In Sions Armee
Re: In Sions Armee
Rasch schlossen sich Tigers Hände um die Gitterstäbe als er näherkam und zu Malateste zischte, dass er es nicht für ihn, sondern für sich getan hatte und wenn er nicht unter Schwarztraum stünde, er dem Hayllier den Arsch aufreissen würde. Malateste, unter Schwarztraumentzug und gereizt, sprang nach vorne, sodass nur noch die Gitterstäbe die beiden Kriegerprinzen voneinander trennten.
„Du darfst es gerne versuchen, aber dann ziehe ich dir das Fell über die Ohren und mach mir daraus einen Umhang für den Winter!“
Tiger ging nicht weiter auf Malatestes Provokation ein, sondern schlug lediglich gegen das Gitter und verlies dann den Keller, Malateste blickte ihm wutentbrannt nach. Regensang rief Tiger hinteher, doch der Kriegerprinz aus der Sechsten knurrte zur Antwort nur ungehalten.
"Wenn du im Fort bist, geh vorher noch zu Maeve, damit sie dir mehr Spritzen gibt. Niemand kann einen durchdrehenden Kriegerprinzen gebrauchen. Aber ich komme mit, vielleicht kann ich die Sklavin nochmal zusammenflicken." Gualterio war immer noch in Rage, doch schaffte er es kurz zu nicken als Zeichen das er verstanden hatte, bevor Regensang ohne ein weiteres Wort Tiger nachging.
Sein Magen krampfte sich zusammen als er Regensangs Worte begriff. Laree konnte genau in dem Moment schwer verletzt irgendwo im Sterben liegen. Verzweifelt rüttelte Malateste an dem Gitter, er musste hier raus! Der Kriegerprinz zwang sich tief einzuatmen und zu beruhigen. Er war der zerlumpten Heilerin dankbar, dass sie doch mitkommen wollte, obwohl sie vorher noch gesagt hatte sie hätte anderes zu tun. Was hatte sie bewogen ihre Meinung zu ändern?
Die Zeit bis sich die Tür öffnete und Isobel und Gwyn herunterkamen erschien Gualterio endlos. "Wie geht es euch, Sir?", fragte Isobel nachdem die Schilde gefallen waren und sie die Zellentür aufschloss. Kaum war das Schloss entriegelt stiess Malateste die Türe auf und sprang beinahe aus der Zelle. „Beschissen, aber danke der Nachfrage“, entgegnete der Hüne grollend.
"Oh, ihr habt euch verletzt", bemerkte die Gefreite und blickte zu seiner Stirn. Abwesend betastete der Hayllier die Stirn und spürte verkrustetes Blut. Er konnte sich nicht mehr erinnern wann er sich diese Wunde geholt hatte.
„Das ist nicht schlimm, ich lasse es behandeln wenn ich zurück bin, aber jetzt habe ich keine Zeit, ich breche in einer Stunde mit Korporal Espwin auf.“
"Eure Sachen liegen noch oben im Büro von Korporal Espwin“, antwortete die Gefreite. „Sie sind gewaschen, geölt und geschärft."
„Ausgezeichnet, vielleicht werde ich mein Schwert bald brauchen.“ Seine Stimme hatte einen hungrigen, gefährlichen Unterton. Der Kriegerprinz streckte seine Hand aus die leicht zitterte. „Meine Juwelen.“
Isobel liess sie auf seiner Handfläche erscheinen und Gualterio hängte sich seine Juwelen schnell um. Seine Züge glätteten und entspannten sich etwas. „Danke Gefreite Jiriki, gute Arbeit. Und Caldew...“ Malateste liess das Buch von der Pritsche in seine Hand schweben und reichte es Gwyn. „...hier dein Buch. Es gab tatsächlich Momente wo es mich abgelenkt hat. Ich vergesse was ihr beide getan habt nicht.“
Das Buch hatte unglaublicherweise beinahe jeden Wutausbruch des Entzugs überstanden und sah nur marginal zerfledderter aus als vorher.
„Sorgt dafür das mein Pferd gesattelt wird. Es muss in einer Stunde bereit stehen“, befahl der Korporal und hastete die Treppe hoch. Er zwang sich nicht durch die Wachstube ins Korporalszimmer zu rennen sondern zu gehen.
Kaum im Zimmer angelangt riss er die Schranktür auf und wühlte in seinen Hemden bis er die Spritze fand. Schnell zurrte sich Malateste einen Lederriemen um den linken Oberarm und machte einige Male die Faust bis die Vene stark unter seiner Haut hervortrat. Tortzdem schaffte er es mit zitternder Hand erst beim dritten Versuch die Nadel in der Vene zu versenken. Ohne Zögern drückte der Kriegerprinz den Spritzenkolben hinunter und das Gift floss mit seinem Blut in den Körper.
Schon wenige Augenblicke später fühlte Gualterio, wie er ruhig wurde, beinahe schläfrig und sich sein Geist klärte. Er schloss die Augen und lehnte sich im Stuhl zurück. Einige Minuten blieb er einfach so sitzen und genoss die Ruhe in seinem Körper, es war wunderbar. Als er die Augen wieder öffnete war sein Blick klar und entschlossen. Er erhob sich vom Stuhl, wusch sich bei der Waschschüssel den Dreck und das Blut des Entzugs ab, und begann sich dann mit schnellen, zielsicheren Bewegungen anzuziehen. Ringpanzerhemd, Lederkoller, Uniformrock, Reiterstiefel und Waffengurte. Seine Waffen waren in tadellosem Zustand, wie Isobel gesagt hatte. Am Ende schnallte sich der Kriegerprinz noch die Sporen um, schlüpfte in die Plattenpanzerhandschuhe und packte dann sein Langschwert in der Scheide. Mit grimmiger Miene stapfte Malateste wenige Minuten später in voller Kampfmontur mit dem Helm unter dem Arm und klirrenden Sporen die Treppe hinunter und verliess das Wachhaus Richtung Fort.
Im Fort angekommen wurde gerade Zorn aus den Stallungen geführt. Das Schlachtross musterte seinen Reiter mit wütendem Blick und versuchte erst nach Malateste zu beissen. Zorn war missmutig weil er so lange nicht beachtet worden war, aber gleichzeitig tänzelte er schon voller Vorfreude und liess den Kriegerprinzen nach einigem Halstätscheln das Schwert zu anderthalb Hand in die Aussparung im Sattel schieben. "Bald gehts los, aber erst muss ich noch was erledigen", flüsterte Malateste dem Pferd beruhigend ins Ohr und schritt dann zum Gutshof und in die Krankenstation.
Maeve sortierte gerade einige Fläschchen in einer mannshohen Glasvitrine als der schwerbewaffnete Kriegerprinz mit klirrenden Sporen hereinschritt.
"Lady Winters, ich habe beschlossen Schwarztraum zu nehmen."
„Du darfst es gerne versuchen, aber dann ziehe ich dir das Fell über die Ohren und mach mir daraus einen Umhang für den Winter!“
Tiger ging nicht weiter auf Malatestes Provokation ein, sondern schlug lediglich gegen das Gitter und verlies dann den Keller, Malateste blickte ihm wutentbrannt nach. Regensang rief Tiger hinteher, doch der Kriegerprinz aus der Sechsten knurrte zur Antwort nur ungehalten.
"Wenn du im Fort bist, geh vorher noch zu Maeve, damit sie dir mehr Spritzen gibt. Niemand kann einen durchdrehenden Kriegerprinzen gebrauchen. Aber ich komme mit, vielleicht kann ich die Sklavin nochmal zusammenflicken." Gualterio war immer noch in Rage, doch schaffte er es kurz zu nicken als Zeichen das er verstanden hatte, bevor Regensang ohne ein weiteres Wort Tiger nachging.
Sein Magen krampfte sich zusammen als er Regensangs Worte begriff. Laree konnte genau in dem Moment schwer verletzt irgendwo im Sterben liegen. Verzweifelt rüttelte Malateste an dem Gitter, er musste hier raus! Der Kriegerprinz zwang sich tief einzuatmen und zu beruhigen. Er war der zerlumpten Heilerin dankbar, dass sie doch mitkommen wollte, obwohl sie vorher noch gesagt hatte sie hätte anderes zu tun. Was hatte sie bewogen ihre Meinung zu ändern?
Die Zeit bis sich die Tür öffnete und Isobel und Gwyn herunterkamen erschien Gualterio endlos. "Wie geht es euch, Sir?", fragte Isobel nachdem die Schilde gefallen waren und sie die Zellentür aufschloss. Kaum war das Schloss entriegelt stiess Malateste die Türe auf und sprang beinahe aus der Zelle. „Beschissen, aber danke der Nachfrage“, entgegnete der Hüne grollend.
"Oh, ihr habt euch verletzt", bemerkte die Gefreite und blickte zu seiner Stirn. Abwesend betastete der Hayllier die Stirn und spürte verkrustetes Blut. Er konnte sich nicht mehr erinnern wann er sich diese Wunde geholt hatte.
„Das ist nicht schlimm, ich lasse es behandeln wenn ich zurück bin, aber jetzt habe ich keine Zeit, ich breche in einer Stunde mit Korporal Espwin auf.“
"Eure Sachen liegen noch oben im Büro von Korporal Espwin“, antwortete die Gefreite. „Sie sind gewaschen, geölt und geschärft."
„Ausgezeichnet, vielleicht werde ich mein Schwert bald brauchen.“ Seine Stimme hatte einen hungrigen, gefährlichen Unterton. Der Kriegerprinz streckte seine Hand aus die leicht zitterte. „Meine Juwelen.“
Isobel liess sie auf seiner Handfläche erscheinen und Gualterio hängte sich seine Juwelen schnell um. Seine Züge glätteten und entspannten sich etwas. „Danke Gefreite Jiriki, gute Arbeit. Und Caldew...“ Malateste liess das Buch von der Pritsche in seine Hand schweben und reichte es Gwyn. „...hier dein Buch. Es gab tatsächlich Momente wo es mich abgelenkt hat. Ich vergesse was ihr beide getan habt nicht.“
Das Buch hatte unglaublicherweise beinahe jeden Wutausbruch des Entzugs überstanden und sah nur marginal zerfledderter aus als vorher.
„Sorgt dafür das mein Pferd gesattelt wird. Es muss in einer Stunde bereit stehen“, befahl der Korporal und hastete die Treppe hoch. Er zwang sich nicht durch die Wachstube ins Korporalszimmer zu rennen sondern zu gehen.
Kaum im Zimmer angelangt riss er die Schranktür auf und wühlte in seinen Hemden bis er die Spritze fand. Schnell zurrte sich Malateste einen Lederriemen um den linken Oberarm und machte einige Male die Faust bis die Vene stark unter seiner Haut hervortrat. Tortzdem schaffte er es mit zitternder Hand erst beim dritten Versuch die Nadel in der Vene zu versenken. Ohne Zögern drückte der Kriegerprinz den Spritzenkolben hinunter und das Gift floss mit seinem Blut in den Körper.
Schon wenige Augenblicke später fühlte Gualterio, wie er ruhig wurde, beinahe schläfrig und sich sein Geist klärte. Er schloss die Augen und lehnte sich im Stuhl zurück. Einige Minuten blieb er einfach so sitzen und genoss die Ruhe in seinem Körper, es war wunderbar. Als er die Augen wieder öffnete war sein Blick klar und entschlossen. Er erhob sich vom Stuhl, wusch sich bei der Waschschüssel den Dreck und das Blut des Entzugs ab, und begann sich dann mit schnellen, zielsicheren Bewegungen anzuziehen. Ringpanzerhemd, Lederkoller, Uniformrock, Reiterstiefel und Waffengurte. Seine Waffen waren in tadellosem Zustand, wie Isobel gesagt hatte. Am Ende schnallte sich der Kriegerprinz noch die Sporen um, schlüpfte in die Plattenpanzerhandschuhe und packte dann sein Langschwert in der Scheide. Mit grimmiger Miene stapfte Malateste wenige Minuten später in voller Kampfmontur mit dem Helm unter dem Arm und klirrenden Sporen die Treppe hinunter und verliess das Wachhaus Richtung Fort.
Im Fort angekommen wurde gerade Zorn aus den Stallungen geführt. Das Schlachtross musterte seinen Reiter mit wütendem Blick und versuchte erst nach Malateste zu beissen. Zorn war missmutig weil er so lange nicht beachtet worden war, aber gleichzeitig tänzelte er schon voller Vorfreude und liess den Kriegerprinzen nach einigem Halstätscheln das Schwert zu anderthalb Hand in die Aussparung im Sattel schieben. "Bald gehts los, aber erst muss ich noch was erledigen", flüsterte Malateste dem Pferd beruhigend ins Ohr und schritt dann zum Gutshof und in die Krankenstation.
Maeve sortierte gerade einige Fläschchen in einer mannshohen Glasvitrine als der schwerbewaffnete Kriegerprinz mit klirrenden Sporen hereinschritt.
"Lady Winters, ich habe beschlossen Schwarztraum zu nehmen."
Re: In Sions Armee
Maeve Winters - Heilerin - Fara
Viel war passiert in den letzten Tagen, obwohl das meiste sie nur indirekt betraf. Natürlich war es ein Ereignis gewesen, Sion wieder hier zu haben, Maeve konnte sich nicht helfen, aber seine Ausstrahlung machte... Dinge mit ihr, dass sie sich selbst nicht mehr traute. Genausowenig wie sie sich mit Tiger selbst traute, obwohl sie sich immer wieder auf ihn einließ sobald er im Türrahmen stand und sie mit diesem gewissen Blick bedachte. Danach bereute es Maeve jedes Mal, denn es war falsch und sie Alexis eine schlechte Gefährtin. Aber in den Moment wo sie in den Armen des Kriegerprinzen war vergaß sie alles andere. Zum Glück konnte sie sich selbst heilen, all die Kratzer, die er ihr im Liebesspiel zufügte und für die er sich jedes Mal entschuldigte.
Maeve seufzte, in der Krankenstation war es verhältnismäßig ruhig, momentan kümmerte sie sich meist um Krankheiten oder Verletzungen, die sich die Soldaten im Training zugefügt hatte, doch sie wußte, dass es sich bald ändern würde. Spätestens wenn die Männer immer häufiger zu Missionen und Kämpfen ausrücken würden. Die Heilerin wußte selbst noch nicht, ob sie nach Zamora versetzt werden würde, wenn der Stützpunkt dort erst einmal stand, es war wahrscheinlich. Und warum machte ihr so der Gedanke zu schaffen, dass sie dann womöglich ihren Leutnant nicht mehr sehen würde?
Maeve straffte sich, konzentrierte sich auf ihre Arbeit, sie mußte eine Liste aufstellen mit neuen Versorgungsgütern, die die Armee in Raej vorraussichtlich brauchen würde. Dazu verglich sie die vielen Listen der bald in Loraka eintreffenden Verstärkung. Die Heilerin war in jene Arbeit vertieft, während ihre zwei Gehilfinnen sich um zwei verletzte Soldaten kümmerten, die anscheinend in eine Schlägerei geraten war. In dem Moment hörte sie auf dem Gang die schweren Schritte eines Mannes mit klirrenden Sporenstiefeln. Sie wandte sich um, wie immer ein weißes Kostüm mit gestärktem Kragen tragend und die dunkelbraunen Haare hochgesteckt, so dass keine einzige Strähne herausstand.
Korporal Bonderus. Sie hatte ihn bisher nur einmal hier gesehen, als sie ihn nach dem Kampf gegen Tiger verarztet hatte. Maeve hatte heimlich die Auseinandersetzung vom Fenster beobachtet, aber ihre Meinung dazu für sich behalten. Bonderus hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf, er sagte einfach, dass er nun Schwarztraum nehmen wolle. Die Heilerin blickte ihn zunächst etwas überrascht an, dann lächelte sie ihn aber an.
"Euch auch einen guten Tag, Korporal", begrüßte sie ihn, schloss die Glasvitrine bedächtig. Was hatte wohl seine Meinung geändert? Maeve hatte nichts darüber zu jemand anderem gesagt, dass der Kriegerprinz nicht die vorgeschriebene tägliche Dosis des Mittels nahm, umso erleichterter war sie, dass Bonderus von selbst diesen Entschluß getroffen hatte.
"Ich bin froh, dass ihr zu dieser Entscheidung gekommen seid." Ihr Blick glitt kurz über seine Erscheinung, er stand dort in voller Montur. "Ihr habt einen Auftrag?", erkundigte sie sich und ging zu einem Schrank, den sie mit einem Schlüssel von ihrem Bund aufschloss, um eine kleine Ampulle herauszuholen, die als Schwarztraum gekennzeichnet war. "Soll ich euch zeigen wie ihr euch die Spritze setzt? Ich kann euch auch die erste selbst injizieren", bot sie freundlich an und holte zwei leere Spritzen hervor, dazu noch einige eingepackte Nadeln. "Benutzt immer eine sterile Nadel, Korporal, und stellt sicher, dass ihr wirklich eine Vene trifft. Soll ich euch die ersten Spritzen vorbereiten? Ansonsten zieht ihr aus aus dieser Ampulle bis zu diesem Strich der Nadel", sie zeigte ihm die Kennzeichnung. "Die Ampulle reicht für fünf Tage. Danach sehen wir uns wieder." Sie lächelte, holte ein Formular und begann seinen Namen, seinen Rang und das Datum einzutragen. Maeve bereitete ihm zur Sicherheit eine Ersatzspritze vor, packte alles in eine kleine lederne Tasche, die sie ihm dann reichte.
"Es hat sich am besten erwiesen, wenn ihr Schwarztraum immer zur gleichen Tageszeit nehmt. Und solltet ihr Beschwerden irgendwelcher Art haben, kommt bitte sofort zu mir, Korporal." Maeve stockte kurz, gegen die Regeln zu verstoßen fiel ihr schwer, sie mochte Regeln, sie sagten einem was man zu tun hatte, was angemessen war und was nicht. Erst ihr Geliebter hatte sie auf andere Gedanken gebracht. "Ich... werde eintragen, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt noch Vorrat aus Dhemlan hattet."
Von draußen hörte man von unten vor der Veranda das Schnauben und Wiehern von Pferden, Gespräche von Soldaten.
Viel war passiert in den letzten Tagen, obwohl das meiste sie nur indirekt betraf. Natürlich war es ein Ereignis gewesen, Sion wieder hier zu haben, Maeve konnte sich nicht helfen, aber seine Ausstrahlung machte... Dinge mit ihr, dass sie sich selbst nicht mehr traute. Genausowenig wie sie sich mit Tiger selbst traute, obwohl sie sich immer wieder auf ihn einließ sobald er im Türrahmen stand und sie mit diesem gewissen Blick bedachte. Danach bereute es Maeve jedes Mal, denn es war falsch und sie Alexis eine schlechte Gefährtin. Aber in den Moment wo sie in den Armen des Kriegerprinzen war vergaß sie alles andere. Zum Glück konnte sie sich selbst heilen, all die Kratzer, die er ihr im Liebesspiel zufügte und für die er sich jedes Mal entschuldigte.
Maeve seufzte, in der Krankenstation war es verhältnismäßig ruhig, momentan kümmerte sie sich meist um Krankheiten oder Verletzungen, die sich die Soldaten im Training zugefügt hatte, doch sie wußte, dass es sich bald ändern würde. Spätestens wenn die Männer immer häufiger zu Missionen und Kämpfen ausrücken würden. Die Heilerin wußte selbst noch nicht, ob sie nach Zamora versetzt werden würde, wenn der Stützpunkt dort erst einmal stand, es war wahrscheinlich. Und warum machte ihr so der Gedanke zu schaffen, dass sie dann womöglich ihren Leutnant nicht mehr sehen würde?
Maeve straffte sich, konzentrierte sich auf ihre Arbeit, sie mußte eine Liste aufstellen mit neuen Versorgungsgütern, die die Armee in Raej vorraussichtlich brauchen würde. Dazu verglich sie die vielen Listen der bald in Loraka eintreffenden Verstärkung. Die Heilerin war in jene Arbeit vertieft, während ihre zwei Gehilfinnen sich um zwei verletzte Soldaten kümmerten, die anscheinend in eine Schlägerei geraten war. In dem Moment hörte sie auf dem Gang die schweren Schritte eines Mannes mit klirrenden Sporenstiefeln. Sie wandte sich um, wie immer ein weißes Kostüm mit gestärktem Kragen tragend und die dunkelbraunen Haare hochgesteckt, so dass keine einzige Strähne herausstand.
Korporal Bonderus. Sie hatte ihn bisher nur einmal hier gesehen, als sie ihn nach dem Kampf gegen Tiger verarztet hatte. Maeve hatte heimlich die Auseinandersetzung vom Fenster beobachtet, aber ihre Meinung dazu für sich behalten. Bonderus hielt sich nicht mit einer Begrüßung auf, er sagte einfach, dass er nun Schwarztraum nehmen wolle. Die Heilerin blickte ihn zunächst etwas überrascht an, dann lächelte sie ihn aber an.
"Euch auch einen guten Tag, Korporal", begrüßte sie ihn, schloss die Glasvitrine bedächtig. Was hatte wohl seine Meinung geändert? Maeve hatte nichts darüber zu jemand anderem gesagt, dass der Kriegerprinz nicht die vorgeschriebene tägliche Dosis des Mittels nahm, umso erleichterter war sie, dass Bonderus von selbst diesen Entschluß getroffen hatte.
"Ich bin froh, dass ihr zu dieser Entscheidung gekommen seid." Ihr Blick glitt kurz über seine Erscheinung, er stand dort in voller Montur. "Ihr habt einen Auftrag?", erkundigte sie sich und ging zu einem Schrank, den sie mit einem Schlüssel von ihrem Bund aufschloss, um eine kleine Ampulle herauszuholen, die als Schwarztraum gekennzeichnet war. "Soll ich euch zeigen wie ihr euch die Spritze setzt? Ich kann euch auch die erste selbst injizieren", bot sie freundlich an und holte zwei leere Spritzen hervor, dazu noch einige eingepackte Nadeln. "Benutzt immer eine sterile Nadel, Korporal, und stellt sicher, dass ihr wirklich eine Vene trifft. Soll ich euch die ersten Spritzen vorbereiten? Ansonsten zieht ihr aus aus dieser Ampulle bis zu diesem Strich der Nadel", sie zeigte ihm die Kennzeichnung. "Die Ampulle reicht für fünf Tage. Danach sehen wir uns wieder." Sie lächelte, holte ein Formular und begann seinen Namen, seinen Rang und das Datum einzutragen. Maeve bereitete ihm zur Sicherheit eine Ersatzspritze vor, packte alles in eine kleine lederne Tasche, die sie ihm dann reichte.
"Es hat sich am besten erwiesen, wenn ihr Schwarztraum immer zur gleichen Tageszeit nehmt. Und solltet ihr Beschwerden irgendwelcher Art haben, kommt bitte sofort zu mir, Korporal." Maeve stockte kurz, gegen die Regeln zu verstoßen fiel ihr schwer, sie mochte Regeln, sie sagten einem was man zu tun hatte, was angemessen war und was nicht. Erst ihr Geliebter hatte sie auf andere Gedanken gebracht. "Ich... werde eintragen, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt noch Vorrat aus Dhemlan hattet."
Von draußen hörte man von unten vor der Veranda das Schnauben und Wiehern von Pferden, Gespräche von Soldaten.
Re: In Sions Armee
Die Heilerin sah wie beim ersten Mal unnahbar und wunderschön aus. Sie und Tiger waren das pure Gegenteil, Malateste fragte sich wie die beiden zusammengefunden hatten.
"Euch auch einen guten Tag, Korporal", begrüsste ihn Maeve lächelnd. Der Kriegerprinz winkte ab. „Tut mir Leid ich habe keine Zeit für Höflichkeiten.“
Die Heilerin zeigte sich unbeeindruckt ob seiner Ruppigkeit, meinte sie sei erleichtert über seine Entscheidung und fragte, mit einem Blick auf seine Erscheinung, ob er einen Auftrag hätte.
„Nicht direkt einen Auftrag, eher einen Einsatz auf freiwilliger Basis. Eine Rekrutin wurde sozusagen entführt, wir werden sie finden.“ Keinerlei Zweifel schwang in der Stimme des Kriegerprinzen mit während er aufmerksam beobachtete welchen Schrank Maeve öffnete um das Schwarztraum herauszuholen. Der Schrank war verschlossen und den Schlüssel dazu trug die Heilerin an ihrem Gürtel.
Sie holte eine Glasampulle mit der unverkennbaren Farbe von Schwarztraum hervor und fragte Gualterio ob sie ihm zeigen soll wie er sich die Spritze setzen musste. „Nein, es reicht wenn ihr mir zeigt wie es funktioniert. Die erste Spritze werde ich mir in einer ruhigen Minute alleine setzen.“
Maeve erklärte ihm genau die Handhabung der Spritzen und auf was er achten musste. Danach lächelte sie ihn erneut bezaubernd am um dann seine Daten pflichtbewusst in ein Formular einzutragen. Was hatte Tiger gesagt? Sie würde ihn nicht verraten solange er Schwarztraum nicht nahm, aber danach würde sie dafür sorgen, dass er immer wieder nahm. Jetzt hatte ihn also die Dhemlanische Kriegsmaschinerie endgültig einverleibt. Nun, unter der Wirkung von Schwarztraum, realisierte Gualterio kühl, dass es vermutlich kaum einen Weg darum herum gegeben hatte. Sion hatte bestimmt gespürt ob er es nimmt, und auch der Schnitter und die Internen hätten mit Sicherheit herausgefunden ob er das Schwarztraumreglement befolgt. Es war von Anfang eine Illusion gewesen die Schwarztraum-Falle umgehen zu können.
