Schwere Erkenntnisse
Re: Schwere Erkenntnisse
Er erinnerte sich, wie er Aerys getröstet hatte, dass sicher alles gut wurde, doch kurz darauf umhüllte ihn Schwärze und der Rest verschwand. Das letzte was blieb war Aerys' Signatur, die ihn wie ein Anker hielt. Lose Traum- und Erinnerungsfetzen zogen durch Lilians Geist.
"Mama, Lilian stiehlt wieder meine Kleider! Er macht sie kaputt!"
Lilly hantierte mit dem viel zu großen Kleid und versuchte trotzdem darin hineinzuschlüpfen. "M-mach.. mach ich nich", wehrte er ab. "Und ich bin.. bin jetzt auuuch ein Mäd-Mädchen", stellte er klar.
"Zoé, lass deinen kleinen Bruder in Ruhe. Er will doch nur spielen", schall Papas Stimme von unten die Treppe hoch. Gemurmel von Mama und Papa waren zu hören.
"Das macht er schon seit Monden so. Langsam ist das keine Phase mehr. Wir sollten dem ein Riegel vorschieben", sagte Mama. Sie klang besorgt.
"Ach, was. Kinder probieren sich eben aus. Er ist doch noch so klein", erwiderte Papa.
Lilly hatte es geschafft und den kleinen Kopf durch das Loch oben im Kleid gesteckt. Aber wo kamen jetzt die Arme hin? Zoé schnaubte verärgert.
"Gib das wieder her. Das ist nicht deins. Du hast keine Kleider, du bist ein Junge", entgegnete sie und zog an einem der Ärmel. Lilly kreischte hell.
"Aua! Aua, Zoé ist gemein! Ich bin je-jetzt auch ein Mädchen!", wehrte sie sich und schrie, damit Zoé das Kleid losließ. "Mädchen, Mädchen, Mädchen!"
Seine Signatur begann hektisch hin- und herzuwechseln.
Lilian regte sich. Die tiefe Betäubung hatte nachgelassen und der Jüngling fühlte instinktiv, dass irgendetwas anders war. Dass Aerys nicht mehr so nah war wie vorhin. Lilian war kurz davor aufzuschrecken, als die Nähe wieder da war und er nochmal tiefer in den Schlaf abdriftete. Der Junge entspannte sich stärker, als er wieder in vertrauterer Umgebung war. Aerys' Signatur war jetzt überall und soo nah...
Der schlanke Junge schmiegte sich an Aerys, kuschelte sich in die Umarmung, verborgen unter der warmen Decke. Von irgendwoher hörte er Regentropfen an Glas und das schwache Ticken einer Uhr. Lilian schob seine kalten Füße zwischen Aerys' Beine, damit sie dort ein bißchen mehr Wärme bekamen.
Irgendwann blinzelte er orientierungslos, sah auf. Sein Kopf lag an Aerys' Schulter. Lilians Blick schweifte verschlafen durch den Raum. Das Licht war fahl und grau durch den Regen, auf dem Tisch standen Frühstücksteller. Oh, heute war die Untersuchung, dachte er verwirrt. Er war so aufgeregt, er wollte lieber nicht aufstehen, aber gleich mussten sie.
Nein... waren sie nicht schon aufgestanden? Lilian war durcheinander.
Mit rosa Augen blickte er hoch zu Aerys, schwarze Locken umrahmten das zarte Gesicht.
"Mmhh... morgen...", murmelte Lilian. "Heute.. ist die Untersuchung oder? Ich... fühl mich komisch..." Er zupfte an dem Nachthemd. War er nicht in etwas anderem zu Bett gegangen? Er konnte sich nicht erinnern.
"Ich hab was komisches geträumt... dass ich Kleider getragen hab. Früher, glaub ich." Die flüchtigen Bilder verschwanden bald. Lilian konnte sie nicht recht greifen. Der Jüngling ließ seinen Kopf wieder sinken. Es war viel schöner an Aerys gekuschelt zu liegen. Der Regen wurde vom Wind heftiger gegen die Scheiben getragen. Das war kein Wetter zum Aufstehen. Aber sie mussten.
Gleich.
"Mama, Lilian stiehlt wieder meine Kleider! Er macht sie kaputt!"
Lilly hantierte mit dem viel zu großen Kleid und versuchte trotzdem darin hineinzuschlüpfen. "M-mach.. mach ich nich", wehrte er ab. "Und ich bin.. bin jetzt auuuch ein Mäd-Mädchen", stellte er klar.
"Zoé, lass deinen kleinen Bruder in Ruhe. Er will doch nur spielen", schall Papas Stimme von unten die Treppe hoch. Gemurmel von Mama und Papa waren zu hören.
"Das macht er schon seit Monden so. Langsam ist das keine Phase mehr. Wir sollten dem ein Riegel vorschieben", sagte Mama. Sie klang besorgt.
"Ach, was. Kinder probieren sich eben aus. Er ist doch noch so klein", erwiderte Papa.
Lilly hatte es geschafft und den kleinen Kopf durch das Loch oben im Kleid gesteckt. Aber wo kamen jetzt die Arme hin? Zoé schnaubte verärgert.
"Gib das wieder her. Das ist nicht deins. Du hast keine Kleider, du bist ein Junge", entgegnete sie und zog an einem der Ärmel. Lilly kreischte hell.
"Aua! Aua, Zoé ist gemein! Ich bin je-jetzt auch ein Mädchen!", wehrte sie sich und schrie, damit Zoé das Kleid losließ. "Mädchen, Mädchen, Mädchen!"
Seine Signatur begann hektisch hin- und herzuwechseln.
Lilian regte sich. Die tiefe Betäubung hatte nachgelassen und der Jüngling fühlte instinktiv, dass irgendetwas anders war. Dass Aerys nicht mehr so nah war wie vorhin. Lilian war kurz davor aufzuschrecken, als die Nähe wieder da war und er nochmal tiefer in den Schlaf abdriftete. Der Junge entspannte sich stärker, als er wieder in vertrauterer Umgebung war. Aerys' Signatur war jetzt überall und soo nah...
Der schlanke Junge schmiegte sich an Aerys, kuschelte sich in die Umarmung, verborgen unter der warmen Decke. Von irgendwoher hörte er Regentropfen an Glas und das schwache Ticken einer Uhr. Lilian schob seine kalten Füße zwischen Aerys' Beine, damit sie dort ein bißchen mehr Wärme bekamen.
Irgendwann blinzelte er orientierungslos, sah auf. Sein Kopf lag an Aerys' Schulter. Lilians Blick schweifte verschlafen durch den Raum. Das Licht war fahl und grau durch den Regen, auf dem Tisch standen Frühstücksteller. Oh, heute war die Untersuchung, dachte er verwirrt. Er war so aufgeregt, er wollte lieber nicht aufstehen, aber gleich mussten sie.
Nein... waren sie nicht schon aufgestanden? Lilian war durcheinander.
Mit rosa Augen blickte er hoch zu Aerys, schwarze Locken umrahmten das zarte Gesicht.
"Mmhh... morgen...", murmelte Lilian. "Heute.. ist die Untersuchung oder? Ich... fühl mich komisch..." Er zupfte an dem Nachthemd. War er nicht in etwas anderem zu Bett gegangen? Er konnte sich nicht erinnern.
"Ich hab was komisches geträumt... dass ich Kleider getragen hab. Früher, glaub ich." Die flüchtigen Bilder verschwanden bald. Lilian konnte sie nicht recht greifen. Der Jüngling ließ seinen Kopf wieder sinken. Es war viel schöner an Aerys gekuschelt zu liegen. Der Regen wurde vom Wind heftiger gegen die Scheiben getragen. Das war kein Wetter zum Aufstehen. Aber sie mussten.
Gleich.
Re: Schwere Erkenntnisse
Es war eine furchtbar dumme Idee gewesen, sich zu Lilian ins Bett zu legen. Denn nun hatte er auf einmal nichts zu tun. Jetzt konnte er denken. Das leise Geräusch des Regens, der an die Fenster klopfte oder das sachte Ticken der Uhr lenkte nicht genug ab, als dass er seine Gedanken verdrängen konnte. Dabei wollte er jetzt alles andere als denken. Er wollte malen, sich betrinken, oder sich bei seinen Kunstwerken vergessen.
Einzig Lilians sanfte Atemzüge halfen seltsamerweise dabei, dass er sich darauf konzentrieren konnte und ihn von seinen Gedanken ablenkte. Lilian, der zart und hübsch wie ein Mädchen in seinem Arm gekuschelt lag und friedlich schlief. Aerys war sich ziemlich sicher, dass er schlief und nicht mehr unter dem Einfluss der Betäubung stand. Sein Atem hatte sich verändert, seitdem er ihn auf seine Arme gehoben und hier hoch getragen hatte.
Allmählich lichtete sich aber glücklicherweise auch dieser Schlaf und Aerys bekam Ablenkung, bevor er sich den Informationen, die er von Tuana bekommen hatte, doch noch stellen musste. Lilian regte sich leicht, kuschelte sich dichter an ihn und schob ihm dann seine kalten Füsse, zwischen die Beine, um da hoffnungsvoll Wärme zu finden. Der Prinz erschauderte und setzte etwas Kunst ein, um sich da warm zu halten.
Später blinzelte Lilian dann, blickte ihn in aus roséfarbenen Augen träge und ganz wohlig an. Etwas orientierungslos blickte er sich um, wünschte ihm einen guten Morgen und liess sich dann schmusig wieder zurück sinken. Für den Moment schien er vergessen zu haben, dass die Untersuchung bereits stattgefunden hatte. Aerys hütete sich, den Jüngling darüber aufzuklären. Er ergatterte sich jede ruhige Minute, die er noch haben konnte.
"War es ein trotzdem ein schöner Traum?" fragte er stattdessen. "Obwohl er seltsam war?"
Einzig Lilians sanfte Atemzüge halfen seltsamerweise dabei, dass er sich darauf konzentrieren konnte und ihn von seinen Gedanken ablenkte. Lilian, der zart und hübsch wie ein Mädchen in seinem Arm gekuschelt lag und friedlich schlief. Aerys war sich ziemlich sicher, dass er schlief und nicht mehr unter dem Einfluss der Betäubung stand. Sein Atem hatte sich verändert, seitdem er ihn auf seine Arme gehoben und hier hoch getragen hatte.
Allmählich lichtete sich aber glücklicherweise auch dieser Schlaf und Aerys bekam Ablenkung, bevor er sich den Informationen, die er von Tuana bekommen hatte, doch noch stellen musste. Lilian regte sich leicht, kuschelte sich dichter an ihn und schob ihm dann seine kalten Füsse, zwischen die Beine, um da hoffnungsvoll Wärme zu finden. Der Prinz erschauderte und setzte etwas Kunst ein, um sich da warm zu halten.
Später blinzelte Lilian dann, blickte ihn in aus roséfarbenen Augen träge und ganz wohlig an. Etwas orientierungslos blickte er sich um, wünschte ihm einen guten Morgen und liess sich dann schmusig wieder zurück sinken. Für den Moment schien er vergessen zu haben, dass die Untersuchung bereits stattgefunden hatte. Aerys hütete sich, den Jüngling darüber aufzuklären. Er ergatterte sich jede ruhige Minute, die er noch haben konnte.
"War es ein trotzdem ein schöner Traum?" fragte er stattdessen. "Obwohl er seltsam war?"
Re: Schwere Erkenntnisse
Er spürte wärmende Kunst, die auch seine Füßchen prickelnd umhüllte. Das fühlte sich schön an. Gemütlich. Lilian wollte gerne weiter liegen bleiben, obwohl da etwas in seinen Gedanken rumorte, dass etwas nicht in Ordnung war. Noch war der Junge aber zu verschlafen, um darauf zu reagieren und dann lenkte ihn Aerys mit einer Frage nach dem Traum ab und ob er schön gewesen wäre.
"Ich weiß nicht..." Lilian pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er schmiegte seine Wange zurück an die Schulter des Prinzen, die Hand ruhte auf dessen Brust. "Ich erinnere mich nicht richtig. Ich glaube... ich war sauer, weil meine Schwester ihre Kleider nicht teilen wollte", versuchte er sich den Traum in Erinnerung zu rufen. Er ergab für Lilian gerade nicht viel Sinn. Wieso sollte er Zoés Kleider getragen haben? Daran konnte er sich nicht erinnern. Es musste sich mit den Erlebnissen hier vermischt haben, doch Lilian riss sich wirklich nicht um die Kleider. Er war kein richtiges Mädchen.
Moment... verwirrt wanderten seine Finger an dem Hemdkragen entlang bis ihm plötzlich alles wieder schlagartig klar wurde. Er hatte da schon einmal gestreichelt, aufgeregt und lusterfüllt.
"Wir waren doch schon in der Krankenstation", klärten sich die Reste der Betäubung und des Schlafes allmählich. Lilian rappelte sich verwirrt etwas auf und blickte an dem geblümten Nachthemd herab. Das hatte er nicht angehabt.
"Was... wieso bin ich wieder hier?" Er verstand nicht recht. Sie waren in der Krankenstation gewesen und Aerys hatte... oh, er hatte ganz viele unartige Dinge mit ihm gemacht und ihn mitten in der Krankenstation gestreichelt.
Weil Lady Ildris Proben benötigt hatte. Es kam nach und nach alles zurück, doch Lilian verstand immer noch nicht wieso er nicht mehr in der Krankenstation war. Die Heilerin hatte ihn auf der Liege betäubt und dann? Der Jugendliche hatte geglaubt, er würde dort auch wieder aufwachen und Lady Ildris würde ihm alles erklären.
"Was ist passiert?", fragte er Aerys besorgt. "War die Untersuchung? Hat Lady Ildris etwas herausgefunden?" Oder hatte Aerys ihn sofort zurückgebracht? Aber wieso? Er sah sehr ernst aus. Lilian versuchte in seinem Blick zu lesen was er dachte, doch die goldenen Augen waren unergründlich.
"Was bin ich?", hauchte Lilian ganz leise, weil er kaum die Antwort wissen wollte. Aber er musste. Der innere Drang ließ sich nicht mehr ignorieren.
"Ich weiß nicht..." Lilian pustete sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Er schmiegte seine Wange zurück an die Schulter des Prinzen, die Hand ruhte auf dessen Brust. "Ich erinnere mich nicht richtig. Ich glaube... ich war sauer, weil meine Schwester ihre Kleider nicht teilen wollte", versuchte er sich den Traum in Erinnerung zu rufen. Er ergab für Lilian gerade nicht viel Sinn. Wieso sollte er Zoés Kleider getragen haben? Daran konnte er sich nicht erinnern. Es musste sich mit den Erlebnissen hier vermischt haben, doch Lilian riss sich wirklich nicht um die Kleider. Er war kein richtiges Mädchen.
Moment... verwirrt wanderten seine Finger an dem Hemdkragen entlang bis ihm plötzlich alles wieder schlagartig klar wurde. Er hatte da schon einmal gestreichelt, aufgeregt und lusterfüllt.
"Wir waren doch schon in der Krankenstation", klärten sich die Reste der Betäubung und des Schlafes allmählich. Lilian rappelte sich verwirrt etwas auf und blickte an dem geblümten Nachthemd herab. Das hatte er nicht angehabt.
"Was... wieso bin ich wieder hier?" Er verstand nicht recht. Sie waren in der Krankenstation gewesen und Aerys hatte... oh, er hatte ganz viele unartige Dinge mit ihm gemacht und ihn mitten in der Krankenstation gestreichelt.
Weil Lady Ildris Proben benötigt hatte. Es kam nach und nach alles zurück, doch Lilian verstand immer noch nicht wieso er nicht mehr in der Krankenstation war. Die Heilerin hatte ihn auf der Liege betäubt und dann? Der Jugendliche hatte geglaubt, er würde dort auch wieder aufwachen und Lady Ildris würde ihm alles erklären.
"Was ist passiert?", fragte er Aerys besorgt. "War die Untersuchung? Hat Lady Ildris etwas herausgefunden?" Oder hatte Aerys ihn sofort zurückgebracht? Aber wieso? Er sah sehr ernst aus. Lilian versuchte in seinem Blick zu lesen was er dachte, doch die goldenen Augen waren unergründlich.
"Was bin ich?", hauchte Lilian ganz leise, weil er kaum die Antwort wissen wollte. Aber er musste. Der innere Drang ließ sich nicht mehr ignorieren.
Re: Schwere Erkenntnisse
Für einen kurzen Moment schien es zu funktionieren, Lilian mit Fragen über seinen Traum abzulenken. Verspielt pustete er sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Süss. Danach schmiegte Lilian sich mit seiner Wange wieder zurück an seine Schulter, liess seine Hand locker auf Aerys Brust ruhen, während er sich zu erinnern versuchte, was er geträumt hatte. Prinz musste lächeln, über dies wohlige Zeichen des Vertrauens. Er war sehr versucht, seine Finger streichelnd wandern zu lassen. Oder Lilian das eine oder andere Küsschen ins Haar zu drücken.
"Das klingt nach einem typischen Streit unter Geschwister", meinte er sanft zu dem Traum. Allerdings war er bezeichnend für das, was er gerade erfahren hatte. Wenn der Traum nichts damit zu tun hatte, dass Aerys Lilian dazu drängte, Kleider zu tragen, dann war es womöglich gar kein Traum gewesen, sondern vielmehr eine Erinnerung. Leider erinnerte sich Lilian dann viel zu schnell wieder daran, dass sie doch schon in der Krankenstation gewesen wären.
"Ich habe dich hier hoch getragen. In der Krankenstation war es ungemütlich", gab Aerys leicht schmollend eine eher ausweichende Antwort. Er war nicht bereit, sich dem zu stellen. Doch Lilian wurde immer wacher. Ängstlich und mit grossen Augen überhäufte er ihn mit Fragen. Was passiert sei. Ob die Untersuchung stattgefunden hätte. Ob Tuana was rausgefunden hatte und dann natürlich ganz essentiell, was er sei.
Aerys erster Impuls war es, Lilian zu sagen, dass er sein Lilymäuschen sei, um ihn dann ganz fest an sich zu drücken. Doch er wusste, dass Lilian diese Antwort nicht reichte. Er würde das Zeichen der Zuneigung nur zuerstören, indem er weiter bohrte. Indem er sich aus seinen Armen wand. Er würde ihm die Schuld geben. Woran auch immer. Alles verheimlichen ging jedoch auch nicht. Lilian hatte von selbst gespürt, dass er anders war. Er würde ihm nicht glauben, wenn er ihm sagte, das sei alles nur psychisch bedingt.
"Ich weiss es nicht", antwortete er aus innerer Unruhe heraus relativ unwirsch. Als er die erschockenen zartrosa Augen sah, riss er sich zusammen. "Ich weiss es nicht", wiederholte er sanfter, schenkte Lilian ein liebevolles Lächeln. "Was Tuana herausgefunden hat ist sehr komplex und sehr, sehr verwirrend. Du hast jedenfalls genug körperliche Merkmale, um ein Junge zu sein. Allerdings hast du auch genügend körperliche Merkmale in dir, um ein Mädchen zu sein. Du bist beides. Mehr als ein Junge. Mehr als ein Mädchen."
"Das klingt nach einem typischen Streit unter Geschwister", meinte er sanft zu dem Traum. Allerdings war er bezeichnend für das, was er gerade erfahren hatte. Wenn der Traum nichts damit zu tun hatte, dass Aerys Lilian dazu drängte, Kleider zu tragen, dann war es womöglich gar kein Traum gewesen, sondern vielmehr eine Erinnerung. Leider erinnerte sich Lilian dann viel zu schnell wieder daran, dass sie doch schon in der Krankenstation gewesen wären.
"Ich habe dich hier hoch getragen. In der Krankenstation war es ungemütlich", gab Aerys leicht schmollend eine eher ausweichende Antwort. Er war nicht bereit, sich dem zu stellen. Doch Lilian wurde immer wacher. Ängstlich und mit grossen Augen überhäufte er ihn mit Fragen. Was passiert sei. Ob die Untersuchung stattgefunden hätte. Ob Tuana was rausgefunden hatte und dann natürlich ganz essentiell, was er sei.
