfolgserlebnis zu haben. Kosta hoffte, dass ihn das motivieren würde, sich später noch einmal im Schreiben zu versuchen.
Nach dem Hauptgang schlug Kosta vor, sich dem Dessert zu widmen. Etwas süsses und fröhliches. Lieb wie Eneas war, erklärte er auch, warum sie sich für Mousse au Chocolat entschieden hatten. Weil es eine dhemlanische Spezialität war. Etwas Heimat für Andiël, der noch so sehr damit zu kämpfen hatte, wieviel er verloren hatte. Sehr gerne wollte er sich mit Zucker verbrüdern, um noch etwas mehr von seiner Heimat retten zu können. Zucker allerdings hatte nur schlimmes in seinem Geburtsterritorium erlebt, weswegen er diese Gefühle nicht erwidern konnte. Kosta konnte das verstehen. Dennoch tat es ihm leid, wie allein gelassen Andiël gerade wurde. Hoffentlich konnte er es annehmen, wie Eneas ihn tröstete und ihm versicherte, dass Dhemlan sich wieder erholen würde. Dass Sion nicht alle starken Leute korrumpiert hätte.
"Nein, das hat er nicht", stimmte Kosta überzeugt zu. "Ich weiss es. Schon nur, wenn ich an Prinz Varlyn denke. Er hat sich Sion nie gebeugt und er ist noch am Leben." Allerdings waren viele der starken, rebellischen Menschen im Kerker von Dunrobin Castle gelandet. Kosta fürchtete, dass sie alle darin begraben worden waren. Mit Ausnahme dieses einen adligen Prinzen, der das Glück gehabt hatte, aufgrund seiner dunkler Juwelen als Energiequelle in Dalmadans Kerker gebraucht zu werden.
"Ausserdem hat diese schlimme Besetzung von Sion einige Leute dazu gebracht, sich für etwas gutes einzusetzen, die sonst nie darüber nachgedacht haben, was ihr eigenes Handeln für Auswirkungen haben mag", deutete Kosta auf einen weiteren Hoffnungsschimmer.
"Als wir euch gesucht haben, zum Beispiel", blickte er zu Kalliope und Andiël. "Diese grossen Anschlagstafeln, die aufgebaut worden sind, damit die Leute nach ihren Familien und Freunden suchen können, das hat mich sehr berührt. Diese Hoffnung, gemeinsam, mit Hilfe von Anderen doch noch etwas gutes finden zu können. Wie die Leute sich gegenseitig geholfen haben, Bilder und Briefe aufzuhängen. Wie sie sich geholfen haben, den beschwerlichen Weg nach Askavi zu machen. Manchmal helfen so ganz kleine Sachen wie ein Händedruck oder ein liebes Lächeln, um etwas Grosses zu bewirken. Wie zum Beispiel, dass ihr beide auf dem Karren mitfahren durften. Eine einfache Geste, die nicht viel gekostet hat und uns doch alles bedeutet, weil wir euch dadurch haben finden können. Oder du Andiël. Ich weiss, du bist am Liebsten in schönen Salons mit Musik, leckerem Essen, lockeren Gesprächen und prickelnder Erotik. Mehr Abenteuer brauchst du nicht. Dennoch bist du über dich hinaus gewachsen und hast es all die Zeit in Dunrobin Castle ausgehalten, um deine Familie zu beschützen. Noch mehr, du hast es geschafft Ciryon genügend Mut zu geben, um mit dir zu fliehen. Du hast Kalliope, Ciryon und Caleb bis an die Grenze geschafft. So lange, bis sie in Sicherheit waren."
"Oder du Zucker", aufmunternd lächelte er auch den verwundeten Prinzen an. "Du sagst mir immer, dass du dich vorallem um dich selbst kümmern möchtest. Trotzdem schreibst du bald einen Brief, der einem Kind womöglich den Weg in eine glückliche, unbeschwerte Zukunft bereitet. Ein Kind, das ansonsten von vielen Aufgrund seiner Herkunft ausgestossen und geplagt werden würde. Einfach durch einen einfachen Brief. Oh oder wie oft hast du mir in den letzten Monaten durch ein einfaches Lächeln, eine liebe Umarmung oder mit einem zottigen Spruch wieder auf die Beine geholfen. Ich glaube nicht, dass ich ohne dich bis zum Ende durchgehalten hätte. Einmal davon abgesehen, dass du nachher gleich nochmals losgezogen bist, um uns alles zu retten. Wenn ich euch beide so ansehe, dann weiss ich ganz genau, dass Dhemlan nicht alle starken, anständigen Leute verloren hat. Sie müssen sich nur erst wieder finden. Dhemlan ist nicht unter Sion gestorben. Das weiss ich ganz genau."
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Andiël blickte auf das vertraute Dessert, das er früher in diversen Variationen gedankenlos auf Parties und Soirees verspeist hatte. Jetzt war es eine schmerzliche Erinnerung an eine Heimat, die in der Form nicht mehr existierte. Seinem Landsmann schien dies einerlei zu sein. Als Sklave hatte er anscheinend keinen Bezug zu Dhemlan. Andiël fragte sich zu welcher Familie Yadriël als Sklave gehört hatte. Der Prinz hatte nicht erkennen lassen, ob es Andiëls eigene gewesen war. Was war jetzt noch in Dhemlan von den Sastres übrig? Wer hatte überlebt? Welche Häuser standen noch?
Er wagte nicht es herauszufinden, fürchtete sich vor den niederschmetternden Antworten. Er hatte genug von schlechten Nachrichten. Ebenso von den vielen Schuldgefühlen, weil er in Mineva in seiner Villa saß und keinen Handschlag tat. Er hätte nicht fliehen müssen. Er hätte in Dhemlan bleiben und nach seiner Familie suchen können. Stattdessen hatte er es kaum erwarten können dem Land den Rücken zu kehren. Andiël wusste nicht, ob er es bereute oder nicht. In Mineva fühlte er sich ebenso wie ein Gefangener und die Stille der Villa machte ihn rastlos. Ciryons harter Sex wurde da immer reizvoller. Genauso wie eine gut gefüllte Bar an alkholischen Getränken, die ihn wenigstens etwas Spaß gegeben hätten. Aber er wusste, dass es Kalliope betrübte und bei seinen Problemen würde es ihm auch nicht helfen.
Eneas versuchte ihn aufzumuntern und gab sich der Hoffnung hin, dass genügend starke Dhemlaner nicht von Sion korrumpiert worden waren und sie das Land mit vereinten Kräften wieder aufbauen würden. Aber Andiël war korrumpiert worden und er fühlte sich alles andere als stark genug, um nach Dhemlan zurückzukehren oder nach seiner Familie zu forschen. Er wollte nicht meditieren, er wollte nicht darüber reden. Er wollte sich betrinken und sich in rauschende Feste stürzen.
Aber selbst die Feste waren ihm verwehrt, da er ein Ausgestoßener war. In Hayll wie in Dhemlan.
Ungewöhnlicherweise war es Kosta, der Eneas beipflichtete und eine ebenso idealistische zuversichtliche Rede hielt wie sein neuer Gefährte. Er hätte in Dhemlan erlebt wie sich Leute für das Gute eingesetzt hatten, die zuvor nie darüber nachgedacht hatten. Der Krieger sprach von den Anschlagstafeln als Symbol der Hoffnung und Verbundenheit. Die vielen Bilder und Botschaften mit denen man sich gegenseitig geholfen hatte. Er erwähnte die kleinen Gesten. Dass sie auf dem Karren hätten mitfahren dürfen, wäre solch eine kleine Geste gewesen, die so viel bedeutungsvoller gewesen war, da Andiël und Kalliope so gefunden worden waren.
Kosta mochte damit recht haben, aber würden solche kleinen Gesten reichen? Wenn alle guten Menschen Dhemlan den Rücken gekehrt hatten?
Dann überschüttete ihn sein ehemaliger Liebhaber mit Komplimenten, dass Andiël über sich hinausgewachsen war und in Dunrobin Castle ausgeharrt hatte, um seine Familie zu beschützen. Außerdem hätte er Ciryon Mut gemacht und alles zusammengehalten, um sie über die Grenze zu bringen.
"Ich bin kein Adrej Varlyn", sagte Andiël matt. Er wusste wen Kosta vorhin gemeint hatte. Dabei hatte er Prinz Varlyn als wichtigtuerischen Geck in Erinnerung, der gerne in feinem Gewand auf Fasanjagd ging und am Hofe lange Reden schwang. Aber am Ende hatte er sich gegen Sion aufgelehnt und rebelliert. Varlyn hatte seine wahre Stärke gezeigt und Andiël war in sich zusammengesunken. Er hatte für Sion gearbeitet. Die Angst vor dem Kerker war größer gewesen.
"Was mich zusammengehalten hat, war eine Flasche Gin. Und später pure Angst."
Kalli berührte ihn am Knie.
"Du warst stark. Ohne dich hätte ich nicht überlebt", sagte sie.
Kosta war aber noch nicht fertig und wandte sich an Yadriël, den er wieder vertraut Zucker nannte. Er lobte den Prinzen für den Brief, der die Zukunft eines Kindes für immer verändern könnte. Ein Kind, das sonst aufgrund seiner Herkunft ausgestoßen worden wäre.
"Ach... sin ja nurn paar Worte", wehrte Yadriël ab, doch er schien trotzdem berührt. Kosta erinnerte ihn daran wie oft Yadriël ihm selbst mit Lächeln, Umarmungen und Sprüchen geholfen hätte. Ohne ihn hätte er nicht durchgehalten.
"Wenn ich euch beide so ansehe, dann weiss ich ganz genau, dass Dhemlan nicht alle starken, anständigen Leute verloren hat. Sie müssen sich nur erst wieder finden. Dhemlan ist nicht unter Sion gestorben. Das weiss ich ganz genau", schloss Kosta mit Zuversicht. Andiël bemerkte wie Eneas seinen Freund mit verliebten Blick anschmachtete. Natürlich gefiel Eneas eine solch idealistische Rede. Da traute er sich sogar, Kosta von sich aus einen Wangenkuss zu geben.
"Das hast du schön gesagt", wandte Kalliope lächelnd ein. "Und ich glaube, du hast Recht."
"Darauf sollten wir anstoßen", schlug Eneas vor und hob sein Glas. Andiël war trotzdem leicht betrübt, dass es nur Limonade war, aber nach den appellierenden Worten fühlte er sich etwas besser. "Auf unerwartete Helden." Eneas lächelte und seine Augen leuchteten.
Ach, träumerischer Idiot, dachte Andiël, musste aber auch matt lächeln.
Es war nicht der Besuch gewesen, den er sich erhofft hatte, da sie dann doch immer mal wieder über Dhemlan sprachen und was dort passiert war. Aber es hatte gut getan endlich wieder aus dem Haus zu kommen. Eneas versuchte ihn am Ende nochmal an das Veteranenkrankenhaus zu erinnern und bot an mit ihm zukommen. Andiël verschob es auf später. Er war froh wenn er jeden Tag einigermaßen überstand. Aber sie hatten recht, dass er wieder etwas zu tun brauchte. Und noch rebellierte alles in ihm zur Schreibfeder zu greifen...
Kalli und er verabschiedeten sich von den anderen, als es später geworden war.
"Es wäre schön, wenn wir das wiederholen könnten", sagte Kalliope. "Wenn wir genauer über Dhemlan reden könnten und was uns dort passiert ist. Es könnte hilfreich sein. Für alle." Dabei blickte sie Kosta an, drückte ihm kurz die Hand.
"Eneas, ich kenne Kolleginnen in der Stadt, die dir auch helfen könnten, wenn du mit jemanden reden möchtest", bot sie an. Andiël musste schwach schmunzeln. Es war ein gutes Zeichen, wenn es Kalliope wieder gut genug ging anderen helfen zu wollen.
"Ich? Mir geht es gut. Ich war nur kurz in Dhemlan und das in Begleitung von mehreren furchtlosen Dea al Mon und Glaciern", versicherte er. Andiël fand, dass es mehr als ausreichend war bei der Stürmung einer Festung dabei zu sein und zu sehen wie die Liebe seines Lebens vor den eigenen Augen lebensgefährlich verletzt wurde, doch er sagte nichts dazu. Er hatte seine eigenen Probleme damit Hilfe anzunehmen.
Er wagte nicht es herauszufinden, fürchtete sich vor den niederschmetternden Antworten. Er hatte genug von schlechten Nachrichten. Ebenso von den vielen Schuldgefühlen, weil er in Mineva in seiner Villa saß und keinen Handschlag tat. Er hätte nicht fliehen müssen. Er hätte in Dhemlan bleiben und nach seiner Familie suchen können. Stattdessen hatte er es kaum erwarten können dem Land den Rücken zu kehren. Andiël wusste nicht, ob er es bereute oder nicht. In Mineva fühlte er sich ebenso wie ein Gefangener und die Stille der Villa machte ihn rastlos. Ciryons harter Sex wurde da immer reizvoller. Genauso wie eine gut gefüllte Bar an alkholischen Getränken, die ihn wenigstens etwas Spaß gegeben hätten. Aber er wusste, dass es Kalliope betrübte und bei seinen Problemen würde es ihm auch nicht helfen.
Eneas versuchte ihn aufzumuntern und gab sich der Hoffnung hin, dass genügend starke Dhemlaner nicht von Sion korrumpiert worden waren und sie das Land mit vereinten Kräften wieder aufbauen würden. Aber Andiël war korrumpiert worden und er fühlte sich alles andere als stark genug, um nach Dhemlan zurückzukehren oder nach seiner Familie zu forschen. Er wollte nicht meditieren, er wollte nicht darüber reden. Er wollte sich betrinken und sich in rauschende Feste stürzen.
Aber selbst die Feste waren ihm verwehrt, da er ein Ausgestoßener war. In Hayll wie in Dhemlan.
Ungewöhnlicherweise war es Kosta, der Eneas beipflichtete und eine ebenso idealistische zuversichtliche Rede hielt wie sein neuer Gefährte. Er hätte in Dhemlan erlebt wie sich Leute für das Gute eingesetzt hatten, die zuvor nie darüber nachgedacht hatten. Der Krieger sprach von den Anschlagstafeln als Symbol der Hoffnung und Verbundenheit. Die vielen Bilder und Botschaften mit denen man sich gegenseitig geholfen hatte. Er erwähnte die kleinen Gesten. Dass sie auf dem Karren hätten mitfahren dürfen, wäre solch eine kleine Geste gewesen, die so viel bedeutungsvoller gewesen war, da Andiël und Kalliope so gefunden worden waren.
Kosta mochte damit recht haben, aber würden solche kleinen Gesten reichen? Wenn alle guten Menschen Dhemlan den Rücken gekehrt hatten?
Dann überschüttete ihn sein ehemaliger Liebhaber mit Komplimenten, dass Andiël über sich hinausgewachsen war und in Dunrobin Castle ausgeharrt hatte, um seine Familie zu beschützen. Außerdem hätte er Ciryon Mut gemacht und alles zusammengehalten, um sie über die Grenze zu bringen.
"Ich bin kein Adrej Varlyn", sagte Andiël matt. Er wusste wen Kosta vorhin gemeint hatte. Dabei hatte er Prinz Varlyn als wichtigtuerischen Geck in Erinnerung, der gerne in feinem Gewand auf Fasanjagd ging und am Hofe lange Reden schwang. Aber am Ende hatte er sich gegen Sion aufgelehnt und rebelliert. Varlyn hatte seine wahre Stärke gezeigt und Andiël war in sich zusammengesunken. Er hatte für Sion gearbeitet. Die Angst vor dem Kerker war größer gewesen.
"Was mich zusammengehalten hat, war eine Flasche Gin. Und später pure Angst."
Kalli berührte ihn am Knie.
"Du warst stark. Ohne dich hätte ich nicht überlebt", sagte sie.
Kosta war aber noch nicht fertig und wandte sich an Yadriël, den er wieder vertraut Zucker nannte. Er lobte den Prinzen für den Brief, der die Zukunft eines Kindes für immer verändern könnte. Ein Kind, das sonst aufgrund seiner Herkunft ausgestoßen worden wäre.
"Ach... sin ja nurn paar Worte", wehrte Yadriël ab, doch er schien trotzdem berührt. Kosta erinnerte ihn daran wie oft Yadriël ihm selbst mit Lächeln, Umarmungen und Sprüchen geholfen hätte. Ohne ihn hätte er nicht durchgehalten.
"Wenn ich euch beide so ansehe, dann weiss ich ganz genau, dass Dhemlan nicht alle starken, anständigen Leute verloren hat. Sie müssen sich nur erst wieder finden. Dhemlan ist nicht unter Sion gestorben. Das weiss ich ganz genau", schloss Kosta mit Zuversicht. Andiël bemerkte wie Eneas seinen Freund mit verliebten Blick anschmachtete. Natürlich gefiel Eneas eine solch idealistische Rede. Da traute er sich sogar, Kosta von sich aus einen Wangenkuss zu geben.
"Das hast du schön gesagt", wandte Kalliope lächelnd ein. "Und ich glaube, du hast Recht."
"Darauf sollten wir anstoßen", schlug Eneas vor und hob sein Glas. Andiël war trotzdem leicht betrübt, dass es nur Limonade war, aber nach den appellierenden Worten fühlte er sich etwas besser. "Auf unerwartete Helden." Eneas lächelte und seine Augen leuchteten.
Ach, träumerischer Idiot, dachte Andiël, musste aber auch matt lächeln.
Es war nicht der Besuch gewesen, den er sich erhofft hatte, da sie dann doch immer mal wieder über Dhemlan sprachen und was dort passiert war. Aber es hatte gut getan endlich wieder aus dem Haus zu kommen. Eneas versuchte ihn am Ende nochmal an das Veteranenkrankenhaus zu erinnern und bot an mit ihm zukommen. Andiël verschob es auf später. Er war froh wenn er jeden Tag einigermaßen überstand. Aber sie hatten recht, dass er wieder etwas zu tun brauchte. Und noch rebellierte alles in ihm zur Schreibfeder zu greifen...
Kalli und er verabschiedeten sich von den anderen, als es später geworden war.
"Es wäre schön, wenn wir das wiederholen könnten", sagte Kalliope. "Wenn wir genauer über Dhemlan reden könnten und was uns dort passiert ist. Es könnte hilfreich sein. Für alle." Dabei blickte sie Kosta an, drückte ihm kurz die Hand.
"Eneas, ich kenne Kolleginnen in der Stadt, die dir auch helfen könnten, wenn du mit jemanden reden möchtest", bot sie an. Andiël musste schwach schmunzeln. Es war ein gutes Zeichen, wenn es Kalliope wieder gut genug ging anderen helfen zu wollen.
"Ich? Mir geht es gut. Ich war nur kurz in Dhemlan und das in Begleitung von mehreren furchtlosen Dea al Mon und Glaciern", versicherte er. Andiël fand, dass es mehr als ausreichend war bei der Stürmung einer Festung dabei zu sein und zu sehen wie die Liebe seines Lebens vor den eigenen Augen lebensgefährlich verletzt wurde, doch er sagte nichts dazu. Er hatte seine eigenen Probleme damit Hilfe anzunehmen.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Aus tiefstem Herzen und ehrlich überzeugt hatte er allen Anwesenden hier Mut machen wollen. Vorallem Andiël, der sich so deutlich bewusst war, wieviel er verloren hatte. Aber auch Zucker, der alles schreckliche lieber einfach nur verdrängte. Um Kalliope machte er sich fast am wenigsten Sorgen, obwohl sie ebenfalls viel Schlimmes erlebt hatte. Allerdings kannte die Priesterin sich selber sehr genau und wusste, was sie tun musste, um wieder gesund zu werden. Es würde nicht leicht werden, doch für den Moment kam sie Kosta fast am stabilsten von ihnen allen vor. Sehr gerne hätte er sich mit ihr zurück gezogen, um zu meditieren. Oder einfach Wände anzustarren. Früher hatte er immer etwas Angst vor ihr gehabt. Doch jetzt kam sie ihm so vertraut wie kaum jemand anderes vor. Und das allein wegen der wenigen Begegnungen in Dunrobin Castle und nachher hier in Mineva.
Womit Kosta in seiner Rede über seine Überzeugungen nicht gerechnet hatte war, dass er dafür ein Küsschen von Eneas auf die Wange bekam. Es kam ganz von seinem Freund allein aus. Vor allen anderen. Das war unerwartet. Aber wunderschön. Kosta spürte die Schmetterlinge in seinem Bauch aufgeregt wirbeln und er konnte nicht verhindern, dass er ganz verlegen wurde und seine Wangen sich leicht rosa färbten. Besonders, als Kalliope ihn auch noch lobte, dass er das schön gesagt hätte. Vorallem aber freute er sich darüber, dass sie glaubte, dass er recht hätte. Gemeinsam stiessen sie auf unerwartete Helden an und selbst Andiël konnte dabei leicht lächeln. Dabei gab es so viele davon. Vieleicht sollte Kosta einmal mit Andiël zusammen sitzen und ihn bitten, das aufzuschreiben, was Kosta auf der Seele lag. All die kleinen Beobachtungen, die er gemacht hatte. All die kleinen Heldentaten, die er gesehen hatte.
Das Mittagessen war für sie alle nicht leicht gewesen. Doch schlussendlich hatte es ihn allen gut getan, glaubte Kosta. Andiël wirkte nicht mehr ganz so bedrückt, respektive etwas reifer, weil er sich dem Geschehenen wenigstens etwas gestellt hatte. Kalliope hoffte sogar darauf, dass sie das wiederholen könnten. Sie würde gerne genauer über Dhemlan reden und was ihnen dort passiert sei. Es könnte hilfreich für sie alle sein. Dabei blickte sie Kosta direkt an und drückte ihm kurz die Hand. Dem Krieger kam es so vor, als wolle sie mit ihm sprechen. Vielleicht um ihm zu helfen, oder sich selber oder einfach, weil sie beide wussten, wovon der andere sprach. Kosta nickte mit einem schüchternen Lächeln und erwiderte den Händedruck sachte. Er wollte gerne mit ihr sprechen. Solange er sie damit nicht belastete.
Auch Eneas bekam ein Hilfsangebot. Was seinen Freund ziemlich überraschte. Er fand, ihm gehe es gut. Schliesslich sei er nur kurz in Dhemlan gewesen und das in Begleitung von mehreren furchtlosen Dea al Mon und Glaciern. Als Pirat war er sich solche Abenteuer gewohnt, auch wenn Kalliope das nicht wissen konnte. Kosta vermutete jedoch, dass die Priesterin an etwas ganz anderes dachte. Daran, wie schwer es war, jemanden zu lieben, dem es furchtbar elend ging. Wie sehr man der Person doch helfen wollte und daran verzweifelte, weil es nicht so recht klappen wollte. Weil man mit ihr litt und sie dann doch nicht so recht verstand.
Kosta nahm sich vor, Eneas später noch zu erklären, wie er Kalliopes Hilfsangebot verstanden hatte. Erst einmal wollte er mit ihm den schönen, sonnigen Nachmittag geniessen. Nachdem sie den Abwasch erledigt hatten, zog es sie auch gleich wieder nach draussen. Kosta wollte Eneas bei der Gartenarbeit helfen. Zucker wurde nicht so sehr gefragt. Er musste auch mitmachen und viele kleine Töpfchen mit Erde füllen, damit man da verschiedene Samen grossziehen konnte, ehe man sie nach draussen in die Erde setzte. Entweder das oder er konnte lesen oder schreiben. Schlussendlich entschied Zucker sich für die Gartenarbeit unterbrochen von einem Nickerchen im Rollstuhl. Hauptsache Zucker machte etwas mit. Da war es Kosta sogar egal, dass die Veranda zum Schluss fast selbst wie ein umgegrabenes Beet aussah. So etwas war er sich ohnehin von Eneas bereits gewöhnt.
Erschöpft von dem ereignisreichen Tag wollte Zucker nach dem Abendessen bald ins Bett. Kosta half ihm dabei. Auch Eneas und er machten nicht mehr lange. Bald schon machten sie sich bettfertig und zogen sich in ihr Schlafzimmer zurück. Von da nahm Kosta die Decke allerdings mit auf den Balkon, um sich mit Eneas auf die Bank zu kuscheln. Sein Freund kam widerspruchslos mit. Er schien schon zu ahnen, dass die offenen Gespräche über Dhemlan wieder eine unruhige Nacht geben würden. Auch Kosta war sich nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnen würde, ins Bett zu gehen. Vorallem aber wollte er Eneas einen Moment lang einfach für sich alleine haben. Das ging hier auf dem kleinen Balkon wunderbar. Es war friedlich und ruhig und noch erstaunlich warm vom Tag. Über ihnen begannen die ersten Sterne zu funkeln. Wohlig kuschelte Kosta sich an Eneas und genoss einfach die Nähe zu ihm.
"Ich glaube, es wäre gut, wenn du das Angebot deiner Schwester annehmen würdest, Eneas", begann er nach einer ganzen Weile des friedlichen Schweigens leise und leicht verträumt. "Ich glaube, es würde sie freuen, wenn sie dir helfen kann. Es würde sie stärken. Ausserdem, ja, ich weiss, dass du schlaflose Nächte aushälst." Er musste kurz anrüchig grinsen. "Das weiss ich nur zu gut." Sie hatten oft sehr heisse, schlaflose Nächte erlebt.
"Aber was du nicht erträgst, ist mich leiden zu sehen", wurde er wieder ernster und sehr wehmütig. "Es tut dir weh, wenn du siehst, wie ich gequält werde. Das ist nur normal. Mir tut es auch weh, wenn ich sehe, dass du leidest. Deswegen wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du jemanden von aussen hast, mit dem du ganz unverbindlich über alles sprechen kannst. Besonder... besonders wenn ich anfangen werde mich dem zu stellen, was ich ge.... was ich erlebt habe. Denn dann wird es mehr als nur schlaflose Nächte geben. Dann... ich... Eneas.... ich glaube für dann sollte ich sogar eine Weile hier ausziehen."
Womit Kosta in seiner Rede über seine Überzeugungen nicht gerechnet hatte war, dass er dafür ein Küsschen von Eneas auf die Wange bekam. Es kam ganz von seinem Freund allein aus. Vor allen anderen. Das war unerwartet. Aber wunderschön. Kosta spürte die Schmetterlinge in seinem Bauch aufgeregt wirbeln und er konnte nicht verhindern, dass er ganz verlegen wurde und seine Wangen sich leicht rosa färbten. Besonders, als Kalliope ihn auch noch lobte, dass er das schön gesagt hätte. Vorallem aber freute er sich darüber, dass sie glaubte, dass er recht hätte. Gemeinsam stiessen sie auf unerwartete Helden an und selbst Andiël konnte dabei leicht lächeln. Dabei gab es so viele davon. Vieleicht sollte Kosta einmal mit Andiël zusammen sitzen und ihn bitten, das aufzuschreiben, was Kosta auf der Seele lag. All die kleinen Beobachtungen, die er gemacht hatte. All die kleinen Heldentaten, die er gesehen hatte.
Das Mittagessen war für sie alle nicht leicht gewesen. Doch schlussendlich hatte es ihn allen gut getan, glaubte Kosta. Andiël wirkte nicht mehr ganz so bedrückt, respektive etwas reifer, weil er sich dem Geschehenen wenigstens etwas gestellt hatte. Kalliope hoffte sogar darauf, dass sie das wiederholen könnten. Sie würde gerne genauer über Dhemlan reden und was ihnen dort passiert sei. Es könnte hilfreich für sie alle sein. Dabei blickte sie Kosta direkt an und drückte ihm kurz die Hand. Dem Krieger kam es so vor, als wolle sie mit ihm sprechen. Vielleicht um ihm zu helfen, oder sich selber oder einfach, weil sie beide wussten, wovon der andere sprach. Kosta nickte mit einem schüchternen Lächeln und erwiderte den Händedruck sachte. Er wollte gerne mit ihr sprechen. Solange er sie damit nicht belastete.
Auch Eneas bekam ein Hilfsangebot. Was seinen Freund ziemlich überraschte. Er fand, ihm gehe es gut. Schliesslich sei er nur kurz in Dhemlan gewesen und das in Begleitung von mehreren furchtlosen Dea al Mon und Glaciern. Als Pirat war er sich solche Abenteuer gewohnt, auch wenn Kalliope das nicht wissen konnte. Kosta vermutete jedoch, dass die Priesterin an etwas ganz anderes dachte. Daran, wie schwer es war, jemanden zu lieben, dem es furchtbar elend ging. Wie sehr man der Person doch helfen wollte und daran verzweifelte, weil es nicht so recht klappen wollte. Weil man mit ihr litt und sie dann doch nicht so recht verstand.
Kosta nahm sich vor, Eneas später noch zu erklären, wie er Kalliopes Hilfsangebot verstanden hatte. Erst einmal wollte er mit ihm den schönen, sonnigen Nachmittag geniessen. Nachdem sie den Abwasch erledigt hatten, zog es sie auch gleich wieder nach draussen. Kosta wollte Eneas bei der Gartenarbeit helfen. Zucker wurde nicht so sehr gefragt. Er musste auch mitmachen und viele kleine Töpfchen mit Erde füllen, damit man da verschiedene Samen grossziehen konnte, ehe man sie nach draussen in die Erde setzte. Entweder das oder er konnte lesen oder schreiben. Schlussendlich entschied Zucker sich für die Gartenarbeit unterbrochen von einem Nickerchen im Rollstuhl. Hauptsache Zucker machte etwas mit. Da war es Kosta sogar egal, dass die Veranda zum Schluss fast selbst wie ein umgegrabenes Beet aussah. So etwas war er sich ohnehin von Eneas bereits gewöhnt.