"Es hat sich am besten erwiesen, wenn ihr Schwarztraum immer zur gleichen Tageszeit nehmt. Und solltet ihr Beschwerden irgendwelcher Art haben, kommt bitte sofort zu mir, Korporal." Lady Winters reichte ihm eine Ledertasche mit allen benötigten Utensilien.
„Beschwerden, hm?“, fragte Malateste kalt nach. „Ihr meint abgesehen davon, dass dieses Gift langsam meinen Geist und meinen Körper zerstört?“ Er lachte bitter auf. „Sollte ich deswegen Bauchschmerzen haben komme ich zu ihnen.“
Maeve war kurz still. Machte sie sich als Heilerin eigentlich Gedanken darüber was sie den Kriegerprinzen denen sie die Droge verabreichte damit antat? Sie musste doch sehen was aus Tiger wurde, schliesslich schlief sie mit ihm? Aber nichts war heute mehr wie es in den Büchern seiner Kindheit stand. In Hayll folterten Heilerinnen munter drauflos und Männer und Frauen vergewaltigten mit der Beiläufigkeit mit der man eine Fliege zertrat. Als Junge hatte Gualterio seine Nase in historische Bücher gesteckt in denen das Protokoll des Blutes das oberste Gesetz gewesen war, Königinnen strahlend und Kriegerprinzen heldenhaft. Mit einem Stecken hatte er im Garten der Malatestes ein befreundetes Mädchen vor imaginären Monstern und Drachen gerettet. Voller Idealismus wollte er den Idolen aus den Büchern nacheifern und lernte dann als Jugendlicher, und später als Mann, das wahre Gesicht Haylls kennen. Das Blut war dünn geworden und mit ihm das Verlangen nach dem Blut und dem Protokoll zu handeln. Das Protokoll war bloss noch eine verstaubte Tradition nach der man handelte wenn es einem passte, weiter nichts. Die Ideale des jungen Kriegerprinzen verkümmerten und machten Zynismus Platz. Und mit den Jahrhunderten die verstrichen wurde er ein brutaler intriganter Machtmensch. Nie wieder hatte Malateste an den Jungen mit dem Stecken gedacht, denn aus dem Stecken wurde Schwert und Degen und daran klebte viel unschuldiges Blut. Erst die zwanzig Jahre in vollkommenere Dunkelheit und Abgeschiedenheit, in denen er sich mit den Schatten seiner Opfer und seinen Taten auseinandersetzte, hatte etwas in ihm wachgerufen was er längst als tot empfunden hatte. Und Laree hatte diesen glimmenden Funken weiter entfacht, in ihrer Nähe gab es ein paar kurze Augenblicke in denen er zu spüren glaubte wie sich ein Kriegerprinz aus früheren Epochen gefühlt haben musste. Damals, als das Blut noch dick war und laut gesungen hatte und Kriegerprinzen danach handelten, bevor Jahrtausende träger Dekadenz das Blut verwässerten und sie nur noch ein Nachhall von dem waren was sie eigentlich sein sollten.
"Ich... werde eintragen, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt noch Vorrat aus Dhemlan hattet." Lady Winters Stimmer holte Gualterio aus seiner Schwarztraumvision zurück. Ihm war sofort klar, dass sie ihn mit dieser Eintragung deckte. Malateste salutierte respektvoll vor der Heilerin.
„Danke Lady Winters ich weiss das zu schätzen. Einen schönen Tag noch.“ Malateste wandte sich zum Gehen, hielt dann aber noch kurz inne. Sie hatte ihm einen Gefallen getan, es war nur rechtens wenn er sich dafür revanchierte.
„Lady Winters, sie sollten in Zukunft ihre Verhütungstränke überprüfen bevor sie sie nehmen.“
Schnell drehte sich Malateste um und schritt davon.
Im Hof machte sich gerade der Einsatztrupp bereit. Gualterio erkannte nur Korporal Espwin, Tiger und Regensang. Die anderen fünf Reiter sah er zum ersten Mal. Tiger strafte ihn mit Nichtbeachtung, Regensang warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. Die Pferde tänzelten alle und wieherten nervös, selbst Zorn, der gegen Feuer und Lärm abgerichtet war, rollte mit den Augen. Der Hayllier beobachtete die Pferde und bemerkte nach einigen Augenblicken, das sie so nervös auf Tiger reagierten. Seine Witterung musste auf sie wie die eines Raubtieres wirken. Beruhigend streichelte er dem Schlachtross über den Hals ehe er den Schaller aufsetzte, das Visier hochklappte und den Kinnriemen schloss. Gualterio setzte einen Fuss in den Steigbügel, schwang sich mit der Eleganz eines geübten Reiters in den Sattel und schob das Schwert zu anderthalb Hand in die Aussparung im Sattel. Galdos warf ihm einen fragenden Blick zu ob er bereit sei und der Kriegerprinz nickte zur Bestätigung. Korporal Espwin gab das Zeichen zum Aufbruch und der Trupp ritt zum geöffneten Tor hinaus. Schon kurze Zeit später galoppierten die Reiter mit donnernden Hufen die nördliche Strasse entlang die nach Garois führte.
"Euch auch einen guten Tag, Korporal", begrüsste ihn Maeve lächelnd. Der Kriegerprinz winkte ab. „Tut mir Leid ich habe keine Zeit für Höflichkeiten.“
Die Heilerin zeigte sich unbeeindruckt ob seiner Ruppigkeit, meinte sie sei erleichtert über seine Entscheidung und fragte, mit einem Blick auf seine Erscheinung, ob er einen Auftrag hätte.
„Nicht direkt einen Auftrag, eher einen Einsatz auf freiwilliger Basis. Eine Rekrutin wurde sozusagen entführt, wir werden sie finden.“ Keinerlei Zweifel schwang in der Stimme des Kriegerprinzen mit während er aufmerksam beobachtete welchen Schrank Maeve öffnete um das Schwarztraum herauszuholen. Der Schrank war verschlossen und den Schlüssel dazu trug die Heilerin an ihrem Gürtel.
Sie holte eine Glasampulle mit der unverkennbaren Farbe von Schwarztraum hervor und fragte Gualterio ob sie ihm zeigen soll wie er sich die Spritze setzen musste. „Nein, es reicht wenn ihr mir zeigt wie es funktioniert. Die erste Spritze werde ich mir in einer ruhigen Minute alleine setzen.“
Maeve erklärte ihm genau die Handhabung der Spritzen und auf was er achten musste. Danach lächelte sie ihn erneut bezaubernd am um dann seine Daten pflichtbewusst in ein Formular einzutragen. Was hatte Tiger gesagt? Sie würde ihn nicht verraten solange er Schwarztraum nicht nahm, aber danach würde sie dafür sorgen, dass er immer wieder nahm. Jetzt hatte ihn also die Dhemlanische Kriegsmaschinerie endgültig einverleibt. Nun, unter der Wirkung von Schwarztraum, realisierte Gualterio kühl, dass es vermutlich kaum einen Weg darum herum gegeben hatte. Sion hatte bestimmt gespürt ob er es nimmt, und auch der Schnitter und die Internen hätten mit Sicherheit herausgefunden ob er das Schwarztraumreglement befolgt. Es war von Anfang eine Illusion gewesen die Schwarztraum-Falle umgehen zu können.
"Es hat sich am besten erwiesen, wenn ihr Schwarztraum immer zur gleichen Tageszeit nehmt. Und solltet ihr Beschwerden irgendwelcher Art haben, kommt bitte sofort zu mir, Korporal." Lady Winters reichte ihm eine Ledertasche mit allen benötigten Utensilien.
„Beschwerden, hm?“, fragte Malateste kalt nach. „Ihr meint abgesehen davon, dass dieses Gift langsam meinen Geist und meinen Körper zerstört?“ Er lachte bitter auf. „Sollte ich deswegen Bauchschmerzen haben komme ich zu ihnen.“
Maeve war kurz still. Machte sie sich als Heilerin eigentlich Gedanken darüber was sie den Kriegerprinzen denen sie die Droge verabreichte damit antat? Sie musste doch sehen was aus Tiger wurde, schliesslich schlief sie mit ihm? Aber nichts war heute mehr wie es in den Büchern seiner Kindheit stand. In Hayll folterten Heilerinnen munter drauflos und Männer und Frauen vergewaltigten mit der Beiläufigkeit mit der man eine Fliege zertrat. Als Junge hatte Gualterio seine Nase in historische Bücher gesteckt in denen das Protokoll des Blutes das oberste Gesetz gewesen war, Königinnen strahlend und Kriegerprinzen heldenhaft. Mit einem Stecken hatte er im Garten der Malatestes ein befreundetes Mädchen vor imaginären Monstern und Drachen gerettet. Voller Idealismus wollte er den Idolen aus den Büchern nacheifern und lernte dann als Jugendlicher, und später als Mann, das wahre Gesicht Haylls kennen. Das Blut war dünn geworden und mit ihm das Verlangen nach dem Blut und dem Protokoll zu handeln. Das Protokoll war bloss noch eine verstaubte Tradition nach der man handelte wenn es einem passte, weiter nichts. Die Ideale des jungen Kriegerprinzen verkümmerten und machten Zynismus Platz. Und mit den Jahrhunderten die verstrichen wurde er ein brutaler intriganter Machtmensch. Nie wieder hatte Malateste an den Jungen mit dem Stecken gedacht, denn aus dem Stecken wurde Schwert und Degen und daran klebte viel unschuldiges Blut. Erst die zwanzig Jahre in vollkommenere Dunkelheit und Abgeschiedenheit, in denen er sich mit den Schatten seiner Opfer und seinen Taten auseinandersetzte, hatte etwas in ihm wachgerufen was er längst als tot empfunden hatte. Und Laree hatte diesen glimmenden Funken weiter entfacht, in ihrer Nähe gab es ein paar kurze Augenblicke in denen er zu spüren glaubte wie sich ein Kriegerprinz aus früheren Epochen gefühlt haben musste. Damals, als das Blut noch dick war und laut gesungen hatte und Kriegerprinzen danach handelten, bevor Jahrtausende träger Dekadenz das Blut verwässerten und sie nur noch ein Nachhall von dem waren was sie eigentlich sein sollten.
"Ich... werde eintragen, dass ihr bis zu diesem Zeitpunkt noch Vorrat aus Dhemlan hattet." Lady Winters Stimmer holte Gualterio aus seiner Schwarztraumvision zurück. Ihm war sofort klar, dass sie ihn mit dieser Eintragung deckte. Malateste salutierte respektvoll vor der Heilerin.
„Danke Lady Winters ich weiss das zu schätzen. Einen schönen Tag noch.“ Malateste wandte sich zum Gehen, hielt dann aber noch kurz inne. Sie hatte ihm einen Gefallen getan, es war nur rechtens wenn er sich dafür revanchierte.
„Lady Winters, sie sollten in Zukunft ihre Verhütungstränke überprüfen bevor sie sie nehmen.“
Schnell drehte sich Malateste um und schritt davon.
Im Hof machte sich gerade der Einsatztrupp bereit. Gualterio erkannte nur Korporal Espwin, Tiger und Regensang. Die anderen fünf Reiter sah er zum ersten Mal. Tiger strafte ihn mit Nichtbeachtung, Regensang warf ihm einen undefinierbaren Blick zu. Die Pferde tänzelten alle und wieherten nervös, selbst Zorn, der gegen Feuer und Lärm abgerichtet war, rollte mit den Augen. Der Hayllier beobachtete die Pferde und bemerkte nach einigen Augenblicken, das sie so nervös auf Tiger reagierten. Seine Witterung musste auf sie wie die eines Raubtieres wirken. Beruhigend streichelte er dem Schlachtross über den Hals ehe er den Schaller aufsetzte, das Visier hochklappte und den Kinnriemen schloss. Gualterio setzte einen Fuss in den Steigbügel, schwang sich mit der Eleganz eines geübten Reiters in den Sattel und schob das Schwert zu anderthalb Hand in die Aussparung im Sattel. Galdos warf ihm einen fragenden Blick zu ob er bereit sei und der Kriegerprinz nickte zur Bestätigung. Korporal Espwin gab das Zeichen zum Aufbruch und der Trupp ritt zum geöffneten Tor hinaus. Schon kurze Zeit später galoppierten die Reiter mit donnernden Hufen die nördliche Strasse entlang die nach Garois führte.
Re: In Sions Armee
Ihr Kopf fühlte sich heiß und fiebrig an, immer noch, doch sie hatte das Gefühl es wäre wegen der bitterschmeckenden Flüssigkeit, die ihr der Unbekannte eingeflößt hatte, besser geworden. Vielleicht wollte sie das auch nur glauben. Ihr Bein wummerte immer noch dumpf und als Laree es sich bei einer Rast anschaute, war es ganz blau und dick, es mußte ein innerer Bruch sein, sie konnte das Bein kaum belasten und so hatte der schweigsame Soldat, zumindest vermutete sie es wäre einer, sie vom Pferd gehoben. Zittrig schlang sie die Decke fester um sich, auch um ihre Blöße zu bedecken, ihr Atem ging schwer und sie konnte kaum Luft holen, wie ein fester Druck auf ihrer Brust. Mit blassen Lippen und hohlwanigen Gesicht starrte die Hexe in die Dunkelheit, es brannte kein Feuer, anscheinend hielt es der Mann nicht für nötig. Auch er selbst strahlte keinerlei Wärme aus. Trotzdem warf er ihr ihr weißes Kleid zu, es war gewaschen, das eingetrocknete Blut fort, aber die riesigen roten Flecken waren weiterhin sichtbar. Trotzig schüttelte Laree den Kopf, nein, das wollte sie nie wieder anziehen, allein der Gedanke daran rief Übelkeit hervor. Dennoch bereute sie gleich sofort den Kopf geschüttelt zu haben, denn er begann noch heftiger zu schmerzen und ihr schwindelte.
Entkräftet rollte sie sich auf die Seite, sie wollte einfach nur noch nach Loraka. Loraka... alles andere zählte nicht mehr, an mehr konnte sie nichtmal denken, weil sie sich mit allem anderen nicht auseinander setzen wollte, das schaffte sie nicht mehr, nicht jetzt... vielleicht nie mehr. Laree bekam das Gefühl auf ihrer Zunge Brombeeren zu schmecken, aber nichtmal dann wollten sich Tränen einstellen, ihre Augen waren wie blank poliert, ein fiebriges Glänzen was verbarg was dahinter vor sich ging. Wann immer sie in eine Ohnmacht driftete und das nächste Mal wieder zu sich kam, hoffte sie, ihr Gedächtnis verloren zu haben, doch es war alles noch da, jede Kleinigkeit. Die Bilder warteten auf sie sobald sie einmal nicht an Loraka dachte.
Und ihr war so furchtbar furchtbar heiß... gleichzeitig fühlte sich alles kalt an. Sie hätte genauso gut ganz allein am Straßenrand sein können, von ihrem Retter bekam sie nichts mit, er sprach kein einziges Wort und er legte nie die Maske ab, so dass sie nicht mehr als seine Augen sah. Augen, die ein genauso fernes Ziel hatten wie die ihren. Nur einmal am Abend kniete er sich neben sie und flößte ihr wieder etwas von diesem bittren Zeug ein, sie wollte gar nicht wissen was genau es war, doch sie schlief sofort ein.
Am anderen Tag trug sie wieder das Kleid, das mehr rot als weiß war. Er mußte es ihr angezogen haben, als sie so fest geschlafen hatte. Laree erinnerte sich auch kaum noch an ihre fieberhaften Träume, nur dass dauernd eine Jungenstimme nach ihr gerufen hatte. Zornig blickte sie den schwarzgekleideten Mann an, der sie mit Leichtigkeit aufs Pferd hob und sich dahinter setzte. Aber die Hexe spürte auch, dass er ihre Situation nicht ausgenutzt hatte, ihre Schenkel schmerzten nicht so wie sonst wenn ihr das passiert. Laree biss sich auf die Lippen. Der Gedanke tat so weh, sie mußte ein plötzlich aufwallendes heftiges Heimweh unterdrücken. Sie wollte wieder nach Hayll, sie wollte nicht hier sein, sie sehnte sich nach ihrer Familie, sogar nach Timaris und Ayden. Fiebrig lehnte sie sich an den Hals des Pferdes, verschwommen glitt die Umgebung an ihr vorbei und sie realisierte erst nach einer Weile, dass es verschwommen war weil sie weinte. Ihre Tränen netzten das Fell des Tieres unter ihr, verzweifelt biss sie sich auf ihren eigenen Handrücken, um die Tränen zu unterdrücken. Der Mann hinter ihr legte ihr leicht die behandschuhte Hand auf die Schulter, doch das war alles was er tat. Sie fühlte Kälte, dann zog er sie an sich und Laree bemühte sich die Tränen niederzukämpfen, ihr Blick füllte sich erneut mit Trotz und Verbissenheit. Es war es nicht wert, dass sie weinte. Sie war kein kleines Mädchen mehr, niemand würde kommen, sie mit Keksen und heißer Schokolade trösten, sie auf einen hübschen Ausflug nehmen bis sie alles vergessen hatte. Sie würde nicht zulassen, dass diese Situation sie zerbrach, sie war stärker als das, stärker als diese Männer, sie würden nicht gewinnen. Aber es war schwer stark zu sein wenn sie sich so schwach fühlte, nicht nur körperlich sondern auch innerlich erschöpft. So müde... manchmal übermannte sie die Furcht, dass es nicht alleine würde bewältigen können, aber sie mußte... sie mußte...
Nur noch bis Loraka durchhalten.
Und dann?
Der Grund warum sie aufgebrochen war, verschwamm am Horizont.
Entkräftet rollte sie sich auf die Seite, sie wollte einfach nur noch nach Loraka. Loraka... alles andere zählte nicht mehr, an mehr konnte sie nichtmal denken, weil sie sich mit allem anderen nicht auseinander setzen wollte, das schaffte sie nicht mehr, nicht jetzt... vielleicht nie mehr. Laree bekam das Gefühl auf ihrer Zunge Brombeeren zu schmecken, aber nichtmal dann wollten sich Tränen einstellen, ihre Augen waren wie blank poliert, ein fiebriges Glänzen was verbarg was dahinter vor sich ging. Wann immer sie in eine Ohnmacht driftete und das nächste Mal wieder zu sich kam, hoffte sie, ihr Gedächtnis verloren zu haben, doch es war alles noch da, jede Kleinigkeit. Die Bilder warteten auf sie sobald sie einmal nicht an Loraka dachte.
Und ihr war so furchtbar furchtbar heiß... gleichzeitig fühlte sich alles kalt an. Sie hätte genauso gut ganz allein am Straßenrand sein können, von ihrem Retter bekam sie nichts mit, er sprach kein einziges Wort und er legte nie die Maske ab, so dass sie nicht mehr als seine Augen sah. Augen, die ein genauso fernes Ziel hatten wie die ihren. Nur einmal am Abend kniete er sich neben sie und flößte ihr wieder etwas von diesem bittren Zeug ein, sie wollte gar nicht wissen was genau es war, doch sie schlief sofort ein.
Am anderen Tag trug sie wieder das Kleid, das mehr rot als weiß war. Er mußte es ihr angezogen haben, als sie so fest geschlafen hatte. Laree erinnerte sich auch kaum noch an ihre fieberhaften Träume, nur dass dauernd eine Jungenstimme nach ihr gerufen hatte. Zornig blickte sie den schwarzgekleideten Mann an, der sie mit Leichtigkeit aufs Pferd hob und sich dahinter setzte. Aber die Hexe spürte auch, dass er ihre Situation nicht ausgenutzt hatte, ihre Schenkel schmerzten nicht so wie sonst wenn ihr das passiert. Laree biss sich auf die Lippen. Der Gedanke tat so weh, sie mußte ein plötzlich aufwallendes heftiges Heimweh unterdrücken. Sie wollte wieder nach Hayll, sie wollte nicht hier sein, sie sehnte sich nach ihrer Familie, sogar nach Timaris und Ayden. Fiebrig lehnte sie sich an den Hals des Pferdes, verschwommen glitt die Umgebung an ihr vorbei und sie realisierte erst nach einer Weile, dass es verschwommen war weil sie weinte. Ihre Tränen netzten das Fell des Tieres unter ihr, verzweifelt biss sie sich auf ihren eigenen Handrücken, um die Tränen zu unterdrücken. Der Mann hinter ihr legte ihr leicht die behandschuhte Hand auf die Schulter, doch das war alles was er tat. Sie fühlte Kälte, dann zog er sie an sich und Laree bemühte sich die Tränen niederzukämpfen, ihr Blick füllte sich erneut mit Trotz und Verbissenheit. Es war es nicht wert, dass sie weinte. Sie war kein kleines Mädchen mehr, niemand würde kommen, sie mit Keksen und heißer Schokolade trösten, sie auf einen hübschen Ausflug nehmen bis sie alles vergessen hatte. Sie würde nicht zulassen, dass diese Situation sie zerbrach, sie war stärker als das, stärker als diese Männer, sie würden nicht gewinnen. Aber es war schwer stark zu sein wenn sie sich so schwach fühlte, nicht nur körperlich sondern auch innerlich erschöpft. So müde... manchmal übermannte sie die Furcht, dass es nicht alleine würde bewältigen können, aber sie mußte... sie mußte...
Nur noch bis Loraka durchhalten.
Und dann?
Der Grund warum sie aufgebrochen war, verschwamm am Horizont.
Re: In Sions Armee
Die Pferde waren mehr als unruhig und der Rappe auf dem Tiger saß, scheute andauernd, wieherte nervös. Er hasste Reiten, er hatte jedes Mal das Gefühl, er würde seine nächste Mahlzeit reiten. Das Pferd schien dies zu spüren und auch nicht sonderlich begeistert zu sein. Der Kriegerprinz trug eine leichte Uniform wie sonst auch, noch immer empfand er eigentlich jeden Fetzen Kleidung zu viel auf seiner Haut und so hatte er sich auch nie überwinden können, Plattenpanzerungen zu tragen, viel zu einschneidend. Weiterhin war er wütend auf Bonderus, der sich vermutlich gerade von Maeve seine fünftägige Ration Schwarztraum geben ließ. So sah Tiger auch nicht einmal zu dem anderen Kriegerprinzen, als dieser wieder aus dem Wachhaus kam und sich in voller Rüstung auf sein Schlachtross schwang. Eigentlich trug jeder der acht Soldaten volle Ausrüstung und mehrere Waffen, bloß Regensang und Tiger nicht. Die Heilerin hatte nur ein Kurzschwert an der Seite.
Noch einmal sah der halbe Tigerlaner hoch zu den Fenstern im ersten Stock, wissend, dass Maeve vermutlich dort war und auch hinaus sah. Dann gab Galdos das Zeichen zum Aufbruch und sie ritten los. Wobei Tiger Mühe hatte, dass das Pferd ihn nicht gleich bockig abwarf, ach, er hasste das Reiten. Wenigstens waren seine Pferde immer schnell, da sie stets versuchten ihm zu entkommen.
Eine ganze Weile ritten sie schweigend dahin, hatten Loraka längst hinter sich gelassen und Tiger atmete die frische Luft tief ein, man konnte vergessen wie entsetzlich die Hafenstand stank wenn man lange genug in ihr lebte, doch er wurde sofort von Erinnerungen überströmt sobald er hier draußen war. Viel gesprochen wurde auf der Reise nicht, erst nach ein paar Stunden wurde angehalten, damit Ross und Reiter sich ausruhen konnten. Außerdem begann es schon längst zu dämmern. Tiger machte es nicht viel aus, er sah auch sehr gut in der Nacht.
Der Kriegerprinz versuchte Jason zu ignorieren, er verstand dessen Handeln immer noch nicht, es mußte der Entzug gewesen sein, der Bonderus so angetrieben hatte. Und doch... er hatte seltsam entschlossen gewirkt, so eindringlich, dass Tiger nicht mehr widersprochen hatten. Der Kerl mußte selbst wissen wie er sein Leben ruinieren wollte.
Regensang brachte ihm etwas von dem Proviant, belegte Brote. Tiger verzog das Gesicht, war nur besänftigt davon, dass sein Brot mit irgendeiner Wurst belegt war. Besser als gar nichts. "Spürst du irgendetwas?", fragte sie ihn. Der Leutnant konzentrierte sich, schloss die Augen.
"Ja... es riecht nach Verwesung. Das gefällt mir nicht", bemerkte er. Tiger streckte seine Fühler noch weiter aus bis er es schließlich unendlich schwach spürte. Die Signatur nach der er hatte Witterung aufnehmen sollen. Er richtete sich rasch auf, blickte zu Galdos und den anderen hinüber. "Sie ist gar nicht mehr so weit entfernt, ich kann sie spüren, aber sehr, sehr schwach."
"Wie weit?", fragte Galdos gleich, nachdem er seinen Bissen Brot zuende gekaut hatte.
"Schwer zu sagen. Auf gerader Strecke... anderthalb Stunden vielleicht", wog der Kriegerprinz ab. Er verschwieg, dass er genauso gut vielleicht nur die letzten Fetzen Signatur spüren konnte, die an ihrer Leiche hafteten. Er wollte es nicht hoffen.
Noch einmal sah der halbe Tigerlaner hoch zu den Fenstern im ersten Stock, wissend, dass Maeve vermutlich dort war und auch hinaus sah. Dann gab Galdos das Zeichen zum Aufbruch und sie ritten los. Wobei Tiger Mühe hatte, dass das Pferd ihn nicht gleich bockig abwarf, ach, er hasste das Reiten. Wenigstens waren seine Pferde immer schnell, da sie stets versuchten ihm zu entkommen.