Aerys erster Impuls war es, Lilian zu sagen, dass er sein Lilymäuschen sei, um ihn dann ganz fest an sich zu drücken. Doch er wusste, dass Lilian diese Antwort nicht reichte. Er würde das Zeichen der Zuneigung nur zuerstören, indem er weiter bohrte. Indem er sich aus seinen Armen wand. Er würde ihm die Schuld geben. Woran auch immer. Alles verheimlichen ging jedoch auch nicht. Lilian hatte von selbst gespürt, dass er anders war. Er würde ihm nicht glauben, wenn er ihm sagte, das sei alles nur psychisch bedingt.
"Ich weiss es nicht", antwortete er aus innerer Unruhe heraus relativ unwirsch. Als er die erschockenen zartrosa Augen sah, riss er sich zusammen. "Ich weiss es nicht", wiederholte er sanfter, schenkte Lilian ein liebevolles Lächeln. "Was Tuana herausgefunden hat ist sehr komplex und sehr, sehr verwirrend. Du hast jedenfalls genug körperliche Merkmale, um ein Junge zu sein. Allerdings hast du auch genügend körperliche Merkmale in dir, um ein Mädchen zu sein. Du bist beides. Mehr als ein Junge. Mehr als ein Mädchen."
Re: Schwere Erkenntnisse
Der Prinz wehrte ab, dass er Lilian zurückgebracht hätte, weil es in der Krankenstation zu ungemütlich gewesen sei. Lilian blickte ihn dennoch verwirrt an. Er hatte so viele Fragen an Lady Ildris. Er hatte geglaubt, sie würden danach alle gemeinsam darüber reden was mit ihm nun sei. Außerdem hatte er darum bitten wollen seine Augenfarbe zurückzufärben. Dass Aerys ihn einfach betäubt nach oben gebracht hatte, kam ihm sehr überstürzt vor. Wusste der Adelige dann was mit ihm war? Lady Ildris hatte es ihm bestimmt gesagt oder?
Aufgewühlt versuchte der Junge mehr über sich in Erfahrung zu bringen, obgleich seine helle Stimme zitterte und er Angst vor der Antwort hatte. Aber tief in sich drin wusste er, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Er konnte den anderen nur von merkwürdigen Begebenheiten erzählen, auftretenden Symptomen, aber sie konnten nicht nachfühlen wie es ihm ging. Das Gefühl dieser Zwiespältigkeit konnte er kaum erklären. Lilian wusste ja selbst nicht was mit ihm los war. Hoffentlich hatte Aerys nun Antworten.
Doch der Prinz erwiderte barsch, dass er es nicht wisse. Lilian blickte ihn erschrocken an. Ob Aerys wütend war? Der Junge wollte vorsichtshalber schon auf Abstand gehen, als der Prinz ihn liebevoll anlächelte und genauer zu erklären begann. Tuanas Ergebnisse wären sehr komplex und sehr verwirrend.
Also hatte sie etwas gefunden. Das wollte ihm Aerys sagen oder? Da war etwas, was nicht stimmte. Lilian schluckte und bekam ein ganz flaues Gefühl in der Magengegend. Es war ein Auf und Ab der Gefühle. Zunächst beruhigte Aerys ihn halbwegs, dass er genug körperliche Merkmale hatte, um ein Junge zu sein. Lilian bekam keine Zeit erleichtert zu sein, denn der Adelige redete gleich weiter. Geschockt hörte Lilian mit an, dass er ebenfalls genügend Merkmale hätte ein Mädchen zu sein.
Lilian blieb starr liegen wo er war. Er wusste nicht wie er reagieren sollte.
"Du bist beides. Mehr als ein Junge. Mehr als ein Mädchen."
Er fand keine Worte dafür, sah Aerys nur aus großen Augen an.
"Was bin ich dann?", fragte er nach einer Weile leise hilflos. Er war mehr als ein Junge. Mehr als ein Mädchen. Und doch keines davon. Wo passte er denn jetzt hin? Dann war er jetzt auch eine Hexe? Aber niemand konnte beides sein. Es gab unterschiedliche Regeln für Krieger und für Hexen. Er konnte nicht beide befolgen. Das ergab alles keinen Sinn. Es passte überhaupt nicht in Lilians ordentliches Weltbild. Allerdings war dies bereits durch Aerys und seine Erlebnisse gehörig ins Wanken geraten.
"Ich bin gar nichts richtiges mehr...", schniefte er erschüttert. "Was genau stimmt denn nicht mit mir? Was hat Lady Ildris gefunden?"
Und was gehörte dann nicht in seinen Körper? Das männliche oder das weibliche?
Lilian setzte sich aufgewühlt auf und zog die Beine an. Er schüttelte mehrmals den Kopf wie um sich gegen diese Erkenntnisse zu wehren, doch irgendwie hatte er in sich drin schon die Antworten erahnt. Aber er wollte kein Mädchen sein. Er war ein Krieger.
"Das kann alles nicht sein... nein...", lehnte er es trotzdem ab.
Aufgewühlt versuchte der Junge mehr über sich in Erfahrung zu bringen, obgleich seine helle Stimme zitterte und er Angst vor der Antwort hatte. Aber tief in sich drin wusste er, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Er konnte den anderen nur von merkwürdigen Begebenheiten erzählen, auftretenden Symptomen, aber sie konnten nicht nachfühlen wie es ihm ging. Das Gefühl dieser Zwiespältigkeit konnte er kaum erklären. Lilian wusste ja selbst nicht was mit ihm los war. Hoffentlich hatte Aerys nun Antworten.
Doch der Prinz erwiderte barsch, dass er es nicht wisse. Lilian blickte ihn erschrocken an. Ob Aerys wütend war? Der Junge wollte vorsichtshalber schon auf Abstand gehen, als der Prinz ihn liebevoll anlächelte und genauer zu erklären begann. Tuanas Ergebnisse wären sehr komplex und sehr verwirrend.
Also hatte sie etwas gefunden. Das wollte ihm Aerys sagen oder? Da war etwas, was nicht stimmte. Lilian schluckte und bekam ein ganz flaues Gefühl in der Magengegend. Es war ein Auf und Ab der Gefühle. Zunächst beruhigte Aerys ihn halbwegs, dass er genug körperliche Merkmale hatte, um ein Junge zu sein. Lilian bekam keine Zeit erleichtert zu sein, denn der Adelige redete gleich weiter. Geschockt hörte Lilian mit an, dass er ebenfalls genügend Merkmale hätte ein Mädchen zu sein.
Lilian blieb starr liegen wo er war. Er wusste nicht wie er reagieren sollte.
"Du bist beides. Mehr als ein Junge. Mehr als ein Mädchen."
Er fand keine Worte dafür, sah Aerys nur aus großen Augen an.
"Was bin ich dann?", fragte er nach einer Weile leise hilflos. Er war mehr als ein Junge. Mehr als ein Mädchen. Und doch keines davon. Wo passte er denn jetzt hin? Dann war er jetzt auch eine Hexe? Aber niemand konnte beides sein. Es gab unterschiedliche Regeln für Krieger und für Hexen. Er konnte nicht beide befolgen. Das ergab alles keinen Sinn. Es passte überhaupt nicht in Lilians ordentliches Weltbild. Allerdings war dies bereits durch Aerys und seine Erlebnisse gehörig ins Wanken geraten.
"Ich bin gar nichts richtiges mehr...", schniefte er erschüttert. "Was genau stimmt denn nicht mit mir? Was hat Lady Ildris gefunden?"
Und was gehörte dann nicht in seinen Körper? Das männliche oder das weibliche?
Lilian setzte sich aufgewühlt auf und zog die Beine an. Er schüttelte mehrmals den Kopf wie um sich gegen diese Erkenntnisse zu wehren, doch irgendwie hatte er in sich drin schon die Antworten erahnt. Aber er wollte kein Mädchen sein. Er war ein Krieger.
"Das kann alles nicht sein... nein...", lehnte er es trotzdem ab.
Re: Schwere Erkenntnisse
"Ich weiss es nicht", antwortete Aerys genau so leise und hilflos, wie Lilian danach gefragt hatte, was er denn sei. Er hatte es versucht heraus zu finden. Hatte gefragt und nachgebohrt, was denn nun überwog, um eine klare Antwort zu bekommen. Doch irgendwie war das einzige, was dabei herausgekommen war, dass das eine ohne das andere bei Lilian nicht zu gehen schien. Wenn man Lilians Mutterleib entfernte, würde er ein vollkommen anderer Mensch werden und ewig Tränke zu sich nehmen müssen. Genau so schien es jedoch zu sein, wenn man Lilians weibliche Seite förderte.
"Das stimmt so nicht", widersprach er dem erschütterten Jüngling sanft und konnte so gut nachempfinden, wie es dem Jugendlichen ging. "Du bist nicht gar nichts richtiges. Im Gegenteil. So wie ich das verstanden habe bist du... zweimal." Gütige Dunkelheit, jetzt wo er das laut ausgesprochen hatte, klang das ziemlich verrückt. Aerys wollte nur nicht, dass Lilian dachte, er sei kein ganzer Mensch. Es war doch viel eher so, dass er mehr war als ein normaler Mensch. Das war nichts schlechtes. "Es ist nicht so, dass etwas mit dir nicht stimmt. Vielmehr haben sich bei dir einfach alle Anlagen auszubilden begonnen, die jeder Mensch in den ersten Wochen hat." Wie als hätte Lilian so viel Energie gehabt, dass sein Körper mehr produziert und entwickelt hatte, als es sonst der Fall war.
Es war jedoch nicht das, was Lilian hören wollte. Obwohl er so auf die Untersuchung bestanden hatte, hatte er in Wahrheit doch nur hören wollen, dass alles in Ordnung war. Aerys hatte ihn gewarnt. Hatte ihn gefragt, ob er wirklich bereit war, auch anderes zu akzeptieren. Lilian war alles egal gewesen. Doch jetzt, wo er sich vor der Wahrheit nicht mehr verschliessen konnte. Wo auch Aerys sich nicht mehr davor verschliessen konnte, wurde es ihm doch zuviel. Unwillig setzte er sich auf, zog seine Beine an und entfernte sich von Aerys. Der Prinz hasste es. Er konnte es verstehen. Trotzdem hasste er es. Wo er sich doch so eine Mühe gegeben hatte, Lilian einen sicheren Rahmen zum Aufwachen zu geben. Er fühlte sich zurück gewiesen. Dabei machte ihm das alles doch auch zu schaffen und er hatte sich so verbogen, um all Lilians Wünsche zu erfüllen und nicht zu schauen. Verschlossen richtete er sich ebenfalls auf und setzte sich an den Rand des Bettes.
"Tuana hat dich lange genug untersucht", widersprach Aerys, dass das alles nicht sein könne. "Es ist bereits Nachmittag." Hunger hatte er trotzdem immer noch keinen. "Du bist ein Junge, Lilian. Du hast männliche Hormone, eine voll funktionsfähige Männlichkeit, eine Prostata und die Signatur eines Kriegers. Allerdings hast du eine sehr helle Stimme für einen Jungen. Das liegt daran, dass du kürzere Stimmbänder hast. So wie Mädchen sie haben. Ausserdem hast du keinen Adamsapfel. Tuana hat gesagt, dass das jedoch daran liegen könne, dass du noch in der Pubertät bist und der sich erst noch bilden muss. Dann wird deine Stimme noch tiefer." Das konnte noch kommen. Soweit Aerys das verstanden hatte, konnte Tuana das entsprechend steuern, ganz so wie er Lilian haben wollte.
"Du bist aber auch ein Mädchen, Lilian", fuhr er ernst fort. "Du hast weibliche Hormone und manchmal die Signatur einer Hexe. Aber du hast noch mehr. Da hast auch Brustdrüsen wie ein Mädchen und vorallem hast du einen Mutterleib mit allem was dazu gehört in dir drin." Genau wie ein Mädchen. Dabei sah er aus wie ein Junge. Das war... irgendwie faszinierend.
"Das stimmt so nicht", widersprach er dem erschütterten Jüngling sanft und konnte so gut nachempfinden, wie es dem Jugendlichen ging. "Du bist nicht gar nichts richtiges. Im Gegenteil. So wie ich das verstanden habe bist du... zweimal." Gütige Dunkelheit, jetzt wo er das laut ausgesprochen hatte, klang das ziemlich verrückt. Aerys wollte nur nicht, dass Lilian dachte, er sei kein ganzer Mensch. Es war doch viel eher so, dass er mehr war als ein normaler Mensch. Das war nichts schlechtes. "Es ist nicht so, dass etwas mit dir nicht stimmt. Vielmehr haben sich bei dir einfach alle Anlagen auszubilden begonnen, die jeder Mensch in den ersten Wochen hat." Wie als hätte Lilian so viel Energie gehabt, dass sein Körper mehr produziert und entwickelt hatte, als es sonst der Fall war.
Es war jedoch nicht das, was Lilian hören wollte. Obwohl er so auf die Untersuchung bestanden hatte, hatte er in Wahrheit doch nur hören wollen, dass alles in Ordnung war. Aerys hatte ihn gewarnt. Hatte ihn gefragt, ob er wirklich bereit war, auch anderes zu akzeptieren. Lilian war alles egal gewesen. Doch jetzt, wo er sich vor der Wahrheit nicht mehr verschliessen konnte. Wo auch Aerys sich nicht mehr davor verschliessen konnte, wurde es ihm doch zuviel. Unwillig setzte er sich auf, zog seine Beine an und entfernte sich von Aerys. Der Prinz hasste es. Er konnte es verstehen. Trotzdem hasste er es. Wo er sich doch so eine Mühe gegeben hatte, Lilian einen sicheren Rahmen zum Aufwachen zu geben. Er fühlte sich zurück gewiesen. Dabei machte ihm das alles doch auch zu schaffen und er hatte sich so verbogen, um all Lilians Wünsche zu erfüllen und nicht zu schauen. Verschlossen richtete er sich ebenfalls auf und setzte sich an den Rand des Bettes.
"Tuana hat dich lange genug untersucht", widersprach Aerys, dass das alles nicht sein könne. "Es ist bereits Nachmittag." Hunger hatte er trotzdem immer noch keinen. "Du bist ein Junge, Lilian. Du hast männliche Hormone, eine voll funktionsfähige Männlichkeit, eine Prostata und die Signatur eines Kriegers. Allerdings hast du eine sehr helle Stimme für einen Jungen. Das liegt daran, dass du kürzere Stimmbänder hast. So wie Mädchen sie haben. Ausserdem hast du keinen Adamsapfel. Tuana hat gesagt, dass das jedoch daran liegen könne, dass du noch in der Pubertät bist und der sich erst noch bilden muss. Dann wird deine Stimme noch tiefer." Das konnte noch kommen. Soweit Aerys das verstanden hatte, konnte Tuana das entsprechend steuern, ganz so wie er Lilian haben wollte.
"Du bist aber auch ein Mädchen, Lilian", fuhr er ernst fort. "Du hast weibliche Hormone und manchmal die Signatur einer Hexe. Aber du hast noch mehr. Da hast auch Brustdrüsen wie ein Mädchen und vorallem hast du einen Mutterleib mit allem was dazu gehört in dir drin." Genau wie ein Mädchen. Dabei sah er aus wie ein Junge. Das war... irgendwie faszinierend.
Re: Schwere Erkenntnisse
Aerys konnte ihm auch nicht sagen was er nun war. Dabei war das die Frage, die Lilian am dringendsten beantwortet haben wollte. Wer war er? Was konnte er sein? Wo war sein Platz in der Welt? Er hatte das mal gewusst. Es war alles so klar gewesen, doch seit er bei dem Adeligen war, war überhaupt nichts mehr klar. Es gab nur noch Fragen und keinerlei Antworten. Es war frustrierend und beängstigend zugleich.
Lilian hatte sich bereits allein gefühlt, doch nun zu erfahren, dass er nirgendwo mehr dazu gehörte und dass er nichts halbes und nichts ganzes war...
Der Jüngling kämpfte mit der neuen Erkenntnis. Er verstand das alles nicht. Aerys beteuerte, dass es nicht stimmen würde, dass Lilian nichts richtiges sei. Im Gegenteil. Er wäre... zweimal. Lilian blickte ihn fragend an.
"Aber was hat das zu bedeuten? Welcher Teil gehört bei mir nicht hin?", wollte Lilian wissen. Doch darauf gab es anscheinend keine eindeutige Antwort. Aerys versicherte, dass mit Lilian alles in Ordnung sei. Es hätten sich bei ihm alle Anlagen ausgebildet, die ein Mensch in den ersten Wochen besäße. "Ich verstehe das nicht...", sagte der Jugendliche überfordert. Das war ihm zu viel und vor allem wusste er nun immer noch nicht was oder wer er war. Er fühlte sich wie ein Fremder im eigenen Körper. Er hatte sich seit der Zeremonie sowieso selten mit sich wohl gefühlt und dem Adeligen auch immer wieder versucht begreiflich zu machen, doch es war ein heikles Theme. Alles was mit dieser dummen Entjungferung zu tun hatte. Lilian hätte heulen mögen.
Er machte sich von Aerys los und setzte sich aufrecht hin. Er würde garantiert zu weinen beginnen, wenn ihn der Prinz weiter hielt.
Fassungslos wollte Lilian sich gegen die Neuigkeiten wehren, obgleich das unmöglich war. Aerys erklärte ihm, dass die Untersuchung Stunden gedauert hätte und es jetzt Nachmittags wäre. Die Untersuchung war passiert. Das ließ sich nicht leugnen.
Der Adelige erzählte ihm weitere Details der Untersuchung und was er anscheinend in seinem Körper hätte.
"Meine Stimme ist zu hell?", fragte Lilian verwirrt. Das war ihm nicht aufgefallen. Ob Aerys sie nicht mochte? Aerys hatte gemeint, sie wäre sehr hell für einen Jungen. Der Prinz erklärte es damit, dass er kurze Stimmbänder wie ein Mädchen hätte. Aber da Lilian sich noch in der Pubertät befinden würde, könnte sich das noch ändern.
"Was kann sich denn noch alles ändern? Was passiert jetzt mit mir?", fragte Lilian hilflos und auch etwas ängstlich. Er hatte nie viel Kontrolle über sein Leben im Anwesen gehabt, aber jetzt verlor er sogar die Kontrolle über seinen Körper? Was blieb dann noch? Er wollte das alles nicht!
Aerys wartete mit weiteren schrecklichen Informationen auf. Lilian hätte weibliche Hormone und die Signatur einer Hexe. Der Junge nickte. Die Signatur hatte er gespürt. Er wusste, dass die nicht normal war. Er war nicht normal. Er war irgendein skuriles Ding...
Er biss sich auf die Lippen und ballte die Hände zu kleinen Fäusten.
Der Prinz fuhr fort, dass er die Brustdrüsen eines Mädchens hätte und er besäße einen Mutterleib. Lilian sah ihn entsetzt an.
"Was? Ich..." Er hielt seine Hände gegen den Unterleib, wo plötzlich unbekannte Dinge schlummerten. Durch die Lektionen mit Javier wusste Lilian was Brustdrüsen und ein Mutterleib waren. Das... war für die Schwangerschaft und die Versorgung des Kindes. Alles.
"Ich... kann schwanger werden? Was... wie.. so ein Seepferdchen?" Das war das erste was ihm in den Sinn kam.
"Nein, das kann nicht sein. Ich wollte doch nur wissen wer ich bin", protestierte Lilian erschüttert. Sein ganzes Weltbild über sich selbst stürzte gerade zusammen. "Ich hab gespürt, dass etwas nicht stimmt. Seit der Zeremonie hab ich mich nicht mehr mit mir... so im Einklang gefühlt. Alles war so zwiespältig. Als wär es ein fremder, neuer Körper", versuchte er die vielschichtigen und widersprüchlichen Gefühle in Worten auszudrücken.
"Ich weiß überhaupt nicht mehr wer ich bin. Jetzt.. jetzt gehör ich nirgendwo mehr dazu", erkannte er. Weder war er ein Krieger noch eine Hexe. Von beidem ein bißchen oder alles, aber nichts wo er sich zugehörig fühlen konnte. Was wurde denn nun aus ihm? Lilian begann zu schluchzen. Erste Tränen rannen ihm übers Gesicht.