Erschöpft von dem ereignisreichen Tag wollte Zucker nach dem Abendessen bald ins Bett. Kosta half ihm dabei. Auch Eneas und er machten nicht mehr lange. Bald schon machten sie sich bettfertig und zogen sich in ihr Schlafzimmer zurück. Von da nahm Kosta die Decke allerdings mit auf den Balkon, um sich mit Eneas auf die Bank zu kuscheln. Sein Freund kam widerspruchslos mit. Er schien schon zu ahnen, dass die offenen Gespräche über Dhemlan wieder eine unruhige Nacht geben würden. Auch Kosta war sich nicht sicher, ob es sich überhaupt lohnen würde, ins Bett zu gehen. Vorallem aber wollte er Eneas einen Moment lang einfach für sich alleine haben. Das ging hier auf dem kleinen Balkon wunderbar. Es war friedlich und ruhig und noch erstaunlich warm vom Tag. Über ihnen begannen die ersten Sterne zu funkeln. Wohlig kuschelte Kosta sich an Eneas und genoss einfach die Nähe zu ihm.
"Ich glaube, es wäre gut, wenn du das Angebot deiner Schwester annehmen würdest, Eneas", begann er nach einer ganzen Weile des friedlichen Schweigens leise und leicht verträumt. "Ich glaube, es würde sie freuen, wenn sie dir helfen kann. Es würde sie stärken. Ausserdem, ja, ich weiss, dass du schlaflose Nächte aushälst." Er musste kurz anrüchig grinsen. "Das weiss ich nur zu gut." Sie hatten oft sehr heisse, schlaflose Nächte erlebt.
"Aber was du nicht erträgst, ist mich leiden zu sehen", wurde er wieder ernster und sehr wehmütig. "Es tut dir weh, wenn du siehst, wie ich gequält werde. Das ist nur normal. Mir tut es auch weh, wenn ich sehe, dass du leidest. Deswegen wäre es vielleicht gar nicht so schlecht, wenn du jemanden von aussen hast, mit dem du ganz unverbindlich über alles sprechen kannst. Besonder... besonders wenn ich anfangen werde mich dem zu stellen, was ich ge.... was ich erlebt habe. Denn dann wird es mehr als nur schlaflose Nächte geben. Dann... ich... Eneas.... ich glaube für dann sollte ich sogar eine Weile hier ausziehen."
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Verliebt blickte Eneas zu seinem Freund, der soeben vollkommen überzeugt über das Gute in Dhemlan gesprochen hatte. Voller Zuversicht und Glauben daran wie stark diverse Personen waren, die dort gewesen waren. Allen voran natürlich Yadriël und Andiël. Selbst wenn die beiden Männer von sich nicht so überzeugt waren, es war stets eine große Ehre wenn Kosta an einen glaubte. In Eneas kribbelte alles und am liebsten hätte er Kosta gepackt, fest gehalten und lange geküsst. Das wagte er dann doch nicht und so wurde ein inniges Wangenküsschen daraus. Es war schön, dass sein Schwarm wieder an das Gute glauben konnte und zuversichtlich über Dhemlan war. Obwohl es normalerweise eher Eneas war, der träumerische Reden schwang, klangen die aus Kostas Mund nochmal so beeindruckend. Und irgendwie scharf, wenn sein sein Freund so idealistisch war.
Dabei sprachen sie gerade über ernste Themen. Eneas konnte nicht so viel dazu beitragen. Er war nicht in Dunrobin Castle gewesen wie die anderen und er wusste nicht wie es in Amdarh gewesen war. Er konnte nur hoffen, dass die anderen lernten damit umzugehen und die Schrecken irgendwann nur noch ferne Erinnerungen waren, die ihre große Macht verloren hatten. Bis dahin würde es sicher noch dauern, doch allein der Umstand, dass Kosta wieder anderen Mut machen konnte, war ein gutes Zeichen.
Sie saßen noch eine Weile zusammen und plauderten ehe seine Schwester und Andiël sich allmählich verabschiedeten.
"Überleg es dir noch einmal mit dem Veteranenkrankhaus", versuchte Eneas es erneut, als sie bereits im Flur standen. Andiël hatte noch kurz eine Tour durch ihr neues Zuhause gewollt. "Ich kann mit dir mitkommen und wir können gemeinsam Freiwilligenarbeit machen."
"Ich überlege es mir, aber ich brauche noch etwas Zeit für mich", wich Andiël aus. Eneas nickte verständig. Er wusste, dass es schwierig für den Prinzen wurde, doch irgendwann musste er es wagen das Haus wieder zu verlassen. Andiël war nie der Stubenhocker und Eigenbrötler gewesen. Er musste wieder unter Leute. Eneas selbst konnte irgendwelchen Teenachmittagen oder drögen Salonveranstaltungen nichts abgewinnen, doch er wusste, dass der Adelige sie sehr genoss. Leichtes Geplauder unter Gleichgesinnten. Aber wie bekam man die Oberschicht Minevas wieder auf Andiëls Seite? Er würde darüber nachdenken müssen.
Kalliope wollte noch einmal vorbeikommen und mehr über Dhemlan reden, um zu heilen. Das Angebot war eindeutig vor allem an Kosta gerichtet bei dem sie stand und ihm die Hand drückte. Eneas wollte dem sicher nicht im Wege stehen. Wenn die beiden sich gegenseitig helfen konnten, umso besser. Er hoffte, dass sein Freund es annehmen konnte, um sich endlich von der Seele zu reden, was ihn so quälte. Bei ihm selbst würde Kosta es vermutlich nie tun, da er ihn damit nicht belasten wollte.
Überraschenderweise schlug Kalli dann vor, dass Eneas sich auch professionelle Hilfe holen könnte, um mit jemanden zu reden. Eneas wehrte es etwas perplex ab. Ihm ging es vergleichsweise gut. Es waren die anderen in seinem Umfeld, um die er sich Sorgen machte. Und die Probleme, die er mit Kosta hatte, waren sehr privat und intim. Höflich wehrte Eneas das Angebot ab und verabschiedete das Pärchen.
Er hoffte, dass etwas aus der Idee mit Lady Tyrelli wurde, auch um seine Schwester zu entlasten. Allerdings war Eneas skeptisch, ob Yadriël den Brief alleine hinbekommen würde. Kosta hatte ihm diesen geschickt aufs Auge gedrückt, so dass der Prinz sich erstmal nicht hatte wehren können.
Nach dem Besuch kümmerten sie sich um den Abwasch, während Yadriël draußen wieder über sein Kreuzworträtsel fluchte. Nach dem Abwasch war Kosta noch tatkräftig genug, dass er Eneas im Garten helfen wollte und gemeinsam begannen sie Sämlinge einzutopfen. Die Töpfe und Erde dazu hatte Eneas erst vor kurzem besorgt. Kosta hatte keine Scheu darin, Yadriël auch zur Mitarbeit zu bewegen und ließ auch kein Nein gelten. Entweder Gartenarbeit oder Brief schreiben. Das wollte der Soldat aber noch weniger und so hantierte er schließlich ebenfalls mit den kleinen Töpfchen, die sie vor ihm auf dem Tisch aufgebaut hatten.
Es ging einiges Erde daneben, wie das eben so bei der Gartenarbeit war. Dieses Mal schien es Kosta nicht zu stören, obwohl er deshalb länger mit Yadriël im Bad brauchte, um diesen fürs Bett herzurichten. Der Prinz hatte zwar murrend, aber sehr fleißig mitgeholfen und war entsprechend erschöpft.
Eneas war danach auch froh über eine Dusche im oberen, kleinerem Bad. So gerne hätte er Kosta bei sich gehabt, doch dazu waren sie leider noch nicht so weit. Eher befürchtete er einen Rückfall heute Nacht, so wie es oft war, nachdem sein Freund über Dhemlan geredet hatte. Als sie beide im Schlafzimmer waren, ging Kosta auch gleich mit der Decke auf den Balkon ohne es zuerst im Bett zu versuchen. Eneas war leider nicht überrascht. Er stellte sich auf eine lange Nacht ein und folgte seinem Liebsten nach draußen.
Vorsichtig setzte er sich zu ihm auf die Bank. Es war noch ungewöhnlich warm für den Frühlingstag. Vielleicht sollten sie das einfach genießen. Eneas legte einen Arm, um seinen Liebsten, als dieser sich an ihn kuschelte. Sie saßen einfach nur zusammen bis Kosta irgendwann das Schweigen brauch und vorschlug, dass Eneas das Angebot seiner Schwester annehmen sollte. Es würde sie freuen, wenn sie ihm helfen könne.
"Ich brauche es doch nicht wirklich", wehrte Eneas ab, "Mir geht es gut." Es war Kosta um den er sich Sorgen machte. Dieser sprach das auch gleich prompt an, nachdem er darüber gegrinst hatte, dass Eneas sehr gut schlaflose Nächte aushielt.
"Aber was du nicht erträgst, ist mich leiden zu sehen", fuhr er ernster fort. Es wäre nur normal, dass es ihm weh täte, wenn er sähe wie Kosta gequält würde. Ihm ginge es bei Eneas ähnlich.
"Natürlich mache ich mir Sorgen", bestätigte Eneas. Sie saßen nicht ohne Grund draußen auf dem Balkon. Und wie so oft versuchte Kosta eher ihm zu helfen als sich selbst, fürchtete Eneas. Sein Freund riet ihm dazu das Angebot anzunehmen. "Mit einer von Kallis Freundinnen über uns zu reden? Ich weiß nicht...", sagte er zweifelnd. Kosta ging aber noch weiter und meinte, dass es nötig werden würde, wenn er anfangen würde sich seinen eigenen Erlebnissen zu stellen.
Eneas blickte ihn fragend an. Hieß das, Kosta wollte sich endlich um sich selbst kümmern und verarbeiten was ihm widerfahren war? Das wäre wundervoll. Eneas hatte befürchtet, dass er Kosta noch lange dazu würde überreden müssen, aber anscheinend war sein Freund endlich von selbst soweit. Ihm dahingehend Freiraum zu lassen hatte funktioniert.
Während Eneas bereits zu überlegen begann wie er Kosta beistehen konnte, überrumpelte dieser ihn damit, dass er dann für eine Weile ausziehen sollte.
"Du willst ausziehen?", fragte Eneas überrascht und konnte sein Entsetzen nur halb verbergen. "Du willst doch zu Timaris, damit sie dich zu einer Priesterin schickt?"
In Beldon Mor hatte Kosta bereits einmal angekündigt, dass er Timaris bitten wollte ihm eine Priesterin zu suchen. Am ehesten eine Tempelanlage wie Aleia, wo Kosta für sich sein würde. Bei dem aufwühlenden Gespräch hatte sich herausgestellt, dass sie ganz unterschiedliche Vorstellungen von dieser Heilung hatten. Eneas hatte geglaubt, Kosta würde tagsüber nur für ein paar Stunden bei einer Priesterin sein und dass er ihn abends in den Arm nehmen und für ihn da sein konnte. Kosta dachte an eine vollkommne Abschottung, wo er Eneas monde- gar jahrelang nicht mehr zu Gesicht bekam bis er wieder geheilt war.
Eneas hatte es damals geschafft Kosta nochmal davon abzubringen. Er wusste nicht, ob das egoistisch gewesen war, doch er hatte ja gesehen wie gut seinem Freund die Zeit in Beldon Mor getan hatte und auch ihre ersten Annäherungen zueinander. Das war sicherlich auch heilend gewesen und Kosta hatte dem damals erleichtert zugestimmt.
Trotzdem waren sie nun wieder an dem gleichen Punkt. Wie konnte Eneas seinem Freund Heilung versagen? Wenn er glaubte, dass er eine Rund um die Uhr Betreuung und Abstand zu Eneas brauchte, wie konnte Eneas da im Wege stehen?
Dennoch.. ah, er konnte Kosta nicht gehen lassen.
"Hast du denn das Gefühl... drängt es dich dorthin?", fragte Eneas vorsichtig, "Oder denkst du nur, du musst es für mich tun?" Kosta hatte mehrmals davon gesprochen, dass Eneas einen gesunden Gefährten verdient hatte.
"Ich will es dir nicht ausreden." Oh doch, er wollte sehr. Er war furchtbar egoistisch. "Aber meinst du jetzt ist der richtige Zeitpunkt? Yadriël braucht dich doch noch."
Und ich brauche dich.
Dabei sprachen sie gerade über ernste Themen. Eneas konnte nicht so viel dazu beitragen. Er war nicht in Dunrobin Castle gewesen wie die anderen und er wusste nicht wie es in Amdarh gewesen war. Er konnte nur hoffen, dass die anderen lernten damit umzugehen und die Schrecken irgendwann nur noch ferne Erinnerungen waren, die ihre große Macht verloren hatten. Bis dahin würde es sicher noch dauern, doch allein der Umstand, dass Kosta wieder anderen Mut machen konnte, war ein gutes Zeichen.
Sie saßen noch eine Weile zusammen und plauderten ehe seine Schwester und Andiël sich allmählich verabschiedeten.
"Überleg es dir noch einmal mit dem Veteranenkrankhaus", versuchte Eneas es erneut, als sie bereits im Flur standen. Andiël hatte noch kurz eine Tour durch ihr neues Zuhause gewollt. "Ich kann mit dir mitkommen und wir können gemeinsam Freiwilligenarbeit machen."
"Ich überlege es mir, aber ich brauche noch etwas Zeit für mich", wich Andiël aus. Eneas nickte verständig. Er wusste, dass es schwierig für den Prinzen wurde, doch irgendwann musste er es wagen das Haus wieder zu verlassen. Andiël war nie der Stubenhocker und Eigenbrötler gewesen. Er musste wieder unter Leute. Eneas selbst konnte irgendwelchen Teenachmittagen oder drögen Salonveranstaltungen nichts abgewinnen, doch er wusste, dass der Adelige sie sehr genoss. Leichtes Geplauder unter Gleichgesinnten. Aber wie bekam man die Oberschicht Minevas wieder auf Andiëls Seite? Er würde darüber nachdenken müssen.
Kalliope wollte noch einmal vorbeikommen und mehr über Dhemlan reden, um zu heilen. Das Angebot war eindeutig vor allem an Kosta gerichtet bei dem sie stand und ihm die Hand drückte. Eneas wollte dem sicher nicht im Wege stehen. Wenn die beiden sich gegenseitig helfen konnten, umso besser. Er hoffte, dass sein Freund es annehmen konnte, um sich endlich von der Seele zu reden, was ihn so quälte. Bei ihm selbst würde Kosta es vermutlich nie tun, da er ihn damit nicht belasten wollte.
Überraschenderweise schlug Kalli dann vor, dass Eneas sich auch professionelle Hilfe holen könnte, um mit jemanden zu reden. Eneas wehrte es etwas perplex ab. Ihm ging es vergleichsweise gut. Es waren die anderen in seinem Umfeld, um die er sich Sorgen machte. Und die Probleme, die er mit Kosta hatte, waren sehr privat und intim. Höflich wehrte Eneas das Angebot ab und verabschiedete das Pärchen.
Er hoffte, dass etwas aus der Idee mit Lady Tyrelli wurde, auch um seine Schwester zu entlasten. Allerdings war Eneas skeptisch, ob Yadriël den Brief alleine hinbekommen würde. Kosta hatte ihm diesen geschickt aufs Auge gedrückt, so dass der Prinz sich erstmal nicht hatte wehren können.
Nach dem Besuch kümmerten sie sich um den Abwasch, während Yadriël draußen wieder über sein Kreuzworträtsel fluchte. Nach dem Abwasch war Kosta noch tatkräftig genug, dass er Eneas im Garten helfen wollte und gemeinsam begannen sie Sämlinge einzutopfen. Die Töpfe und Erde dazu hatte Eneas erst vor kurzem besorgt. Kosta hatte keine Scheu darin, Yadriël auch zur Mitarbeit zu bewegen und ließ auch kein Nein gelten. Entweder Gartenarbeit oder Brief schreiben. Das wollte der Soldat aber noch weniger und so hantierte er schließlich ebenfalls mit den kleinen Töpfchen, die sie vor ihm auf dem Tisch aufgebaut hatten.
Es ging einiges Erde daneben, wie das eben so bei der Gartenarbeit war. Dieses Mal schien es Kosta nicht zu stören, obwohl er deshalb länger mit Yadriël im Bad brauchte, um diesen fürs Bett herzurichten. Der Prinz hatte zwar murrend, aber sehr fleißig mitgeholfen und war entsprechend erschöpft.
Eneas war danach auch froh über eine Dusche im oberen, kleinerem Bad. So gerne hätte er Kosta bei sich gehabt, doch dazu waren sie leider noch nicht so weit. Eher befürchtete er einen Rückfall heute Nacht, so wie es oft war, nachdem sein Freund über Dhemlan geredet hatte. Als sie beide im Schlafzimmer waren, ging Kosta auch gleich mit der Decke auf den Balkon ohne es zuerst im Bett zu versuchen. Eneas war leider nicht überrascht. Er stellte sich auf eine lange Nacht ein und folgte seinem Liebsten nach draußen.
Vorsichtig setzte er sich zu ihm auf die Bank. Es war noch ungewöhnlich warm für den Frühlingstag. Vielleicht sollten sie das einfach genießen. Eneas legte einen Arm, um seinen Liebsten, als dieser sich an ihn kuschelte. Sie saßen einfach nur zusammen bis Kosta irgendwann das Schweigen brauch und vorschlug, dass Eneas das Angebot seiner Schwester annehmen sollte. Es würde sie freuen, wenn sie ihm helfen könne.
"Ich brauche es doch nicht wirklich", wehrte Eneas ab, "Mir geht es gut." Es war Kosta um den er sich Sorgen machte. Dieser sprach das auch gleich prompt an, nachdem er darüber gegrinst hatte, dass Eneas sehr gut schlaflose Nächte aushielt.
"Aber was du nicht erträgst, ist mich leiden zu sehen", fuhr er ernster fort. Es wäre nur normal, dass es ihm weh täte, wenn er sähe wie Kosta gequält würde. Ihm ginge es bei Eneas ähnlich.
"Natürlich mache ich mir Sorgen", bestätigte Eneas. Sie saßen nicht ohne Grund draußen auf dem Balkon. Und wie so oft versuchte Kosta eher ihm zu helfen als sich selbst, fürchtete Eneas. Sein Freund riet ihm dazu das Angebot anzunehmen. "Mit einer von Kallis Freundinnen über uns zu reden? Ich weiß nicht...", sagte er zweifelnd. Kosta ging aber noch weiter und meinte, dass es nötig werden würde, wenn er anfangen würde sich seinen eigenen Erlebnissen zu stellen.
Eneas blickte ihn fragend an. Hieß das, Kosta wollte sich endlich um sich selbst kümmern und verarbeiten was ihm widerfahren war? Das wäre wundervoll. Eneas hatte befürchtet, dass er Kosta noch lange dazu würde überreden müssen, aber anscheinend war sein Freund endlich von selbst soweit. Ihm dahingehend Freiraum zu lassen hatte funktioniert.
Während Eneas bereits zu überlegen begann wie er Kosta beistehen konnte, überrumpelte dieser ihn damit, dass er dann für eine Weile ausziehen sollte.
"Du willst ausziehen?", fragte Eneas überrascht und konnte sein Entsetzen nur halb verbergen. "Du willst doch zu Timaris, damit sie dich zu einer Priesterin schickt?"
In Beldon Mor hatte Kosta bereits einmal angekündigt, dass er Timaris bitten wollte ihm eine Priesterin zu suchen. Am ehesten eine Tempelanlage wie Aleia, wo Kosta für sich sein würde. Bei dem aufwühlenden Gespräch hatte sich herausgestellt, dass sie ganz unterschiedliche Vorstellungen von dieser Heilung hatten. Eneas hatte geglaubt, Kosta würde tagsüber nur für ein paar Stunden bei einer Priesterin sein und dass er ihn abends in den Arm nehmen und für ihn da sein konnte. Kosta dachte an eine vollkommne Abschottung, wo er Eneas monde- gar jahrelang nicht mehr zu Gesicht bekam bis er wieder geheilt war.
Eneas hatte es damals geschafft Kosta nochmal davon abzubringen. Er wusste nicht, ob das egoistisch gewesen war, doch er hatte ja gesehen wie gut seinem Freund die Zeit in Beldon Mor getan hatte und auch ihre ersten Annäherungen zueinander. Das war sicherlich auch heilend gewesen und Kosta hatte dem damals erleichtert zugestimmt.
Trotzdem waren sie nun wieder an dem gleichen Punkt. Wie konnte Eneas seinem Freund Heilung versagen? Wenn er glaubte, dass er eine Rund um die Uhr Betreuung und Abstand zu Eneas brauchte, wie konnte Eneas da im Wege stehen?
Dennoch.. ah, er konnte Kosta nicht gehen lassen.
"Hast du denn das Gefühl... drängt es dich dorthin?", fragte Eneas vorsichtig, "Oder denkst du nur, du musst es für mich tun?" Kosta hatte mehrmals davon gesprochen, dass Eneas einen gesunden Gefährten verdient hatte.
"Ich will es dir nicht ausreden." Oh doch, er wollte sehr. Er war furchtbar egoistisch. "Aber meinst du jetzt ist der richtige Zeitpunkt? Yadriël braucht dich doch noch."
Und ich brauche dich.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
"Jetzt vielleicht noch", lächelte Kosta sanft und streichelte Eneas sanft über den Oberschenkel. "Aber du weisst, wie verletzend ich werden kann, wenn ich durcheinander bin. Es wäre schön, wenn ich wüsste, dass du jemanden hast, mit dem du sprechen kannst. Auch über schwierigere, persönliche Sachen." Kosta konnte es nicht sein lassen, sich um Eneas zu kümmern und dafür zu sorgen, dass er in Sicherheit war. Andererseits konnte er es durchaus verstehen, dass es für Eneas seltsam war, mit einer von Kalliopes Freundinnen zu sprechen.
"Es wäre zumindest eine Priesterin, deren Wohl dir ehrlich wichtig ist, weil du der Bruder ihrer Freundin bist", versuchte er dieser Verbindung etwas positives abzugewinnen. "Oder vielleicht kennen Kalliopes Freundinnen andere gute Priesterinnen, die dir helfen können." Hauptsache Eneas verschloss sich nicht der Idee, dass auch er einmal mit jemandem darüber sprechen konnte, wenn sein Liebster ihn wieder mit seinen Worten verletzte.
Damit das nicht mehr zu oft geschah, wollte Kosta sich endlich damit auseinandersetzen, was ihm in Dhemlan passiert war. Auch wenn er grosse Angst davor hatte. Er ahnte, dass er alles mindestens noch einmal durchleben musste und er befürchtete, dass er es ielleicht nicht überstehen würde. Dass er womöglich daran zerbrach. Oder der Druck, für Eneas gesund zu werden, ihn daran hinderte, sich wirklich darauf einzulassen. So oder so glaubte er, dass er dazu für eine Weile in eine geschlossene Tempelanlage gehen musste. Dass er sich für eine Weile vollkommen abschotten musste.
"Nein, ich will nicht ausziehen", gestand er leise und schmiegte sich noch etwas dichter an Eneas, um ihm deutlich zu machen, wie wenig ihm der Gedanke behagte, von ihm weg zu gehen. Besonders da Eneas selbst auch sehr geschockt war wegen dieser Idee. "Nur, ich glaube nicht, dass es funktionieren wird, wenn ich nur ab und an mit einer Priesterin aus Mineva spreche. Wenn ich mich dem stellen soll, brauche ich jemanden, der wahrhaft stark gefestigt ist und den nichts so leicht erschrecken kann." Eigentlich jemanden, der schon vollkommen abgestumpft war. Kosta konnte sich nich vorstellen, dass das sonst jemand würde ertragen können.
"Mich drängt es, hier bei dir zu bleiben, Eneas", entfuhr es im inbrünstig. Sein Herz fühlte sich so leicht an, weil er genau wusste, wie sehr Eneas sich und seine eigene Angst gerade zurück hielt, um Kosta die Zeit zu geben, seine eigenen Gedanken zu ordnen. "Ich sehne mich danach, mich regelmässig in deine Arme zu schmiegen. Hier bei dir und Zucker zu bleiben. Ihm zu helfen wieder zu lernen zu gehen und zu lernen, wie man ein freies Leben führt. Mit dir zusammen dieses Haus einzurichten und den Garten zu pflegen. Ich will, dass du glücklich bist. Das macht mich selber glücklich." So gesehen ja, er hatte das Gefühl, das für Eneas machen zu müssen. Gäbe es seinen Liebsten nicht, hielte ihn nichts mehr in diesem Leben. So deutlich wollte er das aber nicht mehr sagen, weil er genau wusste, dass das Eneas erschreckte und ihm viel zu viel war. Aber andererseits war es ihm schon immer sehr wichtig gewesen, dass es Eneas gut ging. Auch schon vor Dhemlan.
"Ich glaube, dass es wichtig ist, nicht mehr länger damit zu warten", erklärte er leise. "Zucker braucht mich nicht mehr wirklich. Bald ist der Gips ab und er kann mit dem Training beginnen. Ab da kann ihm jeder helfen, der sich etwas mit Physiotherapie auskennt. Ich bin mir sicher, dass Tessa ihm jemand gutes organisieren wird. Ausserdem hast du begonnen, dich mit ihm zu vertragen. Ich weiss, dass du dich für mich um ihn kümmern wirst." Verschmitzt lächelte er Eneas an. Kosta kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, dass er es wirklich tun würde. Selbst wenn Kosta ihn nicht extra darauf angesprochen hätte.
"Du hast heute Mittag davon geredet, dass ich grosse Fortschritte machen würde", versuchte er zu erklären, was ihn beschäftigte. "Aber ich fürchte, du irrst dich. Ich werde nur besser darin, es zu verdrängen. Gerade weil ich viel lieber hier bleiben möchte. Doch das wäre nicht gut. Irgendwann wird es wieder Situationen geben, solche wie mit Alvaro, wo ich vollkommen die Kontrolle verliere und nicht jedes Mal wird mein Gegenüber so verantwortungsbewusst wie Alvaro sein. Oder ich könnte dich ernsthaft verletzen. Ich will das nicht riskieren. Es ist zu gefährlich. Deswegen glaube ich, dass ich fortgehen muss, wenn ich bei dir bleiben möchte. Ausserdem hat Alvaro Recht. Es ist nicht fair, dich mit der Sorge um mich alleine zu lassen."
"Es wäre zumindest eine Priesterin, deren Wohl dir ehrlich wichtig ist, weil du der Bruder ihrer Freundin bist", versuchte er dieser Verbindung etwas positives abzugewinnen. "Oder vielleicht kennen Kalliopes Freundinnen andere gute Priesterinnen, die dir helfen können." Hauptsache Eneas verschloss sich nicht der Idee, dass auch er einmal mit jemandem darüber sprechen konnte, wenn sein Liebster ihn wieder mit seinen Worten verletzte.
Damit das nicht mehr zu oft geschah, wollte Kosta sich endlich damit auseinandersetzen, was ihm in Dhemlan passiert war. Auch wenn er grosse Angst davor hatte. Er ahnte, dass er alles mindestens noch einmal durchleben musste und er befürchtete, dass er es ielleicht nicht überstehen würde. Dass er womöglich daran zerbrach. Oder der Druck, für Eneas gesund zu werden, ihn daran hinderte, sich wirklich darauf einzulassen. So oder so glaubte er, dass er dazu für eine Weile in eine geschlossene Tempelanlage gehen musste. Dass er sich für eine Weile vollkommen abschotten musste.
"Nein, ich will nicht ausziehen", gestand er leise und schmiegte sich noch etwas dichter an Eneas, um ihm deutlich zu machen, wie wenig ihm der Gedanke behagte, von ihm weg zu gehen. Besonders da Eneas selbst auch sehr geschockt war wegen dieser Idee. "Nur, ich glaube nicht, dass es funktionieren wird, wenn ich nur ab und an mit einer Priesterin aus Mineva spreche. Wenn ich mich dem stellen soll, brauche ich jemanden, der wahrhaft stark gefestigt ist und den nichts so leicht erschrecken kann." Eigentlich jemanden, der schon vollkommen abgestumpft war. Kosta konnte sich nich vorstellen, dass das sonst jemand würde ertragen können.
"Mich drängt es, hier bei dir zu bleiben, Eneas", entfuhr es im inbrünstig. Sein Herz fühlte sich so leicht an, weil er genau wusste, wie sehr Eneas sich und seine eigene Angst gerade zurück hielt, um Kosta die Zeit zu geben, seine eigenen Gedanken zu ordnen. "Ich sehne mich danach, mich regelmässig in deine Arme zu schmiegen. Hier bei dir und Zucker zu bleiben. Ihm zu helfen wieder zu lernen zu gehen und zu lernen, wie man ein freies Leben führt. Mit dir zusammen dieses Haus einzurichten und den Garten zu pflegen. Ich will, dass du glücklich bist. Das macht mich selber glücklich." So gesehen ja, er hatte das Gefühl, das für Eneas machen zu müssen. Gäbe es seinen Liebsten nicht, hielte ihn nichts mehr in diesem Leben. So deutlich wollte er das aber nicht mehr sagen, weil er genau wusste, dass das Eneas erschreckte und ihm viel zu viel war. Aber andererseits war es ihm schon immer sehr wichtig gewesen, dass es Eneas gut ging. Auch schon vor Dhemlan.