Eine ganze Weile ritten sie schweigend dahin, hatten Loraka längst hinter sich gelassen und Tiger atmete die frische Luft tief ein, man konnte vergessen wie entsetzlich die Hafenstand stank wenn man lange genug in ihr lebte, doch er wurde sofort von Erinnerungen überströmt sobald er hier draußen war. Viel gesprochen wurde auf der Reise nicht, erst nach ein paar Stunden wurde angehalten, damit Ross und Reiter sich ausruhen konnten. Außerdem begann es schon längst zu dämmern. Tiger machte es nicht viel aus, er sah auch sehr gut in der Nacht.
Der Kriegerprinz versuchte Jason zu ignorieren, er verstand dessen Handeln immer noch nicht, es mußte der Entzug gewesen sein, der Bonderus so angetrieben hatte. Und doch... er hatte seltsam entschlossen gewirkt, so eindringlich, dass Tiger nicht mehr widersprochen hatten. Der Kerl mußte selbst wissen wie er sein Leben ruinieren wollte.
Regensang brachte ihm etwas von dem Proviant, belegte Brote. Tiger verzog das Gesicht, war nur besänftigt davon, dass sein Brot mit irgendeiner Wurst belegt war. Besser als gar nichts. "Spürst du irgendetwas?", fragte sie ihn. Der Leutnant konzentrierte sich, schloss die Augen.
"Ja... es riecht nach Verwesung. Das gefällt mir nicht", bemerkte er. Tiger streckte seine Fühler noch weiter aus bis er es schließlich unendlich schwach spürte. Die Signatur nach der er hatte Witterung aufnehmen sollen. Er richtete sich rasch auf, blickte zu Galdos und den anderen hinüber. "Sie ist gar nicht mehr so weit entfernt, ich kann sie spüren, aber sehr, sehr schwach."
"Wie weit?", fragte Galdos gleich, nachdem er seinen Bissen Brot zuende gekaut hatte.
"Schwer zu sagen. Auf gerader Strecke... anderthalb Stunden vielleicht", wog der Kriegerprinz ab. Er verschwieg, dass er genauso gut vielleicht nur die letzten Fetzen Signatur spüren konnte, die an ihrer Leiche hafteten. Er wollte es nicht hoffen.
Re: In Sions Armee
Erst bei Einbuch der Dämmerung und nach mehreren Stunden Ritt hielt der Trupp inne. Gualterio zügelte seinen Hengst nur zögerlich, er wollte keine Pause machen, doch Pferd und Reiter brauchten eine Rast. Die Soldaten sassen ab und tranken aus Wasserbeuteln oder öffneten ihre Provianttaschen. Malateste tränkte sein Schlachtross und hängte ihm einen Haferbeutel um, danach rieb er Zorn mit einem Tuch die Flanken trocken. Als das Pferd versorgt war entfernte sich der Kriegerprinz ein Stück von der Gruppe. Besorgt stützte er sich mit einem Arm an einem Baumstamm ab und blickte zum Abendrot über den Baumwipfeln.
Nicht weit weg war Laree. Wieso zur Hölle war sie hier? Und wieso hatte sie ein Sklavenhalsband getragen? War sie von Ayden und Timaris losgeschickt worden? Aber das ergab keinen Sinn. Sie hatte minimale Kampferfahrung und wenn sie am Einsatz beteiligt werden sollte, hätte Malateste vorher eingeweiht werden müssen. Vielleicht hatte Ayden oder Timaris Laree für ihr Gespräch mit Aaron als Strafe in die Sklaverei geschickt. Aber wieso war sie dann in Raej gelandet? Vielleicht war sie vom Sklavenmarkt geflüchtet und wollte sich dann zu ihm durchschlagen? Wie auch immer, falls Laree von ihnen gefunden wurde, durfte er sich unter keinen Umständen verraten. Er musste sich ihr gegenüber ruhig verhalten, wie einer Fremden gegenüber, egal in welchem Zustand sie sich befand. Auch wenn sie nur noch ihre Leiche finden sollten…
Gualterios Magen krampfte sich zusammen und er hatte einen dicken Kloss im Hals. Es machte ihn wahnsinnig hier zu rasten und nichts unternehmen zu können. Hätte er kein Schwarztraum intus wäre er vermutlich längst schon blindlings losgeprescht um Laree zu suchen.
"Wie weit?", hörte er Galdos fragen und Gualterio drehte sich ruckartig um. "Schwer zu sagen. Auf gerader Strecke... anderthalb Stunden vielleicht", antwortete Tiger. Der hayllische Kriegerprinz schritt zu den anderen und löste den Hafersack von der Schnauze des Pferdes. Er setzte sich den Helm auf und schwang sich dann in den Sattel. „Anderthalb Stunden. Wir haben eine reelle Chance Venkas zu finden bevor die Nacht vollkommen hereinbricht. Morgen kann es zu spät sein.“ Eindringlich sprach er auf Galdos ein. Er wusste, dass die Sache Korporal Espwin zu schaffen machte, Galdos würde die Suche jetzt fortsetzen. Und wenn er es nicht tat würde Malateste alleine losreiten.
Nicht weit weg war Laree. Wieso zur Hölle war sie hier? Und wieso hatte sie ein Sklavenhalsband getragen? War sie von Ayden und Timaris losgeschickt worden? Aber das ergab keinen Sinn. Sie hatte minimale Kampferfahrung und wenn sie am Einsatz beteiligt werden sollte, hätte Malateste vorher eingeweiht werden müssen. Vielleicht hatte Ayden oder Timaris Laree für ihr Gespräch mit Aaron als Strafe in die Sklaverei geschickt. Aber wieso war sie dann in Raej gelandet? Vielleicht war sie vom Sklavenmarkt geflüchtet und wollte sich dann zu ihm durchschlagen? Wie auch immer, falls Laree von ihnen gefunden wurde, durfte er sich unter keinen Umständen verraten. Er musste sich ihr gegenüber ruhig verhalten, wie einer Fremden gegenüber, egal in welchem Zustand sie sich befand. Auch wenn sie nur noch ihre Leiche finden sollten…
Gualterios Magen krampfte sich zusammen und er hatte einen dicken Kloss im Hals. Es machte ihn wahnsinnig hier zu rasten und nichts unternehmen zu können. Hätte er kein Schwarztraum intus wäre er vermutlich längst schon blindlings losgeprescht um Laree zu suchen.
"Wie weit?", hörte er Galdos fragen und Gualterio drehte sich ruckartig um. "Schwer zu sagen. Auf gerader Strecke... anderthalb Stunden vielleicht", antwortete Tiger. Der hayllische Kriegerprinz schritt zu den anderen und löste den Hafersack von der Schnauze des Pferdes. Er setzte sich den Helm auf und schwang sich dann in den Sattel. „Anderthalb Stunden. Wir haben eine reelle Chance Venkas zu finden bevor die Nacht vollkommen hereinbricht. Morgen kann es zu spät sein.“ Eindringlich sprach er auf Galdos ein. Er wusste, dass die Sache Korporal Espwin zu schaffen machte, Galdos würde die Suche jetzt fortsetzen. Und wenn er es nicht tat würde Malateste alleine losreiten.
Re: In Sions Armee
Bevor Galdos dazu noch etwas sagen konnte, kam Jason zu ihnen, schnallte sich bereits den Helm auf und schwang sich auf sein Pferd, nachdem er dessen Hafersack abgebunden hatte.
"Anderthalb Stunden. Wir haben eine reelle Chance Venka zu finden bevor die Nacht vollkommen hereinbricht. Morgen kann es zu spät sein", appellierte der Kriegerprinz an den Korporal und Tiger fragte sich insgeheim warum der blonde Mann so versessen darauf war, diese Rekrutin zu retten. Vielleicht wollte er irgendetwas gut machen, spekulierte er, womöglich war ihm in Dhemlan ähnliches passiert wie Galdos und er hatte ein paar Leute verloren. Wie auch immer, Tiger konnte Bonderus nicht verstehen, er hätte doch nur noch einen Tag aushalten müssen.
"Ich hoffe, ihr habt recht", erwiderte Korporal Espwin, "Aufsitzen, Männer. Vielleicht schaffen wir das noch bevor es ganz dunkel wird."
Regensang brummelte etwas von Gleichberechtigung in der Armee, woraufhin Galdos ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf. Also ritten sie weiter, in der Abenddämmerung zog sich die Straße an Wäldern, Feldern und Weiden vorbei, in der Ferne sah man die Lichter eines Dorfes oder vielleicht war es bloß ein einzelnes Gehöft. Ihre Schatten wurden lang wie rote Feuerzungen, während die Sonne im Westen den Horizont mit gleißenden Strahlen küsste.
Aber keiner der Soldaten hatte die Muße den Blick dorthin zu wenden, es ging weiter bis die Straße eine Biegung um einen Hügel machte, eine andere Straße zweigte ab und ein Schild wies im halbdunklen Zwielicht den Weg zum 'Einäugigen Jakob' aus. Galdos wollte gerade Tiger fragen in welche Richtung, als Regensang den Arm ausstreckte. In der Ferne auf der Hauptstraße sahen sie langsam einen Reiter ganz in Schwarz näher kommen. Es war zuerst nicht ersichtlich, doch dann sah man, dass eine Frau mit kinnlangem schwarzen Haar vor ihm saß. Hätte er es nicht besser gewußt, hätte er geglaubt, die Frau gehörte zur Sechsten, sie hatte den gleichen harten Blick drauf. Erst als Tiger sah, dass der Mann seinen Mund und seine Nase mit einer schwarzen Ledermaske bedeckt hatte, fluchte er auf.
"Ein Schnitter... auch das noch", knurrte er, er wußte wie sie aussahen. Hatte der etwa die Rekrutin vor den Räubern gerettet? Das konnte Tiger kaum glauben. Als sie näher kamen, geriet Bewegung in die Hayllierin, obwohl sie so blässlich war, dass sie momentan auch als Dhemlanerin durchgegangen wäre. Die Rekrutin fiel mehr vom Pferd als dass sie abstieg bevor es der Schnitter verhindern konnte und erst jetzt sah man ihr langes weißes Kleid, das vorne über und über mit Blut bedeckt war. Einige aus der Gruppe schnappten nach Luft. "Wie kann sie noch stehen?", fragte Tiger ungläubig. Regensang schwang sich bereits von ihrem Pferd.
"Es ist nicht ihr Blut. Aber sie ist sehr krank", rief sie aus und eilte auf die Frau zu. Die Hexe war in Richtung der Reiter gehumpelt, ihre goldenen Augen fiebrig glänzend. Bevor Tiger realisieren konnte, in welche Richtung die Soldatin starrte, kippte sie schon entkräftet zur Seite.
Die Pferde tänzelten nervös, auch Tiger sprang geschmeidig ab. Nur der Schnitter saß unbeweglich auf seinem Ross, der lange schwarze Mantel hing schwer herab. Seine Kluft war nur durch eingeprägte Hydra Embleme auf dem Handschuhrücken als Sion zugehörig ersichtlich. Tiger ließ ihn nicht aus den Augen, während Regensang sich um die Rekrutin kümmerte, sie hatte die Hände auf eines der Beine gelegt und schien es zu heilen.
"Ihr.. habt sie gerettet", wandte Galdos als erster das Wort an den Schnitter. "Danke. Wenn wir irgendetwas für euch tun können... Ich bin Korporal Galdos Espwin."
Der vermummte Mann sagte nichts, nickte bloß. Galdos räusperte sich verhalten, blickte zu der Heilerin. "Wie geht es Venka? Ist sie zerbrochen?"
Regensang schüttelte matt den Kopf.
"Anderthalb Stunden. Wir haben eine reelle Chance Venka zu finden bevor die Nacht vollkommen hereinbricht. Morgen kann es zu spät sein", appellierte der Kriegerprinz an den Korporal und Tiger fragte sich insgeheim warum der blonde Mann so versessen darauf war, diese Rekrutin zu retten. Vielleicht wollte er irgendetwas gut machen, spekulierte er, womöglich war ihm in Dhemlan ähnliches passiert wie Galdos und er hatte ein paar Leute verloren. Wie auch immer, Tiger konnte Bonderus nicht verstehen, er hätte doch nur noch einen Tag aushalten müssen.
"Ich hoffe, ihr habt recht", erwiderte Korporal Espwin, "Aufsitzen, Männer. Vielleicht schaffen wir das noch bevor es ganz dunkel wird."
Regensang brummelte etwas von Gleichberechtigung in der Armee, woraufhin Galdos ihr einen entschuldigenden Blick zuwarf. Also ritten sie weiter, in der Abenddämmerung zog sich die Straße an Wäldern, Feldern und Weiden vorbei, in der Ferne sah man die Lichter eines Dorfes oder vielleicht war es bloß ein einzelnes Gehöft. Ihre Schatten wurden lang wie rote Feuerzungen, während die Sonne im Westen den Horizont mit gleißenden Strahlen küsste.
Aber keiner der Soldaten hatte die Muße den Blick dorthin zu wenden, es ging weiter bis die Straße eine Biegung um einen Hügel machte, eine andere Straße zweigte ab und ein Schild wies im halbdunklen Zwielicht den Weg zum 'Einäugigen Jakob' aus. Galdos wollte gerade Tiger fragen in welche Richtung, als Regensang den Arm ausstreckte. In der Ferne auf der Hauptstraße sahen sie langsam einen Reiter ganz in Schwarz näher kommen. Es war zuerst nicht ersichtlich, doch dann sah man, dass eine Frau mit kinnlangem schwarzen Haar vor ihm saß. Hätte er es nicht besser gewußt, hätte er geglaubt, die Frau gehörte zur Sechsten, sie hatte den gleichen harten Blick drauf. Erst als Tiger sah, dass der Mann seinen Mund und seine Nase mit einer schwarzen Ledermaske bedeckt hatte, fluchte er auf.
"Ein Schnitter... auch das noch", knurrte er, er wußte wie sie aussahen. Hatte der etwa die Rekrutin vor den Räubern gerettet? Das konnte Tiger kaum glauben. Als sie näher kamen, geriet Bewegung in die Hayllierin, obwohl sie so blässlich war, dass sie momentan auch als Dhemlanerin durchgegangen wäre. Die Rekrutin fiel mehr vom Pferd als dass sie abstieg bevor es der Schnitter verhindern konnte und erst jetzt sah man ihr langes weißes Kleid, das vorne über und über mit Blut bedeckt war. Einige aus der Gruppe schnappten nach Luft. "Wie kann sie noch stehen?", fragte Tiger ungläubig. Regensang schwang sich bereits von ihrem Pferd.
"Es ist nicht ihr Blut. Aber sie ist sehr krank", rief sie aus und eilte auf die Frau zu. Die Hexe war in Richtung der Reiter gehumpelt, ihre goldenen Augen fiebrig glänzend. Bevor Tiger realisieren konnte, in welche Richtung die Soldatin starrte, kippte sie schon entkräftet zur Seite.
Die Pferde tänzelten nervös, auch Tiger sprang geschmeidig ab. Nur der Schnitter saß unbeweglich auf seinem Ross, der lange schwarze Mantel hing schwer herab. Seine Kluft war nur durch eingeprägte Hydra Embleme auf dem Handschuhrücken als Sion zugehörig ersichtlich. Tiger ließ ihn nicht aus den Augen, während Regensang sich um die Rekrutin kümmerte, sie hatte die Hände auf eines der Beine gelegt und schien es zu heilen.
"Ihr.. habt sie gerettet", wandte Galdos als erster das Wort an den Schnitter. "Danke. Wenn wir irgendetwas für euch tun können... Ich bin Korporal Galdos Espwin."
Der vermummte Mann sagte nichts, nickte bloß. Galdos räusperte sich verhalten, blickte zu der Heilerin. "Wie geht es Venka? Ist sie zerbrochen?"
Regensang schüttelte matt den Kopf.
Re: In Sions Armee
Es war beinahe ein Rennen gegen die Zeit, die Sonne glitt immer tiefer und tauchte das Land in Zwielicht. Bald würden sie nicht mehr viel sehen und mussten dann vermutlich die Suche abbrechen – wenn sie vernünftig wären. Der grosse Hayllier ritt mit grimmiger Miene direkt hinter Korporal Espwin und Tiger. Zum Glück folgten sie einer Strasse, was ihnen ein schnelleres Fortkommen ermöglichte. Der Weg schlängelte sich um einen Hügel herum und zweigte ab. Ein Wegweiser deutete zum „Einäugigen Jakob“, was ein Landgasthof sein mochte. Ratlos hielt der Trupp inne und wartete auf Tigers Anweisungen, als die Heilerin Regensang mit einer Hand auf einen fernen, aber näher kommenden Reiter deutete. Erst war es nur eine schwarze formlose Silhouette, doch bald schälten sich Details heraus und sie konnten erkennen das der Reiter ganz in Schwarz gekleidet war, selbst sein Pferd war schwarz wie die Nacht. Er trug eine schwarze Ledermaske die sein ganzes Gesicht verdeckte.
Malateste spürte Laree, kurz bevor er sie sah. Die hayllische Hexe sass vor dem Reiter auf dem Pferd und sie war bei Bewusstsein. Zumindest hatte sie die Augen offen, doch ihr Blick war hart, leer, fiebrig und in die Ferne gerichtet. Malateste schob all seine aufkeimenden Emotionen zur Seite, jetzt hatte er keine Zeit dafür, und zog langsam das Langschwert aus der am Sattel befestigten Scheide. Er musste schnell sein und den Maskierten erledigen bevor er Hand an Laree legen konnte. Das Schwert war halb aus der Scheide geglitten als er Tigers unterdrückte Worte hörte.
"Ein Schnitter... auch das noch."
Gualterio warf einen schnellen Blick in die Runde und bemerkte das keiner der Anderen Anstallten machte seine Waffe zu ziehen oder zum Angriff überzugehen, genauso wenig wie die finstere Gestalt die ihnen entgegenritt. Also musste das der Schnitter sein von dem Sion gesprochen hatte. War es möglich das er Laree geholfen hatte? Er machte nicht undbedingt den Anschein eines Menschenfreundes. Mit zusammengepressten Lippen schob Gualterio das Schwert zurück in die Scheid und zwang sich, nicht vom Pferd zu springen und zu Laree zu rennen. Diese glitt gerade vom Pferderücken und selbst der Schnitter war darob so erstaunt, dass sein Versuch sich zurückzuhalten zu spät kam. Gualterios Hände krampften sich in den Sattelknauf. Erst jetzt konnte er erkennen wie bleich Laree war und das ihr Kleid übersät war mit eingetrockneten Blutflecken. Voller Erstaunen fragte Tiger wie sie überhaupt noch gehen konnte. Regensang sprang vom Pferd und rannte zu Laree die in ihre Richtung humpelte und jetzt langsam umkippte.
"Es ist nicht ihr Blut. Aber sie ist sehr krank", rief Regensang und fing die stürzende Hexe gerade noch auf. Der Schnitter blieb derweil regungslos im Sattel sitzen.
"Ihr.. habt sie gerettet", wandte Galdos als erster das Wort an den Schnitter. "Danke. Wenn wir irgendetwas für euch tun können... Ich bin Korporal Galdos Espwin."
Der Schnitter sagte nichts, nickte bloß. Galdos räusperte sich verhalten, blickte zu der Heilerin. "Wie geht es Venka? Ist sie zerbrochen?" Regensang schüttelte matt den Kopf. Tiger war inzwischen auch vom Pferd gesprungen und nun hielt auch Malateste nichts mehr im Sattel. Der Kriegerprinz sprang vom Pferd, löste einen Umhang der am Sattel festgeschnallt war und den Wasserschlauch und eilte zu Regensang die schon mit der Heilung begonnen hatte. Gualterio ging gegenüber der Heilerin in die Hocke, legte Wasserflasche und Wollumhang hin und betrachtete mit steinerer Miene Larees wächsernes Gesicht. Er hatte das Gefühl wieder in dem Zimmer zu sein in der Veticar Laree vergewaltigt hatte und sie, dem Tode nahe, geheilt worden war. Wieder konnte er nur hiflos daneben stehen. Sie war nicht zerbrochen, wenigstens das. Hoffentlich war Regensang gut.
„Wird sie es schaffen?“, fragte Malateste die Heilerin. „Kann ich irgendwie behilflich sein?“ Er wagte es nicht Laree einen tröstenden Speerfaden zu schicken. Er wusste nicht über welche Fähigkeiten der Schnitter verfügte, vielleicht könnte er den Speerfaden spüren oder sogar hören. So blieb ihm nur die Hoffnung das Laree seine Nähe spürte. Verstohlen nahm er ihre Hand und hielt sie.
Malateste spürte Laree, kurz bevor er sie sah. Die hayllische Hexe sass vor dem Reiter auf dem Pferd und sie war bei Bewusstsein. Zumindest hatte sie die Augen offen, doch ihr Blick war hart, leer, fiebrig und in die Ferne gerichtet. Malateste schob all seine aufkeimenden Emotionen zur Seite, jetzt hatte er keine Zeit dafür, und zog langsam das Langschwert aus der am Sattel befestigten Scheide. Er musste schnell sein und den Maskierten erledigen bevor er Hand an Laree legen konnte. Das Schwert war halb aus der Scheide geglitten als er Tigers unterdrückte Worte hörte.
"Ein Schnitter... auch das noch."
Gualterio warf einen schnellen Blick in die Runde und bemerkte das keiner der Anderen Anstallten machte seine Waffe zu ziehen oder zum Angriff überzugehen, genauso wenig wie die finstere Gestalt die ihnen entgegenritt. Also musste das der Schnitter sein von dem Sion gesprochen hatte. War es möglich das er Laree geholfen hatte? Er machte nicht undbedingt den Anschein eines Menschenfreundes. Mit zusammengepressten Lippen schob Gualterio das Schwert zurück in die Scheid und zwang sich, nicht vom Pferd zu springen und zu Laree zu rennen. Diese glitt gerade vom Pferderücken und selbst der Schnitter war darob so erstaunt, dass sein Versuch sich zurückzuhalten zu spät kam. Gualterios Hände krampften sich in den Sattelknauf. Erst jetzt konnte er erkennen wie bleich Laree war und das ihr Kleid übersät war mit eingetrockneten Blutflecken. Voller Erstaunen fragte Tiger wie sie überhaupt noch gehen konnte. Regensang sprang vom Pferd und rannte zu Laree die in ihre Richtung humpelte und jetzt langsam umkippte.
"Es ist nicht ihr Blut. Aber sie ist sehr krank", rief Regensang und fing die stürzende Hexe gerade noch auf. Der Schnitter blieb derweil regungslos im Sattel sitzen.
"Ihr.. habt sie gerettet", wandte Galdos als erster das Wort an den Schnitter. "Danke. Wenn wir irgendetwas für euch tun können... Ich bin Korporal Galdos Espwin."
Der Schnitter sagte nichts, nickte bloß. Galdos räusperte sich verhalten, blickte zu der Heilerin. "Wie geht es Venka? Ist sie zerbrochen?" Regensang schüttelte matt den Kopf. Tiger war inzwischen auch vom Pferd gesprungen und nun hielt auch Malateste nichts mehr im Sattel. Der Kriegerprinz sprang vom Pferd, löste einen Umhang der am Sattel festgeschnallt war und den Wasserschlauch und eilte zu Regensang die schon mit der Heilung begonnen hatte. Gualterio ging gegenüber der Heilerin in die Hocke, legte Wasserflasche und Wollumhang hin und betrachtete mit steinerer Miene Larees wächsernes Gesicht. Er hatte das Gefühl wieder in dem Zimmer zu sein in der Veticar Laree vergewaltigt hatte und sie, dem Tode nahe, geheilt worden war. Wieder konnte er nur hiflos daneben stehen. Sie war nicht zerbrochen, wenigstens das. Hoffentlich war Regensang gut.
„Wird sie es schaffen?“, fragte Malateste die Heilerin. „Kann ich irgendwie behilflich sein?“ Er wagte es nicht Laree einen tröstenden Speerfaden zu schicken. Er wusste nicht über welche Fähigkeiten der Schnitter verfügte, vielleicht könnte er den Speerfaden spüren oder sogar hören. So blieb ihm nur die Hoffnung das Laree seine Nähe spürte. Verstohlen nahm er ihre Hand und hielt sie.
Re: In Sions Armee
Laree hatte ihr Zeitgefühl verloren, genausogut hätten sie schon Tage oder bloß ein paar Stunden unterwegs sein können, sie hätte es nicht mehr unterscheiden können. Ihr stummer Begleiter sagte immer noch nichts, aber er stellte ihr auch keine Fragen und das war genauso tröstend, Laree wollte ebenso wenig reden. Ihr Blick glitt über den roten Sonnenuntergang zu ihrer Rechten, doch es erinnerte sie bloß an die roten Flammenzungen, die aus der Scheune gekrochen waren. Rasch sah sie wieder nach vorne, dämmerte erneut in einen fiebrigen Schlaf von dem sie erst geweckt wurde als der maskierte Mann hinter ihr leicht ihre Schulter drückte. Laree sah schwach auf, es war noch dunkler geworden und sie kamen zu einer Wegkreuzung. Mehrere Reiter standen dort, trugen die schwarze Uniform mit dem roten Wappen der Hydra. Sions Leute. Das Pferd auf dem sie saß wurde allmählich langsamer, kein Wort fiel, man hörte nur die Hufen auf dem Stein und den Wind in der Ferne wie er durch einige Heidekräuter auf einer Weide strich.