"Ich hab überhaupt nichts mehr... und k-keine Kontrolle.. über nichts." Der Jüngling barg sein Gesicht in den Händen, atmete hektisch und zitternd ein und aus.
Lilian hatte sich bereits allein gefühlt, doch nun zu erfahren, dass er nirgendwo mehr dazu gehörte und dass er nichts halbes und nichts ganzes war...
Der Jüngling kämpfte mit der neuen Erkenntnis. Er verstand das alles nicht. Aerys beteuerte, dass es nicht stimmen würde, dass Lilian nichts richtiges sei. Im Gegenteil. Er wäre... zweimal. Lilian blickte ihn fragend an.
"Aber was hat das zu bedeuten? Welcher Teil gehört bei mir nicht hin?", wollte Lilian wissen. Doch darauf gab es anscheinend keine eindeutige Antwort. Aerys versicherte, dass mit Lilian alles in Ordnung sei. Es hätten sich bei ihm alle Anlagen ausgebildet, die ein Mensch in den ersten Wochen besäße. "Ich verstehe das nicht...", sagte der Jugendliche überfordert. Das war ihm zu viel und vor allem wusste er nun immer noch nicht was oder wer er war. Er fühlte sich wie ein Fremder im eigenen Körper. Er hatte sich seit der Zeremonie sowieso selten mit sich wohl gefühlt und dem Adeligen auch immer wieder versucht begreiflich zu machen, doch es war ein heikles Theme. Alles was mit dieser dummen Entjungferung zu tun hatte. Lilian hätte heulen mögen.
Er machte sich von Aerys los und setzte sich aufrecht hin. Er würde garantiert zu weinen beginnen, wenn ihn der Prinz weiter hielt.
Fassungslos wollte Lilian sich gegen die Neuigkeiten wehren, obgleich das unmöglich war. Aerys erklärte ihm, dass die Untersuchung Stunden gedauert hätte und es jetzt Nachmittags wäre. Die Untersuchung war passiert. Das ließ sich nicht leugnen.
Der Adelige erzählte ihm weitere Details der Untersuchung und was er anscheinend in seinem Körper hätte.
"Meine Stimme ist zu hell?", fragte Lilian verwirrt. Das war ihm nicht aufgefallen. Ob Aerys sie nicht mochte? Aerys hatte gemeint, sie wäre sehr hell für einen Jungen. Der Prinz erklärte es damit, dass er kurze Stimmbänder wie ein Mädchen hätte. Aber da Lilian sich noch in der Pubertät befinden würde, könnte sich das noch ändern.
"Was kann sich denn noch alles ändern? Was passiert jetzt mit mir?", fragte Lilian hilflos und auch etwas ängstlich. Er hatte nie viel Kontrolle über sein Leben im Anwesen gehabt, aber jetzt verlor er sogar die Kontrolle über seinen Körper? Was blieb dann noch? Er wollte das alles nicht!
Aerys wartete mit weiteren schrecklichen Informationen auf. Lilian hätte weibliche Hormone und die Signatur einer Hexe. Der Junge nickte. Die Signatur hatte er gespürt. Er wusste, dass die nicht normal war. Er war nicht normal. Er war irgendein skuriles Ding...
Er biss sich auf die Lippen und ballte die Hände zu kleinen Fäusten.
Der Prinz fuhr fort, dass er die Brustdrüsen eines Mädchens hätte und er besäße einen Mutterleib. Lilian sah ihn entsetzt an.
"Was? Ich..." Er hielt seine Hände gegen den Unterleib, wo plötzlich unbekannte Dinge schlummerten. Durch die Lektionen mit Javier wusste Lilian was Brustdrüsen und ein Mutterleib waren. Das... war für die Schwangerschaft und die Versorgung des Kindes. Alles.
"Ich... kann schwanger werden? Was... wie.. so ein Seepferdchen?" Das war das erste was ihm in den Sinn kam.
"Nein, das kann nicht sein. Ich wollte doch nur wissen wer ich bin", protestierte Lilian erschüttert. Sein ganzes Weltbild über sich selbst stürzte gerade zusammen. "Ich hab gespürt, dass etwas nicht stimmt. Seit der Zeremonie hab ich mich nicht mehr mit mir... so im Einklang gefühlt. Alles war so zwiespältig. Als wär es ein fremder, neuer Körper", versuchte er die vielschichtigen und widersprüchlichen Gefühle in Worten auszudrücken.
"Ich weiß überhaupt nicht mehr wer ich bin. Jetzt.. jetzt gehör ich nirgendwo mehr dazu", erkannte er. Weder war er ein Krieger noch eine Hexe. Von beidem ein bißchen oder alles, aber nichts wo er sich zugehörig fühlen konnte. Was wurde denn nun aus ihm? Lilian begann zu schluchzen. Erste Tränen rannen ihm übers Gesicht.
"Ich hab überhaupt nichts mehr... und k-keine Kontrolle.. über nichts." Der Jüngling barg sein Gesicht in den Händen, atmete hektisch und zitternd ein und aus.
Re: Schwere Erkenntnisse
Er verstand es auch nicht. Wobei, wenn er ehrlich war, verstand er es schon. Er wollte es nur nicht verstehen. Er wehrte sich wehement dagegen. Er hatte versucht herauszufinden, was Lilian zuviel hatte. Was vorherrschte. Doch das schien es nicht zu geben. Es gab einfach nur Lilian. So wie er war. Es konnte nicht nur das Mädchen oder nur der Junge existieren. Wenn Lilians Charakter so bleiben sollte, wie er war, dann war beides untrennbar miteinander verflochten.
"Was?" fragte Aerys verwirrt, als Lilian mit den Seepferdchen kam. Sein Blick war mit Lilians Händen zu dessen Unterleib gewandert. Seit Aerys erfahren hatte, dass darunter ein kleiner Mutterleib schlummerte, wollte er auch über den flachen Bauch streicheln. Nochmals genau ertasten, wie sich denn dieser Bauch tatsächlich anfühlte. Ob Lilian anders als andere Jungs reagierte, wenn man zärtlich darüber streichelte. Seine Gedanken hatten sich neugierig und intensiv damit beschäftigt. So rissen ihn Lilians Fragen etwas aus dem Konzept.
"Nein, nicht wie ein Seepferdchen", schüttelte er seinen Kopf. "Wie ein Mädchen." Bei den Seepferdchen wurden die Männchen schwanger. Aber Lilian war nicht nur ein Junge. Er war auch ein Mädchen und der Teil von ihm konnte schwanger werden. So rein theoretisch natürlich. Geplant und nicht zufällig, da Lilian nicht wie ein Mädchen eine Spalte besass, sondern wie ein Junge ein Gemächt.
Lilian protestiert sofort aufgebracht. Wie immer, wenn ihm etwas nicht passte, verleugnete er es. Er hätte wissen wollen, wer er sei, doch das könne nicht sein. Gleich darauf widersprach er sich jedoch und meinte, dass er seit der Zeremonie wisse, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Alles wäre so zwiespältig. Als wäre er in einem fremden Körper. Aerys fand, dass seine Erklärungen, Tuanas Nachforschungen sehr gut zu dem Dilemma passten, was Lilian beschrieb. Doch Lilian war nicht froh, den Grund zu hören. Er hatte etwas anderes hören wollen. Etwas leichteres. Aerys konnte es verstehen.
Doch er fühlte sich von dem Jüngling unter Druck gesetzt. Das mochte er nicht. Es war, als forderte Lilian von ihm, ihm zu sagen, was er war. Junge oder Mädchen. Wer er war. Sein Kunstwerk. Wo er dazu gehörte. Zu ihm. Aerys war nicht bereit, sich alldem zu stellen. Er hatte es bis jetzt geschafft diesen Fragen auszuweichen. Ganz bewusst. Er wollte sich nicht entscheiden. Er wollte sich dem nicht stellen, dass Lilian nicht so war, wie er angenommen hatte. Dass er etwas anderes gekauft hatte. Etwas, besonderes ja. Doch es passte nicht in das Konzept, was er sich für Lilian ausgedacht hatte. Er wollte nicht darüber nachdenken, ob Lilian nun noch zu ihm passte.
"Niemand hat Kontrolle darüber, wie sich der eigene Körper ausbildet", stellte er streng klar und erhob sich abrubt. Lilians Tränen, so süss sie auch waren, bedrängten ihn ungewollt. Sie machten ihm Angst. "Ausserdem bist du der, der du bist, gerade weil du beide Geschlechter in dir trägst", erklärte er etwas ungeduldig. Unruhig tigerte er dem Bett entlang. "Ich habe Tuana gefragt. Wenn man dir die weiblichen Teile entfernen würde, würdest du ein ganz anderer Mensch werden. Und auch umgekehrt. Du bist die Person die du bist, weil den Körper hast, den du hast." Er hielt abrupt inne. Überrascht blickte er zu Lilian. "So ist es richtig", erkannte er leise. "Absolut einzigartig und absolut richtig."
"Was?" fragte Aerys verwirrt, als Lilian mit den Seepferdchen kam. Sein Blick war mit Lilians Händen zu dessen Unterleib gewandert. Seit Aerys erfahren hatte, dass darunter ein kleiner Mutterleib schlummerte, wollte er auch über den flachen Bauch streicheln. Nochmals genau ertasten, wie sich denn dieser Bauch tatsächlich anfühlte. Ob Lilian anders als andere Jungs reagierte, wenn man zärtlich darüber streichelte. Seine Gedanken hatten sich neugierig und intensiv damit beschäftigt. So rissen ihn Lilians Fragen etwas aus dem Konzept.
"Nein, nicht wie ein Seepferdchen", schüttelte er seinen Kopf. "Wie ein Mädchen." Bei den Seepferdchen wurden die Männchen schwanger. Aber Lilian war nicht nur ein Junge. Er war auch ein Mädchen und der Teil von ihm konnte schwanger werden. So rein theoretisch natürlich. Geplant und nicht zufällig, da Lilian nicht wie ein Mädchen eine Spalte besass, sondern wie ein Junge ein Gemächt.
Lilian protestiert sofort aufgebracht. Wie immer, wenn ihm etwas nicht passte, verleugnete er es. Er hätte wissen wollen, wer er sei, doch das könne nicht sein. Gleich darauf widersprach er sich jedoch und meinte, dass er seit der Zeremonie wisse, dass etwas nicht mit ihm stimmte. Alles wäre so zwiespältig. Als wäre er in einem fremden Körper. Aerys fand, dass seine Erklärungen, Tuanas Nachforschungen sehr gut zu dem Dilemma passten, was Lilian beschrieb. Doch Lilian war nicht froh, den Grund zu hören. Er hatte etwas anderes hören wollen. Etwas leichteres. Aerys konnte es verstehen.
Doch er fühlte sich von dem Jüngling unter Druck gesetzt. Das mochte er nicht. Es war, als forderte Lilian von ihm, ihm zu sagen, was er war. Junge oder Mädchen. Wer er war. Sein Kunstwerk. Wo er dazu gehörte. Zu ihm. Aerys war nicht bereit, sich alldem zu stellen. Er hatte es bis jetzt geschafft diesen Fragen auszuweichen. Ganz bewusst. Er wollte sich nicht entscheiden. Er wollte sich dem nicht stellen, dass Lilian nicht so war, wie er angenommen hatte. Dass er etwas anderes gekauft hatte. Etwas, besonderes ja. Doch es passte nicht in das Konzept, was er sich für Lilian ausgedacht hatte. Er wollte nicht darüber nachdenken, ob Lilian nun noch zu ihm passte.
"Niemand hat Kontrolle darüber, wie sich der eigene Körper ausbildet", stellte er streng klar und erhob sich abrubt. Lilians Tränen, so süss sie auch waren, bedrängten ihn ungewollt. Sie machten ihm Angst. "Ausserdem bist du der, der du bist, gerade weil du beide Geschlechter in dir trägst", erklärte er etwas ungeduldig. Unruhig tigerte er dem Bett entlang. "Ich habe Tuana gefragt. Wenn man dir die weiblichen Teile entfernen würde, würdest du ein ganz anderer Mensch werden. Und auch umgekehrt. Du bist die Person die du bist, weil den Körper hast, den du hast." Er hielt abrupt inne. Überrascht blickte er zu Lilian. "So ist es richtig", erkannte er leise. "Absolut einzigartig und absolut richtig."
Re: Schwere Erkenntnisse
Der Adelige widersprach, dass es nicht wie bei einem Seepferdchen wäre, sondern richtig wie bei einem Mädchen. Lilian schluckte und presste die Hände gegen den Unterleib wie als könnte da jederzeit etwas in ihm heranwachsen. Das war unfassbar. Er wollte das alles nicht. Er war ein Krieger. Aerys hatte ihm doch nur die Kleidung und Verhalten aufgezwungen und nun sollte er ein richtiges Mädchen sein? Nein, nicht richtig.... nur ein Teil von ihm.
Lilian wies es überfordert von sich. Es war zu überwältigend und er wusste nicht wie er dies auch nur annähernd verarbeiten oder akzeptieren sollte. Der Jüngling begann zu weinen, weil er nicht mehr wusste wer er war. Wie konnte er auch ein Mädchen sein? Sein ganzes Leben lang schon? Das war unmöglich. Nein, er wollte das nicht. Er wollte wenigstens Kontrolle über seinen eigenen Körper zurückhaben, wenn er schon sonst nichts mehr beeinflussen konnte. Lilian fühlte sich vollkommen haltlos. Der Junge atmete hektisch, schluchzte zitternd.
Aerys entfernte sich zusätzlich von ihm und stand vom Bett auf. Lilian hob den Kopf und sah ihn mit tränennassen Augen an. Wollte Aerys jetzt gehen? Vielleicht mochte er ihn auch nicht mehr richtig. Lilian konnte es verstehen. Er mochte sich gerade auch nicht. Er kannte sich nichtmal. Lilian schluchzte erneut auf, zog die schlanken Beine fester an sich an.
Der Adelige erklärte in strengem Tonfall, dass niemand Kontrolle darüber hätte wie sich der eigene Körper bilden würde. Vielleicht hatte er damit recht. Andere konnten auch nicht bestimmen wie sie aussehen würden.
"Aber alle anderen wissen wenigstens was sie sind... und das ist nur eine Sache und nicht zwei", erwiderte Lilian traurig. Aerys ging aufgebracht neben dem Bett hin und her. War er wütend? Nein, so sah er nicht aus, aber er wirkte auch sehr unruhig und streng. Lilian beobachtete es vorsichtig. Aerys fuhr fort, dass Lilian eben derjenige wäre, der er war, gerade weil er beide Geschlechter hätte. Der Jüngling wischte sich über die Wangen. Er hatte schon immer beide Geschlechter in sich gehabt... hatte das etwas zu bedeuten?
Der Prinz erzählte, dass er Tuana gefragt hätte. Wenn man Lilians weibliche Teile entfernen würde, würde Lilian ein komplett anderer Mensch werden. Genauso wenn man die männlichen Teile entfernen würde. Erschrocken über diese Möglichkeit presste der Jüngling die Schenkel zusammen. Er wollte das nicht entfernt bekommen! Hatte Aerys wirklich danach gefragt? Würde er etwas wegmachen wollen? Lilian wusste nicht, ob er das wollte. Nichtmal bei den weiblichen Teilen. Was sollte das heißen, er würde ein anderer Mensch ohne beide Anteile in sich?
"Du bist die Person die du bist, weil du den Körper hast, den du hast", sagte Aerys. Dann wirbelte er herum und blickte Lilian seltsam überrascht an. "So ist es richtig. Absolut einzigartig und absolut richtig."
Lilian legte den Kopf leicht schief. "Meint ihr?", fragte er zweifelnd. "Weil... hmm, ich schon immer so war?" Zaghaft kam er etwas über das Bett gerutscht, näher zur Bettkante. Es klang tröstend und schön, dass er einzigartig und richtig sein sollte. Lilian war kurz davor gewesen sich wie ein elendes, verlorenes Etwas zu fühlen. Wenn Aerys ihn anders sah und ihn richtig fand, dann stimmte es vielleicht.
"Aber ich dachte immer, ich sei ein Krieger. Ein Junge. Und jetzt soll ich plötzlich etwas anderes sein. Ich meine.. nicht plötzlich. Ich war die ganze Zeit so, aber es fühlt sich so plötzlich an." Es war jedenfalls verwirrend und schwer zu bewältigen.
"Und dass meine Signatur sich in letzter Zeit öfter ändert... das hängt auch damit zusammen? Aber früher hat sie das nie getan." Das wüsste er. "Ich dachte, es ist weil ich mich bei euch nur wie ein Mädchen verhalten soll..." Javier hatte gesagt, er würde sich diesen Erwartungen einfach anpassen.
Lilian wies es überfordert von sich. Es war zu überwältigend und er wusste nicht wie er dies auch nur annähernd verarbeiten oder akzeptieren sollte. Der Jüngling begann zu weinen, weil er nicht mehr wusste wer er war. Wie konnte er auch ein Mädchen sein? Sein ganzes Leben lang schon? Das war unmöglich. Nein, er wollte das nicht. Er wollte wenigstens Kontrolle über seinen eigenen Körper zurückhaben, wenn er schon sonst nichts mehr beeinflussen konnte. Lilian fühlte sich vollkommen haltlos. Der Junge atmete hektisch, schluchzte zitternd.
Aerys entfernte sich zusätzlich von ihm und stand vom Bett auf. Lilian hob den Kopf und sah ihn mit tränennassen Augen an. Wollte Aerys jetzt gehen? Vielleicht mochte er ihn auch nicht mehr richtig. Lilian konnte es verstehen. Er mochte sich gerade auch nicht. Er kannte sich nichtmal. Lilian schluchzte erneut auf, zog die schlanken Beine fester an sich an.
Der Adelige erklärte in strengem Tonfall, dass niemand Kontrolle darüber hätte wie sich der eigene Körper bilden würde. Vielleicht hatte er damit recht. Andere konnten auch nicht bestimmen wie sie aussehen würden.
"Aber alle anderen wissen wenigstens was sie sind... und das ist nur eine Sache und nicht zwei", erwiderte Lilian traurig. Aerys ging aufgebracht neben dem Bett hin und her. War er wütend? Nein, so sah er nicht aus, aber er wirkte auch sehr unruhig und streng. Lilian beobachtete es vorsichtig. Aerys fuhr fort, dass Lilian eben derjenige wäre, der er war, gerade weil er beide Geschlechter hätte. Der Jüngling wischte sich über die Wangen. Er hatte schon immer beide Geschlechter in sich gehabt... hatte das etwas zu bedeuten?
Der Prinz erzählte, dass er Tuana gefragt hätte. Wenn man Lilians weibliche Teile entfernen würde, würde Lilian ein komplett anderer Mensch werden. Genauso wenn man die männlichen Teile entfernen würde. Erschrocken über diese Möglichkeit presste der Jüngling die Schenkel zusammen. Er wollte das nicht entfernt bekommen! Hatte Aerys wirklich danach gefragt? Würde er etwas wegmachen wollen? Lilian wusste nicht, ob er das wollte. Nichtmal bei den weiblichen Teilen. Was sollte das heißen, er würde ein anderer Mensch ohne beide Anteile in sich?
"Du bist die Person die du bist, weil du den Körper hast, den du hast", sagte Aerys. Dann wirbelte er herum und blickte Lilian seltsam überrascht an. "So ist es richtig. Absolut einzigartig und absolut richtig."
Lilian legte den Kopf leicht schief. "Meint ihr?", fragte er zweifelnd. "Weil... hmm, ich schon immer so war?" Zaghaft kam er etwas über das Bett gerutscht, näher zur Bettkante. Es klang tröstend und schön, dass er einzigartig und richtig sein sollte. Lilian war kurz davor gewesen sich wie ein elendes, verlorenes Etwas zu fühlen. Wenn Aerys ihn anders sah und ihn richtig fand, dann stimmte es vielleicht.