"Ich glaube, dass es wichtig ist, nicht mehr länger damit zu warten", erklärte er leise. "Zucker braucht mich nicht mehr wirklich. Bald ist der Gips ab und er kann mit dem Training beginnen. Ab da kann ihm jeder helfen, der sich etwas mit Physiotherapie auskennt. Ich bin mir sicher, dass Tessa ihm jemand gutes organisieren wird. Ausserdem hast du begonnen, dich mit ihm zu vertragen. Ich weiss, dass du dich für mich um ihn kümmern wirst." Verschmitzt lächelte er Eneas an. Kosta kannte seinen Freund gut genug, um zu wissen, dass er es wirklich tun würde. Selbst wenn Kosta ihn nicht extra darauf angesprochen hätte.
"Du hast heute Mittag davon geredet, dass ich grosse Fortschritte machen würde", versuchte er zu erklären, was ihn beschäftigte. "Aber ich fürchte, du irrst dich. Ich werde nur besser darin, es zu verdrängen. Gerade weil ich viel lieber hier bleiben möchte. Doch das wäre nicht gut. Irgendwann wird es wieder Situationen geben, solche wie mit Alvaro, wo ich vollkommen die Kontrolle verliere und nicht jedes Mal wird mein Gegenüber so verantwortungsbewusst wie Alvaro sein. Oder ich könnte dich ernsthaft verletzen. Ich will das nicht riskieren. Es ist zu gefährlich. Deswegen glaube ich, dass ich fortgehen muss, wenn ich bei dir bleiben möchte. Ausserdem hat Alvaro Recht. Es ist nicht fair, dich mit der Sorge um mich alleine zu lassen."
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Kosta ließ nicht locker und meinte, dass er sehr verletzend werden könne, wenn er durcheinander war. Eneas wisse das selbst gut. Es wäre schön, wenn er dann mit jemanden reden konnte. Vielleicht hatte Kosta damit recht, doch Eneas wollte nicht wirklich mit einer Priesterin darüber reden. Das fühlte sich so... offiziell an. Leider würden ihre Freunde bald ablegen. Manchmal vermisste er die Mannschaft durchaus, doch Kosta war es wert und er würde das nicht eintauschen. Befremdlicherweise musste er seit langer Zeit wieder mal an Florien denken, dem er damals viel über seinen Kummer mit Kosta gebeichtet hatte. Ob Florien gewollt hatte oder nicht. Ach, trotz der rauen, eisigen Schale war er schon ein guter Kerl gewesen...
"Es ist lieb dass du an mich denkst, aber ich möchte nicht unbedingt mit einer Priesterin über uns reden. Wenn ich reden will, finde ich schon jemanden. Wir sind in Mineva. Hier ist mein Bekanntenkreis groß." Eneas lächelte sachte. Sie hatten bisher bloß nicht viel Zeit gehabt ein Sozialleben außerhalb des Hauses zu haben. Dadurch dass Yadriël nicht weite Strecken geschoben werden konnte, waren sie etwas ans Haus gefesselt, wenn sie zusammen etwas unternehmen wollten. Vielleicht würde es sich mit dem Abnehmen des Gipses bessern. Zudem hatte Eneas immer noch Hemmungen Kosta über längere Zeit alleine zu lassen. Nachdem sie die letzten Monde sehr intensiv zusammengelebt hatten, fühlte es sich komisch an plötzlich wegzugehen. Und dann auch noch um mit jemanden über seine - nein, ihre - Probleme zu reden.
Umso erschreckender war es, dass Kosta ans Ausziehen dachte. Es wäre ein schmerzhafter, extremer Bruch und Eneas wollte es am liebsten sofort verhindern, doch hatte er ein Recht dazu? Kosta hatte ihm mehr als einmal klargemacht, dass Eneas eben nicht wusste wie Kosta am besten heilen konnte. Wenn sein Liebster das Gefühl hatte, er bräuchte das, wäre Eneas ein sehr schlechter Freund ihm das auszureden.
Kosta kuschelte sich an ihn und erklärte leise, dass er nicht ausziehen wolle, doch er glaube nicht daran, dass es reichen würde unregelmäßig mit einer Priesterin in Mineva zu sprechen. Er bräuchte jemanden, der sehr stark wäre und den nichts erschrak. Lieber wolle er bei Eneas bleiben und sich regelmäßig in seine Arme schmiegen. Er wolle Zucker helfen wieder gehen zu lernen und ein freies Leben zu führen. Er wollte mit Eneas zusammen das Haus einrichten. Wenn Eneas glücklich wäre, würde es ihn selbst glücklich machen.
"Ich weiß...", sagte Eneas, doch es war auch eine riesige Verantwortung für das Glück eines anderen verantwortlich zu sein. Ob Kosta immer noch das Gefühl hatte, dass er ohne Eneas nicht am Leben bleiben wollte? Allein der Gedanke war absolut furchteinflößend und ging ihm bis ins Mark. Eneas wagte nicht zu fragen.
"Trotz der Albträume geht es dir hier auch gut. Ich sehe ja wie sehr es dich aufbaut dich um Yadriël kümmern zu können und eine feste Wohnstatt zu haben. Wir sind noch nicht so lange hier... willst du wirklich schon gehen?", fragte Eneas.
Kosta fand, dass er nicht mehr länger warten könne. Zucker brauche ihn nicht mehr richtig. Sobald der Gips ab war, würde er mit dem Training beginnen können und das könnte jeder übernehmen, der sich damit etwas auskannte. Außerdem wisse er, dass Eneas sich für ihn um Zucker kümmern würde. Eneas lächelte verkniffen.
"Nur weil ich mich mit ihm arrangiert habe, heißt das nicht, dass ich alleine mit ihm zusammenleben und mich ständig um ihn kümmern möchte", wehrte der Krieger ab. "Und ich weiß nicht, ob er wirklich jeden an sich heranlässt mit ihm zu trainieren." Eneas schüttelte den Kopf.
"Ich will es dir nicht ausreden, es kommt nur so plötzlich", beteuerte er. Es war eine irrationale Angst, aber er wollte Kosta nicht verlieren.
Dieser beharrte, dass Eneas sich damit irrte, dass Kosta große Fortschritte machen würde. Er würde bloß besser es zu verdrängen, da er viel lieber hier bleiben wollte.
"Irgendwann wird es wieder Situationen geben, solche wie mit Alvaro, wo ich vollkommen die Kontrolle verliere und nicht jedes Mal wird mein Gegenüber so verantwortungsbewusst wie Alvaro sein", sagte er und Eneas bekam ein mulmiges Gefühl. Was sollte das heißen, dass Kosta die Kontrolle verloren hatte? War doch etwas zwischen den beiden passiert, als sie alleine gewesen waren? Eifersucht regte sich sofort in ihm.
Kosta fuhr fort, dass er nicht riskieren wolle Eneas ernsthaft zu verletzen. Deswegen müsse er fortgehen. Alvaro hätte recht damit, dass es nicht fair wäre Eneas mit den Sorgen um ihn alleine zu lassen.
"Das hat er gesagt?", fragte Eneas skeptisch. "Was ist mit Alvaro passiert, als ich nicht dabei war? Wo hast du die Kontrolle verloren?", fragte er. Er fasste Kosta an der Hand. Anscheinend hatte Kosta ihm da einiges nicht gesagt. Aber war es wirklich so wichtig wie die Tatsache, dass sein Liebster sich in eine lange Behandlung geben wollte?
"Dunkelheit, ich möchte nicht, dass du schon gehst. Ich glaube dir, dass es notwendig ist. Wenn du diese Hilfe brauchst, will ich dich nicht daran hindern, doch so schnell? So plötzlich?" Eneas sträubte sich da automatisch dagegen. Er sollte nicht so egoistisch sein. Einige Worte Kostas musste er aber korrigieren.
"Ich glaube, du schmälerst deine eigenen Fortschritte. Dir geht es wesentlich besser seit Draega und das hat gewiss nicht nur damit zu tun, dass du es besser verdrängen kannst. Das glaube ich nicht", sagte Eneas fest. "Du hast gelernt besser damit umzugehen und das ist auch eine Art Heilung. Es ist nicht mehr so übermächtig, dass du dich nicht an Dingen im Leben erfreuen kannst. Wie bei mir zu sein oder Yadriël zu helfen oder Besuch zu haben", zählte er auf.
"Es ist lieb dass du an mich denkst, aber ich möchte nicht unbedingt mit einer Priesterin über uns reden. Wenn ich reden will, finde ich schon jemanden. Wir sind in Mineva. Hier ist mein Bekanntenkreis groß." Eneas lächelte sachte. Sie hatten bisher bloß nicht viel Zeit gehabt ein Sozialleben außerhalb des Hauses zu haben. Dadurch dass Yadriël nicht weite Strecken geschoben werden konnte, waren sie etwas ans Haus gefesselt, wenn sie zusammen etwas unternehmen wollten. Vielleicht würde es sich mit dem Abnehmen des Gipses bessern. Zudem hatte Eneas immer noch Hemmungen Kosta über längere Zeit alleine zu lassen. Nachdem sie die letzten Monde sehr intensiv zusammengelebt hatten, fühlte es sich komisch an plötzlich wegzugehen. Und dann auch noch um mit jemanden über seine - nein, ihre - Probleme zu reden.
Umso erschreckender war es, dass Kosta ans Ausziehen dachte. Es wäre ein schmerzhafter, extremer Bruch und Eneas wollte es am liebsten sofort verhindern, doch hatte er ein Recht dazu? Kosta hatte ihm mehr als einmal klargemacht, dass Eneas eben nicht wusste wie Kosta am besten heilen konnte. Wenn sein Liebster das Gefühl hatte, er bräuchte das, wäre Eneas ein sehr schlechter Freund ihm das auszureden.
Kosta kuschelte sich an ihn und erklärte leise, dass er nicht ausziehen wolle, doch er glaube nicht daran, dass es reichen würde unregelmäßig mit einer Priesterin in Mineva zu sprechen. Er bräuchte jemanden, der sehr stark wäre und den nichts erschrak. Lieber wolle er bei Eneas bleiben und sich regelmäßig in seine Arme schmiegen. Er wolle Zucker helfen wieder gehen zu lernen und ein freies Leben zu führen. Er wollte mit Eneas zusammen das Haus einrichten. Wenn Eneas glücklich wäre, würde es ihn selbst glücklich machen.
"Ich weiß...", sagte Eneas, doch es war auch eine riesige Verantwortung für das Glück eines anderen verantwortlich zu sein. Ob Kosta immer noch das Gefühl hatte, dass er ohne Eneas nicht am Leben bleiben wollte? Allein der Gedanke war absolut furchteinflößend und ging ihm bis ins Mark. Eneas wagte nicht zu fragen.
"Trotz der Albträume geht es dir hier auch gut. Ich sehe ja wie sehr es dich aufbaut dich um Yadriël kümmern zu können und eine feste Wohnstatt zu haben. Wir sind noch nicht so lange hier... willst du wirklich schon gehen?", fragte Eneas.
Kosta fand, dass er nicht mehr länger warten könne. Zucker brauche ihn nicht mehr richtig. Sobald der Gips ab war, würde er mit dem Training beginnen können und das könnte jeder übernehmen, der sich damit etwas auskannte. Außerdem wisse er, dass Eneas sich für ihn um Zucker kümmern würde. Eneas lächelte verkniffen.
"Nur weil ich mich mit ihm arrangiert habe, heißt das nicht, dass ich alleine mit ihm zusammenleben und mich ständig um ihn kümmern möchte", wehrte der Krieger ab. "Und ich weiß nicht, ob er wirklich jeden an sich heranlässt mit ihm zu trainieren." Eneas schüttelte den Kopf.
"Ich will es dir nicht ausreden, es kommt nur so plötzlich", beteuerte er. Es war eine irrationale Angst, aber er wollte Kosta nicht verlieren.
Dieser beharrte, dass Eneas sich damit irrte, dass Kosta große Fortschritte machen würde. Er würde bloß besser es zu verdrängen, da er viel lieber hier bleiben wollte.
"Irgendwann wird es wieder Situationen geben, solche wie mit Alvaro, wo ich vollkommen die Kontrolle verliere und nicht jedes Mal wird mein Gegenüber so verantwortungsbewusst wie Alvaro sein", sagte er und Eneas bekam ein mulmiges Gefühl. Was sollte das heißen, dass Kosta die Kontrolle verloren hatte? War doch etwas zwischen den beiden passiert, als sie alleine gewesen waren? Eifersucht regte sich sofort in ihm.
Kosta fuhr fort, dass er nicht riskieren wolle Eneas ernsthaft zu verletzen. Deswegen müsse er fortgehen. Alvaro hätte recht damit, dass es nicht fair wäre Eneas mit den Sorgen um ihn alleine zu lassen.
"Das hat er gesagt?", fragte Eneas skeptisch. "Was ist mit Alvaro passiert, als ich nicht dabei war? Wo hast du die Kontrolle verloren?", fragte er. Er fasste Kosta an der Hand. Anscheinend hatte Kosta ihm da einiges nicht gesagt. Aber war es wirklich so wichtig wie die Tatsache, dass sein Liebster sich in eine lange Behandlung geben wollte?
"Dunkelheit, ich möchte nicht, dass du schon gehst. Ich glaube dir, dass es notwendig ist. Wenn du diese Hilfe brauchst, will ich dich nicht daran hindern, doch so schnell? So plötzlich?" Eneas sträubte sich da automatisch dagegen. Er sollte nicht so egoistisch sein. Einige Worte Kostas musste er aber korrigieren.
"Ich glaube, du schmälerst deine eigenen Fortschritte. Dir geht es wesentlich besser seit Draega und das hat gewiss nicht nur damit zu tun, dass du es besser verdrängen kannst. Das glaube ich nicht", sagte Eneas fest. "Du hast gelernt besser damit umzugehen und das ist auch eine Art Heilung. Es ist nicht mehr so übermächtig, dass du dich nicht an Dingen im Leben erfreuen kannst. Wie bei mir zu sein oder Yadriël zu helfen oder Besuch zu haben", zählte er auf.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
"Ich weiss", lachte Kosta leise, als Eneas leicht entsetzt abwehrte, dass er nicht alleine mit Zucker leben und sich ständig um ihm kümmern wolle, nur weil er sich mit ihm arrangiert hätte. Kosta war sich trotzdem sicher, dass Eneas das für ihn tun würde, damit er sich um sich selber kümmern würde. Auch glaubte er nicht, dass Zucker sich gegen ein Aufbautraining wehren würde. Dazu sehnte sich der Prinz viel zu sehr danach, vor allem davon zu rennen, was ihm zu schwer erschien.
"Ich werde mit ihm reden", versprach Kosta trotzdem. Zucker sollte Eneas nicht zu sehr ärgern und wirklich auf sich selber achten. Er hatte jetzt die seltene Gelegenheit, etwas wunderbares aus seinem Leben zu machen. Kosta wollte nicht, dass der Prinz sich das verdarb. Ausserdem wollte er sich natürlich auch von Zucker verabschieden und ihm erklären, dass er ihn nicht im Stich liess, weil die Pflege für ihn zu anstrengend geworden war. Denn das stimmte nicht. Es war nur so, dass Kosta spürte, dass er sich Dhemlan allmählich stellen musste, sonst würde er es nie mehr tun.
Kosta fürchtete sehr, dass er bald alles verdrängen würde, weil es ihm hier zu sehr gefiel mit Eneas und Zucker. Doch die Momente mit Alvaro hatten ihm gezeigt, dass er alles andere als stabil und vertrauenswürdig war. Alvaro hatte die Situation nicht ausgenutzt. Wofür Kosta ihm dankbar war. Weswegen er gleichzeitig aber auch ziemlich frustriert war und das war nicht gut. Nicht fair Eneas gegenüber, der doch eigentlich auch wollte, dass Kosta sich mit seinen Problemen auseinander setzte.
"Ja, das hat er", schmunzelte er wehmütig, als Eneas gar nicht glauben konnte, dass Alvaro so für Eneas gesprochen hatte. Gleich darauf wurde er jedoch wieder ernst und richtete sich etwas auf. Ihr Gespräch wurde schwieriger. Eneas wurde aufgewühlter und hielt ihn an der Hand. Unglücklich wollte er wissen, was mit Alvaro passiert war, als er nicht dabei gewesen war. Wo Kosta die Kontrolle verloren hatte. Und er hatte recht mit seinen Fragen. Es war so viel passiert in diesen wenigen Minuten. Nur wusste Kosta nicht, wie er Eneas das erklären sollte. Er kannte die Welt nicht, in der Alvaro sich bewegte.
"So schnell und plötzlich ist es doch gar nicht", wehrte Kosta mit einem melancholischen Lächeln ab. "Du drängst mich schon lange, mich mit den Geschehnissen aus Dhemlan auseinander zu setzen und es ist bereits etwa einen Monat her, wo ich dir gesagt habe, was auf mich zukommen wird. Ich glaube, ich habe schon viel zu lange gewartet. Eigentlich hätte ich sofort nach Dalmadans Feste zu einer Priesterin gehen sollen. Das wäre wohl das Beste gewesen. Aber das hat niemand wissen können." Ausser er selber und damals war Kosta viel zu verwirrt gewesen, um es zu erkennen. Jetzt allerdings fürchtete Kosta, dass er wieder bis zu diesem Schmerz runtertauchen musste, wieder in diesen Zustand kommen musste, um sich von Grund auf zu heilen. Nicht nur wegen dem, was ihm in Dhemlan angetan worden. Sondern auch wegen so einigem anderen in seinem Leben. Eneas fand trotzdem, dass Kosta seine Erfolge schmälern würde. Es würde ihm besser gehen seit Draega. Es wäre kein Verdrängen. Es wäre Heilung, wenn Kosta sich daran erfreuen könne bei ihm zu sein und Zucker zu helfen.
"Vielleicht", zuckte Kosta hilflos mit den Schultern. Er wusste nicht, wie sehr er sich über die Besuche gefreut hatte oder nicht. "Vielleicht ist es Heilung, vielleicht ist es aber auch Verdrängung. Ich kann es nicht beurteilen. Ich weiss nur, dass ich Angst habe und ich weiss, dass mit mir so einiges nicht stimmt. Du hast gefragt, was los war mit Alvaro. Eigentlich etwas ganz harmloses. Er hat mich lieb gefragt, wie es mir geht. So wie man das macht, wenn man Freunde trifft. Ich habe ihm geantwortet, dass ich durcheinander bin. Also kam er später zu mir in die Küche und wollte wisssen, warum ich durcheinander bin, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat." Alvaro kannte Kosta gut genug, um zu wissen, dass das eine besondere Aussage von ihm war. Auch Eneas würde das wissen. Kosta schluckte schuldbewusst.
"Da habe ich ihm einfach so von Dhemlan erzählt", beichtete er ungücklich. "Ich habe ihm von Ranard erzählt und habe angedeutet, was er mit mir gemacht hat. Einfach so. Ich habe Alvaro furchtbar erschreckt. Es tut mir so leid. Das hatte er nicht verdient. Der Schrecken aus dem Kerker soll da bleiben und nicht nach Mineva kommen. Aber ich habe einfach darauf los geplappert und ihm damit wohl schaurige Albträume bereitet. Das ist nicht richtig. Das darf nicht wieder passieren. Eine kleine Frage hat gereicht und ich war wieder in Dalmadans Kerker. Habe wieder die Piercings gespürt und wie sie meinen ganzen Körper, mein ganzes Denken im Griff hatten. Und ich habe mich so danach gesehnt. Selbst jetzt, wenn ich davon spreche, werde ich ganz kribbelig und ich kann nicht verhindern, dass ein Teil von mir sich noch immer dahin zurück sehnt. Deswegen habe ich Angst, dass ich vieles nur verdränge, anstatt mich damit auseinander zu setzen. Einfach weil ich lieber bei dir bleiben will oder weil ich zu sehr Angst habe, mich dem zu stellen. Vielleicht will ich mich dem auch gar nicht stellen. Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich ganz furchtbar kaputt bin." Erschöpft liess er den Kopf hängen und zitterte leicht. Natürlich würde er bleiben, wenn Eneas ihn nicht gehen lassen konnte. Er hatte doch selber ganz schreckliche Angst, dass er es nicht überstehen und Eneas für immer zurück lassen würde. Dass er seinen Liebsten noch ein letztes Mal und auf ganz besonders grausame Weise verriet.
"Ich werde mit ihm reden", versprach Kosta trotzdem. Zucker sollte Eneas nicht zu sehr ärgern und wirklich auf sich selber achten. Er hatte jetzt die seltene Gelegenheit, etwas wunderbares aus seinem Leben zu machen. Kosta wollte nicht, dass der Prinz sich das verdarb. Ausserdem wollte er sich natürlich auch von Zucker verabschieden und ihm erklären, dass er ihn nicht im Stich liess, weil die Pflege für ihn zu anstrengend geworden war. Denn das stimmte nicht. Es war nur so, dass Kosta spürte, dass er sich Dhemlan allmählich stellen musste, sonst würde er es nie mehr tun.
Kosta fürchtete sehr, dass er bald alles verdrängen würde, weil es ihm hier zu sehr gefiel mit Eneas und Zucker. Doch die Momente mit Alvaro hatten ihm gezeigt, dass er alles andere als stabil und vertrauenswürdig war. Alvaro hatte die Situation nicht ausgenutzt. Wofür Kosta ihm dankbar war. Weswegen er gleichzeitig aber auch ziemlich frustriert war und das war nicht gut. Nicht fair Eneas gegenüber, der doch eigentlich auch wollte, dass Kosta sich mit seinen Problemen auseinander setzte.
"Ja, das hat er", schmunzelte er wehmütig, als Eneas gar nicht glauben konnte, dass Alvaro so für Eneas gesprochen hatte. Gleich darauf wurde er jedoch wieder ernst und richtete sich etwas auf. Ihr Gespräch wurde schwieriger. Eneas wurde aufgewühlter und hielt ihn an der Hand. Unglücklich wollte er wissen, was mit Alvaro passiert war, als er nicht dabei gewesen war. Wo Kosta die Kontrolle verloren hatte. Und er hatte recht mit seinen Fragen. Es war so viel passiert in diesen wenigen Minuten. Nur wusste Kosta nicht, wie er Eneas das erklären sollte. Er kannte die Welt nicht, in der Alvaro sich bewegte.
"So schnell und plötzlich ist es doch gar nicht", wehrte Kosta mit einem melancholischen Lächeln ab. "Du drängst mich schon lange, mich mit den Geschehnissen aus Dhemlan auseinander zu setzen und es ist bereits etwa einen Monat her, wo ich dir gesagt habe, was auf mich zukommen wird. Ich glaube, ich habe schon viel zu lange gewartet. Eigentlich hätte ich sofort nach Dalmadans Feste zu einer Priesterin gehen sollen. Das wäre wohl das Beste gewesen. Aber das hat niemand wissen können." Ausser er selber und damals war Kosta viel zu verwirrt gewesen, um es zu erkennen. Jetzt allerdings fürchtete Kosta, dass er wieder bis zu diesem Schmerz runtertauchen musste, wieder in diesen Zustand kommen musste, um sich von Grund auf zu heilen. Nicht nur wegen dem, was ihm in Dhemlan angetan worden. Sondern auch wegen so einigem anderen in seinem Leben. Eneas fand trotzdem, dass Kosta seine Erfolge schmälern würde. Es würde ihm besser gehen seit Draega. Es wäre kein Verdrängen. Es wäre Heilung, wenn Kosta sich daran erfreuen könne bei ihm zu sein und Zucker zu helfen.
"Vielleicht", zuckte Kosta hilflos mit den Schultern. Er wusste nicht, wie sehr er sich über die Besuche gefreut hatte oder nicht. "Vielleicht ist es Heilung, vielleicht ist es aber auch Verdrängung. Ich kann es nicht beurteilen. Ich weiss nur, dass ich Angst habe und ich weiss, dass mit mir so einiges nicht stimmt. Du hast gefragt, was los war mit Alvaro. Eigentlich etwas ganz harmloses. Er hat mich lieb gefragt, wie es mir geht. So wie man das macht, wenn man Freunde trifft. Ich habe ihm geantwortet, dass ich durcheinander bin. Also kam er später zu mir in die Küche und wollte wisssen, warum ich durcheinander bin, weil er sich Sorgen um mich gemacht hat." Alvaro kannte Kosta gut genug, um zu wissen, dass das eine besondere Aussage von ihm war. Auch Eneas würde das wissen. Kosta schluckte schuldbewusst.
"Da habe ich ihm einfach so von Dhemlan erzählt", beichtete er ungücklich. "Ich habe ihm von Ranard erzählt und habe angedeutet, was er mit mir gemacht hat. Einfach so. Ich habe Alvaro furchtbar erschreckt. Es tut mir so leid. Das hatte er nicht verdient. Der Schrecken aus dem Kerker soll da bleiben und nicht nach Mineva kommen. Aber ich habe einfach darauf los geplappert und ihm damit wohl schaurige Albträume bereitet. Das ist nicht richtig. Das darf nicht wieder passieren. Eine kleine Frage hat gereicht und ich war wieder in Dalmadans Kerker. Habe wieder die Piercings gespürt und wie sie meinen ganzen Körper, mein ganzes Denken im Griff hatten. Und ich habe mich so danach gesehnt. Selbst jetzt, wenn ich davon spreche, werde ich ganz kribbelig und ich kann nicht verhindern, dass ein Teil von mir sich noch immer dahin zurück sehnt. Deswegen habe ich Angst, dass ich vieles nur verdränge, anstatt mich damit auseinander zu setzen. Einfach weil ich lieber bei dir bleiben will oder weil ich zu sehr Angst habe, mich dem zu stellen. Vielleicht will ich mich dem auch gar nicht stellen. Ich weiss es nicht. Ich weiss nur, dass ich ganz furchtbar kaputt bin." Erschöpft liess er den Kopf hängen und zitterte leicht. Natürlich würde er bleiben, wenn Eneas ihn nicht gehen lassen konnte. Er hatte doch selber ganz schreckliche Angst, dass er es nicht überstehen und Eneas für immer zurück lassen würde. Dass er seinen Liebsten noch ein letztes Mal und auf ganz besonders grausame Weise verriet.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Als Eneas vorschob, dass Yadriël sicher nicht damit einverstanden sein würde von irgendwem anderen gepflegt zu werden, nahm sein Freund sich vor mit Yadriël über seine Abreise zu reden. Oh nein, das klang alles schon so konkret. Wie lange dachte Kosta bereits darüber nach? Der schlanke Krieger wehrte schwach lächelnd ab, dass es plötzlich kam. Eneas hätte selbst gewollt, dass Kosta sich genauer mit den Erlebnissen in Dhemlan auseinandersetzte. Vor einem Mond hätten sie bereits darüber geredet.
Eneas lächelte verzweifelt. Eigentlich passierte genau das was er sich gewünscht hatte. Dass Kosta endlich Heilung für sich suchte und es nicht länger verdrängte. Er schien eingesehen zu haben, dass er es nicht mehr aufschieben konnte und gestand reuig, dass er nach Dalmadans Feste sofort zu einer Priesterin hätte gehen sollen. Doch das hätte niemand wissen können.
"Ich habe getan was ich konnte, um dir zu helfen... aber ich bin keine Priesterin. Ich weiß, dass meine Hilfeversuche auch manchmal alles schlimmer gemacht haben", gab Eneas zu. Er war schlicht Kosta zu nahe und sie hatten noch viele Probleme zwischen ihnen lösen müssen, die immer wieder aufgekommen waren. Er hätte das niemals objektiv und mit ruhiger Hand machen können, obwohl es die sicher oft gebraucht hätte. Doch Kosta hatte selbst so gedrängt, dass Eneas ihn besser verstehen musste, und so waren sie in die kleine Ferienhütte und dann nach Beldon Mor. Aber vielleicht hätte Eneas Kosta zu einer Heilung zwingen sollen bevor sie überhaupt nach Nuranessa gesegelt waren. Bevor sie Tileo zu seinen Eltern gebracht hatten. Er hatte da schon viel von Kosta erwartet.
Er hatte geglaubt, er wüsste was am besten für seinen Freund war, doch in Wahrheit war er ziemlich unsicher gewesen.
"Es ist sicher vernünftig", pflichtete Eneas dabei, "Ich möchte, dass es dir wieder besser geht. Du hast auch bereits große Fortschritte gemacht." Eneas versuchte Kosta das nochmals begreiflich zu machen und dass seine Heilung längst begonnen hätte. Vielleicht mit Stolpersteinen, Rückschlägen und sehr langsam, doch es war da.
Leider wollte Kosta diese Fortschritte nicht recht sehen oder daran glauben. Er hielt es immer noch für möglich, dass es Verdrängung war.