Erst als Laree plötzlich glaubte eine vertraute Signatur zu spüren, geriet sie in Bewegung. Gualterio. Es traf sie wie ein plötzlicher Feuerball in ihrem Inneren. Deswegen war sie doch erst hergekommen, nicht wegen Loraka, sondern weil sie Gualterio sehen mußte, ihn etwas bestimmtes fragen mußte. Die Hexe glitt ungelenk vom Pferd, so unerwartet, dass auch der Reiter hinter sie nicht festhalten konnte, vielleicht wollte er es auch gar nicht. Humpelnd, um ihr verletztes Bein nicht zu belasten, kam sie auf die Reiter zu, ihr fiebriger Blick irrte über die Gestalten, aber nirgendwo sah sie den Kriegerprinzen mit dem langen, schwarzen Haar und den golddunklen Augen. Ihre Schritte stockten und ihr schmächtiger Körper wankte unter der Erschöpfung aber auch der Enttäuschung. Sie mußte es sich bloß eingebildet haben... er war nicht hier...
Laree kippte langsam zur Seite, irgendjemand fing sie auf, eine andere Frau, sie wurde auf das Gras am Wegesrand gebettet. Es war sowieso schwach sich Gualterio herbei zu sehnen, es spielte keine Rolle mehr was sie ihn hatte fragen wollen, nichts spielte eine Rolle mehr... ihr Kopf fühlte sich dumpf und heiß an, schwach lehnte sie sich zurück, keuchte gepresst auf als sie fühlte wie Schmerz durch ihr verletztes Bein zog.
Die Hexe wollte die Beine anziehen, aber man ließ sie nicht. Eine Frauenstimme ertönte. "Ich weiß, es tut weh, aber ich versuche nur dein Bein zu heilen. Ein Wunder, dass du damit noch lebst", sagte sie. Laree hob erschöpft den Kopf, sah eine uniformierte Heilerin, klein und mit schmutzigbraunen verfilzten Haar. Sie hatte ihre Hände auf Larees Bein gelegt.
"Wird sie es schaffen? Kann ich irgendwie behilflich sein?", erklang eine tiefe Männerstimme. Gualterio. Er klang genau wie Gualterio. Laree wandte das Gesicht in diese Richtung, doch statt dem Hayllier sah sie einen Mann mit blondem Haar, einem blinden Auge, schief zusammengewachsener Nase von einem Bruch und mit einer hässlichen Narbe im Gesicht. Sie mußte sich die Stimme nur eingebildet haben, sie fing schon wieder an zu halluzinieren. Und gleichzeitig war es so schmerzhaft, weil sie realisierte, dass sie sich wirklich nach dem Kriegerprinz sehnte, dabei war es schwach und es würde ihr nur noch mehr Schmerzen bereiten. Man konnte keinem Mann vertrauen, Timaris hatte ihr das damals gesagt... es war schon so lange her.
Der Mann drückte ihre Hand, aber Laree nahm es zunächst kaum wahr, wie als wäre es nicht ihr Körper, den er da berührte. Sie starrte bloß auf seine Hand und dachte schon wieder an Gualterio, verflucht nochmal. Es mußte das Fieber sein.
"Sie ist zäh, sie wirds schon schaffen", antwortete die Frau. "Der... Schnitter hat sie gut versorgt, ihr Fieber gesenkt und ihre Blutvergiftung behandelt." Die Heilerin atmete tief durch, schien sich zu konzentrieren. "Wenn du helfen wirst, lass mich deine Juwelenkraft anzapfen. Dann kann ich ihr mehr helfen."
"Das geht nicht, Regensang", mischte sich jemand anderer ein, nur aus den Augenwinkeln sah Laree wie ein Mann vom Pferd absitzte, "Wir brauchen alle Kraft falls die Räuber noch da sind." Der Mann kam näher, kniete sich neben die Heilerin und sah dann zu Laree, lächelte milde. "Ich hab mir ganz schöne Sorgen um dich gemacht, Venka", sagte er. "Was ist passiert?"
Endlich ein Gesicht, das sie in all dieser Fremde wiedererkannte. Larees fiebrige goldene Augen legten sich auf den Soldaten. "Korporal... Espwin", brachte sie leise hervor. Die Hexe verbiss es sich aufzuschreien, als neuerlicher Schmerz ihr Bein durchzuckte, wie irgendein Ding das an ihren Knochen nagte, sie anspannen ließ. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, erzitterte leicht und krallte ihre Finger fester um die, die ihre Hand hielten. "Was ist passiert?", wiederholte Galdos seine Frage.
"Er.. hat alle getötet... sie sind alle tot...", antwortete sie mit schwerem Atem und blickte zu dem Reiter. Laree wußte nicht warum sie plötzlich log, aber sie wollte nicht, dass die anderen erfuhren, dass sie diese schreckliche Tat ganz alleine hatte begehen müssen, dass niemand da gewesen war. Warum dann nicht besser eine Geschichte wo sie heldenhaft von einem Mann gerettet wurde? Gingen so nicht die Märchen und Abenteuergeschichten aus? Die Frau wurde aus den Händen der Bösewichte errettet bevor ihr etwas schlimmes passierte. Laree wollte so gerne selbst dran glauben.
Der Korporal sah ebenfalls zu dem maskierten Reiter. "Die Armee ist euch zu großem Dank verpflichtet. Können wir euch bei eurem Auftrag behilflich sein?" Der Mann aber schüttelte den Kopf. Laree war bloß erleichtert, dass er ihre Lüge deckte. So langsam glaubte sie, er wäre stumm und könne gar nicht reden. Dann setzte sich das Pferd von ihm langsam wieder in Bewegung und er schlug die kleinere Abzweigung ein.
"Das ist vermutlich eine gute Idee. Heute schaffen wir es weder zurück zum Fort noch zum Räuberlager", bemerkte der Korporal. "Das Schild klingt wie nach einem Rasthaus. War von euch schonmal jemand da?"
Laree verdrehte sich halb den Kopf, um ihrem unbekannten Retter hinterher zu blicken, der ungehindert weiterritt. Sie fragte sich wer er war, dass die anderen so seltsam auf ihn reagierten. Zumindest das hatte sie mitbekommen. Aber sie spürte wie sie immer müder wurde und die Heilung sie erschöpfte.
"Ja", sagte einer, "Es ist nicht nur ein Gasthaus, der Wirt ist sehr klein, wie so ein Gnom... alles ein bißchen mysteriös. Sie haben dort eine Schwarze Witwe, die dir gegen Geld die Zukunft voraussagt. Oder deine Feinde mit Flüchen belegt."
Erst als Laree plötzlich glaubte eine vertraute Signatur zu spüren, geriet sie in Bewegung. Gualterio. Es traf sie wie ein plötzlicher Feuerball in ihrem Inneren. Deswegen war sie doch erst hergekommen, nicht wegen Loraka, sondern weil sie Gualterio sehen mußte, ihn etwas bestimmtes fragen mußte. Die Hexe glitt ungelenk vom Pferd, so unerwartet, dass auch der Reiter hinter sie nicht festhalten konnte, vielleicht wollte er es auch gar nicht. Humpelnd, um ihr verletztes Bein nicht zu belasten, kam sie auf die Reiter zu, ihr fiebriger Blick irrte über die Gestalten, aber nirgendwo sah sie den Kriegerprinzen mit dem langen, schwarzen Haar und den golddunklen Augen. Ihre Schritte stockten und ihr schmächtiger Körper wankte unter der Erschöpfung aber auch der Enttäuschung. Sie mußte es sich bloß eingebildet haben... er war nicht hier...
Laree kippte langsam zur Seite, irgendjemand fing sie auf, eine andere Frau, sie wurde auf das Gras am Wegesrand gebettet. Es war sowieso schwach sich Gualterio herbei zu sehnen, es spielte keine Rolle mehr was sie ihn hatte fragen wollen, nichts spielte eine Rolle mehr... ihr Kopf fühlte sich dumpf und heiß an, schwach lehnte sie sich zurück, keuchte gepresst auf als sie fühlte wie Schmerz durch ihr verletztes Bein zog.
Die Hexe wollte die Beine anziehen, aber man ließ sie nicht. Eine Frauenstimme ertönte. "Ich weiß, es tut weh, aber ich versuche nur dein Bein zu heilen. Ein Wunder, dass du damit noch lebst", sagte sie. Laree hob erschöpft den Kopf, sah eine uniformierte Heilerin, klein und mit schmutzigbraunen verfilzten Haar. Sie hatte ihre Hände auf Larees Bein gelegt.
"Wird sie es schaffen? Kann ich irgendwie behilflich sein?", erklang eine tiefe Männerstimme. Gualterio. Er klang genau wie Gualterio. Laree wandte das Gesicht in diese Richtung, doch statt dem Hayllier sah sie einen Mann mit blondem Haar, einem blinden Auge, schief zusammengewachsener Nase von einem Bruch und mit einer hässlichen Narbe im Gesicht. Sie mußte sich die Stimme nur eingebildet haben, sie fing schon wieder an zu halluzinieren. Und gleichzeitig war es so schmerzhaft, weil sie realisierte, dass sie sich wirklich nach dem Kriegerprinz sehnte, dabei war es schwach und es würde ihr nur noch mehr Schmerzen bereiten. Man konnte keinem Mann vertrauen, Timaris hatte ihr das damals gesagt... es war schon so lange her.
Der Mann drückte ihre Hand, aber Laree nahm es zunächst kaum wahr, wie als wäre es nicht ihr Körper, den er da berührte. Sie starrte bloß auf seine Hand und dachte schon wieder an Gualterio, verflucht nochmal. Es mußte das Fieber sein.
"Sie ist zäh, sie wirds schon schaffen", antwortete die Frau. "Der... Schnitter hat sie gut versorgt, ihr Fieber gesenkt und ihre Blutvergiftung behandelt." Die Heilerin atmete tief durch, schien sich zu konzentrieren. "Wenn du helfen wirst, lass mich deine Juwelenkraft anzapfen. Dann kann ich ihr mehr helfen."
"Das geht nicht, Regensang", mischte sich jemand anderer ein, nur aus den Augenwinkeln sah Laree wie ein Mann vom Pferd absitzte, "Wir brauchen alle Kraft falls die Räuber noch da sind." Der Mann kam näher, kniete sich neben die Heilerin und sah dann zu Laree, lächelte milde. "Ich hab mir ganz schöne Sorgen um dich gemacht, Venka", sagte er. "Was ist passiert?"
Endlich ein Gesicht, das sie in all dieser Fremde wiedererkannte. Larees fiebrige goldene Augen legten sich auf den Soldaten. "Korporal... Espwin", brachte sie leise hervor. Die Hexe verbiss es sich aufzuschreien, als neuerlicher Schmerz ihr Bein durchzuckte, wie irgendein Ding das an ihren Knochen nagte, sie anspannen ließ. Sie biss sich auf ihre Unterlippe, erzitterte leicht und krallte ihre Finger fester um die, die ihre Hand hielten. "Was ist passiert?", wiederholte Galdos seine Frage.
"Er.. hat alle getötet... sie sind alle tot...", antwortete sie mit schwerem Atem und blickte zu dem Reiter. Laree wußte nicht warum sie plötzlich log, aber sie wollte nicht, dass die anderen erfuhren, dass sie diese schreckliche Tat ganz alleine hatte begehen müssen, dass niemand da gewesen war. Warum dann nicht besser eine Geschichte wo sie heldenhaft von einem Mann gerettet wurde? Gingen so nicht die Märchen und Abenteuergeschichten aus? Die Frau wurde aus den Händen der Bösewichte errettet bevor ihr etwas schlimmes passierte. Laree wollte so gerne selbst dran glauben.
Der Korporal sah ebenfalls zu dem maskierten Reiter. "Die Armee ist euch zu großem Dank verpflichtet. Können wir euch bei eurem Auftrag behilflich sein?" Der Mann aber schüttelte den Kopf. Laree war bloß erleichtert, dass er ihre Lüge deckte. So langsam glaubte sie, er wäre stumm und könne gar nicht reden. Dann setzte sich das Pferd von ihm langsam wieder in Bewegung und er schlug die kleinere Abzweigung ein.
"Das ist vermutlich eine gute Idee. Heute schaffen wir es weder zurück zum Fort noch zum Räuberlager", bemerkte der Korporal. "Das Schild klingt wie nach einem Rasthaus. War von euch schonmal jemand da?"
Laree verdrehte sich halb den Kopf, um ihrem unbekannten Retter hinterher zu blicken, der ungehindert weiterritt. Sie fragte sich wer er war, dass die anderen so seltsam auf ihn reagierten. Zumindest das hatte sie mitbekommen. Aber sie spürte wie sie immer müder wurde und die Heilung sie erschöpfte.
"Ja", sagte einer, "Es ist nicht nur ein Gasthaus, der Wirt ist sehr klein, wie so ein Gnom... alles ein bißchen mysteriös. Sie haben dort eine Schwarze Witwe, die dir gegen Geld die Zukunft voraussagt. Oder deine Feinde mit Flüchen belegt."
Re: In Sions Armee
Ein zentnerschwerer Stein fiel von Malatestes Herzen als Regensang ihm versicherte, dass die Hexe zäh war und es schon schaffen würde. Oh ja, das Laree zäh war wusste Gualterio, er hätte Regensang so einiges darüber erzählen können was die zierliche Hexe die unter ihren heilenden Händen lag schon alles hatte durchmachen müssen. Er selbst kannte erst einen Bruchteil davon, aber das war schon mehr als eine Frau erleben sollte. Zu gerne hätte er Laree an sich gezogen und festgehalten, aber er durfte nicht, nicht jetzt.
Regensang schlug vor seine Juwelenkraft anzuzapfen um zu helfen, doch in dem Moment kam Galdos hinzu und verbot es ihnen mit der Begründung, die Räuber könnten noch in der Nähe sein. Sanft lächelte er dann aber Laree an, fragte sie was passiert sei und meinte, er hätte sich Sorgen um sie gemacht.
Laree erkannte Korporal Espwin und nannte ihn schwach beim Namen. Gualterio spürte einen leisten Stich, und ohne Schwarztraum wäre es vermutlich ein Aufwallen von Eifersucht gewesen, aber er musste eigentlich froh darüber sein das Laree ihn nicht erkannt hatte. Ein fiebrig hingehauchtes „Gualterio?“ hätte ihn in argen Erklärungsnotstand bringen können.
Die Hexe erklärte schwach, mit einem Blick zum Schnitter, dass er sie alle getötet hätte. Malateste blickte hoch zu der maskierten, dunklen Gestalt die regungslos auf dem Pferd sass. Welch eine Ironie, genau ein Schnitter, womöglich einer von Sions grausamsten Handlangern, hatte Laree das Leben gerettet und sie gleichzeitig gerächt für das was ihr angetan worden war. Der Schnitter hatte etwas bei Malateste gut, auch wenn er es nicht wusste. Gualterio würde dafür einmal das Leben des Schnitters schonen. Korporal Espwin bedankte sich bei dem maskierten Reiter für die Hilfe und fragte, ob sie sich erkenntlich zeigen konnten, doch der Schnitter schüttelte nur stumm den Kopf und liess dann sein Pferd lostrotten, der Weggabelung zum Einäugigen Jakob entlang. Der Kriegerprinz runzelte die Stirn als er bemerkte, wie Laree dem Schnitter hinterher blickte.
Korporal Espwin fand die Vorstellung die Nacht auch in dem Gasthaus zu verbringen offenbar ebenfalls keine schlechte Idee und fragte in die Runde, ob jemand etwas über diese Herberge wüsste. Einer der Soldaten meinte, es sei ein mysteriöses Gasthaus mit einem gnomenhaften Wirt und einer schwarzen Witwe die für Geld allerlei Zigeunerzauber vollbrachte. Sehr seltsam, und dies alles in einer Gegend in der es von Räubern wimmelte, beziehungsweise gewimmelt hatte? Malateste erinnerte sich an Geschichten über Mördergasthäuser die von skrupellosen Gastwirten geführt wurden, welche nachts ihre Gäste im Schlaf umbrachten und ausraubten.
„Korporal Espwin, ich würde vorschlagen das ihr vier Männer vorschickt um den Weg und das Gasthaus auszukundschaften. Sie könnten auch den Wirt auf unsere Ankunft vorbereiten, damit dieser die Zimmer und die Stallungen vorbereitet.“
Während Espwin überlegte wie er vorgehen wollte, gab Malateste Regensang einen mentalen Stoss und öffnete ihr einen Kanal zu seinem grauen Machtbecken, Räuber und Espwins Befehl hin oder her.
„Sobald Regensang mit der Heilung fertig ist könnte der Rest nachfolgen“, fügte Malateste hinuz, und er würde Laree dann in seinen Armen so sanft wie einen Säugling zu der Herberge bringen und niemand würde ihn daran hindern.
Regensang schlug vor seine Juwelenkraft anzuzapfen um zu helfen, doch in dem Moment kam Galdos hinzu und verbot es ihnen mit der Begründung, die Räuber könnten noch in der Nähe sein. Sanft lächelte er dann aber Laree an, fragte sie was passiert sei und meinte, er hätte sich Sorgen um sie gemacht.
Laree erkannte Korporal Espwin und nannte ihn schwach beim Namen. Gualterio spürte einen leisten Stich, und ohne Schwarztraum wäre es vermutlich ein Aufwallen von Eifersucht gewesen, aber er musste eigentlich froh darüber sein das Laree ihn nicht erkannt hatte. Ein fiebrig hingehauchtes „Gualterio?“ hätte ihn in argen Erklärungsnotstand bringen können.
Die Hexe erklärte schwach, mit einem Blick zum Schnitter, dass er sie alle getötet hätte. Malateste blickte hoch zu der maskierten, dunklen Gestalt die regungslos auf dem Pferd sass. Welch eine Ironie, genau ein Schnitter, womöglich einer von Sions grausamsten Handlangern, hatte Laree das Leben gerettet und sie gleichzeitig gerächt für das was ihr angetan worden war. Der Schnitter hatte etwas bei Malateste gut, auch wenn er es nicht wusste. Gualterio würde dafür einmal das Leben des Schnitters schonen. Korporal Espwin bedankte sich bei dem maskierten Reiter für die Hilfe und fragte, ob sie sich erkenntlich zeigen konnten, doch der Schnitter schüttelte nur stumm den Kopf und liess dann sein Pferd lostrotten, der Weggabelung zum Einäugigen Jakob entlang. Der Kriegerprinz runzelte die Stirn als er bemerkte, wie Laree dem Schnitter hinterher blickte.
Korporal Espwin fand die Vorstellung die Nacht auch in dem Gasthaus zu verbringen offenbar ebenfalls keine schlechte Idee und fragte in die Runde, ob jemand etwas über diese Herberge wüsste. Einer der Soldaten meinte, es sei ein mysteriöses Gasthaus mit einem gnomenhaften Wirt und einer schwarzen Witwe die für Geld allerlei Zigeunerzauber vollbrachte. Sehr seltsam, und dies alles in einer Gegend in der es von Räubern wimmelte, beziehungsweise gewimmelt hatte? Malateste erinnerte sich an Geschichten über Mördergasthäuser die von skrupellosen Gastwirten geführt wurden, welche nachts ihre Gäste im Schlaf umbrachten und ausraubten.
„Korporal Espwin, ich würde vorschlagen das ihr vier Männer vorschickt um den Weg und das Gasthaus auszukundschaften. Sie könnten auch den Wirt auf unsere Ankunft vorbereiten, damit dieser die Zimmer und die Stallungen vorbereitet.“
Während Espwin überlegte wie er vorgehen wollte, gab Malateste Regensang einen mentalen Stoss und öffnete ihr einen Kanal zu seinem grauen Machtbecken, Räuber und Espwins Befehl hin oder her.
„Sobald Regensang mit der Heilung fertig ist könnte der Rest nachfolgen“, fügte Malateste hinuz, und er würde Laree dann in seinen Armen so sanft wie einen Säugling zu der Herberge bringen und niemand würde ihn daran hindern.
Re: In Sions Armee
Laree versuchte dem Gespräch zu folgen, aber es fiel ihr zunehmend schwerer, weil die Heilung auch an ihren letzten Kräften zehrte, ihren geschwächten Körper erzittern ließ. Es ging um irgendein Gasthaus, das in der Nähe sein sollte, denn Loraka war anscheinend noch zu weit weg als sie heute dort ankommen würden. Die Hexe wollte bloß schlafen... irgendwo wo man sie in Ruhe ließ und wo endlich die Schmerzen und ihre Mattheit aufhören würden, sie fühlte sich so erschöpft.
Und dann schien sie wieder Gualterios Stimme zu hören. wie... wie konnte das sein. Verwirrt starrte sie den vernarbten Mann an, versuchte seine Signatur zu ertasten, doch es entglitt ihr immer wieder.
"Ich werde mit vorausreiten. Einen stummen Schnitter sollte man immer im Auge behalten", sagte ein anderer Mann. Als Laree dorthinblickte, glaubte sie wieder daran, dass ihre Augen ihr einen Streich spielten, denn im Zwielicht der hereinbrechenden Nacht wirkte es fast wie ein katzenhaftes Wesen denn einem Soldaten.
"Wer...", setzte sie an. Der Mann beugte sich über sie, seine weißblonde Mähne fiel ihm halb ins Gesicht, doch die feinen Ohrspitzen waren dennoch erkennbar, auch seine goldbraunen Katzenaugen.
"Spar deinen Atem lieber fürs gesund werden auf", riet er ihr, sah dann kurz flüchtig zu dem Soldaten mit dem blinden Auge. "Was nun nicht mehr so lange dauern sollte..." Schließlich entfernte er sich wieder aus ihrem Gesichtsfeld.
Plötzlich fühlte die Hexe einen Strom aus Kraft, der ihren ganzen Körper kurz zum Aufbäumen brachte, wild schnappte sie nach Luft, die tröstenden Worte der Heilerin gingen dabei regelrecht unter. Warum waren Heilungen immer so schmerzhaft? Sollten sie die Dinge nicht besser werden lassen? Aber zersplitterte Knochen verbanden sich erneut, Sehnen wurden geheilt, auch die Dumpfheit in ihrem Kopf verschwand zum Teil, das Fieber war noch weiter gesunken. Nur die innere Erschöpfung, die sie fühlte, ließ sich nicht vertreiben. Diese Leere von der sie glaubte nur die Ankunft in Loraka könnte sie endlich wieder füllen.
Du schwache Frau...
"Ich habe sie größtenteils heilen können, mehr geht hier nicht. Lady Winters sollte sie sich auf jeden Fall nochmal ansehen", hörte Laree die Stimme der Heilerin. Es fühlte sich auch so an als würde langsam der Druck, der auf ihrer Brust lastete, abnehmen und sie besser atmen lassen.
"Danke...", wollte die Hexe leise hervorbringen und sich aufsetzen, doch Galdos berührte sie sanft an der Schulter.
"Spare deinen Atem, Venka. Heute kommen wir nicht mehr zum Fort, aber wir bringen dich an einen Ort wo du dich ausruhen kannst. Du hast es bald geschafft", sprach er ihr zu, wandte sich dann an jemand anderen. "Folgen wir denen, die schon voraus geritten sind. Korporal, helft ihr auf ein Pferd."
Laree spürte wie sie jemand hochhob, leicht benommen versuchte sie sich noch dagegen zu wehren, doch der Mann war natürlich stärker. Und sein Geruch war so vertraut... Gualterio. Sie wollte sich immer noch nicht glauben. Laree biss sich auf die Lippen, drückte sich fester an seine Brust.
Obwohl die Hexe erschöpft war, schlief sie auf dem Ritt nicht ein, hielt sich eher in einer Art Dämmerungszustand, während sie vor dem Mann auf dem Pferd saß. Ihre blassen, fernen Augen folgten unbeteiligt den im Dunkeln liegenden Wegsäumen, die Bäume um sie herum schlossen sich dichter, sie befanden sich nah an einem Waldesrand. Irgendwo weiter vorne beim Weg war helles Licht.
Sie kamen zu einem größeren Gasthaus, hinter den meisten Fenstern war Licht zu sehen. Einige der Pferde waren draußen vor einer Tränke angebunden, doch es gab auch eine kleine Scheune. Auf einer Veranda vor dem Haus saß im Halbdunkeln eine alte Frau in einem Schaukelstuhl und rauchte gemütlich Pfeife. Ihr Gesicht lag komplett im Schatten so dass man nicht sagen konnte ob sie die neuen Gäste beobachtete.
Korporal Espwin stieg vom Pferd, nahm sich wieder den Helm ab, trat dann dichter zu dem Mann bei dem Laree auf dem Pferd saß. "Bonderus, wartet lieber hier mit ihr. Ich sehe nach, ob die anderen Zimmer für uns besorgt haben", erklärte er im leisen Tonfall, zögerte kurz während er zu der Hexe sah. "Außerdem wäre ein Mantel für sie gut... ich möchte in keine Situation geraten weil wir eine blutverschmierte Frau bei uns haben." Er nickte dem anderen nochmal zu und ging dann über die Veranda zum Eingang.
Aber Laree nahm all das nicht mehr wahr, sie starrte nur noch Gualterio mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen an als er sie gerade vom Pferd hob. Nun wo die Fieberwolken sich langsam lichteten, hatte sie den Namen verstanden mit dem Galdos den vernarbten Kriegerprinzen angesprochen hatte. Bonderus. Gualterios Deckname. Larees Mund ging auf, wollte irgendetwas sagen, doch sie brachte kein Wort hervor. Ihr goldenes Augenpaar huschte über seine Erscheinung. Nein... das konnte doch nicht... nein, er durfe nicht hier sein, er durfte sie nicht so sehen!
Sie schlug die Lider nieder, ihre Beine knickten ein, dennoch widerstand sie dem instinktiven Drang sich bei ihm festzuhalten. Dabei gab es einen großen Teil von ihr, der sich am liebsten weinend an seine Brust geschmissen, der ihn so gern und so dringend viel erzählt und genauso viel gefragt hätte. Aber sie konnte und durfte nicht einmal irgendein Wort des Erkennens preisgeben. Da kam auch schon Galdos zurück, winkte die anderen, die noch die Pferde versorgt hatte, heran.