"Aber ich dachte immer, ich sei ein Krieger. Ein Junge. Und jetzt soll ich plötzlich etwas anderes sein. Ich meine.. nicht plötzlich. Ich war die ganze Zeit so, aber es fühlt sich so plötzlich an." Es war jedenfalls verwirrend und schwer zu bewältigen.
"Und dass meine Signatur sich in letzter Zeit öfter ändert... das hängt auch damit zusammen? Aber früher hat sie das nie getan." Das wüsste er. "Ich dachte, es ist weil ich mich bei euch nur wie ein Mädchen verhalten soll..." Javier hatte gesagt, er würde sich diesen Erwartungen einfach anpassen.
Re: Schwere Erkenntnisse
"Ja", antwortete er ohne zu zögern und absolut sicher. Aerys war selbst überrascht, wie überzeugt davon er war, dass Lilian so richtig war, wie er war. Gerade noch war er zutiefst erschrocken und verwirrt ob Tuanas Offenbarungen gewesen. Doch jetzt, wo er Lilian anschaute, wie verzweifelt er war, wie unglücklich und einsam, kam es ihm dumm vor, dass er selbst gezweifelt hatte. Ja, Lilian war nicht das, was er dachte, dass er es gekauft hätte. Lilian war etwas anderes. Etwas viel wertvolleres, einzigartigeres. Jetzt musste er nur noch herausfinden, was er damit anfangen wollte
"Weil du schon immer so warst", bestätigte Aerys ruhiger. Langsam kam er wieder zu Lilian zurück, der im Gegenzug scheu an den Rand des Bettes gerutscht war. "Auch wenn du nicht wusstest, wie dein Körper genau aufgebaut ist." Er war nun nah genug, um Lilian zärtlich eine Strähne seines sanft gelockten Haares aus dem Gesicht zu streicheln. "Welcher Mensch weiss das schon, der nicht gerade Biologie studiert? Wer passt im Unterricht als Kind gut genug auf, um das wissen zu können? Es gibt andere Sachen, die spannender sind. Womöglich haben viele Menschen Merkwürdigkeiten in sich, ohne es zu wissen, weil sie nicht daran denken, sich untersuchen zu lassen. Es ist nicht wichtig Lilian. Sie leben schon immer damit und sind der Mensch geworden, den sie nun mal sind." Die wenigsten Menschen wurden seine Kunstwerke und deswegen so genau erforscht und durchleuchtet.
Seine Erkenntnis schien nicht nur Aerys zu beruhigen und zu trösten, sondern auch Lilian. Verständlicherweise war er trotzdem noch sehr überfordert und verwirrt. Etwas verloren erklärte er, dass er immer gedacht hätte er sein ein Krieger. Ein Junge. Und nun sollte er plötzlich etwas anderes sein. Wobei, eigentlich nicht plötzlich. Es würde sich nur so plötzlich anfühlen. Genau wie das Verändern seiner Signatur. Ob das damit zusammen hinge. Lilian stellte klug die richtigen Fragen. Fragen, die Aerys ihm auch beantworten wollte. Nur auf die richtige Weise. Nicht so, dass Lilian ihn hasste und dachte, er hätte ihm das böswillig angetan. Ignorant und egoistisch vielleicht. Aber nicht böswillig.
"Ich weiss", nickte er dazu, dass Lilian angenommen hätte, er sei ein Krieger. "Das dachte ich auch." Das erst hatte ihn gereizt, Lilian überhaupt zu kaufen. "Du bist auch ein Junge. Ein Krieger. Aber nicht nur. Du bist noch mehr. Es ist... es ist verwirrend. Tuana hatte viele Erklärungen und doch keine Klarheit." Sachte streichelte er über Lilians Arme. "Ich dachte auch, dass das alles nur von deinem Geist her kommt, weil du die Ausbildung eines Mädchen bekommst. Weil du mir in Mädchensachen so gut gefällst. Vielleicht hängt es schon auch damit zusammen. Aber es gibt womöglich noch einen anderen Grund, warum das auf einmal jetzt passiert. Es... es ist nur sehr unsicher und sehr seltsam." Unschlüssig liess Aerys seine Hände über Lilians Arme hinunter gleiten und umfasste Lilians schlanke Hände, zog sie zu sich an die Brust.
"Lilian", sagte er eindringlich. "Bevor... bevor ich dir mehr erzähle, möchte ich noch etwas herausfinden. Ich muss mehr erfahren, damit ich dir die Wahrheit sagen kann und nicht nur irgendwelche verworrenen Theorien aufstellen kann. Dazu möchte ich mit dir zum Altar der Dunkelheit gehen. Ich weiss, das ist sehr viel von dir verlangt Lilian." Sanft drückte er Lilians Hände. "Doch ohne dich, geht es nicht. Ohne dich kann ich es nicht erfahren und dir nicht sagen, ob die Vermutungen stimmen."
"Weil du schon immer so warst", bestätigte Aerys ruhiger. Langsam kam er wieder zu Lilian zurück, der im Gegenzug scheu an den Rand des Bettes gerutscht war. "Auch wenn du nicht wusstest, wie dein Körper genau aufgebaut ist." Er war nun nah genug, um Lilian zärtlich eine Strähne seines sanft gelockten Haares aus dem Gesicht zu streicheln. "Welcher Mensch weiss das schon, der nicht gerade Biologie studiert? Wer passt im Unterricht als Kind gut genug auf, um das wissen zu können? Es gibt andere Sachen, die spannender sind. Womöglich haben viele Menschen Merkwürdigkeiten in sich, ohne es zu wissen, weil sie nicht daran denken, sich untersuchen zu lassen. Es ist nicht wichtig Lilian. Sie leben schon immer damit und sind der Mensch geworden, den sie nun mal sind." Die wenigsten Menschen wurden seine Kunstwerke und deswegen so genau erforscht und durchleuchtet.
Seine Erkenntnis schien nicht nur Aerys zu beruhigen und zu trösten, sondern auch Lilian. Verständlicherweise war er trotzdem noch sehr überfordert und verwirrt. Etwas verloren erklärte er, dass er immer gedacht hätte er sein ein Krieger. Ein Junge. Und nun sollte er plötzlich etwas anderes sein. Wobei, eigentlich nicht plötzlich. Es würde sich nur so plötzlich anfühlen. Genau wie das Verändern seiner Signatur. Ob das damit zusammen hinge. Lilian stellte klug die richtigen Fragen. Fragen, die Aerys ihm auch beantworten wollte. Nur auf die richtige Weise. Nicht so, dass Lilian ihn hasste und dachte, er hätte ihm das böswillig angetan. Ignorant und egoistisch vielleicht. Aber nicht böswillig.
"Ich weiss", nickte er dazu, dass Lilian angenommen hätte, er sei ein Krieger. "Das dachte ich auch." Das erst hatte ihn gereizt, Lilian überhaupt zu kaufen. "Du bist auch ein Junge. Ein Krieger. Aber nicht nur. Du bist noch mehr. Es ist... es ist verwirrend. Tuana hatte viele Erklärungen und doch keine Klarheit." Sachte streichelte er über Lilians Arme. "Ich dachte auch, dass das alles nur von deinem Geist her kommt, weil du die Ausbildung eines Mädchen bekommst. Weil du mir in Mädchensachen so gut gefällst. Vielleicht hängt es schon auch damit zusammen. Aber es gibt womöglich noch einen anderen Grund, warum das auf einmal jetzt passiert. Es... es ist nur sehr unsicher und sehr seltsam." Unschlüssig liess Aerys seine Hände über Lilians Arme hinunter gleiten und umfasste Lilians schlanke Hände, zog sie zu sich an die Brust.
"Lilian", sagte er eindringlich. "Bevor... bevor ich dir mehr erzähle, möchte ich noch etwas herausfinden. Ich muss mehr erfahren, damit ich dir die Wahrheit sagen kann und nicht nur irgendwelche verworrenen Theorien aufstellen kann. Dazu möchte ich mit dir zum Altar der Dunkelheit gehen. Ich weiss, das ist sehr viel von dir verlangt Lilian." Sanft drückte er Lilians Hände. "Doch ohne dich, geht es nicht. Ohne dich kann ich es nicht erfahren und dir nicht sagen, ob die Vermutungen stimmen."
Re: Schwere Erkenntnisse
Aerys hatte deutlich weniger Zweifel. Jedenfalls sagte er sofort, dass Lilian so richtig sei wie er gerade war. Der Jüngling schöpfte etwas Vertrauen. Er wollte gerne glauben, dass mit ihm alles in Ordnung war, doch von alleine hatte er sich davon nicht überzeugen können. Es war dem Jungen mittlerweile sehr wichtig was der Prinz über ihn dachte. Aerys erklärte es auch damit, dass Lilian schon immer so gewesen wäre. Er trat zum Bett und streichelte ihm sanft durchs Haar. Lilian blickte hilfesuchend zu ihm auf. Was Aerys sagte, ergab Sinn. Die wenigstens Menschen wussten wie sie innerlich aufgebaut waren. Sie verließen sich nur darauf, dass alles so war wie sie annahmen. Lilian hatte geglaubt, er wäre ein Krieger und jetzt musste er irgendwie akzeptieren, dass dem nicht so war. Leicht war das trotz Aerys' Versicherungen nicht.
"Javier hat gesagt, es gibt nur ganz.. ganz wenige wie mich", wandte Lilian ein. Es war nicht so, als würden tausende so wie er herumlaufen und einfach nicht wissen, dass sie auch das andere Geschlecht hatten. Aber unter Umständen hatten sie andere Merkwürdigkeiten in sich und wussten es nicht, weil sie nicht untersucht worden waren. Teilweise wünschte sich Lilian ebenfalls, dass er nicht so auf die Untersuchung beharrt hätte. War es wirklich besser es zu wissen? Lilian hatte gehofft, er würde Antworten bekommen, doch diese warfen bloß weitere Fragen auf. Wenigstens würde er sich nicht mehr mit Ungewissheit quälen.
"Es ist trotzdem nicht einfach.. plötzlich bin ich innen drin ganz anders als ich gedacht hätte. Wenn ich mich noch mehr verändere?" Was würde auf ihn zukommen? Er hatte geglaubt, er sei ein Junge. Ihm war schon bewusst gewesen, dass er zierlicher war als andere, aber dass er nun gar kein richtiger Junge war...
Aufgewühlt versuchte er Aerys zu erklären was in ihm drin vorging, wobei es kaum in Worte zu fassen war. Der Prinz beteuerte, dass Lilian weiterhin ein Junge und ein Krieger sei.
"Ein richtiger Junge?", fragte Lilian ratlos. Die Befürchtungen, dass er geringer als das sei, wollten sich aber nicht festigen, da der Adelige sofort dagegen steuerte. Lilian wäre nicht weniger, sondern mehr als das. Es half, dass der Jüngling sich einigermaßen beruhigte.
Aerys gab zu, dass es auch für ihn verwirrend sei. Es gäbe keine Klarheit. Lieb streichelte er Lilian über die Arme.
Der Prinz bemerkte, dass die Ausbildung eines Mädchens damit zusammenhängen könnte, jedoch nicht nur. Ausbildung? Lilian gefiel das Wort überhaupt nicht.
"Ich will nicht zu einem ganzen Mädchen werden, Aerys", bat er. "Manchmal hab ich das Gefühl, ich verlier mich ganz in dieser Rolle, die ich sein muss..." Und es half überhaupt nicht, dass er tatsächlich ein richtiges Mädchen sein sollte. Wenn er dann nur noch das sein würde? Diese Aussichten machten ihm Angst, aber was könnte er dagegen ausrichten, wenn der Adelige ihn unbedingt als Mädchen sehen wollte? Er betonte immer wieder wie gut Lilian ihm als Mädchen gefiel. Allerdings hatte Aerys ihm auch öfter... gezeigt, dass er ihn sehr als Junge mochte.
Der Prinz glaubte, dass das plötzliche Auftreten von Lilians anderer Signatur noch einen anderen Grund haben könnte. Es wäre sehr seltsam. Aerys fasste nach seinen Händen und legte sie sich auf die Brust. Lilian sollte sich davon nicht so ablenken lassen, aber er konnte die warme Brust des Prinzen unter seinen Handflächen spüren, das schlagende Herz.
Er bekam das Bedürfnis sich an eben jene Brust zu kuscheln.
"Was für einen Grund und warum ist er seltsam?", fragte Lilian. Der Prinz verschob die Antworten. Er müsse zuvor etwas herausfinden bevor er Lilian die Wahrheit sagen könne. Was sollte das heißen? Wusste Aerys was los war oder nicht? Er sagte, er wolle keine verworrenen Theorien aufstellen.
"Dazu möchte ich mit dir zum Altar der Dunkelheit gehen. Ich weiss, das ist sehr viel von dir verlangt Lilian."
Der Jüngling erschrak fürchterlich und er hätte seine Hände sofort zurückgezogen, hätte Aerys sie nicht in eben jenem Moment gedrückt. Zum Altar? Wieso wollte Aerys ausgerechnet dorthin? Lilian wollte nie wieder an diesen schrecklichen Ort zurück. Er wollte nicht daran denken. Dann tat alles weh und er konnte den Prinzen nicht mehr gern haben. Lilian wollte nicht mehr daran denken wozu Aerys ihn dort gezwungen hatte.
"Warum...", er stockte, seine helle Stimme bebte, "Warum wollt ihr ausgerechnet dorthin? Ich mag nicht wieder zum Altar. Dann muss ich mich alles erinnern..."
Der Adelige beharrte, dasser nur dort erfahren könnte, ob seine Vermutungen stimmten. Lilian müsse mitkommen. Der Junge presste die Lippen zusammen, versteifte sich. Was hatte das mit ihrem Gespräch zu tun? Lilian wusste nichtmal wie er bewältigen konnte, dass er auch weibliche Anteile in sich hatte.
"Ich glaub, ich schaff das jetzt nicht.. das ist alles zu schwer", wehrte er ab. Aerys beteuerte, dass er ihn beschützen würde. Lilian war nicht überzeugt. Er glaubte durchaus, dass Aerys ihm gerade nichts antun würde. Er wollte ihm helfen. So viel spürte der Junge. Aber wie konnte Aerys ihn vor diesem schrecklichen Moment beschützen? Lilian wollte sich dem jetzt nicht stellen. Er wollte sich mit Aerys verbunden fühlen und das ging nicht, wenn dieser ihn an seine verwerflichsten Taten erinnerte.
Da lockte der Adelige damit, dass er ihn mit Juwelenkunst einhüllen würde.
"Dem Purpur?", fragte Lilian. Aerys bestätigte es. Lilian konnte nicht anders als sich davon angezogen zu fühlen. Wenn es ihn umhüllte, fühlte er sich gleich besser. Vielleicht würde er es so schaffen.
"Ich versuchs... aber wenn ich mich nicht gut fühle, dann gehen wir gleich? Und dort finden wir Antworten?", fragte er und erhob sich langsam vom Bett.
"Javier hat gesagt, es gibt nur ganz.. ganz wenige wie mich", wandte Lilian ein. Es war nicht so, als würden tausende so wie er herumlaufen und einfach nicht wissen, dass sie auch das andere Geschlecht hatten. Aber unter Umständen hatten sie andere Merkwürdigkeiten in sich und wussten es nicht, weil sie nicht untersucht worden waren. Teilweise wünschte sich Lilian ebenfalls, dass er nicht so auf die Untersuchung beharrt hätte. War es wirklich besser es zu wissen? Lilian hatte gehofft, er würde Antworten bekommen, doch diese warfen bloß weitere Fragen auf. Wenigstens würde er sich nicht mehr mit Ungewissheit quälen.
"Es ist trotzdem nicht einfach.. plötzlich bin ich innen drin ganz anders als ich gedacht hätte. Wenn ich mich noch mehr verändere?" Was würde auf ihn zukommen? Er hatte geglaubt, er sei ein Junge. Ihm war schon bewusst gewesen, dass er zierlicher war als andere, aber dass er nun gar kein richtiger Junge war...
Aufgewühlt versuchte er Aerys zu erklären was in ihm drin vorging, wobei es kaum in Worte zu fassen war. Der Prinz beteuerte, dass Lilian weiterhin ein Junge und ein Krieger sei.
"Ein richtiger Junge?", fragte Lilian ratlos. Die Befürchtungen, dass er geringer als das sei, wollten sich aber nicht festigen, da der Adelige sofort dagegen steuerte. Lilian wäre nicht weniger, sondern mehr als das. Es half, dass der Jüngling sich einigermaßen beruhigte.
Aerys gab zu, dass es auch für ihn verwirrend sei. Es gäbe keine Klarheit. Lieb streichelte er Lilian über die Arme.
Der Prinz bemerkte, dass die Ausbildung eines Mädchens damit zusammenhängen könnte, jedoch nicht nur. Ausbildung? Lilian gefiel das Wort überhaupt nicht.
"Ich will nicht zu einem ganzen Mädchen werden, Aerys", bat er. "Manchmal hab ich das Gefühl, ich verlier mich ganz in dieser Rolle, die ich sein muss..." Und es half überhaupt nicht, dass er tatsächlich ein richtiges Mädchen sein sollte. Wenn er dann nur noch das sein würde? Diese Aussichten machten ihm Angst, aber was könnte er dagegen ausrichten, wenn der Adelige ihn unbedingt als Mädchen sehen wollte? Er betonte immer wieder wie gut Lilian ihm als Mädchen gefiel. Allerdings hatte Aerys ihm auch öfter... gezeigt, dass er ihn sehr als Junge mochte.
Der Prinz glaubte, dass das plötzliche Auftreten von Lilians anderer Signatur noch einen anderen Grund haben könnte. Es wäre sehr seltsam. Aerys fasste nach seinen Händen und legte sie sich auf die Brust. Lilian sollte sich davon nicht so ablenken lassen, aber er konnte die warme Brust des Prinzen unter seinen Handflächen spüren, das schlagende Herz.
Er bekam das Bedürfnis sich an eben jene Brust zu kuscheln.
"Was für einen Grund und warum ist er seltsam?", fragte Lilian. Der Prinz verschob die Antworten. Er müsse zuvor etwas herausfinden bevor er Lilian die Wahrheit sagen könne. Was sollte das heißen? Wusste Aerys was los war oder nicht? Er sagte, er wolle keine verworrenen Theorien aufstellen.
"Dazu möchte ich mit dir zum Altar der Dunkelheit gehen. Ich weiss, das ist sehr viel von dir verlangt Lilian."
Der Jüngling erschrak fürchterlich und er hätte seine Hände sofort zurückgezogen, hätte Aerys sie nicht in eben jenem Moment gedrückt. Zum Altar? Wieso wollte Aerys ausgerechnet dorthin? Lilian wollte nie wieder an diesen schrecklichen Ort zurück. Er wollte nicht daran denken. Dann tat alles weh und er konnte den Prinzen nicht mehr gern haben. Lilian wollte nicht mehr daran denken wozu Aerys ihn dort gezwungen hatte.
"Warum...", er stockte, seine helle Stimme bebte, "Warum wollt ihr ausgerechnet dorthin? Ich mag nicht wieder zum Altar. Dann muss ich mich alles erinnern..."
Der Adelige beharrte, dasser nur dort erfahren könnte, ob seine Vermutungen stimmten. Lilian müsse mitkommen. Der Junge presste die Lippen zusammen, versteifte sich. Was hatte das mit ihrem Gespräch zu tun? Lilian wusste nichtmal wie er bewältigen konnte, dass er auch weibliche Anteile in sich hatte.
"Ich glaub, ich schaff das jetzt nicht.. das ist alles zu schwer", wehrte er ab. Aerys beteuerte, dass er ihn beschützen würde. Lilian war nicht überzeugt. Er glaubte durchaus, dass Aerys ihm gerade nichts antun würde. Er wollte ihm helfen. So viel spürte der Junge. Aber wie konnte Aerys ihn vor diesem schrecklichen Moment beschützen? Lilian wollte sich dem jetzt nicht stellen. Er wollte sich mit Aerys verbunden fühlen und das ging nicht, wenn dieser ihn an seine verwerflichsten Taten erinnerte.
Da lockte der Adelige damit, dass er ihn mit Juwelenkunst einhüllen würde.