Eneas blickte über den Balkon hinweg und den immer noch leicht verwilderten Garten. Es gab noch so viel zu tun. Dass Kosta auf einmal gehen würde, für Monde, riss Eneas den Boden unter den Füßen weg. Er wüsste nichts mit sich anzufangen in dem Haus. Noch dazu mit Kostas ehemaligen Liebhaber um den er sich plötzlich alleinig kümmern sollte. Damit hatte er nicht gerechnet. Am meisten machte ihm aber zu schaffen, dass er Kosta nicht würde halten und helfen können. Sein Freund würde eine immens schwierige Zeit durchmachen und Eneas konnte ihn nichtmal sehen. Das war zu viel.
Kosta sagte ihm, dass er Angst hätte und er spüre, dass bei ihm vieles nicht stimme. Dann begann er von der Begegnung mit Alvaro zu erzählen. Eneas schämte sich, dass er vollkommen ohne Grund eifersüchtig geworden war. Es hatte nichts mit Sex zu tun. Stattdessen hatte Kosta Alvaro plötzlich ganz viel über Dhemlan anvertraut und was ihm dort passiert war.
Sachen, die er Eneas nicht sagen konnte und wollte, um ihn nicht damit zu belasten. Doch Alvaro hatte er anscheinend für stark genug gehalten...
Kosta berichtete davon wie Alvaro sofort gespürt hätte, dass bei Kosta etwas nicht in Ordnung war. Ob Alvaro da intuitiver war als Eneas? Er hatte es so oft nicht gesehen oder dann falsch gehandelt...
Kosta hatte seinem Ex-Gefährtin von Ranard und dem Kerker erzählt und damit Alvaro erschreckt. Doch anstatt über diese Fähigkeit nachzudenken, dass er überhaupt wieder darüber reden konnte, schalt sein Liebster sich nur, dass er sich nicht unter Kontrolle gehabt hatte und Alvaro damit belastet hatte.
Eneas schluckte, als er hörte, dass Kosta sich wieder nach den Piercings sehnte.
"Selbst jetzt, wenn ich davon spreche, werde ich ganz kribbelig und ich kann nicht verhindern, dass ein Teil von mir sich noch immer dahin zurück sehnt. Deswegen habe ich Angst, dass ich vieles nur verdränge, anstatt mich damit auseinander zu setzen", vertraute Kosta ihm an. Er wolle lieber bei Eneas bleiben und hätte Angst sich dem zu stellen.
Nach dem ganzen Geständnis ließ Kosta den Kopf hängen. Eneas fühlte in der Umarmung wie er zitterte. Rasch drückte er seinen Freund fester an sich.
"Hey... du bist nicht kaputt", appellierte er an seinen Geliebten. "Du hast etwas sehr schweres durchgemacht und du hast Wunden davon getragen. Aber du bist nicht kaputt. Es wird wieder besser werden. Das hat es schon. Du siehst es nur nicht so gut wie ich, weil du mitten drin steckst." Eneas hoffte, dass es nicht nur Phrasen waren. Es musste wieder besser werden.
"Dass du Alvaro so überrumpelt hast, ist nicht schlimm. Ich sehe das sogar positiv", sagte Eneas und lächelte seinen Freund an, "Das zeigt mir, dass du endlich an dem Punkt bist wo du darüber reden kannst und willst. Nach Monden des Schweigens."
Sanft kraulte er Kosta im Nacken, dort wo das feine Haar zu spüren war.
"Wenn du bereit bist darüber zu reden, ist es keine Verdrängung. Und ich will dich unterstützen wie ich kann. Wenn du nach Aleia musst... dann ist es so", sagte Eneas seufzend. "Aber der Gedanke, dass du dich dort mondelang quälst..." Er schüttelte den Kopf. "Ich dachte, dir tut es gut hier zu leben. Mit vielen Freunden und Familie um dich herum. Du hast mir gesagt, du musst dich dem stellen und alles nochmal durchleben... aber wenn es dir danach bloß schlimmer geht? Hier hast du wenigstens etwas Abwechslung und ein normales Leben. Hast du mit Yadriël nicht darüber reden können? Er war doch dabei, als du in Dhemlan warst.."
Eneas lächelte verzweifelt. Eigentlich passierte genau das was er sich gewünscht hatte. Dass Kosta endlich Heilung für sich suchte und es nicht länger verdrängte. Er schien eingesehen zu haben, dass er es nicht mehr aufschieben konnte und gestand reuig, dass er nach Dalmadans Feste sofort zu einer Priesterin hätte gehen sollen. Doch das hätte niemand wissen können.
"Ich habe getan was ich konnte, um dir zu helfen... aber ich bin keine Priesterin. Ich weiß, dass meine Hilfeversuche auch manchmal alles schlimmer gemacht haben", gab Eneas zu. Er war schlicht Kosta zu nahe und sie hatten noch viele Probleme zwischen ihnen lösen müssen, die immer wieder aufgekommen waren. Er hätte das niemals objektiv und mit ruhiger Hand machen können, obwohl es die sicher oft gebraucht hätte. Doch Kosta hatte selbst so gedrängt, dass Eneas ihn besser verstehen musste, und so waren sie in die kleine Ferienhütte und dann nach Beldon Mor. Aber vielleicht hätte Eneas Kosta zu einer Heilung zwingen sollen bevor sie überhaupt nach Nuranessa gesegelt waren. Bevor sie Tileo zu seinen Eltern gebracht hatten. Er hatte da schon viel von Kosta erwartet.
Er hatte geglaubt, er wüsste was am besten für seinen Freund war, doch in Wahrheit war er ziemlich unsicher gewesen.
"Es ist sicher vernünftig", pflichtete Eneas dabei, "Ich möchte, dass es dir wieder besser geht. Du hast auch bereits große Fortschritte gemacht." Eneas versuchte Kosta das nochmals begreiflich zu machen und dass seine Heilung längst begonnen hätte. Vielleicht mit Stolpersteinen, Rückschlägen und sehr langsam, doch es war da.
Leider wollte Kosta diese Fortschritte nicht recht sehen oder daran glauben. Er hielt es immer noch für möglich, dass es Verdrängung war.
Eneas blickte über den Balkon hinweg und den immer noch leicht verwilderten Garten. Es gab noch so viel zu tun. Dass Kosta auf einmal gehen würde, für Monde, riss Eneas den Boden unter den Füßen weg. Er wüsste nichts mit sich anzufangen in dem Haus. Noch dazu mit Kostas ehemaligen Liebhaber um den er sich plötzlich alleinig kümmern sollte. Damit hatte er nicht gerechnet. Am meisten machte ihm aber zu schaffen, dass er Kosta nicht würde halten und helfen können. Sein Freund würde eine immens schwierige Zeit durchmachen und Eneas konnte ihn nichtmal sehen. Das war zu viel.
Kosta sagte ihm, dass er Angst hätte und er spüre, dass bei ihm vieles nicht stimme. Dann begann er von der Begegnung mit Alvaro zu erzählen. Eneas schämte sich, dass er vollkommen ohne Grund eifersüchtig geworden war. Es hatte nichts mit Sex zu tun. Stattdessen hatte Kosta Alvaro plötzlich ganz viel über Dhemlan anvertraut und was ihm dort passiert war.
Sachen, die er Eneas nicht sagen konnte und wollte, um ihn nicht damit zu belasten. Doch Alvaro hatte er anscheinend für stark genug gehalten...
Kosta berichtete davon wie Alvaro sofort gespürt hätte, dass bei Kosta etwas nicht in Ordnung war. Ob Alvaro da intuitiver war als Eneas? Er hatte es so oft nicht gesehen oder dann falsch gehandelt...
Kosta hatte seinem Ex-Gefährtin von Ranard und dem Kerker erzählt und damit Alvaro erschreckt. Doch anstatt über diese Fähigkeit nachzudenken, dass er überhaupt wieder darüber reden konnte, schalt sein Liebster sich nur, dass er sich nicht unter Kontrolle gehabt hatte und Alvaro damit belastet hatte.
Eneas schluckte, als er hörte, dass Kosta sich wieder nach den Piercings sehnte.
"Selbst jetzt, wenn ich davon spreche, werde ich ganz kribbelig und ich kann nicht verhindern, dass ein Teil von mir sich noch immer dahin zurück sehnt. Deswegen habe ich Angst, dass ich vieles nur verdränge, anstatt mich damit auseinander zu setzen", vertraute Kosta ihm an. Er wolle lieber bei Eneas bleiben und hätte Angst sich dem zu stellen.
Nach dem ganzen Geständnis ließ Kosta den Kopf hängen. Eneas fühlte in der Umarmung wie er zitterte. Rasch drückte er seinen Freund fester an sich.
"Hey... du bist nicht kaputt", appellierte er an seinen Geliebten. "Du hast etwas sehr schweres durchgemacht und du hast Wunden davon getragen. Aber du bist nicht kaputt. Es wird wieder besser werden. Das hat es schon. Du siehst es nur nicht so gut wie ich, weil du mitten drin steckst." Eneas hoffte, dass es nicht nur Phrasen waren. Es musste wieder besser werden.
"Dass du Alvaro so überrumpelt hast, ist nicht schlimm. Ich sehe das sogar positiv", sagte Eneas und lächelte seinen Freund an, "Das zeigt mir, dass du endlich an dem Punkt bist wo du darüber reden kannst und willst. Nach Monden des Schweigens."
Sanft kraulte er Kosta im Nacken, dort wo das feine Haar zu spüren war.
"Wenn du bereit bist darüber zu reden, ist es keine Verdrängung. Und ich will dich unterstützen wie ich kann. Wenn du nach Aleia musst... dann ist es so", sagte Eneas seufzend. "Aber der Gedanke, dass du dich dort mondelang quälst..." Er schüttelte den Kopf. "Ich dachte, dir tut es gut hier zu leben. Mit vielen Freunden und Familie um dich herum. Du hast mir gesagt, du musst dich dem stellen und alles nochmal durchleben... aber wenn es dir danach bloß schlimmer geht? Hier hast du wenigstens etwas Abwechslung und ein normales Leben. Hast du mit Yadriël nicht darüber reden können? Er war doch dabei, als du in Dhemlan warst.."
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Eneas nahm ihn sofort wieder ganz lieb in den Arm und drückte ihn an sich. Kosta erschauderte und Tränen traten ihm in die Augen, rollten ihm leise über die Wangen. Es war so schön in Eneas Armen. Seine Liebe liess ihn erschaudern. Er wollte ihm so gerne glauben. Glauben, dass er nicht kaputt wäre. Dass er nur Wunden davon getragen hätte, weil er schweres durchgemacht hatte. Dass er es nur nicht so gut sehen könne wie Eneas, weil er mitten drin steckte. Aber er war doch schon vorher kaputt gewesen. Dhemlan hatte es nur verschlimmert. Zumindest einige Teile davon. Andere Teile waren wirklich Wunden. Nur nicht alles. Gewisse Probleme hatte er schon vorher gehabt und sie erfolgreich verdrängt.
"Aber nicht zu dem Preis", wehrte Kosta entsetzt ab. "Ja, es ist gut, dass ich darüber sprechen kann. Aber Eneas, das konnte ich schon vorher. Timaris... sie weiss über alles Bescheid. Ich habe ihr alles gesagt. Bei ihr weiss ich, dass sie damit umgehen kann. Doch Alvaro hat es nicht verdient, dass ich ihm diese Dinge an den Kopf werde. Es wird mir nicht helfen, wenn ich weiss, dass ich meine Freunde erschrecke und verletze." Im Gegenteil, das würde ihm nur noch mehr zu schaffen machen, wenn er vermutete, dass seinen Freunden weh tat. Deswegen hatte er Eneas ja auch nie etwas gesagt. Obwohl es ihm schon so oft unter den Nägel gebrannt hatte, etwas von dem Schrecken loszulassen. Jemandem zu beichten, was er getan hatte. Was für Verbrechen er verübt hatte.
Lieb kraulte Eneas ihn im Nacken und versuchte ihn weiter sanft zu trösten. Dabei war er sehr tapfer und wollte ihn trotzdem ziehen lassen, auch wenn es ihm unendlich schwer viel. Eneas musste es gar nicht sagen, Kosta spürte es auch so. Ihm ging es ebenfalls so. Sich von Eneas zu trennen, nachdem er so lange so dicht bei ihm hatte sein dürfen, kam ihm beinahe unmöglich vor. Alleine der Gedanke daran schmerzte schon unerträglich. Andererseits wollte er für Eneas das gerne auf sich nehmen. Damit sie irgendwann friedlich zusammen leben konnten. Hoffentlich.
"Nein, mit Zucker habe ich nicht darüber geredet", verneinte er geschafft. "Ich habe ihm schon genügend ihm angetan. Ich möchte ihn nicht auch noch damit belasten. Ausserdem hat er selbst genug, mit dem er zu kämpfen hat. Sein Weg ist es, das Traurige zu vergessen, weiter zu machen und sich auf das Schöne zu konzentrieren." Also eigentlich es verdrängen. Eine gefährliche Taktik. Bei Zucker schien es vorerst aber ganz gut zu funktionieren. Er hatte auch schon viel mehr Erfahrung darin als Kosta. Im Gegensatz zu dem Prinzen hatte der Krieger ein relativ behütetes Leben führen dürfen.
"Es ist wunderschön, mit dir hier zu leben", beteuerte er innig. "Es ist schön Besuch zu bekommen und es ist toll zu sehen, wie Zucker allmählich in seinem neuen Leben ankommt. Und am allerbesten ist es, abends in deinen Armen einzuschlafen. Ich will das für immer geniessen können. Ich will das nicht kaputt machen, indem ich haltlos von Dhemlan erzähle und die Menschen um mich herum verletze." Er atmete tief durch, was in einem leisen Schluchzen endete.
"Ich muss zu einer Priesterin, doch", Kosta schluchzte erneut. "Oh, gütige Dunkelheit, Eneas, ich habe so unendlich viel Angst davor. Du hast Recht. Was, wenn es mir danach bloss schlimmer geht? Was, wenn ich daran zerbreche und nicht wieder zurück zu dir finde? Was wenn ich dich nach all dem trotzdem im Stich lasse? Wenn ich nicht stark genug dafür bin und nicht mehr zurück komme?" Überwältigt von seiner Angst brach Kosta nun entgültig in Tränen aus.
"Aber nicht zu dem Preis", wehrte Kosta entsetzt ab. "Ja, es ist gut, dass ich darüber sprechen kann. Aber Eneas, das konnte ich schon vorher. Timaris... sie weiss über alles Bescheid. Ich habe ihr alles gesagt. Bei ihr weiss ich, dass sie damit umgehen kann. Doch Alvaro hat es nicht verdient, dass ich ihm diese Dinge an den Kopf werde. Es wird mir nicht helfen, wenn ich weiss, dass ich meine Freunde erschrecke und verletze." Im Gegenteil, das würde ihm nur noch mehr zu schaffen machen, wenn er vermutete, dass seinen Freunden weh tat. Deswegen hatte er Eneas ja auch nie etwas gesagt. Obwohl es ihm schon so oft unter den Nägel gebrannt hatte, etwas von dem Schrecken loszulassen. Jemandem zu beichten, was er getan hatte. Was für Verbrechen er verübt hatte.
Lieb kraulte Eneas ihn im Nacken und versuchte ihn weiter sanft zu trösten. Dabei war er sehr tapfer und wollte ihn trotzdem ziehen lassen, auch wenn es ihm unendlich schwer viel. Eneas musste es gar nicht sagen, Kosta spürte es auch so. Ihm ging es ebenfalls so. Sich von Eneas zu trennen, nachdem er so lange so dicht bei ihm hatte sein dürfen, kam ihm beinahe unmöglich vor. Alleine der Gedanke daran schmerzte schon unerträglich. Andererseits wollte er für Eneas das gerne auf sich nehmen. Damit sie irgendwann friedlich zusammen leben konnten. Hoffentlich.
"Nein, mit Zucker habe ich nicht darüber geredet", verneinte er geschafft. "Ich habe ihm schon genügend ihm angetan. Ich möchte ihn nicht auch noch damit belasten. Ausserdem hat er selbst genug, mit dem er zu kämpfen hat. Sein Weg ist es, das Traurige zu vergessen, weiter zu machen und sich auf das Schöne zu konzentrieren." Also eigentlich es verdrängen. Eine gefährliche Taktik. Bei Zucker schien es vorerst aber ganz gut zu funktionieren. Er hatte auch schon viel mehr Erfahrung darin als Kosta. Im Gegensatz zu dem Prinzen hatte der Krieger ein relativ behütetes Leben führen dürfen.
"Es ist wunderschön, mit dir hier zu leben", beteuerte er innig. "Es ist schön Besuch zu bekommen und es ist toll zu sehen, wie Zucker allmählich in seinem neuen Leben ankommt. Und am allerbesten ist es, abends in deinen Armen einzuschlafen. Ich will das für immer geniessen können. Ich will das nicht kaputt machen, indem ich haltlos von Dhemlan erzähle und die Menschen um mich herum verletze." Er atmete tief durch, was in einem leisen Schluchzen endete.
"Ich muss zu einer Priesterin, doch", Kosta schluchzte erneut. "Oh, gütige Dunkelheit, Eneas, ich habe so unendlich viel Angst davor. Du hast Recht. Was, wenn es mir danach bloss schlimmer geht? Was, wenn ich daran zerbreche und nicht wieder zurück zu dir finde? Was wenn ich dich nach all dem trotzdem im Stich lasse? Wenn ich nicht stark genug dafür bin und nicht mehr zurück komme?" Überwältigt von seiner Angst brach Kosta nun entgültig in Tränen aus.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
"Oh..", entfuhr Eneas nur, als Kosta ihm erklärte, dass er mit Timaris bereits über alles geredet hätte und sie über alles Bescheid wisse. Sie könne damit umgehen. Eneas war etwas perplex. Er wusste, dass Kosta mit ihm kaum darüber hatte reden wollen, um ihn nicht zu erschrecken und zu verletzen, aber er hatte auch angenommen, dass Kosta ebenfalls Hemmungen hatte seine Erlebnisse auszusprechen und in Worte zu fassen. Nun zu hören, dass er problemlos alles Timaris gesagt hatte, war seltsam.
Aber so war es ja schon immer gewesen. Kosta erzählte ihr alles.
Außer wenn Eneas ihn dazu zwang Geheimnisse vor ihr zu haben... aber auch das war lange her.
"Ich wusste nicht, dass du ihr alles gesagt hast... ich meine, es ist gut, dass sie es weiß. Dann hast du nur Sorge alle anderen mit deinen Erlebnissen zu belasten?" Es war typisch, dass Kosta niemanden zur Last fallen wollte und dazu gehörte leider auch seine Heilung. "Obwohl du es Timaris erzählt hast, scheinst du aber immer noch darüber reden zu wollen. Öfter und vielleicht intensiver", spekulierte Eneas. Und Timaris war weit weg. Sie konnte Kosta gerade nicht zuhören.
Sein Freund hatte sich an ihn gekuschelt und Eneas fühlte etwas nasses an seinem Ärmel. Waren es Tränen? Er befürchtete, dass Kosta der heutige Tag sehr aufwühlen würde, aber nach dieser einschneidenden Entscheidung war auch Eneas ziemlich ergriffen. Er hatte sich bereits wieder daran gewöhnt mit Kosta im Bett einzuschlafen, ihn in den Armen zu halten und um sich zu haben. Musste sein Liebster wirklich gehen? Es war nicht fair... für sie beide nicht. Kosta hatte so viel auf sich genommen, um Timaris zu retten. Ganz Hayll damit. Es war nicht fair, dass er die Schrecken des Kerkers nochmal durchleben sollte.
Gab es keinen anderen Weg?
Als Eneas nach Yadriël fragte, erklärte Kosta, dass er ihm das nicht auch noch antun wolle. Zucker hätte genug mit seinen eigenen Erlebnissen zu kämpfen und er würde lieber das Traurige vergessen.
"Gut ist das nicht... aber seine körperliche Heilung hat gerade Vorrang", gab Eneas zu Bedenken. "Irgendwann braucht er sicher auch Hilfe für die seelischen Wunden. Vielleicht kannst du ihn dazu bringen sich etwas zu öffnen. Ihr könnt gemeinsam darüber reden und es könnte euch gegenseitig helfen. Das wäre keine Belastung, wenn es ihm auch hilft."
Eneas musste unbedingt mit Yadriël reden, dass er dabei half Kosta hierzubehalten. Nein, das war egoistisch. Er sollte sich zurückhalten und Kosta in seiner Entscheidung unterstützen. Er durfte keine alten Verhaltensmuster wiederholen. Dann hätte er gewiss Kosta alles ausgeredet nur damit er bei ihm blieb. Kosta hätte sich wie früher gefügt und so getan, als wäre er zufrieden, obwohl er insgeheim elend war.
Es durfte nicht wieder passieren!
Sein Freund sagte zitternd, dass es wunderschön wäre zusammen zu leben und abends in Eneas' Armen einzuschlafen. Auch zu erleben wie Zucker allmählich ein neues Leben hatte. Kosta wolle das nicht kaputt machen indem er die Menschen um sich herum verletze. Er wolle es für immer genießen können.
Dieses Mal vernahm Eneas eindeutig ein Schluchzen und sein Freund konnte sich nicht mehr bremsen. Weinend gestand er wie viel Angst er hatte und davor, dass die Heilung nicht klappte und er daran zerbrach.
Eneas biss sich auf die Lippen, versuchte stark zu sein. Dabei teilte er diese Angst. Er hatte ständig Angst um seinen Liebsten. Seitdem dieser ihm gesagt hatte, dass er nicht mehr leben wollte.
"Ich habe auch Angst", beichtete er leise, "Aber eine Heilung wird nicht funktionieren, wenn wir uns unter Druck setzen. Du besonders." Kosta sollte zu einer Priesterin gehen, weil er es für sich selbst wollte. Nicht um für Eneas so schnell wie möglich gesund zu werden oder weil er seine Freunde nicht mehr belasten wollte.
"Ich will es dir nicht ausreden, aber warte noch ein bißchen. Yadriëls Gips ist nichtmal ab. Und bis dahin können wir genau überlegen wie es weitergehen soll." Eneas streichelte Kosta liebevoll die Tränen fort. "Ob es wirklich der einzige Weg für dich ist... ob du denkst, du musst das tun und dich vollkommen abschotten, damit du für niemanden, den du gern hast, eine Belastung bist."
Und das stimmte nicht. Eneas war sich sicher, dass es nicht stimmte.
"Du hast mir doch auch schon einen kleinen Teil von Dhemlan erzählt. Und Alvaro. Und anderen vielleicht auch. Kleine Bruchstücke. Und wir sind immer noch hier und stehen dir bei. Ich habe es vertragen", sagte Eneas, "Vielleicht musst du es nicht wie bei Timaris einer Person komplett erzählen. Deine Freunde können es teilen. Und vor allem, du kannst es teilen. Du musst dich nicht allem auf einmal stellen und nur noch daran denken. Du konntest Alvaro etwas erzählen und ja danach hattest du Albträume, aber wir haben ein paar schöne Nächte auf dem Balkon verbracht und dann gab es wieder andere Dinge in deinem Leben. Einkäufe, leckeres Essen, Yadriël Lesen und Schreiben beibringen, ein neuer Besuch. Es war nicht all umfassend", versuchte er Kosta begreiflich machen. Natürlich hatte Eneas seinen Teil dazu beigetragen und sorgsam darauf geachtet, dass die letzten Tage sehr ruhig und entspannend gewesen waren.
"Ich glaube nicht, dass das ein Verdrängen ist. Es ist ein natürlicher Prozess." Den hatte Eneas damals auch nach den Missbräuchen gehabt, obwohl seine Heilung natürlich ganz anders als die von Kosta abgelaufen war. Dazu waren sie zu verschieden. Aber auch bei Eneas war es nur in Etappen vorangegangen. Es war nicht plötzlich gut gewesen, nachdem Timaris ihn auf diverse Zwangsurlaube mitgenommen hatte. Es hatte gute und schlechte Tage gegeben. Damals war es ihm auch nie schnell genug gegangen. Er hatte geglaubt die Albträume würden nie aufhören und er würde sich für den Rest seines Lebens wie ein Versager und Schwächling fühlen.
"Bitte, geh nicht sofort und denk in Ruhe noch einmal darüber nach und wieso du das machen möchtest. Und wenn es dein Entschluss ist, dann helfe ich dir voll und ganz. Wir suchen fähige Priesterinnen, wir schauen uns das dortige Programm an und denken über Besuchmöglichkeiten nach. Es ist mir egal, ob du mich dann nicht erkennst und anschreist oder stumm bist oder um dich schlägst oder mich beschimpfst, ich werde dich besuchen und für dich da sein", sagte Eneas entschlossen. "Es ist mir egal wie sehr du mich verletzt in deiner Heilung. Ich werde dich nicht alleine lassen. Also musst du dir gar keine Sorgen machen, ob du mich im Stich lässt, okay?"
Er strich eine Strähne von Kostas nasser Wange und blickte ihn selbstsicher an.
Aber so war es ja schon immer gewesen. Kosta erzählte ihr alles.
Außer wenn Eneas ihn dazu zwang Geheimnisse vor ihr zu haben... aber auch das war lange her.
"Ich wusste nicht, dass du ihr alles gesagt hast... ich meine, es ist gut, dass sie es weiß. Dann hast du nur Sorge alle anderen mit deinen Erlebnissen zu belasten?" Es war typisch, dass Kosta niemanden zur Last fallen wollte und dazu gehörte leider auch seine Heilung. "Obwohl du es Timaris erzählt hast, scheinst du aber immer noch darüber reden zu wollen. Öfter und vielleicht intensiver", spekulierte Eneas. Und Timaris war weit weg. Sie konnte Kosta gerade nicht zuhören.
Sein Freund hatte sich an ihn gekuschelt und Eneas fühlte etwas nasses an seinem Ärmel. Waren es Tränen? Er befürchtete, dass Kosta der heutige Tag sehr aufwühlen würde, aber nach dieser einschneidenden Entscheidung war auch Eneas ziemlich ergriffen. Er hatte sich bereits wieder daran gewöhnt mit Kosta im Bett einzuschlafen, ihn in den Armen zu halten und um sich zu haben. Musste sein Liebster wirklich gehen? Es war nicht fair... für sie beide nicht. Kosta hatte so viel auf sich genommen, um Timaris zu retten. Ganz Hayll damit. Es war nicht fair, dass er die Schrecken des Kerkers nochmal durchleben sollte.
Gab es keinen anderen Weg?
Als Eneas nach Yadriël fragte, erklärte Kosta, dass er ihm das nicht auch noch antun wolle. Zucker hätte genug mit seinen eigenen Erlebnissen zu kämpfen und er würde lieber das Traurige vergessen.
"Gut ist das nicht... aber seine körperliche Heilung hat gerade Vorrang", gab Eneas zu Bedenken. "Irgendwann braucht er sicher auch Hilfe für die seelischen Wunden. Vielleicht kannst du ihn dazu bringen sich etwas zu öffnen. Ihr könnt gemeinsam darüber reden und es könnte euch gegenseitig helfen. Das wäre keine Belastung, wenn es ihm auch hilft."
Eneas musste unbedingt mit Yadriël reden, dass er dabei half Kosta hierzubehalten. Nein, das war egoistisch. Er sollte sich zurückhalten und Kosta in seiner Entscheidung unterstützen. Er durfte keine alten Verhaltensmuster wiederholen. Dann hätte er gewiss Kosta alles ausgeredet nur damit er bei ihm blieb. Kosta hätte sich wie früher gefügt und so getan, als wäre er zufrieden, obwohl er insgeheim elend war.
Es durfte nicht wieder passieren!
Sein Freund sagte zitternd, dass es wunderschön wäre zusammen zu leben und abends in Eneas' Armen einzuschlafen. Auch zu erleben wie Zucker allmählich ein neues Leben hatte. Kosta wolle das nicht kaputt machen indem er die Menschen um sich herum verletze. Er wolle es für immer genießen können.
Dieses Mal vernahm Eneas eindeutig ein Schluchzen und sein Freund konnte sich nicht mehr bremsen. Weinend gestand er wie viel Angst er hatte und davor, dass die Heilung nicht klappte und er daran zerbrach.
Eneas biss sich auf die Lippen, versuchte stark zu sein. Dabei teilte er diese Angst. Er hatte ständig Angst um seinen Liebsten. Seitdem dieser ihm gesagt hatte, dass er nicht mehr leben wollte.
"Ich habe auch Angst", beichtete er leise, "Aber eine Heilung wird nicht funktionieren, wenn wir uns unter Druck setzen. Du besonders." Kosta sollte zu einer Priesterin gehen, weil er es für sich selbst wollte. Nicht um für Eneas so schnell wie möglich gesund zu werden oder weil er seine Freunde nicht mehr belasten wollte.
"Ich will es dir nicht ausreden, aber warte noch ein bißchen. Yadriëls Gips ist nichtmal ab. Und bis dahin können wir genau überlegen wie es weitergehen soll." Eneas streichelte Kosta liebevoll die Tränen fort. "Ob es wirklich der einzige Weg für dich ist... ob du denkst, du musst das tun und dich vollkommen abschotten, damit du für niemanden, den du gern hast, eine Belastung bist."
Und das stimmte nicht. Eneas war sich sicher, dass es nicht stimmte.