"Wir haben zwei Gruppenzimmer. Der... andere hat das letzte Einzelzimmer genommen", erklärte er, riss Laree aus ihrem Mahlstrom an Gefühlen.
Und dann schien sie wieder Gualterios Stimme zu hören. wie... wie konnte das sein. Verwirrt starrte sie den vernarbten Mann an, versuchte seine Signatur zu ertasten, doch es entglitt ihr immer wieder.
"Ich werde mit vorausreiten. Einen stummen Schnitter sollte man immer im Auge behalten", sagte ein anderer Mann. Als Laree dorthinblickte, glaubte sie wieder daran, dass ihre Augen ihr einen Streich spielten, denn im Zwielicht der hereinbrechenden Nacht wirkte es fast wie ein katzenhaftes Wesen denn einem Soldaten.
"Wer...", setzte sie an. Der Mann beugte sich über sie, seine weißblonde Mähne fiel ihm halb ins Gesicht, doch die feinen Ohrspitzen waren dennoch erkennbar, auch seine goldbraunen Katzenaugen.
"Spar deinen Atem lieber fürs gesund werden auf", riet er ihr, sah dann kurz flüchtig zu dem Soldaten mit dem blinden Auge. "Was nun nicht mehr so lange dauern sollte..." Schließlich entfernte er sich wieder aus ihrem Gesichtsfeld.
Plötzlich fühlte die Hexe einen Strom aus Kraft, der ihren ganzen Körper kurz zum Aufbäumen brachte, wild schnappte sie nach Luft, die tröstenden Worte der Heilerin gingen dabei regelrecht unter. Warum waren Heilungen immer so schmerzhaft? Sollten sie die Dinge nicht besser werden lassen? Aber zersplitterte Knochen verbanden sich erneut, Sehnen wurden geheilt, auch die Dumpfheit in ihrem Kopf verschwand zum Teil, das Fieber war noch weiter gesunken. Nur die innere Erschöpfung, die sie fühlte, ließ sich nicht vertreiben. Diese Leere von der sie glaubte nur die Ankunft in Loraka könnte sie endlich wieder füllen.
Du schwache Frau...
"Ich habe sie größtenteils heilen können, mehr geht hier nicht. Lady Winters sollte sie sich auf jeden Fall nochmal ansehen", hörte Laree die Stimme der Heilerin. Es fühlte sich auch so an als würde langsam der Druck, der auf ihrer Brust lastete, abnehmen und sie besser atmen lassen.
"Danke...", wollte die Hexe leise hervorbringen und sich aufsetzen, doch Galdos berührte sie sanft an der Schulter.
"Spare deinen Atem, Venka. Heute kommen wir nicht mehr zum Fort, aber wir bringen dich an einen Ort wo du dich ausruhen kannst. Du hast es bald geschafft", sprach er ihr zu, wandte sich dann an jemand anderen. "Folgen wir denen, die schon voraus geritten sind. Korporal, helft ihr auf ein Pferd."
Laree spürte wie sie jemand hochhob, leicht benommen versuchte sie sich noch dagegen zu wehren, doch der Mann war natürlich stärker. Und sein Geruch war so vertraut... Gualterio. Sie wollte sich immer noch nicht glauben. Laree biss sich auf die Lippen, drückte sich fester an seine Brust.
Obwohl die Hexe erschöpft war, schlief sie auf dem Ritt nicht ein, hielt sich eher in einer Art Dämmerungszustand, während sie vor dem Mann auf dem Pferd saß. Ihre blassen, fernen Augen folgten unbeteiligt den im Dunkeln liegenden Wegsäumen, die Bäume um sie herum schlossen sich dichter, sie befanden sich nah an einem Waldesrand. Irgendwo weiter vorne beim Weg war helles Licht.
Sie kamen zu einem größeren Gasthaus, hinter den meisten Fenstern war Licht zu sehen. Einige der Pferde waren draußen vor einer Tränke angebunden, doch es gab auch eine kleine Scheune. Auf einer Veranda vor dem Haus saß im Halbdunkeln eine alte Frau in einem Schaukelstuhl und rauchte gemütlich Pfeife. Ihr Gesicht lag komplett im Schatten so dass man nicht sagen konnte ob sie die neuen Gäste beobachtete.
Korporal Espwin stieg vom Pferd, nahm sich wieder den Helm ab, trat dann dichter zu dem Mann bei dem Laree auf dem Pferd saß. "Bonderus, wartet lieber hier mit ihr. Ich sehe nach, ob die anderen Zimmer für uns besorgt haben", erklärte er im leisen Tonfall, zögerte kurz während er zu der Hexe sah. "Außerdem wäre ein Mantel für sie gut... ich möchte in keine Situation geraten weil wir eine blutverschmierte Frau bei uns haben." Er nickte dem anderen nochmal zu und ging dann über die Veranda zum Eingang.
Aber Laree nahm all das nicht mehr wahr, sie starrte nur noch Gualterio mit vor Entsetzen aufgerissenen Augen an als er sie gerade vom Pferd hob. Nun wo die Fieberwolken sich langsam lichteten, hatte sie den Namen verstanden mit dem Galdos den vernarbten Kriegerprinzen angesprochen hatte. Bonderus. Gualterios Deckname. Larees Mund ging auf, wollte irgendetwas sagen, doch sie brachte kein Wort hervor. Ihr goldenes Augenpaar huschte über seine Erscheinung. Nein... das konnte doch nicht... nein, er durfe nicht hier sein, er durfte sie nicht so sehen!
Sie schlug die Lider nieder, ihre Beine knickten ein, dennoch widerstand sie dem instinktiven Drang sich bei ihm festzuhalten. Dabei gab es einen großen Teil von ihr, der sich am liebsten weinend an seine Brust geschmissen, der ihn so gern und so dringend viel erzählt und genauso viel gefragt hätte. Aber sie konnte und durfte nicht einmal irgendein Wort des Erkennens preisgeben. Da kam auch schon Galdos zurück, winkte die anderen, die noch die Pferde versorgt hatte, heran.
"Wir haben zwei Gruppenzimmer. Der... andere hat das letzte Einzelzimmer genommen", erklärte er, riss Laree aus ihrem Mahlstrom an Gefühlen.
Re: In Sions Armee
Aus dem Schatten der angebrochenen Nacht trat mit weichen Bewegungen Tiger zu ihnen und bot sich an vorauszureiten, ein anderer Soldat schloss sich dem an, mit der Bemerkung, dass man einen stummen Schnitter stets im Auge behalten sollte. Gut zu wissen, dass auch Sions Leute ein Misstrauen gegenüber dem unheimlichen maskierten Reiter hegten.
„Wer…“, hub Laree zur Frage an als sich der tierhafte Kriegerprinz über sie beugte und betrachtete ihn mit grossen Augen. Ja, Tiger war schon ein faszinierender Anblick wenn man ihm zum ersten Mal begegnete, und bestimmt wirkte seine animalische Art auf Frauen noch faszinierender. Gualterio unterdrückte das Verlangen Tiger wegzustossen. Es war seltsam, trotz Schwarztraum hatte er innert wenigen Augenblicken aufwallende Eifersucht gegenüber zwei Männern verspürt, gepaart mit dem unbändigen Verlangen Laree zu beschützen. Hatte Tiger nicht gesagt dieses Verlangen würde mit Schwarztraum verschwinden oder schwächer werden? Oder lag das daran das Laree die ‚Richtige‘ war, wie Tiger in Bezug auf den Sexualtrieb gemeint hatte, der unter Schwarztraum nur bei der richtigen Frau noch anschlug?
"Spar deinen Atem lieber fürs gesund werden auf", riet Tiger Laree und blickte dann flüchtig zu Gualterio. "Was nun nicht mehr so lange dauern sollte..." Was meinte der Korporal der Sechsten damit? Die Erklärung kam sofort als Regensang Gualterios Juwelenkraft anzapfte. Laree bäumte sich auf und schnappte wild nach Luft, während Regensang die dunkle Kraft durch ihren Körper leitete. Woher hatte Tiger gewusst das Regensang sein Juwelenbecken anzapfte? Mit zusammengekniffenen Augen blickte Malateste dem animalischen Kriegerprinzen nach bevor er sich wieder auf Laree konzentrierte. Trotz ihrer Erschöpfung waren die vertrauten Gesichtszüge der Hexe das Schönste was er bisher in Raej gesehen hatte. Da er es nicht mit den Händen durfte, streichelte er mit dem Blick seiner Augen über ihr Antlitz. Er hatte soviele Fragen an Laree, wollte sie an sich ziehen und gleichzeitig hatte er auch das Verlangen sie durchzuschütteln weil sie so wahnsinnig gewesen war hierher zu kommen.
Regensang löste sich von Malatestes Kraft und erklärte Laree sie hätte es geschafft. Grösstenteils hatte die Heilerin mit den verfilzten Haaren Laree heilen können, doch sollte die Hexe zusätzlich noch Maeve kontaktieren. Laree versuchte zu sprechen, sie wurde aber von Regensang zurechtgewiesen ihren Atem zu sparen. Die Heilerin schlug vor dem Rest zu folgen und wies Malateste an, Laree auf ein Pferd zu helfen. Da sie kein zusätzliches Pferd mitgenommen hatten, hob Gualterio sie sanft aber bestimmt auf Zorn und schwang sich anschliessend hinter ihr in den Sattel. Mit schwachen Bewegungen versuchte die Hexe sich dagegen zu wehren, doch hatte sie gegen die sanfte Gewalt des riesigen Kriegerprinzen keinerlei Chancen. Malateste presste die Lippen zusammen und hielt sich unter Kontrolle. Die Hexe hatte ihn immer noch nicht erkannt und wehrte sich gegen die Berührung eines Mannes. Wie viel hatte sie erdulden müssen und was war dabei zerstört worden? Gualterio hatte lange gebraucht bis die Hexe sich ihm langsam zu öffnen begonnen hatte. Zuviel hatte sie von Männern erdulden müssen um einem zu vertrauen. Was wenn sich die Hexe wieder zurügezogen hatte in ihre innere Festung? Ihre Gefühle wieder ganz tief in sich drin vergraben hatte?
Stumm ritt die Guppe den Weg zur Herberge entlang. Laree war ihm so nahe und doch so weit entfernt als ob sie noch in Hayll wäre. Beschützend zog Malateste sie etwas näher zu sich um sie mit seinem Körper vor möglicher Gefahr abschirmen zu können. Der Weg führte dicht am Rande eines Waldes entlang und der Kriegerprinz hatte unbewusste einen grünen Schild um Pferd und Reiter aufgebaut, die Hand am Schwertgriff. Glücklicherweise blieb ein Hinterhalt aus und nach einiger Zeit kam die Silhouette eines überraschend grossen Gasthauses in das Blickfeld, hinter dessen Fenstern einladend Licht brannte. Das Gasthaus stand auf einer Lichtung und war hinten und zu Seite von dichtem Wald umgeben. Die Pferde des vorausgerittenen Spähtrupps waren schon an der Koppel einer Tränke festgebunden, ein leises Quietschen erklang von einem Schaukelstuhl auf der Veranda, in dem eine alte Frau sass und langsam hin und her wippte, während sie gemütlich eine langstielige Pfeife rauchte.
Korporal Espwin und Gualterio stiegen beide vom Pferd. "Bonderus, wartet lieber hier mit ihr. Ich sehe nach, ob die anderen Zimmer für uns besorgt haben", erklärte er im leisen Tonfall, zögerte kurz während er zu der Hexe sah. "Außerdem wäre ein Mantel für sie gut... ich möchte in keine Situation geraten weil wir eine blutverschmierte Frau bei uns haben."
Malateste nickte kurz bevor Galdos ins Gasthaus verschwand. Vorsichtig legte er seine Hände in den Panzerhandschuhen um Larees Hüften und hob sie mit Leichtigkeit vom Pferd. Einen Augenblick hielt der Kriegerprinz inne, als er bemerkte, wie Laree ihn entsetzt mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Dieser Blick stach schmerzhaft in sein Herz und verlegen stellte er die Hexe vorsichtig auf den Boden und zog dann schnell seine Hände zurück.
„Bin ich so hässlich Venka?“ Malateste zwang sich zu einem unglücklichen Lächeln welches sofort erstarb als er bemerkte wie Laree einknickte. Blitzschnell trat der Hayllier einen Schritt vor und ergriff besorgt Larees Ellbogen damit sie nicht stürzte. Kurz rang er mit dem Verlangen sie auf seine Arme zu heben und ins Haus zu tragen, als auch schon Espwin wieder zurück kam. Gualterio versicherte sich das Laree alleine stehen konnte, ehe er seinen dicken Wollumhang vom Sattel schnallte und ihn über ihre schmalen Schultern warf. Einige der Soldaten traten aus den Stallungen, zwei waren noch bei den Pferden an der Tränke. Espwin rief sie alle zusammen und erklärte, dass er zwei Gruppenzimmer bekommen hätte und der Schnitter ein Einzelzimmer. Malateste bemerkte wie Espwin den Schnitter als „der andere“ bezeichnete. Zu gerne wüsste er, was es mit den Schnittern auf sich hatte, und wer oder was sich hinter dieser Ledermaske verbarg.
„Ich kümmere mich noch kurz um die Pferde Korporal, auch um eures. Derweil könnt ihr euch um eure Rekrutin kümmern.“ Widerwillig überliess er Laree Galdos Obhut. Er brauchte jetzt ein paar Minuten für sich alleine um das Erlebte zu verarbeiten. Die Soldaten konnten es kaum erwarten in die Herberge zu gelangen, bestimmt freuten sie sich auf ein Bier und eine warme Mahlzeit. Gualterio hingegen war froh um den Augenblick der Ruhe. Stumm hing er seinen Gedanken nach die sich um Laree drehten wie der Mond um die Erde, während er die Sattelriemen öffnete und die Pferde striegelte. Als Zorn und Galdos Pferd zu seiner Zufriedenheit versorgt waren, zog er seine Sporen aus und hängte sie im Stall auf, dann verliess der Kriegerprinz den Stall und atmete tief die kühle Nachtluft ein. Noch einmal blickte sich Malateste verstohlen um, ehe er lautlos um die Hausecke huschte um die Umgebung zu überprüfen. Die Herberge lag sehr nahe am Waldrand, nur wenige Meter entfernt und sie hatte einen Hinterausgang. Nichts ungewöhnliches, nur schon im Falle eines Feuers waren zwei Eingänge von Vorteil, weswegen die meisten grossen Häuser über einen Hinterausgang verfügten, dieser war jedoch sehr ideal gelegen um jemanden ungesehen in oder aus dem Gasthof zu schleusen.
Der Kriegerprinz ging vor dem Hinterausgang in die Knie und späte in den Wald. Er hörte leises Rascheln im Unterholz als irgendein Kleintier durchs Laub huschte. In der Ferne erklang der leise Schrei eines Käuzchens. Der Kriegerprinz entfaltete seine Sinne und war zufrieden als er hier erstmal nichts Ungewöhnliches feststellen konnte. Das seltsame Kribbeln das er oft verspürte wenn er beobachtet wurde fehlte. Langsam schritt er um die andere Seite des Hauses herum, prägte sich den Grundriss des Gebäudes und die Höhe zu den oberen Stockwerken ein. Gualterio war misstrauisch, manchmal zu Unrecht, aber oft hatte ihn sein Gefühl nicht getrogen. Er überprüfte noch die kleine Scheune neben dem Gasthof deren Tor verschlossen war. Fürs Erste hatte der Kriegerprinz genug gesehen, und seine Silhouette schälte sich aus der Dunkelheit als er auf der Vorderseite wieder in das Licht trat welches durch die Fenster nach draussen fiel. Malateste schritt die Veranda hoch, und seit er wieder gesehen werden wollte, gab er sich auch keine Mühe mehr lautlos zu sein. Immernoch quietschte der Schaukelstuhl und der Kriegerprinz musterte die alte Frau darin deren Gesicht im Schatten lag und die gerade eine weisse Tabakrauchwolke ausstiess. Gemächlich schritt der Kriegerprinz die Veranda entlang, hinüber zu der alten Frau und lehnte sich ihr gegenüber ans Geländer. Gerüchteweise soll die Herberge von einem Gnomenhaften Mann und einer schwarzen Witwe geführt werden.
Malateste öffnete den Kinnriemen des Helms und zog ihn aus, so das ihm das blonde halblange Haar ins Gesicht fiel.
„Nun Mütterchen, geniesst ihr den Abend und die Ruhe?“
„Wer…“, hub Laree zur Frage an als sich der tierhafte Kriegerprinz über sie beugte und betrachtete ihn mit grossen Augen. Ja, Tiger war schon ein faszinierender Anblick wenn man ihm zum ersten Mal begegnete, und bestimmt wirkte seine animalische Art auf Frauen noch faszinierender. Gualterio unterdrückte das Verlangen Tiger wegzustossen. Es war seltsam, trotz Schwarztraum hatte er innert wenigen Augenblicken aufwallende Eifersucht gegenüber zwei Männern verspürt, gepaart mit dem unbändigen Verlangen Laree zu beschützen. Hatte Tiger nicht gesagt dieses Verlangen würde mit Schwarztraum verschwinden oder schwächer werden? Oder lag das daran das Laree die ‚Richtige‘ war, wie Tiger in Bezug auf den Sexualtrieb gemeint hatte, der unter Schwarztraum nur bei der richtigen Frau noch anschlug?
"Spar deinen Atem lieber fürs gesund werden auf", riet Tiger Laree und blickte dann flüchtig zu Gualterio. "Was nun nicht mehr so lange dauern sollte..." Was meinte der Korporal der Sechsten damit? Die Erklärung kam sofort als Regensang Gualterios Juwelenkraft anzapfte. Laree bäumte sich auf und schnappte wild nach Luft, während Regensang die dunkle Kraft durch ihren Körper leitete. Woher hatte Tiger gewusst das Regensang sein Juwelenbecken anzapfte? Mit zusammengekniffenen Augen blickte Malateste dem animalischen Kriegerprinzen nach bevor er sich wieder auf Laree konzentrierte. Trotz ihrer Erschöpfung waren die vertrauten Gesichtszüge der Hexe das Schönste was er bisher in Raej gesehen hatte. Da er es nicht mit den Händen durfte, streichelte er mit dem Blick seiner Augen über ihr Antlitz. Er hatte soviele Fragen an Laree, wollte sie an sich ziehen und gleichzeitig hatte er auch das Verlangen sie durchzuschütteln weil sie so wahnsinnig gewesen war hierher zu kommen.
Regensang löste sich von Malatestes Kraft und erklärte Laree sie hätte es geschafft. Grösstenteils hatte die Heilerin mit den verfilzten Haaren Laree heilen können, doch sollte die Hexe zusätzlich noch Maeve kontaktieren. Laree versuchte zu sprechen, sie wurde aber von Regensang zurechtgewiesen ihren Atem zu sparen. Die Heilerin schlug vor dem Rest zu folgen und wies Malateste an, Laree auf ein Pferd zu helfen. Da sie kein zusätzliches Pferd mitgenommen hatten, hob Gualterio sie sanft aber bestimmt auf Zorn und schwang sich anschliessend hinter ihr in den Sattel. Mit schwachen Bewegungen versuchte die Hexe sich dagegen zu wehren, doch hatte sie gegen die sanfte Gewalt des riesigen Kriegerprinzen keinerlei Chancen. Malateste presste die Lippen zusammen und hielt sich unter Kontrolle. Die Hexe hatte ihn immer noch nicht erkannt und wehrte sich gegen die Berührung eines Mannes. Wie viel hatte sie erdulden müssen und was war dabei zerstört worden? Gualterio hatte lange gebraucht bis die Hexe sich ihm langsam zu öffnen begonnen hatte. Zuviel hatte sie von Männern erdulden müssen um einem zu vertrauen. Was wenn sich die Hexe wieder zurügezogen hatte in ihre innere Festung? Ihre Gefühle wieder ganz tief in sich drin vergraben hatte?
Stumm ritt die Guppe den Weg zur Herberge entlang. Laree war ihm so nahe und doch so weit entfernt als ob sie noch in Hayll wäre. Beschützend zog Malateste sie etwas näher zu sich um sie mit seinem Körper vor möglicher Gefahr abschirmen zu können. Der Weg führte dicht am Rande eines Waldes entlang und der Kriegerprinz hatte unbewusste einen grünen Schild um Pferd und Reiter aufgebaut, die Hand am Schwertgriff. Glücklicherweise blieb ein Hinterhalt aus und nach einiger Zeit kam die Silhouette eines überraschend grossen Gasthauses in das Blickfeld, hinter dessen Fenstern einladend Licht brannte. Das Gasthaus stand auf einer Lichtung und war hinten und zu Seite von dichtem Wald umgeben. Die Pferde des vorausgerittenen Spähtrupps waren schon an der Koppel einer Tränke festgebunden, ein leises Quietschen erklang von einem Schaukelstuhl auf der Veranda, in dem eine alte Frau sass und langsam hin und her wippte, während sie gemütlich eine langstielige Pfeife rauchte.
Korporal Espwin und Gualterio stiegen beide vom Pferd. "Bonderus, wartet lieber hier mit ihr. Ich sehe nach, ob die anderen Zimmer für uns besorgt haben", erklärte er im leisen Tonfall, zögerte kurz während er zu der Hexe sah. "Außerdem wäre ein Mantel für sie gut... ich möchte in keine Situation geraten weil wir eine blutverschmierte Frau bei uns haben."
Malateste nickte kurz bevor Galdos ins Gasthaus verschwand. Vorsichtig legte er seine Hände in den Panzerhandschuhen um Larees Hüften und hob sie mit Leichtigkeit vom Pferd. Einen Augenblick hielt der Kriegerprinz inne, als er bemerkte, wie Laree ihn entsetzt mit weit aufgerissenen Augen anstarrte. Dieser Blick stach schmerzhaft in sein Herz und verlegen stellte er die Hexe vorsichtig auf den Boden und zog dann schnell seine Hände zurück.
„Bin ich so hässlich Venka?“ Malateste zwang sich zu einem unglücklichen Lächeln welches sofort erstarb als er bemerkte wie Laree einknickte. Blitzschnell trat der Hayllier einen Schritt vor und ergriff besorgt Larees Ellbogen damit sie nicht stürzte. Kurz rang er mit dem Verlangen sie auf seine Arme zu heben und ins Haus zu tragen, als auch schon Espwin wieder zurück kam. Gualterio versicherte sich das Laree alleine stehen konnte, ehe er seinen dicken Wollumhang vom Sattel schnallte und ihn über ihre schmalen Schultern warf. Einige der Soldaten traten aus den Stallungen, zwei waren noch bei den Pferden an der Tränke. Espwin rief sie alle zusammen und erklärte, dass er zwei Gruppenzimmer bekommen hätte und der Schnitter ein Einzelzimmer. Malateste bemerkte wie Espwin den Schnitter als „der andere“ bezeichnete. Zu gerne wüsste er, was es mit den Schnittern auf sich hatte, und wer oder was sich hinter dieser Ledermaske verbarg.
„Ich kümmere mich noch kurz um die Pferde Korporal, auch um eures. Derweil könnt ihr euch um eure Rekrutin kümmern.“ Widerwillig überliess er Laree Galdos Obhut. Er brauchte jetzt ein paar Minuten für sich alleine um das Erlebte zu verarbeiten. Die Soldaten konnten es kaum erwarten in die Herberge zu gelangen, bestimmt freuten sie sich auf ein Bier und eine warme Mahlzeit. Gualterio hingegen war froh um den Augenblick der Ruhe. Stumm hing er seinen Gedanken nach die sich um Laree drehten wie der Mond um die Erde, während er die Sattelriemen öffnete und die Pferde striegelte. Als Zorn und Galdos Pferd zu seiner Zufriedenheit versorgt waren, zog er seine Sporen aus und hängte sie im Stall auf, dann verliess der Kriegerprinz den Stall und atmete tief die kühle Nachtluft ein. Noch einmal blickte sich Malateste verstohlen um, ehe er lautlos um die Hausecke huschte um die Umgebung zu überprüfen. Die Herberge lag sehr nahe am Waldrand, nur wenige Meter entfernt und sie hatte einen Hinterausgang. Nichts ungewöhnliches, nur schon im Falle eines Feuers waren zwei Eingänge von Vorteil, weswegen die meisten grossen Häuser über einen Hinterausgang verfügten, dieser war jedoch sehr ideal gelegen um jemanden ungesehen in oder aus dem Gasthof zu schleusen.
Der Kriegerprinz ging vor dem Hinterausgang in die Knie und späte in den Wald. Er hörte leises Rascheln im Unterholz als irgendein Kleintier durchs Laub huschte. In der Ferne erklang der leise Schrei eines Käuzchens. Der Kriegerprinz entfaltete seine Sinne und war zufrieden als er hier erstmal nichts Ungewöhnliches feststellen konnte. Das seltsame Kribbeln das er oft verspürte wenn er beobachtet wurde fehlte. Langsam schritt er um die andere Seite des Hauses herum, prägte sich den Grundriss des Gebäudes und die Höhe zu den oberen Stockwerken ein. Gualterio war misstrauisch, manchmal zu Unrecht, aber oft hatte ihn sein Gefühl nicht getrogen. Er überprüfte noch die kleine Scheune neben dem Gasthof deren Tor verschlossen war. Fürs Erste hatte der Kriegerprinz genug gesehen, und seine Silhouette schälte sich aus der Dunkelheit als er auf der Vorderseite wieder in das Licht trat welches durch die Fenster nach draussen fiel. Malateste schritt die Veranda hoch, und seit er wieder gesehen werden wollte, gab er sich auch keine Mühe mehr lautlos zu sein. Immernoch quietschte der Schaukelstuhl und der Kriegerprinz musterte die alte Frau darin deren Gesicht im Schatten lag und die gerade eine weisse Tabakrauchwolke ausstiess. Gemächlich schritt der Kriegerprinz die Veranda entlang, hinüber zu der alten Frau und lehnte sich ihr gegenüber ans Geländer. Gerüchteweise soll die Herberge von einem Gnomenhaften Mann und einer schwarzen Witwe geführt werden.