"Dem Purpur?", fragte Lilian. Aerys bestätigte es. Lilian konnte nicht anders als sich davon angezogen zu fühlen. Wenn es ihn umhüllte, fühlte er sich gleich besser. Vielleicht würde er es so schaffen.
"Ich versuchs... aber wenn ich mich nicht gut fühle, dann gehen wir gleich? Und dort finden wir Antworten?", fragte er und erhob sich langsam vom Bett.
Re: Schwere Erkenntnisse
Aerys konnte spüren, dass Lilian fliehen wollte, als Aerys ihm mitteilte, was er vor hatte. wie sich der Jüngling anspannte und von Angst überrollt wurde. Doch aus irgend einem Grund tat er es nicht. Wohl weil er zumindest wissen wollte, warum Aerys mit ihm zum Altar wollte. Mit bebender, heller Stimme fragte er erschreckt, danach. Er wollte nicht wieder dahin. Er wollte sich nicht erinnern. Dabei war es eine schöne Zeremonie gewesen. Abgesehen davon, dass Lilian nicht bereit dafür gewesen war und Aerys es ihm erlaubt hatte, so viele Freiheiten zu haben, sich zu wehren und zu sperren.
"Lilian, ich denke es ist wichtig, damit wir Antworten bekommen", drängte er den Jungen weiter, der Angst hatte und abwehrte, dass es zu schwer für ihn sei. "Ich werde dir nichts tun. Ich beschütze dich." Zumindest würde er ihn nicht wieder zu Sex zwingen. Vor der den Erinnerungen würde er ihn nicht bewahren können. Allerdings würde Lilian sich so oder so teilweise erinnern müssen, wenn er mehr über seine weibliche Seite erfahren wollte.
"Wenn du möchtest hülle ich dich auch ganz in meine Juwelenkraft ein, die du so magst", bot er dem überforderten Jüngling an. Es war, als lockte man ein Kätzchen mit einer Feder. Sofort wurde Lilian etwas aus seiner Angst gerissen und er fragte fast schon ein wenig nach dem Purpur. "Ja, genau", bestätigte Aerys mit einem sanften Lächeln. "Von Kopf bis Fuss. Dir wird kein Leid geschehen." Lilian würde noch nicht einmal nass werden, obwohl es draussen regnete.
"Du fühlst dich jetzt schon nicht gut", schmunzelte Aerys gerührt über den tapferen, süssen Krieger, der wie ein zartes Mädchen aussah. Der eines wahr und sich gerade vorsichtig vom Bett erhob. "Aber wir werden sofort wieder gehen, wenn es dir wirklich zuviel wird." Er löste eine seiner Hände von denen von Lilian und streichelte ihm sachte übers Haar. "Ich will ehrlich zu dir sein, Lilian. Ich weiss nicht wirklich, ob wir dort Antworten finden. Doch ich hoffe es sehr. Hast du trotzdem den Mut, mich zu begleiten?" Lilian brauchte noch etwas Zeit, doch dann nickte er zaghaft.
"Du bist so tapfer", staunte Aerys ehrlich und drückte Lilian ein Küsschen auf die Stirn. Damit hüllte er ihn dann auch wie versprochen in seine purpurne Juwelenkraft ein, damit er von der ganzen Welt abgeschirmt war. Mit Ausnahme von da, wo er ihn sanft an einer Hand hielt. "Komm, wir nehmen deinen Lieblingsweg." Mit einem verschmitzten Lächeln zog er Lilian zu dem Balkon, der hinaus zum Park gerichtet war. Ohne auf den Regen zu achten, der leicht gegen die Fenster prasselte, öffnete er die Balkontür und trat in hinaus. Es regnete nicht in strömen, trotzdem dauerte es nicht lange, bis sein Haar feucht wurde. Lilian hingegen traf kein Wassertröpfchen. Mit Hilfe der Kunst liess er sie zwei auf das Geländer hochschweben. Von da aus schuf er diesmal jedoch eine glitzernde Treppe aus purpurner Kunst hinunter zum Rasen, von wo aus ein ebenso purpur glitzernder Weg zum Wald in Richtung Altar führte. Lilian würde nicht nass werden und auch keine schmutzigen Füsse bekommen. Noch nicht einmal der Wind würde ihn kühlen können. Stattdessen würde er sicher und warm in seine Juwelenkraft gehüllt sein, wie als wäre er noch unter der Bettdecke verkrochen.
"Ich habe übrigens nicht geschaut", versicherte er jungenhaft. "Tuana hat dich wieder angezogen. Nicht ich."
"Lilian, ich denke es ist wichtig, damit wir Antworten bekommen", drängte er den Jungen weiter, der Angst hatte und abwehrte, dass es zu schwer für ihn sei. "Ich werde dir nichts tun. Ich beschütze dich." Zumindest würde er ihn nicht wieder zu Sex zwingen. Vor der den Erinnerungen würde er ihn nicht bewahren können. Allerdings würde Lilian sich so oder so teilweise erinnern müssen, wenn er mehr über seine weibliche Seite erfahren wollte.
"Wenn du möchtest hülle ich dich auch ganz in meine Juwelenkraft ein, die du so magst", bot er dem überforderten Jüngling an. Es war, als lockte man ein Kätzchen mit einer Feder. Sofort wurde Lilian etwas aus seiner Angst gerissen und er fragte fast schon ein wenig nach dem Purpur. "Ja, genau", bestätigte Aerys mit einem sanften Lächeln. "Von Kopf bis Fuss. Dir wird kein Leid geschehen." Lilian würde noch nicht einmal nass werden, obwohl es draussen regnete.
"Du fühlst dich jetzt schon nicht gut", schmunzelte Aerys gerührt über den tapferen, süssen Krieger, der wie ein zartes Mädchen aussah. Der eines wahr und sich gerade vorsichtig vom Bett erhob. "Aber wir werden sofort wieder gehen, wenn es dir wirklich zuviel wird." Er löste eine seiner Hände von denen von Lilian und streichelte ihm sachte übers Haar. "Ich will ehrlich zu dir sein, Lilian. Ich weiss nicht wirklich, ob wir dort Antworten finden. Doch ich hoffe es sehr. Hast du trotzdem den Mut, mich zu begleiten?" Lilian brauchte noch etwas Zeit, doch dann nickte er zaghaft.
"Du bist so tapfer", staunte Aerys ehrlich und drückte Lilian ein Küsschen auf die Stirn. Damit hüllte er ihn dann auch wie versprochen in seine purpurne Juwelenkraft ein, damit er von der ganzen Welt abgeschirmt war. Mit Ausnahme von da, wo er ihn sanft an einer Hand hielt. "Komm, wir nehmen deinen Lieblingsweg." Mit einem verschmitzten Lächeln zog er Lilian zu dem Balkon, der hinaus zum Park gerichtet war. Ohne auf den Regen zu achten, der leicht gegen die Fenster prasselte, öffnete er die Balkontür und trat in hinaus. Es regnete nicht in strömen, trotzdem dauerte es nicht lange, bis sein Haar feucht wurde. Lilian hingegen traf kein Wassertröpfchen. Mit Hilfe der Kunst liess er sie zwei auf das Geländer hochschweben. Von da aus schuf er diesmal jedoch eine glitzernde Treppe aus purpurner Kunst hinunter zum Rasen, von wo aus ein ebenso purpur glitzernder Weg zum Wald in Richtung Altar führte. Lilian würde nicht nass werden und auch keine schmutzigen Füsse bekommen. Noch nicht einmal der Wind würde ihn kühlen können. Stattdessen würde er sicher und warm in seine Juwelenkraft gehüllt sein, wie als wäre er noch unter der Bettdecke verkrochen.
"Ich habe übrigens nicht geschaut", versicherte er jungenhaft. "Tuana hat dich wieder angezogen. Nicht ich."
Re: Schwere Erkenntnisse
Der Adelige versuchte ihn weiter zu überzeugen. Es wäre wichtig dorthin zu gehen, um Antworten zu bekommen. Dabei versicherte er, dass er Lilian nichts tun würde. Lilian glaubte ihm, doch er konnte sich nicht seiner neuen Identität stellen und noch der schrecklichen Entjungferung. Er schaffte das nicht beides zusammen. Er würde zerbrechen. Bereits jetzt fühlte er sich nervlich ganz angespannt und aufgewühlt.
Aber anscheinend wussten sie noch nicht alles. Wieso sollte es ausgerechnet beim Altar Antworten geben? Würde es ihnen beiden helfen? Lilian stieß öfters an eine Barriere, die verhinderte, dass er sich dem Prinzen weiter näherte. Wie konnte Lilian ihm nahe sein und ihn mögen, wenn Aerys ihn auf diesem Altar missbraucht hatte? Der Jüngling konnte es sich schönreden und dass Aerys ihn dort noch nicht richtig gekannt hatte. Dass er ihm dies jetzt nie wieder antun würde, doch das hatte Lilian blauäugig von den Schlägen gedacht und die waren auch wieder passiert. Es gab keine Garantien. Er konnte wieder geschlagen werden. Konnte er dann nicht auch wieder zum Sex gezwungen werden? Es ängstigte und verstörte ihn. Dabei gefielen ihm mittlerweile viele der Dinge, die Aerys mit ihm machte. Die sie sogar gemeinsam machten wie die Küsse.
Das ließ sich alles nicht miteinander vereinbaren. Würde Lilian darauf Antworten finden, wenn sie beide wieder zum Altar gingen? Der Jugendliche zögerte. Er hatte große Angst.
Bis Aerys plötzlich mit seinem Purpur lockte und dass er ihn von Kopf bis Fuß darin einhüllen würde. Lilian würde kein Leid geschehen.
Davon angezogen ließ sich der Junge allmählich überzeugen, doch er wandte ein, dass er gehen wollte sobald er sich nicht gut fühlte. Aerys bemerkte schmunzelnd, dass Lilian sich schon jetzt nicht gut fühlen würde.
"Ja..", pflichtete der zarte Junge kläglich ein. "Aber es hilft, dass ihr bei mir seid."
Ihm ging es wirklich nicht gut, doch ohne Aerys' aufbauende Worte hätte Lilian noch viel stärker geweint und sich selbst abgelehnt und nicht gemocht. Er hatte auch jetzt Probleme damit, doch solange er wusste, dass er für Aerys richtig war und dass dieser ihn weiterhin mochte, war es nicht so schlimm was er über sich selbst dachte.
Aerys versprach, dass sie gehen würden sobald es Lilian beim Altar zu viel würde. Wieder streichelte er ihm zärtlich übers Haar ehe er gestand, dass er keine Antworten garantieren könne. Er würde es sich nur erhoffen. "Hast du trotzdem den Mut, mich zu begleiten?"
Lilian hätte am liebsten den Kopf geschüttelt. Er wollte so weit wie möglich von dem Altar in dem Wäldchen entfernt sein. Es war der Grund warum er noch nichtmal gerne aus seinen Badezimmerfenstern sah. Weil man dort einen Blick auf den Wald hatte. Genau wie Aerys war Lilian skeptisch, ob bei der Stätte seiner Entjungferung Antworten warteten. Genau wie Aerys hoffte es der Jüngling sehr.
Er rang noch mit sich, dann nickte er.
Aerys lobte ihn gleich für seine Tapferkeit und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. Lilian schniefte leise. Das fühlte sich immer noch schön an.
"Ich glaub, es ist besser nach Antworten zu suchen, selbst wenn man keine findet." Es war besser als die quälende Unwissenheit und Rastlosigkeit. Lilian wurde für seine Tapferkeit belohnt, als er die aufwallende Kraft in sich drin aufsteigen spürte. Sie schien aus ihm herauszufließen und ihn dann einzuhüllen. Ein Blinzeln später war er von der purpurnen Kraft umgeben. Der Jüngling keuchte. So stark... es war überwältigend.
Zu Beginn hatte ihm das furchtbare Angst gemacht und er hatte es nicht haben wollen, doch mittlerweile konnte er damit besser umgehen. Ob es so auch mit seiner neuen Identität sein würde? Momentan wollte er immer noch davor wegrennen und es nicht wahrhaben. Es war alles ein böser Traum.
Aerys fasste ihn an der Hand und Lilian folgte ihm barfuß zum Balkon.
"Das ist euer Lieblingsweg", gab er sachte lächelnd zurück. Lilian streckte den anderen Arm aus und streifte mit den Fingerspitzen sachte an der Grenze der Kraft entlang. Ohh... oh, so schön. Er fühlte sich wirklich geborgen. Wie in einem Kokon. Vielleicht war er ja ein Schmetterling. Aerys öffnete die Balkontüre und brachte sie nach draußen. Es regnete leicht, doch die Tropfen perlten an der Hülle ab. Fasziniert beobachtete Lilian es. Er fühlte sich wie als würde er schweben.
Ohh.. oh, sie schwebten wirklich. Hinauf aufs Geländer. Lilians Nachthemdchen schwang leicht um seine Waden. Es war so unwirklich nun gemeinsam auf dem Geländer zu stehen. Hand in Hand. Trotz des schlechten Wetters konnten sie ganz viel vom Innenhof und der Villa sehen. Als gehöre es nur ihnen beiden. Dabei war das Unsinn. Alles davon gehörte Aerys.
Aber gerade teilte er es mit Lilian. Er blickte versonnen zu dem Adeligen und mekte die Regentropfen in dessen dunklem Haar.
"Ihr werdet ja nass..", bemerkte er besorgt. Treppe, dachte er als nächstes und wunderte sich wieso. Da tauchte eine im Regen glitzerne, purpurne Treppe vor ihnen auf. Sie ging hinunter zum Rasen. Lilian hauchte einen kurzen Laut des Erstaunens und Bewunderns, eine Hand vor den Mund geschlagen. Das sah richtig magisch aus. Wie aus einem Märchen. Ein leuchtender Weg entstand vor ihren Augen, schlängelte sich den Park. Für den Augenblick vergaß das Mädchen die Sorgen und Ängste um sich.
Sie wollte schon den ersten zarten Fuß auf die oberste Stufe setzen, als Aerys beteuerte, er hätte nicht geschaut. Lilian blickte ihn verwirrt an ehe er begriff. Der Prinz versicherte, dass die Heilerin Lilian angezogen hätte.
"Oh.. danke", bedankte er sich überrumpelt, aber nicht vollkommen überrascht. Er war mehr überrascht, dass Aerys es so erwähnte. Bis Lilian aufging, dass es für den Adeligen keine Selbstverständlichkeit war. "Ich war mir nicht sicher..." Schließlich hätte Aerys nichts davon abgehalten zu schauen. Außer dass er eingewilligt hatte es nicht zu tun. Das war auch der Grund warum Lilian sich danach nicht mehr so viele Gedanken darüber gemacht hatte. Zu Anfang seines Lebens im Anwesen hätte ihn das in Angst und Schrecken versetzt und es wäre alles gewesen an dass er hätte denken können. Jetzt... hatte er einfach vertraut.
"Ich hab schon geglaubt, dass ihr nicht guckt", erklärte Lilian. Er drückte die Hand des Prinzen und strich mit dem Daumen sanft über den Handrücken. "Danke, dass ihr mich respektiert habt." Lilian lächelte ihn an und folgte dann Aerys die Stufen hinunter. Es war ein komisches Gefühl, wie als würde er auf Wolken laufen. Festen Wolken. Das sollte es nicht geben. Wenn er die Stufen mit seinen nackten Füßen berührte, prickelte es. Lilian atmete tief ein. Aerys' Signatur und die Juwelenkraft um ihn herum, konnte ihn beinahe alles andere vergessen lassen. Es war so ein intensives Gefühl.
Es gab ihm Kraft und Sicherheit.
Aber es genügte nicht, dass er bis zum Wald brav mitlief. Je näher sie dem kamen, desto stockender wurden Lilians Schritte. Er drängte sich fester an Aerys, hielt nun dessen Arm fest. Unter den dunklen Wolken sah der Eichenwald besonders düster und bedrohlich aus. Hier waren so viele schreckliche Dinge passiert. Aerys hatte ihn dort zum ersten Mal geküsst und Lilian hatte ihn feste in die Lippe gebissen. So stark, dass es geblutet hatte. Aber es war Lilian gewesen, der hier später um einiges schlimmer hatte bluten müssen...
Der Jüngling wimmerte, als sie auf den Pfad traten, der sie in den Wald brachte.
"Warum wollt ihr dahin?", fragte er. "Wenn ich an die Zeremonie denke, dann... ist alles komisch zwischen uns."
Aber anscheinend wussten sie noch nicht alles. Wieso sollte es ausgerechnet beim Altar Antworten geben? Würde es ihnen beiden helfen? Lilian stieß öfters an eine Barriere, die verhinderte, dass er sich dem Prinzen weiter näherte. Wie konnte Lilian ihm nahe sein und ihn mögen, wenn Aerys ihn auf diesem Altar missbraucht hatte? Der Jüngling konnte es sich schönreden und dass Aerys ihn dort noch nicht richtig gekannt hatte. Dass er ihm dies jetzt nie wieder antun würde, doch das hatte Lilian blauäugig von den Schlägen gedacht und die waren auch wieder passiert. Es gab keine Garantien. Er konnte wieder geschlagen werden. Konnte er dann nicht auch wieder zum Sex gezwungen werden? Es ängstigte und verstörte ihn. Dabei gefielen ihm mittlerweile viele der Dinge, die Aerys mit ihm machte. Die sie sogar gemeinsam machten wie die Küsse.
Das ließ sich alles nicht miteinander vereinbaren. Würde Lilian darauf Antworten finden, wenn sie beide wieder zum Altar gingen? Der Jugendliche zögerte. Er hatte große Angst.
Bis Aerys plötzlich mit seinem Purpur lockte und dass er ihn von Kopf bis Fuß darin einhüllen würde. Lilian würde kein Leid geschehen.
Davon angezogen ließ sich der Junge allmählich überzeugen, doch er wandte ein, dass er gehen wollte sobald er sich nicht gut fühlte. Aerys bemerkte schmunzelnd, dass Lilian sich schon jetzt nicht gut fühlen würde.
"Ja..", pflichtete der zarte Junge kläglich ein. "Aber es hilft, dass ihr bei mir seid."
Ihm ging es wirklich nicht gut, doch ohne Aerys' aufbauende Worte hätte Lilian noch viel stärker geweint und sich selbst abgelehnt und nicht gemocht. Er hatte auch jetzt Probleme damit, doch solange er wusste, dass er für Aerys richtig war und dass dieser ihn weiterhin mochte, war es nicht so schlimm was er über sich selbst dachte.
Aerys versprach, dass sie gehen würden sobald es Lilian beim Altar zu viel würde. Wieder streichelte er ihm zärtlich übers Haar ehe er gestand, dass er keine Antworten garantieren könne. Er würde es sich nur erhoffen. "Hast du trotzdem den Mut, mich zu begleiten?"
Lilian hätte am liebsten den Kopf geschüttelt. Er wollte so weit wie möglich von dem Altar in dem Wäldchen entfernt sein. Es war der Grund warum er noch nichtmal gerne aus seinen Badezimmerfenstern sah. Weil man dort einen Blick auf den Wald hatte. Genau wie Aerys war Lilian skeptisch, ob bei der Stätte seiner Entjungferung Antworten warteten. Genau wie Aerys hoffte es der Jüngling sehr.
Er rang noch mit sich, dann nickte er.
Aerys lobte ihn gleich für seine Tapferkeit und gab ihm ein Küsschen auf die Stirn. Lilian schniefte leise. Das fühlte sich immer noch schön an.
"Ich glaub, es ist besser nach Antworten zu suchen, selbst wenn man keine findet." Es war besser als die quälende Unwissenheit und Rastlosigkeit. Lilian wurde für seine Tapferkeit belohnt, als er die aufwallende Kraft in sich drin aufsteigen spürte. Sie schien aus ihm herauszufließen und ihn dann einzuhüllen. Ein Blinzeln später war er von der purpurnen Kraft umgeben. Der Jüngling keuchte. So stark... es war überwältigend.
Zu Beginn hatte ihm das furchtbare Angst gemacht und er hatte es nicht haben wollen, doch mittlerweile konnte er damit besser umgehen. Ob es so auch mit seiner neuen Identität sein würde? Momentan wollte er immer noch davor wegrennen und es nicht wahrhaben. Es war alles ein böser Traum.