"Du hast mir doch auch schon einen kleinen Teil von Dhemlan erzählt. Und Alvaro. Und anderen vielleicht auch. Kleine Bruchstücke. Und wir sind immer noch hier und stehen dir bei. Ich habe es vertragen", sagte Eneas, "Vielleicht musst du es nicht wie bei Timaris einer Person komplett erzählen. Deine Freunde können es teilen. Und vor allem, du kannst es teilen. Du musst dich nicht allem auf einmal stellen und nur noch daran denken. Du konntest Alvaro etwas erzählen und ja danach hattest du Albträume, aber wir haben ein paar schöne Nächte auf dem Balkon verbracht und dann gab es wieder andere Dinge in deinem Leben. Einkäufe, leckeres Essen, Yadriël Lesen und Schreiben beibringen, ein neuer Besuch. Es war nicht all umfassend", versuchte er Kosta begreiflich machen. Natürlich hatte Eneas seinen Teil dazu beigetragen und sorgsam darauf geachtet, dass die letzten Tage sehr ruhig und entspannend gewesen waren.
"Ich glaube nicht, dass das ein Verdrängen ist. Es ist ein natürlicher Prozess." Den hatte Eneas damals auch nach den Missbräuchen gehabt, obwohl seine Heilung natürlich ganz anders als die von Kosta abgelaufen war. Dazu waren sie zu verschieden. Aber auch bei Eneas war es nur in Etappen vorangegangen. Es war nicht plötzlich gut gewesen, nachdem Timaris ihn auf diverse Zwangsurlaube mitgenommen hatte. Es hatte gute und schlechte Tage gegeben. Damals war es ihm auch nie schnell genug gegangen. Er hatte geglaubt die Albträume würden nie aufhören und er würde sich für den Rest seines Lebens wie ein Versager und Schwächling fühlen.
"Bitte, geh nicht sofort und denk in Ruhe noch einmal darüber nach und wieso du das machen möchtest. Und wenn es dein Entschluss ist, dann helfe ich dir voll und ganz. Wir suchen fähige Priesterinnen, wir schauen uns das dortige Programm an und denken über Besuchmöglichkeiten nach. Es ist mir egal, ob du mich dann nicht erkennst und anschreist oder stumm bist oder um dich schlägst oder mich beschimpfst, ich werde dich besuchen und für dich da sein", sagte Eneas entschlossen. "Es ist mir egal wie sehr du mich verletzt in deiner Heilung. Ich werde dich nicht alleine lassen. Also musst du dir gar keine Sorgen machen, ob du mich im Stich lässt, okay?"
Er strich eine Strähne von Kostas nasser Wange und blickte ihn selbstsicher an.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
"Das wusstest du nicht?" fragte Kosta genau so überrascht, als Eneas perplex auf sein Geständnis reagierte, dass er Timaris schon alles erzählt hatte. Sein Freund verneinte, dass er das gewusst hätte, fand es aber gut, dass Kosta es ihr gesagt hatte.
"Sie sind zu verstörend", nickte Kosta bedrückt, dass er Sorge hatte, andere Leute mit seinen Erlebnissen zu belasten. Wobei verstörend viel zu harmlos ausgedrückt war. Es war erscheckend, widerwärtig und abscheulich und das Schlimmste war, dass Kosta daran Schuld war. Er schämte sich viel zu sehr und es war der Grund, weswegen der Krieger nicht daran glaubte, dass er das Leben oder gar Heilung verdient hatte. Eine Ansicht, die Eneas zutiefst erschreckte und seine anderen Freunde ebenso, wie sich bei Alvaro gezeigt hatte. Kosta konnte es verstehen. Trotzdem konnte er deswegen seine Empfindungen deswegen nicht einfach ändern. Deshalb wollte er mit jemandem darüber sprechen, der es verkraften konnte, was er sagte. Denn Eneas schien recht zu haben. Wenn er einfach so anfing, Alvaro von Ranard zu erzählen, wollte er womöglich wirklich öfters und intensiver darüber sprechen. Vielleicht auch einfach deswegen, weil er wusste, dass das der Weg dazu war, für Eneas wieder gesund zu werden.
Lieb schlug Eneas ihm vor, dass er doch mit Zucker über alles sprechen sollte. Prinzipiell war das eine gute Idee. Zucker hatte alles miterlebt. Auch das allerschlimmste, was Kosta getan hatte. Nur hatte Zucker seine eigenen Probleme und die verdrängte er sehr gerne. Das war zwar nicht gut für ihn, doch Kosta wollte ihn dennoch nicht mit seinen Problemen belasten. Immerhin hatte Kosta Zucker vergewaltigt und ihn dazu genötigt, Minan Lust aufzuzwingen. Da konnte Kosta bei ihm nicht auch noch jammern gehen, wie elend er sich fühlte. Nein, Kosta sah keinen anderen Weg, als zu einer Priesterin zu gehen, die dafür sorgte, dass er sein Elend und sein Schrecken nicht in die Welt verbreitete.
Es war der einzige Weg, den er sah und doch erfüllte er ihn mit grosser Angst. Überwältigt gestand er Eneas, wie sehr er Angst hatte, nicht mehr zurück zu finden. Dass er befürchtete, daran zu zerbrechen und Eneas im Stich zu lassen. Der Gedanke überwältigte ihn, so dass ihm die Tränen nun entgültig über die Wangen liefen und er leicht in Eneas Armen zitterte. Sein tapferer Freund blieb glücklicherweise stark für sie beide. Er gestand zwar, dass er auch Angst hätte, doch er blieb ruhig und sprach ihm Mut zu. Dass er sich nicht unter Druck setzen und alles in Ruhe angehen sollte.
"Ich will anderen nicht noch mehr weh tun", erklärte Kosta kläglich, warum er glaubte, sich abschotten zu müssen. "Alvaro war entsetzt genug, über das was ich ihm gesagt habe. Ausserdem hast du es kaum ertragen, dass ich alleine bei ihm war. Ich will dich nicht damit quälen. Aber ich hatte schon nicht vor, gleich morgen loszugehen. So vielleicht in zwei oder drei Wochen. Wenn Zuckers Gips ab ist und ich jemanden gefunden habe, der mit ihm trainiert." Wenn er sich sicher war, dass Eneas und Zucker sich genügend zusammen raufen konnten, um auch ohne ihn klar zu kommen.
Verständlicherweise wollte Eneas ihn nicht so leicht gehen lassen. Er überlegte, dass Kosta ja nicht jemandem alles sagen müsste, doch dass er seinen Freunden je ein Stückchen erzählen konnte. So wie er ihm und Alvaro je etwas erzählt hatte. Eneas beteuerte, dass er es ertragen hätte. Doch so leicht, wie er jetzt klang, war es ihm nicht gefallen. Überhaupt nicht. Und Eneas wusste nicht, dass Kosta gerade mal an der Oberfläche gekratzt hatte. Für ihn war es schon schlimm genug gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es noch viel, viel schlimmer werden würde.
Innig versicherte Eneas ihm, dass es ein natürlicher Prozess wäre, den Kosta durchmachte, wenn er sich auf die schönen Sachen im Leben konzentrierte. Es wäre kein Verdrängen. Womöglich hatte Eneas damit sogar recht. Kosta konnte es selbst nicht beurteilen. Dazu steckte er viel zu tief drin. Da er aber unbedingt gesund werden wollte, damit er Eneas keinesfalls mehr wehtat, fand er, dass eine Priesterin ihn und seine Fortschritte überwachen musste. Nicht, dass er am Ende doch alles nur verdrängte, weil Eneas und er sich alles schön redeten.
Eneas sprach jedenfalls jetzt schon ganz zuversichtlich davon, dass sie fähige Priesterinnen suchen würden und über Besuchsmöglichkeiten nachdenken würden. Es wäre ihm egal, ob Kosta ihn dann erkennen würde, ob er ihn anschreien, ihn beschimpfen, schlagen oder auch einfach nur stumm sein würde. Es wäre ihm egal, wie sehr er ihn verletzte in seiner Heilung. Er würde ihn nicht alleine lassen, weswegen Kosta sich gar keine Sorgen machen müsste, ob er ihn im Stich liesse. Entsetzt und überwältigt gleichermassen, erwiderte Kosta Eneas selbstsicheren Blick mit grossen Augen. Bis ihm einfiel, dass er wieder atmen sollte.
"Ich... ich kann nicht noch mehr Schuld auf mich laden, Eneas", stiess er gequält aus. "Deswegen will ich mich doch so abschotten. Damit ich dir auf keinen Fall hässliche Dinge sage oder dir wehtue. Bitte Eneas. Das könnte ich nicht ertragen. Ich habe dir schon viel zu sehr weh getan. Bitte lass uns einen Weg finden, wo ich dich in Watte packen und wie ein rohes Ei behandeln darf. Dann wird es mir am Besten gehen. Das weiss ich ganz bestimmt."
"Sie sind zu verstörend", nickte Kosta bedrückt, dass er Sorge hatte, andere Leute mit seinen Erlebnissen zu belasten. Wobei verstörend viel zu harmlos ausgedrückt war. Es war erscheckend, widerwärtig und abscheulich und das Schlimmste war, dass Kosta daran Schuld war. Er schämte sich viel zu sehr und es war der Grund, weswegen der Krieger nicht daran glaubte, dass er das Leben oder gar Heilung verdient hatte. Eine Ansicht, die Eneas zutiefst erschreckte und seine anderen Freunde ebenso, wie sich bei Alvaro gezeigt hatte. Kosta konnte es verstehen. Trotzdem konnte er deswegen seine Empfindungen deswegen nicht einfach ändern. Deshalb wollte er mit jemandem darüber sprechen, der es verkraften konnte, was er sagte. Denn Eneas schien recht zu haben. Wenn er einfach so anfing, Alvaro von Ranard zu erzählen, wollte er womöglich wirklich öfters und intensiver darüber sprechen. Vielleicht auch einfach deswegen, weil er wusste, dass das der Weg dazu war, für Eneas wieder gesund zu werden.
Lieb schlug Eneas ihm vor, dass er doch mit Zucker über alles sprechen sollte. Prinzipiell war das eine gute Idee. Zucker hatte alles miterlebt. Auch das allerschlimmste, was Kosta getan hatte. Nur hatte Zucker seine eigenen Probleme und die verdrängte er sehr gerne. Das war zwar nicht gut für ihn, doch Kosta wollte ihn dennoch nicht mit seinen Problemen belasten. Immerhin hatte Kosta Zucker vergewaltigt und ihn dazu genötigt, Minan Lust aufzuzwingen. Da konnte Kosta bei ihm nicht auch noch jammern gehen, wie elend er sich fühlte. Nein, Kosta sah keinen anderen Weg, als zu einer Priesterin zu gehen, die dafür sorgte, dass er sein Elend und sein Schrecken nicht in die Welt verbreitete.
Es war der einzige Weg, den er sah und doch erfüllte er ihn mit grosser Angst. Überwältigt gestand er Eneas, wie sehr er Angst hatte, nicht mehr zurück zu finden. Dass er befürchtete, daran zu zerbrechen und Eneas im Stich zu lassen. Der Gedanke überwältigte ihn, so dass ihm die Tränen nun entgültig über die Wangen liefen und er leicht in Eneas Armen zitterte. Sein tapferer Freund blieb glücklicherweise stark für sie beide. Er gestand zwar, dass er auch Angst hätte, doch er blieb ruhig und sprach ihm Mut zu. Dass er sich nicht unter Druck setzen und alles in Ruhe angehen sollte.
"Ich will anderen nicht noch mehr weh tun", erklärte Kosta kläglich, warum er glaubte, sich abschotten zu müssen. "Alvaro war entsetzt genug, über das was ich ihm gesagt habe. Ausserdem hast du es kaum ertragen, dass ich alleine bei ihm war. Ich will dich nicht damit quälen. Aber ich hatte schon nicht vor, gleich morgen loszugehen. So vielleicht in zwei oder drei Wochen. Wenn Zuckers Gips ab ist und ich jemanden gefunden habe, der mit ihm trainiert." Wenn er sich sicher war, dass Eneas und Zucker sich genügend zusammen raufen konnten, um auch ohne ihn klar zu kommen.
Verständlicherweise wollte Eneas ihn nicht so leicht gehen lassen. Er überlegte, dass Kosta ja nicht jemandem alles sagen müsste, doch dass er seinen Freunden je ein Stückchen erzählen konnte. So wie er ihm und Alvaro je etwas erzählt hatte. Eneas beteuerte, dass er es ertragen hätte. Doch so leicht, wie er jetzt klang, war es ihm nicht gefallen. Überhaupt nicht. Und Eneas wusste nicht, dass Kosta gerade mal an der Oberfläche gekratzt hatte. Für ihn war es schon schlimm genug gewesen. Er konnte sich nicht vorstellen, dass es noch viel, viel schlimmer werden würde.
Innig versicherte Eneas ihm, dass es ein natürlicher Prozess wäre, den Kosta durchmachte, wenn er sich auf die schönen Sachen im Leben konzentrierte. Es wäre kein Verdrängen. Womöglich hatte Eneas damit sogar recht. Kosta konnte es selbst nicht beurteilen. Dazu steckte er viel zu tief drin. Da er aber unbedingt gesund werden wollte, damit er Eneas keinesfalls mehr wehtat, fand er, dass eine Priesterin ihn und seine Fortschritte überwachen musste. Nicht, dass er am Ende doch alles nur verdrängte, weil Eneas und er sich alles schön redeten.
Eneas sprach jedenfalls jetzt schon ganz zuversichtlich davon, dass sie fähige Priesterinnen suchen würden und über Besuchsmöglichkeiten nachdenken würden. Es wäre ihm egal, ob Kosta ihn dann erkennen würde, ob er ihn anschreien, ihn beschimpfen, schlagen oder auch einfach nur stumm sein würde. Es wäre ihm egal, wie sehr er ihn verletzte in seiner Heilung. Er würde ihn nicht alleine lassen, weswegen Kosta sich gar keine Sorgen machen müsste, ob er ihn im Stich liesse. Entsetzt und überwältigt gleichermassen, erwiderte Kosta Eneas selbstsicheren Blick mit grossen Augen. Bis ihm einfiel, dass er wieder atmen sollte.
"Ich... ich kann nicht noch mehr Schuld auf mich laden, Eneas", stiess er gequält aus. "Deswegen will ich mich doch so abschotten. Damit ich dir auf keinen Fall hässliche Dinge sage oder dir wehtue. Bitte Eneas. Das könnte ich nicht ertragen. Ich habe dir schon viel zu sehr weh getan. Bitte lass uns einen Weg finden, wo ich dich in Watte packen und wie ein rohes Ei behandeln darf. Dann wird es mir am Besten gehen. Das weiss ich ganz bestimmt."
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Es blieb bei dem gleichen Problem, dass Kosta keinem seiner Freunde weh tun wollte und sich deswegen in Behandlungen von Priesterinnen begeben wollte. War das der einzige Grund? Er schien mehr Angst als Hoffnung für diese Abschottung zu haben. Kosta sollte sich nicht schon wieder opfern, nur um es ihm oder seinen Freunden recht zu machen und sie nicht zu belasten.
Kosta erklärte, dass Alvaro viel zu entsetzt über das wenige war, was er erfahren hatte. Und Eneas hätte es auch nicht gefallen, dass Kosta alleine mit Alvaro gewesen wäre.
"Da wusste ich nicht, dass du mit ihm über Dhemlan redest", wandte Eneas ein, "Meine Eifersucht ist mein Problem. Ich.. war nur unsicher..." Besonders weil ihre Beziehung alles andere als felsenfest war und es noch viel zu klären gab. Da hatte Eneas besonders Sorge, dass jemand wie Alvaro dazu kam und Kosta in seiner Verwirrtheit ablenkte und verführte. Aber Eneas hatte seinem Freund unrecht getan. Dieser hatte nur ein offenes Ohr gesucht und eine Möglichkeit über seine furchtbaren Erlebnisse zu reden. Vielleicht hatte er geglaubt, Alvaro würde es eher aushalten.
"Wenn du öfter mit Alvaro darüber reden willst.. kannst du das tun", stimmte Eneas zu. Nicht, dass Kosta seine Einwilligung dafür bräuchte, doch vielleicht half es, wenn sein Freund nicht befürchten musste, Eneas wäre deswegen verärgert. Besonders jetzt wo er es ihm so recht wie möglich machen wollte.
Kosta wollte in zwei oder drei Wochen abreisen, nachdem Zuckers Gips ab sei und ein Trainer gefunden worden war. Drei Wochen... das klang trotzdem viel zu plötzlich. Ein viel zu starker Schnitt. Sie hatten gerade ein bißchen Normalität für sich erhalten und nun wollte Kosta das alles wieder aufgeben? Damit er ganz schnell gesund wurde für ihn?
Eneas wollte das nicht wahrhaben, doch er versuchte Kosta nicht es auszureden. Jedenfalls bemühte er sich, obwohl alles in ihm schrie seinen Liebsten festzuhalten und nie mehr loszulassen. Nichtmal für eine bitter benötigte Heilung wollte er ihn ziehen lassen. Er war furchtbar.
Als sein Freund zu weinen begann, konnte Eneas aber nicht anders als ihm Mut zu machen und ihn in seinem Entschluss zu unterstützen. Aber er wollte Kosta bei den Priesterinnen besuchen. Er sollte da nicht alleine durch und daran verzweifeln.
Leider lehnte Kosta auch hier ab. Er wollte nicht noch mehr Schuld auf sich laden. Die Abschottung wolle er, um Eneas nicht weh zu tun.
"Bitte lass uns einen Weg finden, wo ich dich in Watte packen und wie ein rohes Ei behandeln darf. Dann wird es mir am Besten gehen. Das weiss ich ganz bestimmt", bat sein Freund.
"Du hast mich auch nicht bei unserem Zerwürfnis auf dem Schiff in Watte gepackt. Oder auf Nuranessa oder als du mich als Sklaven behandelt hast. War ich nicht die letzten Monde an deiner Seite, selbst wenn es dir richtig mies ging?" Kosta hatte ihn bereits mit Vorwürfen und verletzenden Worten eingedeckt, er hatte ihn schon mit erschreckenden Geständnissen belastet und sie hatten mehr als nur einmal gestritten.
"Da habe ich auch nicht aufgegeben. Wenn du nur zu den Priesterinnen gehen willst, um mir nicht weh zu tun, dann weiß ich nicht wem das helfen soll. Hör auf dich immer wieder für andere opfern zu wollen. Wenn du dort hinwillst, um zu heilen und dich mit Dhemlan auseinanderzusetzen, unterstütze ich dich wie ich kann", bekräftigte Eneas, "Aber ich will nicht, dass du das nur für mich machst." Denn dann wäre nichts gelöst. Wenn Kosta zurückkam, würde er noch mehr Hemmungen haben Eneas auch nur in irgendeiner Form zu belasten oder zu verärgern. Er würde sich immer wieder zurückziehen und fliehen, wenn es schwieriger zwischen ihnen wurde. Das war ein altes Muster und sie hatten es längst nicht durchbrochen.
Kosta erklärte, dass Alvaro viel zu entsetzt über das wenige war, was er erfahren hatte. Und Eneas hätte es auch nicht gefallen, dass Kosta alleine mit Alvaro gewesen wäre.
"Da wusste ich nicht, dass du mit ihm über Dhemlan redest", wandte Eneas ein, "Meine Eifersucht ist mein Problem. Ich.. war nur unsicher..." Besonders weil ihre Beziehung alles andere als felsenfest war und es noch viel zu klären gab. Da hatte Eneas besonders Sorge, dass jemand wie Alvaro dazu kam und Kosta in seiner Verwirrtheit ablenkte und verführte. Aber Eneas hatte seinem Freund unrecht getan. Dieser hatte nur ein offenes Ohr gesucht und eine Möglichkeit über seine furchtbaren Erlebnisse zu reden. Vielleicht hatte er geglaubt, Alvaro würde es eher aushalten.
"Wenn du öfter mit Alvaro darüber reden willst.. kannst du das tun", stimmte Eneas zu. Nicht, dass Kosta seine Einwilligung dafür bräuchte, doch vielleicht half es, wenn sein Freund nicht befürchten musste, Eneas wäre deswegen verärgert. Besonders jetzt wo er es ihm so recht wie möglich machen wollte.
Kosta wollte in zwei oder drei Wochen abreisen, nachdem Zuckers Gips ab sei und ein Trainer gefunden worden war. Drei Wochen... das klang trotzdem viel zu plötzlich. Ein viel zu starker Schnitt. Sie hatten gerade ein bißchen Normalität für sich erhalten und nun wollte Kosta das alles wieder aufgeben? Damit er ganz schnell gesund wurde für ihn?
Eneas wollte das nicht wahrhaben, doch er versuchte Kosta nicht es auszureden. Jedenfalls bemühte er sich, obwohl alles in ihm schrie seinen Liebsten festzuhalten und nie mehr loszulassen. Nichtmal für eine bitter benötigte Heilung wollte er ihn ziehen lassen. Er war furchtbar.
Als sein Freund zu weinen begann, konnte Eneas aber nicht anders als ihm Mut zu machen und ihn in seinem Entschluss zu unterstützen. Aber er wollte Kosta bei den Priesterinnen besuchen. Er sollte da nicht alleine durch und daran verzweifeln.
Leider lehnte Kosta auch hier ab. Er wollte nicht noch mehr Schuld auf sich laden. Die Abschottung wolle er, um Eneas nicht weh zu tun.
"Bitte lass uns einen Weg finden, wo ich dich in Watte packen und wie ein rohes Ei behandeln darf. Dann wird es mir am Besten gehen. Das weiss ich ganz bestimmt", bat sein Freund.
"Du hast mich auch nicht bei unserem Zerwürfnis auf dem Schiff in Watte gepackt. Oder auf Nuranessa oder als du mich als Sklaven behandelt hast. War ich nicht die letzten Monde an deiner Seite, selbst wenn es dir richtig mies ging?" Kosta hatte ihn bereits mit Vorwürfen und verletzenden Worten eingedeckt, er hatte ihn schon mit erschreckenden Geständnissen belastet und sie hatten mehr als nur einmal gestritten.
"Da habe ich auch nicht aufgegeben. Wenn du nur zu den Priesterinnen gehen willst, um mir nicht weh zu tun, dann weiß ich nicht wem das helfen soll. Hör auf dich immer wieder für andere opfern zu wollen. Wenn du dort hinwillst, um zu heilen und dich mit Dhemlan auseinanderzusetzen, unterstütze ich dich wie ich kann", bekräftigte Eneas, "Aber ich will nicht, dass du das nur für mich machst." Denn dann wäre nichts gelöst. Wenn Kosta zurückkam, würde er noch mehr Hemmungen haben Eneas auch nur in irgendeiner Form zu belasten oder zu verärgern. Er würde sich immer wieder zurückziehen und fliehen, wenn es schwieriger zwischen ihnen wurde. Das war ein altes Muster und sie hatten es längst nicht durchbrochen.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
"Ich... ich weiss nicht, ob deine Eifersucht so unbegründet war", gab Kosta leise und besorgt zu. Das war das andere, wo er bei Alvaro so die Kontrolle verloren hatte. "Bei Alvaro... es war keine Absicht... und ich will dich auch nicht betrügen... trotzdem bin ich erregt geworden, weil ich mich erinnert habe... Auch da habe ich die Kontrolle verloren", gestand er Eneas durcheinander und gar nicht sicher, ob er seinem Freund das sagen sollte. "Ich glaube, es ist nicht gut, wenn ich alleine zu Alvaro gehe, um mit ihm zu reden. Auch wenn Alvaro meine Situation nicht ausgenutzt hat, obwohl er genau gespürt hat, wie es um mich stand." Etwas, was Kosta dem Krieger teilweise sogar übel genommen hatte. Dabei wollte er Eneas wirklich nicht betrügen. Trotzdem hatte sich alles in ihm so sehr danach gesehnt, sich wolllüstiger Vergessenheit hinzugeben. Es war wirklich besser, wenn er nicht alleine zu Alvaro ging. Abgesehen davon, dass er seinen Freund nicht wieder so sehr erschrecken wollte, wusste Kosta nicht, wie lange der Krieger ihm widerstehen konnte, wenn Kosta noch mehr die Kontrolle verlor und es wirklich darauf anlegte, Alvaro seinerseits zu verführen.
Es tat Kosta so weh, wenn er seinen Freunden Schmerzen bereitete und bei Eneas war es besonders schlimm. Es war, als würde er Dolche in sein eigenes Herz treiben. Deswegen flehte er seinen Liebsten an, ihn behüten zu dürfen. Weil Eneas hatte durchaus recht. Es half, wenn Kosta anderen helfen durfte. Im Gegenzug wurde es aber um so schlimmer, wenn er anderen weh tat. Leider war Eneas überhaupt nicht bereit dazu, sich behüten zu lassen. Deutlich stellte er klar, dass Kosta ihn schon einige Male nicht in Watte gepackt hätte. Zum Beispiel bei ihrem Zerwürfnis auf dem Schiff, auf Nuranessa oder als er ihn als Sklaven behandelt hätte.
Kosta erschauderte qualvoll bei jeder Erwähnung, wo er so gemein zu Eneas gewesen war. Seine Schuld tat ihm fast körperlich weh, so dass er sich aus Eneas Umarmung lösen musste, weil sie wie Feuer um seinen Körper brannte. Er wusste, dass Eneas diese Dinge nicht sagte, um ihn zu verletzen, sondern wirklich nur, um ihm zu beweisen, dass er trotzdem bei ihm bleiben würde, egal wie sehr Kosta ihn verletzte. Für Kosta selbst war das jedoch alles andere als ein Trost. Er zweifelte nicht daran, dass Eneas das tun würde. Ihm zeigte es nur auf, was für ein schrecklicher, rücksichtsloser Mensch er war.
Eneas schimpfte weiter mit ihm, dass er aufhören solle, sich immer wieder für andere opfern zu wollen. Er wolle nicht, dass Kosta nur für ihn zu den Priesterinnen ging. Der jüngere Krieger sackte bei den Worten in sich zusammen. Fest ballte er seine Hände zu Fäusten, so dass die Knöchel hervor traten und drückte sie gegen die Oberschenkel. Gerade wusste er weder ein noch aus. Natürlich machte er das nur für Eneas. Ansonsten hätte er sich schon längst getötet. Das hatte er ihm schon einmal gesagt und das war gar nicht das, was Eneas hatte hören wollen. Weil er einen anderen Kosta lieben wollte. Weil er Iason lieben wollte. Der verwegene Pirat, der selbstsicher durchs Leben ging und sich nicht so jämmerlich an die Liebe seines Lebens kettete, wie Kosta es tat. Dem sein eigenes Leben und Glück wichtiger war, als das der anderen. Wobei das auch nicht ganz stimmte. Eneas wollte nur, dass er selber war. Doch genau wie Alvaro es zusammen gefasst hatte, wenn Kosta das tat, was Eneas wollte, tat er genau das, was er nicht wollte. Wenn Kosta für sich selber eintrat, dann wollte er Eneas nicht verletzen.
"Das ist meine Art zu Lieben", traute er sich schliesslich ganz leise zu sagen. Er glaubte nicht, dass er es verdient hatte, weiter am Leben zu bleiben. Er wollte auch nicht leben mit all der Schuld, die er auf sich geladen hatte. Weil er schwach und feige war. Doch für Eneas würde er sich opfern, um an seiner Seite bleiben zu dürfen. Nur, Eneas verbot ihm inzwischen schon fast, sich zu opfern.
"Vielleicht hätte ich dich damals auf dem Schiff nicht fragen sollen, ob deine Liebe zu mir stark genug ist, um mich zu ertragen", überlegte er mutlos. "Vielleicht hätte ich besser fragen sollen, ob du stark genug bist, meine Liebe zu dir zu ertragen."
Es tat Kosta so weh, wenn er seinen Freunden Schmerzen bereitete und bei Eneas war es besonders schlimm. Es war, als würde er Dolche in sein eigenes Herz treiben. Deswegen flehte er seinen Liebsten an, ihn behüten zu dürfen. Weil Eneas hatte durchaus recht. Es half, wenn Kosta anderen helfen durfte. Im Gegenzug wurde es aber um so schlimmer, wenn er anderen weh tat. Leider war Eneas überhaupt nicht bereit dazu, sich behüten zu lassen. Deutlich stellte er klar, dass Kosta ihn schon einige Male nicht in Watte gepackt hätte. Zum Beispiel bei ihrem Zerwürfnis auf dem Schiff, auf Nuranessa oder als er ihn als Sklaven behandelt hätte.
Kosta erschauderte qualvoll bei jeder Erwähnung, wo er so gemein zu Eneas gewesen war. Seine Schuld tat ihm fast körperlich weh, so dass er sich aus Eneas Umarmung lösen musste, weil sie wie Feuer um seinen Körper brannte. Er wusste, dass Eneas diese Dinge nicht sagte, um ihn zu verletzen, sondern wirklich nur, um ihm zu beweisen, dass er trotzdem bei ihm bleiben würde, egal wie sehr Kosta ihn verletzte. Für Kosta selbst war das jedoch alles andere als ein Trost. Er zweifelte nicht daran, dass Eneas das tun würde. Ihm zeigte es nur auf, was für ein schrecklicher, rücksichtsloser Mensch er war.