Malateste öffnete den Kinnriemen des Helms und zog ihn aus, so das ihm das blonde halblange Haar ins Gesicht fiel.
„Nun Mütterchen, geniesst ihr den Abend und die Ruhe?“
Re: In Sions Armee
Lukatha - Schwarze Witwe (Purpur/Saphir) - Fara
Während sie auf dem Schaukelstuhl saß, leicht hin- und herwippte und ihre Pfeife schmauchte, begann die Nacht langsam mit dunklen Fingern nach dem Gasthaus zu greifen. Heute war eine seltsame Nacht, Lukatha spürte es in ihren alten Knochen. Viele Schicksalsfäden kreuzten sich und der Einäugige Jakob war das Zentrum davon. Wie es weitergehen würde, würde sich hier entscheiden.
Also wartete die Schwarze Witwe, ihr rundes mondhaftes Gesicht verschleiert vom Rauch, bis die ersten Fremden eintrafen. Zunächst war es ein einzelner Reiter, gehüllt in Schwarz, eine Maske, die das halbe Gesicht bis zum Nasenrücken verdeckte. Er stieg vom Pferd, ging zielstrebig über die Veranda und betrat das Gasthaus ohne Lukatha auch nur einen Blick geschenkt zu haben. Dennoch war sich die Schwarze Witwe sicher, dass ihre Gegenwart dem Mann jederzeit bewußt gewesen war. Ihre Handgelenke pochten schmerzhaft und über ihren Rücken kroch ein frostiger Hauch. Kein gutes Zeichen.
Danach folgten weitere Reiter, Sions Soldaten, aber darunter ein Mischling der besonderen Sorte. Der Tiger. Lukatha saugte am Pfeifenstiel. Sie hatte ihn so oft in ihren Netzen gesehen, er würde noch eine Rolle spielen, hatte es bereits getan. Sein Gang war locker, agil und trotzdem schien er angespannt, seine Blicke gingen mal hier und mal dorthin, er lauschte den Geräuschen in der Umgebung und folgte erst seinen Kameraden nach drinnen als er sich vergewissert hatte, dass keine Gefahr drohte.
Dann geschah eine Weile nichts, Lukatha folgte den verworrenen Rauchspuren ins Verzerrte Reich, wo sie ihre schmerzenden Gelenke nur noch als schwachen Nachhall spürte. Aber sie spürte die Anwesenheit der Spinnenkönigin wie sie suchte und suchte.... so zog sich Lukatha sofort zurück, sie war zu alt um noch irgendwelche Kämpfe zu kämpfen. Dennoch hoffte sie, die Königin aus Dhemlan würde nie finden was sie im Grauen Reich suchte. Es war gefährlich geworden für eine Schwarze Witwe auch nur schlafen zu gehen und sich seinen Träumen hinzugeben.
Leichtes Hufgetrappel erklang und weitere Reiter schälten sich aus der Dunkelheit. Die Schwarze Witwe lehnte sich mit dem Schaukelstuhl etwas zurück, ihr Gesicht verschwand im Schatten. Mit dunklen Augen beobachtete Lukatha wie ein Kriegerprinz einer Frau von seinem Pferd half und sie in seiner Umarmung halb erstarrte. Der große Mann wirkte fast ungelenk ob der Reaktion. Lukatha kniff ihre Augen zusammen um mehr zu erkennen. Trotz dem schwachen Licht sah sie das blutbefleckte weiße Kleid der Hayllierin. Andere Bilder, kurze Visionsblitze, drängten sich bei dem Anblick auf. Der Schwarzen Witwe entging aber auch nicht der blasse kaum wahrnehmbare Schatten eines Jungen neben der Frau. Niemand sonst schien es zu registrieren. Ihr Gefühl bestärkte sich, dass heute das Schicksalsgewebe sehr unstet war. Der Kriegerprinz legte der Frau einen Mantel um ehe er sich fast überhastet um die Pferde kümmerte, während die anderen Soldaten zusammen mit der hayllischen Hexe nach drinnen verschwanden. Zurück blieb der vernarbte Mann mit dem falschen Auge. Nachdem er die Reittiere versorgt hatte, trat er ums Haus und Lukatha verlor ihn für eine Weile aus dem Blickfeld ehe er zurückkam. Die schweren Stiefel ließen das alte Holz der Veranda knarzen, der Mann lehnte sich ans Geländer, sah zu ihr hinüber und begrüßte sie mit Mütterchen.
Die Schwarze Witwe stieß fast abschätzig einen Kringel Rauch zwischen ihren zerfurchten Lippen aus.
"Es ist alles andere als ein ruhiger Abend und zudem bin ich nicht eure Mutter. Das wüßt' ich", entgegnete sie scharf. "Solltet ihr nicht drinnen bei eurer Frau sein?", hakte sie nach, lehnte sich aber gleich wieder zurück. "Für zwanzig Goldmark kann ich euch die Zukunft lesen, wenn ihr wollt", bot sie an. Obwohl es besser war nicht zu viel zu sagen. Normalerweise webte Lukatha nur vorbeireisenden Gästen gegen ein kleines Entgelt ein Netz mit einer Vision, sagten ihnen, ob sie Gewinn machen würden, wie ihr Liebesleben sich entwickelte, aber wenn sie heute nacht eines webte... manche Dinge blieben lieber ungesagt.
Während sie auf dem Schaukelstuhl saß, leicht hin- und herwippte und ihre Pfeife schmauchte, begann die Nacht langsam mit dunklen Fingern nach dem Gasthaus zu greifen. Heute war eine seltsame Nacht, Lukatha spürte es in ihren alten Knochen. Viele Schicksalsfäden kreuzten sich und der Einäugige Jakob war das Zentrum davon. Wie es weitergehen würde, würde sich hier entscheiden.
Also wartete die Schwarze Witwe, ihr rundes mondhaftes Gesicht verschleiert vom Rauch, bis die ersten Fremden eintrafen. Zunächst war es ein einzelner Reiter, gehüllt in Schwarz, eine Maske, die das halbe Gesicht bis zum Nasenrücken verdeckte. Er stieg vom Pferd, ging zielstrebig über die Veranda und betrat das Gasthaus ohne Lukatha auch nur einen Blick geschenkt zu haben. Dennoch war sich die Schwarze Witwe sicher, dass ihre Gegenwart dem Mann jederzeit bewußt gewesen war. Ihre Handgelenke pochten schmerzhaft und über ihren Rücken kroch ein frostiger Hauch. Kein gutes Zeichen.
Danach folgten weitere Reiter, Sions Soldaten, aber darunter ein Mischling der besonderen Sorte. Der Tiger. Lukatha saugte am Pfeifenstiel. Sie hatte ihn so oft in ihren Netzen gesehen, er würde noch eine Rolle spielen, hatte es bereits getan. Sein Gang war locker, agil und trotzdem schien er angespannt, seine Blicke gingen mal hier und mal dorthin, er lauschte den Geräuschen in der Umgebung und folgte erst seinen Kameraden nach drinnen als er sich vergewissert hatte, dass keine Gefahr drohte.
Dann geschah eine Weile nichts, Lukatha folgte den verworrenen Rauchspuren ins Verzerrte Reich, wo sie ihre schmerzenden Gelenke nur noch als schwachen Nachhall spürte. Aber sie spürte die Anwesenheit der Spinnenkönigin wie sie suchte und suchte.... so zog sich Lukatha sofort zurück, sie war zu alt um noch irgendwelche Kämpfe zu kämpfen. Dennoch hoffte sie, die Königin aus Dhemlan würde nie finden was sie im Grauen Reich suchte. Es war gefährlich geworden für eine Schwarze Witwe auch nur schlafen zu gehen und sich seinen Träumen hinzugeben.
Leichtes Hufgetrappel erklang und weitere Reiter schälten sich aus der Dunkelheit. Die Schwarze Witwe lehnte sich mit dem Schaukelstuhl etwas zurück, ihr Gesicht verschwand im Schatten. Mit dunklen Augen beobachtete Lukatha wie ein Kriegerprinz einer Frau von seinem Pferd half und sie in seiner Umarmung halb erstarrte. Der große Mann wirkte fast ungelenk ob der Reaktion. Lukatha kniff ihre Augen zusammen um mehr zu erkennen. Trotz dem schwachen Licht sah sie das blutbefleckte weiße Kleid der Hayllierin. Andere Bilder, kurze Visionsblitze, drängten sich bei dem Anblick auf. Der Schwarzen Witwe entging aber auch nicht der blasse kaum wahrnehmbare Schatten eines Jungen neben der Frau. Niemand sonst schien es zu registrieren. Ihr Gefühl bestärkte sich, dass heute das Schicksalsgewebe sehr unstet war. Der Kriegerprinz legte der Frau einen Mantel um ehe er sich fast überhastet um die Pferde kümmerte, während die anderen Soldaten zusammen mit der hayllischen Hexe nach drinnen verschwanden. Zurück blieb der vernarbte Mann mit dem falschen Auge. Nachdem er die Reittiere versorgt hatte, trat er ums Haus und Lukatha verlor ihn für eine Weile aus dem Blickfeld ehe er zurückkam. Die schweren Stiefel ließen das alte Holz der Veranda knarzen, der Mann lehnte sich ans Geländer, sah zu ihr hinüber und begrüßte sie mit Mütterchen.
Die Schwarze Witwe stieß fast abschätzig einen Kringel Rauch zwischen ihren zerfurchten Lippen aus.
"Es ist alles andere als ein ruhiger Abend und zudem bin ich nicht eure Mutter. Das wüßt' ich", entgegnete sie scharf. "Solltet ihr nicht drinnen bei eurer Frau sein?", hakte sie nach, lehnte sich aber gleich wieder zurück. "Für zwanzig Goldmark kann ich euch die Zukunft lesen, wenn ihr wollt", bot sie an. Obwohl es besser war nicht zu viel zu sagen. Normalerweise webte Lukatha nur vorbeireisenden Gästen gegen ein kleines Entgelt ein Netz mit einer Vision, sagten ihnen, ob sie Gewinn machen würden, wie ihr Liebesleben sich entwickelte, aber wenn sie heute nacht eines webte... manche Dinge blieben lieber ungesagt.
Re: In Sions Armee
Die alte Frau entgegnete scharf sie sei nicht seine Mutter und ob er nicht besser drinnen bei seiner Frau sein sollte. Kurz musterte der Kriegerprinz die Frau mit bohrendem Blick, versuchte ihr Gesicht im Schatten zu erkennen ehe er eine amüsierte Maske aufsetzte und polternd lachte. Mit gespielt grossen Augen blickte Malateste zur Eingangstür des Gasthauses. „Was, meine Frau ist da drinnen? Ich bin in die Armee eingetreten und wollte möglichst viel Raum zwischen mich und Dhemlan bringen um dem keifenden Weib zu entgehen!“
Malateste lehnte sich etwas vor, der schwarzen Witwe entgegen, und seine Stimme wurde leise und lauernd.
„Oder habt ihr die Rekrutin gemeint die vor mir im Sattel sass? Sie ist nicht meine Frau…“ …wem sie gehört steht tätowiert auf ihrem Hintern, dachte Malateste bitter, doch laut brachte er den Satz anders zu Ende: „…sondern eine Rekrutin auf unfreiwilligen Abwegen.“
Gualterio winkte ab. „Da habt ihr also daneben gegriffen. Und nach dieser wenig überzeugenden Vorstellung wollt ihr für meine …‘Zukunft‘ sagenhafte zwanzig Goldmark?“ Wieder lachte der Kriegerprinz heiser auf. Doch in seinem goldgefleckten Auge war keine Spur von Humor zu sehen. Was hatte sie gemeint, als sie ihn fragte ob er nicht drinnen bei seiner Frau sein sollte? Wenn sie wirklich eine schwarze Witwe war, was wusste sie?
Malateste streckte die Hand aus und ein Lichtschein fing sich auf dem Stahl der eisernen Plattenhandschuhe, ehe auf der Handfläche eine lederne Geldkatze erschien.
„Ich schlage euch einen Handel vor. Ich gebe euch sogar 25 Goldmark und die Chance eure Reputation wiederherzustellen. Und dafür will ich nicht meine Zukunft, sondern ich will wissen was ihr über mich und meine Mitreisenden da drin wisst, und wenn ihr eure 25 Goldmark wert seid, solltet ihr wissen welche Mitreisende ich meine. Laree, Tiger, Regensang, Galdos …und den Schnitter, dachte Malateste grimmig. Die grosse Hand des Kriegerprinzen schloss sich um die Geldkatze zur Faust.
„Und versucht nicht in meinem Geist herumzupfuschen, es könnte unangenehme Folgen für euch haben.“ Er öffnete die Faust wieder und betrachtete die alte Frau in misstrauischer Erwartung.
Malateste lehnte sich etwas vor, der schwarzen Witwe entgegen, und seine Stimme wurde leise und lauernd.
„Oder habt ihr die Rekrutin gemeint die vor mir im Sattel sass? Sie ist nicht meine Frau…“ …wem sie gehört steht tätowiert auf ihrem Hintern, dachte Malateste bitter, doch laut brachte er den Satz anders zu Ende: „…sondern eine Rekrutin auf unfreiwilligen Abwegen.“
Gualterio winkte ab. „Da habt ihr also daneben gegriffen. Und nach dieser wenig überzeugenden Vorstellung wollt ihr für meine …‘Zukunft‘ sagenhafte zwanzig Goldmark?“ Wieder lachte der Kriegerprinz heiser auf. Doch in seinem goldgefleckten Auge war keine Spur von Humor zu sehen. Was hatte sie gemeint, als sie ihn fragte ob er nicht drinnen bei seiner Frau sein sollte? Wenn sie wirklich eine schwarze Witwe war, was wusste sie?
Malateste streckte die Hand aus und ein Lichtschein fing sich auf dem Stahl der eisernen Plattenhandschuhe, ehe auf der Handfläche eine lederne Geldkatze erschien.
„Ich schlage euch einen Handel vor. Ich gebe euch sogar 25 Goldmark und die Chance eure Reputation wiederherzustellen. Und dafür will ich nicht meine Zukunft, sondern ich will wissen was ihr über mich und meine Mitreisenden da drin wisst, und wenn ihr eure 25 Goldmark wert seid, solltet ihr wissen welche Mitreisende ich meine. Laree, Tiger, Regensang, Galdos …und den Schnitter, dachte Malateste grimmig. Die grosse Hand des Kriegerprinzen schloss sich um die Geldkatze zur Faust.
„Und versucht nicht in meinem Geist herumzupfuschen, es könnte unangenehme Folgen für euch haben.“ Er öffnete die Faust wieder und betrachtete die alte Frau in misstrauischer Erwartung.
Re: In Sions Armee
Lukatha
Wenn sie ihn bei etwas ertappt hatte, so gab er sich keine Blöße, polterte zurück, dass er froh wäre sein keifendes Weib in Dhemlan zurückgelassen zu haben und die Frau, die vor ihm im Sattel gesessen hatte, wäre bloß eine Rekrutin auf unfreiwilligen Abwegen gewesen. Lukatha nahm es so hin ohne sich weiter zu erklären, in ihrem Alter hatte sie es gewiss nicht nötig sich den Respekt eines narbigen Kriegerprinzen zu verdienen.
Zunächst klang es so als wolle er den Preis drücken, sie hätte ja schon einmal bei seiner Zukunft daneben gelegen. "Die Zukunft ist kein feststehender Weg, schon ein bloßer fallender Wassertropfen, ein flüchtiger Blick, ein falsches Wort kann alles ändern. Ihr wäret überrascht an was für Kleinigkeiten sich die Welt schon gedreht hat", entgegnete die Schwarze Witwe selbstsicher, zog an ihrer Pfeife. Es war ein Irrglauben, dass eine Frau ihrer Zunft in die Zukunft sehen konnte, bestenfalls erhielten sie einige Visionen, eine Ahnung davon was sein könnte und für das eigene Leben brachte es nur selten einen Vorteil, eher war es eine Bürde, die man seinen Lebtag mit sich herumtrug.
Der Soldat hielt ihr den Plattenhandschuh entgegen, der nun eine kleine Geldkatze aus Leder erhielt. Begleitet wurde die Geste durch ein Angebot, er würde ihr 25 Goldmark zahlen, wenn sie alles über ihn und seine Mitreisenden herausfinden könne.
Lukatha betrachtete den Geldbeutel skeptisch ehe sie ihn an sich nahm und daraus den passenden Betrag in Münzen in ihre trockene Handfläche schüttete. Danach reichte sie ihm die Geldkatze zurück. "In eurem Geist rumpfuschen... ihr habt Ideen. Beleidigt nicht meine Zunft." Nur weil es einige schwarze Schafe gab, die sich nicht an den Kodex hielten, mußte er ihr nicht gleich Unterstellungen machen. Die alte Frau ließ die Münzen in einigen Falten ihres Kleides verschwinden. "Das geht auch nicht so einfach. Ich werde ein Netz weben, es ist morgen fertig und wird zeigen in was für einer Konstellation eure Begleiter zu euch stehen, Hauptmann." Lukatha bließ einen weiteren Rauchkringel aus, der rasch in der kühlen Luft zerfaserte. Um das Gasthaus herum war es nun völlig dunkel geworden. "Ich könnte mehr herausfinden, wenn ihr mir etwas von euch gebt, ein Haar oder ein Blutstropfen. Und das Netz würde noch genauer, wenn ihr auch von den anderen besagten Personen dergleichen habt", fügte sie hinzu, bezweifelte aber, dass der Kriegerprinz so weit gehen würde. Er schien nicht viel auf die Fähigkeiten einer Schwarzen Witwe zu geben. Aber alle Personen so dicht an einem Ort zu haben, so dass Lukatha ihre Signaturen spüren konnte, würde schon helfen.
Sie paffte in Ruhe weiter, darauf wartend, ob der Kriegerprinz ihr noch etwas geben würde oder nicht. Von drinnen hörte man nur gedämpft Gespräche, die Ruhe täuschte.
Wenn sie ihn bei etwas ertappt hatte, so gab er sich keine Blöße, polterte zurück, dass er froh wäre sein keifendes Weib in Dhemlan zurückgelassen zu haben und die Frau, die vor ihm im Sattel gesessen hatte, wäre bloß eine Rekrutin auf unfreiwilligen Abwegen gewesen. Lukatha nahm es so hin ohne sich weiter zu erklären, in ihrem Alter hatte sie es gewiss nicht nötig sich den Respekt eines narbigen Kriegerprinzen zu verdienen.
Zunächst klang es so als wolle er den Preis drücken, sie hätte ja schon einmal bei seiner Zukunft daneben gelegen. "Die Zukunft ist kein feststehender Weg, schon ein bloßer fallender Wassertropfen, ein flüchtiger Blick, ein falsches Wort kann alles ändern. Ihr wäret überrascht an was für Kleinigkeiten sich die Welt schon gedreht hat", entgegnete die Schwarze Witwe selbstsicher, zog an ihrer Pfeife. Es war ein Irrglauben, dass eine Frau ihrer Zunft in die Zukunft sehen konnte, bestenfalls erhielten sie einige Visionen, eine Ahnung davon was sein könnte und für das eigene Leben brachte es nur selten einen Vorteil, eher war es eine Bürde, die man seinen Lebtag mit sich herumtrug.
Der Soldat hielt ihr den Plattenhandschuh entgegen, der nun eine kleine Geldkatze aus Leder erhielt. Begleitet wurde die Geste durch ein Angebot, er würde ihr 25 Goldmark zahlen, wenn sie alles über ihn und seine Mitreisenden herausfinden könne.
Lukatha betrachtete den Geldbeutel skeptisch ehe sie ihn an sich nahm und daraus den passenden Betrag in Münzen in ihre trockene Handfläche schüttete. Danach reichte sie ihm die Geldkatze zurück. "In eurem Geist rumpfuschen... ihr habt Ideen. Beleidigt nicht meine Zunft." Nur weil es einige schwarze Schafe gab, die sich nicht an den Kodex hielten, mußte er ihr nicht gleich Unterstellungen machen. Die alte Frau ließ die Münzen in einigen Falten ihres Kleides verschwinden. "Das geht auch nicht so einfach. Ich werde ein Netz weben, es ist morgen fertig und wird zeigen in was für einer Konstellation eure Begleiter zu euch stehen, Hauptmann." Lukatha bließ einen weiteren Rauchkringel aus, der rasch in der kühlen Luft zerfaserte. Um das Gasthaus herum war es nun völlig dunkel geworden. "Ich könnte mehr herausfinden, wenn ihr mir etwas von euch gebt, ein Haar oder ein Blutstropfen. Und das Netz würde noch genauer, wenn ihr auch von den anderen besagten Personen dergleichen habt", fügte sie hinzu, bezweifelte aber, dass der Kriegerprinz so weit gehen würde. Er schien nicht viel auf die Fähigkeiten einer Schwarzen Witwe zu geben. Aber alle Personen so dicht an einem Ort zu haben, so dass Lukatha ihre Signaturen spüren konnte, würde schon helfen.
Sie paffte in Ruhe weiter, darauf wartend, ob der Kriegerprinz ihr noch etwas geben würde oder nicht. Von drinnen hörte man nur gedämpft Gespräche, die Ruhe täuschte.
Re: In Sions Armee
Obwohl sie noch schwankend stand, widerstand auch Gualterio scheinbar dem Drang sie festzuhalten, denn er nahm seine Hände fast übereilt von ihr fort und fragte sie, ob er denn so hässlich wäre. Erst als Larees Beine vor Schwäche nachzugeben drohten, da das eine ja erst vor kurzem eine schwere Heilung überstanden hatte, kam der Kriegerprinz näher und hielt sie am Unterarm fest bis sie wieder von selbst stehen konnte.
Laree schaffte es nur stumm den Kopf zu schütteln, ihre Lippen aufeinandergepresst, so dass das Blut aus ihnen gewichen war, sie blass wirken ließen. Zusammen mit ihren matten Goldaugen konnte man ihr die Erschöpfung und die Leere regelrecht ansehen. Nein, er war nicht hässlich, er war... er war hier. Oh Dunkelheit, er war tatsächlich hier. Dabei sah er so anders aus, dass sie ihn zunächst gar nicht erkannte hatte. Die schiefzusammengewachsene Nase, das falsche bleiche Auge, die verästelte breite Narbe über der Wange und dann auch noch das kurze blonde Haar... Nur seine geschwungenen Lippen waren die gleichen, wenn sie auch jetzt zu einem trostlosen Lächeln verkniffen waren. Er sah so anders aus. Vielleicht wirkte es aber bloß so, weil sie sich anders fühlte.
"Ich kümmere mich noch kurz um die Pferde, Korporal, auch um eures. Derweil könnt ihr euch um eure Rekrutin kümmern", hatte sich Malateste an Galdos gewandt, nachdem er ihr einen Umhang um die schmalen Schultern gelegt hatte. Laree verspürte fast so etwas wie einen schmerzhaften Stich als Gualterio sich entfernte. Ach, sie brauchte ihn nicht und sie bereute es sehr, überhaupt nach Raej gekommen zu sein. Die quälende Frage, die an ihrer ganzen Lebensgrundlage genagt hatte, ob sie nun ein Kind, sein Kind, verloren hatte oder nicht... was spielte das noch für eine Rolle? Es war ihr gleichgültig geworden.
So ließ sie sich auch von Korporal Espwin behutsam zur Veranda führen. Er stützte sie, hätte sie vermutlich auch in das Gasthaus hinein getragen, doch Laree kämpfte tapfer um jeden Schritt. Den Umhang hatte sie zittrig enger um sich geschlossen, um das blutige Kleid zu verbergen. Am liebsten hätte sie es sich vom Leib gerissen, sie fühlte sich so schmutzig...
Ihr schwindelte von all der Anstrengung und der Tatsache, dass Gualterio ganz in der Nähe war, sie wußte nicht wie sie mit dem Gefühlssturm umgehen sollte, so schob sie es erstmal ganz weit von sich.
Drinnen gab es links eine Bar aus altem rotem Sandelholz, davor einige Barhocker. Ein kleinwüchsiger Mann, nicht größer als ein vierjähriges Kind, saß hinter der Bar auf einem Tisch neben den ganzen Spirituosenflaschen und schnitzte an irgendeinem kleinen Holzklotz in seinen Händen. Im Schankraum waren ein paar Tische besetzt, an einem von ihnen saßen die Soldaten in ihren schwarzen Uniformen, von den Einheimischen mit einer Mischung aus Mißtrauen und Furcht beäugt. Nur von dem, den alle Schnitter nannten, sah Laree nichts. Der tigerhafte Kriegerprinz, inzwischen spürte sie doch, dass es ein Kriegerprinz war, erhob sich bei ihrem Eintreten gleich und kam zu Galdos und der Heilerin, die wohl Regensang hieß, hinüber.
"Es gibt ein vierer und ein fünfer Betten Zimmer", informierte er eher die Heilerin.
"Das ist ein Bett zu wenig, Tiger", bemerkte jene, während sie mit Laree und Galdos ging, die Blicke der anderen Gäste sahen neugierig und skeptisch zu ihnen hinüber. Die Hayllierin hörte der Unterhaltung nur mit halbem Ohr zu, sie sehnte sich nach einem Bett oder irgendeinem Platz zu Schlafen, bestimmt war sie so müde, dass sie keine Erinnerungen hochkamen sobald sie die Augen schloss. Bestimmt...