Aerys fasste ihn an der Hand und Lilian folgte ihm barfuß zum Balkon.
"Das ist euer Lieblingsweg", gab er sachte lächelnd zurück. Lilian streckte den anderen Arm aus und streifte mit den Fingerspitzen sachte an der Grenze der Kraft entlang. Ohh... oh, so schön. Er fühlte sich wirklich geborgen. Wie in einem Kokon. Vielleicht war er ja ein Schmetterling. Aerys öffnete die Balkontüre und brachte sie nach draußen. Es regnete leicht, doch die Tropfen perlten an der Hülle ab. Fasziniert beobachtete Lilian es. Er fühlte sich wie als würde er schweben.
Ohh.. oh, sie schwebten wirklich. Hinauf aufs Geländer. Lilians Nachthemdchen schwang leicht um seine Waden. Es war so unwirklich nun gemeinsam auf dem Geländer zu stehen. Hand in Hand. Trotz des schlechten Wetters konnten sie ganz viel vom Innenhof und der Villa sehen. Als gehöre es nur ihnen beiden. Dabei war das Unsinn. Alles davon gehörte Aerys.
Aber gerade teilte er es mit Lilian. Er blickte versonnen zu dem Adeligen und mekte die Regentropfen in dessen dunklem Haar.
"Ihr werdet ja nass..", bemerkte er besorgt. Treppe, dachte er als nächstes und wunderte sich wieso. Da tauchte eine im Regen glitzerne, purpurne Treppe vor ihnen auf. Sie ging hinunter zum Rasen. Lilian hauchte einen kurzen Laut des Erstaunens und Bewunderns, eine Hand vor den Mund geschlagen. Das sah richtig magisch aus. Wie aus einem Märchen. Ein leuchtender Weg entstand vor ihren Augen, schlängelte sich den Park. Für den Augenblick vergaß das Mädchen die Sorgen und Ängste um sich.
Sie wollte schon den ersten zarten Fuß auf die oberste Stufe setzen, als Aerys beteuerte, er hätte nicht geschaut. Lilian blickte ihn verwirrt an ehe er begriff. Der Prinz versicherte, dass die Heilerin Lilian angezogen hätte.
"Oh.. danke", bedankte er sich überrumpelt, aber nicht vollkommen überrascht. Er war mehr überrascht, dass Aerys es so erwähnte. Bis Lilian aufging, dass es für den Adeligen keine Selbstverständlichkeit war. "Ich war mir nicht sicher..." Schließlich hätte Aerys nichts davon abgehalten zu schauen. Außer dass er eingewilligt hatte es nicht zu tun. Das war auch der Grund warum Lilian sich danach nicht mehr so viele Gedanken darüber gemacht hatte. Zu Anfang seines Lebens im Anwesen hätte ihn das in Angst und Schrecken versetzt und es wäre alles gewesen an dass er hätte denken können. Jetzt... hatte er einfach vertraut.
"Ich hab schon geglaubt, dass ihr nicht guckt", erklärte Lilian. Er drückte die Hand des Prinzen und strich mit dem Daumen sanft über den Handrücken. "Danke, dass ihr mich respektiert habt." Lilian lächelte ihn an und folgte dann Aerys die Stufen hinunter. Es war ein komisches Gefühl, wie als würde er auf Wolken laufen. Festen Wolken. Das sollte es nicht geben. Wenn er die Stufen mit seinen nackten Füßen berührte, prickelte es. Lilian atmete tief ein. Aerys' Signatur und die Juwelenkraft um ihn herum, konnte ihn beinahe alles andere vergessen lassen. Es war so ein intensives Gefühl.
Es gab ihm Kraft und Sicherheit.
Aber es genügte nicht, dass er bis zum Wald brav mitlief. Je näher sie dem kamen, desto stockender wurden Lilians Schritte. Er drängte sich fester an Aerys, hielt nun dessen Arm fest. Unter den dunklen Wolken sah der Eichenwald besonders düster und bedrohlich aus. Hier waren so viele schreckliche Dinge passiert. Aerys hatte ihn dort zum ersten Mal geküsst und Lilian hatte ihn feste in die Lippe gebissen. So stark, dass es geblutet hatte. Aber es war Lilian gewesen, der hier später um einiges schlimmer hatte bluten müssen...
Der Jüngling wimmerte, als sie auf den Pfad traten, der sie in den Wald brachte.
"Warum wollt ihr dahin?", fragte er. "Wenn ich an die Zeremonie denke, dann... ist alles komisch zwischen uns."
Re: Schwere Erkenntnisse
Aerys grinste nur verschmitzt, als Lilian meinte, der Weg über den Balkon wäre vorallem Aerys Lieblingsweg. Das mochte schon stimmen. Lilian war da eher ordentlich veranlagt. Aerys war derjenige, der sich einfach holte, was er wollte, ohne sich den gesellschaftlichen Konventionen zu beugen. Gerade war er aber vorallem übermütig, weil Lilian ihm gesagt hatte, dass es helfen würde, dass er bei ihr war. Das hörte er natürlich gerne. Und wenn er ehrlich war, so half es ihm tatsächlich auch, mit Lilian über seinen Körper zu sprechen. Bei Tuana hatte er sich hinter einer dicken Mauer der Zurückhaltung verschanzt. Jetzt hingegen beschäftigte er sich intensiv mit Lilian und hüllte ihn sogar komplett in seine Juwelenkraft ein.
Lilian schien es zu gefallen. Er wurde augenblicklich ruhiger und als er dann die Treppe und den Weg wahrnahm, keuchte er sogar bewundernd. Das gefiel Aerys natürlich sehr. Zumal es nicht leicht war, so viel Kunst gleichzeitig einzusetzen. Auch wenn der Weg, um Kraft zu sparen, nur da wirklich fest und hart war, wo Lilian seine Füsse aufsetzte. Nein, wo Lilian ihre Füsse aufsetzte. Ganz plötzlich hatte sich Lilians Signatur verändert. Sie war nun ganz deutlilch die einer Hexe. Und das ganz ohne Sex und Höhepunkt. Aerys blinzelte verblüfft und fragte sich, wie das denn nun gegangen war. Es war faszinierend. In dem Prinzen erwachte der Wunsch, das genauer zu erforschen. Erst als Aerys ansprach, dass er wie versprochen wirklich nicht geguckt und Tuana ihn angekleidet hatte, wich die weibliche Signatur wieder der des Kriegers. Wie als könne die Hexe nur existieren, wenn Lilian nicht bewusst über etwas nachdachte.
Gemeinsam gingen sie über den glitzernden Pfad seiner Kunst, der sich hinter ihnen wieder in nichts auflöste. Langsam und immer langsamer je näher sie dem Wald kamen. Lilians Mut verliess ihn immer schneller, bis sie schliesslich kaum mehr vorwärts kamen. Dabei drängte es Aerys doch so, zum Altar zu gelangen. Er konnte nicht genau sagen, warum er dahin wollte mit Lilian. Es war mehr ein Gefühl, dass es das richtige war. Leider wollte Lilian ausgerechnet dafür eine Erklärung haben.
"Ich weiss", gab Aerys zu, dass er wusste, dass Lilian nicht gerne an die Zeremonie dachte, weil dann alles komisch zwischen ihnen wäre. Oder wohl eher weil Lilian wieder an den Schmerz dachte und Aerys damit wieder Vorwürfe machte, die er ihm gar nicht mehr machen wollte.
"Genau deswegen will ich wieder dahin", erklärte er sein Drängen. "Nicht damit es komisch ist. Aber weil es keine guten Gefühle auslöst, wenn du daran denkst. So sollte es nicht sein. Vielleicht können wir etwas davon reparieren, wenn wir jetzt dahin gehen. Ich bin mir nicht sicher Lilian. Das habe ich alles auch noch nie erlebt. Ich kann dir keinen genauen Grund nennen. Doch ich habe das Gefühl, dass es gut und richtig ist, wenn wir dahin gehen, bevor ich dir mehr über dich erzähle. Weil dort alles angefangen hat."
Der Jüngling war gar nicht glücklich über Aerys vage Aussagen. Doch mehr konnte der Prinz ihm nicht sagen, da er selber nicht mehr wusste. Er konnte nur seinen Arm beschützend um Lilians Schulter legen und ihn tröstend an sich drücken. Das schien ein wenig zu helfen, so dass Lilian mit ihm durch den dunklen, dassen Wald gehen konnte. Aerys erschuff einige Hexenlichter, damit es nicht so finster war. Die Sonne war ohnehin durch die dicken Regenwolken verdeckt und das Blattwerk der Bäume taten ihr übriges dazu. Dafür war es hier drin auch noch nicht nass. Erst als sie hinaus auf die Lichtung traten, prasselte wieder Regen auf Aerys hinunter. Inzwischen regnete es stärker. Trotzdem verzichtete der Prinz darauf, sich mit einem Schild zu schützen, da er nicht wusste, wieviel Kraft er noch für Lilian brauchen würde.
Lilian schien es zu gefallen. Er wurde augenblicklich ruhiger und als er dann die Treppe und den Weg wahrnahm, keuchte er sogar bewundernd. Das gefiel Aerys natürlich sehr. Zumal es nicht leicht war, so viel Kunst gleichzeitig einzusetzen. Auch wenn der Weg, um Kraft zu sparen, nur da wirklich fest und hart war, wo Lilian seine Füsse aufsetzte. Nein, wo Lilian ihre Füsse aufsetzte. Ganz plötzlich hatte sich Lilians Signatur verändert. Sie war nun ganz deutlilch die einer Hexe. Und das ganz ohne Sex und Höhepunkt. Aerys blinzelte verblüfft und fragte sich, wie das denn nun gegangen war. Es war faszinierend. In dem Prinzen erwachte der Wunsch, das genauer zu erforschen. Erst als Aerys ansprach, dass er wie versprochen wirklich nicht geguckt und Tuana ihn angekleidet hatte, wich die weibliche Signatur wieder der des Kriegers. Wie als könne die Hexe nur existieren, wenn Lilian nicht bewusst über etwas nachdachte.
Gemeinsam gingen sie über den glitzernden Pfad seiner Kunst, der sich hinter ihnen wieder in nichts auflöste. Langsam und immer langsamer je näher sie dem Wald kamen. Lilians Mut verliess ihn immer schneller, bis sie schliesslich kaum mehr vorwärts kamen. Dabei drängte es Aerys doch so, zum Altar zu gelangen. Er konnte nicht genau sagen, warum er dahin wollte mit Lilian. Es war mehr ein Gefühl, dass es das richtige war. Leider wollte Lilian ausgerechnet dafür eine Erklärung haben.
"Ich weiss", gab Aerys zu, dass er wusste, dass Lilian nicht gerne an die Zeremonie dachte, weil dann alles komisch zwischen ihnen wäre. Oder wohl eher weil Lilian wieder an den Schmerz dachte und Aerys damit wieder Vorwürfe machte, die er ihm gar nicht mehr machen wollte.
"Genau deswegen will ich wieder dahin", erklärte er sein Drängen. "Nicht damit es komisch ist. Aber weil es keine guten Gefühle auslöst, wenn du daran denkst. So sollte es nicht sein. Vielleicht können wir etwas davon reparieren, wenn wir jetzt dahin gehen. Ich bin mir nicht sicher Lilian. Das habe ich alles auch noch nie erlebt. Ich kann dir keinen genauen Grund nennen. Doch ich habe das Gefühl, dass es gut und richtig ist, wenn wir dahin gehen, bevor ich dir mehr über dich erzähle. Weil dort alles angefangen hat."
Der Jüngling war gar nicht glücklich über Aerys vage Aussagen. Doch mehr konnte der Prinz ihm nicht sagen, da er selber nicht mehr wusste. Er konnte nur seinen Arm beschützend um Lilians Schulter legen und ihn tröstend an sich drücken. Das schien ein wenig zu helfen, so dass Lilian mit ihm durch den dunklen, dassen Wald gehen konnte. Aerys erschuff einige Hexenlichter, damit es nicht so finster war. Die Sonne war ohnehin durch die dicken Regenwolken verdeckt und das Blattwerk der Bäume taten ihr übriges dazu. Dafür war es hier drin auch noch nicht nass. Erst als sie hinaus auf die Lichtung traten, prasselte wieder Regen auf Aerys hinunter. Inzwischen regnete es stärker. Trotzdem verzichtete der Prinz darauf, sich mit einem Schild zu schützen, da er nicht wusste, wieviel Kraft er noch für Lilian brauchen würde.
Re: Schwere Erkenntnisse
Aerys widersprach nicht, als Lilian ihm sagte, dass die Zeremonie ihr Verhältnis störte. Der Jüngling wollte es nicht weiter in Worte fassen, denn es war zu schwierig darüber zu sprechen und er wusste nicht wie er dem Prinzen diesen Akt verzeihen konnte. Und trotz allem mochte er Aerys. Es war ein stetiger Quell an zwiespältigen Gedanken. Oft hatte Lilian sich gewehrt, einfach weil er das Gefühl hatte, er müsse sich wehren. Er konnte nicht den Mann mögen, der sich von ihm geholt hatte was er wollte.
Lilian konnte auch nicht ganz an die fadenscheinigen Erklärungen glauben, dass die Zeremonie so hätte sein sollen und es wäre ein Opfer an die Dunkelheit gewesen. Von Anfang an hatte Aerys behauptet, dass die Dunkelheit sie zusammengebracht hatte. Die Dunkelheit hätte es so gewollt. Es war Lilian wie eine Ausrede vorgekommen. Die Dunkelheit hatte Aerys nicht dazu gebracht ihn zu schlagen oder auf diesen Altar zu zwingen. Das war alles Aerys' Entscheidung gewesen. Jedoch konnte Lilian nicht leugnen, dass da etwas zwischen ihn war. Er wusste nicht, ob es an der Dunkelheit lag oder daran, dass sie sich beide kennengelernt hatten und mochten was der andere zu dieser seltsamen Beziehung brachte. Es war eine Beziehung oder? Sie waren bestimmt kein Paar, aber Fremde waren sie auch nicht mehr und manchmal hatte Lilian das Gefühl, dass der Prinz ihn so richtig gern hatte. So verliebt gern...
Der Adelige erklärte, dass er zum Altar wollte eben weil es für Lilian schmerzhaft sei. Der Junge blickte ihn ungläubig an. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Aerys ihn gerade absichtlich unglücklich machen wollte. Er wollte ihm helfen. Aus diesem Grund war Lilian widerstrebend mitgekommen, doch je näher sie dem Wald kamen desto mehr verließ ihn sein Mut. Er war doch nicht so tapfer wie der Prinz gesagt hatte.
Aerys bemerkte, dass es nicht sein dürfe, dass Lilian mit schlechten Gefühlen an die Zeremonie dachte. "Vielleicht können wir etwas davon reparieren, wenn wir jetzt dahin gehen", sagte der Prinz. Er wollte es wiedergutmachen? Aerys klang unsicher und er machte auch klar, dass er nicht wisse, ob es klappen würde. Er hätte das noch nie erlebt, aber es wäre richtig, wenn sie nun zum Altar gingen. Ob er sich entschuldigen würde? Der Adelige entschuldigte sich nicht oft. Manchmal tat er es nicht in Worten, sondern mit Taten. Mit Geschenken oder dass er besonders lieb zu Lilian war. Aber für die Jungfernnacht hatte er sich nie entschuldigen wollen. Er war davon überzeugt, dass er das richtige getan hatte.
Aber dadurch fühlte sich Lilian nicht besser.
"Dort hat alles angefangen?", fragte er verwirrt bei den letzten Worten. Was hatte angefangen? Zwischen ihnen beiden? Lilian hatte dafür schönere Momente und bestimmt nicht die Zeremonie, die er am liebsten vergessen wollte. "Ich weiß nicht, ob ich jemals gute Gefühle über die Zeremonie haben werde...", gab der Junge zu bedenken. Aerys konnte das nicht plötzlich umkehren. Er hatte zugegeben, dass er dies in Kauf genommen hatte. Aber Lilian war nicht bereit gewesen. Er hatte nicht gewusst was auf ihn zukommen würde, niemand hatte es ihm geklärt und er war einfach dorthin gedrängt worden. Nicht nur mit der Angst vor dem Akt selbst, sondern auch den Warnungen, dass der Adelige danach brutaler und bösartiger würde wenn Lilian ihm keine gute Zeremonie gab. Dass er ihm nie vergessen würde, wenn Lilian ihm das ruinierte. So hatte der Junge stillgehalten und sich nicht gewehrt...
Und nun war es Lilian, der nicht vergessen konnte.
Der gleiche Mann legte einen Arm beschützend um ihn und führte ihn tiefer in den Wald. Lilians Herz klopfte schneller. Er wollte wegrennen. Hexenlichter flammten um sie herum auf. All die Kunstwerke, die Spalier gestanden und Kerzen gehalten hatten... Lilian wimmerte gequält. Es war so düster in dem Wald.
Die letzten Schritte musste ihn Aerys regelrecht nach vorne schieben. Der Junge schüttelte den Kopf. Das war bereits zu viel für ihn. Er wollte weg.
Und dann waren sie auf der Lichtung. Der Altar erhob sich weiß und unwirklich vor den alten Eichen. Treppenstufen führten zum Eingang der offenen Pagode. Lilian hatte nicht geglaubt, dass er nochmals freiwillig hierher kommen würde.
"Nein... nein", wisperte er und sein Blick huschte hin und her. Mehr oder weniger tapfer folgte er dem Adeligen zu den ersten Stufen. Lilian versuchte sich auf die Kunst zu konzentrieren, die ihn umhüllte. Dieses schöne intensive Gefühl, wo er sich Aerys besonders nahe fühlte. Er wollte sich darin einhüllen wie eine Decke.
"U-und jetzt?", fragte er schniefend.
Lilian konnte auch nicht ganz an die fadenscheinigen Erklärungen glauben, dass die Zeremonie so hätte sein sollen und es wäre ein Opfer an die Dunkelheit gewesen. Von Anfang an hatte Aerys behauptet, dass die Dunkelheit sie zusammengebracht hatte. Die Dunkelheit hätte es so gewollt. Es war Lilian wie eine Ausrede vorgekommen. Die Dunkelheit hatte Aerys nicht dazu gebracht ihn zu schlagen oder auf diesen Altar zu zwingen. Das war alles Aerys' Entscheidung gewesen. Jedoch konnte Lilian nicht leugnen, dass da etwas zwischen ihn war. Er wusste nicht, ob es an der Dunkelheit lag oder daran, dass sie sich beide kennengelernt hatten und mochten was der andere zu dieser seltsamen Beziehung brachte. Es war eine Beziehung oder? Sie waren bestimmt kein Paar, aber Fremde waren sie auch nicht mehr und manchmal hatte Lilian das Gefühl, dass der Prinz ihn so richtig gern hatte. So verliebt gern...
Der Adelige erklärte, dass er zum Altar wollte eben weil es für Lilian schmerzhaft sei. Der Junge blickte ihn ungläubig an. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Aerys ihn gerade absichtlich unglücklich machen wollte. Er wollte ihm helfen. Aus diesem Grund war Lilian widerstrebend mitgekommen, doch je näher sie dem Wald kamen desto mehr verließ ihn sein Mut. Er war doch nicht so tapfer wie der Prinz gesagt hatte.
Aerys bemerkte, dass es nicht sein dürfe, dass Lilian mit schlechten Gefühlen an die Zeremonie dachte. "Vielleicht können wir etwas davon reparieren, wenn wir jetzt dahin gehen", sagte der Prinz. Er wollte es wiedergutmachen? Aerys klang unsicher und er machte auch klar, dass er nicht wisse, ob es klappen würde. Er hätte das noch nie erlebt, aber es wäre richtig, wenn sie nun zum Altar gingen. Ob er sich entschuldigen würde? Der Adelige entschuldigte sich nicht oft. Manchmal tat er es nicht in Worten, sondern mit Taten. Mit Geschenken oder dass er besonders lieb zu Lilian war. Aber für die Jungfernnacht hatte er sich nie entschuldigen wollen. Er war davon überzeugt, dass er das richtige getan hatte.