Eneas schimpfte weiter mit ihm, dass er aufhören solle, sich immer wieder für andere opfern zu wollen. Er wolle nicht, dass Kosta nur für ihn zu den Priesterinnen ging. Der jüngere Krieger sackte bei den Worten in sich zusammen. Fest ballte er seine Hände zu Fäusten, so dass die Knöchel hervor traten und drückte sie gegen die Oberschenkel. Gerade wusste er weder ein noch aus. Natürlich machte er das nur für Eneas. Ansonsten hätte er sich schon längst getötet. Das hatte er ihm schon einmal gesagt und das war gar nicht das, was Eneas hatte hören wollen. Weil er einen anderen Kosta lieben wollte. Weil er Iason lieben wollte. Der verwegene Pirat, der selbstsicher durchs Leben ging und sich nicht so jämmerlich an die Liebe seines Lebens kettete, wie Kosta es tat. Dem sein eigenes Leben und Glück wichtiger war, als das der anderen. Wobei das auch nicht ganz stimmte. Eneas wollte nur, dass er selber war. Doch genau wie Alvaro es zusammen gefasst hatte, wenn Kosta das tat, was Eneas wollte, tat er genau das, was er nicht wollte. Wenn Kosta für sich selber eintrat, dann wollte er Eneas nicht verletzen.
"Das ist meine Art zu Lieben", traute er sich schliesslich ganz leise zu sagen. Er glaubte nicht, dass er es verdient hatte, weiter am Leben zu bleiben. Er wollte auch nicht leben mit all der Schuld, die er auf sich geladen hatte. Weil er schwach und feige war. Doch für Eneas würde er sich opfern, um an seiner Seite bleiben zu dürfen. Nur, Eneas verbot ihm inzwischen schon fast, sich zu opfern.
"Vielleicht hätte ich dich damals auf dem Schiff nicht fragen sollen, ob deine Liebe zu mir stark genug ist, um mich zu ertragen", überlegte er mutlos. "Vielleicht hätte ich besser fragen sollen, ob du stark genug bist, meine Liebe zu dir zu ertragen."
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Kosta gestand leise, dass Eneas' Eifersucht nicht unbegründet gewesen wäre. Er hätte ihn zwar nicht betrügen wollen, doch er wäre bei Alvaro auch erregt geworden. Eneas atmete tief durch. Er wusste nicht was er mit dieser Information anfangen sollte. Das hatte er wirklich nicht wissen wollen. Dann... empfand Kosta immer noch etwas für Alvaro? Zumindest fand er ihn scharf. Wieder erinnerte Eneas sich daran, dass sein Geliebter sich nie festgelegt hatte, ob er eine monogame Beziehung wollte. Bisher war das nie eindeutig gewesen. Eneas wusste auch wie wichtig Kosta Sex war und wie gern er ihn hatte. Umso seltsamer war es, dass Kosta sie beide nun schon längere Zeit zur Enthaltsamkeit zwang, weil er noch nicht bereit war. Aber war er nicht bereit für Sex allgemein oder nur wenn es mit Eneas war?
Sein Freund ging sogar soweit zu sagen, dass er nicht mit Alvaro alleine sein sollte, obgleich Alvaro die Situation nicht ausgenutzt hätte. Eneas glaubte das kein Stück weit. Alvaro hatte vielleicht nur nichts gemacht, weil es viel zu riskant gewesen wäre und sie nur wenige Momente alleine gewesen waren. Wer weiß wie es aussah, wenn Kosta Alvaro alleine besuchte...
Eneas wollte Kosta nichts verbieten, das stand ihm nicht zu, und doch musste er sich bremsen seinem Liebsten nicht zu sagen, er dürfe nicht zu Alvaro gehen. Gleichzeitig hatte er fast das Gefühl, dass Kosta nur auf solch eine Weisung wartete. Das war doch verrückt!
Normal war es jedenfalls nicht...
Das Gespräch wurde immer angespannter und belastender für sie beide. Hatte Eneas vorhin noch versucht Kosta aufzubauen und ihm Mut gemacht indem er ihm seine Unterstützung zugesichert hatte, wurde er nun doch unsicherer, da immer deutlicher wurde, dass Kosta diese Behandlung nicht für sich selbst machte. Sondern allein dafür, damit er schnell ein gesunder Gefährte war. Das war so... falsch.
Sobald Eneas klarstellte, dass er nicht wollte, dass Kosta das für ihn auf sich nahm, sackte der schlanke Krieger in sich zusammen und ballte die Hände zu Gäusten. Ihre Umarmung war längst unterbrochen und so saßen sie nebeneinander auf der Bank, die Decke zwischen ihnen. Beide gleichermaßen aufgewühlt.
Eneas wusste nicht was er tun sollte. Einerseits wollte er Kostas eigene Entscheidungen unterstützen, anderseits wirkten sie auf ihn sehr widersprüchlich und schädlich. Er konnte nicht tatenlos daneben stehen, wenn sein Geliebter sich weiter quälte und geiselte. Eneas verstand nicht wieso Kosta glaubte, dass er dies verdient hatte und dass dieser schmerzhafte verstörende Weg der einzige war. Wem von ihnen sollte das helfen? Zudem war es verletzend, dass Kosta ihm wieder und wieder keinerlei Stärke zutraute. Jedes Mal, wenn er sagte, er wolle ihn in Watte packen und ja nie verletzen, hörte Eneas nur, dass er Kostas Schmerz nicht verkraftete und nicht fähig war ihm beizustehen, geschweige denn zu helfen.
Kosta sagte leise, dass es seine Art wäre zu lieben.
"Vielleicht hätte ich dich damals auf dem Schiff nicht fragen sollen, ob deine Liebe zu mir stark genug ist, um mich zu ertragen. Vielleicht hätte ich besser fragen sollen, ob du stark genug bist, meine Liebe zu dir zu ertragen", endete er.
Eneas schüttelte erschöpft den Kopf. "Alles was ich höre ist, dass du meine Stärke wieder und wieder in Frage stellst. Ich dachte, ich hätte in den letzten Monden gezeigt, dass ich bei dir bleibe, wenn es dir schlecht geht. Dass ich es ertragen kann, wenns dir mies geht. Klar, natürlich tut manches davon weh oder belastet mich. Das ist doch normal. Ich liebe dich. Es belastet mich eben, wenns dir nicht gut geht." Täte es das nicht, wäre es sicherlich nicht Liebe zwischen ihnen.
"Und es ist auch in Ordnung, wenn du mich schonen willst. Ich habe akzeptiert, dass ich nie alles über Dhemlan erfahren werde. Das muss ich auch nicht", sagte Eneas entschlossen. Damit hatte er sich abgefunden. Das Wissen war nicht wichtig. Wichtig war, dass er Kosta dabei helfen und trösten konnte. "Aber es darf nicht zu dem Punkt kommen, dass du mir nie wieder etwas mitteilst aus Angst mich zu verletzen. An diesem Punkt waren wir doch schonmal..." Sie hatten bereits schmerzvolle Gespräche und Streits darüber geführt. Nicht zuletzt bei der Ferienhütte an der Küste.
"Du hast selbst gesagt, wir dürfen nicht wieder in alte Muster fallen. Und es ist ein altes Muster, dass du lieber fliehst und dich abschottest, als Hilfe von deinen Freunden zu bekommen", zeigte Eneas ihm ernst auf. "Wie soll das besser werden wenn du mondelang bei Priesterinnen verschwindest und ich dich nicht einmal sehen darf? Wenn dann wieder irgendetwas passiert, gehst du dann wieder?"
Der Schriftsteller atmete tief durch. Er wollte Kosta nicht so überfahren. Er durfte nicht vergessen wie fragil sein Freund immer noch war. "Ach, ich wills dir nicht ausreden. Ich mach mir nur Sorgen, ob es das beste für dich und uns ist..." Sanft strich er über Kostas rechte Faust, versuchte sie zu entkrampfen. "Es gibt einen Unterschied darin mich umsorgen und nicht verletzen zu wollen und aus lauter Angst und Sorge alle Probleme vor mir zu verdrängen. Ich hoffe, du wirst diesen Unterschied irgendwann wieder erkennen..."
Sein Freund ging sogar soweit zu sagen, dass er nicht mit Alvaro alleine sein sollte, obgleich Alvaro die Situation nicht ausgenutzt hätte. Eneas glaubte das kein Stück weit. Alvaro hatte vielleicht nur nichts gemacht, weil es viel zu riskant gewesen wäre und sie nur wenige Momente alleine gewesen waren. Wer weiß wie es aussah, wenn Kosta Alvaro alleine besuchte...
Eneas wollte Kosta nichts verbieten, das stand ihm nicht zu, und doch musste er sich bremsen seinem Liebsten nicht zu sagen, er dürfe nicht zu Alvaro gehen. Gleichzeitig hatte er fast das Gefühl, dass Kosta nur auf solch eine Weisung wartete. Das war doch verrückt!
Normal war es jedenfalls nicht...
Das Gespräch wurde immer angespannter und belastender für sie beide. Hatte Eneas vorhin noch versucht Kosta aufzubauen und ihm Mut gemacht indem er ihm seine Unterstützung zugesichert hatte, wurde er nun doch unsicherer, da immer deutlicher wurde, dass Kosta diese Behandlung nicht für sich selbst machte. Sondern allein dafür, damit er schnell ein gesunder Gefährte war. Das war so... falsch.
Sobald Eneas klarstellte, dass er nicht wollte, dass Kosta das für ihn auf sich nahm, sackte der schlanke Krieger in sich zusammen und ballte die Hände zu Gäusten. Ihre Umarmung war längst unterbrochen und so saßen sie nebeneinander auf der Bank, die Decke zwischen ihnen. Beide gleichermaßen aufgewühlt.
Eneas wusste nicht was er tun sollte. Einerseits wollte er Kostas eigene Entscheidungen unterstützen, anderseits wirkten sie auf ihn sehr widersprüchlich und schädlich. Er konnte nicht tatenlos daneben stehen, wenn sein Geliebter sich weiter quälte und geiselte. Eneas verstand nicht wieso Kosta glaubte, dass er dies verdient hatte und dass dieser schmerzhafte verstörende Weg der einzige war. Wem von ihnen sollte das helfen? Zudem war es verletzend, dass Kosta ihm wieder und wieder keinerlei Stärke zutraute. Jedes Mal, wenn er sagte, er wolle ihn in Watte packen und ja nie verletzen, hörte Eneas nur, dass er Kostas Schmerz nicht verkraftete und nicht fähig war ihm beizustehen, geschweige denn zu helfen.
Kosta sagte leise, dass es seine Art wäre zu lieben.
"Vielleicht hätte ich dich damals auf dem Schiff nicht fragen sollen, ob deine Liebe zu mir stark genug ist, um mich zu ertragen. Vielleicht hätte ich besser fragen sollen, ob du stark genug bist, meine Liebe zu dir zu ertragen", endete er.
Eneas schüttelte erschöpft den Kopf. "Alles was ich höre ist, dass du meine Stärke wieder und wieder in Frage stellst. Ich dachte, ich hätte in den letzten Monden gezeigt, dass ich bei dir bleibe, wenn es dir schlecht geht. Dass ich es ertragen kann, wenns dir mies geht. Klar, natürlich tut manches davon weh oder belastet mich. Das ist doch normal. Ich liebe dich. Es belastet mich eben, wenns dir nicht gut geht." Täte es das nicht, wäre es sicherlich nicht Liebe zwischen ihnen.
"Und es ist auch in Ordnung, wenn du mich schonen willst. Ich habe akzeptiert, dass ich nie alles über Dhemlan erfahren werde. Das muss ich auch nicht", sagte Eneas entschlossen. Damit hatte er sich abgefunden. Das Wissen war nicht wichtig. Wichtig war, dass er Kosta dabei helfen und trösten konnte. "Aber es darf nicht zu dem Punkt kommen, dass du mir nie wieder etwas mitteilst aus Angst mich zu verletzen. An diesem Punkt waren wir doch schonmal..." Sie hatten bereits schmerzvolle Gespräche und Streits darüber geführt. Nicht zuletzt bei der Ferienhütte an der Küste.
"Du hast selbst gesagt, wir dürfen nicht wieder in alte Muster fallen. Und es ist ein altes Muster, dass du lieber fliehst und dich abschottest, als Hilfe von deinen Freunden zu bekommen", zeigte Eneas ihm ernst auf. "Wie soll das besser werden wenn du mondelang bei Priesterinnen verschwindest und ich dich nicht einmal sehen darf? Wenn dann wieder irgendetwas passiert, gehst du dann wieder?"
Der Schriftsteller atmete tief durch. Er wollte Kosta nicht so überfahren. Er durfte nicht vergessen wie fragil sein Freund immer noch war. "Ach, ich wills dir nicht ausreden. Ich mach mir nur Sorgen, ob es das beste für dich und uns ist..." Sanft strich er über Kostas rechte Faust, versuchte sie zu entkrampfen. "Es gibt einen Unterschied darin mich umsorgen und nicht verletzen zu wollen und aus lauter Angst und Sorge alle Probleme vor mir zu verdrängen. Ich hoffe, du wirst diesen Unterschied irgendwann wieder erkennen..."
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Zu Kostas Entsetzen setzte Eneas seine Sorge um ihn damit gleich, dass er ihn für schwach hielt. Dabei hatte das eine mit dem anderen gar nichts zu tun. Kosta wusste doch, dass Eneas stark war. Doch nur weil Eneas stark genug war, Kostas Gemeinheiten und verletzenden Kommentare zu ertragen, hiess das noch lange nicht, dass er sie auch an ihm auslassen wollte. Ja, Eneas konnte es ertragen, doch Kosta wollte es ihm nicht antun. Und wieder stand es zwischen ihnen, welche Meinung, welche Ansicht mehr zählte. Was richtiger war. Das was Eneas dachte, oder das was Kosta dachte. Kosta fühlte sich unter Druck gesetzt Eneas zu gehorchen und sich ihm zu fügen.
Eneas glaubte auch, Kosta würde daran zweifeln, dass Eneas bei ihm bleiben würde. Doch das stimmte nicht. Er zweifelte nur daran, dass er Eneas so lieben durfte, wie er es für richtig empfand. Er hatte das Gefühl, er müsste es so tun, wie Eneas es wollte. Sein Freund sprach auch weiter auf ihn ein, dass es ihn belasten würde, wenn es ihm nicht gut ginge. Trotzdem dürfe Kosta es ihm nicht ersparen. Der gebeutelte Krieger fragte sich schwach, was denn mit seinen eigenen Gefühlen war. Damit, was er empfand, wenn er Eneas weh tat. Musste er dieses alles zerschneidende Gefühl ertragen, damit es Eneas besser ging? Vielleicht wollte Eneas das wirklich. Vielleicht wollte er, dass Kosta ihm weh tat, damit er mit ihm zusammen leiden konnte. Kosta genoss Schmerzen beim Sex ja auch sehr.
Im krassen Gegensatz dazu standen jedoch Eneas Reaktionen, wenn Kosta ihn verletzte. Er wurde wütend, schlug mit Worten um sich und redete auf ihn ein, bis er wieder wund und blutend vor ihm stand. Kosta fühlte sich unter Eneas ernsten Worten gerade wieder sehr geprügelt. Er hatte es Eneas einmal in Beldon Mor gesagt, was erst recht dazu geführt hatte, dass Eneas ihm aufgezeigt hatte, was er alles falsch machte. Deswegen getraute er sich jetzt auch gar nichts mehr zu sagen, als Eneas ihn fragte, wie es besser werden solle, wenn er für Monde bei Priesterinnen verschwände und er ihn noch nicht einmal sehen durfte. Kosta hatte keine Antwort.
Er wusste nicht, wie das helfen sollte. Vielleicht dass er einfach mal reden durfte, ohne Angst dabei zu haben, jemanden damit zu verletzen. Vielleicht einmal auszusprechen, was ihm auf der Seele lag, ohne dass er dafür verurteilt und gemassregelt wurde, ehe man versuchte in eine Form zu pressen, in die er noch nie gepasst hatte. Er hatte Eneas gesagt wie er war und wie er liebte. Wenn Eneas diese Art nicht gefiel, dann musste sich einer von ihnen beiden ändern. Kosta war bereit dazu. Aber dazu brauchte er Zeit und Kraft. Er musste wieder stark genug werden, damit er mit Eneas strengen Worten umgehen konnte. Mit seiner extremistischen Art, Kostas eigene Worte zu interpretieren.
Sachte streichelte Eneas ihm über die Faust und beteuerte, dass er ihm nichts ausreden wolle. Er würde sich nur Sorgen machen, ob es das Beste für ihn war. Natürlich war er skeptisch, denn es war nicht seine eigene Idee gewesen. Es entsprang nicht seinem eigenen Empfinden und Wünschen, sondern dem von Kosta. Es gefiel ihm nicht. Also war es falsch. Kosta kannte das. Manchmal versuchte er dagegen anzukämpfen, weil Eneas gesagt hatte, dass er nicht wollte, dass Kosta sich einfach nur fügte. Allerdings hatten seine leisen Vorschläge und Erklärungen Eneas vorhin schon so aufgebracht, dass er jetzt keine Kraft mehr dazu hatte.
Noch nicht einmal dazu, Eneas zu sagen, dass er doch gar nicht beurteilen könne, ob Kosta den Unterschied zwischen Umsorgen und Verdrängen nicht mehr kannte. Er wusste nicht, was Kosta ihm alles verheimlichte. Vorhin hatte er gesagt, dass er akzeptiert hatte, dass er niemals alles über Dhemlan erfahren würde. Die Worte fühlten sich wie Hohn an, obwohl Kosta wusste, dass sie nicht so gemeint waren. Denn Eneas wusste nicht nur wenig über Dhemlan, er wusste gar nichts. Kosta hatte ihm noch nicht einmal das leichteste erzählen können. Eneas hatte jedes Mal vorher abgeblockt oder abgelenkt. Selbst wenn Kosta bereit zum Erzählen gewesen wäre. Seinen Freund hatten dann andere, belanglosere Sachen mehr interessiert.
Überwältigt von Eneas Standpauke erschauderte Kosta nur noch einmal leicht, ehe er matt nickte und sich wackelig erhob. Leise meinte er, dass allmählich an der Zeit wäre, schlafen zu gehen. Ungelenk griff er nach der Bettdecke, um sie nach drinnen zu tragen. Vom Nachmittag war er so ermutigt gewesen, sich Hilfe zu holen und weiter zu machen. Doch jetzt fühlte er sich wieder wie gelähmt und katatonisch. Es brauchte seine ganze Aufmerksamkeit, seinen Körper zum Bett zu bringen und sich auf seine Betthälfte auf den Rücken zu legen. Er mochte nicht mehr sprechen und er hoffte inständig, dass er diese Nacht seine Albträume für sich behalten würde. Er wollte nicht schreien und sich in Eneas Armen wieder finden. Gerade wünschte er sich viel lieber zu der Zeit zurück, wo er auf Nuranessa ein eigenes Zimmer gehabt hatte und tagelang hatte schweigen dürfen.
Eneas glaubte auch, Kosta würde daran zweifeln, dass Eneas bei ihm bleiben würde. Doch das stimmte nicht. Er zweifelte nur daran, dass er Eneas so lieben durfte, wie er es für richtig empfand. Er hatte das Gefühl, er müsste es so tun, wie Eneas es wollte. Sein Freund sprach auch weiter auf ihn ein, dass es ihn belasten würde, wenn es ihm nicht gut ginge. Trotzdem dürfe Kosta es ihm nicht ersparen. Der gebeutelte Krieger fragte sich schwach, was denn mit seinen eigenen Gefühlen war. Damit, was er empfand, wenn er Eneas weh tat. Musste er dieses alles zerschneidende Gefühl ertragen, damit es Eneas besser ging? Vielleicht wollte Eneas das wirklich. Vielleicht wollte er, dass Kosta ihm weh tat, damit er mit ihm zusammen leiden konnte. Kosta genoss Schmerzen beim Sex ja auch sehr.
Im krassen Gegensatz dazu standen jedoch Eneas Reaktionen, wenn Kosta ihn verletzte. Er wurde wütend, schlug mit Worten um sich und redete auf ihn ein, bis er wieder wund und blutend vor ihm stand. Kosta fühlte sich unter Eneas ernsten Worten gerade wieder sehr geprügelt. Er hatte es Eneas einmal in Beldon Mor gesagt, was erst recht dazu geführt hatte, dass Eneas ihm aufgezeigt hatte, was er alles falsch machte. Deswegen getraute er sich jetzt auch gar nichts mehr zu sagen, als Eneas ihn fragte, wie es besser werden solle, wenn er für Monde bei Priesterinnen verschwände und er ihn noch nicht einmal sehen durfte. Kosta hatte keine Antwort.
Er wusste nicht, wie das helfen sollte. Vielleicht dass er einfach mal reden durfte, ohne Angst dabei zu haben, jemanden damit zu verletzen. Vielleicht einmal auszusprechen, was ihm auf der Seele lag, ohne dass er dafür verurteilt und gemassregelt wurde, ehe man versuchte in eine Form zu pressen, in die er noch nie gepasst hatte. Er hatte Eneas gesagt wie er war und wie er liebte. Wenn Eneas diese Art nicht gefiel, dann musste sich einer von ihnen beiden ändern. Kosta war bereit dazu. Aber dazu brauchte er Zeit und Kraft. Er musste wieder stark genug werden, damit er mit Eneas strengen Worten umgehen konnte. Mit seiner extremistischen Art, Kostas eigene Worte zu interpretieren.
Sachte streichelte Eneas ihm über die Faust und beteuerte, dass er ihm nichts ausreden wolle. Er würde sich nur Sorgen machen, ob es das Beste für ihn war. Natürlich war er skeptisch, denn es war nicht seine eigene Idee gewesen. Es entsprang nicht seinem eigenen Empfinden und Wünschen, sondern dem von Kosta. Es gefiel ihm nicht. Also war es falsch. Kosta kannte das. Manchmal versuchte er dagegen anzukämpfen, weil Eneas gesagt hatte, dass er nicht wollte, dass Kosta sich einfach nur fügte. Allerdings hatten seine leisen Vorschläge und Erklärungen Eneas vorhin schon so aufgebracht, dass er jetzt keine Kraft mehr dazu hatte.
Noch nicht einmal dazu, Eneas zu sagen, dass er doch gar nicht beurteilen könne, ob Kosta den Unterschied zwischen Umsorgen und Verdrängen nicht mehr kannte. Er wusste nicht, was Kosta ihm alles verheimlichte. Vorhin hatte er gesagt, dass er akzeptiert hatte, dass er niemals alles über Dhemlan erfahren würde. Die Worte fühlten sich wie Hohn an, obwohl Kosta wusste, dass sie nicht so gemeint waren. Denn Eneas wusste nicht nur wenig über Dhemlan, er wusste gar nichts. Kosta hatte ihm noch nicht einmal das leichteste erzählen können. Eneas hatte jedes Mal vorher abgeblockt oder abgelenkt. Selbst wenn Kosta bereit zum Erzählen gewesen wäre. Seinen Freund hatten dann andere, belanglosere Sachen mehr interessiert.
Überwältigt von Eneas Standpauke erschauderte Kosta nur noch einmal leicht, ehe er matt nickte und sich wackelig erhob. Leise meinte er, dass allmählich an der Zeit wäre, schlafen zu gehen. Ungelenk griff er nach der Bettdecke, um sie nach drinnen zu tragen. Vom Nachmittag war er so ermutigt gewesen, sich Hilfe zu holen und weiter zu machen. Doch jetzt fühlte er sich wieder wie gelähmt und katatonisch. Es brauchte seine ganze Aufmerksamkeit, seinen Körper zum Bett zu bringen und sich auf seine Betthälfte auf den Rücken zu legen. Er mochte nicht mehr sprechen und er hoffte inständig, dass er diese Nacht seine Albträume für sich behalten würde. Er wollte nicht schreien und sich in Eneas Armen wieder finden. Gerade wünschte er sich viel lieber zu der Zeit zurück, wo er auf Nuranessa ein eigenes Zimmer gehabt hatte und tagelang hatte schweigen dürfen.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Eneas merkte erst, dass er mal wieder viel zu viel gesagt hatte, als Kosta nichts mehr dazu sagte und nur nickte. Da wusste er, dass er ihn wieder verloren hatte. Es trat genau das ein, was er nicht wollte und was er eben noch als Kostas Problem angekreidet hatte. Er floh manchmal lieber als dass sie die Sache hätten ausdiskuzieren können. Vielleicht war es aber auch alles zu viel gewesen.
Leise sagte sein Freund, dass es Zeit wäre schlafen zu gehen. Dann griff er nach der Decke und ging nach drinnen. Eneas fluchte leise und raufte sich die Haare. Verdammt! Er war mehr wütend auf sich selbst als auf Kosta. Kein Wunder wollte dieser lieber zu Priesterinnen gehen und sich da behandeln. Jedes Mal wenn Eneas es versuchte, richtete er mehr Schaden an. Anscheinend konnte er nicht anders. Aber er hatte einfach solche Angst Kosta an diesen Ort ziehen zu lassen. Keinerlei Kontakt mondelang ohne zu wissen wie es ihm ging? Kosta hatte Angst dort zu zerbrechen. Das konnte Eneas nicht tatenlos zulassen!
Eneas blieb noch etwas auf der Bank sitzen. Er traute sich nicht nach drinnen. Dass Kosta nun doch nicht draußen schlafen wollte, bedeutete vielleicht, dass er lieber allein bleiben wollte. Aber irgendwann musste er nach drinnen. Er konnte nicht ewig auf dem Balkon bleiben. Frustriert überlegte Eneas wie er die Anspannung wieder lösen konnte, aber ihm wollte nichts einfallen. Er war keine Priesterin und manchmal wusste er bei Kosta einfach nicht weiter. Dabei waren die letzten Wochen so gut gelaufen. Wenigstens im Vergleich zu der schwierigen Zeit davor. Eneas wusste aber auch nicht mit wem er darüber reden sollte. Eine fremde Priesterin? Das fühlte sich falsch an.
Vorsichtig ging er irgendwann nach drinnen, stand unschlüssig vor dem Bett. Kosta lag genau auf seiner Betthälfte, flach auf dem Rücken liegend. Eneas biss sich auf die Lippen. Verdammt, verdammt!
"Es tut-", setzte er leise zu einer Entschuldigung an. Nein, wahrscheinlich wollte Kosta nicht mehr reden. Sie hätten überhaupt nicht davon anfangen sollen. Eneas hätte einfach nicken und unterstützend sein sollen, doch Kostas Entschluss hatte ihn sehr überrumpelt.
"Soll ich... woanders schlafen?", fragte er in die dunkle Stille hinein. Kosta reagierte nicht, doch Eneas war sich sicher, dass er noch nicht schlief. Irgendwann schüttelte er kaum wahrnehmbar den Kopf.
Eneas stieß den Atem leise wieder aus. Er hatte nicht realisiert, dass er ihn überhaupt so lange angespannt angehalten hatte. Vorsichtig legte er sich auf seine Betthälfte, kam sich dabei sehr beklommen vor. Was jetzt? Schlafen konnte er bestimmt nicht. In seinem Kopf zogen die Gesprächsfetzen immer wieder an ihm vorbei und er bereute einige Dinge, die er gesagt hatte. Manche waren unfair gewesen und andere zu hart.
Er wollte seinen Liebsten bloß nicht verlieren. Er hätte ihn beinahe in Dhemlan verloren. Für immer...
Und er könnte ihn jederzeit wieder verlieren, weil Kosta selbst nicht mehr leben wollte. Er wollte nur noch für Eneas leben, aber das würde Eneas selbst nicht ertragen. Wenn Kosta irgendwo abgeschottet war, was würde dann mit ihm passieren?
"Ich hab einfach Angst...", flüsterte Eneas kaum hörbar. Ganz vorsichtig hakten sich zwei seiner Finger bei Kostas Hand ein, mehr wagte er nicht.
So lagen sie lange in der Dunkelheit, während keiner von ihnen einzuschlafen wagte. Eneas glaubte schon, dass es bis in die Morgenstunden so gehen würde, aber irgendwann musste er eingeschlafen sein. Einmal glaubte er ein Weinen zu hören und Unruhe zu spüren, doch als er davon aufwachte, war Kostas Körper ruhig. Er hatte sich in die Decke eingerollt. Eneas driftete wieder in den Schlaf.
Leise sagte sein Freund, dass es Zeit wäre schlafen zu gehen. Dann griff er nach der Decke und ging nach drinnen. Eneas fluchte leise und raufte sich die Haare. Verdammt! Er war mehr wütend auf sich selbst als auf Kosta. Kein Wunder wollte dieser lieber zu Priesterinnen gehen und sich da behandeln. Jedes Mal wenn Eneas es versuchte, richtete er mehr Schaden an. Anscheinend konnte er nicht anders. Aber er hatte einfach solche Angst Kosta an diesen Ort ziehen zu lassen. Keinerlei Kontakt mondelang ohne zu wissen wie es ihm ging? Kosta hatte Angst dort zu zerbrechen. Das konnte Eneas nicht tatenlos zulassen!