Der Kriegerprinz mit den spitzen Ohren grinste, entblößte so seine scharfen Eckzähne. "Dann teilen wir uns eben eines", entgegnete er.
"Regensang, wenn du nur bei Venka im Zimmer bleibst...", steuerte Korporal Espwin an. Nach Durchquerung des Schankraumes kamen sie zu einer Holztreppe, die einmal nach oben und nach unten führte. "Venka, mit deinem Bein ist es besser, wenn dich jemand trägt..."
Laree schüttelte den Kopf, es reichte ihr damit sich hilflos und schwach zu fühlen. "Es.. geht schon." Sie zog sich am Geländer die ersten Stufen hoch. Galdos wollte ihr zwar zur Hilfe kommen, doch der Tigerlanermischling schüttelte den Kopf. Erst als Laree nach fünf Stufen hörbar schwer atmete, ihr schwarze Flecken vor den Augen tanzten, hob sie der Kriegerprinz mühelos hoch und trug sie in den ersten Stock. Ihre Finger krallten sich in seine Uniform an der Brust, aber der Mann schien es einfach zu ignorieren, stellte sie erst wieder ab, als sie in dem Vierer-Zimmer angelangten. An einer Längsseite standen zwei Betten, gegenüber eines neben der Tür und das vierte quer an der Breitseite, angrenzend zum Kopfteil des dritten Bettes. Ein Paravent aus Sisal trennte in einer Ecke einen leeren Bottich ab, der wohl als Waschgelegenheit gedacht war. Es war eine zweckdienliche Einrichtung und daran änderten auch die Blümchenvorhänge am kleinen Fenster nichts.
Die Hexe humpelte zum Bett an der Breitseite, setzte sich und ließ zu, dass die Heilerin noch einmal ihr Bein begutachtete.
"Du mußt es sehr schonen, sonst kann es passieren, dass die heilenden Netze wieder aufgehen", warnte sie jene. Laree nickte bloß mechanisch, die Empfehlungen und Hinweise von irgendwelchen Heilerinnen kannte sie mittlerweile auswendig, sie fühlte sich wie in einem Halbschlaf.
"Ich... würd mich gern waschen und was andres anziehen. Ich will nicht mehr in diesem Kleid sein und... meine Uniform haben sie.. verbrannt", sagte sie leise, blickte hoch zu Galdos dessen Augenbrauen sich kurz finster zusammenzogen, dann lächelte er sie wieder an, milde und verständnisvoll. Trotzdem weckte es in Laree kurz ihre Wut, denn selbst dieses Lächeln kam ihr überlegen vor.
"Das macht nichts. Ich werd sehen, ob wir einige Eimer warmes Wasser bekommen können", bot er an, "Und etwas zu Essen." Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Regensang und Tiger sich um die Rekrutin kümmerten, verschwand er wieder nach unten.
"Ich habe noch eine Ersatzuniform und frische Unterwäsche dabei... aber ich weiß nicht, ob sie dir passt. Für eine Nacht wird es schon gehen", bot Regensang an und rief die entsprechenden Sachen herbei, ein kleiner Stapel schwarzer Kleidung. "Kann ich euch zwei für einen Moment allein lassen? Ich werd die Küche unten erobern, einen stärkenden Tee und noch einen Heiltrank brauen, egal was der Wirt davon hält."
Laree ließ sich zur Seite aufs Bett sinken, die nackten schmutzigen Füße angezogen, das Kleid rutschte ein wenig empor, zeigte ihre gebräunten sesamölfarbenen Beine. Nachdem Regensang das Zimmer verlassen hatte und ihre Schritte draußen langsam verklangen, war Laree mit dem Kriegerprinzen alleine. Beide sprachen sie kein Wort, Tiger starrte bloß aus dem Fenster, ihr den Rücken zugewandt und Laree war mehr als dankbar dafür.
Laree schaffte es nur stumm den Kopf zu schütteln, ihre Lippen aufeinandergepresst, so dass das Blut aus ihnen gewichen war, sie blass wirken ließen. Zusammen mit ihren matten Goldaugen konnte man ihr die Erschöpfung und die Leere regelrecht ansehen. Nein, er war nicht hässlich, er war... er war hier. Oh Dunkelheit, er war tatsächlich hier. Dabei sah er so anders aus, dass sie ihn zunächst gar nicht erkannte hatte. Die schiefzusammengewachsene Nase, das falsche bleiche Auge, die verästelte breite Narbe über der Wange und dann auch noch das kurze blonde Haar... Nur seine geschwungenen Lippen waren die gleichen, wenn sie auch jetzt zu einem trostlosen Lächeln verkniffen waren. Er sah so anders aus. Vielleicht wirkte es aber bloß so, weil sie sich anders fühlte.
"Ich kümmere mich noch kurz um die Pferde, Korporal, auch um eures. Derweil könnt ihr euch um eure Rekrutin kümmern", hatte sich Malateste an Galdos gewandt, nachdem er ihr einen Umhang um die schmalen Schultern gelegt hatte. Laree verspürte fast so etwas wie einen schmerzhaften Stich als Gualterio sich entfernte. Ach, sie brauchte ihn nicht und sie bereute es sehr, überhaupt nach Raej gekommen zu sein. Die quälende Frage, die an ihrer ganzen Lebensgrundlage genagt hatte, ob sie nun ein Kind, sein Kind, verloren hatte oder nicht... was spielte das noch für eine Rolle? Es war ihr gleichgültig geworden.
So ließ sie sich auch von Korporal Espwin behutsam zur Veranda führen. Er stützte sie, hätte sie vermutlich auch in das Gasthaus hinein getragen, doch Laree kämpfte tapfer um jeden Schritt. Den Umhang hatte sie zittrig enger um sich geschlossen, um das blutige Kleid zu verbergen. Am liebsten hätte sie es sich vom Leib gerissen, sie fühlte sich so schmutzig...
Ihr schwindelte von all der Anstrengung und der Tatsache, dass Gualterio ganz in der Nähe war, sie wußte nicht wie sie mit dem Gefühlssturm umgehen sollte, so schob sie es erstmal ganz weit von sich.
Drinnen gab es links eine Bar aus altem rotem Sandelholz, davor einige Barhocker. Ein kleinwüchsiger Mann, nicht größer als ein vierjähriges Kind, saß hinter der Bar auf einem Tisch neben den ganzen Spirituosenflaschen und schnitzte an irgendeinem kleinen Holzklotz in seinen Händen. Im Schankraum waren ein paar Tische besetzt, an einem von ihnen saßen die Soldaten in ihren schwarzen Uniformen, von den Einheimischen mit einer Mischung aus Mißtrauen und Furcht beäugt. Nur von dem, den alle Schnitter nannten, sah Laree nichts. Der tigerhafte Kriegerprinz, inzwischen spürte sie doch, dass es ein Kriegerprinz war, erhob sich bei ihrem Eintreten gleich und kam zu Galdos und der Heilerin, die wohl Regensang hieß, hinüber.
"Es gibt ein vierer und ein fünfer Betten Zimmer", informierte er eher die Heilerin.
"Das ist ein Bett zu wenig, Tiger", bemerkte jene, während sie mit Laree und Galdos ging, die Blicke der anderen Gäste sahen neugierig und skeptisch zu ihnen hinüber. Die Hayllierin hörte der Unterhaltung nur mit halbem Ohr zu, sie sehnte sich nach einem Bett oder irgendeinem Platz zu Schlafen, bestimmt war sie so müde, dass sie keine Erinnerungen hochkamen sobald sie die Augen schloss. Bestimmt...
Der Kriegerprinz mit den spitzen Ohren grinste, entblößte so seine scharfen Eckzähne. "Dann teilen wir uns eben eines", entgegnete er.
"Regensang, wenn du nur bei Venka im Zimmer bleibst...", steuerte Korporal Espwin an. Nach Durchquerung des Schankraumes kamen sie zu einer Holztreppe, die einmal nach oben und nach unten führte. "Venka, mit deinem Bein ist es besser, wenn dich jemand trägt..."
Laree schüttelte den Kopf, es reichte ihr damit sich hilflos und schwach zu fühlen. "Es.. geht schon." Sie zog sich am Geländer die ersten Stufen hoch. Galdos wollte ihr zwar zur Hilfe kommen, doch der Tigerlanermischling schüttelte den Kopf. Erst als Laree nach fünf Stufen hörbar schwer atmete, ihr schwarze Flecken vor den Augen tanzten, hob sie der Kriegerprinz mühelos hoch und trug sie in den ersten Stock. Ihre Finger krallten sich in seine Uniform an der Brust, aber der Mann schien es einfach zu ignorieren, stellte sie erst wieder ab, als sie in dem Vierer-Zimmer angelangten. An einer Längsseite standen zwei Betten, gegenüber eines neben der Tür und das vierte quer an der Breitseite, angrenzend zum Kopfteil des dritten Bettes. Ein Paravent aus Sisal trennte in einer Ecke einen leeren Bottich ab, der wohl als Waschgelegenheit gedacht war. Es war eine zweckdienliche Einrichtung und daran änderten auch die Blümchenvorhänge am kleinen Fenster nichts.
Die Hexe humpelte zum Bett an der Breitseite, setzte sich und ließ zu, dass die Heilerin noch einmal ihr Bein begutachtete.
"Du mußt es sehr schonen, sonst kann es passieren, dass die heilenden Netze wieder aufgehen", warnte sie jene. Laree nickte bloß mechanisch, die Empfehlungen und Hinweise von irgendwelchen Heilerinnen kannte sie mittlerweile auswendig, sie fühlte sich wie in einem Halbschlaf.
"Ich... würd mich gern waschen und was andres anziehen. Ich will nicht mehr in diesem Kleid sein und... meine Uniform haben sie.. verbrannt", sagte sie leise, blickte hoch zu Galdos dessen Augenbrauen sich kurz finster zusammenzogen, dann lächelte er sie wieder an, milde und verständnisvoll. Trotzdem weckte es in Laree kurz ihre Wut, denn selbst dieses Lächeln kam ihr überlegen vor.
"Das macht nichts. Ich werd sehen, ob wir einige Eimer warmes Wasser bekommen können", bot er an, "Und etwas zu Essen." Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Regensang und Tiger sich um die Rekrutin kümmerten, verschwand er wieder nach unten.
"Ich habe noch eine Ersatzuniform und frische Unterwäsche dabei... aber ich weiß nicht, ob sie dir passt. Für eine Nacht wird es schon gehen", bot Regensang an und rief die entsprechenden Sachen herbei, ein kleiner Stapel schwarzer Kleidung. "Kann ich euch zwei für einen Moment allein lassen? Ich werd die Küche unten erobern, einen stärkenden Tee und noch einen Heiltrank brauen, egal was der Wirt davon hält."
Laree ließ sich zur Seite aufs Bett sinken, die nackten schmutzigen Füße angezogen, das Kleid rutschte ein wenig empor, zeigte ihre gebräunten sesamölfarbenen Beine. Nachdem Regensang das Zimmer verlassen hatte und ihre Schritte draußen langsam verklangen, war Laree mit dem Kriegerprinzen alleine. Beide sprachen sie kein Wort, Tiger starrte bloß aus dem Fenster, ihr den Rücken zugewandt und Laree war mehr als dankbar dafür.
Re: In Sions Armee
Die alte Schwarze Witwe liess die Geldkatze erst noch unberührt in Malatestes Handfläche liegen und dozierte über die Unberechenbarkeit der Zukunft. Als die alte Frau geendet hatte, zog sie erneut an ihrer Pfeife und die Glut flammte kurz auf, erhellte für einen Augenblick ein zerfurchtes Gesicht. Der Kriegerprinz lächelte unergründlich.
„Eure Worte sind weise gewählt, hättet ihr erneut behauptet meine Zukunft voraussagen zu können, hätte ich gelacht und ausgespuckt, denn die Zukunft steht nicht fest.“ Malateste klopfte sich mit der linken Faust an die Brust. „Ich schreibe mein Schicksal selbst, es ist noch nicht geschrieben! Und nur ein Dummkopf würde seine Zukunft kennen wollen.“
Erneut hielt Malateste der Schwarzen Witwe die Geldkatze hin. „Jetzt bin ich aber wirklich neugierig auf euer Können.“ Die Alte nahm nun den Geldbeutel entgegen, öffnete den Ring und zählte die Münzen ab, ehe sie ihm die Geldkatze zurückreichte.
"In eurem Geist rumpfuschen... ihr habt Ideen. Beleidigt nicht meine Zunft“, entgegnete die Schwarze Witwe.
„Ich habe in letzter Zeit zu viele eurer Zunft gesehen die auf den falschen Weg gelangt sind.“ Leise knurrte Malateste die Worte, spie sie beinahe aus. „Aber die Zeiten sind nicht mehr wie früher, vielleicht seid ihr was ihr sein solltet, ein Relikt aus besseren Tagen. Wer weiss?“
Die Schwarze Witwe erklärte, sie würde ein Netz weben um herauszufinden was er wünschte. Sie fügte hinzu, dass ein Blutstropfen, ein Haar oder etwas Ähnliches von ihm und seinen Begleitern das Netz genauer machen würde. Und die Alte nannte ihn dabei „Hauptmann“. Die Körperhaltung des hünenhaften Kriegerprinzen spannte sich an, ragte über der kleinen alten Frau im Schaukelstuhl auf, seine Alarmglocken klingelten. Was wusste sie über ihn?
„Wir wollen es euch doch nicht zu leicht machen, oder? Keine Haare, ich nehme das Risiko eines verwässerten Ergebnisses dafür gerne in Kauf.“
Scheinbar ungerührt paffte die Alte an ihrer Pfeife weiter. Malatestes Blick klebte noch einige Augenblicke an der Gestalt im Schaukelstuhl, der Kriegerprinz überlegte, ob er die Alte am Leben lassen durfte, er hegte ein tiefes Misstrauen gegen Schwarze Witwen. Aber was, wenn sie ihm tatsächlich wertvolle Informationen geben konnte?
„Ich erwarte das Ergebnis morgen“, knurrte der Korporal schliesslich, drehte sich um und verschwand in der Herberge.
Wie immer wenn Malateste einen Raum betrat, liess er seinen Blick erst über das Innere schweifen, prägte sich unbewusst jedes Detail ein. Die Soldaten sassen zusammen an einem Tisch, doch waren sie nicht die einzigen Gäste. Sions Männer wurden misstrauisch von den anderen Anwesenden beäugt. Für eine abgelegene Herberge herrschte reger Betrieb. Misstrauisch betrachtete der Kriegerprinz die anderen Gäste, dem Äusseren nach waren es Bauern und Handwerker. Vielleicht war diese Herberge die Einzige auf weiter Flur, und die Bauern trafen sich hier? Aber vielleicht taten sie nur wie einfache Bauern? Langsam hatte Gualterio das Gefühl in jeder Ecke drohende Schatten zu sehen, das mochte daran liegen die verwundete Laree in der Nähe zu wissen. Sein Beschützerinstinkt war wach und aktiv, trotz Schwarztraum. Wo war Laree eigentlich? Regensang kam eben die Treppe herunter und verschwand durch einen Durchgang neben der Theke in einen Hinterraum. Erst jetzt bemerkte Malateste hinter der Theke den absurd kleinen Mann, der auf einem Tisch sass und schnitzte. Dies war dann wohl der gnomenhafte Wirt. Galdos sass bei den Soldaten, nur der Schnitter fehlte …und Tiger. Ein Muskel zuckte am Hals des Kriegerprinzen und er presste seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Ehe Galdos auf die Idee kommen konnte ihn an den Tisch zu bitten durchmass Malateste schnellen Schrittes den Raum und stieg die Treppe hoch die Regensang eben heruntergekommen war. Oben angelangt liess der Hayllier seinen Sinnen freien Lauf, strich mit seinem Geist den dämmrigen Flur entlang, ehe er hinter einer Tür die vertraute Signatur seiner Hexe spürte, und die Tigers! Er riss die Tür zu diesem Zimmer auf und trat ein. Laree sass auf einem Bett, immer noch im blutigen Kleid, doch sein Blick fiel unweigerlich auf ihre langen, entblössten Beine. Tiger stand mit dem Rücken zu ihnen am Fenster. Malateste schalt sich für die absurden Bilder von Tiger und Laree die eben im Gang über ihn hereingestürzt waren. Er konnte sich keinen Kontrollverlust erlauben, es war zu gefährlich! Gualterio versuchte sich zu beruhigen.
„Ist hier noch ein Bett frei?“, fragte er dann und schaffte es nicht die Anspannung komplett aus seiner Stimme zu verdrängen.
„Eure Worte sind weise gewählt, hättet ihr erneut behauptet meine Zukunft voraussagen zu können, hätte ich gelacht und ausgespuckt, denn die Zukunft steht nicht fest.“ Malateste klopfte sich mit der linken Faust an die Brust. „Ich schreibe mein Schicksal selbst, es ist noch nicht geschrieben! Und nur ein Dummkopf würde seine Zukunft kennen wollen.“
Erneut hielt Malateste der Schwarzen Witwe die Geldkatze hin. „Jetzt bin ich aber wirklich neugierig auf euer Können.“ Die Alte nahm nun den Geldbeutel entgegen, öffnete den Ring und zählte die Münzen ab, ehe sie ihm die Geldkatze zurückreichte.
"In eurem Geist rumpfuschen... ihr habt Ideen. Beleidigt nicht meine Zunft“, entgegnete die Schwarze Witwe.
„Ich habe in letzter Zeit zu viele eurer Zunft gesehen die auf den falschen Weg gelangt sind.“ Leise knurrte Malateste die Worte, spie sie beinahe aus. „Aber die Zeiten sind nicht mehr wie früher, vielleicht seid ihr was ihr sein solltet, ein Relikt aus besseren Tagen. Wer weiss?“
Die Schwarze Witwe erklärte, sie würde ein Netz weben um herauszufinden was er wünschte. Sie fügte hinzu, dass ein Blutstropfen, ein Haar oder etwas Ähnliches von ihm und seinen Begleitern das Netz genauer machen würde. Und die Alte nannte ihn dabei „Hauptmann“. Die Körperhaltung des hünenhaften Kriegerprinzen spannte sich an, ragte über der kleinen alten Frau im Schaukelstuhl auf, seine Alarmglocken klingelten. Was wusste sie über ihn?
„Wir wollen es euch doch nicht zu leicht machen, oder? Keine Haare, ich nehme das Risiko eines verwässerten Ergebnisses dafür gerne in Kauf.“
Scheinbar ungerührt paffte die Alte an ihrer Pfeife weiter. Malatestes Blick klebte noch einige Augenblicke an der Gestalt im Schaukelstuhl, der Kriegerprinz überlegte, ob er die Alte am Leben lassen durfte, er hegte ein tiefes Misstrauen gegen Schwarze Witwen. Aber was, wenn sie ihm tatsächlich wertvolle Informationen geben konnte?
„Ich erwarte das Ergebnis morgen“, knurrte der Korporal schliesslich, drehte sich um und verschwand in der Herberge.
Wie immer wenn Malateste einen Raum betrat, liess er seinen Blick erst über das Innere schweifen, prägte sich unbewusst jedes Detail ein. Die Soldaten sassen zusammen an einem Tisch, doch waren sie nicht die einzigen Gäste. Sions Männer wurden misstrauisch von den anderen Anwesenden beäugt. Für eine abgelegene Herberge herrschte reger Betrieb. Misstrauisch betrachtete der Kriegerprinz die anderen Gäste, dem Äusseren nach waren es Bauern und Handwerker. Vielleicht war diese Herberge die Einzige auf weiter Flur, und die Bauern trafen sich hier? Aber vielleicht taten sie nur wie einfache Bauern? Langsam hatte Gualterio das Gefühl in jeder Ecke drohende Schatten zu sehen, das mochte daran liegen die verwundete Laree in der Nähe zu wissen. Sein Beschützerinstinkt war wach und aktiv, trotz Schwarztraum. Wo war Laree eigentlich? Regensang kam eben die Treppe herunter und verschwand durch einen Durchgang neben der Theke in einen Hinterraum. Erst jetzt bemerkte Malateste hinter der Theke den absurd kleinen Mann, der auf einem Tisch sass und schnitzte. Dies war dann wohl der gnomenhafte Wirt. Galdos sass bei den Soldaten, nur der Schnitter fehlte …und Tiger. Ein Muskel zuckte am Hals des Kriegerprinzen und er presste seine Lippen zu einem schmalen Strich zusammen. Ehe Galdos auf die Idee kommen konnte ihn an den Tisch zu bitten durchmass Malateste schnellen Schrittes den Raum und stieg die Treppe hoch die Regensang eben heruntergekommen war. Oben angelangt liess der Hayllier seinen Sinnen freien Lauf, strich mit seinem Geist den dämmrigen Flur entlang, ehe er hinter einer Tür die vertraute Signatur seiner Hexe spürte, und die Tigers! Er riss die Tür zu diesem Zimmer auf und trat ein. Laree sass auf einem Bett, immer noch im blutigen Kleid, doch sein Blick fiel unweigerlich auf ihre langen, entblössten Beine. Tiger stand mit dem Rücken zu ihnen am Fenster. Malateste schalt sich für die absurden Bilder von Tiger und Laree die eben im Gang über ihn hereingestürzt waren. Er konnte sich keinen Kontrollverlust erlauben, es war zu gefährlich! Gualterio versuchte sich zu beruhigen.
„Ist hier noch ein Bett frei?“, fragte er dann und schaffte es nicht die Anspannung komplett aus seiner Stimme zu verdrängen.
Re: In Sions Armee
Sie wußte nicht wie lange sie dort gelegen und ins Nichts gestarrt hatte, während ihre Gedanken immer tiefer drifteten. Das Gold ihrer Augen wurde erst wieder unruhig, als Malataste regelrecht in den Raum gestürmt kam, die Türe aufriss. Die Hexe war zu lethargisch um zusammenzuzucken, auch Tiger am Fenster drehte sich nur langsam um. Wieder konnte Laree den Hayllier kaum ansehen, sein Anblick war so fremd... vielleicht war er es doch nicht, womöglich bildete sie sich alles ein, fantasierte sich was zusammen weil sie es wollte. Aber der Körperbau war der gleiche, sein Gang, seine tiefe beruhigende Stimme, die Form seiner Lippen und auch seine großen kräftigen Hände. Und sein Geruch... ihr war gar nicht bewußt gewesen wie sehr sie seinen Geruch vermisst hatte.
Trotzdem wehrte sich Laree standhaft dagegen sich von all dem berühren zu lassen. Gualterio fragte derweil, ob in dem Raum noch ein Bett frei wäre. Mußte er hier schlafen? Sie wollte ihn nicht sehen. Das war vermutlich unfair, doch die Hexe wollte nicht, dass ausgerechnet er sie so erlebte. So schwieg sie bloß auf die Frage, es war Tiger, der dann antwortete, mit Gualterio zuvor einen stummen Blick austauschte.
"Ja, eines ist noch frei. Auf der Seite schläft Galdos und das Bett da dran gehört Regensang und mir", erklärte er. Laree fragte sich, ob der katzenhafte Kriegerprinz mit der Heilerin zusammen war.
In dem Moment kamen zwei der anderen Soldaten herein, beide je zwei volle Wassereimer tragend. Laree setzte sich leicht schwankend auf, hielt sich die heiße Stirn. Am liebsten hätte sie bloß geschlafen, doch sie wollte unbedingt aus dem Kleid raus. Sie wollte sich sauber fühlen, obwohl sie nicht wußte, ob ihr das je wieder gelingen würde.
"Danke..", sagte sie leise, als die Soldaten das Wasser in den Holzbottich hinter dem Wandschirm kippten und es auch mithilfe der Kunst erwärmten. Die zwei Männer verschwanden wieder mit dem Kommentar, dass es unten jetzt etwas zu essen gäbe.
"Ich kann nichts essen mit dem Tod Tür an Tür", knurrte Tiger, seine Augen verengten sich kurz zu Schlitzen. Auch wenn Laree sich benommen fühlte, so bekam sie doch mit, dass es um ihren stummen Retter ging. Ihr blasses Gesicht wandte sich zu dem Kriegerprinzen.
"Wer ist er?", fragte sie mit schwacher Stimme. Zunächst winkte der halbe Tigerlaner bloß ab.
"Es ist besser wenn du so wenig wie möglich darüber weißt", entgegnete er. Laree sah ihn etwas trotzig an, während sie versuchte sich aufzurichten. "Er ist ein Schnitter. Sie gehören eigentlich nicht richtig zur Armee, stehen außerhalb davon. Sie sind Assassinen, Sion streng ergeben. Ein Schnitter hier in Raej ist kein gutes Zeichen, das ist alles", gab Tiger doch noch preis, "Brauchst du Hilfe?", fragte er zuletzt. Laree schüttelte verbissen den Kopf, humpelte zum Paravent. Ihr Blick glitt fast widerstrebend zu Gualterio.
"Ich... brauch Seife, ein Schwamm, ein Tuch, eine Nagelschere, eine Zahnbürste und.. ein Rasiermesser", brachte sie hervor, "Sir", hängte sie hinten dran. Er sollte bloß nicht denken, dass sie sich schön für ihn machen wollte. Laree wollte sich einfach unbedingt wieder sauber fühlen und sie hatte gerade nicht die Kraft auf ihr Juwelengepäck zuzugreifen. Allein der bloße Versuch trieb ihr schwarze Flecken vor die Augen. Noch mehr Kraft kostete sie es fast um diese Dinge zu bitten.
"Ich kann dir ne Läusekur und eine Nagelfeile anbieten", warf Tiger ein, ließ die Sachen auf einem Schemel neben dem Bottich erscheinen. "Regensang kann dir vielleicht mit dem Rest aushelfen. Obwohl... Seife hat sie selten dabei." Er grinste link. "Reicht denn nicht ein einfaches Bad? Es ist ja nur für eine Nacht.."