Aber dadurch fühlte sich Lilian nicht besser.
"Dort hat alles angefangen?", fragte er verwirrt bei den letzten Worten. Was hatte angefangen? Zwischen ihnen beiden? Lilian hatte dafür schönere Momente und bestimmt nicht die Zeremonie, die er am liebsten vergessen wollte. "Ich weiß nicht, ob ich jemals gute Gefühle über die Zeremonie haben werde...", gab der Junge zu bedenken. Aerys konnte das nicht plötzlich umkehren. Er hatte zugegeben, dass er dies in Kauf genommen hatte. Aber Lilian war nicht bereit gewesen. Er hatte nicht gewusst was auf ihn zukommen würde, niemand hatte es ihm geklärt und er war einfach dorthin gedrängt worden. Nicht nur mit der Angst vor dem Akt selbst, sondern auch den Warnungen, dass der Adelige danach brutaler und bösartiger würde wenn Lilian ihm keine gute Zeremonie gab. Dass er ihm nie vergessen würde, wenn Lilian ihm das ruinierte. So hatte der Junge stillgehalten und sich nicht gewehrt...
Und nun war es Lilian, der nicht vergessen konnte.
Der gleiche Mann legte einen Arm beschützend um ihn und führte ihn tiefer in den Wald. Lilians Herz klopfte schneller. Er wollte wegrennen. Hexenlichter flammten um sie herum auf. All die Kunstwerke, die Spalier gestanden und Kerzen gehalten hatten... Lilian wimmerte gequält. Es war so düster in dem Wald.
Die letzten Schritte musste ihn Aerys regelrecht nach vorne schieben. Der Junge schüttelte den Kopf. Das war bereits zu viel für ihn. Er wollte weg.
Und dann waren sie auf der Lichtung. Der Altar erhob sich weiß und unwirklich vor den alten Eichen. Treppenstufen führten zum Eingang der offenen Pagode. Lilian hatte nicht geglaubt, dass er nochmals freiwillig hierher kommen würde.
"Nein... nein", wisperte er und sein Blick huschte hin und her. Mehr oder weniger tapfer folgte er dem Adeligen zu den ersten Stufen. Lilian versuchte sich auf die Kunst zu konzentrieren, die ihn umhüllte. Dieses schöne intensive Gefühl, wo er sich Aerys besonders nahe fühlte. Er wollte sich darin einhüllen wie eine Decke.
"U-und jetzt?", fragte er schniefend.
Re: Schwere Erkenntnisse
Je näher sie dem Altar kamen, desto grösser wurden Lilians Angst. Seine Panik war richtiggehend ansteckend. Bei Aerys drängte sie ihn vorwärt. Zum Altar. Er fürchtete, dass er Lilian niemals wieder dazu bewegen konnte, hier her zu kommen, wenn es ihm jetzt nicht gelang, ihn dahin zu bekommen. Während Lilians Schritte immer kleiner wurden, presste Aerys den Jüngling immer fester an sich, so dass er er ihn zum Schluss fast schon trug. Zum Glück gab es nur wenige Stufen zur Pagode hoch. Denn bald schon war der wimmernde Krieger kaum mehr vom Fleck zu bewegen. Aerys wäre gerne noch etwas näher zum Altar getreten. Doch er spürte, dass er Lilian nicht mehr weiter schieben konnte. Sonst würde der Junge ihm ganz entfliehen. Das einzige, was er tun konnte war, Lilian an der Hand zu halten und selber etwas tiefer in die Pagode zu treten.
"Und jetzt?" Das war eine gute Frage. Aerys war sich selbst nicht so ganz sicher, was er erwartet hatte, wenn sie hier waren. "Jetzt werde ich versuchen deine Fragen zu beantworten. Soweit es geht. Du warst vorhin verwirrt wegen meiner Worte, dass hier alles angefangen hätte. Ich meinte damit, dass ich hier zum ersten Mal deine feminine Signatur gespürt habe. Ich denke, ab diesem Moment hat sich alles zu verändern begonnen. Alles ist ganz anders gekommen, als dass ich es erwartet hätte. Als wir beide es erwartet haben." Etwas hilflos sah er sich um. Es war still um den Altar der Dunkelheit herum. Es war ein friedlicher, ruhiger Ort. Reingewaschen durch seine eigene Essenz und der Regen der rings um sie herum auf die Wiese plätscherte tat sein übriges dazu.
"Lilian, für ein Mädchen ist die erste Nacht etwas ganz besonderes", fing er irgendwo an und war sich gar nicht sicher, ob das das war, was er Lilian erzählen sollte. Vielleicht hätte er auch gleich mit dem Blut und dem Juwel beginnen sollen. Aerys wusste es selbst nicht und war noch damit beschäftigt, seine eigenen Gedanken zu entwirren. Bis jetzt hatte er sich vorallem darauf konzentriert, Lilian hier her zu bekommen. Nun hatte er das Gefühl, rasch reden zu müssen, da er Lilian sonst verlor.
"Das können wir Männer nicht nachvollziehen, egal wieviel Mühe wir uns geben", erklärte er sanft. "Das ist etwas, bei dem wir nur zuhören, es aber nicht wirklich verstehen können. Auch dann nicht, wenn man einen zarten hübschen Jüngling in ein Kleid steckt und eine Jungfernnacht nachstellt. Auch dann kann der Jüngling nicht wirklich verstehen, wie es für ein Mädchen ist. Wie es ist, haltlos zu taumeln und darauf vertrauen zu müssen, dass man aufgefangen wird. Dass es einen Moment gibt, der darüber entscheidet, ob man zerbrochen wird oder Juwelenkelch sich stärkt und festigt. Wie es ist, wenn das Häutchen reisst und das Mädchen erschreckenden, brennenden Schmerz verspürt. Wenn sie viel Blut verliert. Und je dunkler das Juwel ist, je dunkler auch das Aufstiegsjuwel möglicherweise sein wird, desto mehr Blut verliert das Mädchen auch." Ein Junge konnte das alles nicht wirklich nachvollziehen. Lilian hingegen schon. Denn Lilian war auch ein Mädchen.
"Und jetzt?" Das war eine gute Frage. Aerys war sich selbst nicht so ganz sicher, was er erwartet hatte, wenn sie hier waren. "Jetzt werde ich versuchen deine Fragen zu beantworten. Soweit es geht. Du warst vorhin verwirrt wegen meiner Worte, dass hier alles angefangen hätte. Ich meinte damit, dass ich hier zum ersten Mal deine feminine Signatur gespürt habe. Ich denke, ab diesem Moment hat sich alles zu verändern begonnen. Alles ist ganz anders gekommen, als dass ich es erwartet hätte. Als wir beide es erwartet haben." Etwas hilflos sah er sich um. Es war still um den Altar der Dunkelheit herum. Es war ein friedlicher, ruhiger Ort. Reingewaschen durch seine eigene Essenz und der Regen der rings um sie herum auf die Wiese plätscherte tat sein übriges dazu.
"Lilian, für ein Mädchen ist die erste Nacht etwas ganz besonderes", fing er irgendwo an und war sich gar nicht sicher, ob das das war, was er Lilian erzählen sollte. Vielleicht hätte er auch gleich mit dem Blut und dem Juwel beginnen sollen. Aerys wusste es selbst nicht und war noch damit beschäftigt, seine eigenen Gedanken zu entwirren. Bis jetzt hatte er sich vorallem darauf konzentriert, Lilian hier her zu bekommen. Nun hatte er das Gefühl, rasch reden zu müssen, da er Lilian sonst verlor.
"Das können wir Männer nicht nachvollziehen, egal wieviel Mühe wir uns geben", erklärte er sanft. "Das ist etwas, bei dem wir nur zuhören, es aber nicht wirklich verstehen können. Auch dann nicht, wenn man einen zarten hübschen Jüngling in ein Kleid steckt und eine Jungfernnacht nachstellt. Auch dann kann der Jüngling nicht wirklich verstehen, wie es für ein Mädchen ist. Wie es ist, haltlos zu taumeln und darauf vertrauen zu müssen, dass man aufgefangen wird. Dass es einen Moment gibt, der darüber entscheidet, ob man zerbrochen wird oder Juwelenkelch sich stärkt und festigt. Wie es ist, wenn das Häutchen reisst und das Mädchen erschreckenden, brennenden Schmerz verspürt. Wenn sie viel Blut verliert. Und je dunkler das Juwel ist, je dunkler auch das Aufstiegsjuwel möglicherweise sein wird, desto mehr Blut verliert das Mädchen auch." Ein Junge konnte das alles nicht wirklich nachvollziehen. Lilian hingegen schon. Denn Lilian war auch ein Mädchen.
Re: Schwere Erkenntnisse
Sie kamen dem Altar stetig näher und Lilian wurde immer unwilliger auch nur einen Schritt zu tun. Aerys hielt ihn fest umarmt und schob ihn so weiter. Leise wimmernd erklomm der Jüngling die Stufen. Erinnerungen durchzogen ihn. Wie er vor Monden die gleichen Stufen hoch gestiegen war. Hier hatte der Adelige in seiner samtgrünen Tunika auf ihn gewartet, dort hinten hatte die Priesterin gestanden. Es kam alles zurück. Die vielen Blicke der anderen Männern am Wegesrand und um die Pagode herum. Es hatte Lilian an die Versteigerung erinnert und wie ihn dort alle gierig oder verächtlich angestarrt hatte. Seitdem mochte der Junge nicht mehr wenn ihn zu viele anschauten. Es ließ ihn ganz und gar verkrampfen. Lilian folgte Aerys die Treppe hinauf auf die Plattform. Er wusste nicht, ob er sich fester an den Prinzen klammern oder von ihm Abstand nehmen sollte. Er wollte beides. Es war Aerys, der ihm hier weh getan hatte. Er hatte ihn nicht respektiert und nicht gewartet bis Lilian auch bereit gewesen wäre. Dieses Versprechen war erst später gekommen...
Als er den Altar erblickte, vermeinte Lilian die vielen Lilien beinahe riechen zu können. Dieser ekelhafte süßliche Geruch. Er wimmerte leise und zitterte, drückte seine nackten Fersen tief gegen den Steinboden, um sich nicht weiter schieben zu lassen. Er wollte nicht zum Altar. Dieser weiße Marmorblock, wo er ganz viel geblutet hatte. Ob es noch zu sehen war oder es jemand weggewischt hatte? Vielleicht war das Blut ganz tief im Stein. Es war so ein schauerlicher, dunkler Ort.
Lilian vermied es nach oben zur Stuckdecke zu blicken, hielt den Kopf gesenkt. Und was nun? Wie lange mussten sie hier bleiben?
Aerys nahm ihn an der Hand und machte einen Schritt zum Altar hin. Lilian mochte nicht nachgehen und so blieben sie etwas auseinander stehen, während ihre Hände sich noch berührten. Lilian hielt Aerys' Hand fest. Er sollte nicht zum Altar gehen. Wenn Aerys bei dem Anblick einfiel wie toll er es damals gefunden hatte?
Doch der Adelige wollte ihm seine Fragen beantworten. Er erklärte, dass es hier begonnen hätte. Hier hätte er zum ersten Mal Lilians weibliche Signatur gespürt. Der Jüngling hob den Kopf leicht und blickte ihn fragend an.
"Das war hier? Ich... erinner mich nicht mehr richtig. Es war alles so durcheinander in mir..." Genau genommen wollte Lilian nicht genauer darüber nachdenken was er bei der Entjungferung alles gespürt hatte.
"Ich denke, ab diesem Moment hat sich alles zu verändern begonnen. Alles ist ganz anders gekommen, als dass ich es erwartet hätte. Als wir beide es erwartet haben", fuhr Aerys fort.
"Ich dachte, das war bei diesem Frühstück... dort wo ihr mit mir zum Bett wolltet", sprach Lilian den gefährlichen Moment an. Aerys war kurz davor gewesen ihn nochmals zu missbrauchen... und Lilian hatte sich überwunden und stattdessen erkannt, dass sich der Prinz bereits Mühe gab. Aber wann hatte er damit begonnen? Vielleicht hatte Aerys recht und es hatte mit der Zeremonie begonnen. Irgendwie...
Lilian blickte wieder zu Boden. Er mochte nicht zum Altar schauen. Der schlanke Körper zitterte aufgewühlt. Der Adelige wollte ausgerechnet über die Jungfrauennacht sprechen. Für ein Mädchen wäre die erste Nacht einzigartig und Männer könnten das nicht verstehen egal wie sehr sie wollten. Nichtmal wenn man einen zarten Jüngling in ein Kleid stecke und diese Nacht nachstellen würde. Lilian schniefte verschnupft. Für ihn hatte sich das sehr echt angefühlt. Überhaupt nicht wie nachstellen.
Aerys betonte, dass ein Jüngling nicht verstehen könne wie es für ein Mädchen sei. Wie es war haltlos zu taumeln und vertrauen zu müssen, dass man aufgefangen würde. Dass man Gefahr lief, dass der Juwelenkelch zerbrach.
Lilian schüttelte verstört den Kopf. Das hatte er gespürt. Er war gefallen... so tief und immer weiter und er hatte solche Angst gehabt. Er hatte das Gefühl gehabt, er würde auseinander gerissen werden. Nicht nur in seinem Körper, sondern auch geistig. Bis Aerys... er hatte irgendetwas gemacht.. ihn geistig aufgefangen und umarmt und das hatte seltsamerweise geholfen. Es hatte Lilian Halt gegeben und das angespannte Beben des Kelches war verklungen. Lilian wurde durch Aerys' Worte dazu gebracht, erneut darüber nachzudenken.
Der Prinz behauptete, dass man dies als Mann nicht nach empfinden könne. Wie es wäre wenn das Häutchen riss und das Mädchen den brennenden Schmerz spürte, während sie sehr viel Blut verlor. Je dunkler das Juwel und das mögliche Aufstiegsjuwel, desto schlimmer.
Lilian verstand alles was Aerys da beschrieb und noch viel mehr. Dinge, die der Adelige wirklich nicht verstehen konnte. Weil er kein Mädchen war.
Aber Lilian war eines.
"Ich habe das alles gefühlt...", brachte er leise hervor. Lilians rosa Augen weiteten sich erschrocken über diese Erkenntnis. "Als würdet ihr mich auseinanderreißen und anders wieder zusammensetzen. Das war so ein furchtbarer Schmerz in mir... und alles ist auseinander gebrochen und ich bin gefallen.. und meine Schenkel waren ganz nass.. von Blut", erzählte er stockend. Tränen quollen aus seinen Augen, Lilian schluchzte gequält.
"I-ich war ein Mädchen! In dem Moment und niemand hat mich gewarnt oder mir was erklärt und es war viel schlimmer und anders als alle vorher gesagt haben!", rief er sich diese Ungerechtigkeit von der Seele. "Ihr wart überall in mir drin und ihr seid nicht wieder gegangen!", klagte Lilian aufgewühlt an. "Ich war ein Mädchen... ich erinner mich wieder. Ich hab mich wie eines gefühlt und wie eines gedacht... es hat mir solche Angst gemacht und ich war so durcheinander.." Kleine Schluchzer verließen ihn.
Als er den Altar erblickte, vermeinte Lilian die vielen Lilien beinahe riechen zu können. Dieser ekelhafte süßliche Geruch. Er wimmerte leise und zitterte, drückte seine nackten Fersen tief gegen den Steinboden, um sich nicht weiter schieben zu lassen. Er wollte nicht zum Altar. Dieser weiße Marmorblock, wo er ganz viel geblutet hatte. Ob es noch zu sehen war oder es jemand weggewischt hatte? Vielleicht war das Blut ganz tief im Stein. Es war so ein schauerlicher, dunkler Ort.
Lilian vermied es nach oben zur Stuckdecke zu blicken, hielt den Kopf gesenkt. Und was nun? Wie lange mussten sie hier bleiben?
Aerys nahm ihn an der Hand und machte einen Schritt zum Altar hin. Lilian mochte nicht nachgehen und so blieben sie etwas auseinander stehen, während ihre Hände sich noch berührten. Lilian hielt Aerys' Hand fest. Er sollte nicht zum Altar gehen. Wenn Aerys bei dem Anblick einfiel wie toll er es damals gefunden hatte?
Doch der Adelige wollte ihm seine Fragen beantworten. Er erklärte, dass es hier begonnen hätte. Hier hätte er zum ersten Mal Lilians weibliche Signatur gespürt. Der Jüngling hob den Kopf leicht und blickte ihn fragend an.
"Das war hier? Ich... erinner mich nicht mehr richtig. Es war alles so durcheinander in mir..." Genau genommen wollte Lilian nicht genauer darüber nachdenken was er bei der Entjungferung alles gespürt hatte.
"Ich denke, ab diesem Moment hat sich alles zu verändern begonnen. Alles ist ganz anders gekommen, als dass ich es erwartet hätte. Als wir beide es erwartet haben", fuhr Aerys fort.
"Ich dachte, das war bei diesem Frühstück... dort wo ihr mit mir zum Bett wolltet", sprach Lilian den gefährlichen Moment an. Aerys war kurz davor gewesen ihn nochmals zu missbrauchen... und Lilian hatte sich überwunden und stattdessen erkannt, dass sich der Prinz bereits Mühe gab. Aber wann hatte er damit begonnen? Vielleicht hatte Aerys recht und es hatte mit der Zeremonie begonnen. Irgendwie...
Lilian blickte wieder zu Boden. Er mochte nicht zum Altar schauen. Der schlanke Körper zitterte aufgewühlt. Der Adelige wollte ausgerechnet über die Jungfrauennacht sprechen. Für ein Mädchen wäre die erste Nacht einzigartig und Männer könnten das nicht verstehen egal wie sehr sie wollten. Nichtmal wenn man einen zarten Jüngling in ein Kleid stecke und diese Nacht nachstellen würde. Lilian schniefte verschnupft. Für ihn hatte sich das sehr echt angefühlt. Überhaupt nicht wie nachstellen.
Aerys betonte, dass ein Jüngling nicht verstehen könne wie es für ein Mädchen sei. Wie es war haltlos zu taumeln und vertrauen zu müssen, dass man aufgefangen würde. Dass man Gefahr lief, dass der Juwelenkelch zerbrach.
Lilian schüttelte verstört den Kopf. Das hatte er gespürt. Er war gefallen... so tief und immer weiter und er hatte solche Angst gehabt. Er hatte das Gefühl gehabt, er würde auseinander gerissen werden. Nicht nur in seinem Körper, sondern auch geistig. Bis Aerys... er hatte irgendetwas gemacht.. ihn geistig aufgefangen und umarmt und das hatte seltsamerweise geholfen. Es hatte Lilian Halt gegeben und das angespannte Beben des Kelches war verklungen. Lilian wurde durch Aerys' Worte dazu gebracht, erneut darüber nachzudenken.
Der Prinz behauptete, dass man dies als Mann nicht nach empfinden könne. Wie es wäre wenn das Häutchen riss und das Mädchen den brennenden Schmerz spürte, während sie sehr viel Blut verlor. Je dunkler das Juwel und das mögliche Aufstiegsjuwel, desto schlimmer.
Lilian verstand alles was Aerys da beschrieb und noch viel mehr. Dinge, die der Adelige wirklich nicht verstehen konnte. Weil er kein Mädchen war.
Aber Lilian war eines.
"Ich habe das alles gefühlt...", brachte er leise hervor. Lilians rosa Augen weiteten sich erschrocken über diese Erkenntnis. "Als würdet ihr mich auseinanderreißen und anders wieder zusammensetzen. Das war so ein furchtbarer Schmerz in mir... und alles ist auseinander gebrochen und ich bin gefallen.. und meine Schenkel waren ganz nass.. von Blut", erzählte er stockend. Tränen quollen aus seinen Augen, Lilian schluchzte gequält.