Eneas blieb noch etwas auf der Bank sitzen. Er traute sich nicht nach drinnen. Dass Kosta nun doch nicht draußen schlafen wollte, bedeutete vielleicht, dass er lieber allein bleiben wollte. Aber irgendwann musste er nach drinnen. Er konnte nicht ewig auf dem Balkon bleiben. Frustriert überlegte Eneas wie er die Anspannung wieder lösen konnte, aber ihm wollte nichts einfallen. Er war keine Priesterin und manchmal wusste er bei Kosta einfach nicht weiter. Dabei waren die letzten Wochen so gut gelaufen. Wenigstens im Vergleich zu der schwierigen Zeit davor. Eneas wusste aber auch nicht mit wem er darüber reden sollte. Eine fremde Priesterin? Das fühlte sich falsch an.
Vorsichtig ging er irgendwann nach drinnen, stand unschlüssig vor dem Bett. Kosta lag genau auf seiner Betthälfte, flach auf dem Rücken liegend. Eneas biss sich auf die Lippen. Verdammt, verdammt!
"Es tut-", setzte er leise zu einer Entschuldigung an. Nein, wahrscheinlich wollte Kosta nicht mehr reden. Sie hätten überhaupt nicht davon anfangen sollen. Eneas hätte einfach nicken und unterstützend sein sollen, doch Kostas Entschluss hatte ihn sehr überrumpelt.
"Soll ich... woanders schlafen?", fragte er in die dunkle Stille hinein. Kosta reagierte nicht, doch Eneas war sich sicher, dass er noch nicht schlief. Irgendwann schüttelte er kaum wahrnehmbar den Kopf.
Eneas stieß den Atem leise wieder aus. Er hatte nicht realisiert, dass er ihn überhaupt so lange angespannt angehalten hatte. Vorsichtig legte er sich auf seine Betthälfte, kam sich dabei sehr beklommen vor. Was jetzt? Schlafen konnte er bestimmt nicht. In seinem Kopf zogen die Gesprächsfetzen immer wieder an ihm vorbei und er bereute einige Dinge, die er gesagt hatte. Manche waren unfair gewesen und andere zu hart.
Er wollte seinen Liebsten bloß nicht verlieren. Er hätte ihn beinahe in Dhemlan verloren. Für immer...
Und er könnte ihn jederzeit wieder verlieren, weil Kosta selbst nicht mehr leben wollte. Er wollte nur noch für Eneas leben, aber das würde Eneas selbst nicht ertragen. Wenn Kosta irgendwo abgeschottet war, was würde dann mit ihm passieren?
"Ich hab einfach Angst...", flüsterte Eneas kaum hörbar. Ganz vorsichtig hakten sich zwei seiner Finger bei Kostas Hand ein, mehr wagte er nicht.
So lagen sie lange in der Dunkelheit, während keiner von ihnen einzuschlafen wagte. Eneas glaubte schon, dass es bis in die Morgenstunden so gehen würde, aber irgendwann musste er eingeschlafen sein. Einmal glaubte er ein Weinen zu hören und Unruhe zu spüren, doch als er davon aufwachte, war Kostas Körper ruhig. Er hatte sich in die Decke eingerollt. Eneas driftete wieder in den Schlaf.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Ja, er hatte auch Angst. Davor zu zerbrechen, davor, dass Eneas erfuhr, was Kosta alles getan hatte. Davor, dass er ihn verletzte und ihn unglücklich machte. Davor, dass er alles falsch machte, weil er ihn glücklich machen wollte. Davor, dass es ihnen nicht möglich war zusammen zu kommen. Es würde Eneas zerbrechen und Kosta erst recht. Es hing so viel davon ab, dass er wieder gesund wurde. Wie konnte Eneas da von ihm verlangen, dass er sich keinen Druck machte? Wie konnte er deswegen wütend auf ihn sein? Das war doch unmöglich. Dazu liebte er Eneas viel zu sehr. Allerdings schien ihre Liebe zueinander ihnen gegenseitig zur Zeit nur zu schaden.
Lange lag Kosta nur reglos auf dem Rücken und versuchte Schlaf zu bekommen. Einfach weil er wusste, dass sein Körper und sein Geist das brauchten. Weil es eine Pflicht war und nicht, weil er es wollte. Manchmal war es doch gar nicht so schlecht, wenn man etwas tat, weil es richtig war und nicht weil man es wollte. Wenn Kosta das nicht getan hätte, hätte Eneas ihn schon lange nicht mehr. So gesehen hatte ihre Liebe zueinander doch etwas gutes. Sie liess Kosta weiter machen, obwohl er sich schon vor einer ganzen Weile aufgegeben hatte. Seine Gedanken wurden immer diffuser, bis er schliesslich doch noch einschlief.
Die Albträume diese Nacht waren genau so diffus und wirr wie seine Gedanken vor dem Einschlafen. Es waren mehr Gefühle, die ihn plagten, als dass er tatsächlich eine Situation erlebte. Scham, das Gefühl enttäuscht zu haben, Angst und so viel Schmerz. Doch er durfte nicht schreien. Durfte nicht weinen. Er musste still bleiben, sonst würde alles nur noch schlimmer werden. Ganz leise sein. Er durfte nur in Gedanken weinen. Nicht mehr.
Am nächsten Morgen fühlte Kosta sich elend. Er schaffte es auch kaum aufzustehen. Eneas war diesmal vor ihm aufgewacht und war in die Küche gegangen, um Frühstück zu machen. Müde und wie gerädert tappste Kosta bleich zu Zucker ins Schlafzimmer und half ihm mit der Morgentoilette. Wobei er wie immer sanft und behutsam vorging. Dennoch war er nicht wirklich da. Seine Gedanken drehten sich nur um das Gespräch, was er mit Eneas gehabt hatte. Wie er wieder alles falsch machte und sich in alte Verhaltensmuster fallen liess, anstatt weiter zu arbeiten. Dabei hatte er das doch ursprünglich vorgehabt. Kosta wusste nicht mehr, ab wann sich das plötzlich geändert hatte.
Dass er den ganzen Morgen über kein Wort sagte, merkte er erst, als Zucker ihn in den Oberschenkel kniff und heraus finden wollte, ob er noch am Leben war. Verblüfft blickte er zu dem Prinzen, ehe er ihn geknickt und entschuldigend anlächelte. Er hatte Zucker nicht vernachlässigen wollen. Allerdings brachte er auch jetzt kein Wort heraus. Kosta gab sich Mühe wieder normal zu sein. So wie am Tag zuvor. Doch es wollte einfach nicht klappen. Er schien vollkommen vergessen zu haben, wie es ging. Als könne er sich gar nicht mehr so recht erinnern, wie er sich da gefühlt hatte. Leere und Überforderung beherrschten ihn und er war schon froh, dass er Zucker helfen und etwas im Haushalt machen konnte und nicht wie früher auf Nuranessa einfach nur ins nichts blickte.
Allerdings, obwohl sein Rückschlag ihn nicht ganz zum Beginn warf, so fiel ihm der Umgang mit Eneas doch sehr schwer. Die Schuld, dass er ihm schon wieder so viel aufbürdete. Dass er ihm schon wieder so viel Sorgen machte und ihn mit seinem Zustand quälte. Er schämte sich so dafür und fragte sich gleichzeitig verzweifelt, wie er da kein schlechtes Gewissen haben sollte. Wie Eneas sich da vorstellte, dass er einfach seinen Schmerz an ihm auslassen sollte und es ihm egal sein sollte, was er damit anrichtete. Kosta schämte sich allein bei dem Gedanken daran so sehr, dass er seinem Freund gar nicht erst in die Augen schauen konnte. Er schaffte es gerade Mal mit ihm im selben Zimmer zu sein. Ansonsten konnte er nur leise und schamvoll um ihn herum schleichen.
So verging der erste Tag quälend langsam und doch konnte Kosta sich nicht wirklich erinnern, was passierte. Abends fiel er erstaunlich geschafft ins Bett und schlief auch recht rasch ein. Die letzte Nacht hatte er sehr wenig Schlaf bekommen und den ganzen Tag über war er so angespannt gewesen, um auch ja nichts falsch zu machen. Das war wohl so anstrengend gewesen, dass ihn der Schlaf nun sofort übermannte. Was jedoch nicht hiess, dass er auch ruhig und erholsam schlafen konnte. Die Träume waren schon bald wieder da. Enge, dunkle Räume, wo er leise sein musste, damit nicht noch alles noch schlimmer wurde. Angst, Schmerzen un gewaltige Scham. Es laugte ihn völlig aus und schon bald zog er sich aus dem Bett ins Bad zurück, um kalt duschen zu gehen und den Morgen abzuwarten. Diesmal macht er wieder Frühstück. Auch half er Zucker wieder aus dem Bett. Zu mehr konnte er sich jedoch nicht überwinden und er zog sich bald schon zurück, um sich abzuschotten.
Später, Kosta wusste nicht so genau wieviel später, ob nun ein oder zwei Tage, kam Tessa vorbei, um nach Zucker zu sehen. Das war gut. Immerhin kam bald der Gips ab. Aber noch nicht jetzt. Kosta merkte, wie er völlig das Zeitgefühl verloren hatte und dass er sich dringend zusammen reissen musste. Müde und verwirrt versuchte er sich wieder darauf zu konzentrieren, was um ihn herum passierte. Eneas kam auf ihn zu und erklärte ihm, dass die Mannschaft heute ablegen würde. Er wollte sich von ihnen verabschieden. Kosta nickte scheu. Ja, natürlich. Er vermisste ihre Freunde auch. Eneas schien das zu wissen, weswegen er ihn auch gleich einlud, mitzukommen. Kosta zögerte. Er konnte Zucker nicht alleine lassen. Dieser schickte ihn jedoch los, dass er seine Freunde verabschieden gehen sollte und auch Tessa nickte und versprach, derweil auf Zucker aufzupassen. Kosta schafte gerade noch ein schüchternes Lächeln, ehe er schon mit Eneas raus aus dem Haus geschoben wurde. Das war merkwürdig. Noch seltsamer jedenfalls war es, schweigend neben Eneas zum Hafen zu gehen. Allerdings war er schon froh, dass er seine Freunde verabschieden gehen durfte. Sie hatten so viel für ihn getan und er war ihnen unendlich dankbar. Auch wenn er Leto insgeheim noch immer etwas grollte, dass sie Eneas Geschenk der Kapitänswürde angenommen hatte.
Lange lag Kosta nur reglos auf dem Rücken und versuchte Schlaf zu bekommen. Einfach weil er wusste, dass sein Körper und sein Geist das brauchten. Weil es eine Pflicht war und nicht, weil er es wollte. Manchmal war es doch gar nicht so schlecht, wenn man etwas tat, weil es richtig war und nicht weil man es wollte. Wenn Kosta das nicht getan hätte, hätte Eneas ihn schon lange nicht mehr. So gesehen hatte ihre Liebe zueinander doch etwas gutes. Sie liess Kosta weiter machen, obwohl er sich schon vor einer ganzen Weile aufgegeben hatte. Seine Gedanken wurden immer diffuser, bis er schliesslich doch noch einschlief.
Die Albträume diese Nacht waren genau so diffus und wirr wie seine Gedanken vor dem Einschlafen. Es waren mehr Gefühle, die ihn plagten, als dass er tatsächlich eine Situation erlebte. Scham, das Gefühl enttäuscht zu haben, Angst und so viel Schmerz. Doch er durfte nicht schreien. Durfte nicht weinen. Er musste still bleiben, sonst würde alles nur noch schlimmer werden. Ganz leise sein. Er durfte nur in Gedanken weinen. Nicht mehr.
Am nächsten Morgen fühlte Kosta sich elend. Er schaffte es auch kaum aufzustehen. Eneas war diesmal vor ihm aufgewacht und war in die Küche gegangen, um Frühstück zu machen. Müde und wie gerädert tappste Kosta bleich zu Zucker ins Schlafzimmer und half ihm mit der Morgentoilette. Wobei er wie immer sanft und behutsam vorging. Dennoch war er nicht wirklich da. Seine Gedanken drehten sich nur um das Gespräch, was er mit Eneas gehabt hatte. Wie er wieder alles falsch machte und sich in alte Verhaltensmuster fallen liess, anstatt weiter zu arbeiten. Dabei hatte er das doch ursprünglich vorgehabt. Kosta wusste nicht mehr, ab wann sich das plötzlich geändert hatte.
Dass er den ganzen Morgen über kein Wort sagte, merkte er erst, als Zucker ihn in den Oberschenkel kniff und heraus finden wollte, ob er noch am Leben war. Verblüfft blickte er zu dem Prinzen, ehe er ihn geknickt und entschuldigend anlächelte. Er hatte Zucker nicht vernachlässigen wollen. Allerdings brachte er auch jetzt kein Wort heraus. Kosta gab sich Mühe wieder normal zu sein. So wie am Tag zuvor. Doch es wollte einfach nicht klappen. Er schien vollkommen vergessen zu haben, wie es ging. Als könne er sich gar nicht mehr so recht erinnern, wie er sich da gefühlt hatte. Leere und Überforderung beherrschten ihn und er war schon froh, dass er Zucker helfen und etwas im Haushalt machen konnte und nicht wie früher auf Nuranessa einfach nur ins nichts blickte.
Allerdings, obwohl sein Rückschlag ihn nicht ganz zum Beginn warf, so fiel ihm der Umgang mit Eneas doch sehr schwer. Die Schuld, dass er ihm schon wieder so viel aufbürdete. Dass er ihm schon wieder so viel Sorgen machte und ihn mit seinem Zustand quälte. Er schämte sich so dafür und fragte sich gleichzeitig verzweifelt, wie er da kein schlechtes Gewissen haben sollte. Wie Eneas sich da vorstellte, dass er einfach seinen Schmerz an ihm auslassen sollte und es ihm egal sein sollte, was er damit anrichtete. Kosta schämte sich allein bei dem Gedanken daran so sehr, dass er seinem Freund gar nicht erst in die Augen schauen konnte. Er schaffte es gerade Mal mit ihm im selben Zimmer zu sein. Ansonsten konnte er nur leise und schamvoll um ihn herum schleichen.
So verging der erste Tag quälend langsam und doch konnte Kosta sich nicht wirklich erinnern, was passierte. Abends fiel er erstaunlich geschafft ins Bett und schlief auch recht rasch ein. Die letzte Nacht hatte er sehr wenig Schlaf bekommen und den ganzen Tag über war er so angespannt gewesen, um auch ja nichts falsch zu machen. Das war wohl so anstrengend gewesen, dass ihn der Schlaf nun sofort übermannte. Was jedoch nicht hiess, dass er auch ruhig und erholsam schlafen konnte. Die Träume waren schon bald wieder da. Enge, dunkle Räume, wo er leise sein musste, damit nicht noch alles noch schlimmer wurde. Angst, Schmerzen un gewaltige Scham. Es laugte ihn völlig aus und schon bald zog er sich aus dem Bett ins Bad zurück, um kalt duschen zu gehen und den Morgen abzuwarten. Diesmal macht er wieder Frühstück. Auch half er Zucker wieder aus dem Bett. Zu mehr konnte er sich jedoch nicht überwinden und er zog sich bald schon zurück, um sich abzuschotten.
Später, Kosta wusste nicht so genau wieviel später, ob nun ein oder zwei Tage, kam Tessa vorbei, um nach Zucker zu sehen. Das war gut. Immerhin kam bald der Gips ab. Aber noch nicht jetzt. Kosta merkte, wie er völlig das Zeitgefühl verloren hatte und dass er sich dringend zusammen reissen musste. Müde und verwirrt versuchte er sich wieder darauf zu konzentrieren, was um ihn herum passierte. Eneas kam auf ihn zu und erklärte ihm, dass die Mannschaft heute ablegen würde. Er wollte sich von ihnen verabschieden. Kosta nickte scheu. Ja, natürlich. Er vermisste ihre Freunde auch. Eneas schien das zu wissen, weswegen er ihn auch gleich einlud, mitzukommen. Kosta zögerte. Er konnte Zucker nicht alleine lassen. Dieser schickte ihn jedoch los, dass er seine Freunde verabschieden gehen sollte und auch Tessa nickte und versprach, derweil auf Zucker aufzupassen. Kosta schafte gerade noch ein schüchternes Lächeln, ehe er schon mit Eneas raus aus dem Haus geschoben wurde. Das war merkwürdig. Noch seltsamer jedenfalls war es, schweigend neben Eneas zum Hafen zu gehen. Allerdings war er schon froh, dass er seine Freunde verabschieden gehen durfte. Sie hatten so viel für ihn getan und er war ihnen unendlich dankbar. Auch wenn er Leto insgeheim noch immer etwas grollte, dass sie Eneas Geschenk der Kapitänswürde angenommen hatte.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Die nächsten drei Tage wurden eine wahre Geduldsprobe. Kosta hatte sich wieder vollkommen in sich zurückgezogen und redete weder mit Eneas noch mit Yadriël. Er tat seine nötigste Arbeit im Haushalt ehe er sich ins Schlafzimmer zurückzog und für den Rest des Tages nicht mehr aufzufinden war. Es war wieder richtig schlimm, weswegen Eneas sich besonders viele Vorwürfe machte. Er wusste auch nicht wie er zu Kosta durchdringen sollte. In letzter Zeit hatte es eigentlich geholfen, wenn er wartete bis sein Freund von selbst auf ihn zukam, doch beim dritten Tag war nichtmal ansatzweise etwas davon zu spüren. Eneas wusste nicht weiter. Vielleicht sollte er mit Kalliope reden und sie wusste Rat. Selbst hatte er Angst alles noch schlimmer zu machen. Kosta Freiraum zu geben funktionierte nicht mehr. Sollte er jetzt das Umgekehrte versuchen? Doch das traute er sich erst recht nicht.
Angespannt versuchte er sein möglichstes Kosta nicht zu belästigen. Was gerade sehr leicht war, da sein Liebster ihn nicht mehr in die Augen sah und nur noch stumm um ihn herumschlich. Meist huschte er aus dem Raum sobald Eneas hineinkam oder senkte automatisch den Kopf. Es war zum Haare raufen!
Eneas wusste nicht an wen er sich wenden sollte. Er musste hier raus, doch er hatte auch Angst Kosta sozusagen allein zu lassen. Yadriël hätte nicht eingreifen können, wenn der Krieger beschloss sich etwas anzutun.
Eneas duschte länger als sonst, ließ das Wasser über sich rieseln, die Augen matt geschlossen und die Gedanken rotierend. Er kam nicht weiter und manchmal musste er stark mit den Tränen kämpfen. Der Hayllier drängte sie immer wieder fort. Das war unsinnig! Er liebte Kosta und sie kannten sich eine halbe Ewigkeit. Wieso war da plötzlich diese Kluft zwischen ihnen? Es zeigte ihm wie fragil ihre Beziehung im Grunde war. Eine heftigere Diskussion und es war sofort in die Brüche gegangen.
Die Nächte wurden zu einer Zerreißprobe. Eneas fand kaum Schlaf, weil er zum einen merkte wie unruhig Kosta schlief und zum anderen mit seinen eigenen Selbstvorwürfen und Unsicherheiten zu kämpfen hatte.
"Sag mal, was is da eigentlich bei euch los?", fragte Yadriël beim zweiten Tag.
Eneas strich sich das rabenschwarze Haar zurück. Kosta hatte sich wie so oft nach oben verzogen und ihn mit dem Dhemlaner alleine gelassen. "Was meinst du?", fragte er halbherzig. Yadriël blickte ihn abschätzig an.
"Ich versteh nich was bei euch abgeht, aber der Kleine is wieder verstummt und ihr schleicht wie Geister durchs Haus", erklärte der Prinz. "Irgendwas ist passiert. Habt ihr Zoff?"
Eneas seufzte, sah zur Treppe und überlegte kurz, ob Kosta recht darüber war zu reden. Anderseits wars anscheinend sehr offensichtlich.
"Nach dem Besuch von Kalliope und Andiël, hat er mir gesagt, dass er sich bald in Behandlung bei Priesterinnen geben will. Für eine lange Zeit. Vollkommen alleine", brachte er hervor.
Yadriël sah verwirrt zu ihm.
"Wieso'n das?", fragte er. "Was will er bei Priesterinnen?"
"Was wohl? Er glaubt, er muss das machen, um schnell gesund zu werden. Für mich. Er will gehen sobald dein Gips entfernt worden ist", erklärte Eneas. "Es... wir haben länger darüber geredet. Ich will ihn unterstützen, aber..."
"Du willst nicht, dass er geht", beendete Yadriël den Satz. Er lehnte sich in seinem Rollstuhl zurück. "Der Kleine will echt zu so Priesterinnen?"
"Er war schon einmal in Behandlung. Es ist lange her", erzählte Eneas, "Timaris hat ihn nach Aleia gebracht. Eine Insel vor der Küste Haylls, wo Priesterinnen seelisch verwundeten Menschen helfen. Aber ich weiß nicht, ob es ihm dieses Mal gut tun wird. Er sagt, es könnte ihn vielleicht zerbrechen die Erlebnisse nochmal zu durchleben."
Eneas hatte eigentlich nicht vorgehabt mit Yadriël so ausführlich darüber zu reden, doch er war der einzig andere im Haus und nach zwei Tagen des Schweigens musste es einfach alles raus. "Ich will ihn nicht verlieren, Yadriël. Weißt du, dass er nicht mehr für sich selbst leben will? Das hat er mir mal gesagt und ich fürchte, er denkt immer noch so."
"Ja, wusst ich... dacht aber nich, dass es so heftig ist", gab der Prinz zu. "Was solls bringen den Scheiß nochmal zu durchleben? Das einzig gute an dem allen ist, dass mans hinter sich hat."
Eneas schüttelte den Kopf. "Es kann helfen über das zu reden was man erlebt hat. Es ist nicht gut es in sich drin aufzustauen. Dann ist man ganz allein damit."
Der schöne Dhemlaner zuckte mit den Schultern. "War immer mit meinen Problemen allein", gab er zu. "Aber dem Kleinen gehts echt dreckig wenn er wieder nicht redet. Du musst das wieder gerade biegen."
"Ich?" Eneas blickte hilflos auf. "Ich weiß nicht wie. Wenn ich ihm versuche zu helfe, mache ich alles schlimmer. Kannst du nicht mit ihm reden? Ihr beide habt das gleiche erlebt. Kosta hat die Befürchtung, dass er andere mit seinen Erlebnissen erschrecken und verletzen kann. Aber du weißt was ihm zugestoßen ist. Bei dir hätte er diese Angst nicht. Trotzdem will er dich nicht belasten. Nur... wenn du von dir aus damit auf ihn zukommen würdest.. er würde das Angebot bestimmt annehmen."
Der Prinz schürzte die geschwungenen Lippen abschätzig. "Ich hab keinen Bock darüber zu reden."
"Er braucht das!", beharrte Eneas. "Entweder du machst es oder er geht zu den Priesterinnen und wer weiß wie lange", appellierte er energisch. "Kosta hat so viel für dich getan, du musst-"
Yadriël verengte die Augen. "Sag du mir nicht, was er für mich gemacht hat. Er hat mich erst in die Scheiße reingeritten mit Dhemlan, dem Kerker und Minan und allem."
Minan? Was hatte der Jugendliche, den die Dea al Mon befreit hatten, damit zu tun?
"Und wo wärest du ohne ihn?", ließ Eneas nicht locker. "Nicht hier. Und selbst wenn dus nicht oft zeigst, hab ich den Eindruck, du hast mehr Gefühle für ihn als du je vor ihm zugegeben hast." Er verschränkte die Arme. "Und wenn ich recht hab, wirst du ihm helfen und mit ihm über Dhemlan reden."
"Hör mal zu, du neunmalkluger-", setzte Yadriël an, als in dem Moment Kosta die Treppe runtergeschlichen kam. Eneas lächelte Kosta unsicher an, doch er schien nichtmal richtig wahrzunehmen, dass sie beide im Wohnzimmer waren.
Trotzdem wagte Eneas nicht das Gespräch fortzuführen.
Am nächsten Tag hatte Yadriël eindeutig noch nicht mit Kosta geredet, denn die Situation war unverändert. Eneas hielt es nicht länger aus. Er musste aus dem Haus raus. Vielleicht würde ein Ortswechsel helfen. Er musste ans Meer. Außerdem erinnerte er sich, dass ihre Freunde heute ablegen würden und er wollte die Abfahrt nicht verpassen. Leto musste von den Problemen mit dem Unterwassertor erfahren.
Eneas hatte Tessa gesandt, damit sie auf einen Besuch vorbeikam und Yadriël untersuchte, vor allem aber auf ihn aufpasste. Hoffentlich würde Kosta sich zu einem Spaziergang überreden lassen. Eneas hatte genug davon ihm Freiraum zu geben. Nur musste er vorsichtig vorgehen. Kosta war wie ein scheues, verwundetes Reh und ein falsches Wort, eine falsche Berührung könnte ihn in die Flucht schlagen.
Tessa war zum Glück schnell da und begann Yadriël zu untersuchen, lobte seine Fortschritte und war zuversichtlich, dass der Gips wirklich in drei Tagen abgenommen werden konnte. Dabei waren gerade die Fortschritte in den letzten drei Tagen weniger geworden. Kosta übte nicht mehr Lesen und Schreiben mit ihm und von selbst tat der Prinz kaum einen Handschlang. Eneas hatte zwar versucht ihn zu leichtem Hanteltraining zu animieren, aber auch er war mit den Gedanken woanders gewesen.
Kosta saß verloren neben Yadriëls Bett und starrte ins nichts.
"Es scheint, Tessa hat alles im Griff hier. Heute legt die E.. die Zyphios ab und ich wollte mich verabschieden", begann Eneas. Sein Herz klopfte wie wild und kurz darauf kribbelte es doll in seinem Bauch, bloß weil er von Kosta ein scheues Nicken bekam.
Automatisch lächelte Eneas. "Ich dachte, du möchtest vielleicht mitkommen."
Da zögerte Kosta schon länger.
"Geh ruhig", mischte sich Yadriël plötzlich ein. Ah, er hatte also zugehört. "Wir kommen schon klar."
"Ich werde auf ihn aufpassen", versicherte Eneas' Kusine. Kosta zeigte eines seiner in den letzten Tagen selten gewordenes Lächeln.
Eneas wertete es als scheue Zustimmung. "Das ist schön. Komm, wir sollten uns beeilen. Nicht, dass wir sie verpassen." Er wagte es Kosta am Ärmel zu zupfen und zur Garderobe zu schieben. Wenig später hatten sie die Schuhe angezogen und waren unterwegs.
Es fiel ein leichter Nieselregen, doch Eneas hatte ein leichtes Schild über sie ausgebreitet, von dem es sachte plätschernd hinablief.
Als sie unterwegs waren, wurde Eneas rasch nervös. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er brannte darauf die Angespanntheit anzusprechen und ihre Probleme zu lösen. Aber wie?
"Ich werde sie vermissen", versuchte er lieber ein anderes Thema. Wenigstens überhaupt ein Gespräch in Gang zu bekommen, wäre gut. "Aber sie werden sicher bald zurückkommen. Ioakim wird Estella, Arion und Pandora bestimmt wiedersehen wollen, wo der Krieg endlich vorbei ist."
Kosta nickte bloß.
"Hast du mit Yadriël geredet?", begann Eneas es nach einem längeren Abschnitt Schweigens erneut. "Hat er nicht einen Brief schreiben sollen?" Aber das Thema war noch schwieriger. Kosta schaute gleich schuldbewusst und ließ den Kopf hängen. Verflixt!
Eneas verfiel ebenfalls in Schweigen und beklommen brachten sie den Weg zum Hafen hinunter. Die Zyphios war zum Glück noch da und strahlte frisch herausgeputzt mit neuen Segeln und neuem Mast. Eneas blickte sehnsüchtig dorthin. Oh, er vermisste sie. Aber für Kosta hätte er sie gleich nochmal eingetauscht.
Gemeinsam gingen sie an Bord, wo sie auch sofort von ihren Freunden begrüßt wurden. Eneas versuchte ihre Probleme zu überspielen, die sie momentan hatten, als sie gefragt wurden wie ihnen die Zeit in dem Haus zusagte. Er konnte das unmöglich vor allen anderen auspacken. Besonders nicht, wo ihre Freunde heute ablegen würden. Eneas bereute es, dass er nicht genug Zeit gehabt hatte öfter vorbeizuschauen.
"Wir kommen vermutlich in ein paar Wochen wieder", sagte Damien.
"Was habt ihr für eine Route?", fragte Eneas, während sie unter Deck gingen und es sich in der Messe bequem machten. Er bemerkte, dass die dhemlanische Haushexe, Nessya, immer noch da war und Solomon in der Kombüse half.
"Dieses Mal was völlig legales", sagte Olintes grinsend. "Der Laderaum ist randvoll."
"Wir bringen Erste Hilfe Güter von hier nach Shalador", erklärte Leto. "Danach nach Nuranessa."
Sie erzählten noch ein wenig über die weiteren Pläne. Wenn einige bemerkten, dass Kosta meist nur still daneben saß, so sprachen sie es nicht an. Nach einer Weile zerstreute sich die Gruppe etwas und sie gingen in den Kartenraum, Leto, Damien, Farell und Kosta und er.
"Wir müssen euch noch etwas sehr wichtiges sagen bevor ihr ablegt", begann Eneas.
"Hat es etwas mit euch beiden zu tun?", fragte Leto skeptisch. Eneas schüttelte hastig den Kopf und begann zu berichten was Yadriël ihnen gesagt hatte. Nicht alles, nur das notwendige, was das Unterwassertor betraf.