"Nein, das reicht nicht!", entgegnete sie mit so viel Festigkeit in der Stimme wie sie es in ihrem momentanen Zustand aufbringen konnte. Tigers Einwände verstummten. Selbst wenn sie innerlich so erschöpft war, ein Teil von ihr würde wohl nie aufhören zu kämpfen. Vielleicht lebte sie allein deswegen nur noch.
Laree mußte daran denken wie sie Gualterio an seinem ersten Tag in Freiheit im Bad mit der Körperhygiene geholfen hatte. Würde er ihr auch helfen? Sie sehnte sich danach mit ihm allein zu sein genausosehr wie sie sich entsetzlich davor fürchtete. Sie wollte nicht reden.
Trotzdem wehrte sich Laree standhaft dagegen sich von all dem berühren zu lassen. Gualterio fragte derweil, ob in dem Raum noch ein Bett frei wäre. Mußte er hier schlafen? Sie wollte ihn nicht sehen. Das war vermutlich unfair, doch die Hexe wollte nicht, dass ausgerechnet er sie so erlebte. So schwieg sie bloß auf die Frage, es war Tiger, der dann antwortete, mit Gualterio zuvor einen stummen Blick austauschte.
"Ja, eines ist noch frei. Auf der Seite schläft Galdos und das Bett da dran gehört Regensang und mir", erklärte er. Laree fragte sich, ob der katzenhafte Kriegerprinz mit der Heilerin zusammen war.
In dem Moment kamen zwei der anderen Soldaten herein, beide je zwei volle Wassereimer tragend. Laree setzte sich leicht schwankend auf, hielt sich die heiße Stirn. Am liebsten hätte sie bloß geschlafen, doch sie wollte unbedingt aus dem Kleid raus. Sie wollte sich sauber fühlen, obwohl sie nicht wußte, ob ihr das je wieder gelingen würde.
"Danke..", sagte sie leise, als die Soldaten das Wasser in den Holzbottich hinter dem Wandschirm kippten und es auch mithilfe der Kunst erwärmten. Die zwei Männer verschwanden wieder mit dem Kommentar, dass es unten jetzt etwas zu essen gäbe.
"Ich kann nichts essen mit dem Tod Tür an Tür", knurrte Tiger, seine Augen verengten sich kurz zu Schlitzen. Auch wenn Laree sich benommen fühlte, so bekam sie doch mit, dass es um ihren stummen Retter ging. Ihr blasses Gesicht wandte sich zu dem Kriegerprinzen.
"Wer ist er?", fragte sie mit schwacher Stimme. Zunächst winkte der halbe Tigerlaner bloß ab.
"Es ist besser wenn du so wenig wie möglich darüber weißt", entgegnete er. Laree sah ihn etwas trotzig an, während sie versuchte sich aufzurichten. "Er ist ein Schnitter. Sie gehören eigentlich nicht richtig zur Armee, stehen außerhalb davon. Sie sind Assassinen, Sion streng ergeben. Ein Schnitter hier in Raej ist kein gutes Zeichen, das ist alles", gab Tiger doch noch preis, "Brauchst du Hilfe?", fragte er zuletzt. Laree schüttelte verbissen den Kopf, humpelte zum Paravent. Ihr Blick glitt fast widerstrebend zu Gualterio.
"Ich... brauch Seife, ein Schwamm, ein Tuch, eine Nagelschere, eine Zahnbürste und.. ein Rasiermesser", brachte sie hervor, "Sir", hängte sie hinten dran. Er sollte bloß nicht denken, dass sie sich schön für ihn machen wollte. Laree wollte sich einfach unbedingt wieder sauber fühlen und sie hatte gerade nicht die Kraft auf ihr Juwelengepäck zuzugreifen. Allein der bloße Versuch trieb ihr schwarze Flecken vor die Augen. Noch mehr Kraft kostete sie es fast um diese Dinge zu bitten.
"Ich kann dir ne Läusekur und eine Nagelfeile anbieten", warf Tiger ein, ließ die Sachen auf einem Schemel neben dem Bottich erscheinen. "Regensang kann dir vielleicht mit dem Rest aushelfen. Obwohl... Seife hat sie selten dabei." Er grinste link. "Reicht denn nicht ein einfaches Bad? Es ist ja nur für eine Nacht.."
"Nein, das reicht nicht!", entgegnete sie mit so viel Festigkeit in der Stimme wie sie es in ihrem momentanen Zustand aufbringen konnte. Tigers Einwände verstummten. Selbst wenn sie innerlich so erschöpft war, ein Teil von ihr würde wohl nie aufhören zu kämpfen. Vielleicht lebte sie allein deswegen nur noch.
Laree mußte daran denken wie sie Gualterio an seinem ersten Tag in Freiheit im Bad mit der Körperhygiene geholfen hatte. Würde er ihr auch helfen? Sie sehnte sich danach mit ihm allein zu sein genausosehr wie sie sich entsetzlich davor fürchtete. Sie wollte nicht reden.
Re: In Sions Armee
Verwirrt blieb der vernarbte Kriegerprinz im Raum stehen. Statt das Tiger herumgewirbelt wär, oder Laree aufgeschreckt, bewegten sich beide träge als ob sie in Trance wären. Tiger drehte sich langsam um, Laree hob genauso träg ihren Kopf, blickte in Malatestes Richtung, aber nicht in sein Gesicht. Die Szenerie hatte etwas Alptraumhaftes, beide wirkten wie zwei verlorene Seelen – waren sie dies womöglich, gefangen in ihren eigenen Höllen?
Tiger zumindest blickte Malateste vielsagend in die Augen. Der Vorfall im Kerker des Wachhauses stand ungeklärt zwischen ihnen, aber es herrschte vorerst ein unausgesprochener Waffenstillstand. Der Korporal der Sechsten deutete auf ein Bett und erklärte wer wo lag und das er eines der Lager mit Regensang teilen würde. Malateste rieb sich nachdenklich das Kinn und versuchte die Aussage Tigers einzuschätzen. Er glaubte nicht das zwischen der Heilerin und dem Kriegerprinzen etwas lief, eher vermutete er einen sehr starken Zusammenhalt innerhalb der Sechsten- wie zwischen Menschen üblich die durch das Schicksal eng zusammen geschweisst worden waren.
Schritte erklangen auf dem Gang und Gualterio trat für zwei der Soldaten zur Seite die links und rechts hölzerne Wassereimer schleppten. Während die Soldaten die Eimer in einen Bottich hinter dem dünnen Sisalparavent leerten legte der Hayllier seinen Helm auf das freie Bett, zog die Plattenhandschuhe aus und warf sie daneben. Heisser Wasserdampf stieg vom Bottich auf nachdem die Soldaten mit Hilfe der Kunst das Wasser erhitzt hatten und dann wieder abzogen mit der Bemerkung das es unten was zu Essen gäbe. Ein gemurmeltes „Danke“ Larees begleitete sie.
Tiger knurrte das er nichts Essen könnte mit dem Tod Tür an Tür. Es war klar, dass er damit auf den Schnitter ansprach. Gualterio schnallte den Gürtel mit dem Falchion ab und setzte sich aufs Bett als Laree fragte wer der Schnitter sei. Tiger winkte ab, begann dann aber doch zu erklären. Derweil zog Malateste den gekrümmten Falchion aus der mit Holz verstärkten Lederscheide. Er holte aus einer Tasche einen Wetzstein hervor und spuckte darauf um dann mit langsamen Bewegungen den Wetzstein über die Klinge das Falchions zu ziehen. Ein leises Sirren erklang jedesmal wenn der Wetzstein über die Schneide glitt. Gualterio machte einen konzentrierten Eindruck, aber er hörte aufmerksam dem Gespräch zwischen Tiger und Laree zu da er genausowenig über den Schnitter wusste wie die Hexe, jedoch so tun musste als ob es nichts neues für ihn sei.
„Zumindest hat dieser hier das Leben von Venka gerettet“, brummte Malateste am Ende und während er weiter seinen Falchion schliff. „Vielleicht hat er doch noch so was wie Gefühle.“
Tiger bot Laree seine Hilfe an, doch die Hexe schüttelte beinahe trotzig den Kopf und humpelte zum Paravent. Am liebsten wäre Gualterio aufgesprungen und hätte sie gestützt, doch seine Rolle liess das nicht zu, und auch wenn, Laree hätte seine Hilfe nicht akzeptiert, er wusste, wie zäh und eigensinnig die goldäugige Hexe war. Also blickte der hayllische Kriegerprinz nur kurz auf und feuchtete den Wetzstein nochmal mit etwas Spucke an. Statt Tiger Hilfe zu akzeptieren begann die Hexe einige Dinge aufzuzählen die sie gerne zur Körperfplege hätte. Malateste konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als das Tigerlanerhalbblut lediglich eine Läusekur und eine Nagelfeile anbot.
"Regensang kann dir vielleicht mit dem Rest aushelfen. Obwohl... Seife hat sie selten dabei." Tiger grinste link. "Reicht denn nicht ein einfaches Bad? Es ist ja nur für eine Nacht.."
"Nein, das reicht nicht!", war Larees Antwort und ihre Stimme klang überraschend fest. Ein grimmiges Knurren entrang sich Malatestes Kehle und er presste die Zähne zusammen. Laree wollte sich vermutlich mehr herunter waschen als nur Schmutz. Seine Rechte schloss sich um den Griff des inzwischen Rasiermesserscharfen Falchions. Hoffentlich hatte der Schnitter die Mistkerle leiden lassen. Er hatte das unbändige Verlangen Larees seelische Narben zu kurieren, und es zerriss ihn beinahe das er nur tatenlos auf dem Bett sitzen konnte.
Mit einem Ruck schob der Kriegerprinz die gekrümmte Waffe in ihre Scheide. „Ich habe ein Stück Kernseife.“ Auf dem Schemmel erschien neben Tigers Zeug das Seifenstück. Gualterio zog den beidseitig geschliffenen Basilardendolch und kurz darauf erklang wieder das Sirren des Schleifsteins auf Stahl.
„Tiger, magst du Regensang nach dem Rest fragen und kannst du jemanden bitten einen Teller Essen für Venka hochzuschicken?“ Kurz hielt er im Schleifen inne und blickte zu Tiger. Er brauchte unbedingt einige kurze Minuten mit Laree alleine, er wusste nicht wie lange er das Schauspiel des ihr fremden Soldaten noch aufrechthalten konnte.
Tiger zumindest blickte Malateste vielsagend in die Augen. Der Vorfall im Kerker des Wachhauses stand ungeklärt zwischen ihnen, aber es herrschte vorerst ein unausgesprochener Waffenstillstand. Der Korporal der Sechsten deutete auf ein Bett und erklärte wer wo lag und das er eines der Lager mit Regensang teilen würde. Malateste rieb sich nachdenklich das Kinn und versuchte die Aussage Tigers einzuschätzen. Er glaubte nicht das zwischen der Heilerin und dem Kriegerprinzen etwas lief, eher vermutete er einen sehr starken Zusammenhalt innerhalb der Sechsten- wie zwischen Menschen üblich die durch das Schicksal eng zusammen geschweisst worden waren.
Schritte erklangen auf dem Gang und Gualterio trat für zwei der Soldaten zur Seite die links und rechts hölzerne Wassereimer schleppten. Während die Soldaten die Eimer in einen Bottich hinter dem dünnen Sisalparavent leerten legte der Hayllier seinen Helm auf das freie Bett, zog die Plattenhandschuhe aus und warf sie daneben. Heisser Wasserdampf stieg vom Bottich auf nachdem die Soldaten mit Hilfe der Kunst das Wasser erhitzt hatten und dann wieder abzogen mit der Bemerkung das es unten was zu Essen gäbe. Ein gemurmeltes „Danke“ Larees begleitete sie.
Tiger knurrte das er nichts Essen könnte mit dem Tod Tür an Tür. Es war klar, dass er damit auf den Schnitter ansprach. Gualterio schnallte den Gürtel mit dem Falchion ab und setzte sich aufs Bett als Laree fragte wer der Schnitter sei. Tiger winkte ab, begann dann aber doch zu erklären. Derweil zog Malateste den gekrümmten Falchion aus der mit Holz verstärkten Lederscheide. Er holte aus einer Tasche einen Wetzstein hervor und spuckte darauf um dann mit langsamen Bewegungen den Wetzstein über die Klinge das Falchions zu ziehen. Ein leises Sirren erklang jedesmal wenn der Wetzstein über die Schneide glitt. Gualterio machte einen konzentrierten Eindruck, aber er hörte aufmerksam dem Gespräch zwischen Tiger und Laree zu da er genausowenig über den Schnitter wusste wie die Hexe, jedoch so tun musste als ob es nichts neues für ihn sei.
„Zumindest hat dieser hier das Leben von Venka gerettet“, brummte Malateste am Ende und während er weiter seinen Falchion schliff. „Vielleicht hat er doch noch so was wie Gefühle.“
Tiger bot Laree seine Hilfe an, doch die Hexe schüttelte beinahe trotzig den Kopf und humpelte zum Paravent. Am liebsten wäre Gualterio aufgesprungen und hätte sie gestützt, doch seine Rolle liess das nicht zu, und auch wenn, Laree hätte seine Hilfe nicht akzeptiert, er wusste, wie zäh und eigensinnig die goldäugige Hexe war. Also blickte der hayllische Kriegerprinz nur kurz auf und feuchtete den Wetzstein nochmal mit etwas Spucke an. Statt Tiger Hilfe zu akzeptieren begann die Hexe einige Dinge aufzuzählen die sie gerne zur Körperfplege hätte. Malateste konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen als das Tigerlanerhalbblut lediglich eine Läusekur und eine Nagelfeile anbot.
"Regensang kann dir vielleicht mit dem Rest aushelfen. Obwohl... Seife hat sie selten dabei." Tiger grinste link. "Reicht denn nicht ein einfaches Bad? Es ist ja nur für eine Nacht.."
"Nein, das reicht nicht!", war Larees Antwort und ihre Stimme klang überraschend fest. Ein grimmiges Knurren entrang sich Malatestes Kehle und er presste die Zähne zusammen. Laree wollte sich vermutlich mehr herunter waschen als nur Schmutz. Seine Rechte schloss sich um den Griff des inzwischen Rasiermesserscharfen Falchions. Hoffentlich hatte der Schnitter die Mistkerle leiden lassen. Er hatte das unbändige Verlangen Larees seelische Narben zu kurieren, und es zerriss ihn beinahe das er nur tatenlos auf dem Bett sitzen konnte.
Mit einem Ruck schob der Kriegerprinz die gekrümmte Waffe in ihre Scheide. „Ich habe ein Stück Kernseife.“ Auf dem Schemmel erschien neben Tigers Zeug das Seifenstück. Gualterio zog den beidseitig geschliffenen Basilardendolch und kurz darauf erklang wieder das Sirren des Schleifsteins auf Stahl.
„Tiger, magst du Regensang nach dem Rest fragen und kannst du jemanden bitten einen Teller Essen für Venka hochzuschicken?“ Kurz hielt er im Schleifen inne und blickte zu Tiger. Er brauchte unbedingt einige kurze Minuten mit Laree alleine, er wusste nicht wie lange er das Schauspiel des ihr fremden Soldaten noch aufrechthalten konnte.
Re: In Sions Armee
Gualterio hatte Teile seiner Ausrüstung auf das letzte freie Bett gelegt und damit bewahrheitete sich die Befürchtung entgültig, dass er direkt in unmittelbarer Nähe zu ihr schlafen würde. Sollte sie es nicht freuen und erleichtern? Er war der einzige in der Armee den Laree kannte. Ach ja, wirklich? Er bot nicht einmal mehr einen vertrauten Anblick, er hätte genausogut ein Fremder sein können. Irgendein Mann, der gerade scheinbar ungerührt seine Waffe schärfte und die Hayllierin damit schmerzhaft an die zwei Dutzend Kehlen erinnerte, die sie durchschnitten hatte. Nein, sie wollte nicht daran denken, jedes Mal wenn das Sirren ertönte, glaubte sie wieder die reißenden Sehnen, das aufquellende blutige Fleisch und das Geräusch zu hören, wenn der Stahl leise durch die Haut fuhr. Grauenhaft und wunderschön zugleich. Aber vielleicht wollte sie auch bloß, dass es genugtuuend war, um wenigstens etwas das stumpfe Gefühl in ihr zu betäuben.
"Zumindest hat dieser hier das Leben von Venka gerettet. Vielleicht hat er doch noch so was wie Gefühle", bemerkte Gualterio, nachdem Tiger der Hexe erklärt hatte, dass es sich bei dem Schnitter um einen kaltblütigen Assassinen handelte. Laree bemühte sich bei den Worten nicht zusammen zu zucken, verbissen schweigend starrte sie in Richtung Fenster, das nur einen schwarzen Flecken Nacht zeigte, mehr wie ein Loch durch das man in den Abgrund fallen konnte. Mit einer plötzlichen Heftigkeit sehnte sie sich zurück nach Hayll. Obwohl Malateste bloß drei Schritte von ihr entfernt war, kam sie sich unendlich verloren vor. Sie hätte nie weggehen sollen, nie nie nie. Was machte es schon für einen Unterschied, ob sie schwanger gewesen war oder nicht. Ayden hatte immer für sie gesorgt...
"Der und Gefühle? Das bezweifle ich", ergriff der Tigerlanermischling das Wort. "Schnitter haben nur zwei Prämissen. Die oberste ist ihr Auftrag, nichts ist heiliger. Erst danach unterstützen sie sekundär die Armee. Falls diese nicht sogar ihrem Auftrag im Wege steht. Und dieser Schnitter hier... ist stumm." Laree blickte ihn daraufhin fragend an. "Jeder Schnitter, der zurzeit einen Auftrag hat, legt ein Schweigegelübde ab. Solange bis er den Auftrag erfüllt hat oder beim Versuch vernichtet wird", fuhr er fort.
Vernichtet wird... die Wortwahl war seltsam, doch Laree hatte nicht die Kraft nachzufragen. Auch nicht danach woher er das alles wußte.
"Womöglich standen die Räuber seinem Auftrag im Wege", vermutete Tiger. Die Hexe versuchte nicht das Gesicht abzuwenden, sie hatte das Gefühl, er würde ihre Lüge bald erkennen. Und auch wenn Gualterio nun den anderen Kriegerprinzen aus dem Raum schickte, damit er die Heilerin nach den anderen Waschutensilien fragte und Essen holte, so war Laree alles andere als froh darum. Der Raum schien plötzlich in sich zusammenzuschrumpfen. Sie wollte nicht mit Gualterio alleine sein. Sicher würde er ihr Vorwürfe machen, dass sie ihm nach war. Oder noch schlimmer, er würde verständnisvoll sein. Und dann würde Laree es nicht mehr schaffen sich zusammenzureißen. Sie war doch schon so müde um zu kämpfen, sie wollte nicht reden, ihn noch nichtmal ansehen, weil alles auf einmal so weh tat und ihr obendrein noch furchtbare Angst machte.
Aber obwohl Tiger zunächst was zögerte, ging er doch zur Türe. "Ich schau nach was der Gnom so auf der Speisekarte hat", erwiderte er bloß, schlüpfte bloß geschmeidig durch einen Spalt der Türe und schloß sie wieder hinter sich. Laree, neben dem Paravent an der Wand lehnend vor Erschöpfung, sah stumm zu Malateste hinüber, rang innerlich mit sich, ihre Blicke tanzten unsicher über seine fremde Erscheinung. Aber kein einziges Wort kam über ihre Lippen. Sie verschwand langsam hinter den Wandschirm, der ihr als Schutz lächerlich schmal und klein vorkam. Doch sie wollte endlich ein Bad, Dampf stieg vom Bottich auf und die Hexe streifte wacklig das weiße dünne Kleidchen ab, warf es über den Paravent, wo es wie ein blutiger Fetzen herabhing. Doch es war nicht nur ihr Blut was daran klebte.
Laree biss die Zähne zusammen, als sie in das heiße Wasser stieg und sich in dem Holzzuber niederließ, sie war gerade klein genug dafür. Die Hitze drängte an ihre schmutzige, blutverkrustete Haut und trotzdem zitterte sie vor Kälte. Durch den Paravent sah sie verschwommen den bulligen Schatten von Gualterio. Obwohl die Kernseife auf dem Schemel in greifbarer Nähe war, war Laree unfähig sich zu rühren, sie starrte bloß auf ihre knochigen Knie, die leicht aus dem Wasser ragten. Sie fühlte sich wieder wie ein kleines Mädchen, wie damals wo Timaris sie durch ganze Schloß getragen, in die Wanne gesetzt und mit heißem Wasser abgespült hatte. Damals hatte sich alles genauso ausweglos angefühlt. Konnte sie es dann dieses Mal nicht auch schaffen? Sie hatte überlebt, jetzt würde sie es auch zurück nach Hayll schaffen, sie konnte das, sie war stärker als diese Männer.
"Hast du keinen Schwamm?", fragte sie leise in die Stille hinein.
"Zumindest hat dieser hier das Leben von Venka gerettet. Vielleicht hat er doch noch so was wie Gefühle", bemerkte Gualterio, nachdem Tiger der Hexe erklärt hatte, dass es sich bei dem Schnitter um einen kaltblütigen Assassinen handelte. Laree bemühte sich bei den Worten nicht zusammen zu zucken, verbissen schweigend starrte sie in Richtung Fenster, das nur einen schwarzen Flecken Nacht zeigte, mehr wie ein Loch durch das man in den Abgrund fallen konnte. Mit einer plötzlichen Heftigkeit sehnte sie sich zurück nach Hayll. Obwohl Malateste bloß drei Schritte von ihr entfernt war, kam sie sich unendlich verloren vor. Sie hätte nie weggehen sollen, nie nie nie. Was machte es schon für einen Unterschied, ob sie schwanger gewesen war oder nicht. Ayden hatte immer für sie gesorgt...
"Der und Gefühle? Das bezweifle ich", ergriff der Tigerlanermischling das Wort. "Schnitter haben nur zwei Prämissen. Die oberste ist ihr Auftrag, nichts ist heiliger. Erst danach unterstützen sie sekundär die Armee. Falls diese nicht sogar ihrem Auftrag im Wege steht. Und dieser Schnitter hier... ist stumm." Laree blickte ihn daraufhin fragend an. "Jeder Schnitter, der zurzeit einen Auftrag hat, legt ein Schweigegelübde ab. Solange bis er den Auftrag erfüllt hat oder beim Versuch vernichtet wird", fuhr er fort.
Vernichtet wird... die Wortwahl war seltsam, doch Laree hatte nicht die Kraft nachzufragen. Auch nicht danach woher er das alles wußte.
"Womöglich standen die Räuber seinem Auftrag im Wege", vermutete Tiger. Die Hexe versuchte nicht das Gesicht abzuwenden, sie hatte das Gefühl, er würde ihre Lüge bald erkennen. Und auch wenn Gualterio nun den anderen Kriegerprinzen aus dem Raum schickte, damit er die Heilerin nach den anderen Waschutensilien fragte und Essen holte, so war Laree alles andere als froh darum. Der Raum schien plötzlich in sich zusammenzuschrumpfen. Sie wollte nicht mit Gualterio alleine sein. Sicher würde er ihr Vorwürfe machen, dass sie ihm nach war. Oder noch schlimmer, er würde verständnisvoll sein. Und dann würde Laree es nicht mehr schaffen sich zusammenzureißen. Sie war doch schon so müde um zu kämpfen, sie wollte nicht reden, ihn noch nichtmal ansehen, weil alles auf einmal so weh tat und ihr obendrein noch furchtbare Angst machte.
Aber obwohl Tiger zunächst was zögerte, ging er doch zur Türe. "Ich schau nach was der Gnom so auf der Speisekarte hat", erwiderte er bloß, schlüpfte bloß geschmeidig durch einen Spalt der Türe und schloß sie wieder hinter sich. Laree, neben dem Paravent an der Wand lehnend vor Erschöpfung, sah stumm zu Malateste hinüber, rang innerlich mit sich, ihre Blicke tanzten unsicher über seine fremde Erscheinung. Aber kein einziges Wort kam über ihre Lippen. Sie verschwand langsam hinter den Wandschirm, der ihr als Schutz lächerlich schmal und klein vorkam. Doch sie wollte endlich ein Bad, Dampf stieg vom Bottich auf und die Hexe streifte wacklig das weiße dünne Kleidchen ab, warf es über den Paravent, wo es wie ein blutiger Fetzen herabhing. Doch es war nicht nur ihr Blut was daran klebte.
Laree biss die Zähne zusammen, als sie in das heiße Wasser stieg und sich in dem Holzzuber niederließ, sie war gerade klein genug dafür. Die Hitze drängte an ihre schmutzige, blutverkrustete Haut und trotzdem zitterte sie vor Kälte. Durch den Paravent sah sie verschwommen den bulligen Schatten von Gualterio. Obwohl die Kernseife auf dem Schemel in greifbarer Nähe war, war Laree unfähig sich zu rühren, sie starrte bloß auf ihre knochigen Knie, die leicht aus dem Wasser ragten. Sie fühlte sich wieder wie ein kleines Mädchen, wie damals wo Timaris sie durch ganze Schloß getragen, in die Wanne gesetzt und mit heißem Wasser abgespült hatte. Damals hatte sich alles genauso ausweglos angefühlt. Konnte sie es dann dieses Mal nicht auch schaffen? Sie hatte überlebt, jetzt würde sie es auch zurück nach Hayll schaffen, sie konnte das, sie war stärker als diese Männer.
"Hast du keinen Schwamm?", fragte sie leise in die Stille hinein.