"I-ich war ein Mädchen! In dem Moment und niemand hat mich gewarnt oder mir was erklärt und es war viel schlimmer und anders als alle vorher gesagt haben!", rief er sich diese Ungerechtigkeit von der Seele. "Ihr wart überall in mir drin und ihr seid nicht wieder gegangen!", klagte Lilian aufgewühlt an. "Ich war ein Mädchen... ich erinner mich wieder. Ich hab mich wie eines gefühlt und wie eines gedacht... es hat mir solche Angst gemacht und ich war so durcheinander.." Kleine Schluchzer verließen ihn.
Re: Schwere Erkenntnisse
Lilian selbst schien sich gar nicht daran erinnern zu können, dass seine feminine Signatur zum ersten Mal in seiner Jungfernnacht aufgetaucht war. Aerys wusste zwar, dass er nicht gerne daran dachte. Doch er hatte angenommen, dass er sich an alles erinnerte. Besonders wo Lilian so auf die Untersuchung bestanden hatte. Vielleicht hatte er es aber auch einfach verdrängt, weil es zu erschreckend für ihn gewesen war.
"Nein", schüttelte Aerys seinen Kopf. "Das Frühstück, das war auch schon eine Auswirkung davon. Nicht die Ursache. Da hat es bereits begonnen gehabt. Nur langsam. Schleichend und ohne dass wir es gemerkt haben. Begonnen hatte es in dieser Nacht, als wir hier waren." Lilian wollte aber nicht darüber reden. Aerys konnte es ihm ansehen. Aerys war sich auch nicht so sicher, ob er darüber sprechen wollte. Doch er hatte das drängende Gefühl, dass es wichtig war. Dass er darüber sprechen musste. Hier. Damit Lilian verstand. Ausserdem hatte er Lilian versprochen, ihm zu erzählen, was er wusste.
Also begann er zu erzählen. Er begann zu erzählen, was man über die erste Nacht eines Mädchens wusste, was aber kein Mann wirklich nachvollziehen konnte. Ausser Lilian. Aerys sah es an den erschrocken aufgerissenen, roséfarbenen Augen. Denn Lilian war nicht nur ein Junge. Er war auch ein Mädchen. Seine Tränen, sein gequältes Schluchzen, seine bebende Bestätigung, dies alles erlebt zu haben, was er ihm schilderte, war der letzte Beweis dafür. Selbst wenn es die Untersuchung bei Tuana nicht gegeben hätte.
"Ich weiss", antwortete er leise, als Lilian sich aufgewühlt Luft machte. "Du warst ein Mädchen und hast alles wie ein Mädchen empfunden." Vorsichtig kam Aerys wieder etwas näher zu Lilian und streichelte ihm sachte durchs Haar. "Du warst ein Mädchen und niemand hat es gewusst. Noch nicht einmal du selbst. Du hast vollkommen unvorbereitet deine Jungfernnacht als Mädchen erlebt, die eigentlich für einen Jungen gedacht gewesen ist. Du wusstest nicht, warum das mit dir geschieht und ich wusste nicht, was dir passierte. Ich habe nicht begriffen, was ich gespürt habe. Ich wusste, es war etwas anders. Besonders. Doch ich habe nicht verstanden wie besonders." Sachte zog er Lilian in seine Arme und drückte ihn tröstend an sich. Wer hätte auch ahnen können, dass Lilian sowohl Junge, als auch Mädchen war?
"Tuana sagt, dass die Menge Blut, die du verloren hast, zu einer Hexe mit einem rosé Juwel passen würde", erklärte er Lilian leise das viele Blut, dass er verloren hatte.
"Nein", schüttelte Aerys seinen Kopf. "Das Frühstück, das war auch schon eine Auswirkung davon. Nicht die Ursache. Da hat es bereits begonnen gehabt. Nur langsam. Schleichend und ohne dass wir es gemerkt haben. Begonnen hatte es in dieser Nacht, als wir hier waren." Lilian wollte aber nicht darüber reden. Aerys konnte es ihm ansehen. Aerys war sich auch nicht so sicher, ob er darüber sprechen wollte. Doch er hatte das drängende Gefühl, dass es wichtig war. Dass er darüber sprechen musste. Hier. Damit Lilian verstand. Ausserdem hatte er Lilian versprochen, ihm zu erzählen, was er wusste.
Also begann er zu erzählen. Er begann zu erzählen, was man über die erste Nacht eines Mädchens wusste, was aber kein Mann wirklich nachvollziehen konnte. Ausser Lilian. Aerys sah es an den erschrocken aufgerissenen, roséfarbenen Augen. Denn Lilian war nicht nur ein Junge. Er war auch ein Mädchen. Seine Tränen, sein gequältes Schluchzen, seine bebende Bestätigung, dies alles erlebt zu haben, was er ihm schilderte, war der letzte Beweis dafür. Selbst wenn es die Untersuchung bei Tuana nicht gegeben hätte.
"Ich weiss", antwortete er leise, als Lilian sich aufgewühlt Luft machte. "Du warst ein Mädchen und hast alles wie ein Mädchen empfunden." Vorsichtig kam Aerys wieder etwas näher zu Lilian und streichelte ihm sachte durchs Haar. "Du warst ein Mädchen und niemand hat es gewusst. Noch nicht einmal du selbst. Du hast vollkommen unvorbereitet deine Jungfernnacht als Mädchen erlebt, die eigentlich für einen Jungen gedacht gewesen ist. Du wusstest nicht, warum das mit dir geschieht und ich wusste nicht, was dir passierte. Ich habe nicht begriffen, was ich gespürt habe. Ich wusste, es war etwas anders. Besonders. Doch ich habe nicht verstanden wie besonders." Sachte zog er Lilian in seine Arme und drückte ihn tröstend an sich. Wer hätte auch ahnen können, dass Lilian sowohl Junge, als auch Mädchen war?
"Tuana sagt, dass die Menge Blut, die du verloren hast, zu einer Hexe mit einem rosé Juwel passen würde", erklärte er Lilian leise das viele Blut, dass er verloren hatte.
Re: Schwere Erkenntnisse
Endlich machte das schreckliche Erlebnis mehr Sinn. Die Schmerzen hatten einen triftigen Grund und auch das haltlose Gefühl des Auseinanderreißens und Fallens. Er hatte seine erste Nacht als Mädchen empfunden wie Aerys klarstellte. Dass es nun Erklärungen für Lilians geschundene Gefühlswelt gab, war sehr tröstend für den Jüngling. Es gab ihm etwas mehr halt. Er hatte sich so alleine gefühlt. Aerys konnte es immer noch nicht komplett nachfühlen, doch wenigstens verstanden sie sich und das nahm Lilian ein wenig von seiner Verlorenheit. Aufgewühlt schluchzte und weinte er, weil die Erinnerungen so gewaltig waren und nun nochmals durch die darunterliegende Erkenntnis verändert wurden.
Der Prinz trat dichter zu ihm und strich ihm durchs Haar. Er glaubte Lilian, dass er in der Nacht ein Mädchen gewesen wäre. Es hätte jedoch niemand gewusst. Nicht einmal Lilian.
"Du hast vollkommen unvorbereitet deine Jungfernnacht als Mädchen erlebt, die eigentlich für einen Jungen gedacht gewesen ist", bemerkte Aerys. Lilian nickte und schniefte kläglich.
"Ich hätte zerbrechen können", erkannte er erschüttert. Es war so gefährlich gewesen. Das passierte bei Mädchen in der Jungfernnacht viel schneller, das wusste Lilian. Er war nicht gewappnet gewesen. Man hatte ihn nicht seine gesamte Jugend darauf vorbereitet wie vielleicht ein Mädchen. Ein richtiges Mädchen. So gesehen konnte Lilian froh sein, dass ihm nichts schlimmeres passiert war. "Ihr habt... mich aufgefangen und dann hat das Beben aufgehört..."
Aerys hatte jedoch auch nur instinktiv gehandelt. Er hatte nicht gewusst, was passierte. Es hätte sich anders angefühlt, doch er hätte nicht verstanden warum es so besonders gewesen war. Als der Prinz ihn langsam in seine Arme zog, kuschelte Lilian sich aufschluchzend an ihn. Die Tränen wollten einfach heraus. Es war seltsam an der Brust des Mannes zu weinen, der es erst alles ausgelöst hatte. Doch Aerys hatte nicht wissen können was besonders an Lilian war. Er hatte nicht von dem Häutchen gewusst oder dass er so viel bluten würde. Aerys hatte öfters beteuert, dass er so sanft wie möglich gewesen wäre und Lilian hatte das nie verstehen können, wo es doch so heftig geblutet und geschmerzt hatte.
Der Adelige erklärte ihm leise, dass die Menge des Blutes von dem Rosé Juwel kam. Tuana würde die Menge für das Juwel passend finden.
"D-deswegen hat es so viel geblutet und geschmerzt?", verstand Lilian allmählich. "Es war so furchtbar... danach war ich so durcheinander und uneins mit mir selbst." Das Mädchen wischte sich über die nassen Wangen. "Ich wünsche trotzdem, es wäre nicht so passiert... aber das erste Mal wäre bei mir immer so schmerzhaft gewesen oder?"
Sie wäre nicht darum herum gekommen, egal ob sie bereit gewesen wäre oder nicht.
"Ich.. glaub.. ich bin froh, dass ihr das wart", erkannte Lilian allmählich. "Ich weiß nicht, ob jemand anderes mich so unvorbereitet hätte auffangen können..." Wenn es gar bei dieser Versteigerung passiert wäre... sie hätte das nicht heil überstanden. Lilian hatte die ganze Zeit geglaubt, die Zeremonie hätte sie auch furchtbar geschädigt, doch es war irgendwie das Gegenteil der Fall. Sollte sie dadurch gar stärker geworden sein? Lilian konnte es kaum glauben.
Der Prinz trat dichter zu ihm und strich ihm durchs Haar. Er glaubte Lilian, dass er in der Nacht ein Mädchen gewesen wäre. Es hätte jedoch niemand gewusst. Nicht einmal Lilian.
"Du hast vollkommen unvorbereitet deine Jungfernnacht als Mädchen erlebt, die eigentlich für einen Jungen gedacht gewesen ist", bemerkte Aerys. Lilian nickte und schniefte kläglich.
"Ich hätte zerbrechen können", erkannte er erschüttert. Es war so gefährlich gewesen. Das passierte bei Mädchen in der Jungfernnacht viel schneller, das wusste Lilian. Er war nicht gewappnet gewesen. Man hatte ihn nicht seine gesamte Jugend darauf vorbereitet wie vielleicht ein Mädchen. Ein richtiges Mädchen. So gesehen konnte Lilian froh sein, dass ihm nichts schlimmeres passiert war. "Ihr habt... mich aufgefangen und dann hat das Beben aufgehört..."
Aerys hatte jedoch auch nur instinktiv gehandelt. Er hatte nicht gewusst, was passierte. Es hätte sich anders angefühlt, doch er hätte nicht verstanden warum es so besonders gewesen war. Als der Prinz ihn langsam in seine Arme zog, kuschelte Lilian sich aufschluchzend an ihn. Die Tränen wollten einfach heraus. Es war seltsam an der Brust des Mannes zu weinen, der es erst alles ausgelöst hatte. Doch Aerys hatte nicht wissen können was besonders an Lilian war. Er hatte nicht von dem Häutchen gewusst oder dass er so viel bluten würde. Aerys hatte öfters beteuert, dass er so sanft wie möglich gewesen wäre und Lilian hatte das nie verstehen können, wo es doch so heftig geblutet und geschmerzt hatte.
Der Adelige erklärte ihm leise, dass die Menge des Blutes von dem Rosé Juwel kam. Tuana würde die Menge für das Juwel passend finden.
"D-deswegen hat es so viel geblutet und geschmerzt?", verstand Lilian allmählich. "Es war so furchtbar... danach war ich so durcheinander und uneins mit mir selbst." Das Mädchen wischte sich über die nassen Wangen. "Ich wünsche trotzdem, es wäre nicht so passiert... aber das erste Mal wäre bei mir immer so schmerzhaft gewesen oder?"
Sie wäre nicht darum herum gekommen, egal ob sie bereit gewesen wäre oder nicht.
"Ich.. glaub.. ich bin froh, dass ihr das wart", erkannte Lilian allmählich. "Ich weiß nicht, ob jemand anderes mich so unvorbereitet hätte auffangen können..." Wenn es gar bei dieser Versteigerung passiert wäre... sie hätte das nicht heil überstanden. Lilian hatte die ganze Zeit geglaubt, die Zeremonie hätte sie auch furchtbar geschädigt, doch es war irgendwie das Gegenteil der Fall. Sollte sie dadurch gar stärker geworden sein? Lilian konnte es kaum glauben.
Re: Schwere Erkenntnisse
"Ich habe mich in dieser Nacht voll und ganz auf dich konzentriert", erklärte er Lilian innig, weswegen es ihm gelungen war, ihn aufzufangen. "Auch wenn ich nicht wusste, wie sehr besonders du bist, so habe ich doch gewusst, das du etwas besonderes bist und wollte diese Nacht ganz dicht bei dir verbringen." Das war nicht gelogen. Er war nur einfach von anderen Grundlagen ausgegangen. Denn auch Jungen konnten zerbrechen. Es ging nicht so leicht. Doch es ging. Deswegen war Aerys sicherheitshalber bereit gewesen, Lilian aufzufangen. Es war fast so, als hätte ihn die Dunkelheit zu diesem Mädchenspiel mit Lilian verführt. Denn darin hatte der Jüngling schon recht. Er hätte zerbrechen können. Wenn irgend ein anderer ihn genommen hätte, es hätte auch ohne das Häutchen zu Blutungen kommen können.
Aerys schauderte. Er mochte gar nicht daran denken, dass jemand anders Hand an seinen zarten Lilian legte. Beschützend zog er ihn in seine Arme. Wobei er halb erwartete, dass es Lilian nun zuviel wurde und er ihn als Verursacher all diesen Schmerzes von sich stiess. Stattdessen kuschelte er sich an seine Brust und weinte heftig, während der Schock, den er in seiner Jungfernnacht erlitten hatte, sich allmählich zu lösen began. Tröstend streichelte Aerys Lilian sanft über den Rücken, hielt ihn sicher in seiner Juwelenkraft gehüllt in seinen Armen.
"Ja, deswegen das viele Blut", bestätigte Aerys sanft. "Die Schmerzen, vielleicht hätte ich etwas anders machen können, wenn ich es gewusst hätte. Vielleicht wäre es aber auch noch viel schlimmer gekommen, wenn wir es gewusst hätten. Wenn du dich vor lauter Angst und Aufregung angespannt hättest. Das kann ich dir nicht sagen." Zärtlich streichelte er Lilian wieder übers Haar. "Schmerzhaft wäre es beim ersten Mal jedoch so oder so gewese. Das ist es bei Mädchen immer. Und weniger Blut wäre es auch nicht geworden. Denn das hängt mit deiner Juwelenstärke zusammen."
Langsam beruhigte Lilian sich wieder. Ganz unvermittelt war er während des Gespräches zu einem Mädchen geworden. In Aerys kribbelte es aufgeregt. Er hatte kein Mädchen gewollt. War bei der Versteigerung nicht interessiert gewesen, als er den weiblichen Namen gehört hatte. Erst als Darion ihm gesagt hatte, dass es sich um einen Jungen handelte, war sein Interesse geweckt worden. Doch nun, wo er ein Wesen hatte, das so besonders war, dass es beides sein konnte, war er fasziniert. So nach dem ersten Schrecken. Und auch Lilian erholte sich allmählich von ihrem Schrecken und nuschelte sogar, dass sie froh gewesen sei, dass er es gewesen wäre, der sie entjungfert hatte. Andere hätten sie womöglich nicht so unvorbereitet auffangen können. Womit sie sicher recht hatte. Trotzdem rührte es Aerys, dies zu hören.
"Lilian, ich habe mich dir in dieser Nacht voll und ganz hingegeben", beteuerte er ihr innig. "All mein Sein hat sich auf dich konzentriert." Das stimmte. Denn um ein Kunstwerk zu formen, musste man sich auf sein Werk einlassen. Man musste Herzblut hinein fliessen lassen. Sonst wurde es kein Kunstwerk. "Niemals hätte ich zugelassen, dass du zerbrichst." Sachte streichelte er ihr über die Wange. Er wollte sie haben. Unbedingt. Auch wenn sie ein Mädchen war. Innig blickte er ihr in die Augen und für einen Moment war in der Pagode, war auf der Lichtung wieder die Stille, die auch während der Zeremonie aufgetaucht war. Erst als Aerys den Blick wieder löste, setzten auch die Geräusche des Waldes wieder ein.
"Und sollte es irgendwann doch wieder ein zweites Mal geben, Lilian, werde ich dafür sorgen, dass sowohl für den Jungen, als auch das Mädchen in dir wunderschön wird", versprach er Lilian verschmitzt. "So wunderschön, dass du gar nicht mehr genug davon bekommen kannst." Frech zwinkerte er ihr zu.
Aerys schauderte. Er mochte gar nicht daran denken, dass jemand anders Hand an seinen zarten Lilian legte. Beschützend zog er ihn in seine Arme. Wobei er halb erwartete, dass es Lilian nun zuviel wurde und er ihn als Verursacher all diesen Schmerzes von sich stiess. Stattdessen kuschelte er sich an seine Brust und weinte heftig, während der Schock, den er in seiner Jungfernnacht erlitten hatte, sich allmählich zu lösen began. Tröstend streichelte Aerys Lilian sanft über den Rücken, hielt ihn sicher in seiner Juwelenkraft gehüllt in seinen Armen.
"Ja, deswegen das viele Blut", bestätigte Aerys sanft. "Die Schmerzen, vielleicht hätte ich etwas anders machen können, wenn ich es gewusst hätte. Vielleicht wäre es aber auch noch viel schlimmer gekommen, wenn wir es gewusst hätten. Wenn du dich vor lauter Angst und Aufregung angespannt hättest. Das kann ich dir nicht sagen." Zärtlich streichelte er Lilian wieder übers Haar. "Schmerzhaft wäre es beim ersten Mal jedoch so oder so gewese. Das ist es bei Mädchen immer. Und weniger Blut wäre es auch nicht geworden. Denn das hängt mit deiner Juwelenstärke zusammen."
Langsam beruhigte Lilian sich wieder. Ganz unvermittelt war er während des Gespräches zu einem Mädchen geworden. In Aerys kribbelte es aufgeregt. Er hatte kein Mädchen gewollt. War bei der Versteigerung nicht interessiert gewesen, als er den weiblichen Namen gehört hatte. Erst als Darion ihm gesagt hatte, dass es sich um einen Jungen handelte, war sein Interesse geweckt worden. Doch nun, wo er ein Wesen hatte, das so besonders war, dass es beides sein konnte, war er fasziniert. So nach dem ersten Schrecken. Und auch Lilian erholte sich allmählich von ihrem Schrecken und nuschelte sogar, dass sie froh gewesen sei, dass er es gewesen wäre, der sie entjungfert hatte. Andere hätten sie womöglich nicht so unvorbereitet auffangen können. Womit sie sicher recht hatte. Trotzdem rührte es Aerys, dies zu hören.
"Lilian, ich habe mich dir in dieser Nacht voll und ganz hingegeben", beteuerte er ihr innig. "All mein Sein hat sich auf dich konzentriert." Das stimmte. Denn um ein Kunstwerk zu formen, musste man sich auf sein Werk einlassen. Man musste Herzblut hinein fliessen lassen. Sonst wurde es kein Kunstwerk. "Niemals hätte ich zugelassen, dass du zerbrichst." Sachte streichelte er ihr über die Wange. Er wollte sie haben. Unbedingt. Auch wenn sie ein Mädchen war. Innig blickte er ihr in die Augen und für einen Moment war in der Pagode, war auf der Lichtung wieder die Stille, die auch während der Zeremonie aufgetaucht war. Erst als Aerys den Blick wieder löste, setzten auch die Geräusche des Waldes wieder ein.
"Und sollte es irgendwann doch wieder ein zweites Mal geben, Lilian, werde ich dafür sorgen, dass sowohl für den Jungen, als auch das Mädchen in dir wunderschön wird", versprach er Lilian verschmitzt. "So wunderschön, dass du gar nicht mehr genug davon bekommen kannst." Frech zwinkerte er ihr zu.