"Seid sehr vorsichtig, wenn ihr euch ihm nähert. Wir wissen nicht, was die Kräfte angerichtet haben. Oder was auf der Kaeleer Seite zu erwarten ist", warnte er. "Ich weiß, es ist umständlich, aber ihr solltet über ein anderes Tor reisen und ein Spähboot zu der Stelle in Kaeleer schicken."
Leto nickte nachdenklich. "Das könnte unsere Reisen für immer einschränken."
"Wenn es der Preis war, um Sion zu vernichten, beschwer ich mich nicht", warf Farell ein.
Ihre Freunde bedankten sich für die Warnung und versprachen es beizeiten zu untersuchen. Danach verabschiedeten Eneas und Kosta sich von der gesamten Mannschaft. Von Nessya verabschiedete Eneas sich auch. Es war seltsam eine neue Person an Bord zu haben, die er nicht gut kannte. Die Mannschaft veränderte sich ohne sie. Es hätte ihn vielleicht stärker beschäftigt, wären seine Gedanken nicht ständig bei Kosta gewesen.
Der Heimweg verlief leider wieder größtenteils schweigend. Der Regen hatte zwar aufgehört, doch die Stimmung zwischen ihnen war trotzdem gedrückt.
"Was hälst du von dieser Nessya? Meinst du, sie ist eine gute Bereicherung für die Mannschaft?", fragte Eneas.
Er bekam nur kurze Antworten. Danach wieder ein längeres Schweigen.
"Wir können auf dem Rückweg gleich die Einkäufe für die nächsten Tage machen", schlug Eneas vor. "Vielleicht willst du etwas besonderes machen, wenn Yadriël seinen Gips abbekommt."
Das war in nur drei Tagen. Und danach? Würde Kosta abreisen? Wie konnte Eneas das verhindern und sollte er überhaupt?
"Ich dachte wenn er wieder etwas selbstständiger ist, könnte ich Kyris schreiben", rutschte ihm unvermittelt raus. "Er lebt nicht so weit von Mineva mit seinem Gefährten... hab ihn lange nicht mehr gesehen."
Er wusste gar nicht wieso er das gesagt hatte. Irgendwo hatte sich in seinem Unterbewussten seit den letzten Tagen dieser Gedanke herausgebildet ohne dass er es selbst realisiert hatte. Vielleicht weil er in diesem Haus mit zwei Männern, die gerade nicht viel über sich reden wollten, dringend etwas Gesellschaft brauchte und jemanden mit dem er reden konnte. Kyris war schon immer ein guter Zuhörer gewesen. Außerdem hatte er Erfahrung was Beziehungen zwischen zwei Männern betraf.
Eneas fühlte sich gerade hoffnungslos verloren.
Angespannt versuchte er sein möglichstes Kosta nicht zu belästigen. Was gerade sehr leicht war, da sein Liebster ihn nicht mehr in die Augen sah und nur noch stumm um ihn herumschlich. Meist huschte er aus dem Raum sobald Eneas hineinkam oder senkte automatisch den Kopf. Es war zum Haare raufen!
Eneas wusste nicht an wen er sich wenden sollte. Er musste hier raus, doch er hatte auch Angst Kosta sozusagen allein zu lassen. Yadriël hätte nicht eingreifen können, wenn der Krieger beschloss sich etwas anzutun.
Eneas duschte länger als sonst, ließ das Wasser über sich rieseln, die Augen matt geschlossen und die Gedanken rotierend. Er kam nicht weiter und manchmal musste er stark mit den Tränen kämpfen. Der Hayllier drängte sie immer wieder fort. Das war unsinnig! Er liebte Kosta und sie kannten sich eine halbe Ewigkeit. Wieso war da plötzlich diese Kluft zwischen ihnen? Es zeigte ihm wie fragil ihre Beziehung im Grunde war. Eine heftigere Diskussion und es war sofort in die Brüche gegangen.
Die Nächte wurden zu einer Zerreißprobe. Eneas fand kaum Schlaf, weil er zum einen merkte wie unruhig Kosta schlief und zum anderen mit seinen eigenen Selbstvorwürfen und Unsicherheiten zu kämpfen hatte.
"Sag mal, was is da eigentlich bei euch los?", fragte Yadriël beim zweiten Tag.
Eneas strich sich das rabenschwarze Haar zurück. Kosta hatte sich wie so oft nach oben verzogen und ihn mit dem Dhemlaner alleine gelassen. "Was meinst du?", fragte er halbherzig. Yadriël blickte ihn abschätzig an.
"Ich versteh nich was bei euch abgeht, aber der Kleine is wieder verstummt und ihr schleicht wie Geister durchs Haus", erklärte der Prinz. "Irgendwas ist passiert. Habt ihr Zoff?"
Eneas seufzte, sah zur Treppe und überlegte kurz, ob Kosta recht darüber war zu reden. Anderseits wars anscheinend sehr offensichtlich.
"Nach dem Besuch von Kalliope und Andiël, hat er mir gesagt, dass er sich bald in Behandlung bei Priesterinnen geben will. Für eine lange Zeit. Vollkommen alleine", brachte er hervor.
Yadriël sah verwirrt zu ihm.
"Wieso'n das?", fragte er. "Was will er bei Priesterinnen?"
"Was wohl? Er glaubt, er muss das machen, um schnell gesund zu werden. Für mich. Er will gehen sobald dein Gips entfernt worden ist", erklärte Eneas. "Es... wir haben länger darüber geredet. Ich will ihn unterstützen, aber..."
"Du willst nicht, dass er geht", beendete Yadriël den Satz. Er lehnte sich in seinem Rollstuhl zurück. "Der Kleine will echt zu so Priesterinnen?"
"Er war schon einmal in Behandlung. Es ist lange her", erzählte Eneas, "Timaris hat ihn nach Aleia gebracht. Eine Insel vor der Küste Haylls, wo Priesterinnen seelisch verwundeten Menschen helfen. Aber ich weiß nicht, ob es ihm dieses Mal gut tun wird. Er sagt, es könnte ihn vielleicht zerbrechen die Erlebnisse nochmal zu durchleben."
Eneas hatte eigentlich nicht vorgehabt mit Yadriël so ausführlich darüber zu reden, doch er war der einzig andere im Haus und nach zwei Tagen des Schweigens musste es einfach alles raus. "Ich will ihn nicht verlieren, Yadriël. Weißt du, dass er nicht mehr für sich selbst leben will? Das hat er mir mal gesagt und ich fürchte, er denkt immer noch so."
"Ja, wusst ich... dacht aber nich, dass es so heftig ist", gab der Prinz zu. "Was solls bringen den Scheiß nochmal zu durchleben? Das einzig gute an dem allen ist, dass mans hinter sich hat."
Eneas schüttelte den Kopf. "Es kann helfen über das zu reden was man erlebt hat. Es ist nicht gut es in sich drin aufzustauen. Dann ist man ganz allein damit."
Der schöne Dhemlaner zuckte mit den Schultern. "War immer mit meinen Problemen allein", gab er zu. "Aber dem Kleinen gehts echt dreckig wenn er wieder nicht redet. Du musst das wieder gerade biegen."
"Ich?" Eneas blickte hilflos auf. "Ich weiß nicht wie. Wenn ich ihm versuche zu helfe, mache ich alles schlimmer. Kannst du nicht mit ihm reden? Ihr beide habt das gleiche erlebt. Kosta hat die Befürchtung, dass er andere mit seinen Erlebnissen erschrecken und verletzen kann. Aber du weißt was ihm zugestoßen ist. Bei dir hätte er diese Angst nicht. Trotzdem will er dich nicht belasten. Nur... wenn du von dir aus damit auf ihn zukommen würdest.. er würde das Angebot bestimmt annehmen."
Der Prinz schürzte die geschwungenen Lippen abschätzig. "Ich hab keinen Bock darüber zu reden."
"Er braucht das!", beharrte Eneas. "Entweder du machst es oder er geht zu den Priesterinnen und wer weiß wie lange", appellierte er energisch. "Kosta hat so viel für dich getan, du musst-"
Yadriël verengte die Augen. "Sag du mir nicht, was er für mich gemacht hat. Er hat mich erst in die Scheiße reingeritten mit Dhemlan, dem Kerker und Minan und allem."
Minan? Was hatte der Jugendliche, den die Dea al Mon befreit hatten, damit zu tun?
"Und wo wärest du ohne ihn?", ließ Eneas nicht locker. "Nicht hier. Und selbst wenn dus nicht oft zeigst, hab ich den Eindruck, du hast mehr Gefühle für ihn als du je vor ihm zugegeben hast." Er verschränkte die Arme. "Und wenn ich recht hab, wirst du ihm helfen und mit ihm über Dhemlan reden."
"Hör mal zu, du neunmalkluger-", setzte Yadriël an, als in dem Moment Kosta die Treppe runtergeschlichen kam. Eneas lächelte Kosta unsicher an, doch er schien nichtmal richtig wahrzunehmen, dass sie beide im Wohnzimmer waren.
Trotzdem wagte Eneas nicht das Gespräch fortzuführen.
Am nächsten Tag hatte Yadriël eindeutig noch nicht mit Kosta geredet, denn die Situation war unverändert. Eneas hielt es nicht länger aus. Er musste aus dem Haus raus. Vielleicht würde ein Ortswechsel helfen. Er musste ans Meer. Außerdem erinnerte er sich, dass ihre Freunde heute ablegen würden und er wollte die Abfahrt nicht verpassen. Leto musste von den Problemen mit dem Unterwassertor erfahren.
Eneas hatte Tessa gesandt, damit sie auf einen Besuch vorbeikam und Yadriël untersuchte, vor allem aber auf ihn aufpasste. Hoffentlich würde Kosta sich zu einem Spaziergang überreden lassen. Eneas hatte genug davon ihm Freiraum zu geben. Nur musste er vorsichtig vorgehen. Kosta war wie ein scheues, verwundetes Reh und ein falsches Wort, eine falsche Berührung könnte ihn in die Flucht schlagen.
Tessa war zum Glück schnell da und begann Yadriël zu untersuchen, lobte seine Fortschritte und war zuversichtlich, dass der Gips wirklich in drei Tagen abgenommen werden konnte. Dabei waren gerade die Fortschritte in den letzten drei Tagen weniger geworden. Kosta übte nicht mehr Lesen und Schreiben mit ihm und von selbst tat der Prinz kaum einen Handschlang. Eneas hatte zwar versucht ihn zu leichtem Hanteltraining zu animieren, aber auch er war mit den Gedanken woanders gewesen.
Kosta saß verloren neben Yadriëls Bett und starrte ins nichts.
"Es scheint, Tessa hat alles im Griff hier. Heute legt die E.. die Zyphios ab und ich wollte mich verabschieden", begann Eneas. Sein Herz klopfte wie wild und kurz darauf kribbelte es doll in seinem Bauch, bloß weil er von Kosta ein scheues Nicken bekam.
Automatisch lächelte Eneas. "Ich dachte, du möchtest vielleicht mitkommen."
Da zögerte Kosta schon länger.
"Geh ruhig", mischte sich Yadriël plötzlich ein. Ah, er hatte also zugehört. "Wir kommen schon klar."
"Ich werde auf ihn aufpassen", versicherte Eneas' Kusine. Kosta zeigte eines seiner in den letzten Tagen selten gewordenes Lächeln.
Eneas wertete es als scheue Zustimmung. "Das ist schön. Komm, wir sollten uns beeilen. Nicht, dass wir sie verpassen." Er wagte es Kosta am Ärmel zu zupfen und zur Garderobe zu schieben. Wenig später hatten sie die Schuhe angezogen und waren unterwegs.
Es fiel ein leichter Nieselregen, doch Eneas hatte ein leichtes Schild über sie ausgebreitet, von dem es sachte plätschernd hinablief.
Als sie unterwegs waren, wurde Eneas rasch nervös. Er wusste nicht was er sagen sollte. Er brannte darauf die Angespanntheit anzusprechen und ihre Probleme zu lösen. Aber wie?
"Ich werde sie vermissen", versuchte er lieber ein anderes Thema. Wenigstens überhaupt ein Gespräch in Gang zu bekommen, wäre gut. "Aber sie werden sicher bald zurückkommen. Ioakim wird Estella, Arion und Pandora bestimmt wiedersehen wollen, wo der Krieg endlich vorbei ist."
Kosta nickte bloß.
"Hast du mit Yadriël geredet?", begann Eneas es nach einem längeren Abschnitt Schweigens erneut. "Hat er nicht einen Brief schreiben sollen?" Aber das Thema war noch schwieriger. Kosta schaute gleich schuldbewusst und ließ den Kopf hängen. Verflixt!
Eneas verfiel ebenfalls in Schweigen und beklommen brachten sie den Weg zum Hafen hinunter. Die Zyphios war zum Glück noch da und strahlte frisch herausgeputzt mit neuen Segeln und neuem Mast. Eneas blickte sehnsüchtig dorthin. Oh, er vermisste sie. Aber für Kosta hätte er sie gleich nochmal eingetauscht.
Gemeinsam gingen sie an Bord, wo sie auch sofort von ihren Freunden begrüßt wurden. Eneas versuchte ihre Probleme zu überspielen, die sie momentan hatten, als sie gefragt wurden wie ihnen die Zeit in dem Haus zusagte. Er konnte das unmöglich vor allen anderen auspacken. Besonders nicht, wo ihre Freunde heute ablegen würden. Eneas bereute es, dass er nicht genug Zeit gehabt hatte öfter vorbeizuschauen.
"Wir kommen vermutlich in ein paar Wochen wieder", sagte Damien.
"Was habt ihr für eine Route?", fragte Eneas, während sie unter Deck gingen und es sich in der Messe bequem machten. Er bemerkte, dass die dhemlanische Haushexe, Nessya, immer noch da war und Solomon in der Kombüse half.
"Dieses Mal was völlig legales", sagte Olintes grinsend. "Der Laderaum ist randvoll."
"Wir bringen Erste Hilfe Güter von hier nach Shalador", erklärte Leto. "Danach nach Nuranessa."
Sie erzählten noch ein wenig über die weiteren Pläne. Wenn einige bemerkten, dass Kosta meist nur still daneben saß, so sprachen sie es nicht an. Nach einer Weile zerstreute sich die Gruppe etwas und sie gingen in den Kartenraum, Leto, Damien, Farell und Kosta und er.
"Wir müssen euch noch etwas sehr wichtiges sagen bevor ihr ablegt", begann Eneas.
"Hat es etwas mit euch beiden zu tun?", fragte Leto skeptisch. Eneas schüttelte hastig den Kopf und begann zu berichten was Yadriël ihnen gesagt hatte. Nicht alles, nur das notwendige, was das Unterwassertor betraf.
"Seid sehr vorsichtig, wenn ihr euch ihm nähert. Wir wissen nicht, was die Kräfte angerichtet haben. Oder was auf der Kaeleer Seite zu erwarten ist", warnte er. "Ich weiß, es ist umständlich, aber ihr solltet über ein anderes Tor reisen und ein Spähboot zu der Stelle in Kaeleer schicken."
Leto nickte nachdenklich. "Das könnte unsere Reisen für immer einschränken."
"Wenn es der Preis war, um Sion zu vernichten, beschwer ich mich nicht", warf Farell ein.
Ihre Freunde bedankten sich für die Warnung und versprachen es beizeiten zu untersuchen. Danach verabschiedeten Eneas und Kosta sich von der gesamten Mannschaft. Von Nessya verabschiedete Eneas sich auch. Es war seltsam eine neue Person an Bord zu haben, die er nicht gut kannte. Die Mannschaft veränderte sich ohne sie. Es hätte ihn vielleicht stärker beschäftigt, wären seine Gedanken nicht ständig bei Kosta gewesen.
Der Heimweg verlief leider wieder größtenteils schweigend. Der Regen hatte zwar aufgehört, doch die Stimmung zwischen ihnen war trotzdem gedrückt.
"Was hälst du von dieser Nessya? Meinst du, sie ist eine gute Bereicherung für die Mannschaft?", fragte Eneas.
Er bekam nur kurze Antworten. Danach wieder ein längeres Schweigen.
"Wir können auf dem Rückweg gleich die Einkäufe für die nächsten Tage machen", schlug Eneas vor. "Vielleicht willst du etwas besonderes machen, wenn Yadriël seinen Gips abbekommt."
Das war in nur drei Tagen. Und danach? Würde Kosta abreisen? Wie konnte Eneas das verhindern und sollte er überhaupt?
"Ich dachte wenn er wieder etwas selbstständiger ist, könnte ich Kyris schreiben", rutschte ihm unvermittelt raus. "Er lebt nicht so weit von Mineva mit seinem Gefährten... hab ihn lange nicht mehr gesehen."
Er wusste gar nicht wieso er das gesagt hatte. Irgendwo hatte sich in seinem Unterbewussten seit den letzten Tagen dieser Gedanke herausgebildet ohne dass er es selbst realisiert hatte. Vielleicht weil er in diesem Haus mit zwei Männern, die gerade nicht viel über sich reden wollten, dringend etwas Gesellschaft brauchte und jemanden mit dem er reden konnte. Kyris war schon immer ein guter Zuhörer gewesen. Außerdem hatte er Erfahrung was Beziehungen zwischen zwei Männern betraf.
Eneas fühlte sich gerade hoffnungslos verloren.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Es war schwierig, an Bord zu sein. Es war irgendwie sein Zuhause, von dem er sich verbannt fühlte. Oder vielleicht war es auch eher so, dass es nicht mehr sein Zuhause war. Immerhin war Eneas nicht mehr der Kapitän und wie es schien gab es ein neues Mannschaftsmitglied. Kosta fühlte sich ausgeschlossen. Auch wenn ihm bewusst war, dass er sich selber ausgeschlossen hatte. Es war so seltsam. Die einzigen Lichtblicke mit dem Schiff waren, dass es Hilfsgüter nach Shalador lieferte und dass es Ioakim bald seine Frau und Kinder wieder bringen würde. Das war wunderbar.
Voller schlechtem Gewissen war er froh, als sie sich von der Crew verabschieden konnten. Wirklich ein Wort brachte er nicht heraus. Doch er drückte jeden seiner Freunde ganz fest, der zu ihm kam, um sich sich zu verabschieden. Unwohl und mit zwiespältigen Gefühlen verliess Kosta das Schiff wieder. Diesmal ging er zügiger als auf dem Hinweg. Er sehnte sich in die Abgeschiedenheit des Schlafzimmers. Der Besuch auf dem Schiff war besonders aufwühlend gewesen und hatte ihm aufgezeigt, dass er dringend eine Lösung finden musste und nicht weiter schweigen durfte. Eneas wurde nicht nur dadurch gequält, sondern auch weil Kosta ihn ans Land fesselte.
Eneas riss ihn aus seinen Gedanken, indem er vorschlug, dass sie auf dem Rückweg Einkäufe für die nächsten Tage machen könnten. Kosta schreckte auf, blickte kurz sehnsüchtig in die Richtung in der ihr Haus lag, ehe er scheu nickte. Natürlich sollten sie die Gelegenheit nutzen, einkaufen zu gehen. Kosta konnte sich zurzeit nicht von selbst dazu aufraffen und es war unfair, das alles Eneas aufzubürden. Energie für etwas spezielles, wenn Zucker seinen Gipbs abbekam, hatte er jedoch nicht. Dabei war das doch eine sehr liebe Idee. Eneas hatte noch mehr gute Ideen. So wollte er Kyris schreiben und ihn für einen Besuch einladen. Kosta nickte mit einem scheuen Lächeln.
"Das... das ist eine gute Idee", brachte er leise heraus. "Auch das mit dem besonderen.... für Zucker... wenn... wenn er den Gips ab bekommt." Seine Stimme klang ganz rau und das Sprechen fühlte sich falsch an. Nur das Schweigen auch. Kosta ging etwas zügiger, um dieser Beklemmung zu entfliehen. Er wollte wieder zurück ins Haus. Vor dem Lebensmittelladen stoppte er jedoch abrupt und schaute überfordert zu dem Geschäft. Er wusste gar nicht, was sie einkaufen sollten.
Voller schlechtem Gewissen war er froh, als sie sich von der Crew verabschieden konnten. Wirklich ein Wort brachte er nicht heraus. Doch er drückte jeden seiner Freunde ganz fest, der zu ihm kam, um sich sich zu verabschieden. Unwohl und mit zwiespältigen Gefühlen verliess Kosta das Schiff wieder. Diesmal ging er zügiger als auf dem Hinweg. Er sehnte sich in die Abgeschiedenheit des Schlafzimmers. Der Besuch auf dem Schiff war besonders aufwühlend gewesen und hatte ihm aufgezeigt, dass er dringend eine Lösung finden musste und nicht weiter schweigen durfte. Eneas wurde nicht nur dadurch gequält, sondern auch weil Kosta ihn ans Land fesselte.
Eneas riss ihn aus seinen Gedanken, indem er vorschlug, dass sie auf dem Rückweg Einkäufe für die nächsten Tage machen könnten. Kosta schreckte auf, blickte kurz sehnsüchtig in die Richtung in der ihr Haus lag, ehe er scheu nickte. Natürlich sollten sie die Gelegenheit nutzen, einkaufen zu gehen. Kosta konnte sich zurzeit nicht von selbst dazu aufraffen und es war unfair, das alles Eneas aufzubürden. Energie für etwas spezielles, wenn Zucker seinen Gipbs abbekam, hatte er jedoch nicht. Dabei war das doch eine sehr liebe Idee. Eneas hatte noch mehr gute Ideen. So wollte er Kyris schreiben und ihn für einen Besuch einladen. Kosta nickte mit einem scheuen Lächeln.
"Das... das ist eine gute Idee", brachte er leise heraus. "Auch das mit dem besonderen.... für Zucker... wenn... wenn er den Gips ab bekommt." Seine Stimme klang ganz rau und das Sprechen fühlte sich falsch an. Nur das Schweigen auch. Kosta ging etwas zügiger, um dieser Beklemmung zu entfliehen. Er wollte wieder zurück ins Haus. Vor dem Lebensmittelladen stoppte er jedoch abrupt und schaute überfordert zu dem Geschäft. Er wusste gar nicht, was sie einkaufen sollten.
Re: Wer ist Prinz Erenos?
Kosta sagte zu den Vorschlägen zunächst nichts und nickte nur. Er hatte wohl erst gar nicht mitbekommen, dass Eneas nicht vorhatte sofort zurück zum Haus zu gehen. Der Schriftsteller hatte die Befürchtung, dass er im Haus noch weniger aus Kosta herausbekommen würde. Wie konnten sie sich wieder annähern? Eneas bereute das Gespräch auf dem Balkon immer mehr. Es schien, dass sie verdammt dazu waren sich gegenseitig zu verletzen sobald sie intensiver über schwierige Themen sprachen. Normalerweise wäre das kein Problem, wenn sie sich am nächsten Tag wieder ausgesöhnt hätten, doch Kosta verkraftete diese Gespräche nicht und blockte dann für lange Zeit vieles ab.
Eneas wusste nicht mehr weiter. Er wäre schon froh, wenn er sich mit jemanden aussprechen konnte, auch wenn dieser keinen Rat hatte. Vielleicht konnte ihm Kyris helfen. Kosta wirkte überrascht von der Idee, meinte dann aber leise, dass es ein guter Einfall wäre. Ebenso etwas spezielles für Zucker zu machen, wenn er den Gips abbekäme.
Mehr bekam Eneas leider nicht aus ihm heraus. Er hatte gehofft, dass gerade diese Idee Kosta dazu bringen würde wieder etwas aus sich herauszugehen. Er umsorgte und half Yadriël doch so gerne. Wäre es ihm gut gegangen, hätte er gleich dutzend Einfälle dazu gehabt und wäre eifrig am Planen gewesen.
Eneas unterdrückte ein Seufzen. Wieder hatte etwas nicht geklappt.
Kosta schien noch mehr von ihm Fliehen zu wollen und schritt schneller aus. Womöglich wollte er auch den kleinen Ausflug schnell hinter sich bringen. Erst kurz vor dem Geschäft blieb er stehen und ging nicht von selbst hinein.
Eneas kommentierte es nicht und ging mit getäuschter Selbstsicherheit hinein. Zu seiner Erleichterung folgte Kosta ihm automatisch und schlich dann hinter ihm her. Wortlos begann Eneas die Vorräte in einen Korb zu packen von denen er wusste, dass sie sie benötigten. Normalerweise hätte Kosta das übernommen.
Normalerweise...
"Hast du denn eine Idee was wir für Yadriël machen können?", fragte Eneas. Kosta schüttelte entmutigt den Kopf. "Nicht so schlimm", wiegelte Eneas ab, "Uns fällt etwas ein. Vielleicht ein paar bunte Cocktails... mit nicht zu viel Alkohol", schob er hinterher. "Und wir können diesen Lehnsessel organisieren für ihn im Wohnzimmer. Dann muss er nicht immer im Rollstuhl sitzen."
Selbst bei all diesen Ideen wollte Kosta keine eigenen Pläne beiträgen.
Eneas hatte es wenigstens versucht.
"Ich glaube, wir haben alles.. lass uns zurückgehen."
Er bezahlte und mit seinem schweigsamen Freund im Schlepptau ging es wieder zurück.
"Kosta.. ich weiß nicht wie es weitergehen soll", hielt Eneas es nicht länger aus, als sie schon auf der Straße zum Haus waren. "Mir tun einige Dinge leid, die ich auf dem Balkon gesagt habe. Ich wollte dich nicht verletzen oder bedrängen. Ich.. ich wollte helfen und es ist mal wieder daneben gegangen." Er seufzte. "Wir finden eine Lösung, die uns beiden gut tut." Eneas hatte seit Tagen das Gefühl, als hätte er den letzten Rest von Kostas Lebensmut geraubt und es war unerträglich.
"Vielleicht redest du nachher mit Yadriël und hilfst ihm nochmal beim Schreiben des Briefes?", versuchte Eneas Kosta zu ermuntern. Außerdem hoffte er, dass Yadriël dann endlich mit Kosta reden würde. Der Prinz hatte bisher wohl auch nicht viele Möglichkeiten gehabt, wo Kosta sich nur knapp im Bad um ihn kümmerte und dann wieder verschwand.
Eneas wusste nicht mehr weiter. Er wäre schon froh, wenn er sich mit jemanden aussprechen konnte, auch wenn dieser keinen Rat hatte. Vielleicht konnte ihm Kyris helfen. Kosta wirkte überrascht von der Idee, meinte dann aber leise, dass es ein guter Einfall wäre. Ebenso etwas spezielles für Zucker zu machen, wenn er den Gips abbekäme.
Mehr bekam Eneas leider nicht aus ihm heraus. Er hatte gehofft, dass gerade diese Idee Kosta dazu bringen würde wieder etwas aus sich herauszugehen. Er umsorgte und half Yadriël doch so gerne. Wäre es ihm gut gegangen, hätte er gleich dutzend Einfälle dazu gehabt und wäre eifrig am Planen gewesen.
Eneas unterdrückte ein Seufzen. Wieder hatte etwas nicht geklappt.
Kosta schien noch mehr von ihm Fliehen zu wollen und schritt schneller aus. Womöglich wollte er auch den kleinen Ausflug schnell hinter sich bringen. Erst kurz vor dem Geschäft blieb er stehen und ging nicht von selbst hinein.
Eneas kommentierte es nicht und ging mit getäuschter Selbstsicherheit hinein. Zu seiner Erleichterung folgte Kosta ihm automatisch und schlich dann hinter ihm her. Wortlos begann Eneas die Vorräte in einen Korb zu packen von denen er wusste, dass sie sie benötigten. Normalerweise hätte Kosta das übernommen.
Normalerweise...
"Hast du denn eine Idee was wir für Yadriël machen können?", fragte Eneas. Kosta schüttelte entmutigt den Kopf. "Nicht so schlimm", wiegelte Eneas ab, "Uns fällt etwas ein. Vielleicht ein paar bunte Cocktails... mit nicht zu viel Alkohol", schob er hinterher. "Und wir können diesen Lehnsessel organisieren für ihn im Wohnzimmer. Dann muss er nicht immer im Rollstuhl sitzen."
Selbst bei all diesen Ideen wollte Kosta keine eigenen Pläne beiträgen.
Eneas hatte es wenigstens versucht.
"Ich glaube, wir haben alles.. lass uns zurückgehen."
Er bezahlte und mit seinem schweigsamen Freund im Schlepptau ging es wieder zurück.
"Kosta.. ich weiß nicht wie es weitergehen soll", hielt Eneas es nicht länger aus, als sie schon auf der Straße zum Haus waren. "Mir tun einige Dinge leid, die ich auf dem Balkon gesagt habe. Ich wollte dich nicht verletzen oder bedrängen. Ich.. ich wollte helfen und es ist mal wieder daneben gegangen." Er seufzte. "Wir finden eine Lösung, die uns beiden gut tut." Eneas hatte seit Tagen das Gefühl, als hätte er den letzten Rest von Kostas Lebensmut geraubt und es war unerträglich.
"Vielleicht redest du nachher mit Yadriël und hilfst ihm nochmal beim Schreiben des Briefes?", versuchte Eneas Kosta zu ermuntern. Außerdem hoffte er, dass Yadriël dann endlich mit Kosta reden würde. Der Prinz hatte bisher wohl auch nicht viele Möglichkeiten gehabt, wo Kosta sich nur knapp im Bad um ihn kümmerte und dann wieder verschwand.


